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Jahresbericht - Öffentlicher Gesundheitsdienst

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Der Öffentliche <strong>Gesundheitsdienst</strong> (ÖGD) in Baden-Württemberg –<br />

Aufbruch in die Zukunft<br />

Das Jahr 2012 war aus<br />

Sicht des Landesgesundheitsamtes<br />

Baden-Württemberg<br />

(LGA) gekennzeichnet<br />

durch vielfältige<br />

Aktivitäten und engagierte<br />

Diskussionen in<br />

Arbeitskreisen – das aus<br />

dem Jahr 1994 stammende<br />

Gesetz über den Öffentlichen<br />

<strong>Gesundheitsdienst</strong><br />

(ÖGDG) soll in<br />

naher Zukunft novelliert<br />

werden. Dabei soll der<br />

„New Public Health“-Ansatz, der sich auf Gesundheitsplanung<br />

und -management konzentriert, stärker<br />

als bisher zum Tragen kommen. Das Curriculum für<br />

einen Amtsarztlehrgang in Baden-Württemberg ist<br />

zur Zeit in der Endabstimmung.<br />

Einvernehmen besteht bei den Akteuren des Gesundheitswesens,<br />

dazu zählen in diesem Kontext ausdrücklich<br />

auch die Krankenkassen, dass Gesundheit<br />

sich wohl am Besten in der Kommune verwirklichen<br />

lässt. Das LGA als Abteilung des Regierungspräsidiums<br />

Stuttgart beteiligt sich bei diesem Prozess, dessen<br />

Ausgang noch nicht klar zu erkennen ist, in zahlreichen<br />

Arbeitsgruppen und Diskussionsforen. Inbesondere<br />

die Kommunalen Gesundheitskonferenzen, in deren<br />

Agenda sich Fragen der medizinischen Versorgung<br />

und die Umsetzung der baden-württembergischen<br />

Gesundheitsziele in etwa die Waage halten, werden<br />

intensiv betreut. Der im Jahre 2011 online gestellte<br />

Gesundheitsatlas soll verlässliche regionale Daten<br />

zur Krankheitslast in unserer Bevölkerung und zu den<br />

präventiven Angeboten liefern. Daraus kann sich, bei<br />

gebotener Vorsicht in Bezug auf die Interpretation der<br />

Daten, ein Benchmarking der Kommunen ergeben.<br />

Besonders erfreulich ist jedenfalls, dass die kommunalen<br />

Spitzenverbände zunehmend erkennen, dass<br />

Gesundheit ein wichtiger Standortfaktor ist, den mit<br />

eigenen Mitteln zu implementieren sich lohnt.<br />

Das LGA ist bestrebt, mit der Erarbeitung von Gesundheitsindikatoren,<br />

z. B. zum Diabetes mellitus,<br />

Grundlagen für die Evaluation der Gesundheitsstrategie<br />

zu liefern.<br />

Im Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung ist das<br />

LGA wieder gut unterwegs. Der bundesweit nur vom<br />

LGA angebotene Kurs „Krankenhaushygiene für den<br />

ÖGD“ wird zum zweiten Mal Teil des umfangreichen<br />

Veranstaltungsprogramms für den ÖGD und die in<br />

den Bereichen Hygiene, Frühförderung und Arbeitsmedizin<br />

Tätigen, ebenso die strukturierte curriculare<br />

Fortbildung „Umweltmedizin“,<br />

zu der sich Teilnehmer<br />

aus ganz Deutschland<br />

angemeldet haben.<br />

Aus dem Bereich der<br />

Prävention und Gesundheitsförderung<br />

ist ebenfalls<br />

Erfreuliches zu berichten:<br />

Das gemeinsam<br />

mit dem LGA entwickelte<br />

Projekt „Neue Festkultur“<br />

hat den ersten Bundeswettbewerb<br />

zur Alkoholprävention<br />

gewonnen.<br />

Baden-Württemberg hat im Frühjahr die heftigste<br />

Grippewelle seit zehn Jahren überstanden. Unser<br />

Laborbereich und die Infektionsepidemiologie haben<br />

diese und andere Herausforderungen wieder gemeistert<br />

– trotz erheblicher personeller Engpässe, die im<br />

Übrigen das gesamte LGA in seinen Möglichkeiten<br />

merklich einschränken.<br />

Eine besondere Anerkennung verdient auch das<br />

Referat „Landesprüfungsamt“, das sich einer Fülle<br />

von Anerkennungsanträgen ausländischer Bildungsabschlüsse<br />

gegenüber sieht. Vor dem Hintergrund<br />

eines zunehmend nachweisbaren Ärztemangels in<br />

ländlichen Regionen und eines dramatischen Mangels<br />

an Pflegepersonen in Ballungsräumen lastet auf dieser<br />

Organisationseinheit ein erheblicher öffentlicher Druck.<br />

Die Mitwirkung in zahlreichen Gremien und Fachausschüssen<br />

auf Landes-, Bundes- und internationaler<br />

Ebene ist, trotz der damit verbundenen Aufwendungen,<br />

unerlässlich. Nur so kann der hohe fachliche<br />

Standard bei erheblich eingeschränkten personellen<br />

Ressourcen gehalten werden, neue Entwicklungen<br />

und Trends der Lebenswissenschaften früh aufnehmen<br />

und eigene Akzente setzen.<br />

Auch in diesem Jahr ist es uns ein besonderes Anliegen,<br />

allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr<br />

herzlich für ihren Einsatz zu danken. Die Fülle an<br />

Daueraufgaben sowie das eilige Tagesgeschäft verlangt<br />

vielen von ihnen oft Alles ab. Unseren Kunden<br />

und Kooperationspartnern danken wir ebenfalls für<br />

das uns entgegengebrachte Vertrauen und das Verständnis<br />

für unsere eingeschränkten Möglichkeiten.<br />

Johannes Schmalzl<br />

Regierungspräsident<br />

Prof. Dr. Günter Schmolz<br />

Präsident des Landesgesundheitsamtes<br />

Vorworte<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012

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