Jahresbericht - Öffentlicher Gesundheitsdienst

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26 Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst Landesinitiative „Gesund aufwachsen und leben in Baden- Württemberg“ Torben Sammet, Ref. 94 Prävention Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg berät im Rahmen der Landesinitiative Städte und Gemeinden, wie diese gesundheitsförderlich, lebenswert und generationenfreundlich gestaltet werden können. Städte und Gemeinden haben einen großen Einfluss auf die Lebensbedingungen von Kindern, Jugendlichen, Familien und älteren Menschen. Vor Ort, in der Kommune, werden die Grundlagen für ein gesundes Aufwachsen und selbstbestimmtes Leben im Alter gelegt. Die Lebensbedingungen in Einrichtungen wie Kitas, Schulen, Freizeiteinrichtungen und Begegnungsstätten sowie im Wohnumfeld haben einen bedeutenden Einfluss auf das Gesundheitsverhalten der gesamten Bevölkerung. Die Landesinitiative ist ein Angebot an alle Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg, um ein Gesamtkonzept für eine gesunde sowie familien- und generationenfreundliche Kommune zu entwickeln, das konkrete Zielgruppen und Ziele sowie bedarfsorientierte Maßnahmen enthält. Es werden alle Akteure mit Bezug zu Gesundheit, Bildung, Soziales, Familien- und Generationenfreundlichkeit sowie die Bevölkerung beteiligt. Die Koordination und Leitung der Initiative liegt bei der Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung. Die beteiligten Akteure ermitteln gemeinsam Bestand und Bedarf an Maßnahmen und Angeboten, die die Lebensqualität der Bevölkerung erhöhen und welche örtlichen Bedingungen ein gesundes Aufwachsen und Leben fördern oder eher behindern. Im Sinne einer „generationenfreundlichen Kommune“ werden die Bedürfnisse aller Altersgruppen systematisch in den Blick genommen. Menschen aller Generationen werden an der Entwicklung betei ligt und zum Austausch ermutigt, so dass die jeweils unterschiedlichen Begabungen und Ressourcen gegenseitig nützlich werden. Die Beratung der Kommunen bezieht sich auf vielfältige Fragestellungen Eine zentrale Rolle kommt der Erläuterung der Frage zu, wie eine nachhaltige Zusammenarbeit der kommunalen Akteure gelingen kann sowie der Thematik des Einbezugs der Bürger bei der Gestaltung ihrer Lebensbedingungen. Partizipation und Teilhabe bilden das Fundament eines nachhaltig gestalteten und erfolgreichen Prozesses. Zudem erhalten die Städte und Gemeinden Hilfestellung bei der Bestands- und Bedarfsanalyse, der Formulierung gemeinsamer Ziele für die kommunale Gesundheitsförderung sowie Informationen zu qualitätsgesicherten und bewährten Angeboten der Gesundheitsförderung, passend zum Bedarf vor Ort. Ein weiteres Augenmerk wird auf die Berücksichtigung der Bedürfnisse und Interessen der jeweiligen Zielgruppen gelegt sowie auf die Erreichbarkeit von Kindern, Jugendlichen, Eltern und älteren Menschen mit und ohne soziale Benachteiligung. Beratung erhalten die Kommunen zudem bei der Fragestellung, wie gesundheitsförderliche Lebensbedingungen geschaffen werden können, um auf diesem Weg „gesunde“ Entscheidungen zu ermöglichen und zu unterstützen. Um Fachwissen in der Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung zu verankern, erhalten die Koordinatoren der Initiative eine zweitägige praxisorientierte Qualifizierung zur kommunalen Gesundheitsförderung. Zudem bietet ein Handbuch vertiefende Informationen und transparente Empfehlungen zu wirksamen Maßnahmen der Gesundheitsförderung. Der gesamte Prozess wird von einem Berater begleitet. Dies stellt sicher, dass jede Kommune ganz individuell und bedarfsorientiert beraten wird. Zwei jährliche Netzwerktreffen auf Landesebene ermöglichen den gegenseitigen Austausch der beteiligten Kommunen. Derzeit beteiligen sich 20 Städte und Gemeinden aus Baden-Württemberg an der Initiative (siehe Abbildung). Bad Schönborn • Heilbronn Bruchsal • • • Karlsruhe-Mühlburg Sulzfeld • Flein • Mühlacker • • Michelfeld Stuttgart-Mönchfeld Schwäbisch • • Fellbach Gmünd • • • Oberkochen Esslingen am Neckar • Nattheim • Rangendingen Ettenheim • Königsfeld Breisach St. • • am Rhein Georgen • • Umkirch Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / Jahresbericht 2012

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 27 Gesund älter werden in Baden-Württemberg Christine Volk-Uhlmann, Ref. 94 Die Verringerung ungleicher Gesundheitschancen ist das Ziel der Netzwerkarbeit der Koordinierungsstelle „Gesundheitliche Chancengleichheit Baden- Württemberg“. Um Menschen auch im höheren Alter ein gesundes und selbständiges Leben zu ermöglichen, gibt es vielfältige Angebote der Gesundheitsförderung und Prävention. Gerade diejenigen, die von den Angeboten am meisten profitieren könnten, nehmen sie jedoch weniger häufig in Anspruch. Die Verringerung ungleicher Gesundheitschancen ist das Ziel der Koordinierungsstelle „Gesundheitliche Chancengleichheit Baden-Württemberg“ (früher „Regionaler Knoten Baden-Württemberg“). Für die fachliche Expertise sorgt das Netzwerk „Soziale Ungleichheit und Gesundheit bei älteren Menschen“. Da für den Erhalt der Gesundheit im Alter auch das Gesundheitsverhalten früherer Lebensabschnitte relevant ist, sollte der gesamte Lebenslauf in den Blick genommen werden. Aspekte von Gesundheit sind beispielsweise Ernäh- rung, Bewegung, psychische Gesundheit und soziales Eingebunden-Sein. Hier gilt es, mögIichst schon bei den Kleinsten anzusetzen, z. B. in der Kita. Da Übergänge im Lebensverlauf im Bezug auf das Gesundheitsverhalten besonders kritisch sind, muss sichergestellt werden, dass für den Übergang in die Schule oder den Beruf, in die Elternschaft, aber auch in den Ruhestand oder beim Tod eines Partners gesundheitsförderliche Angebote vorgehalten werden. Die Kommune ist dabei ein geeignetes Setting. Auf Landesebene wird die kommunale Gesundheitsförderung über den gesamten Lebensverlauf durch die enge Zusammenarbeit der Koordinierungsstelle mit dem Zentrum für Bewegungsförderung Baden-Württemberg und mit der Initiative „Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg“ gefördert. Auf diese Weise wird die Expertise verschiedener Fachgebiete gebündelt, ohne Parallelstrukturen aufzubauen. Auf Bundesebene ist die Koordinierungsstelle in den Kooperationsverbund „Gesundheitliche Chancengleichheit“ eingebunden. Prävention Landesebene Bundesebene AG „Kinder und Jugendliche“ AG „Kommune“ Zentrum für Bewegungsförderung Baden-Württemberg Bewegung ältere Menschen 60+ Initiative „Gesund aufwachsen und leben in Baden- Württemberg Gesundheit aller Altersklassen in BW Netzwerk „Soziale Ungleichheit und Gesundheit bei älteren Menschen“ = AG „Ältere“ Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit BW ältere sozial benachteiligte Menschen Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit gesundheitliche Chancengleichheit aller Menschen Koordinierungsstellen der anderen Bundesländer gesundheitliche Chancengleichheit unterschiedlicher Zielgruppen Vernetzung in der Koordinierungsstelle „Gesundheitliche Chancengleichheit Baden-Württemberg“ Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / Jahresbericht 2012

26<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

Landesinitiative „Gesund aufwachsen und leben in Baden-<br />

Württemberg“<br />

Torben Sammet, Ref. 94<br />

Prävention<br />

Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />

berät im Rahmen der Landesinitiative Städte und Gemeinden,<br />

wie diese gesundheitsförderlich, lebenswert<br />

und generationenfreundlich gestaltet werden können.<br />

Städte und Gemeinden haben einen großen Einfluss<br />

auf die Lebensbedingungen von Kindern, Jugendlichen,<br />

Familien und älteren Menschen. Vor<br />

Ort, in der Kommune, werden die Grundlagen für ein<br />

gesundes Aufwachsen und selbstbestimmtes Leben<br />

im Alter gelegt. Die Lebensbedingungen in Einrichtungen<br />

wie Kitas, Schulen, Freizeiteinrichtungen und<br />

Begegnungsstätten sowie im Wohnumfeld haben einen<br />

bedeutenden Einfluss auf das Gesundheitsverhalten<br />

der gesamten Bevölkerung.<br />

Die Landesinitiative ist ein Angebot an alle Städte<br />

und Gemeinden in Baden-Württemberg, um ein Gesamtkonzept<br />

für eine gesunde sowie familien- und<br />

generationenfreundliche Kommune zu entwickeln,<br />

das konkrete Zielgruppen und Ziele sowie bedarfsorientierte<br />

Maßnahmen enthält. Es werden alle Akteure<br />

mit Bezug zu Gesundheit, Bildung, Soziales,<br />

Familien- und Generationenfreundlichkeit sowie die<br />

Bevölkerung beteiligt. Die Koordination und Leitung<br />

der Initiative liegt bei der Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung.<br />

Die beteiligten Akteure ermitteln gemeinsam<br />

Bestand und Bedarf an Maßnahmen und Angeboten,<br />

die die Lebensqualität der Bevölkerung erhöhen und<br />

welche örtlichen Bedingungen ein gesundes Aufwachsen<br />

und Leben fördern oder eher behindern.<br />

Im Sinne einer „generationenfreundlichen Kommune“<br />

werden die Bedürfnisse aller Altersgruppen<br />

systematisch in den Blick genommen. Menschen<br />

aller Generationen werden an der Entwicklung<br />

betei ligt und zum Austausch ermutigt, so dass<br />

die jeweils unterschiedlichen Begabungen und<br />

Ressourcen gegenseitig nützlich werden.<br />

Die Beratung der Kommunen bezieht sich<br />

auf vielfältige Fragestellungen<br />

Eine zentrale Rolle kommt der Erläuterung der<br />

Frage zu, wie eine nachhaltige Zusammenarbeit<br />

der kommunalen Akteure gelingen kann sowie der<br />

Thematik des Einbezugs der Bürger bei der Gestaltung<br />

ihrer Lebensbedingungen. Partizipation<br />

und Teilhabe bilden das Fundament eines nachhaltig<br />

gestalteten und erfolgreichen Prozesses.<br />

Zudem erhalten die Städte und Gemeinden Hilfestellung<br />

bei der Bestands- und Bedarfsanalyse,<br />

der Formulierung gemeinsamer Ziele für die<br />

kommunale Gesundheitsförderung sowie Informationen<br />

zu qualitätsgesicherten und bewährten<br />

Angeboten der Gesundheitsförderung, passend zum<br />

Bedarf vor Ort.<br />

Ein weiteres Augenmerk wird auf die Berücksichtigung<br />

der Bedürfnisse und Interessen der jeweiligen<br />

Zielgruppen gelegt sowie auf die Erreichbarkeit von<br />

Kindern, Jugendlichen, Eltern und älteren Menschen<br />

mit und ohne soziale Benachteiligung.<br />

Beratung erhalten die Kommunen zudem bei der<br />

Fragestellung, wie gesundheitsförderliche Lebensbedingungen<br />

geschaffen werden können, um auf diesem<br />

Weg „gesunde“ Entscheidungen zu ermöglichen<br />

und zu unterstützen.<br />

Um Fachwissen in der Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung<br />

zu verankern, erhalten die Koordinatoren der<br />

Initiative eine zweitägige praxisorientierte Qualifizierung<br />

zur kommunalen Gesundheitsförderung. Zudem<br />

bietet ein Handbuch vertiefende Informationen und<br />

transparente Empfehlungen zu wirksamen Maßnahmen<br />

der Gesundheitsförderung. Der gesamte Prozess<br />

wird von einem Berater begleitet. Dies stellt sicher,<br />

dass jede Kommune ganz individuell und bedarfsorientiert<br />

beraten wird. Zwei jährliche Netzwerktreffen<br />

auf Landesebene ermöglichen den gegenseitigen<br />

Austausch der beteiligten Kommunen.<br />

Derzeit beteiligen sich 20 Städte und Gemeinden<br />

aus Baden-Württemberg an der Initiative (siehe Abbildung).<br />

Bad Schönborn<br />

• Heilbronn<br />

Bruchsal •<br />

• •<br />

Karlsruhe-Mühlburg Sulzfeld • Flein<br />

•<br />

Mühlacker<br />

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• Michelfeld<br />

Stuttgart-Mönchfeld Schwäbisch<br />

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• Fellbach<br />

Gmünd<br />

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Oberkochen<br />

Esslingen am Neckar •<br />

Nattheim<br />

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Rangendingen<br />

Ettenheim<br />

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Königsfeld<br />

Breisach St. • •<br />

am Rhein Georgen<br />

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Umkirch<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012

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