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Jahresbericht - Öffentlicher Gesundheitsdienst

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Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 29<br />

Hinweise zur Beteiligung der Selbsthilfe in Kommunalen<br />

Gesundheitskonferenzen<br />

Rolf Seltenreich, Abt. 9<br />

Die Beteiligung der Selbsthilfe (SH) an den Gesundheitskonferenzen<br />

bedarf gewisser Regeln und Absprachen<br />

zwischen den Koordinatoren der Gesundheitskonferenzen<br />

und den Akteuren der SH. Deshalb<br />

wurden von Seiten des Landesgesundheitsamtes<br />

Baden-Württemberg (LGA) in Absprache mit Vertretern<br />

der SH-Verbände Grundsätze zu deren Beteiligung<br />

entwickelt.<br />

Einbindung der Selbsthilfe in die<br />

Gesundheitsstrategie<br />

In den letzten Jahren entstand aufgrund des Auftrags<br />

aus der Konzeption der Gesundheitsstrategie<br />

Baden-Württemberg eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />

dem LGA und den Verbänden der SH. Dies<br />

zeigt sich auch in der Beteiligung der SH-Verbände<br />

und Patientenvertreter in den Projektgruppen der AG<br />

Standortfaktor.<br />

Eine Schlüsselrolle in der Umsetzung der Gesundheitsstrategie<br />

kommt den Kommunalen Gesundheitskonferenzen<br />

bei den Stadt- und Landkreisen zu. Um<br />

den Verantwortlichen Beteiligungs- und Auswahlkriterien<br />

zur Verfügung zu stellen, hat das LGA Grundsätze<br />

bzw. Hinweise dazu entwickelt.<br />

Grundsätze zur Berufung von Selbsthilfevertretern<br />

zu Gesundheitskonferenzen<br />

Vor der Suche nach Vertretern der SH sollten sich<br />

die Verantwortlichen einen Überblick über die Gesamtsituation<br />

verschaffen.<br />

Die überwiegende Anzahl der Gesundheitsämter<br />

hat Kontakt zur SH oder ist selbst Kontakt- und Informationsstelle<br />

für SH. Deshalb gilt es für die Koordinatoren<br />

der Gesundheitskonferenzen, zunächst die<br />

eigenen Verbindungen und Erkenntnisse in Sachen<br />

SH im Amt zu nutzen.<br />

Bei der „Berufung“ von SH-Vertretern sollten folgende<br />

Punkte beachtet werden:<br />

• SH-Vertreter sind Mittler zwischen der SH-Szene<br />

und den Konferenzen.<br />

• Sie sollen die Eigenschaft haben, Kooperation und<br />

Zusammenarbeit mit den SH-Kreisen herzustellen;<br />

dies ermöglicht ggf. eine Kampagnenfähigkeit<br />

durch Beteiligung und Mitarbeit an Projekten und<br />

Maßnahmen.<br />

• Zu bevorzugen sind deshalb die aus größeren<br />

Kreisen gewählten Vertreter z. B. aus regionalen<br />

Arbeitsgemeinschaften (RAGen). Nachrangig sind<br />

bestellte Vertreter oder gar Vertreter durch Zuruf<br />

(„ich kenne da jemand“), da oft keine Rückkopplung<br />

zur SH-Szene gegeben ist.<br />

• SH-Gruppenmitglieder und deren Vertreter haben<br />

in der Regel eine hohe krankheitsbezogene Kompetenz.<br />

Deshalb sollten bei thematischer Fragestellung<br />

die entsprechenden Fachvertreter berufen<br />

werden.<br />

• Aufgrund der Vulnerabilität, also schwankenden<br />

Gesundheitszuständen, kommt ein SH-Vertreter<br />

selten allein. Wünschenswert sind mindestens<br />

zwei Vertreter, um eine Kontinuität der Vertretung<br />

sicherzustellen. Des Weiteren ist eine gesicherte<br />

Einarbeitung neuer Vertreter möglich.<br />

• SH-Vertreter haben oft ein gemindertes Einkommen;<br />

deshalb ist auf mögliche Fahrtkostenerstattung<br />

zu achten.<br />

• Die Suche sollte in enger Zusammenarbeit mit Leuten<br />

aus Verbänden, Arbeitsgemeinschaften und falls<br />

vorhanden, mit den eigenen Experten erfolgen.<br />

Patientenvertreter – eine Form der<br />

Beteiligung bzw. Partizipation der Selbsthilfe<br />

im Gesundheitswesen<br />

Gesundheitskonferenzen waren ursprünglich als<br />

Gesundheitsförderungs- und Präventionskonferenzen<br />

gedacht. Durch die Entwicklung in der landärztlichen<br />

Versorgung wird die Gesundheitskonferenz auch als<br />

Versorgungskonferenz genutzt. Da die gesundheitliche<br />

Selbsthilfe in Form der Patientenvertreter nach<br />

§ 140 f. SGB V in den gesetzlich maßgebenden Planungsausschüssen<br />

auf Landesebene beteiligt ist, bieten<br />

sich diese Vertreter als fachkundige Teilnehmer<br />

solcher Versorgungskonferenzen oder -gespräche an.<br />

Weiterentwicklung der Beteiligung der<br />

Selbsthilfe und Patientenvertreter<br />

In der Regel haben die Mitglieder und Vertreter der<br />

SH eine hohe Kompetenz in Krankheitsfragen. Dagegen<br />

fehlen oft Gremienkompetenzen und Kenntnisse<br />

im Gesundheitssystem. Deshalb besteht die<br />

Forderung nach Erfahrungsaustausch zwischen den<br />

SH-Vertretern in einer zielgerichteten Schulung bezüglich<br />

einer gelingenden Beteiligung und Mitarbeit<br />

in den verschiedenen Gesundheitsgremien.<br />

Prävention<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012

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