Jahresbericht - Öffentlicher Gesundheitsdienst
Jahresbericht - Öffentlicher Gesundheitsdienst
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<strong>Jahresbericht</strong><br />
Analyse<br />
Prävention<br />
Qualitätssicherung<br />
LANDESGESUNDHEITSAMT BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
IM REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART
<strong>Jahresbericht</strong><br />
LANDESGESUNDHEITSAMT BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
IM REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART
Impressum<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />
im Regierungspräsidium Stuttgart<br />
Nordbahnhofstr. 135 · 70191 Stuttgart<br />
Telefon 0711 904-35000 · Fax 0711 904-35010 · abteilung9@rps.bwl.de<br />
www.gesundheitsamt-bw.de · www.rp-stuttgart.de<br />
Juni 2013<br />
Vereinfachte Schreibweise<br />
Sofern keine neutrale Personenbezeichnung gewählt wurde, ist entweder die männliche oder die weibliche Form genannt.<br />
Die Ausführungen gelten jedoch für Männer und Frauen gleichermaßen.<br />
Bildnachweis<br />
Umschlagvorderseite + S. 3 + S. 8: © Lisa Eastman/fotolia.com; © Chee-Onn Leong/fotolia.com; © iMAGINE/fotolia.de;<br />
© Marlee/fotolia.de; © Philpictore/fotolia.de; © Nico/fotolia.de; Umschlagrückseite: © A. Schnabel;<br />
S. 13: http://maps.google.de/maps?hl=de&tab=wl; S. 24: © Minh-Chau Tran; S. 36: © Yury Shirokov/fotolia.com;<br />
S. 39: © Löhr-Fotografie/fotolia.com; S. 42: © amridesign/fotolia.com; S. 42: © Christian42/fotolia.de;<br />
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S. 103: © Franz Pfluegl/fotolia.de; S. 104: © tm-pictures.ch/fotolia.de; S. 106: © askaja/fotolia.de
Vorworte ..................................................................................................................................................... 5<br />
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />
Qualitätssicherung im ÖGD als Auftrag und Selbstverpflichtung .................................................................... 8<br />
Analyse<br />
One-Health-Strategie senkt Salmonellose-Infektionen .......................................................... 9<br />
Masern 2012 in Baden-Württemberg ................................................................................... 10<br />
RSV-verursachter Ausbruch in einem Krankenhaus ............................................................11<br />
HIV – Prävalenz, Inzidenz und Neudiagnosen .................................................................... 12<br />
Ein stabiler Focus von FSME-Viren in einem Stuttgarter Stadtteil ....................................... 13<br />
Untersuchung der Ökologie von Zecken als Überträger von Krankheitserregern<br />
in Baden-Württemberg in Bezug auf Habitat, Landnutzung, Wirtstiere und Klima............... 14<br />
Von Mäusen und Menschen mit Hantaviren ........................................................................ 15<br />
Hantavirus-Erkrankungen sind vielgestaltig – aufmerksame Ärzte sind gefragt ................. 16<br />
EHEC-Surveillance im Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg ................................. 17<br />
PATH 2<br />
OGENSCAN – einer für alle ...................................................................................... 18<br />
Herausforderung Infraschall ................................................................................................ 19<br />
Übergewicht bei Einschulungskindern ................................................................................. 20<br />
Seit 1990 deutlicher Rückgang der Sterblichkeit durch Kreislauferkrankungen<br />
in Deutschland ..................................................................................................................... 21<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Prävention<br />
Qualitätssicherung<br />
Symposion Frühförderung Baden-Württemberg 2012 ......................................................... 22<br />
Rechtliche Neuerungen in der Glücksspielgesetzgebung in Baden-Württemberg .............. 23<br />
Bewegungsförderung und Stadtplanung ............................................................................. 24<br />
Das Stadtklima im Jahr 2100 ............................................................................................... 25<br />
Landesinitiative „Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg“ .......................... 26<br />
Gesund älter werden in Baden-Württemberg ...................................................................... 27<br />
Betriebliche Gesundheit in der Landesverwaltung verankern ............................................. 28<br />
Hinweise zur Beteiligung der Selbsthilfe in Kommunalen Gesundheitskonferenzen<br />
......................................................................................................................... 29<br />
Umsetzung der neuen Trinkwasserverordnung aus der Sicht der Überwachungsbehörden<br />
............................................................................................................. 30<br />
Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz, Infektionssurveillance .......................................... 31<br />
Informationen zu Risikofaktoren verschiedener Krebserkrankungen .................................. 32<br />
Digitale Infektionsdaten und ihre Darstellungsmöglichkeiten .............................................. 33<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildungen des Landesgesundheitsamtes Baden-<br />
Württemberg ........................................................................................................................ 34<br />
Fortbildung im ÖGD Baden-Württemberg ........................................................................... 35<br />
Hygienebegehung von Zahnarztpraxen – Konzeption einer Fortbildung für<br />
Zahnärzte im ÖGD ............................................................................................................... 36<br />
Über zehn Jahre „Staatlich geprüfte Hygienebeauftragte“ für Pflegeeinrichtungen<br />
in Baden-Württemberg! ........................................................................................................ 37<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Inhaltsverzeichnis<br />
Anhang<br />
1 Organisationspläne ............................................................................................................................... 40<br />
2 Aufgaben der Abteilung „Landesgesundheitsamt“ im Überblick ........................................................... 42<br />
3 Laborunterstützter Gesundheitsschutz ................................................................................................. 51<br />
4 Staatlicher Gewerbearzt ....................................................................................................................... 64<br />
5 Landesprüfungsamt für Medizin und Pharmazie, Approbationswesen ................................................. 82<br />
6 Laufende Projekte 2012 ........................................................................................................................ 87<br />
7 Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot 2012 ....................................................................................... 90<br />
8 Gremienarbeit ....................................................................................................................................... 95<br />
9 Forschung und Lehre ........................................................................................................................... 98<br />
10 Pressemitteilungen ............................................................................................................................. 103<br />
11 Fachpublikationen .............................................................................................................................. 104<br />
12 Lageplan Nordbahnhofstraße 135 ...................................................................................................... 105<br />
13 Stichwortverzeichnis ........................................................................................................................... 106<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
5<br />
Der Öffentliche <strong>Gesundheitsdienst</strong> (ÖGD) in Baden-Württemberg –<br />
Aufbruch in die Zukunft<br />
Das Jahr 2012 war aus<br />
Sicht des Landesgesundheitsamtes<br />
Baden-Württemberg<br />
(LGA) gekennzeichnet<br />
durch vielfältige<br />
Aktivitäten und engagierte<br />
Diskussionen in<br />
Arbeitskreisen – das aus<br />
dem Jahr 1994 stammende<br />
Gesetz über den Öffentlichen<br />
<strong>Gesundheitsdienst</strong><br />
(ÖGDG) soll in<br />
naher Zukunft novelliert<br />
werden. Dabei soll der<br />
„New Public Health“-Ansatz, der sich auf Gesundheitsplanung<br />
und -management konzentriert, stärker<br />
als bisher zum Tragen kommen. Das Curriculum für<br />
einen Amtsarztlehrgang in Baden-Württemberg ist<br />
zur Zeit in der Endabstimmung.<br />
Einvernehmen besteht bei den Akteuren des Gesundheitswesens,<br />
dazu zählen in diesem Kontext ausdrücklich<br />
auch die Krankenkassen, dass Gesundheit<br />
sich wohl am Besten in der Kommune verwirklichen<br />
lässt. Das LGA als Abteilung des Regierungspräsidiums<br />
Stuttgart beteiligt sich bei diesem Prozess, dessen<br />
Ausgang noch nicht klar zu erkennen ist, in zahlreichen<br />
Arbeitsgruppen und Diskussionsforen. Inbesondere<br />
die Kommunalen Gesundheitskonferenzen, in deren<br />
Agenda sich Fragen der medizinischen Versorgung<br />
und die Umsetzung der baden-württembergischen<br />
Gesundheitsziele in etwa die Waage halten, werden<br />
intensiv betreut. Der im Jahre 2011 online gestellte<br />
Gesundheitsatlas soll verlässliche regionale Daten<br />
zur Krankheitslast in unserer Bevölkerung und zu den<br />
präventiven Angeboten liefern. Daraus kann sich, bei<br />
gebotener Vorsicht in Bezug auf die Interpretation der<br />
Daten, ein Benchmarking der Kommunen ergeben.<br />
Besonders erfreulich ist jedenfalls, dass die kommunalen<br />
Spitzenverbände zunehmend erkennen, dass<br />
Gesundheit ein wichtiger Standortfaktor ist, den mit<br />
eigenen Mitteln zu implementieren sich lohnt.<br />
Das LGA ist bestrebt, mit der Erarbeitung von Gesundheitsindikatoren,<br />
z. B. zum Diabetes mellitus,<br />
Grundlagen für die Evaluation der Gesundheitsstrategie<br />
zu liefern.<br />
Im Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung ist das<br />
LGA wieder gut unterwegs. Der bundesweit nur vom<br />
LGA angebotene Kurs „Krankenhaushygiene für den<br />
ÖGD“ wird zum zweiten Mal Teil des umfangreichen<br />
Veranstaltungsprogramms für den ÖGD und die in<br />
den Bereichen Hygiene, Frühförderung und Arbeitsmedizin<br />
Tätigen, ebenso die strukturierte curriculare<br />
Fortbildung „Umweltmedizin“,<br />
zu der sich Teilnehmer<br />
aus ganz Deutschland<br />
angemeldet haben.<br />
Aus dem Bereich der<br />
Prävention und Gesundheitsförderung<br />
ist ebenfalls<br />
Erfreuliches zu berichten:<br />
Das gemeinsam<br />
mit dem LGA entwickelte<br />
Projekt „Neue Festkultur“<br />
hat den ersten Bundeswettbewerb<br />
zur Alkoholprävention<br />
gewonnen.<br />
Baden-Württemberg hat im Frühjahr die heftigste<br />
Grippewelle seit zehn Jahren überstanden. Unser<br />
Laborbereich und die Infektionsepidemiologie haben<br />
diese und andere Herausforderungen wieder gemeistert<br />
– trotz erheblicher personeller Engpässe, die im<br />
Übrigen das gesamte LGA in seinen Möglichkeiten<br />
merklich einschränken.<br />
Eine besondere Anerkennung verdient auch das<br />
Referat „Landesprüfungsamt“, das sich einer Fülle<br />
von Anerkennungsanträgen ausländischer Bildungsabschlüsse<br />
gegenüber sieht. Vor dem Hintergrund<br />
eines zunehmend nachweisbaren Ärztemangels in<br />
ländlichen Regionen und eines dramatischen Mangels<br />
an Pflegepersonen in Ballungsräumen lastet auf dieser<br />
Organisationseinheit ein erheblicher öffentlicher Druck.<br />
Die Mitwirkung in zahlreichen Gremien und Fachausschüssen<br />
auf Landes-, Bundes- und internationaler<br />
Ebene ist, trotz der damit verbundenen Aufwendungen,<br />
unerlässlich. Nur so kann der hohe fachliche<br />
Standard bei erheblich eingeschränkten personellen<br />
Ressourcen gehalten werden, neue Entwicklungen<br />
und Trends der Lebenswissenschaften früh aufnehmen<br />
und eigene Akzente setzen.<br />
Auch in diesem Jahr ist es uns ein besonderes Anliegen,<br />
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr<br />
herzlich für ihren Einsatz zu danken. Die Fülle an<br />
Daueraufgaben sowie das eilige Tagesgeschäft verlangt<br />
vielen von ihnen oft Alles ab. Unseren Kunden<br />
und Kooperationspartnern danken wir ebenfalls für<br />
das uns entgegengebrachte Vertrauen und das Verständnis<br />
für unsere eingeschränkten Möglichkeiten.<br />
Johannes Schmalzl<br />
Regierungspräsident<br />
Prof. Dr. Günter Schmolz<br />
Präsident des Landesgesundheitsamtes<br />
Vorworte<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Krankheitserregernachweis im Rahmen des laborunterstützten Gesundheitsschutzes<br />
Einblicke in die Arbeit –<br />
kurz zusammengefasst
8<br />
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />
Wir über uns<br />
Qualitätssicherung im ÖGD als Auftrag und Selbstverpflichtung<br />
Der Öffentliche <strong>Gesundheitsdienst</strong> (ÖGD) fördert und<br />
schützt die Gesundheit der Bevölkerung in Baden-<br />
Württemberg. Dabei geht es weniger um die individuelle<br />
Gesundheit Einzelner als vielmehr um die der<br />
Bevölkerung in ihrer Gesamtheit. Mögliche gesundheitliche<br />
Risiken und Gefährdungen sollen frühzeitig<br />
erkannt, vermieden oder zumindest verringert werden.<br />
Der ÖGD<br />
• beobachtet und bewertet die Auswirkungen der<br />
so zialen Lebens- und Umweltbedingungen auf die<br />
Gesundheit,<br />
• ist für den infektions- und umweltbezogenen Gesundheitsschutz<br />
sowie die gesundheitliche Vorsorge<br />
und Gesundheitsförderung in Baden-Württemberg<br />
zuständig und<br />
• nimmt eine besondere Verantwortung für Menschen<br />
mit Behinderung, sozial Benachteiligte und<br />
Menschen mit Migrationshintergrund wahr.<br />
Er wirkt auf eine verstärkte Zusammenarbeit aller<br />
Beteiligten im Gesundheitswesen hin und ist unterstützend<br />
und koordinierend tätig. Die Behörden des<br />
ÖGD in Baden-Württemberg sind<br />
• das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren (SM),<br />
• die Regierungspräsidien einschließlich des Landesgesundheitsamtes<br />
(LGA) und<br />
• die 38 Gesundheitsämter in den Stadt- und Landkreisen.<br />
Das LGA als fachliche Leitstelle für den ÖGD<br />
Das LGA unterstützt als fachliche Leitstelle für den<br />
ÖGD in Baden-Württemberg vor rangig das SM und<br />
die Gesundheitsämter. Das Aufgabenspektrum ist im<br />
Anhang 2 ausführlicher beschrieben.<br />
Die Hilfestellung durch das LGA bewährt sich z. B.<br />
• bei der schnellen Aufklärung von Infektketten. Bei<br />
Gruppenerkrankungen werden wesentliche Daten<br />
schon direkt am Ausbruchsort erhoben und in enger<br />
Zusammenarbeit zwischen LGA-eigenem Laborbereich<br />
und den Fachkräften des LGA und der Gesundheitsämter<br />
vor Ort ausgewertet. Die Ergebnisse sind<br />
Grundlage für weitergehende Maßnahmen.<br />
• in der Bündelungsarbeit als zentrale Landesmeldestelle<br />
für Infektionserkrankungen, bei der die<br />
Krankheitserregermeldungen der Gesundheitsämter<br />
eingehen, zu „Wochenmeldungen“ zusammengestellt<br />
und für die Öffentlichkeit graphisch<br />
aufbereitet werden. Parallel dazu werden die Mitteilungen<br />
der Gesundheitsämter über das LGA an<br />
das Robert Koch-Institut in Berlin als bundesweite<br />
Erfassungsstelle weitergemeldet.<br />
• bei der Fortbildung der Mitarbeiter im ÖGD über<br />
fachliche Weiterentwicklungen, rechtliche Rahmenbedingungen<br />
und Umsetzungserfordernisse sowie<br />
über gesundheitspolitische Ziele und Strategien im<br />
Land.<br />
Dem LGA zugeordnet sind die Aufgaben des Landesarztes<br />
für behinderte Menschen, des Staatlichen<br />
Gewerbearztes und des Landesprüfungsamtes für medizinische<br />
Ausbildungen und Berufe. Auch diese Aufgaben<br />
werden überwiegend landesweit wahrgenommen.<br />
Neben der Wahrnehmung der laufenden Aufgaben<br />
ermöglichen abgestimmte Projekte die Vertiefung<br />
einzelner Arbeitsschwerpunkte. Diese werden in<br />
jährlichen Zielvereinbarungen zwischen dem SM als<br />
Fachressort und dem Regierungspräsidium Stuttgart<br />
(RPS) festgeschrieben und greifen auch gesundheitspolitische<br />
Schwerpunkte auf. Die laufenden Projekte<br />
im Jahr 2012 sind im Anhang 6 aufgelistet.<br />
Qualitätssicherung im ÖGD<br />
Das LGA-eigene Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot<br />
mit jährlichen Veranstaltungsprogrammen zu<br />
den Bereichen Hygiene sowie ÖGD, Arbeitsmedizin<br />
und Frühförderung unterstützt die in diesen Bereichen<br />
Tätigen bei ihrer Arbeit vor Ort. Soweit möglich werden<br />
bei der Landesärztekammer Fortbildungspunkte<br />
beantragt. Dienstbesprechungen, Workshops und<br />
Qual itätszirkel zu Einzelthemen gewährleisten den Erfahrungsaustausch,<br />
Absprachen und die Abstimmung<br />
einheitlicher Verfahrensweisen. Der Laborbereich des<br />
LGA ist nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert.<br />
Einblicke in die Arbeit des LGA<br />
Die Berichte auf den folgenden Seiten sind drei<br />
Schlagworten zugeordnet:<br />
Analyse<br />
beobachten, untersuchen,<br />
beurteilen<br />
Prävention<br />
vorsorgen, fördern, schützen<br />
Qualitätssicherung<br />
beraten, fortbilden, weiterentwickeln<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 9<br />
One-Health-Strategie senkt Salmonellose-Infektionen<br />
Christiane Wagner-Wiening, Ref. 95<br />
Salmonellen-Infektionen sind noch die dritthäufigste<br />
Ursache Lebensmittel-assoziierter Erkrankungen.<br />
Be kämpfungsprogramme bei Nutztieren haben aber<br />
einen starken Rückgang von Salmonellose-Infektionen<br />
bewirkt.<br />
„One Health“ bezeichnet einen Ansatz, der Gesundheit<br />
von Mensch und Tier in einen Zusammenhang<br />
bringt. Bereits seit 2003 wurden mit der Verordnung<br />
(EG) Nr. 2160/2003 des europäischen Parlaments<br />
und des Rates vom 17.11.2003 europaweite und nationale<br />
Programme zur Bekämpfung von Salmonellen<br />
und anderen durch Lebensmittel übertragbaren<br />
Zoonoseerregern implementiert. Hauptziel ist es, von<br />
Tier zu Mensch übertragbare Infektionskrankheiten<br />
(Zoonosen) bereits in Tierpopulationen zu überwachen<br />
und zu bekämpfen Das Auftreten neuer Infektionserreger<br />
wie SARS und die H5N1-Influenza haben<br />
diesem Konzept neuen Auftrieb gegeben. Auf<br />
einer internationalen Ministerkonferenz im Oktober<br />
2008 haben sich die Teilnehmer auf ein Strategiepapier<br />
verständigt, das von internationalen Institutionen<br />
wie der FAO (Food & Agriculture Organisation of the<br />
United Nations), WHO (World Health Organisation)<br />
und OIE (World Organisation for Animal Health) ausgearbeitet<br />
wurde. Zentrales Element ist die interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit zwischen Human- und<br />
Tiermedizin und weiteren Disziplinen. Das Strategiepapier<br />
berücksichtigt auch lebensmittelassoziierte Infektionen<br />
und Ausbrüche, die durch den Eintrag von<br />
Krankheitserregern über Nutztiere in die Lebensmittelkette<br />
verursacht werden. Die veterinärmedizinische<br />
Versorgung von Nutztieren, die qualitätsgesicherte<br />
Lebensmittelherstellung, Hygieneaufklärung des<br />
Verbrauchers und die Überwachung der Infektionen<br />
in Nutztier und Mensch sind hierbei entscheidende<br />
Instrumente. Ein Erfolg dieser One Health-Strategie<br />
zeigt sich in der deutlichen Reduzierung von Salmonellen-Erkrankungen.<br />
Die Maßnahmen haben auch in Baden-Würt temberg<br />
gegriffen. Die Anzahl übermittelter Salmonellose-Erkrankungen<br />
ist seit Beginn der Bekämpfungsprogramme<br />
von mehr als 10 000 Fällen stetig auf<br />
2 015 Fälle im Jahr 2012 gesunken. Die Anzahl Salmonellose-bedingter<br />
Ausbrüche ging von 481 im Jahr<br />
2001 auf 41 im Jahr 2012 zurück. S. enteritidis (36 %)<br />
und S. typhimurium (10 %) waren die am häufigsten<br />
diagnostizierten Serovare im Jahr 2012. Bei sechs<br />
Ausbrüchen konnte die Infektkette durch einen Erregernachweis<br />
in Lebensmitteln aufgeklärt werden. Betroffene<br />
Lebensmittel waren Eier, Fleisch und Milchprodukte.<br />
Die Entwicklung der Erkrankungszahlen<br />
zeigt den Erfolg und die Notwendigkeit der interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von<br />
Salmonellen und weiterer Zoonosen eindrucksvoll auf.<br />
Analyse<br />
12 000<br />
10 000<br />
Implementierung der Salmonellen-Bekämpfungsprogramme<br />
8 000<br />
6 000<br />
4 000<br />
2 000<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Fälle im Ausbruch 1 964 1 511 1 125 1 020 697 814 647 325 262 236 258 114<br />
Einzelfälle 8 273 7 604 6 604 6 631 6 136 6 024 6 193 4 332 2 923 2 681 2 349 1 901<br />
Übermittelte Salmonellose-Fälle Baden-Württemberg 2001-2012<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
10<br />
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />
Masern 2012 in Baden-Württemberg<br />
Dorothee Lohr, Günter Pfaff, Ref. 95<br />
Analyse<br />
Mit Blick auf die von der WHO für das Jahr 2015 angestrebte<br />
Maserneliminierung wurden die übermittelten<br />
Masernfälle erstmals nach einem neuen Berichtsformat<br />
der WHO aufgeschlüsselt.<br />
Die Mitgliedsstaaten der WHO-Euro-Region haben<br />
sich die Eliminierung von Masern und Röteln sowie die<br />
Prävention der kongenitalen Rötelninfektion bis zum<br />
Jahr 2015 zum Ziel gesetzt. Die verstärkten Anstrengungen<br />
auf dem Weg zu diesem Ziel schließen auch<br />
eine fortgesetzte Beobachtung des aktuellen Status ein.<br />
Im Jahr 2012 wurden insgesamt 28 Masernverdachtsfälle<br />
übermittelt. Davon haben sich neun durch<br />
Klassifizierung der Masernfälle 2012 nach<br />
Bestätigungsgrad und Herkunft der Infektion<br />
eingeleitete Laboruntersuchungen nicht bestätigt;<br />
diese Fälle wurden gestrichen (0,08 verworfene Fälle/100<br />
000 Einwohner).<br />
Mit 19 Masernerkrankungen wurden im Jahr 2012<br />
somit erheblich weniger Masernerkrankungen als im<br />
Vorjahr (2011: 525 Fälle) und auch in jedem Jahr seit<br />
Einführung des IfSG-Meldewesens im Jahr 2001 übermittelt.<br />
Für die Monate September bis Dezember ist<br />
keine Masernerkrankung mehr verzeichnet, so dass<br />
für 2012 keine ununterbrochene Masern übertragung<br />
stattfand. Der Anteil der importierten Fälle lag mit 5/19<br />
bei 26 %; das Infektionsland der übrigen zwölf Fälle<br />
ließ sich nicht eindeutig zuordnen (siehe erste Tabelle).<br />
Die meisten Fälle betreffen weiterhin ungeimpfte<br />
Kinder und Jugendliche, gefolgt von den jungen Erwachsenen<br />
(siehe zweite Tabelle).<br />
Herkunft<br />
der<br />
Infektion<br />
gesamt<br />
laborbestätigt<br />
Fallklassifizierung<br />
epidemiologisch<br />
verknüpft<br />
klinisch<br />
kompatibel<br />
importiert 5 0 0 5<br />
endemisch** 0 0 0 0<br />
unbekannt 12 1 1 14<br />
gesamt* 12 1 1 14<br />
* ohne importierte Fälle<br />
** Zu mehreren dieser Fälle mit vermutlichem Infektionsland<br />
Deutschland war die vorausgehende Infektkette nicht eruierbar.<br />
Es kann deshalb nicht entschieden werden, ob es sich um<br />
endemische oder Import-assoziierte Fälle handelt. In der Tabelle<br />
sind diese Fälle als unbekannt aufgelistet.<br />
Genotypisierung der importierten und<br />
endemischen Fälle<br />
Masernfälle 2012 nach Alter und Impfstatus der laborbestätigten, epidemiologisch<br />
verknüpften und klinisch kompatiblen Fälle (ohne importierte Fälle)<br />
Impfstatus<br />
< 1<br />
Jahr<br />
1-4<br />
Jahre<br />
5-9<br />
Jahre<br />
10-14<br />
Jahre<br />
Alter<br />
15-19<br />
Jahre<br />
20-29<br />
Jahre<br />
30 +<br />
unbekannt<br />
gesamt<br />
0 Dosen = ungeimpft 1 1 1 4 2 2 0 0 11<br />
1 Dosis 0 1 0 0 1* 0 0 0 2<br />
2 oder mehr Dosen<br />
unbekannter Impfstatus 1 1<br />
gesamt 1 2 1 4 3 3 0 0 14<br />
* klinisch kompatibler Fall ohne Laborbestätigung oder epidemiologischen Zusammenhang<br />
Von 17 Fällen mit Labornachweis (90 % aller Masernfälle)<br />
wurden sieben Proben am Nationalen Referenzzentrum<br />
für Masern, Mumps und Röteln genotypisiert.<br />
Das entspricht 41 % aller laborbestätigten<br />
und 37 % aller gemeldeten Masernfälle im Jahr 2012.<br />
Bei zwei Proben der beiden Patienten eines Herdes<br />
mit Infektionsort Deutschland wurde der Genotyp D4<br />
Manchester nachgewiesen ebenso wie bei einem Sekundärfall<br />
des Herdes mit insgesamt vier Erkrankten,<br />
dessen Indexfall sich in Deutschland oder Frankreich<br />
ansteckte. Bei einem weiteren Herd lag bei beiden<br />
Erkrankten der Genotyp D4 Marmande vor. Bei einem<br />
Patienten mit Infektion in Uganda wurde der Genotyp<br />
B3 festgestellt, beim Patienten mit Infek tion in den<br />
Niederlanden der Genotyp<br />
D8-Villupuram.<br />
Von den drei Patienten<br />
mit Wohnsitz in Rumänien<br />
konnte mangels<br />
passendem Material<br />
keine Genotypisierung<br />
durchgeführt werden:<br />
zwei Geschwister im<br />
Alter von ein und zwei<br />
Jahren, die bereits bei<br />
Einreise nach Deutschland<br />
symptomatisch<br />
waren (Herd), und eine<br />
36-jährige Erwachsene,<br />
die nach der Einreise<br />
erkrankte (Einzelfall).<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 11<br />
RSV-verursachter Ausbruch in einem Krankenhaus<br />
Elisabeth Aichinger, Ref. 95<br />
Im Winter häufen sich Atemwegserkrankungen – auch<br />
durch Respiratorische Synzytial-Viren (RSV). Doppelzimmerbelegungen<br />
begünstigen die Ausbreitung der<br />
Viren in einem Krankenhaus.<br />
Atemwegsinfektionen mit dem RSV treten überwiegend<br />
in den Wintermonaten auf. Am Häufigsten<br />
betroffen sind Säuglinge und Kleinkinder. Bei immunschwachen<br />
Personen sind schwere bis tödliche Erkrankungen<br />
möglich. Anfang Januar 2012 wurde in<br />
der hämato-onkologischen Abteilung eines gro ßen<br />
Klinikums eine Zunahme an Infektionen mit RSV<br />
festgestellt.Trotz umfangreicher, durch die Klinik eingeleiteter<br />
Hygienemaßnahmen wurden Mitte Januar<br />
weitere RSV-Fälle identifiziert. Mitarbeiter des Landesgesundheitsamtes<br />
Baden-Württemberg und des<br />
Robert Koch-Instituts untersuchten den Ausbruch<br />
gemeinsam mit dem zuständigen Gesundheitsamt<br />
und der Klinikleitung, um Faktoren zu identifizieren,<br />
die zu einer Verbreitung des Virus auf den Stationen<br />
beigetragen haben könnten.<br />
Ab Mitte Januar wurden alle stationären Patienten<br />
regelmäßig auf RSV gescreent. Auch in vorhergehenden<br />
Monaten abgenommene Patientenproben<br />
wurden auf RSV nachuntersucht. Das Konsiliarlabor<br />
für RSV in Würzburg erhielt alle RSV-positiven Proben<br />
zur Typisierung. Risikofaktoren für eine Übertragung<br />
von RSV wurden in einer Kohortenstudie sowie einer<br />
Fall-Kontroll-Studie untersucht. Eine „nosokomiale“,<br />
also im Krankenhaus erworbene, Infektion wurde angenommen,<br />
wenn der Patient mindestens zwei Tage<br />
vor Beginn seiner respiratorischen<br />
Episode stationär<br />
aufgenommen war. Ansonsten<br />
wurde die Infektion als<br />
12<br />
„ambulant“, also außerhalb<br />
10<br />
des Krankenhauses erworben,<br />
eingestuft. Ein „bestätigter“<br />
Fall war ein Patient<br />
8<br />
mit labordiagnostischem<br />
RSV-Nachweis. Ein Patient<br />
wurde als ein „mög-<br />
6<br />
licher“ Fall definiert, wenn<br />
4<br />
ein RSV-Nachweis fehlte,<br />
er aber während seines<br />
Krankenhausaufenthaltes<br />
2<br />
an einer Pneumonie erkrankte.<br />
0<br />
Von November 2011 bis<br />
Februar 2012 wurden insgesamt<br />
53 nosokomiale<br />
Fälle dem Ausbruch zugeordnet.<br />
Davon waren 36<br />
(68 %) bestätigte und 17<br />
RSV-positive Fälle<br />
(32 %) mögliche Fälle. Von weiteren 24 Fällen, die<br />
ihre Infektion Ende Januar und im Februar außerhalb<br />
des Krankenhauses erworben hatten, waren 19<br />
(79 %) Labor-bestätigt und fünf (21 %) mögliche Fälle<br />
(siehe Abbildung). Die nosokomiale Ausbruchswelle<br />
begann Anfang November und erreichte Anfang Januar<br />
ihren Höhepunkt. Eine zweite Ausbruchswelle<br />
von ambulant infizierten Fällen hatte ihren Höhepunkt<br />
im Februar 2012, führte aber nicht zu einer weiteren,<br />
nosokomialen Übertragungswelle. Die Typisierung<br />
ergab bei 34 nosokomialen Fällen den identischen<br />
Ausbruchsstamm. Die Kohortenstudie ergab ein erhöhtes,<br />
grenzwertig signifikantes, relatives Risiko,<br />
zu erkranken, wenn der Patient häufig Kontakte zu<br />
anderen Patienten und häufig sein Zimmer oder die<br />
Station verlassen hatte (RR=2,9; 95 %-Konfidenzintervall:<br />
0,91-9,22; p=0,05). Die Fall-Kontroll-Studie<br />
ergab für einen bestätigten Fall ein 9,9fach erhöhtes<br />
Risiko (95 %-Konfidenzintervall: 2,2-92,3; p < 0,001),<br />
vor seiner RSV-Infektion gemeinsam mit einem anderen,<br />
schon potentiell infektiösen, bestätigten oder<br />
möglichen Fall im Doppelzimmer untergebracht gewesen<br />
zu sein.<br />
Der Nachweis eines identischen Ausbruchsstammes<br />
lässt auf einen einmaligen Eintrag und eine<br />
Weiterverbreitung des Erregers auf den Stationen<br />
schließen. Als begünstigenden Faktor für die Verbreitung<br />
des Erregers konnte die Doppelzimmerbelegung<br />
mit einem potentiell infektiösen Patienten<br />
identifiziert werden.<br />
Kalenderwoche 2011-2012<br />
nosokomial, dem Ausbruch zugeordnet<br />
im privaten Umfeld erworben<br />
44 45 46 47 48 49 50 51 52 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12<br />
Nosokomiale, dem Ausbruch zugeordnete (n=54) und im privaten<br />
Umfeld infizierte (n=24) RSV-Fälle; November 2011-März 2012<br />
Analyse<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
12<br />
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />
HIV – Prävalenz, Inzidenz und Neudiagnosen<br />
Johanna Körber, Ref. 94<br />
Analyse<br />
Dargestellt wird die epidemiologische Entwicklung im<br />
Bereich HIV zum Jahresende 2011. Dabei werden die<br />
verschiedenen Kennzahlen für HIV erläutert.<br />
Inzidenz und Prävalenz sind Ergebnis von epidemiologischen<br />
Schätzungen des Robert Koch-Instituts<br />
(RKI). Beide Parameter werden jährlich in den sog.<br />
HIV/Aids-Eckdaten zum Welt-Aids-Tag (WAT) publiziert.<br />
Verkompliziert wird die Sache dadurch, dass<br />
das RKI seine Schätzverfahren jedes Jahr optimiert,<br />
so dass die Eckdaten zum WAT 2012 nicht mit den<br />
früher veröffentlichen Eckdaten ver glichen werden<br />
dürfen. Darüber hinaus muss die Zahl der geschätzten<br />
Neuinfektionen (Inzidenz) von der Zahl der an das<br />
RKI gemeldeten HIV-Neudiagnosen klar unterschieden<br />
werden. Die Zahl der HIV-Neudiagnosen umfasst<br />
nicht nur die HIV-Infektionen, die im fraglichen Jahr<br />
stattgefunden haben, sondern auch jene, die in diesem<br />
Jahr lediglich festgestellt wurden, die Infektion<br />
aber viel früher stattgefunden hat.<br />
Das RKI hat 2012 erstmals zuerst die Zahlen für<br />
die Bundesländer geschätzt und diese dann zu bundesweiten<br />
Daten zusammengeführt. Bisher wurden<br />
die Daten der Länder aus den bundesweiten Daten<br />
abgeleitet. Daher hat das RKI für Baden-Württemberg<br />
die Zahl der HIV-Neuinfektionen für 2009-2012<br />
mit dem weiterentwickelten Verfahren neu berechnet.<br />
Geschätzte HIV-Neuinfektionen in Baden-Württemberg<br />
Jahr<br />
Neu-<br />
Infektionen<br />
Neuinfektionen<br />
(untere<br />
Schranke)<br />
Neuinfektionen<br />
(obere<br />
Schranke)<br />
2009 260 240 290<br />
2010 270 250 300<br />
2011 280 260 310<br />
2012 290 270 320<br />
Quelle: RKI, Eckdaten 2012<br />
Das RKI geht von einem leichten Anstieg der HIV-<br />
Neuinfektionen in Baden-Württemberg aus. Erfreulich<br />
ist, dass die geschätzte Zahl der HIV-Neuinfektionen<br />
bei MSM (Männer, die Sex mit Männern haben) jedes<br />
Jahr bei 180 lag, also entgegen der Entwicklung<br />
auf Bundesebene stabil ist. Gründe dafür sind das<br />
kostenlose Angebot des Syphilis-Tests für MSM und<br />
der gute Zugang der Aids-/STI-Beratungsstellen zu<br />
dieser Zielgruppe (teilweise bieten sie zusätzlich Un-<br />
tersuchungen auf rektale STI gegen Kostenersatz an).<br />
Sowohl die Früherkennung der Syphilis als auch die<br />
Diagnostik von Chlamydia trachomatis und Gonorrhö<br />
im Rektum können als Beitrag zur Eindämmung<br />
von HIV-Transmissionen gesehen werden. Auch das<br />
Gentle Man-Projekt der Aids-Hilfe Baden-Württemberg<br />
ist hier zu nennen. Dagegen ist die Zahl der<br />
durch intravenösen Drogengebrauch mit HIV neu infizierten<br />
Menschen nach Meinung des RKI im Baden-<br />
Würt temberg in der Vergangenheit eher unterschätzt<br />
worden. Im Jahr 2012 wird von 30 Fällen ausgegangen<br />
im Vergleich zu 20 im Jahr 2009.<br />
Die tatsächlich gemeldeten HIV-Neudiagnosen lagen<br />
2009 bei 278 Fällen, 2010 bei 296, im Jahr 2011<br />
gingen 270 Meldungen ein. Für das Jahr 2012 liegen<br />
263 gemeldete HIV-Neudiagnosen vor (Stand: Januar<br />
2013), diese Zahl wird sich durch Nachmeldungen<br />
jedoch noch erhöhen. Aufgrund der Entwicklung bei<br />
den HIV-Neudiagnosen geht man in Baden-Württemberg<br />
von einer eher stabilen Lage auf hohem Niveau<br />
aus. Im Vergleich zum Jahre 2001 (184 HIV-Neudiagnosen)<br />
ist ein Anstieg zu verzeichnen, der sich aber<br />
bereits im Jahr 2002 (230) abzeichnete und im Jahr<br />
2010 (296) das bisher höchste Niveau erreichte, mit<br />
einem deutlichen Abfall im Jahr 2011 (270).<br />
Ende 2012 leben nach einer aktuellen Schätzung<br />
des RKI in Baden-Württemberg etwa 7 600 Menschen<br />
mit einer HIV-Infektion (Prävalenz). Die Gesamtzahl<br />
der HIV-infizierten Menschen steigt in den<br />
letzten Jahren erheblich an. Dies ist Folge der modernen<br />
antiretroviralen Therapien, die HIV-Infizierten<br />
eine deutlich höhere normale Lebenserwartung als<br />
bisher ermöglichen.<br />
Geschätzte HIV-Prävalenz in Baden-Württemberg<br />
Jahr<br />
Prävalenz<br />
Prävalenz<br />
(untere<br />
Schranke)<br />
Prävalenz<br />
(obere<br />
Schranke)<br />
2009 6 700 5 500 8 000<br />
2010 7 000 5 700 8 300<br />
2011 7 300 6 000 8 600<br />
2012 7 600 6 300 8 900<br />
Quelle: RKI, Eckdaten 2012<br />
Das RKI schätzt, dass im Jahr 2012 in Baden-Württemberg<br />
4 900 Menschen eine HIV-Therapie erhielten<br />
und 1 400 Betroffene nichts von ihrer Infektion wissen.<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 13<br />
Ein stabiler Focus von FSME-Viren in einem Stuttgarter Stadtteil<br />
Rainer Oehme, Patrick Sebastian, Ref. 93<br />
In einem stark frequentierten Waldgebiet am Rande<br />
der Innenstadt Stuttgarts konnten 24 Jahre nach dem<br />
ersten Nachweis von FSME-Viren 1,5 % der 2012 in<br />
diesem Gebiet gesammelten Zecken positiv auf das<br />
Virus getestet werden.<br />
Im Jahr 1988 hatte sich eine Anwohnerin in ihrem<br />
naturnahen Garten in einem Stuttgarter Stadtteil einen<br />
Zeckenstich zugezogen. Das Grundstück liegt an<br />
einem viel begangenen Weg in der Nähe des dortigen<br />
Tierheims. Wenige Tage nach dem Zeckenstich entwickelte<br />
sie Symptome einer Sommergrippe. Nach<br />
deutlicher Verschlechterung des Allgemeinzustands<br />
wurde der Verdacht einer FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)<br />
geäußert und durch eine Blutuntersuchung<br />
auf Antikörper gegen das Virus bestätigt. Somit<br />
war dies der erste Nachweis des FSME-Virus in diesem<br />
Gebiet. Untersuchungen des LGA im Jahr 1997<br />
zeigten, dass das Virus in diesem Fokus noch kursierte.<br />
Es konnten 0,5 % der in diesem Jahr gesammelten<br />
Zecken positiv auf das Virus getestet werden. Dieser<br />
Nachweis erfolgte mit der Polymerasekettenreaktion<br />
(PCR), einem molekularbiologischen Verfahren. Eine<br />
Anzucht des Virus war im LGA zu diesem Zeitpunkt<br />
noch nicht möglich, da zur Kultivierung dieses Virus<br />
ein Hochsicherheitslabor der Stufe S3 erforderlich ist.<br />
Im Frühjahr 2012 wurden in dem Garten und den<br />
angrenzenden Wegen ca. 600 Zecken gesammelt und<br />
mit Hilfe der PCR auf das Vorhandensein des Virus<br />
untersucht. Hiervon waren 1,5 % der Zecken positiv<br />
auf das FSME-Virus. Da das LGA seit 2009 ein funktionsfähiges<br />
S3-Labor besitzt, war es nun möglich,<br />
die Viren anzuzüchten. Inzwischen steht eine ausreichende<br />
Zahl an Viren für weitere Untersuchungen<br />
zur Verfügung.<br />
Mit diesem Nachweis konnte gezeigt werden, dass<br />
in dem beschriebenen Gebiet mindestens seit 1988<br />
ein stabiler Fokus des FSME-Virus vorhanden ist. Untersuchungen<br />
an Zecken, die wenige hundert Meter<br />
entfernt von diesem Fokus gesammelt und untersucht<br />
wurden, zeigten, dass dieser Fokus nur eine Größe<br />
von ca. einem Fußballfeld (roter Kreis) hat. Weiterführende<br />
molekularbiologische Untersuchungen sollen<br />
zeigen, welche Verwandtschaftsverhältnisse zu<br />
anderen FSME-Viren bestehen und die Herkunft des<br />
Virus klären.<br />
Analyse<br />
FSME-Virus-Focus in Stuttgart Botnang<br />
FSME-Virus-Fokus in einem Stuttgarter Stadtteil<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
14<br />
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />
Untersuchung der Ökologie von Zecken als Überträger von<br />
Krankheitserregern in Baden-Württemberg in Bezug auf Habitat,<br />
Landnutzung, Wirtstiere und Klima<br />
Patrick Sebastian, Rainer Oehme, Ref. 93<br />
Analyse<br />
Zecken und von Zecken übertragene Erkrankungen<br />
sind von großer Bedeutung für die Gesundheit von<br />
Mensch und Tier. Über die Faktoren, die ihre Verbreitung<br />
und Dynamik beeinflussen, ist allerdings nur wenig<br />
bekannt. In diesem Projekt arbeiten Spezialisten<br />
aus verschiedenen Fachbereichen zusammen, um den<br />
Einfluss von Wetter, (Mikro-)Klima, Habitat, Landnutzung,<br />
menschlichen Eingriffen und die Populationsdynamik<br />
der Wirtstiere auf die Verbreitung und Dynamik<br />
von Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheitserregern<br />
für Baden-Württemberg zu bestimmen.<br />
Ziel des Projektes ist es, aufgrund der gewonnenen<br />
Erkenntnisse spezifische Zecken-Pathogen-Risikokarten<br />
für Baden-Württemberg zu erstellen und damit<br />
die Grundlagen für Maßnahmen im Rahmen des<br />
Gesundheitsschutzes und der Prävention in Baden-<br />
Württemberg zu verbessern.<br />
Die Studie ist in drei Forschungsmodule (1-3) und ein<br />
Modul (4), das sich mit der Analyse der Forschungsmodule<br />
1-3 beschäftigt, unterteilt (siehe Abbildung). Die<br />
Module 1-3 bestehen jeweils aus mehreren Submodulen,<br />
die sich mit bestimmten ökologischen Variablen<br />
befassen. Modul 1 untersucht das großflächige Verbreitungsmuster<br />
von Zecken und zeckenübertragenen<br />
Erkrankungen in Baden-Württemberg in Abhängigkeit<br />
von landschaftlichen, klimatischen und ökologischen<br />
Faktoren. Anhand eines Kriterienkatalogs werden an<br />
20 ausgewählten Standorten, die typischen Habitaten<br />
in Baden-Württemberg entsprechen, einmal monatlich<br />
Zecken gesammelt und bestimmt (Abt. Ökologie<br />
Koordination: Karlsruher Institut für Technologie (KIT)<br />
Umwelt Detaillierte Studien Pathogene<br />
Modul 1<br />
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)<br />
Landesgesundheitsamt Baden-<br />
Württemberg (LGA)<br />
- Großflächige Verteilung<br />
- Landnutzung<br />
- Klimadaten<br />
Modul 2<br />
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)<br />
Universität Hohenheim<br />
- Mikroklima<br />
- Säugetiere<br />
- Habitatsfragmetierung<br />
- Zeckenaktivität<br />
Modul 4<br />
Individuelle Analysen<br />
Datenauswertung<br />
Zusammenfassung der Daten und Modellentwicklung<br />
Modul 3<br />
Landesgesundheitsamt Baden-<br />
Württemberg (LGA)<br />
- Pathogen-Nachweis<br />
- Pathogen-Prävalenz<br />
- Vorkommen/Abwesenheit von FSME<br />
Projektstruktur – die vier Module und ihre jeweiligen Komponenten<br />
und Parasitologie, Karlsruher Institut für Technologie<br />
[KIT]; Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />
[LGA]). Zusätzlich werden an diesen Standorten wichtige<br />
mikroklimatische Daten erhoben. Am Institut für<br />
Geo graphie und Geoökologie des KIT (IfGG) werden<br />
in einem Geoinforma tionssystem (GIS) die Daten der<br />
Zeckenabundanzen mit den jeweiligen Landschaftsmustern<br />
und dem lokalen Klima verknüpft, um die<br />
Lebensräume, die für Zecken besonders günstig erscheinen,<br />
zu erfassen. In Modul 2 untersucht das KIT<br />
im Detail, inwiefern Mikroklima, Habitat und Wirtstiere<br />
die Populationsdynamik von Zecken beeinflussen. An<br />
fünf Intensivmessstationen werden monatlich Kleinsäugerwirte<br />
lebend gefangen und auf Zeckenbefall<br />
untersucht, Zecken auf der Vegetation gesammelt<br />
und mikroklimatische Daten aufgenommen. Das Ziel<br />
dieses Moduls ist es, vorkommende Schwankungen<br />
in der Zeckendynamik sowohl mit dem Mikroklima als<br />
auch mit der Wirtsdynamik zu korrelieren. Um den statistischen<br />
Vergleich aller Sammelstellen zu gewährleisten,<br />
werden für Modul 1 und 2 durchgehend die<br />
gleichen Sammelmethoden verwendet. Um die Zeckenaktivität<br />
unabhängig von Jahreszeit, Wetter und<br />
Tageszeit messen zu können, hat das KIT sowie die<br />
Universität Hohenheim zusätzlich Zeckenstationen in<br />
Karlsruhe und Stuttgart aufgebaut, die mehrmals wöchentlich<br />
kontrolliert werden. In Modul 3 werden alle<br />
gesammelten Zecken aus Modul 1 und 2 vom LGA<br />
auf das Vorkommen von Borrelia- und Rickettsia-Arten<br />
sowie auf FSME-Viren und Babesia spp. untersucht.<br />
In Modul 4 findet eine übergreifende Analyse aller<br />
Daten aus den vorherigen<br />
Modulen statt, um die relative<br />
Bedeutung der untersuchten<br />
Faktoren zu bestimmen<br />
und um damit ein Risikomodell<br />
zu erstellen, das<br />
die Bedeutung von Klimaveränderungen<br />
für Zeckenübertragene<br />
Erkrankungen<br />
in Baden-Württemberg mit<br />
einbezieht. Bisher ist das<br />
Projekt von Frühjahr 2012<br />
bis Frühjahr 2014 durch<br />
die Landesanstalt für Umwelt,<br />
Messungen und Naturschutz<br />
Baden-Württemberg<br />
(LUBW) finanziert. Weiterführende<br />
Untersu chungen<br />
wären aber wünschenswert<br />
und auch notwendig.<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 15<br />
Von Mäusen und Menschen mit Hantaviren<br />
Ides Boone, Christiane Wagner-Wiening, Dorothee Lohr, Günter Pfaff, Ref. 95<br />
Befragungen von Erkrankten und Menschen aus ihrer<br />
Nachbarschaft zeigen: Wer mehr über Hantaviren<br />
weiß, hat ein geringeres Risiko, zu erkranken.<br />
Im Jahr 2012 wurden in Baden-Württemberg 1 683<br />
Erkrankungen durch Hantavirus-Infektionen gemeldet,<br />
die die Falldefinition des Robert Koch-Instituts<br />
erfüllen. In der bisher größten Hantavirus-Epidemie<br />
erkrankten mehr Menschen als in den früheren Ausbruchsjahren<br />
2007 (1 089 Fälle) und 2010 (997 Fälle).<br />
Bundesweit wurden 60 % der Hantavirus-Fälle in<br />
Baden-Württemberg gezählt. Der Beginn des Ausbruchs<br />
zeichnete sich bereits im Herbst 2011 durch<br />
einen Anstieg der Fälle ab. Ein starker Fruchtanhang<br />
bei Buchen und Eichen hatte das Jahr 2011 zu einem<br />
Mastjahr mit idealen Nahrungsbedingungen für Rötelmäuse<br />
als Überträger des Hantavirus gemacht.<br />
Die meisten Hantavirus-Erkrankungen wurden zwischen<br />
April und Mai 2012 gemeldet. In den Ausbruchsjahren<br />
2007 und 2010 lag der Gipfel der Erkrankungszahlen<br />
etwa drei bzw. fünf Wochen später. Wie bei<br />
früheren Ausbrüchen waren vor allem Männer (70 %)<br />
in der Altersgruppe zwischen 20-59 Jahren betroffen.<br />
Auch die geografische Verteilung der Hantavirus-Fälle<br />
entsprach den Verbreitungsgebieten der Vorjahre.<br />
Fast die Hälfte der Erkrankungen (46 %) wurden aus<br />
Stuttgart und den Landkreisen Reutlingen, Göppingen,<br />
Esslingen und Böblingen übermittelt. Die am häufigsten<br />
verzeichneten Symptome waren Fieber (89 %), Nierenfunktionsstörungen<br />
(67%), Kopfschmerzen (56%),<br />
Muskel-, Glieder- und Rückenschmerzen (48 %). Zwei<br />
Drittel der Fälle mussten im Krankenhaus behandelt<br />
werden; es gab keinen Todesfall.<br />
Bereits zu Beginn des Jahres 2012 veröffentlichte<br />
das Regierungspräsidium Stuttgart eine Pressemitteilung<br />
des LGA zu Hantaviren und Präventionsmaßnahmen.<br />
Weitere Pressemitteilungen des Landesgesundheitsamtes<br />
Baden-Württemberg (LGA)<br />
im März und im Mai 2012 durch das Ministerium für<br />
Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />
Baden-Württemberg bewirkten ein breites<br />
Medienecho. Um Kenntnisse darüber zu gewinnen,<br />
ob die Informationen zu Risikofaktoren und zur Prävention<br />
von Hantavirus-Infektionen von der Bevölkerung<br />
wahrgenommen werden, wurde in Zusammenarbeit<br />
mit Gesundheitsämtern betroffener Kreise<br />
eine Fall-Kontroll-Studie begonnen. Zwischen Juli<br />
und Dezember wurden 246 Erkrankte (Fälle) und<br />
181 Nichterkrankte (Kontrollen) aus deren Nachbarschaft<br />
zu Risikofaktoren, Anwendung von Präventionsmaßnahmen,<br />
zur Risikowahrnehmung und zum<br />
Kenntnisstand über Hantavirus-Infektionen befragt.<br />
Vorläufige Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass<br />
Präventionsmaßnahmen wie das Tragen von Mundschutz<br />
und Handschuhen zwar bekannt sind, jedoch<br />
im Alltag selten umgesetzt werden. Untersucht wird<br />
nun, ob Nichterkrankte einen höheren Wissenstand<br />
zu Hantaviren als Erkrankte hatten. Nach eigenen<br />
Angaben wandten Nichterkrankte auch Präventionsmaßnahmen<br />
häufiger an, wie Lüften von Räumen vor<br />
dem Reinigen und Händewaschen nach der Arbeit.<br />
Analyse<br />
140<br />
Pressemitteilung 3<br />
120<br />
übermittelte Fälle/Woche<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
Pressemitteilung 1<br />
Pressemitteilung 2<br />
20<br />
0<br />
1 4 7 10 13 16 19 22 25 28 31 34 37 40 43 46 49 52<br />
Kalenderwoche<br />
Gemeldete Hantavirus-Fälle 2012 (Säulen), 2010 (gelbe Linie) und 2007 (schwarze Linie)<br />
mit Maxima und Minima 2008, 2009, 2011 (orangene Fläche)<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
16<br />
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />
Hantavirus-Erkrankungen sind vielgestaltig – aufmerksame Ärzte<br />
sind gefragt<br />
Lukas Murajda, Elisabeth Aichinger, Christiane Wagner-Wiening, Günter Pfaff, Ref.95;<br />
Birgit Villforth, Nadja Mürter, Gesundheitsamt Göppingen<br />
Analyse<br />
Bei Hantavirus-Erkrankten muss der Arzt auch mit<br />
untypischen Beschwerden rechnen. Das zeigt eine<br />
Untersuchung des Gesundheitsamts Göppingen und<br />
des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg.<br />
Von 2006-2012 war Baden-Württemberg mit 56 %<br />
der insgesamt 7 226 Fälle deutschlandweit Spitzenreiter<br />
bei Hantavirus-Erkrankungen. Im Jahr 2012<br />
wurde der bislang größte Ausbruch mit 1 683 Fällen<br />
verzeichnet. Bei der Fallübermittlung werden nur Angaben<br />
zu typischen Symptomen erfasst. Ob und wie<br />
häufig weitere Symptome auftreten, wurde bislang<br />
nicht untersucht. Der Hantavirus-Ausbruch 2012 bot<br />
Gelegenheit, das Spektrum der klinischen Symptome<br />
bei Hantavirus-Erkrankungen zu erfassen, zu<br />
beschreiben und dabei bislang im Meldesystem nicht<br />
erfasste Symptome zu identifizieren.<br />
Im Landkreis Göppingen wurde im Jahr 2012 die<br />
zweithöchste Inzidenz von Hantavirus-Erkrankungen<br />
unter allen Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg<br />
festgestellt. Für die Ermittlungen des Gesundheitsamts<br />
wurde ein Fragebogen zu Symptomen<br />
und klinischen Parametern erstellt. Grundlage waren<br />
Angaben aus vorangegangenen Ermittlungen bei<br />
Hantavirus-Erkrankten. Von Juni bis November 2012<br />
wurden Informationen zu allen im Landkreis Göppingen<br />
wohnhaften Patienten mit einer laborbestätigten<br />
Hantavirus-Infektion, die in diesem Zeitraum entweder<br />
ambulant beim Hausarzt oder stationär im Krankenhaus<br />
behandelt wurden, nach der so erstellten Beschwerdeliste<br />
erhoben und die Patienten kontaktiert.<br />
Von 38 Patienten kamen 37 Fragebögen zurück.<br />
Darunter waren 25 Männer (68 %). Das mittlere Alter<br />
der Patienten lag bei 48 Jahren (24-83 Jahre). Im<br />
Durchschnitt wurden zu jedem Patienten neun Symptome<br />
bzw. Befunde angegeben (siehe Tabelle). 26 Patienten<br />
(70 %) mussten stationär behandelt werden;<br />
bei vier (15 %) Patienten lag bereits eine chronische<br />
Erkrankung (z. B. Asthma) vor.<br />
Auffällig war die Vielfalt der angegebenen Beschwerden.<br />
Die meisten Patienten zeigten das für<br />
eine Hantavirus-Infektion typische klinische Bild einer<br />
Nephropathia epidemica. Bei weiteren Patienten waren<br />
die angegebenen Symptome jedoch nicht zwingend<br />
kennzeichnend für eine Hantavirus-Erkrankung.<br />
Die Untersuchung gestattet jedoch keine Aussage<br />
darüber, warum diese Patienten trotz unspezifischer<br />
Symptomatik auf Hantaviren getestet wurden. Ein<br />
Grund dafür könnte die gesteigerte Aufmerksamkeit<br />
ihrer behandelnden Ärzte gegenüber Hantavirus-<br />
Infektionen in diesem hoch endemischen Landkreis<br />
sein. Daher sollte in Risikogebieten für Hantavirus-<br />
Erkrankungen auch bei unspezifischen Symptomen<br />
eine mögliche Hantavirus-Infektion in Betracht gezogen<br />
und gegebenenfalls durch eine Laboruntersuchung<br />
abgeklärt werden.<br />
Symptome und Befunde von Patienten (n=37)<br />
mit einer laborbestätigten Hantavirus-Infektion.<br />
Landkreis Göppingen, Juni-November 2012<br />
Symptome in %<br />
Abgeschlagenheit 95<br />
Rücken-/Nieren-/Flankenschmerzen 84<br />
Appetitlosigkeit 84<br />
Fieber (> 38,5 °C) 81<br />
Kopfschmerzen 81<br />
Muskel-/Gliederschmerzen 81<br />
Bauchschmerzen 59<br />
Fieberschübe 57<br />
Übelkeit 57<br />
Verschwommensehen 30<br />
Ödembildung 27<br />
Lichtempfindlichkeit 24<br />
Erbrechen 24<br />
Andere Symptome 22<br />
Augenschmerzen 19<br />
Durchfall 19<br />
Gewichtsverlust 14<br />
Atemnot 14<br />
Reizung der Augen 11<br />
Husten 8<br />
erhöhte Blutungsneigung (z. B. Nasenbluten,<br />
Blut im Stuhl)<br />
Befunde in %<br />
erhöhte Nierenretentionswerte 78<br />
Harnstofferhöhung 51<br />
Proteinurie 49<br />
3<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 17<br />
EHEC-Surveillance im Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />
Kathrin Hartelt, Gerda Klittich, Ref. 93<br />
Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) gehören<br />
zu den darmpathogenen Bakterien und sind<br />
u. a. für das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS)<br />
verantwortlich, das überwiegend durch die Serogruppe<br />
O157 hervorgerufen wird. Daneben gibt es eine<br />
Vielzahl an Serogruppen, die humane Infektionen<br />
auslösen können. Um einen Überblick über die in<br />
den Jahren 2009-2012 in Baden-Württemberg zirkulierenden<br />
EHEC-Serogruppen zu erlangen, wurden<br />
alle im Landesgesundheitsamt Baden-Würt temberg<br />
(LGA) positiven Proben weiter typisiert.<br />
Bakterien der Spezies Escherichia coli (E. coli) sind<br />
Bestandteil der Darmflora und durch das Auftreten<br />
verschiedener Pathotypen oder Wirkgruppen charakterisiert.<br />
Eine besonders gefährliche Subgruppe der<br />
darmpathogenen E. coli-Bakterien stellen in den Industrieländern<br />
EHEC-Bakterien dar, da sie für die hämorrhagische<br />
Kolitis und für das sich extraintestinal<br />
manifestierende HUS verantwortlich gemacht werden.<br />
Eine EHEC-Infektion kann durch den Kontakt zu Wiederkäuern,<br />
durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln<br />
oder durch Mensch-zu-Mensch-Kontakt<br />
erfolgen. Gemeinsames Merkmal aller EHEC-Bakterien<br />
ist die Fähigkeit zur Bildung von Zytotoxinen, sog.<br />
Shigatoxinen (Stx), die zwei Hauptgruppen (Stx 1<br />
und<br />
Stx 2<br />
) zugeordnet werden. Schwere Erkrankungen<br />
wie das HUS, welches durch hämolytische Anämie,<br />
Thrombozytopenie und Nierenversagen bis hin zur<br />
Anurie charakterisiert ist, werden überwiegend durch<br />
Stx 2<br />
produzierende EHEC hervorgerufen. In den letzten<br />
Jahren wurde jedoch auch eine große Anzahl unterschiedlicher<br />
Stx-produzierender-Stämme von Patienten<br />
isoliert, die nur milde gastroenteritische Symptome<br />
aufwiesen.<br />
Aufgrund ihrer Antigenstruktur<br />
gehören E.<br />
coli verschiedenen Serogruppen<br />
an. Die weltweit<br />
wichtigste humanpathogene<br />
Serogruppe<br />
ist E. coli O157. Dies trifft<br />
auch für Deutschland zu.<br />
Zunehmend werden jedoch<br />
auch weitere EHEC-<br />
Serogruppen nachgewiesen,<br />
insbesondere O26,<br />
O91, O103, O111 und<br />
O145. Da im Zusammenhang<br />
mit humanen<br />
EHEC-Erkrankungen im-<br />
Serovarbestimmungen<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0 %<br />
mer noch neue Serogruppen bzw. Serovare diagnostiziert<br />
werden, ist eine Definition humanpathogener<br />
Stx-produzierender Stämme gegenwärtig nicht möglich.<br />
Aus diesem Grund wird zur Zeit jeder Stx-Nachweis<br />
als potenzieller EHEC angesehen. Um einen<br />
Überblick über die zirkulierenden Serogruppen bzw.<br />
Serovare zu erhalten, werden die Proben daher weiter<br />
typisiert.<br />
Hierzu werden alle im LGA identifizierten EHECpositiven<br />
Proben an das Nationale Referenzzentrum<br />
für Salmonellen und andere bakterielle Enteritiserreger<br />
in Wernigerode geschickt. Die Auswertung der<br />
Daten aus den Jahren 2009-2012 zeigt, dass der prozentuale<br />
Anteil der EHEC-positiven Proben konstant<br />
zwischen 25,3 und 28,3 % liegt. Allerdings gelingt nur<br />
in 40,9-63,6 % der Fälle eine Serovarbestimmung.<br />
Die vorherrschende Serogruppe O157 wurde im Jahr<br />
2011 durch den Ausbruchsstamm O104:H4 sehr zurückgedrängt.<br />
Durch die vermehrte EHEC-Diagnostik<br />
konnte im Jahr 2011 auch ein großes Spektrum weiterer<br />
Serogruppen identifiziert werden (siehe Abbildung).<br />
Dagegen dominierten im Jahr 2012 nur fünf<br />
Serogruppen. Ob mit einer Verschiebung bzw. Reduktion<br />
der nachgewiesenen Serovare in den nächsten<br />
Jahren zu rechnen ist, bleibt weiter offen.<br />
Die im LGA erhobenen Daten verdeutlichen, dass<br />
eine deutschlandweite EHEC-Surveillance mit entsprechender<br />
Typisierung zur Gefährdungsbeurteilung<br />
für Patienten, für Epidemiologen zur Ausbruchsaufklärung<br />
sowie für den Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong><br />
zur Durchsetzung des Infektionsschutzgesetzes<br />
sinnvoll wäre und daher intensiver durchgeführt<br />
werden sollte.<br />
2009 2010 2011 2012<br />
Jahre<br />
Ergebnis der häufigsten Serovare im LGA<br />
O26<br />
O75<br />
O86<br />
O91<br />
O103<br />
O104<br />
O146<br />
O157<br />
O174<br />
Ont<br />
Orauh<br />
Analyse<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
18<br />
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />
PATH 2<br />
OGENSCAN – einer für alle<br />
Oliver Schneider, Jens Fleischer, Ref. 93<br />
Analyse<br />
Im Rahmen einer Kooperation entwickelt das Landesgesundheitsamt<br />
Baden-Württemberg unter dem<br />
Namen PATH 2<br />
OGENSCAN gemeinsam mit Partnern<br />
der TU München, dem Technologiezentrum Wasser<br />
(TZW) in Karlsruhe und der GWK Präzisionstechnik<br />
GmbH ein automatisches System zur Schnellanreicherung<br />
und Detektion ausgewählter wasserrelevanter<br />
Krankheitserreger. Damit sollen sowohl Bakterien<br />
und Viren als auch Parasiten gleichzeitig aus<br />
Umweltwasserproben bestimmt werden.<br />
Während heutzutage in der Wasser-Routine-Analytik<br />
zahlreiche zertifizierte mikrobiologische Kultur-<br />
Verfahren zur Anwendung kommen, sind nur wenige<br />
oder gar keine gleichwertigen validierten Verfahren<br />
zum Nachweis von Viren oder Parasiten<br />
aus Umweltproben verfügbar. Die Entwicklung von<br />
PATHO 2<br />
GENSCAN ist der Versuch, dies zumindest<br />
für eine Gruppe von Mikroorganismen bzw. relevanten<br />
wasserübertragbaren Krankheitserregern zu<br />
ermöglichen. Der Fokus bei der Entwicklung der hier<br />
vorgestellen Gerätekomponenten liegt zum einen auf<br />
der gleichzeitigen Anreicherung der verschiedenen<br />
Mikroorganismen mittels Cross-Flow-Ultrafiltration,<br />
zum anderen auf der auf Genom-Basis arbeitenden<br />
Microarray-Detektionstechnik.<br />
Die Schwierigkeiten liegen vor allem darin, Filtrationsbedingungen<br />
zu schaffen, mit denen möglichst<br />
viele Mikroorganismen aus der Probe aufkonzentriert<br />
werden, obwohl deren immense Größenunterschiede<br />
und deren spezifische Oberflächenstrukturen<br />
z. B. stark voneinander abweichende Verhalten bei<br />
der Adsorption an Membranen erwarten lässt. Auch<br />
die Platzierung verschiedener Gensonden auf einem<br />
Chip erfordert im Vorfeld eine aufwändige Validierung<br />
der Reaktionsbedingungen.<br />
Aufgrund der oft geringen Konzentration bestimmter<br />
Mikroorganismen in Umweltproben müssen im Vorfeld<br />
der Untersuchungen oft größere Volumina (10-50 Liter)<br />
aufkonzentriert werden. Diese Aufkonzentrierung<br />
erfolgt im ersten Modul, dem MMC3 (erste Abbildung),<br />
zuerst über eine Crossflow-Ultrafiltrations-Membran<br />
(CUF). Als nächster Anreicherungsschritt dient dann<br />
die monolithische Affinitätsfiltration (MAF), mit der die<br />
nachzuweisenden Mikroorganismen aus dem Eluat<br />
der CUF erneut aufkonzentriert werden. Mit diesem<br />
zweistufigen Anreicherungsprozess gelingt es, Viren<br />
und Bakteriophagen aus einer 10-Liter-Wasserprobe<br />
innerhalb von 30 min um den Faktor 10 4 auf ein Endvolumen<br />
von 1 ml einzuengen.<br />
Abb. 1: Munich-Microorganism-Concentrator (MMC3)<br />
Munich-Microorganism-Concentrator (MMC3)<br />
Der in Zusammenarbeit mit der GWK Präzisionstechnik<br />
GmbH entwickelte Mikro-Chip-Reader<br />
(MCR3; zweite Abbildung) ermöglicht im Anschluss<br />
an die Aufkonzentrierung sowohl die Detektion als<br />
auch die Quantifizierung der Krankheitserreger aus<br />
der Umweltprobe. Die Microarray-Technik arbeitet<br />
hierbei sehr spezifisch. Nach Aufreinigung der Nukleinsäuren<br />
aus dem Probenkonzentrat wird dieses<br />
anschließend während einer PCR mit Digoxigenin<br />
markiert und in DNA-Einzelstränge aufgetrennt. Die<br />
so markierten Proben werden im MCR3 über einen<br />
Glasträger (Mikrochip), auf dem die DNA-Sonden<br />
der nachzuweisenden Mikroorganismen immobilisiert<br />
sind, geleitet. Komplementäre DNA-Stränge hybridisieren<br />
und führen über eine chemische Reaktion zu<br />
einem Chemilumineszenz-Signal, welches mittels einer<br />
CCD-Kamera ausgelesen und mit speziell entwickelter<br />
Software ausgewertet werden kann.<br />
Abb. 2: Mikro-Chip-Reader (MCR3)<br />
Mikro-Chip-Reader (MCR3)<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 19<br />
Herausforderung Infraschall<br />
Snezana Jovanovic, Ref. 96<br />
Insgesamt ist festzuhalten, dass nach derzeitiger wissenschaftlicher<br />
Datenlage tieffrequenter Schall, insbesondere<br />
Infraschall unter gesundheitlichen Aspekten,<br />
nur unbefriedigend bewertet werden kann. Hier sieht<br />
das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />
(LGA) dringenden Handlungs- und Forschungsbedarf.<br />
Einflüsse durch tieffrequenten Schall, insbesondere<br />
durch Infraschall auf die menschliche Gesundheit,<br />
stellen nach wie vor ein viel diskutiertes Thema dar. Im<br />
Vergleich zum normalen Hörbereich liegen nur wenige<br />
gesicherte Erkenntnisse über Wirkungen von tieffrequentem<br />
Schall vor. Als Infraschall bezeichnet man<br />
Luftschallwellen unterhalb des menschlichen Hörbereiches.<br />
Infraschall liegt definitionsgemäß zwischen 0,1<br />
und 20 Hz, tieffrequenter Schall unterhalb von 100 Hz.<br />
Die Kommission „Methoden und Qualitätssicherung<br />
in der Umweltmedizin“ am Robert Koch-Institut rät<br />
aus umweltmedizinischer Perspektive, Infraschall und<br />
tieffrequenten Hörschall gemeinsam zu betrachten.<br />
Tieffrequenter Lärm wird beispielsweise durch folgende<br />
Quellen am Arbeitsplatz oder im Privatbereich<br />
verursacht: Anlagen der Schwerindustrie, Hochspannungsleitungen,<br />
Transformatorenstationen, Pumpen,<br />
Schienenfahrzeuge, Windkraftanlagen, Heizungsund<br />
Klimaanlagen, Waschmaschinen, dezentrale<br />
Heizkraftwerke.<br />
Der aktuelle Stand des Wissens zur oben genannten<br />
Frage lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:<br />
Besonderheiten bei der Ausbreitung<br />
Aufgrund der Schallwellenlänge zeigen herkömmliche<br />
Absorptions- oder Dämmungsmaßnahmen kaum<br />
Wirkung. Durch zwei Besonderheiten (Resonanzen<br />
in Räumen und Interferenz in Gebäuden und auch<br />
außerhalb) treten Belästigungen durch tieffrequente<br />
Geräusche meist im Innern von Gebäuden auf.<br />
Messverfahren<br />
Die repräsentative Messung der tieffrequenten<br />
Lärmbelästigung ist schwierig, da sie zeitlich stark<br />
schwanken kann und zudem häufig in Kombination<br />
mit tieffrequenten Schwingungen anzutreffen ist. Die<br />
Beurteilung tieffrequenter Geräusche erfolgt im Allgemeinen<br />
nach der DIN 45680 (Differenzbildungen unterschiedlicher<br />
Pegelbewertungen und die Betrachtung<br />
der Terzpegel unterhalb von 100 Hz). Diese Beurteilung<br />
ist allerdings nicht ausreichend. Einerseits bleiben<br />
damit Pegelfluktuationen und zeitliche Muster im<br />
tieffrequenten Bereich bezogen auf die Störwirkung<br />
von Geräuschen weitestgehend unberücksichtigt. Kritisch<br />
anzumerken ist, dass Schallpegelmessungen<br />
mit dem A-Bewertungsfilter durchgeführt werden und<br />
nach diesem Messverfahren die Empfindlichkeit bei<br />
tieffrequenten Emissionen unterschätzt wird.<br />
Gesundheitliche Wirkung: Aurale Wirkungen<br />
Es liegen keine gesicherten Erkenntnisse über ausschließlich<br />
durch tieffrequenten Schall verursachte<br />
Gehörschäden vor. Es gibt Hinweise, dass Langzeitexpositionen<br />
gegenüber tieffrequentem Schall mit<br />
sehr hohem Schalldruck Hörverluste verursachen<br />
können. Der Sensor „Ohr“ scheint gegenüber tieffrequentem<br />
Schall weitaus empfindlicher zu sein als<br />
bisher angenommen. Auch unterhalb der Hörschwelle<br />
kann bei empfindlichen Menschen eine Empfindung<br />
ausgelöst werden.<br />
Gesundheitliche Wirkung: Extraaurale<br />
Wirkungen<br />
In Folge anhaltender Exposition von tieffrequenten<br />
Geräuschen, die zu biomechanischen Schwingungen<br />
führen, sind folgende gesundheitliche Auswirkungen in<br />
verschiedenen Studien dokumentiert: Belästigung, permanentes<br />
Druckgefühl, Übelkeit, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten,<br />
Schlafstörungen, Kopfschmerzen,<br />
Beeinträchtigung der Atmung, statische und dynamische<br />
Muskelkontraktionen (Verspannungen).<br />
Welche Rolle der Belastung beim Entstehen von<br />
Gesundheitsbeeinträchtigungen zukommt, konnte bisher<br />
nicht eindeutig beantwortet werden. Bei chronisch<br />
starker Belastung kann ein circulus vitiosus ausgelöst<br />
werden mit der Abfolge: starke Belastung – negativ<br />
emotionelle Reaktion – neuro-vegetativ-hormonelle<br />
Regulationsstörungen – Krankheit. Im Regelfall stellt<br />
die Belastung jedoch eine Umweltwirkungskategorie<br />
sui generis dar, die durch einen Verlust an Lebensqualität<br />
gekennzeichnet ist. Verkehrslärmbedingte<br />
Belastung und Erkrankungsrisiko wurden im Rahmen<br />
der Paneuropäischen LARES-Studie abgeschätzt.<br />
Die gesundheitlichen Auswirkungen von chronischer<br />
Verkehrslärmbelästigung wurden anhand der Periodenprävalenz<br />
(ärztliche Behandlung in den letzten<br />
zwölf Monaten) ausgewertet und ließ z. B. für Bluthochdruck<br />
signifikant erhöhte Risiken im Sinne einer<br />
Dosis-Wirkung-Beziehung erkennen.<br />
Insgesamt ist festzuhalten, dass nach derzeitiger<br />
wissenschaftlicher Datenlage tieffrequenter Schall,<br />
insbesondere Infraschall unter gesundheitlichen Aspekten<br />
nur unbefriedigend bewertet werden kann. Hier<br />
sieht das LGA dringenden Handlungs- und Forschungsbedarf.<br />
„‘No evidence of harm’ has often been often<br />
misinterpreted to mean ‘evidence of no harm’ when<br />
the relevant research was not available.” (EEA Report<br />
No 1/2013).<br />
Analyse<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
20<br />
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />
Übergewicht bei Einschulungskindern<br />
Anna Leher, Ref. 95<br />
Analyse<br />
Zu viel überflüssige Pfunde in der Kinderzeit führen<br />
oft zu Übergewicht auch in späteren Jahren. Daher<br />
ist es interessant zu sehen, wie hoch der Anteil der<br />
Kinder mit Übergewicht schon in frühen Jahren ist.<br />
Seit der Einführung der neuen Einschulungsuntersuchung<br />
im Jahr 2009 werden alle Kinder im zweiten<br />
Kindergartenjahr untersucht. Zum Zeitpunkt der<br />
Untersuchung sind die Kinder in der Regel zwischen<br />
vier und fünf Jahre alt. Ein fester Bestandteil der neuen<br />
Einschulungsuntersuchung ist das standardisierte<br />
Messen von Körpergröße und -gewicht. Daraus<br />
kann dann der „Body-Mass-Index“ nach der Formel:<br />
bmi = kg/m 2 errechnet werden. Um den Anteil an übergewichtigen<br />
und adipösen („fettleibigen“) Kindern zu<br />
erhalten, werden die Referenzwerte nach Kromeyer-<br />
Hauschild et al. herangezogen. Die Körpergröße wird<br />
ohne Schuhe gemessen und das Gewicht wird mit<br />
einer geeichten Waage mit leichter Bekleidung bestimmt.<br />
Angaben der Eltern zur Familiensprache geben<br />
einen Hinweis auf einen Migrationshintergrund.<br />
Den dargestellten Zahlen liegen die Daten der Untersuchungen<br />
aus dem Jahr 2010 zugrunde. Diese<br />
Kinder wurden im Herbst 2011 eingeschult. Daten<br />
zu Größe und Gewicht liegen aus diesem Zeitraum<br />
von 73 163 Kindern vor, davon 37 348 Jungen und<br />
35 815 Mädchen. Insgesamt sind 8,8 % der Jungen<br />
und 9 % der Mädchen übergewichtig. Die Kinder, die<br />
zu Hause ausschließlich oder zusätzlich eine andere<br />
Sprache als deutsch sprechen, sind öfter übergewichtig<br />
als die mit ausschließlich deutscher Familiensprache.<br />
Unter Kindern mit Migrationshintergrund<br />
ist der Anteil der Übergewichtigen doppelt, der Anteil<br />
der Adipösen dreimal so hoch wie bei den Kindern<br />
ohne Migrationshintergrund.<br />
Nach der Grundschulzeit steigt der Anteil der Übergewichtigen<br />
stark an; ein Risikofaktor ist dabei ein<br />
Migrationshintergrund (KIGGS-Studie). Um frühzeitig<br />
dagegen lenken zu können, sollten solche Aspekte<br />
wie die ungleiche Verteilung des Übergewichts schon<br />
bei viel jüngeren Kindern berücksichtigt werden.<br />
20 %<br />
15 %<br />
gesamt (n=73 163)<br />
ohne Migrationshintergrund (n=49 537)<br />
mit Migrationshintergrund (n=13 025)<br />
14,2<br />
16,5<br />
Anteil<br />
10 %<br />
8,7<br />
9,0<br />
6,7<br />
6,0<br />
7,1<br />
6,8<br />
5 %<br />
3,2 3,2<br />
2,2<br />
2,3<br />
0 %<br />
Übergewicht Adipositas Übergewicht Adipositas<br />
Jungen<br />
Mädchen<br />
Anteil der vier- bis fünfjährigen Kinder mit Übergewicht und Adipositas,<br />
Einschulungsuntersuchungen 2010<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 21<br />
Seit 1990 deutlicher Rückgang der Sterblichkeit durch Kreislauferkrankungen<br />
in Deutschland<br />
Iris Zöllner, Ref. 95; Julian Schmidberger, Hochschule Ulm<br />
Eine Untersuchung der Sterblichkeit in Deutschland<br />
im Zeitraum von 1990-2010 ergab einen deutlichen<br />
Rückgang der Sterblichkeit, wobei der Rückgang in<br />
den neuen Bundesländern noch deutlich stärker ausfiel<br />
als in den alten Bundesländern.<br />
Im Rahmen einer Untersuchung zur zeitlichen Entwicklung<br />
der alters-, geschlechts- und todesursachenspezifischen<br />
Mortalität im Zeitraum von 1990-2010<br />
zeigt sich der stärkste Rückgang bei der Sterblichkeit<br />
durch Kreislauferkrankungen (ICD-Codes I00-I99).<br />
Analysiert wurden Mortalitätsdaten des Statistischen<br />
a:<br />
pro 100 000 Einwohner<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
Krankheiten des Kreislaufsystems – Mortalität bei<br />
40- bis 45-jährigen Männern in Deutschland, 1990-2010<br />
Deutschland<br />
neue Bundesländer<br />
alte Bundesländer<br />
b:<br />
Bundesamtes mit dem Ziel, die Entwicklung in alten<br />
und neuen Bundesländern zu vergleichen. Zu Beginn<br />
der 1990er-Jahre gab es noch deutliche Unterschiede<br />
in der Sterblichkeit zwischen den beiden Gebieten.<br />
Diese Unterschiede haben sich in den vergangenen<br />
20 Jahren deutlich verringert, wobei auch die Sterblichkeit<br />
in den alten Bundesländern erheblich gesunken<br />
ist. Der Rückgang der Gesamtsterblichkeit ist in<br />
ganz Deutschland hauptsächlich bedingt durch den<br />
starken Rückgang der Mortalität durch Kreislauferkrankungen<br />
in den Altersgruppen ab 40 Jahren<br />
(siehe Abbildungen).<br />
pro 100 000 Einwohner<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
Krankheiten des Kreislaufsystems – Mortalität bei<br />
40- bis 45-jährigen Frauen in Deutschland, 1990-2010<br />
Deutschland<br />
neue Bundesländer<br />
alte Bundesländer<br />
Analyse<br />
20<br />
20<br />
0<br />
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />
0<br />
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />
c:<br />
1 200<br />
Krankheiten des Kreislaufsystems – Mortalität bei<br />
60- bis 65-jährigen Männern in Deutschland, 1990-2010<br />
d:<br />
1 200<br />
Krankheiten des Kreislaufsystems – Mortalität bei<br />
60- bis 65-jährigen Frauen in Deutschland, 1990-2010<br />
pro 100 000 Einwohner<br />
1 000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
Deutschland<br />
neue Bundesländer<br />
alte Bundesländer<br />
pro 100 000 Einwohner<br />
1 000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
Deutschland<br />
neue Bundesländer<br />
alte Bundesländer<br />
200<br />
200<br />
0<br />
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />
0<br />
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />
e:<br />
12 000<br />
Krankheiten des Kreislaufsystems – Mortalität bei<br />
80- bis 85-jährigen Männern in Deutschland, 1990-2010<br />
f:<br />
12 000<br />
Krankheiten des Kreislaufsystems – Mortalität bei<br />
80- bis 85-jährigen Frauen in Deutschland, 1990-2010<br />
pro 100 000 Einwohner<br />
10 000<br />
8 000<br />
6 000<br />
4 000<br />
Deutschland<br />
neue Bundesländer<br />
alte Bundesländer<br />
pro 100 000 Einwohner<br />
10 000<br />
8 000<br />
6 000<br />
4 000<br />
Deutschland<br />
neue Bundesländer<br />
alte Bundesländer<br />
2 000<br />
2 000<br />
0<br />
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />
0<br />
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />
Altersspezifische Mortalität durch Kreislauferkrankungen (ICD: I00-I99) bei Männern und<br />
Frauen in Deutschland (alte und neue Bundesländer) im Zeitraum von 1990-2010<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
22<br />
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />
Symposion Frühförderung Baden-Württemberg 2012<br />
Anette Winter-Nossek, Ref. 94<br />
„Frühförderung – was wirkt“ lautete das Thema des<br />
Symposions Frühförderung 2012 in Stuttgart. Welche<br />
Faktoren tragen zum Gelingen der Frühfördermaßnahmen<br />
für Kinder mit Entwicklungsverzögerungen<br />
oder (drohenden) Behinderungen bei? Anerkennung<br />
und Wertschätzung der kindlichen und elterlichen<br />
Kompetenzen gepaart mit der Empathie der Frühförderer<br />
sind in jedem Fall wesentliche Grundlage der<br />
Wirksamkeit – neben der fachlichen Kompetenz der<br />
Unterstützenden.<br />
Kindertageseinrichtungen vor. Sie zeigte, dass auch<br />
bei Personalknappheit qualitativ hochwertige und einfühlsame<br />
Kinderbetreuung möglich ist, wenn die Einsatzbereitschaft<br />
der Erzieher u. a. durch konstruktive<br />
Rückmeldung über Gelungenes und weniger Gelingendes<br />
Wertschätzung erfährt und dadurch persönliche,<br />
fachliche sowie konzeptionelle Weiterentwicklung<br />
unterstützt wird.<br />
Sieben Themengruppen am Nachmittag<br />
Prävention<br />
Am 16.10.2012 nahmen über 350 Fachleute am<br />
Symposion Frühförderung Baden-Württemberg in<br />
Stuttgart teil. Entwicklungsverläufe von Kindern unter<br />
biologischen und psychosozialen Risikobedingungen<br />
sowie unter familiärer und außerfamiliärer Betreuung<br />
wurden am Vormittag im Plenum dargestellt. Am Nachmittag<br />
wurden Förderbedingungen näher betrachtet<br />
und diskutiert, die wirksame Frühfördermaßnahmen<br />
unterstützen können.<br />
Plenumsvorträge<br />
Prof. Dr. Nina Gawehn ist Diplompsychologin aus<br />
dem Sozialpädiatrischen Zentrum der Universitätsklinik<br />
Dortmund und lehrt an der Hochschule für Gesundheit<br />
in Bochum. Sie sprach über Untersuchungen<br />
zur Entwicklung von Kindern unter biologischen und<br />
psychosozialen Risikobedingungen. Hierbei hob sie<br />
insbesondere ihre Arbeit mit suchtkranken Müttern<br />
hervor, deren Unterstützung zunächst zur Suchtbewältigung<br />
und im weiteren Verlauf zur Geburt gesunder<br />
Kinder geführt hat, die bei ihren Müttern bleiben<br />
konnten. So wurde deutlich, dass sich Anstrengungen<br />
zur Unterstützung der meist sehr jungen Mütter und<br />
Väter im weiteren Verlauf als wirksame Hilfe für sie<br />
selbst und ihre Kinder zeigten und zur Stabilisierung<br />
beitrugen.<br />
Dr. Monika Wertfein forscht als Diplompsychologin<br />
und wissenschaftliche Referentin am Staatsinstitut<br />
für Frühpädagogik in München. Sie führte zunächst<br />
erste Ergebnisse aus der bundesweiten NUBBEK-<br />
Studie über die Entwicklung von Kindern in familiärer<br />
und in außerfamiliärer Betreuung an. Im Weiteren<br />
stellte sie eigene Studienergebnisse über Qualitätsanforderungen<br />
an Fachkräfte in der Betreuung<br />
von Kindern unter drei Jahren in Kinderkrippen und<br />
In Gruppe 1 wurde die aktuelle Leitlinie zur Diagnostik<br />
von motorischen Entwicklungsverzögerungen bei<br />
Kindern und zur Förderung ihrer Entwicklung vorgestellt<br />
und diskutiert. Neben der Darstellung der physiologischen<br />
motorischen Entwicklung von Kindern<br />
wurde z. B. die Benotungspraxis im baden-württembergischen<br />
Schulsport nachteilig für die Förderung<br />
von Bewegungsfreude genannt. Gruppe 2 befasste<br />
sich mit der Frühförderung von Kindern aus Armutsverhältnissen<br />
und der Bedeutung einer guten Vernetzung<br />
aller Unterstützungsangebote, die Familien eine<br />
Förderung ermöglicht, ohne abgewertet zu werden.<br />
In Gruppe 3 wurde über die Bedeutung einer einfühlsamen<br />
Bindungsförderung zwischen Mutter und Kind<br />
gesprochen. Fachleute aus dem Bereich Frühförderung<br />
können sich über ein Online-Portal anmelden<br />
und einen E-learning-Kurs zum Bindungsverhalten<br />
absolvieren, um noch gezielter beraten und so zum<br />
Kinderschutz beitragen zu können. Gruppe 4 befasste<br />
sich mit der Hausfrühförderung, die Familien<br />
eine Frühförderung ihrer Kinder ermöglicht, die sie<br />
sonst ambulant nicht nutzen können. Gruppe 5 beleuchtete<br />
Fördermaßnahmen für Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerungen<br />
näher und betonte die<br />
Bedeutung valider Forschung als Basis gezielter<br />
Förderung. In Gruppe 6 zeigten drei Praxisbeispiele<br />
Angebote für Eltern von Kindern mit Behinderungen,<br />
durch die sie und ihre Kinder positiv gestärkt werden<br />
können. Gruppe 7 diskutierte die Bedeutung einer<br />
professionellen Haltung der Fachleute in der Frühförderung,<br />
die kindliche und elterliche Kompetenzen<br />
wertschätzt und so grundlegend zur Wirksamkeit von<br />
Frühfördermaßnahmen beiträgt.<br />
Die Beiträge sind im Internet eingestellt unter http://<br />
www.gesundheitsamt-bw.de/oegd/Gesundheitsthemen/FruehfoerderungIntegration/Seiten/default.aspx<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 23<br />
Rechtliche Neuerungen in der Glücksspielgesetzgebung in<br />
Baden-Württemberg<br />
Katja Schnell, Ref. 94<br />
Das Landesglücksspielgesetz Baden-Württemberg<br />
trifft weitreichende Regelungen. Besonders im Bereich<br />
der Spielhallen gibt es viele Neuerungen. Suchtprävention<br />
und Spielerschutz sind wesentliche Bestandteile<br />
des Gesetzes.<br />
Zum 01.07.2013 hat der Erste Staatsvertrag zur<br />
Änderung des Staatsvertrages zum Glücksspielwesen<br />
in Deutschland (Erster GlüÄndStV) den bisher<br />
bestehenden Glücksspielstaatsvertrag abgelöst. Der<br />
Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte den deutschen<br />
Bundesländern vorgeworfen, den deutschen Glücksspielmarkt<br />
nicht kohärent zu regulieren. Während auf<br />
der einen Seite das Angebot begrenzt wurde (Spielbanken,<br />
Toto-Lotto, Sportwetten), weitete sich das<br />
Angebot im Bereich der Spielhallen und Geldspielautomaten<br />
aus. In Baden-Württemberg z. B. erhöhte<br />
sich die Anzahl von Spielhallengeräten von 8 324 im<br />
Jahr 2006 auf 18 775 im Jahr 2012; das entspricht<br />
einer Zunahme von 125,6 % (vgl. Jürgen Trümper/<br />
Christiane Heimann, Arbeitskreis gegen Spielsucht<br />
e. V., Juni 2012).<br />
Mit dem Ersten GlüÄndStV kommen die Länder<br />
den Forderungen des EuGH nach und regeln nun<br />
neben den bisherigen Bereichen auch – soweit in<br />
Gesetzgebungskompetenz der Länder – den Bereich<br />
der Spielhallen. 15 der 16 Bundesländer haben den<br />
Ersten GlüAndStV ratifiziert, Schleswig-Holstein hat<br />
ein eigenes, unabhängiges Glücksspielgesetz verabschiedet.<br />
Ziele des Ersten GlüÄndStV sind, das<br />
Entstehen von Glücksspielsucht zu verhindern und<br />
Voraussetzungen für wirksame Suchtprävention zu<br />
schaffen, den Jugend- und Spielerschutz zu gewährleisten,<br />
ein legales Spielangebot sicherzustellen sowie<br />
das unerlaubte Glücksspiel einzudämmen.<br />
Das Landesglücksspielgesetz Baden-<br />
Württemberg (LGlüG)<br />
Das LGlüG ist das Ausführungsgesetz, das den Ersten<br />
GlüÄndStV für Baden-Württemberg konkretisiert.<br />
Es wurde am 15.11.2012 vom Landtag beschlossen.<br />
Suchtprävention und Spielerschutz ziehen sich wie ein<br />
roter Faden durch das Gesetz; so gibt es besonders<br />
im Bereich der bisher wenig regulierten Spielhallen<br />
viele Neuerungen. Spielhallen müssen in Zukunft einen<br />
Abstand von 500 m Luftlinie von Tür zu Tür untereinander<br />
haben, aber auch zu Einrichtungen, die<br />
dem Aufenthalt von Kindern und Jugendlichen dienen,<br />
wie z. B. Schulen oder Jugendhäuser. Auch in Gebäudekomplexen<br />
wie Einkaufszentren darf es zukünftig<br />
nur eine Spielhalle geben. Für vor dem 28.10.2011<br />
genehmigte Spielhallen gilt ein Bestandsschutz bis<br />
30.06.2017; danach genehmigte Spielhallen haben<br />
Bestandsschutz bis 30.06.2013. Sperrzeiten für Spielhallen<br />
werden von 0-6 Uhr festgeschrieben; sie können<br />
nicht verkürzt werden. Technische Geräte zur<br />
Bargeldabhebung in Spielhallen sind nicht gestattet.<br />
Werbung darf sich nicht an Jugendliche oder Gefährdete<br />
richten. Spielhallen müssen von außen einsehbar<br />
sein; auch dürfen von außen keine Anreize zum<br />
Spielen ausgehen.<br />
Aber auch Regelungen für alle Anbieter von Glücksspielen<br />
werden getroffen. So wird eine umfassende<br />
Sperrdatei eingeführt, die Spielern die Möglichkeit<br />
gibt, sich selbst dauerhaft vom Glücksspiel auszuschließen.<br />
In Baden-Würt temberg sind neben den<br />
Spielbanken, der staatlichen Toto-Lotto-Gesellschaft<br />
und den Sportwettanbietern auch alle Spielhallen an<br />
diese Datei angeschlossen. Eine Ausweiskontrolle<br />
muss in all diesen Spielstätten erfolgen, was auch die<br />
Einhaltung des Jugendschutzes begünstigt.<br />
Aus suchtpräventiver Sicht jedoch besonders wichtig<br />
ist der § 7 „Sozialkonzepte“. Dieser besagt, dass<br />
alle Anbieter von Glücksspielen ein Sozialkonzept<br />
vorhalten müssen. Ziele dieser Sozialkonzepte sind<br />
die Früherkennung und Verhinderung von problematischem<br />
und pathologischem Glücksspiel und die<br />
Vermittlung von Betroffenen ins Hilfesystem. U. a.<br />
muss ein solches Sozialkonzept beinhalten, welche<br />
Personen für den Spielerschutz verantwortlich sind<br />
und welche konkreten Maßnahmen zur Umsetzung<br />
der Ziele erfolgen. Sozialkonzepte müssen regelmäßig<br />
weiterentwickelt werden.<br />
Ein weiterer Bestandteil des § 7 sind Schulungen<br />
für alle bei Glücksspielanbietern tätigen Personen,<br />
die in Kontakt zu Spielern stehen, sowie deren Vorgesetzte.<br />
Nach Möglichkeit sollen auch die Unternehmensleitungen<br />
geschult werden. Diese Schulungen<br />
werden von in der Suchthilfe in Baden-Württemberg<br />
tätigen Einrichtungen durchgeführt. Die Mindestdauer<br />
der Schulungen beträgt acht Stunden. Sie beinhalten<br />
die Vermittlung von rechtlichen Grundlagen,<br />
Grundlagen zum pathologischen Glücksspiel sowie<br />
Wissen über Hilfeangebote für Betroffene. Insbesondere<br />
sollen Handlungskompetenzen zur Früherkennung,<br />
Ansprache und Weitervermittlung ins Hilfesystem<br />
vermittelt werden.<br />
Zur konkreten Umsetzung der Inhalte des § 7 LGlüG<br />
wurde beim Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />
Famlie, Frauen und Senioren eine Projektgruppe aus<br />
Fachleuten eingerichtet, an der auch das Landesgesundheitsamt<br />
Baden-Württemberg beteiligt ist.<br />
Prävention<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
24<br />
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />
Bewegungsförderung und Stadtplanung<br />
Bettina Huesmann, Ref. 94<br />
Prävention<br />
Die Gestaltung der Städte und Gemeinden hat einen<br />
entscheidenden Einfluss auf das Ausmaß der<br />
körperlichen Aktivität und der Gesundheit von Menschen<br />
in jedem Alter.<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts war in Städten und<br />
Gemeinden das zentrale gesundheitliche Thema die<br />
Verhinderung von Ausbrüchen infektiöser Krankheiten.<br />
Ein gemeinsames Ziel der Stadtplanung und des Öffentlichen<br />
<strong>Gesundheitsdienst</strong>es war das Erreichen<br />
bestmöglicher Hygiene. Mitte des 20. Jahrhunderts<br />
stand der Hygieneaspekt nicht mehr im Vordergrund<br />
und ein Auseinanderdriften der beiden Professionen<br />
konnte beobachtet werden. Die Stadtplanung war<br />
sehr funktionalistisch geprägt und setzte die Schwerpunkte<br />
auf eine autogerechte Stadt, die Stadterweiterung<br />
und beispielsweise die Zersiedelung. Erst in<br />
den letzten Jahren wurde zunehmend erkannt, dass<br />
die Stadtplanung u. a. einen nachhaltigen Beitrag<br />
zur Schaffung von gesunder und somit lebenswerter<br />
Umwelt leisten und die Möglichkeiten für einen aktiven<br />
Lebensstil geben kann (Schmidt & Tran 2012).<br />
„If you plan cities for cars and traffic, you get cars<br />
and traffic. If you plan for people and places, you get<br />
people and places.” (Fred Kent). Neben dem sozialen<br />
Umfeld, persönlichen Faktoren,<br />
individuellen Fähigkeiten und<br />
der Motivation jedes Einzelnen<br />
ist die bauliche und natürliche<br />
Umwelt mit entscheidend dafür,<br />
ob sich Menschen im Alltag<br />
mehr bewegen.<br />
Zur Ermittlung einer bewegungsförderlich<br />
gestalteten Umwelt<br />
kann der walkability index<br />
eingesetzt werden. Dieser setzt<br />
sich aus folgenden „4 D´s“ zusammen:<br />
Diversity, Density,<br />
Design, Destination. Ein gelungener<br />
Mix aus Wohnhäusern und<br />
Geschäften sowie eine geringe<br />
Entfernung und der Zugang zu<br />
wichtigen Zielpunkten des täglichen<br />
Bedarfs, der Freizeitgestaltung<br />
und Erholungsmöglichkeiten<br />
kann das Zufußgehen fördern.<br />
Ein gehfreundliches Umfeld wird vor allem auch<br />
durch eine optimale Vernetzung der Straßen sowie<br />
eine gute Fuß- und Radweginfrastruktur (Trennung<br />
von Fuß- und Radwegen) erreicht. Hierzu gehört auch<br />
eine gute Erreichbarkeit zu Haltestellen des ÖPNV<br />
(sei es von der Wohnung oder dem Arbeitsort aus)<br />
und eine attraktive Gestaltung öffentlicher Räume<br />
(Grünflächen, Spielplätze). Nicht zuletzt entscheidet<br />
auch die persönliche und verkehrsbezogene Sicherheit<br />
darüber, ob man Wege zu Fuß geht oder<br />
mit dem Fahrrad fährt. Darüber hinaus ermöglichen<br />
verkehrsberuhigte Straßen, sichere Straßenübergänge<br />
mit langen Ampelgrünphasen, eine ausreichende<br />
Beleuchtung sowie Sitzgelegenheiten entlang alltäglicher<br />
Bewegungsrouten ein selbstständiges und Bewegung<br />
förderndes Leben älterer Menschen (Frank &<br />
Kavage 2009; Wallmann 2012).<br />
Bewegungsangebote im öffentlichen Raum (z. B.<br />
Parks) erhöhen die Attraktivität der Städte und Gemeinden;<br />
sie haben eine hohe sozial- und strukturpolitische<br />
Bedeutung für einen Wohn- und Wirtschaftsstandort.<br />
Öffentliche Räume, die zur Gesunderhaltung<br />
beitragen sollen, müssen Aspekte für alle Alterklassen<br />
berücksichtigen. Es ist nach Chancen zu suchen,<br />
wie Anreize geschaffen werden können, damit z. B.<br />
Parks bestmöglich für alle genutzt werden. Hier eignen<br />
sich generationenübergreifende Angebote, die<br />
die vielfältigen Bewegungsformen berücksichtigen<br />
und die sich aus einer interkulturellen Gesellschaft<br />
entwickeln (Baumgarten 2012).<br />
Sämtliche attraktive, bewegungsförderliche<br />
(Um-)Gestaltungsmaßnahmen<br />
von Plätzen<br />
im öffentlichen Raum machen<br />
nur Sinn, wenn die Bewegungsmöglichkeiten<br />
angenommen<br />
wer den. Um dies zu erreichen,<br />
muss das Bewusstsein der Bevölkerung,<br />
sich im Alltag mehr<br />
zu bewegen, verbessert werden<br />
(Wallmann 2012). Auch bedarf<br />
es weiterer Forschung, um den<br />
tatsächlichen Wirkungsgrad<br />
bzw. Einfluss auf die gesundheitsfördernde<br />
Verhaltensweise<br />
herauszufinden.<br />
Aufgrund unterschiedlicher<br />
Interessen von Wirtschaft, Politik<br />
und Gesellschaft steht die<br />
Stadtplanung stets im Spannungsfeld<br />
konträrer Ansprüche.<br />
Eine effektive Zusammenarbeit auf lokaler Ebene zwischen<br />
Stadtplanung, Verkehr, Wohnbau, öffentlicher<br />
Gesundheit, Sozialdienste, Bildung, Sport, Politik und<br />
insbesondere auch die Beteiligung aller Bürger und<br />
Bürgerinnen ist erforderlich, um die Bewegungsmöglichkeiten<br />
im öffentlichen Raum zu fördern.<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 25<br />
Das Stadtklima im Jahr 2100<br />
Karin Otzelberger, Ref. 96<br />
Den Projektionen regionaler Klimamodelle zufolge<br />
soll sich in Baden-Württemberg die Anzahl heißer<br />
Tage bis zum Jahr 2100 mindestens verdreifachen.<br />
Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />
(LGA) beschreibt für die Klimaanpassungsstrategie<br />
des Landes, wie man der zunehmenden Hitzebelastung<br />
begegnen kann.<br />
Das Klima in Baden-Württemberg hat sich im Laufe<br />
des letzten Jahrhunderts spürbar verändert. In den<br />
letzten 100 Jahren stieg die mittlere Jahrestemperatur<br />
um mehr als 1 °C. Das ist deutlich mehr als der<br />
global verzeichnete Anstieg von 0,7 °C. Baden-Württemberg<br />
gehört zu den von den Veränderungen des<br />
Klimas am stärksten betroffenen Gebieten Deutschlands.<br />
Bis zum Ende des Jahrhunderts ist ein Anstieg<br />
der mittleren Jahrestemperatur im Land um weitere<br />
3,3-4,5 °C zu erwarten. Besonders betroffen ist neben<br />
dem Oberrheintal der Großraum Stuttgart. Stuttgart ist<br />
schon jetzt eines der wärmsten<br />
Gebiete in Deutschland. Daher<br />
entwickelt das Land eine Strategie<br />
zur Anpassung an die unvermeidbaren<br />
Folgen des Klimawandels.<br />
Aber welche konkreten<br />
Folgen wird der Klimawandel in<br />
der Zukunft haben?<br />
Die grobmaschigen globalen<br />
Klimamodelle werden auf regionale<br />
Klimaprojektionen bis zu<br />
einer Auflösung von 7 x 7 km 2<br />
heruntergerechnet. Um die Zuverlässigkeit<br />
zu erhöhen, wertet<br />
die Landesanstalt für Umwelt,<br />
Messungen und Naturschutz<br />
(LUBW) in einem Ensembleansatz<br />
29 regionale Projektionen<br />
aus. Zum Beispiel zieht die<br />
LUBW das 85. Perzentil aller<br />
Werte als oberen Schwellenwert<br />
heran. Solche oberen und unteren<br />
Grenzen stellen als Leitplanken die Grundlage<br />
für ein vom LGA zu erarbeitendes Fachgutachten dar.<br />
Die zunehmende Hitzebelastung zeigt sich beispielsweise<br />
an häufigeren und länger andauernden<br />
Hitzewellen. Die Zahl der heißen Tage, an denen<br />
das Thermometer über 30 °C zeigt, steigt bis zum<br />
Jahr 2100 auf über 26 Tage pro Jahr. Mit tropischen<br />
Nächten, in denen die Temperatur nicht unter 20 °C<br />
fällt, ist deutlich häufiger zu rechnen. Mit der badenwürt<br />
tembergischen Anpassungsstrategie soll für zehn<br />
verschiedene Handlungsfelder die Verwundbarkeit<br />
der verschiedenen Regionen analysiert und geeignete<br />
Anpassungsmaßnahmen entworfen werden.<br />
Für das Handlungsfeld Gesundheit beschreibt das<br />
LGA u. a. die gesundheitlichen Beeinträchtigungen<br />
der Bevölkerung durch die zunehmende Hitzebelastung.<br />
Besonders betroffen sind ältere und sozial isolierte,<br />
allein lebende Menschen. Sie profitieren nicht<br />
von der bereits gut funktionierenden Maßnahme des<br />
Hitzewarndienstes. Daher ist die Hitze in Städten ein<br />
überaus wichtiges Kapitel dieses Gutachtens.<br />
Städtische Wärmeinseln<br />
Der Klimawandel stellt nicht nur Stuttgart mit seiner<br />
Kessellage und Windarmut vor große Herausforderungen.<br />
Denn in Städten bildet sich ein ganz<br />
eigenes Regionalklima aus. Ein typisches Merkmal<br />
des Stadtklimas ist der Wärmeinseleffekt. Durch die<br />
starke Aufwärmung der versiegelten Flächen tagsüber<br />
und verringerte Abkühlung nachts wird es in<br />
Städten im Vergleich zum Umland deutlich wärmer.<br />
Dieser Effekt nimmt etwa logarithmisch<br />
mit der Einwohnerzahl<br />
zu. In Megastädten kann es zu<br />
einem Temperatur unterschied<br />
von bis zu 10 °C kommen. Mannheim,<br />
Heidelberg, Karlsruhe und<br />
Freiburg liegen in den heißesten<br />
Regionen Baden-Württembergs<br />
am Ober rhein. Hier sind innovative<br />
Anpassungsmaßnahmen<br />
gefragt!<br />
Für das thermische Empfinden<br />
des Menschen ist neben der<br />
Temperatur auch Luftfeuchtigkeit,<br />
Luftbewegung und Frischluftzufuhr<br />
entscheidend. Neben<br />
effektiven Grünkonzepten und<br />
Frischluftschneisen zur Abmilderung<br />
des Hitzeinseleffektes<br />
Springbrunnen zur Abkühlung in und Durchlüftung sollten Städte<br />
auch für ausreichend Erho-<br />
Schwetzingen<br />
lungsmöglichkeiten für hitzegeplagte<br />
Menschen im Freien unter Bäumen sorgen.<br />
Zudem empfiehlt das LGA nach dem Vorbild amerikanischer<br />
Städte sog. Cooling Centres. Während<br />
ausgeprägter Hitzeperioden sollte es in Innenstädten<br />
kühle, eventuell klimatisierte Räume geben. Dort<br />
könnte man sich vom Hitzestress erholen, sich abkühlen<br />
und erfrischen. Öffentliche Einrichtungen oder<br />
Seniorenzent ren könnten dies speziell für bedürftige<br />
und ältere Menschen anbieten und mit medizinischen<br />
Hilfeleistungen verknüpfen. Für Kaufhäuser könnte<br />
es üblich werden, einen Ruheraum kostenlos ohne<br />
Konsumzwang als Kundenservice ähnlich der „netten<br />
Toilette“ anzubieten.<br />
Prävention<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
26<br />
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />
Landesinitiative „Gesund aufwachsen und leben in Baden-<br />
Württemberg“<br />
Torben Sammet, Ref. 94<br />
Prävention<br />
Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />
berät im Rahmen der Landesinitiative Städte und Gemeinden,<br />
wie diese gesundheitsförderlich, lebenswert<br />
und generationenfreundlich gestaltet werden können.<br />
Städte und Gemeinden haben einen großen Einfluss<br />
auf die Lebensbedingungen von Kindern, Jugendlichen,<br />
Familien und älteren Menschen. Vor<br />
Ort, in der Kommune, werden die Grundlagen für ein<br />
gesundes Aufwachsen und selbstbestimmtes Leben<br />
im Alter gelegt. Die Lebensbedingungen in Einrichtungen<br />
wie Kitas, Schulen, Freizeiteinrichtungen und<br />
Begegnungsstätten sowie im Wohnumfeld haben einen<br />
bedeutenden Einfluss auf das Gesundheitsverhalten<br />
der gesamten Bevölkerung.<br />
Die Landesinitiative ist ein Angebot an alle Städte<br />
und Gemeinden in Baden-Württemberg, um ein Gesamtkonzept<br />
für eine gesunde sowie familien- und<br />
generationenfreundliche Kommune zu entwickeln,<br />
das konkrete Zielgruppen und Ziele sowie bedarfsorientierte<br />
Maßnahmen enthält. Es werden alle Akteure<br />
mit Bezug zu Gesundheit, Bildung, Soziales,<br />
Familien- und Generationenfreundlichkeit sowie die<br />
Bevölkerung beteiligt. Die Koordination und Leitung<br />
der Initiative liegt bei der Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung.<br />
Die beteiligten Akteure ermitteln gemeinsam<br />
Bestand und Bedarf an Maßnahmen und Angeboten,<br />
die die Lebensqualität der Bevölkerung erhöhen und<br />
welche örtlichen Bedingungen ein gesundes Aufwachsen<br />
und Leben fördern oder eher behindern.<br />
Im Sinne einer „generationenfreundlichen Kommune“<br />
werden die Bedürfnisse aller Altersgruppen<br />
systematisch in den Blick genommen. Menschen<br />
aller Generationen werden an der Entwicklung<br />
betei ligt und zum Austausch ermutigt, so dass<br />
die jeweils unterschiedlichen Begabungen und<br />
Ressourcen gegenseitig nützlich werden.<br />
Die Beratung der Kommunen bezieht sich<br />
auf vielfältige Fragestellungen<br />
Eine zentrale Rolle kommt der Erläuterung der<br />
Frage zu, wie eine nachhaltige Zusammenarbeit<br />
der kommunalen Akteure gelingen kann sowie der<br />
Thematik des Einbezugs der Bürger bei der Gestaltung<br />
ihrer Lebensbedingungen. Partizipation<br />
und Teilhabe bilden das Fundament eines nachhaltig<br />
gestalteten und erfolgreichen Prozesses.<br />
Zudem erhalten die Städte und Gemeinden Hilfestellung<br />
bei der Bestands- und Bedarfsanalyse,<br />
der Formulierung gemeinsamer Ziele für die<br />
kommunale Gesundheitsförderung sowie Informationen<br />
zu qualitätsgesicherten und bewährten<br />
Angeboten der Gesundheitsförderung, passend zum<br />
Bedarf vor Ort.<br />
Ein weiteres Augenmerk wird auf die Berücksichtigung<br />
der Bedürfnisse und Interessen der jeweiligen<br />
Zielgruppen gelegt sowie auf die Erreichbarkeit von<br />
Kindern, Jugendlichen, Eltern und älteren Menschen<br />
mit und ohne soziale Benachteiligung.<br />
Beratung erhalten die Kommunen zudem bei der<br />
Fragestellung, wie gesundheitsförderliche Lebensbedingungen<br />
geschaffen werden können, um auf diesem<br />
Weg „gesunde“ Entscheidungen zu ermöglichen<br />
und zu unterstützen.<br />
Um Fachwissen in der Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung<br />
zu verankern, erhalten die Koordinatoren der<br />
Initiative eine zweitägige praxisorientierte Qualifizierung<br />
zur kommunalen Gesundheitsförderung. Zudem<br />
bietet ein Handbuch vertiefende Informationen und<br />
transparente Empfehlungen zu wirksamen Maßnahmen<br />
der Gesundheitsförderung. Der gesamte Prozess<br />
wird von einem Berater begleitet. Dies stellt sicher,<br />
dass jede Kommune ganz individuell und bedarfsorientiert<br />
beraten wird. Zwei jährliche Netzwerktreffen<br />
auf Landesebene ermöglichen den gegenseitigen<br />
Austausch der beteiligten Kommunen.<br />
Derzeit beteiligen sich 20 Städte und Gemeinden<br />
aus Baden-Württemberg an der Initiative (siehe Abbildung).<br />
Bad Schönborn<br />
• Heilbronn<br />
Bruchsal •<br />
• •<br />
Karlsruhe-Mühlburg Sulzfeld • Flein<br />
•<br />
Mühlacker<br />
•<br />
• Michelfeld<br />
Stuttgart-Mönchfeld Schwäbisch<br />
•<br />
• Fellbach<br />
Gmünd<br />
• •<br />
•<br />
Oberkochen<br />
Esslingen am Neckar •<br />
Nattheim<br />
•<br />
Rangendingen<br />
Ettenheim<br />
•<br />
Königsfeld<br />
Breisach St. • •<br />
am Rhein Georgen<br />
• •<br />
Umkirch<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 27<br />
Gesund älter werden in Baden-Württemberg<br />
Christine Volk-Uhlmann, Ref. 94<br />
Die Verringerung ungleicher Gesundheitschancen<br />
ist das Ziel der Netzwerkarbeit der Koordinierungsstelle<br />
„Gesundheitliche Chancengleichheit Baden-<br />
Württemberg“.<br />
Um Menschen auch im höheren Alter ein gesundes<br />
und selbständiges Leben zu ermöglichen, gibt<br />
es vielfältige Angebote der Gesundheitsförderung<br />
und Prävention. Gerade diejenigen, die von den Angeboten<br />
am meisten profitieren könnten, nehmen sie<br />
jedoch weniger häufig in Anspruch. Die Verringerung<br />
ungleicher Gesundheitschancen ist das Ziel der Koordinierungsstelle<br />
„Gesundheitliche Chancengleichheit<br />
Baden-Württemberg“ (früher „Regionaler Knoten<br />
Baden-Württemberg“). Für die fachliche Expertise<br />
sorgt das Netzwerk „Soziale Ungleichheit und Gesundheit<br />
bei älteren Menschen“. Da für den Erhalt der<br />
Gesundheit im Alter auch das Gesundheitsverhalten<br />
früherer Lebensabschnitte relevant ist, sollte der gesamte<br />
Lebenslauf in den Blick genommen werden.<br />
Aspekte von Gesundheit sind beispielsweise Ernäh-<br />
rung, Bewegung, psychische Gesundheit und soziales<br />
Eingebunden-Sein. Hier gilt es, mögIichst schon<br />
bei den Kleinsten anzusetzen, z. B. in der Kita. Da<br />
Übergänge im Lebensverlauf im Bezug auf das Gesundheitsverhalten<br />
besonders kritisch sind, muss<br />
sichergestellt werden, dass für den Übergang in die<br />
Schule oder den Beruf, in die Elternschaft, aber auch<br />
in den Ruhestand oder beim Tod eines Partners gesundheitsförderliche<br />
Angebote vorgehalten werden.<br />
Die Kommune ist dabei ein geeignetes Setting. Auf<br />
Landesebene wird die kommunale Gesundheitsförderung<br />
über den gesamten Lebensverlauf durch die<br />
enge Zusammenarbeit der Koordinierungsstelle mit<br />
dem Zentrum für Bewegungsförderung Baden-Württemberg<br />
und mit der Initiative „Gesund aufwachsen<br />
und leben in Baden-Württemberg“ gefördert. Auf diese<br />
Weise wird die Expertise verschiedener Fachgebiete<br />
gebündelt, ohne Parallelstrukturen aufzubauen. Auf<br />
Bundesebene ist die Koordinierungsstelle in den Kooperationsverbund<br />
„Gesundheitliche Chancengleichheit“<br />
eingebunden.<br />
Prävention<br />
Landesebene<br />
Bundesebene<br />
AG „Kinder<br />
und Jugendliche“<br />
AG „Kommune“<br />
Zentrum für<br />
Bewegungsförderung<br />
Baden-Württemberg<br />
Bewegung ältere<br />
Menschen 60+<br />
Initiative<br />
„Gesund aufwachsen<br />
und<br />
leben in Baden-<br />
Württemberg<br />
Gesundheit aller<br />
Altersklassen<br />
in BW<br />
Netzwerk<br />
„Soziale Ungleichheit<br />
und Gesundheit<br />
bei älteren<br />
Menschen“<br />
= AG „Ältere“<br />
Koordinierungsstelle<br />
Gesundheitliche<br />
Chancengleichheit<br />
BW<br />
ältere sozial<br />
benachteiligte<br />
Menschen<br />
Kooperationsverbund<br />
Gesundheitliche<br />
Chancengleichheit<br />
gesundheitliche Chancengleichheit<br />
aller Menschen<br />
Koordinierungsstellen<br />
der anderen<br />
Bundesländer<br />
gesundheitliche<br />
Chancengleichheit<br />
unterschiedlicher<br />
Zielgruppen<br />
Vernetzung in der Koordinierungsstelle „Gesundheitliche Chancengleichheit Baden-Württemberg“<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
28<br />
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />
Betriebliche Gesundheit in der Landesverwaltung verankern<br />
Kurt Gläser, Ref. 96<br />
Prävention<br />
Seit 2011 fördert das Land Baden-Württemberg die<br />
Gesundheit seiner Landesbediensteten mit 6 Mio.<br />
Euro jährlich. Das Landesgesundheitsamt Baden-<br />
Württemberg (LGA) evaluiert diesen Prozess und<br />
unterstützt die Einführung und Umsetzung eines<br />
Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) mit<br />
System. Das Ziel ist, den Gesundheitsgedanken landesweit<br />
in den betrieblichen Strukturen und Prozessen<br />
zu verankern.<br />
Auf der Basis von Experteninterviews mit 23 Organisationen<br />
der Landesverwaltung – darunter alle<br />
Ministerien, der Rechnungshof sowie die Interessenvertretungen,<br />
der Arbeitskreis Chancengleichheit und<br />
weitere Behörden – ermittelte das LGA die qualitative<br />
Umsetzung des BGM in der Landesverwaltung in den<br />
Jahren 2011 und 2012. Ergänzend zu dieser explorativen<br />
Fallstudie wurden die veranlassten Maßnahmen<br />
zur Gesundheitsförderung in der Fläche auch quantitativ<br />
erfasst. Dazu wurden Dokumentationsbögen<br />
aus über 275 Organisationen der Landesverwaltung<br />
ausgewertet. Ziel war es, einen weitgehend repräsentativen<br />
Überblick über die umgesetzten Maßnahmen<br />
des Gesundheitsmanagements, die Beteiligung der<br />
Beschäftigten sowie die Art und Weise der Mittelverwendung<br />
zu erhalten.<br />
Im Ergebnis ist die Notwendigkeit des BGM auf allen<br />
Ebenen der Landesverwaltung angekommen. Erforderliche<br />
Strukturelemente, wie Steuerkreise, Dienstvereinbarungen,<br />
Zuweisung von Verantwortlichkeiten<br />
etc., sind weitgehend etabliert. Die Führungsebenen<br />
stehen hinter dem Gesundheitsmanagement. Der<br />
Schwerpunkt der Maßnahmen lag bisher aber stark<br />
auf verhaltensorientierten Angeboten in den Bereichen<br />
Bewegung, Stressbewältigung, Gesundes<br />
Arbeitsumfeld, Führung und Gesundheit. Verhältnisbzw.<br />
ursachenorientierte Maßnahmen, die Mitarbeiterorientierung<br />
(Partizipation) und die systematische<br />
Implementierung eines nachhaltig wirksamen BGM<br />
im Sinne eines ständigen Verbesserungsprozesses<br />
sind dagegen noch ausbaufähig – und gleichzeitig<br />
dringend geboten.<br />
Die Empfehlungen des LGA waren deshalb, dass<br />
die obersten Führungsebenen in den einzelnen Häusern<br />
planvolle und an mittel- und langfristigen Zielen<br />
orientierte BGM-Prozesse noch stärker fordern und<br />
fördern sollten. Eine Grundlage dafür bietet die Orientierung<br />
an der DIN SPEC 91020 BGM, deren Umsetzung<br />
das LGA durch Fortbildungen und Vor-Ort-Beratungen<br />
unterstützt. Die Spezifikation des Deutschen<br />
Instituts für Normung e. V. ist im Juli 2012 erschienen<br />
und fordert, dass eine betriebliche Gesundheitspolitik<br />
mit Klärung und Durchsetzung von Zuständigkeiten,<br />
Kompetenzen, Entscheidungswegen und Ressourcen<br />
zur „Chefsache“ werden muss. Bestätigt wurde diese<br />
Forderung durch Ergebnisse der Experteninterviews,<br />
in denen die „Unterstützung durch die Hauspitze“ als<br />
wichtigster Erfolgsfaktor für die nachhaltige Umsetzung<br />
des Gesundheitsmanagements genannt wurde.<br />
Unumgänglich für ein effektives und effizientes BGM<br />
ist auch eine bedarfsorientierte Maßnahmenplanung<br />
auf der Basis von gesundheitlichen oder strukturellen<br />
Analysen. So kann sich auch die Landesverwaltung<br />
der demografischen Entwicklung nicht entziehen: Mit<br />
der Dienstrechtsreform 2011 und der Anhebung der<br />
Pensionsaltersgrenze auf 67 Jahre sind im Zeitraum<br />
2012-2029 jahresdurchschnittliche Einsparungen von<br />
89 Mio. Euro und kumulierte Einsparungen von ca.<br />
1,63 Mrd. Euro verbunden (Statistisches Landesamt<br />
Baden-Württemberg [2010]: Versorgungsbericht<br />
Baden-Württemberg. Stuttgart, S. 76). Zu den Einsparungen<br />
tragen aber auch Versorgungsabschläge<br />
bei, die bei vorzeitigen Pensionierungen greifen. Wie<br />
beeinflussen sich aber finanzielle Zwänge, „durchzuhalten“,<br />
und Fehlzeitenquoten im Vorruhestandsalter<br />
bzw. Präsentismus-Phänomene gegenseitig (Leistungsminderung<br />
bzw. Anwesenheit am Arbeitsplatz<br />
bei beginnender oder bestehender Krankheit)? Dies<br />
gilt es zu beobachten und möglichst weit im Vorfeld<br />
entgegen zu steuern.<br />
Alle Facetten des BGM sind dabei gefordert. Insbesondere<br />
sollte das Betriebliche Eingliederungsmanagement<br />
(BEM) nach § 84 Abs. 2 SGB IX, das ein<br />
integraler Bestandteil eines modernen BGM ist, deutlich<br />
ausgebaut und dessen Nutzen erkannt werden.<br />
BGM ist ein Signal, die soziale Verantwortung für<br />
die Gesundheit der Beschäftigten wahr zu nehmen.<br />
Und neben dem Erhalt der Leistungsfähigkeit bei alternden<br />
Belegschaften dient BGM – richtig kommuniziert<br />
– auch als modernes Instrument zur Mitarbeiterbindung<br />
und zur Attraktivitätssteigerung des Arbeitgebers.<br />
Potentiale ergeben sich dabei auch aus<br />
den Synergieeffekten, die die vielfältigen Ansätze<br />
des Ressorts in sich tragen und die es zu vernetzen<br />
gilt. Eine Intranet gestützte Wissensplattform zum<br />
Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen<br />
den strategischen Partnern (LGA, Führungsakademie<br />
und Unfallkasse Baden-Württemberg) und den<br />
BGM-Verantwortlichen in den einzelnen Behörden,<br />
Dienststellen und Verwaltungen soll deshalb die effiziente<br />
Verwendung der eingesetzten Haushaltsmittel<br />
weiter steigern und personelle Ressourcen durch die<br />
Verringerung von Doppelarbeiten entlasten.<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 29<br />
Hinweise zur Beteiligung der Selbsthilfe in Kommunalen<br />
Gesundheitskonferenzen<br />
Rolf Seltenreich, Abt. 9<br />
Die Beteiligung der Selbsthilfe (SH) an den Gesundheitskonferenzen<br />
bedarf gewisser Regeln und Absprachen<br />
zwischen den Koordinatoren der Gesundheitskonferenzen<br />
und den Akteuren der SH. Deshalb<br />
wurden von Seiten des Landesgesundheitsamtes<br />
Baden-Württemberg (LGA) in Absprache mit Vertretern<br />
der SH-Verbände Grundsätze zu deren Beteiligung<br />
entwickelt.<br />
Einbindung der Selbsthilfe in die<br />
Gesundheitsstrategie<br />
In den letzten Jahren entstand aufgrund des Auftrags<br />
aus der Konzeption der Gesundheitsstrategie<br />
Baden-Württemberg eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />
dem LGA und den Verbänden der SH. Dies<br />
zeigt sich auch in der Beteiligung der SH-Verbände<br />
und Patientenvertreter in den Projektgruppen der AG<br />
Standortfaktor.<br />
Eine Schlüsselrolle in der Umsetzung der Gesundheitsstrategie<br />
kommt den Kommunalen Gesundheitskonferenzen<br />
bei den Stadt- und Landkreisen zu. Um<br />
den Verantwortlichen Beteiligungs- und Auswahlkriterien<br />
zur Verfügung zu stellen, hat das LGA Grundsätze<br />
bzw. Hinweise dazu entwickelt.<br />
Grundsätze zur Berufung von Selbsthilfevertretern<br />
zu Gesundheitskonferenzen<br />
Vor der Suche nach Vertretern der SH sollten sich<br />
die Verantwortlichen einen Überblick über die Gesamtsituation<br />
verschaffen.<br />
Die überwiegende Anzahl der Gesundheitsämter<br />
hat Kontakt zur SH oder ist selbst Kontakt- und Informationsstelle<br />
für SH. Deshalb gilt es für die Koordinatoren<br />
der Gesundheitskonferenzen, zunächst die<br />
eigenen Verbindungen und Erkenntnisse in Sachen<br />
SH im Amt zu nutzen.<br />
Bei der „Berufung“ von SH-Vertretern sollten folgende<br />
Punkte beachtet werden:<br />
• SH-Vertreter sind Mittler zwischen der SH-Szene<br />
und den Konferenzen.<br />
• Sie sollen die Eigenschaft haben, Kooperation und<br />
Zusammenarbeit mit den SH-Kreisen herzustellen;<br />
dies ermöglicht ggf. eine Kampagnenfähigkeit<br />
durch Beteiligung und Mitarbeit an Projekten und<br />
Maßnahmen.<br />
• Zu bevorzugen sind deshalb die aus größeren<br />
Kreisen gewählten Vertreter z. B. aus regionalen<br />
Arbeitsgemeinschaften (RAGen). Nachrangig sind<br />
bestellte Vertreter oder gar Vertreter durch Zuruf<br />
(„ich kenne da jemand“), da oft keine Rückkopplung<br />
zur SH-Szene gegeben ist.<br />
• SH-Gruppenmitglieder und deren Vertreter haben<br />
in der Regel eine hohe krankheitsbezogene Kompetenz.<br />
Deshalb sollten bei thematischer Fragestellung<br />
die entsprechenden Fachvertreter berufen<br />
werden.<br />
• Aufgrund der Vulnerabilität, also schwankenden<br />
Gesundheitszuständen, kommt ein SH-Vertreter<br />
selten allein. Wünschenswert sind mindestens<br />
zwei Vertreter, um eine Kontinuität der Vertretung<br />
sicherzustellen. Des Weiteren ist eine gesicherte<br />
Einarbeitung neuer Vertreter möglich.<br />
• SH-Vertreter haben oft ein gemindertes Einkommen;<br />
deshalb ist auf mögliche Fahrtkostenerstattung<br />
zu achten.<br />
• Die Suche sollte in enger Zusammenarbeit mit Leuten<br />
aus Verbänden, Arbeitsgemeinschaften und falls<br />
vorhanden, mit den eigenen Experten erfolgen.<br />
Patientenvertreter – eine Form der<br />
Beteiligung bzw. Partizipation der Selbsthilfe<br />
im Gesundheitswesen<br />
Gesundheitskonferenzen waren ursprünglich als<br />
Gesundheitsförderungs- und Präventionskonferenzen<br />
gedacht. Durch die Entwicklung in der landärztlichen<br />
Versorgung wird die Gesundheitskonferenz auch als<br />
Versorgungskonferenz genutzt. Da die gesundheitliche<br />
Selbsthilfe in Form der Patientenvertreter nach<br />
§ 140 f. SGB V in den gesetzlich maßgebenden Planungsausschüssen<br />
auf Landesebene beteiligt ist, bieten<br />
sich diese Vertreter als fachkundige Teilnehmer<br />
solcher Versorgungskonferenzen oder -gespräche an.<br />
Weiterentwicklung der Beteiligung der<br />
Selbsthilfe und Patientenvertreter<br />
In der Regel haben die Mitglieder und Vertreter der<br />
SH eine hohe Kompetenz in Krankheitsfragen. Dagegen<br />
fehlen oft Gremienkompetenzen und Kenntnisse<br />
im Gesundheitssystem. Deshalb besteht die<br />
Forderung nach Erfahrungsaustausch zwischen den<br />
SH-Vertretern in einer zielgerichteten Schulung bezüglich<br />
einer gelingenden Beteiligung und Mitarbeit<br />
in den verschiedenen Gesundheitsgremien.<br />
Prävention<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
30<br />
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />
Umsetzung der neuen Trinkwasserverordnung aus der Sicht der<br />
Überwachungsbehörden<br />
Jens Fleischer, Ref. 93<br />
Qualitätssicherung<br />
Die bisherige Verordnung über die Qualität von Wasser<br />
für den menschlichen Gebrauch (TrinkwV 2001)<br />
vom 21.05.2001 trat am 01.01.2003 in Kraft. Nach<br />
fast einem Jahrzehnt und nach langen Beratungen<br />
in Fachgremien und Verbänden wurde im November<br />
2011 die 1. Änderungsverordnung der TrinkwV (2001)<br />
durch Verkündung rechtskräftig. Ihr folgte nach weiteren<br />
Einwänden kurze Zeit später die 2. Änderungsverordnung<br />
der TrinkwV (2001), welche am 13.12.2012<br />
in Kraft trat. Mit der novellierten TrinkwV wurden auch<br />
zahlreiche Empfehlungen des Umweltbundesamtes<br />
(UBA) und Teile des technischen Regelwerks neu geschrieben.<br />
Viele der darin enthaltenen Neuerungen<br />
betreffen direkt oder indirekt auch das mit der Trinkwasserüberwachung<br />
beauftragte Landesgesundheitsamt<br />
Baden-Württemberg.<br />
Neue Herausforderungen für die<br />
Untersuchungsbehörden<br />
Konkret bedeutet die Umsetzung der novellierten<br />
TrinkwV die Anpassung des Labors an die Anforderungen<br />
der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS),<br />
welche seit Januar 2010 die einzige verbliebene nationale<br />
Akkreditierungsstelle ist. Im § 15 Abs. 4 TrinkwV<br />
(2001) heißt es hierzu entsprechend: „Die nach den<br />
§§ 14, 16 Absatz 2 und 3 sowie den §§ 19 und 20<br />
erforderlichen Untersuchungen einschließlich der<br />
Probenahmen dürfen nur von dafür zugelassenen<br />
Untersuchungsstellen durchgeführt werden. Die zuständige<br />
oberste Landesbehörde oder eine von ihr<br />
benannte Stelle erteilt einer Untersuchungsstelle, die<br />
im jeweiligen Land tätig und nicht bereits durch ein<br />
anderes Land zugelassen ist, auf Antrag die Zulassung,<br />
wenn die Untersuchungsstelle<br />
1. die Vorgaben nach Anlage 5 TrinkwV (2001) einhält,<br />
2. nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik<br />
arbeitet,<br />
3. über ein System der internen Qualitätssicherung<br />
verfügt,<br />
4. mindestens einmal jährlich an externen Ringversuchen<br />
erfolgreich teilnimmt,<br />
5. über hinreichend qualifiziertes Personal verfügt,<br />
6. durch eine nationale Akkreditierungsstelle (hier:<br />
DAkkS) akkreditiert ist.<br />
Trinkwasser-Probennehmer müssen<br />
regelmässig die Schulbank drücken<br />
Auch die daraus resultierenden Anforderungen an<br />
die Probenahme von Trinkwasser, sei es aus Fernwasser-<br />
oder Ortsnetzleitungen oder aus Hausinstal-<br />
lationen, werden dadurch zu einer großen Herausforderung<br />
für die mit der Trinkwasserüberwachung<br />
betrauten Untersuchungsstellen und Behörden im<br />
Land. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die etwa<br />
120 Probennehmer, welche für die Gesundheitsämter<br />
tätig werden, von den amtlichen Untersuchungsstellen<br />
regelmäßig geschult und auditiert werden müssen.<br />
Während bei der Umsetzung der novellierten<br />
TrinkwV vor Ort vor allem die Gesundheitsämter personell<br />
massiven Mehrbelastungen unterzogen sind,<br />
gilt dies für die Untersuchungsstellen vor allem bei<br />
der Implementierung jedes einzelnen Probenehmers<br />
in das laboreigene Qualitätsmanagement.<br />
Umsetzung der novellierten TrinkwV im<br />
privatwirtschaftlichen Bereich<br />
Eine erste Abfrage bei vier Gesundheitsämtern im<br />
Regierungsbezirk Stuttgart hat ergeben, dass die Umsetzung<br />
der TrinkwV durch private Institutionen und<br />
Firmen oftmals nicht in der geforderten Form erfolgt.<br />
Nach Aussagen der befragten Ämter wurden bis zum<br />
Ablauf der ersten Meldefrist zum 31.10.2012 nur ca.<br />
1/4-1/5 der geschätzten 55 000-60 000 Liegenschaften<br />
gemeldet. Von den bis dahin gemeldeten Befunden<br />
überschritten ca. 12-30 % den in der TrinkwV<br />
festgesetzten Maßnahmewert von 100 KBE/100ml.<br />
Bis zu 30 % der Befunde waren überdies fehler- bzw.<br />
lückenhaft aufgrund falscher Auswahl der Entnahmestellen,<br />
fehlender oder falscher Angaben oder aufgrund<br />
falsch angewandter Analyseverfahren.<br />
Auffällig war auch, dass bis zu diesem Zeitpunkt keine<br />
Gefährdungsbeurteilungen oder Meldungen über<br />
Maßnahmen vorlagen, wie sie der Unternehmer oder<br />
sonstige Inhaber (UsI) einer „Wasserversorgungsanlage“<br />
eigentlich hätte in Auftrag geben müssen.<br />
Hierbei scheint es, dass die für diese Dienstleistung<br />
angefragten Institutionen und Firmen mit der Thematik<br />
oftmals überfordert sind und die Kenntnis der allgemein<br />
anerkannten Regeln der Technik eher dürftig<br />
ausfällt. Diese Einschätzung teilen auch andere<br />
Landesbehörden in Deutschland, die ebenso mit der<br />
Überwachung der Trinkwasserqualität betraut sind.<br />
Fazit<br />
Neben vielen anfänglichen Schwierigkeiten bei der<br />
Umsetzung der novellierten TrinkwV gibt es jedoch auch<br />
positive Resonanzen. So haben sich neben den Verbänden<br />
und dem Handwerk auch viele Wohnbaugesellschaften<br />
und Wohnungseigentümergesellschaften den<br />
neuen Aufgaben gestellt. Zahlreich angebotene Fachveranstaltungen<br />
zur Information und Weiterbildung im<br />
Bereich Trinkwasserhygiene belegen diesen Trend.<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 31<br />
Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz, Infektionssurveillance<br />
Karl-Heinz Janke, Elisabeth Aichinger, Ref. 95<br />
Großschadensereignisse, Massenverletzungen oder<br />
andere Gefahrenlagen fordern den ÖGD auf verschiedenen<br />
Ebenen. Das Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz<br />
nimmt hierbei Aufgaben des Managements,<br />
der Koordination, der Aus-/Fortbildung und der vorsorgenden<br />
Planung wahr.<br />
Die Kernkompetenzen des Kompetenzzentrums<br />
Gesundheitsschutz liegen bei biologischen Gefahrenlagen<br />
und in der Bewertung mittel- und langfristiger<br />
Folgen von chemischen bzw. toxikologischen<br />
Expositionen. Daneben steht die Vorbereitung auf<br />
unklare Gefährdungslagen im Fokus. Bei allen Aufgaben<br />
können auch arbeits-, veterinär- und/oder<br />
katastrophenmedizinische Fragen betroffen sein,<br />
so dass eine Mitwirkung an Referats-, Abteilungs-,<br />
Regierungspräsidiums- und länderübergreifenden<br />
Aufgaben erfolgt.<br />
Arbeitsschwerpunkte<br />
Die Ressourcen werden schwerpunktmäßig folgenden<br />
Aufgaben gewidmet:<br />
• Überprüfung von Methoden und Protokollen einer<br />
Infrastruktur des ÖGD zur Verbesserung und Aufrechterhaltung<br />
von Expertise für die epidemiologische<br />
Untersuchung von Großschadensereignissen<br />
• Vorbereitung und Unterstützung des ÖGD bei Unglücksfällen<br />
oder Anschlägen mit Gefährdung durch<br />
biologische, chemische oder physikalische Noxen<br />
• Vertiefung der Ablaufplanung der Zusammenarbeit<br />
aller am vorklinischen Management von Verdachtsfällen<br />
hochkontagiöser Infektionskrankheiten<br />
Beteilig ten durch<br />
Schulung und praktische Übungen<br />
Von den Routineaufgaben der täglichen<br />
Praxis sich abhebende Arbeitsschwerpunkte<br />
waren die pandemische<br />
Influenza A (H1N1 pdm09) in 2009/10,<br />
der Legionellenausbruch Ulm in 2010,<br />
der EHEC-Ausbruch (O104:H4) in<br />
2011, Q-Fieberausbrüche in 2011 und<br />
der bislang größte Ausbruch von Hantavirus-Erkrankungen<br />
in 2012.<br />
Nosokomiale Ausbruchsuntersuchungen<br />
erfolgten bei einem Adenovirusausbruch<br />
in 2009 sowie einem<br />
Respiratorischen Synzytial-Virus-Ausbruch<br />
in 2011/12 (siehe auch Seite 11).<br />
Daneben konnten 2012 mehrere<br />
Fortbildungsangebote unter Einbe-<br />
ziehung verschiedener Koopera tionspartner (Robert<br />
Koch-Institut [RKI], Task Force Feuer wehr Mannheim,<br />
Robert Bosch Klinikum Stuttgart, Meditox) für die Mitarbeiter<br />
des ÖGD durchgeführt und eine personellstrukturelle<br />
Reorganisa tion umgesetzt werden.<br />
Ausblick 2013<br />
2013 sind folgende Aufgabenschwerpunkte projektiert:<br />
Maßnahmen zum WHO-Ziel Masernelimination<br />
2015, Europäische Impfwoche, Umsetzung neuer Internationaler<br />
Gesundheitsvorschriften, Überarbeitung<br />
Seuchenalarm- und Influenzapandemieplanung, Organisation<br />
praktischer Notfallübungen.<br />
Nicht planbar sind Aufgaben der Infektionssurveillance<br />
sowie Untersuchungen zu umwelt-, lebensmittel-<br />
oder krankenhausbedingten aktuellen Ausbruchsgeschehen.<br />
Daneben gehören strukturelle und prozessuale<br />
Neu-/Reorganisationen von Arbeitsabläufen und Organisationseinheiten<br />
(z. B. Schnelle Eingreifgruppe<br />
Gesundheitsschutz, Ständiger Arbeitskreis Kompetenz-<br />
und Behandlungszentren), Aufgaben der LGAinternen<br />
Aus-/Fortbildung, Teilnahme an Katastrophenschutzübungen<br />
(z. B. LÜKEX), internationaler<br />
Erfahrungsaustausch (Epi-Rhin, ECDC) sowie Kommunikation,<br />
Information und fachlicher Austausch mit<br />
einer Vielzahl anderer Institutionen (z. B. Katastrophenschutz,<br />
Feuerwehr, Ministerien, RKI, Ärztekammer,<br />
Krankenhausgesellschaft, Universitäten) zu den<br />
Aufgabenstellungen in 2013.<br />
Qualitätssicherung<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
32<br />
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />
Informationen zu Risikofaktoren verschiedener Krebserkrankungen<br />
Simone Kuhn, Iris Zöllner, Ref. 95<br />
Qualitätssicherung<br />
Eine Recherche zu Risikofaktoren für Krebserkrankungen,<br />
getrennt nach verschiedenen Krebslokalisationen,<br />
diente dem Zweck, die gefundenen Informationen<br />
aus wissenschaftlichen Studien in verständlicher<br />
Form für die Präsentation bei Fortbildungen im<br />
Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong> und bei Informationsveranstaltungen<br />
für die Bevölkerung aufzubereiten.<br />
In den vergangenen Jahren erhielt das Landesgesundheitsamt<br />
Baden-Württemberg wiederholt Anfragen<br />
zu Krebserkrankungen und möglichen Ursachen.<br />
In Gesprächen mit Kommunalpolitikern und Betroffenen<br />
gab es die Anregung, den Forschungsstand zu<br />
Krebsrisikofaktoren in allgemein verständlicher Form<br />
für die Risikokommunikation bei Informationsveran-<br />
Atemwegsorgane<br />
Kehlkopf (C15 nach ICD-10)<br />
Risikofaktoren <br />
staltungen aufzubereiten. Fachpublikationen und Gesundheitsberichte<br />
sind für diesen Zweck nur bedingt<br />
geeignet. Aus diesem Grund wurden Forschungsresultate<br />
aus der Publikation „Krebs in Deutschland“<br />
und „MedlinePlus“ exzerptiert und getrennt nach<br />
Krebslokalisationen aufbereitet. Auf den einzelnen<br />
Folien sind folgende Informationen zusammengetragen<br />
und im Überblick dargestellt: Krebslokalisation,<br />
Risikofaktoren, alters- und geschlechtsspezifische Inzidenzraten,<br />
rohe und standardisierte Inzidenzraten,<br />
rohe und standardisierte Mortalitätsraten, Roh- und<br />
Überlebenszeitdiagramme. In der Abbildung sind die<br />
entsprechenden Daten für Kehlkopfkrebs (ICD C15)<br />
beispielhaft dargestellt.<br />
Epidemiologische Maßzahlen 2008<br />
◦ Tabak- und Alkoholkonsum<br />
Je 100.000<br />
Personen<br />
Männer<br />
Frauen<br />
◦ berufliche Exposition gegenüber Asbest,<br />
Nickel und PAKs<br />
Rohe<br />
Erkrankungsrate<br />
9,0<br />
1,2<br />
Standardisierte<br />
Erkrankungsrate<br />
6,9<br />
0,9<br />
Rohe Sterberate<br />
3,2<br />
0,5<br />
Standardisierte<br />
Sterberate<br />
2,4<br />
0,3<br />
je 100.000 Altersspezifische Erkrankungsraten (Kehlkopf)<br />
Männer Frauen<br />
30<br />
Relative Überlebensraten (Kehlkopf)<br />
25<br />
Prozent Männer Frauen<br />
100<br />
20<br />
80<br />
15<br />
60<br />
10<br />
40<br />
5<br />
20<br />
0<br />
0-4 5-9 10-14 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75-79 80-84 85+<br />
Altersgruppe<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5<br />
Jahre<br />
Informationen zu Kehlkopfkrebs mit Risikofaktoren und epidemiologischen Maßzahlen zu Inzidenz,<br />
Mortalität und Überlebenszeiten. Quellen: RKI Berlin („Krebs in Deutschland“) und MedlinePlus.<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 33<br />
Digitale Infektionsdaten und ihre Darstellungsmöglichkeiten<br />
Günter Pfaff, Anja Diedler, Ref. 95<br />
Smartphones, Tablets und E-Book-Reader sind auf<br />
dem Vormarsch. Berichtsformate müssen der neuen<br />
Technik folgen.<br />
Informationen werden heute im Internet gesucht.<br />
Dokumente zum Download im PDF-Format sind ein<br />
verbreiteter Standard. In puncto Lesekomfort, Haptik<br />
und Imagetransport sind klassische Printformate sicher<br />
im Vorteil. Aber Smartphones und Tablets verändern<br />
auch die Lesegewohnheiten. Kleine Touchscreens<br />
können die üblichen DIN A4-Seitenformate nicht gut<br />
darstellen. Jederzeitige Verfügbarkeit und Aktualität<br />
sind für mobile Nutzer ein Mehrwert digitaler Dokumente.<br />
Deshalb müssen auch Gesundheitsberichte<br />
und ähnliche Angebote den Möglichkeiten der neuen<br />
Technik folgen. Der Zugang zu den Informationen ist<br />
dabei genauso wichtig wie ihre Nutzbarkeit.<br />
Im Mai 2012 veröffentlichte das Landesgesundheitsamt<br />
Baden-Württemberg (LGA) einen Infektionsbericht.<br />
Darin wurden die Infektionsdaten aus den Jahren<br />
2001-2010 analysiert, beschrieben und grafisch<br />
aufbereitet. Der Bericht steht im DIN A4-Format. Er<br />
wurde in kleiner Auflage gedruckt und digital als PDF-<br />
Dokument zur Verfügung gestellt. Jedoch zeigen sich<br />
auf kleinen Monitoren die Grenzen der Darstellbarkeit.<br />
Deshalb wurde der Bericht zusätzlich versuchsweise<br />
als eBook im epub-Format für digitale Lesegeräte gestaltet.<br />
Das Ergebnis ist unter www.gesundheitsamtbw.de<br />
abrufbar. Die Erfahrungen zeigen: Zukünftige<br />
Dokumente sollten so angelegt werden, dass sie zur<br />
Ansicht in verschiedenen Medien geeignet sind. Dank<br />
neuer Tools für E-Publishing können unterschiedliche<br />
Formate und Zielmedien wie iPad oder alle wichtigen<br />
digitalen Reader ausgewählt werden.<br />
Die Zusammenführung der aus den Gesundheitsämtern<br />
digital übermittelten Infektionsdaten erfolgt<br />
am LGA mittels der Software SurvNet@RKI, die zur<br />
Erfassung, Auswertung und Weiterleitung der Meldedaten<br />
gemäß IfSG dient. Zum Jahresende 2012<br />
hat die Meldestelle am LGA ihre Software für Infektionskrankheiten<br />
umgestellt. Mit SurvNet 3.0 wurden<br />
neue Übermittlungskategorien eingeführt. Die neue<br />
Software erleichtert durch automatisierte Algorithmen<br />
die Bewertung der Daten und erweitert die Möglichkeiten<br />
zur Auswertung.<br />
Dadurch stehen jetzt auch für die bisher als PDF-<br />
Datei veröffentlichten Wochenberichte neue Möglichkeiten<br />
zur Verfügung. Die Daten aus den Gesundheitsämtern<br />
werden von der IfSG-Meldestelle am<br />
LGA gesammelt. Am Ende der Folgewoche werden<br />
sie für den „Infektionsbericht Baden-Württemberg“<br />
aufbereitet. Im Internet sind die Berichte unter www.<br />
gesundheitsamt-bw.de abrufbar. Ebenso gelangt man<br />
zu den wöchentlichen Infektionsberichten, wenn man<br />
den unten stehenden QR-Code mit dem Smartphone<br />
einscannt.<br />
Die Grafiken und Tabellen, die aus<br />
den Infektionsdaten erstellt werden,<br />
eignen sich schon aufgrund der digitalen<br />
Quelle zur digitalen Präsentation.<br />
Um die räumliche und zeitliche Dynamik<br />
der Infektionsdaten noch besser zu visualisieren,<br />
ist geplant, die Daten künftig im Internet als „Infektionsatlas<br />
Baden-Württemberg“ zur Verfügung zu<br />
stellen. Der Infektionsatlas wird mittels InstantAtlas TM<br />
von GeoWise erstellt. Der Atlas soll die übermittelten<br />
Daten der letzten zehn Jahre auf Stadt- und Landkreisebene<br />
veranschaulichen.<br />
Online zu sein ist immer weniger an den Computer<br />
zuhause oder am Arbeitsplatz gebunden. Dies ist inzwischen<br />
eine Selbstverständlichkeit, die im Hintergrund<br />
rauscht und nur „auffällt, wenn´s ausfällt“. Für<br />
interessierte Bürger sowie die Fachöffentlichkeit sollen<br />
deshalb Dokumente mit möglichst vielen Readern gut<br />
zugänglich und lesbar sein. Informationen und Daten<br />
über die jeweiligen Mediengrenzen hinweg zu produzieren,<br />
also auch in digitale Informationsprodukte zu<br />
formen und im Internet zu Verfügung zu stellen, wird<br />
eine spannende Herausforderung.<br />
Qualitätssicherung<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
34<br />
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />
Die Aus-, Fort- und Weiterbildung des Landesgesundheitsamtes<br />
Baden-Württemberg<br />
Dagmar Lutz, Dorothee Zahn, Ref. 91<br />
Qualitätssicherung<br />
Fortbildungen im Bereich der Hygiene und des Infektionsschutzes<br />
sind in der Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg<br />
(LGA) stark nachgefragt.<br />
Der Fortbildungsbereich des LGA brachte sich im<br />
Jahr 2012 mit einer Vielzahl an Veranstaltungen ein.<br />
Bewährte Kurse und neue Fortbildungen wurden insbesondere<br />
im Bereich Hygiene und Infektionsschutz<br />
angeboten.<br />
Um eine reibungslose Veranstaltungsplanung,<br />
-organisation und -durchführung zu gewährleisten,<br />
arbeitet ein Team fachlich-inhaltlich sowie organisatorisch<br />
zusammen. Verschiedene Teilnehmerkreise<br />
und der Referenten-Pool werden betreut.<br />
Um Ärzten in Krankenhäusern ihre Rolle als Hygienebeauftragter<br />
Arzt nahezubringen, wurden in einem<br />
einwöchigen Kurs Inhalte zu hygienischen Aspekten<br />
und dem Infektionsschutz vermittelt. Auftrag dieser<br />
Ärzte ist es, die Hygiene zu überwachen und Maßnahmen<br />
zum Infektionsschutz mit weiteren Beschäftigten<br />
des Krankenhauses zu koordinieren. Dieser<br />
Kurs wurde in 2012 viermalig durchgeführt.<br />
Auf korrekte hygienische Abläufe soll auch in Pflegeeinrichtungen<br />
verstärkt geachtet werden. Hierfür<br />
wurden erneut der Lehrgang Hygiene in Pflegeeinrichtungen<br />
für Altenpfleger angeboten. In sechs einzelnen<br />
Kursmodulen frischten die Teilnehmer u. a.<br />
Grundlagen zum Infektionsschutz sowie Kommunikationsstrategien<br />
und EDV-Kenntnisse für ihre Rolle<br />
als Hygienebeauftragte ihrer Pflegeeinrichtung auf<br />
und vertieften diese.<br />
Eine große Nachfrage erfuhren auch die Kurse Hygiene<br />
in (Zahn-)Arztpraxen. Medizinische Fachangestellte<br />
unterschiedlicher Praxiseinrichtungen lernten<br />
in je zweimal dreitägigen Modulen spezielle rechtliche<br />
und hygienische Inhalte kennen, die in ambulanten<br />
medizinischen Einrichtungen für die Einhaltung<br />
des Infektionsschutzes grundlegend sind. Fünf<br />
Kurse wurden angeboten; die Nachfrage ist auch in<br />
diesem Jahr hoch.<br />
Mit langjähriger Tradition wird der Grundkurs für<br />
Desinfektoren für ein breites Spektrum an Berufsgruppen<br />
angeboten. Nach Abschluss des dreiwöchigen<br />
Kurses erhalten die Teilnehmer den Titel „Staatlich<br />
geprüfter Desinfektor“. Der Grundkurs wurde in 2012<br />
im Frühjahr und im Herbst durchgeführt. Hinzu kamen<br />
außerdem zwei jeweils zweitägige Fortbildungen<br />
für Desinfektoren. Im Jahr 2012 bezog sich diese<br />
Fortbildung auf Hygiene in der Kinderbetreuung und<br />
zog hierdurch auch Interessierte aus Kindergärten/<br />
-tageseinrichtungen und Gesundheitsämtern an.<br />
Krankenpfleger aus vielen unterschiedlichen Krankenhäusern<br />
nahmen in 2012 an den stark nachgefragten<br />
Lehrgängen zur Hygienefachkraft teil. Die mit<br />
720 Unterrichtseinheiten intensivste Weiterbildung<br />
des LGA wurde mit zwei Lehrgängen fortgesetzt und<br />
war erstmals 2011 auf Grund der großen Nachfrage<br />
angeboten worden. Lehrgangsplätze sind mittler weile<br />
von Kliniken bis in das Jahr 2015 hinein reserviert.<br />
Neben dem theoretischen Unterricht im LGA werden<br />
von den Teilnehmern zusätzlich insgesamt 30<br />
Wochen an Praktika erwartet, die an verschiedenen<br />
Krankenhäusern unter Betreuung einer Hygienefachkraft<br />
absolviert werden müssen. Die zukünftige<br />
Hygienefachkraft lernt in dieser Zeit nicht nur ihr eigenes<br />
Haus unter dem Blickwinkel der Hygiene oft<br />
ganz neu kennen, sondern blickt über den Tellerrand<br />
hinaus und sammelt dadurch viele Erfahrungen für<br />
ihre zukünftige Tätigkeit.<br />
Die dargestellten Lehrgänge machen deutlich, dass<br />
die Aus-, Fort- und Weiterbildung des LGA eine breite<br />
Plattform anbietet, um neue inhaltliche Schwerpunkte<br />
kennenzulernen, bekannte Themen zu vertiefen und<br />
im Austausch mit Kollegen und Referenten neue Pers<br />
pektiven für das eigene Arbeitsfeld zu gewinnen.<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 35<br />
Fortbildung im ÖGD Baden-Württemberg<br />
Dagmar Lutz, Ref. 91<br />
Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />
(LGA) sieht einen wesentlichen Auftrag im Austausch<br />
von Fachwissen und Erfahrungen im Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong><br />
(ÖGD).<br />
In Baden-Württemberg fungieren 38 Gesundheitsämter<br />
als örtliche Ansprechpartner für gesundheitliche<br />
Themen.<br />
Das LGA bietet eine geeignete Plattform, um aktuelle<br />
Informationen im Bereich der Gesundheit an die<br />
Gesundheitsämter des Landes weiterzugeben. Des<br />
Weiteren werden in Zusammenarbeit mit Gesundheitsämtern<br />
neue Vorgehensweisen entwickelt und<br />
wichtige Themenfelder rund um die Gesundheit in<br />
den Blick genommen.<br />
Entsprechende Fortbildungen, Workshops, Dienstbesprechungen,<br />
Netzwerke und Gesprächskreise finden<br />
im Fortbildungsbereich des LGA statt. Die Veranstaltungen<br />
werden dort auch organisatorisch betreut<br />
und unterstützt.<br />
Neu im Jahr 2012 war die organisatorische Begleitung<br />
des Kurses Krankenhaushygiene für den ÖGD.<br />
Dieser Kurs wurde erstmalig angeboten;<br />
die Nachfrage ist groß. In zehn<br />
meist zweitägigen Modulen erfahren<br />
die Ärzte der Gesundheitsämter wesentliche<br />
Grundlagen zu Hygiene und<br />
Infektionsschutz im Krankenhaus.<br />
Wie in den vorangegangenen Jahren<br />
wurde für das Jahr 2012 bereits<br />
im Vorjahr der Bedarf an Information<br />
und Fortbildung zu gewünschten<br />
Themenfeldern bei den Gesundheitsämtern<br />
abgefragt. Auf der Grundlage<br />
dieser Bedarfsermittlung stellte das<br />
LGA ein auf die Bedürfnisse der Gesundheitsämter<br />
ausgerichtetes Angebot<br />
zusammen und bot das Veranstaltungsprogramm<br />
online und in<br />
Broschürenform dem ÖGD an.<br />
Aktuelle Veranstaltungen für den<br />
ÖGD im Jahr 2013 sind im Fortbildungskalender<br />
unter www.gesundheitsamt-bw.de<br />
online abrufbar. Für<br />
Interessenten besteht sowohl die<br />
Möglichkeit zur Online anmeldung<br />
als auch zum He runterladen weiterführender<br />
Informationen.<br />
Das LGA sieht eine wesentliche Aufgabe in der bedarfsgerechten<br />
Veranstaltungsplanung für den ÖGD:<br />
Indem sich die unterschiedlichen Fachreferate mit<br />
gezielten Angeboten zu Themenschwerpunkten einbringen,<br />
erhalten und fördern sie einen lebendigen<br />
Austausch mit den Gesundheitsämtern.<br />
2013<br />
Veranstaltungsprogramm<br />
<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Gesundheitsdienst</strong><br />
Landesarzt für behinderte Menschen<br />
Arbeitsmedizin<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Chronologische Übersicht...........................7<br />
Thematische Übersicht ..............................15<br />
Allgemeine Hygiene und<br />
Infektionsschutz ................................15<br />
Gesundheitsförderung und<br />
Prävention, Landesarzt für<br />
behinderte Menschen .......................22<br />
Epidemiologie und<br />
Gesundheitsberichterstattung .........23<br />
Arbeitsmedizin, Umweltbezogener<br />
Gesundheitsschutz ...........................30<br />
Sonstiges ...........................................38<br />
Teilnahmebedingungen .............................39<br />
Anmerkungen der Redaktion ....................39<br />
Lageplan......................................................40<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />
5<br />
Qualitätssicherung<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
36<br />
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />
Hygienebegehung von Zahnarztpraxen – Konzeption einer<br />
Fortbildung für Zahnärzte im ÖGD<br />
Peter Weidenfeller, Ref. 93<br />
Qualitätssicherung<br />
Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg entwickelte<br />
eine zweitägige Fortbildung für Zahnärzte<br />
im Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong> (ÖGD), die für<br />
die infektionshygienische Überwachung von Zahnarztpraxen<br />
nach § 23 Infektionschutzgesetz (IfSG)<br />
geschult werden sollen.<br />
Die Aufgaben des ÖGD bei der Überwachung der<br />
Hygiene in medizinischen Einrichtungen sind im IfSG<br />
und im <strong>Gesundheitsdienst</strong>gesetz des Landes Baden-<br />
Württemberg festgelegt. Arzt- und Zahnarztpraxen,<br />
in denen invasive Eingriffe vorgenommen werden,<br />
können von den Gesundheitsämtern infektionshygienische<br />
überwacht werden. Die Überwachung findet<br />
anlassbezogen, z. B. bei Patientenbeschwerden,<br />
statt. Daneben ist im Rahmen der Umsetzung der<br />
Medizinprodukte-Betreiberverordnung das Fachpersonal<br />
der hierfür zuständigen Regierungspräsidien<br />
in der Überwachung der Aufbereitung von Medizinprodukten<br />
nötig.<br />
Unter infektionshygienischen Aspekten wichtige Bereiche<br />
einer Praxisbegehung sind räumliche Unterbringung<br />
und Ausstattung der einzelnen Funktionsbereiche,<br />
Inhalte, Umsetzung des Hygieneplans sowie<br />
entsprechende Schulungen, die Logistik der Praxis<br />
(Materiallagerung, Wäsche, Entsorgung, Reinigungsund<br />
Desinfektionsplan), die technische Ausrüstung sowie<br />
Qualitätssicherung und periodische hygienische<br />
Überprüfungen wasserführender Systeme.<br />
Die Weiterentwicklung der medizinischen Hygiene<br />
in den letzten Jahren und die hiermit verbundenen<br />
komplexen Regelwerke (Gesetze, Normen, Empfehlungen,<br />
insbesondere das Medizinprodukterecht, die<br />
Biostoffverordnung und die Richtlinien der RKI-Kommission)<br />
erfordern eine entsprechende Qualifikation<br />
des amtlichen Kontrollpersonals. Der Zahnärztliche<br />
Dienst des ÖGD ist zwar aufgrund der eigenen Ausbildung<br />
für die Beurteilung der Belange einer zahnmedizinischen<br />
Einrichtung besonders geeignet und<br />
erfährt bei den Begehungen entsprechende Akzeptanz.<br />
Die Zahnärzte benötigen jedoch genauso wie<br />
die für die Überwachung von Arztpraxen und Krankenhäusern<br />
zuständigen Kollegen eine zusätzliche<br />
Schulung bezüglich der systematischen hygienischen<br />
Begehung der zu überwachenden Praxen, wobei die<br />
Zuständigkeiten insbesondere im Bereich der Medizinprodukte<br />
zu beachten sind.<br />
Als obligate Inhalte dieser Schulung werden folgende<br />
Themen angesehen:<br />
• Auffrischung und Aktualisierung der Rechtskunde;<br />
Gesetze, Bestimmungen zum Arbeitsschutz,<br />
Vorschriften zur Instrumentenaufbereitung, RKI-<br />
Richtlinie, technische Normen, Empfehlungen von<br />
Fachgesellschaften<br />
• Kurzer Überblick über gängige, für die Zahnmedizin<br />
und die Übertragbarkeit in einer Zahnarztpraxis<br />
relevante Infektionserreger<br />
• Umgang mit spezifischen Erregern (z. B. HIV, HBV,<br />
HCV) und mit Trägern multiresistenter Bakterien<br />
(z. B. MRSA) in der Zahnarztpraxis<br />
• Vorgaben zur Personal- und Händehygiene<br />
• Infektionen durch wasserführende Systeme<br />
• Praxisreinigung, Wäscheversorgung und -aufbereitung,<br />
Entsorgung<br />
• Desinfektionsmittel und -verfahren<br />
• Instrumentenaufbereitung und Sterilisation in der<br />
Zahnarztpraxis<br />
• Systematik des Hygieneplans: Hygieneschulungen<br />
und Sachkunde des Personals<br />
• Beurteilung von Praxisplanungen und Umbau-Entwürfen<br />
• Hygienische Anforderungen an Prothetik und Implantologie<br />
und an das Fachgebiet der Mund-, Kiefer-<br />
und Gesichtschirurgie<br />
• Systematik der amtlichen Begehung: Checklisten,<br />
Protokolle und Fallbeispiele.<br />
Die 15-stündige Veranstaltung wird im Jahr 2013<br />
erstmals angeboten und evaluiert und kann ggf. als<br />
Muster für weitere Fortbildungen bei dieser Zielgruppe,<br />
auch in anderen Bundesländern, herangezogen<br />
werden.<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 37<br />
Über zehn Jahre „Staatlich geprüfte Hygienebeauftragte“ für<br />
Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg!<br />
Dorothee Zahn, Ref. 91<br />
Die starke Nachfrage an der Fortbildung „Hygiene in<br />
Pflegeeinrichtungen“ verdeutlicht das wachsende Bewusstsein<br />
für die Relevanz eines hygienischen Umgangs<br />
und Umfelds in Pflegeeinrichtungen.<br />
Seit mehreren Jahrzehnten nimmt die Zahl der<br />
Pflegebedürftigen in Deutschland zu. Die professionelle<br />
Pflege in Alten- und Pflegeheimen sowie der<br />
ambulanten Pflege gewinnen an Bedeutung. Viele<br />
Pflegebedürftige leiden an einem geschwächten Immunsystem.<br />
In Pflegeheimen leben sie mit anderen<br />
immunsupprimierten Bewohnern zusammen, haben<br />
engen Kontakt miteinander und erhalten Besuch von<br />
Angehörigen. Leicht lassen sich hier für die Bewohner<br />
gefährliche Keime verschleppen. Ein prekärer Zeitplan<br />
für die Pflege der einzelnen Bewohner sowie das<br />
mangelnde Bewusstsein mancher Pflegender bezüglich<br />
eines geeigneten hygienischen Verhaltens, beispielsweise<br />
bei der Wundversorgung von Patienten<br />
oder dem Vorbereiten und Verabreichen von Mahlzeiten,<br />
tragen zu schwerwiegenden Infektionen der<br />
Bewohner oder des Personals bei.<br />
Mehr Klarheit über notwendige Hygieneregeln, die<br />
Kenntnis und das Einhalten wirkungsvoller Maßnahmen,<br />
beispielsweise bei der Verbereitung von Norovireninfektionen<br />
im Pflegeheim, helfen, Infektionen<br />
zu verhindern oder einzudämmen.<br />
Um grundlegende Fachkenntnisse zum Infektionsschutz,<br />
Maßnahmen und geeignete Verhaltensweisen<br />
bezüglich der Hygiene zu vermitteln, nehmen Kranken-<br />
und Altenpfleger an der Fortbildung „Hygiene<br />
in Pflegeeinrichtungen“ im Landesgesundheitsamt<br />
Baden-Württemberg (LGA) teil.<br />
Nach erfolgreicher Beendigung des Lehrgangs erhalten<br />
die Teilnehmer die Zusatzbezeichnung „Staatlich<br />
geprüfte/r Hygienebeauftragte/r für Pflegeeinrichtungen“<br />
oder „Staatlich geprüfte/r Hygienebeauftragte/r<br />
für ambulante Einrichtungen der Behindertenhilfe“. Ihre<br />
zukünftige Rolle enthält u. a. die Aufgabe, bei der Einhaltung<br />
von Hygieneregeln mitzuwirken. Dies schließt<br />
die Begehung verschiedener Bereiche innerhalb der<br />
Pflegeeinrichtung sowie die begleitende Beobachtung<br />
bei der Durchführung von Pflegetechniken ein. Nicht<br />
als „Hygienepolizei“, sondern als Berater sollen die<br />
Hygienebeauftragten ihre Kollegen dabei unterstützen,<br />
notwenige hygienische Aspekte zu berücksichtigen.<br />
Daher stellt ein weiterer, wichtiger Aufgabenbereich<br />
des Hygienebeauftragten die Schulung der Kollegen<br />
dar. Gezielt sollen darin hygienerelevante Informationen<br />
vermittelt werden. Auch eine praktische Umset-<br />
zung wichtiger Maßnahmen, z. B. die korrekte Durchführung<br />
einer Händedesinfektion, werden eingeübt.<br />
Die Fortbildung orientiert sich in Dauer und Inhalten<br />
an den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für<br />
Krankenhaushygiene (DGKH). Das LGA setzt sich<br />
bei dieser Fortbildung nicht nur durch die Vergabe<br />
der staatlichen Anerkennung deutlich von diversen<br />
anderen Schulungsangeboten zu „Hygienebeauftragten“<br />
ab: Qualitätsmerkmale der Fortbildung sind eine<br />
vertiefende Auseinandersetzung mit der Mikrobiologie<br />
und Lebensmittelhygiene, mit Desinfektionsmitteln<br />
und ihren Wirkspektren, hygienische Maßnahmen<br />
bei der Wundversorgung und das korrekte Führen<br />
von Hygieneplänen.<br />
Leistungsnachweise in Form von Klausuren nach<br />
Beendigung einzelner Kursmodule, die selbstständige<br />
Erstellung einer Facharbeit zum Themenspektrum der<br />
Hygiene durch die Teilnehmer sowie eine ca. 20-minütige<br />
mündliche Prüfung stellen die intensive Auseinandersetzung<br />
der Teilnehmer mit den fachlichen<br />
Inhalten des Lehrgangs sicher.<br />
Viele Pflegeeinrichtungen entscheiden sich deshalb<br />
seit 2001 für die Entsendung ihrer Mitarbeiter<br />
in das LGA.<br />
Im Kontext der Hygiene sollte in Zukunft verstärkt ein<br />
Augenmerk auf den Bereich der Pflegeeinrichtungen<br />
gelegt werden. Um Infektionsschutz durch eine verbesserte<br />
Hygiene ernsthaft betreiben zu können, sind<br />
– abgesehen vom Bewusstsein der Notwendigkeit –<br />
insbesondere auch Geld und Zeit vonnöten, um das<br />
Personal für entsprechende Aufgabengebiete freizustellen.<br />
Noch heute arbeiten zu viele Hygienebeauftragte<br />
in Pflegeeinrichtungen zu einem geringen<br />
Prozentsatz ihrer Arbeitszeit in dieser Funktion oder<br />
sollen diese Aufgabe gar neben ihrem Arbeitspensum<br />
als Altenpfleger bewerkstelligen. Hygienebeauftragte<br />
sehen häufig nicht die Möglichkeit, ihrem Auftrag gerecht<br />
zu werden; Resignation ist eine mögliche Folge.<br />
Auf Seiten der Pflegeeinrichtung folgt dadurch<br />
ein Stillstand in Bezug auf die Verbesserung des Infektionsschutzes.<br />
Dieser Stillstand hat weitreichende<br />
Folgen für Bewohner und Beschäftigte.<br />
Das LGA bietet durch die beschriebene Fortbildung<br />
für Pflegeeinrichtungen die Voraussetzung, gut ausgebildete<br />
und motivierte Hygienebeauftragte in Pflegeeinrichtungen<br />
zu beschäftigen. Die Rahmenbedingungen<br />
für einen tatsächlich gelingenden Infektionsschutz<br />
in den Einrichtungen müssen vor allem von<br />
der Politik verbessert werden.<br />
Qualitätssicherung<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang
40<br />
Anhang 1<br />
Organisationspläne<br />
ORGANISATIONSPLAN Regierungspräsidium Stuttgart<br />
Stand: 21.05.2013<br />
Ruppmannstraße 21<br />
70565 Stuttgart<br />
Telefon 0711 904-0<br />
Telefax 0711 904-11190<br />
E-Mail: poststelle@rps.bwl.de<br />
Internet: www.rp-stuttgart.de<br />
Persönliche<br />
Referentin<br />
ROI‘in Kayser<br />
904-10004<br />
Stabsstelle<br />
Ltd. RD Hagmann 904-10012<br />
Bürgerreferent<br />
AR Dr. Homuth-Kuhs<br />
904-10022<br />
Pressesprecher<br />
RD Dr. Zaar<br />
904-10020<br />
Schmalzl<br />
Dr. Schneider<br />
REGIERUNGSPRÄSIDENT<br />
904-10000/10001<br />
REGIERUNGSVIZEPRÄSIDENT<br />
904-10010/10011<br />
Wirtschaftsbeauftragter<br />
AbtD Heckhausen<br />
904-12400<br />
Beauftragte für Chancengleichheit<br />
RAfrau Jeschka<br />
904-10050<br />
Personalratsvorsitzender<br />
PHK Decker<br />
904-10065<br />
Vertrauensperson der schwer<br />
behinderten Menschen<br />
RA Hahn<br />
904-13114<br />
Abteilung 1 Abteilung 2 Abteilung 3 Abteilung 4 Abteilung 5 Abteilung 6 Abteilung 7 Abteilung 8 Abteilung 9 Abteilung 10<br />
Steuerung und<br />
Verwaltung<br />
Regierungsvizepräsident<br />
Dr. Schneider 904-10010<br />
11 Organisation, Information<br />
und Kommunikation<br />
Wirtschaft und Infrastruktur<br />
AbtP’in Bühler 904-12000<br />
21 Raumordnung, Baurecht,<br />
Denkmalschutz<br />
Landwirtschaft, Ländlicher<br />
Raum, Veterinärund<br />
Lebensmittelwesen<br />
AbtP Dr. Mezger 904-13000<br />
31 Recht und Verwaltung,<br />
Bildung<br />
Straßenwesen und<br />
Verkehr<br />
AbtP Heyd 904-14000<br />
41 Recht und Verwaltung,<br />
Grunderwerb<br />
Umwelt<br />
AbtP Uricher 904-15000<br />
51 Recht und Verwaltung<br />
Landespolizeidirektion<br />
AbtP Nill 904-42000<br />
61 Recht und Verwaltung<br />
Schule und Bildung<br />
AbtP Eberspächer 904-17000<br />
71 Rechts- und Verwaltungsangelegenheiten<br />
der Schulen<br />
Landesamt<br />
für Denkmalpflege<br />
AbtP Prof. Dr. Wolf 904-45100<br />
81 Recht und Verwaltung<br />
Landesgesundheitsamt<br />
AbtP Prof. Dr. Schmolz<br />
904-39000<br />
91 Recht und Verwaltung<br />
Landesversorgungsamt<br />
AbtP Fink 904-11000<br />
101 Recht und Verwaltung<br />
Ltd. LwD Dr. Mayer 904-11100<br />
12 Personal<br />
Ltd. RD’in Berger-Schmidt<br />
904-11200<br />
13 Haushalt, Controlling<br />
Ltd. RD Digel 904-11300<br />
14 Kommunal- und Sparkassenwesen,<br />
Feuerwehr und<br />
Katastrophenschutz<br />
AbtD Heckhausen 904-11400<br />
15 Eingliederung, Ausländerrecht<br />
RD’in Homoth 904-11500<br />
AbtD Nutto 904-12100<br />
22 Stadtsanierung, Gewerberecht,<br />
Preisrecht<br />
RD’in Reiser 904-12200<br />
23 Kulturelle und soziale<br />
Infrastruktur, Krankenhausfinanzierung,<br />
Fachstelle für das<br />
öffentliche Bibliothekswesen<br />
Ltd. RD Kobald 904-12300<br />
24 Recht, Planfeststellung<br />
RD Trippen 904-12400<br />
25 Wirtschaftsförderung,<br />
Informationszentrum Patente,<br />
Design Center Stuttgart<br />
BD Jahnke 123-2607<br />
26 Landesamt für<br />
Ausbildungsförderung<br />
Ltd. RD Schnürle 904-12600<br />
Ltd. RD Frey 904-13100<br />
32 Betriebswirtschaft, Agrarförderung<br />
und Strukturentwicklung<br />
Ltd. LwD Stark 904-13200<br />
33 Pflanzliche und tierische<br />
Erzeugung<br />
Ltd. LwD Ritz 904-13300<br />
34 Markt und Ernährung,<br />
Futtermittelüberwachung<br />
Ltd. LwD’in Reinhardt<br />
904-13400<br />
35 Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung<br />
Ltd. VetD Dr. Römer<br />
904-13500<br />
Ltd. RD Schenk 904-14100<br />
42 Steuerung und Baufinanzen,<br />
Vertrags- und<br />
Verdingungswesen<br />
AbtD Schönwälder 904-14200<br />
43 Ingenieurbau<br />
Ltd. BD Frenzl 904-14300<br />
44 Straßenplanung<br />
Ltd. BD Holzwarth 904-14400<br />
45 Straßenbetrieb und<br />
Verkehrstechnik<br />
BD Klyeisen 904-14500<br />
46 Verkehr<br />
Ltd. RD Liesche 904-14600<br />
47.1 Baureferat Nord<br />
Ltd. BD Gartenmaier<br />
07131 64-37300<br />
47.2 Baureferat Ost<br />
RD’in Wappler 904-15100<br />
52 Gewässer und Boden<br />
Ltd. BD Hofmann 904-15200<br />
53.1 Gewässer I. Ordnung,<br />
Hochwasserschutz,<br />
Gebiet Süd<br />
Ltd. BD Störk 904-15300<br />
53.2 Gewässer I. Ordnung,<br />
Hochwasserschutz,<br />
Gebiet Nord<br />
Ltd. BD Steidle 904-15312<br />
54.1 Industrie<br />
Schwerpunkt Luftreinhaltung<br />
Ltd. RD Obermüller<br />
54.2 Industrie/Kommunen<br />
Schwerpunkt Abfall<br />
904-15400<br />
Ltd. GD Machata 904-15418<br />
54.3 Industrie/Kommunen<br />
Schwerpunkt Abwasser<br />
AbtD Meinhold 904-15433<br />
54.4 Industrie/<br />
Schwerpunkt Arbeitsschutz<br />
N. N. 904-44100<br />
62 Polizeirecht<br />
Ltd. RD Groß 904-44000<br />
Kampfmittelbeseitigungsdienst<br />
Baden-Württemberg<br />
AR Müller 904-40012<br />
63 Polizeiärztlicher Dienst<br />
Ltd. MedD Groß 904-42400<br />
64 Führung und Einsatz<br />
Ltd. PD Baldauf (komm.)<br />
904-43000<br />
Hubschrauberstaffel der Polizei<br />
des Landes Baden-Württemberg<br />
PD Bantle 94690-100<br />
65 Kriminalitätsbekämpfung<br />
KD Tichonow 904-43400<br />
66 Polizeitechnik<br />
PD Müller 904-43300<br />
AbtD Freisler 904-17100<br />
72 Personal- und Verwaltungsangelegenheiten<br />
der Lehrkräfte<br />
Ltd. RD Gayer 904-17200<br />
73 Lehrereinstellung und<br />
Bedarfsplanung<br />
Ltd. RSD’in Bruse 904-17300<br />
74 Grund-, Werkreal-, Haupt-,<br />
Real-, Gemeinschafts- und<br />
Sonderschulen<br />
Ltd. RSD Riefler 904-17400<br />
75 Allgemein bildende<br />
Gymnasien<br />
AbtD Kilper 904-17500<br />
76 Berufliche Schulen<br />
Ltd. RSD’in Andersen<br />
904-17600<br />
77 Qualitätssicherung und<br />
-entwicklung, Schulpsychologische<br />
Dienste<br />
Ltd. RSD Dr. Plehn 904-17700<br />
Landeslehrerprüfungsamt<br />
Außenstelle des Kultusministeriums<br />
beim Regierungspräsidium<br />
Stuttgart<br />
RD Hall 904-45150<br />
82 Fachliche Grundlagen,<br />
Inventarisation, Bauforschung<br />
HKons’in Dr. Plate 904-45226<br />
83 Bau- und Kunstdenkmalpflege,<br />
Restaurierung<br />
AbtD Prof. Dr. Goer 904-45170<br />
84 Archäologische Denkmalpflege:<br />
Zentrale Fachdienste<br />
und Restaurierungswerkstatt<br />
HKons Dr. Bofinger 904-45146<br />
85 Archäologische Denkmalpflege:<br />
Grundsatz, Schwerpunktgrabungen,<br />
Feuchtbodenarchäologie<br />
LKons Prof.Dr. Krausse<br />
904-45502<br />
86 Denkmalpflege im Regierungsbezirk<br />
Stuttgart<br />
N. N. 904-45177<br />
Ltd. RD Geibel 904-39100<br />
92 Landesprüfungsamt für<br />
Medizin und Pharmazie,<br />
Approbationswesen<br />
Ltd. RD Schüßler 904-39200<br />
93 Allgemeine Hygiene,<br />
Infektionsschutz<br />
Frau Dr. Reick 904-39300<br />
94 Gesundheitsförderung,<br />
Prävention, Landesarzt für<br />
behinderte Menschen<br />
Ltd. MedD’in Dr. Berg<br />
904-39400<br />
95 Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung<br />
Herr Dr. Pfaff 904-39500<br />
96 Arbeitsmedizin, Umweltbezogener<br />
Gesundheitsschutz,<br />
Staatl. Gewerbearzt<br />
AbtD Dr. Bittighofer 904-39600<br />
Ltd. RD Schweinlin 904-11010<br />
102 Ärztliche und pharmazeutische<br />
Angelegenheiten<br />
Ltd. MedD’in<br />
Dr. Bluhm-Kudlacek<br />
904-11020<br />
103 Verfahren nach dem SGG<br />
AbtD Sprau 904-11030<br />
104 Versorgungsärztlicher<br />
Dienst<br />
Ltd. MedD’in Dr. Rauch<br />
904-11056<br />
BD Schwarz 07961 81-600<br />
47.3 Baureferat Süd<br />
Ltd. BD Dittmann<br />
07161 657-229<br />
47.4 Baureferat West<br />
Ltd. BD Dittmann (komm.)<br />
07161 657-229<br />
Ltd. GD Maxion 904-15457<br />
54.5 Industrie/Schwerpunkt<br />
Anlagensicherheit<br />
GD Dr. Paukstat 904-15460<br />
55 Naturschutz - Recht -<br />
RD Baumann 904-15500<br />
56 Naturschutz und Landschaftspflege<br />
Ltd. RSD Hofmeister 904-17800<br />
LKons Wolf 904-15600<br />
57 Chemikalien- und Produktsicherheit,<br />
Marktüberwachung<br />
GD Dr. Gräber 904-15700<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 1 41<br />
Organisationsplan der Abteilung 9 / Landesgesundheitsamt<br />
im Regierungspräsidium Stuttgart<br />
Referat 91:<br />
Recht und Verwaltung<br />
Ltd. RD Geibel<br />
904-39100<br />
Referat 92:<br />
Landesprüfungsamt für<br />
Medizin und Pharmazie,<br />
Approbationswesen<br />
Ltd. RD Schüßler<br />
904-39200<br />
Referat 93:<br />
Allgemeine Hygiene,<br />
Infektionsschutz<br />
Abteilungsleitung<br />
Frau Dr. Reick<br />
904-39300<br />
AbtP Prof. Dr. Schmolz<br />
904-39000<br />
Referat 94:<br />
Gesundheitsförderung,<br />
Prävention, Landesarzt<br />
für behinderte<br />
Menschen<br />
Ltd. MedD’in Dr. Berg<br />
904-39400<br />
Geschäftsstelle der<br />
fachlichen Planungsgruppe<br />
Gesundheitsstrategie<br />
Prof. Dr. Böhme 904-39003<br />
Referat 95:<br />
Epidemiologie und<br />
Gesundheitsberichterstattung<br />
Herr Dr. Pfaff<br />
904-39500<br />
Stand: 31.05.2013<br />
Referat 96:<br />
Arbeitsmedizin,<br />
Umweltbezogener<br />
Gesundheitsschutz,<br />
Staatlicher Gewebe arzt<br />
AbtD Dr. Bittighofer<br />
904-39600<br />
Organisationspläne<br />
Sachgebiet 1:<br />
Recht, Finanz- und Personalangelegenheiten,<br />
laborbezogene<br />
Dienstleistungen<br />
ORR‘in Dreisigacker<br />
904-39101<br />
Sachgebiet 1:<br />
Akademische Heilberufe,<br />
Gesundheitsfachberufe<br />
Ltd. RD Schüßler 904-39200<br />
Sachgebiet 1:<br />
S3-Labor, Molekularbiologie,<br />
Schädlingsbestimmungen<br />
OBiolR Dr. Oehme<br />
904-39302<br />
Sachgebiet 1:<br />
Zielgruppenspezifische<br />
Prävention<br />
PsychD’in Körber<br />
904-39408<br />
Sachgebiet 1:<br />
Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz,<br />
Infektionssurveillance<br />
N. N.<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Dr. Janke 904-39506<br />
Sachgebiet 1:<br />
Arbeitsmedizinische Qualitätssicherung<br />
MedD´in Dr. Müller-Barthelmeh<br />
904-39610<br />
Sachgebiet 2:<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Frau Dr. Lutz 904-39131<br />
Sachgebiet 2:<br />
Landesprüfungsamt, Sozialund<br />
Pflegeberufe, Dienst- und<br />
Serviceleistungen<br />
RD Prax 904-39210<br />
Sachgebiet 2:<br />
Hygiene medizinischer<br />
Einrichtungen<br />
Herr Dr. Weidenfeller<br />
904-39313<br />
Sachgebiet 2:<br />
Gesundheitsförderung<br />
RD’in Leykamm 904-39410<br />
Sachgebiet 2:<br />
Epidemiologie<br />
RD’in Dr. Zöllner 904-39511<br />
Sachgebiet 2:<br />
Arbeitsmedizinische Prävention<br />
Komm. Frau Dr. Härtig<br />
904-39620<br />
Sachgebiet 3:<br />
Information und Kommunikation<br />
N. N. 904-39134<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Cronauer 904-39134<br />
Sachgebiet 3:<br />
Wasserhygiene<br />
OBiolR Dr. Fleischer<br />
904-39307<br />
Sachgebiet 3:<br />
Landesarzt<br />
Frau Dr. Winter-Nossek<br />
904-39411<br />
Sachgebiet 3:<br />
Gesundheitsberichterstattung<br />
OMedR‘in Dr. Leher<br />
904-39502<br />
Sachgebiet 3:<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
AbtD Dr. Bittighofer<br />
904-39600<br />
Sachgebiet 4:<br />
Qualitätsmanagement<br />
Sachgebiet 4:<br />
Allgemeine Angelegenheiten<br />
des ÖGD<br />
Sachgebiet 4:<br />
Meldesysteme<br />
Sachgebiet 4:<br />
Toxikologische Beratung,<br />
Datenbanken<br />
Herr Appelt 904-39130<br />
Frau Dr. Klittich 904-39312<br />
OBiolR‘in Dr. Wagner-Wiening<br />
904-39504<br />
ChemD Dr. Jaroni 904-39640<br />
Sachgebiet 5:<br />
Infektiologie, Infektionsprävention<br />
OMedR‘in PD Dr. S. Fischer<br />
904-39301<br />
Sachgebiet 5:<br />
Umweltbezogene Gesundheitsbeobachtung,<br />
WHO<br />
Collaborating Centre for Housing<br />
and Health<br />
ChemD Dr. Link 904-39650<br />
Sachgebiet 6:<br />
Human Biomonitoring, Analytische<br />
Qualitätssicherung<br />
OBiolR Dr. G. Fischer<br />
904-39660<br />
Sachgebiet 7:<br />
Kommunalhygiene<br />
MedD Dr. Geisel 904-39670<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
42<br />
Anhang 2<br />
Aufgaben der Abteilung<br />
Aufgaben der Abteilung „Landesgesundheitsamt“ im Überblick<br />
Abteilungsleitung<br />
• fachliche Unterstützungsleistungen bei der Umsetzung<br />
der Gesundheitsstrategie.<br />
Die Geschäftstelle ist der Abteilungsleitung direkt<br />
zugeordnet.<br />
Ansprechpartner<br />
Abteilungsleitung<br />
Prof. Dr. Günter Schmolz, Abteilungspräsident<br />
Tel. 0711 904-39000<br />
abteilung9@rps.bwl.de<br />
Vorzimmer:<br />
Carmen Gnamm<br />
Tel. 0711 904-39001<br />
abteilung9@rps.bwl.de<br />
Im Rahmen des Verwaltungsstruktur-Reformgesetzes<br />
ist das vormals als eigenständige Fachbehörde<br />
im Geschäftsbereich des Ministeriums für Arbeit und<br />
Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-<br />
Württemberg (SM) angesie delte LGA seit 2005 als<br />
Abteilung 9 in das Regierungspräsidium Stuttgart<br />
(RPS) eingegliedert. Die fachlichen Aufgaben blieben<br />
dabei in vollem Umfang erhalten. Auch im RPS<br />
wird das LGA in der Rechtsform eines Landesbetriebs<br />
gemäß § 26 LHO weitergeführt.<br />
Geschäftsstelle der fachlichen Planungsgruppe<br />
Prof. Dr. Michael Böhme<br />
Tel. 0711 904-39003<br />
michael.boehme@rps.bwl.de<br />
Geschäftsstelle der fachlichen<br />
Planungsgruppe Gesundheitsstrategie<br />
Die Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg<br />
wurde im Ressort des SM erarbeitet und die Umsetzung<br />
am 07.07.2009 vom Ministerrat beschlossen.<br />
Zur Begleitung dieser Arbeit und zur fachlichen Unterstützung<br />
der weiteren Umsetzung des Konzeptes<br />
wurde im LGA im März 2009 die Projektgruppe Gesundheitsstrategie<br />
aufgebaut und zum Jahresende in<br />
die „Geschäftsstelle der fachlichen Planungsgruppe<br />
Gesundheitsstrategie“ überführt.<br />
In der Geschäftsstelle sind eigenständige sowie<br />
koordinierende Aufgaben für die Arbeit der referatsübergreifenden<br />
fachlichen Planungsgruppe des LGA<br />
angesiedelt, insbesondere<br />
• Bearbeitung von ausgewählten, referatsübergreifenden<br />
fachlichen Themen,<br />
• Mitwirkung beim Ausbau des LGA zur fachlichen<br />
Drehscheibe der Gesundheitsstrategie,<br />
Referat 91: Recht und<br />
Verwaltung<br />
Das Referat bildet in drei seiner vier Sachgebiete<br />
allgemeine Querschnittsprodukte ab. Es hat deshalb<br />
neben Grundsatzaufgaben wesentliche Bündelungsfunktionen<br />
für die Abteilung. Das Referat ist für die<br />
Steuerung der betriebswirtschaftlichen Abläufe zuständig.<br />
Hinzu kommt das Sachgebiet Aus-, Fort- und<br />
Weiterbildung, das als Weiterbildungsstätte agiert.<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 2 43<br />
SG 1: Recht, Finanz- und Personalangelegenheiten,<br />
laborbezogene<br />
Dienstleistungen<br />
Im Sachgebiet sind zentrale, referatsübergreifende<br />
Aufgaben angesiedelt, insbesondere<br />
• allgemeine Rechtsangelegenheiten, Vertragswesen,<br />
Abwicklung von Widersprüchen,<br />
• Budgetverantwortung, -planung und -verwaltung,<br />
Jahresabschluss,<br />
• Personalangelegenheiten der Abteilung 9,<br />
• Beratung und Unterstützung bei Drittmittelprojekten,<br />
• Vertriebsangelegenheiten,<br />
• Gebührenwesen,<br />
• Laboreinkauf,<br />
• zentrale Labordienste,<br />
• Arbeits- und Gesundheitsschutz,<br />
• Bauangelegenheiten,<br />
• Technisches Gebäudemanagement (TGM), Gebäudeleittechnik,<br />
Störfallmanagement,<br />
• sonstige Organisations- und Koordinationsaufgaben<br />
sowie Servicedienstleistungen innerhalb der<br />
Abteilung 9.<br />
SG 4: Qualitätsmanagement<br />
Arbeitsschwerpunkte:<br />
• Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems<br />
des nach DIN EN ISO/<br />
IEC 17025 akkreditierten Laborbereichs der Abteilung<br />
9<br />
• Unterstützung der abteilungsinternen Steuerung<br />
- Aktualisierung und Weiterentwicklung des Produktplans<br />
- Gesamtredaktion des Jahresarbeitsplans als Teil<br />
der Zielvereinbarung zwischen dem SM als Fachressort<br />
und dem RPS<br />
• Abteilungsbezogene, referatsübergreifende fachbezogene<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
- Unterstützung der Fachreferate bei der Erstellung<br />
von Fachpublikationen<br />
- Gesamtredaktion der fachbezogenen Internetauftritte<br />
- Gesamtredaktion des <strong>Jahresbericht</strong>s<br />
Ansprechpartner<br />
Referatsleitung<br />
Aufgaben der Abteilung<br />
SG 2: Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Das Sachgebiet umfasst<br />
• Fort- und Weiterbildungskurse im Bereich der Hygiene<br />
in medizinischen und Pflegeeinrichtungen für<br />
verschiedene Berufsgruppen (Hygienebeauftragte,<br />
Hygienefachkräfte, Medizinische und Zahnmedizinische<br />
Fachangestellte) sowie die Ausbildung zum<br />
Desinfektor,<br />
• Lehrtätigkeiten,<br />
• Veranstaltungsmanagement bei Fortbildungen für<br />
den ÖGD und für in den Bereichen „Landesarzt für<br />
behinderte Menschen“ und „Arbeitsmedizin“ Tätige.<br />
SG 3: Information und Kommunikation<br />
Arbeitsschwerpunkte:<br />
• Technische Beratung<br />
• Technische Unterstützung der fachspezifischen Internetauftritte<br />
des LGA<br />
• Einrichtung, Betreuung und Weiterentwicklung aller<br />
Fachanwendungen in der Abteilung 9 (z. B. Informationssysteme<br />
für den Laborbereich und für den<br />
Staatlichen Gewerbearzt)<br />
• Telekommunikation<br />
• Systembetrieb Bürokommunikation<br />
• SAP R/3-Schnittstellen<br />
Kurt Geibel<br />
Tel. 0711 904-39100<br />
kurt.geibel@rps.bwl.de<br />
SG 1: Recht, Finanz- und Personalangelegenheiten,<br />
laborbezogene Dienstleistungen<br />
Andrea Dreisigacker<br />
Tel. 0711 904-39101<br />
andrea.dreisigacker@rps.bwl.de<br />
SG 2: Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Dr. Dagmar Lutz<br />
Tel. 0711 904-39131<br />
dagmar.lutz@rps.bwl.de<br />
SG 3: Information und Kommunikation<br />
N. N.<br />
Ansprechpartner:<br />
Ralf Cronauer<br />
Tel. 0711 904-39134<br />
ralf.cronauer@rps.bwl.de<br />
SG 4: Qualitätsmanagement<br />
Matthias Appelt<br />
Tel. 0711 904-39130<br />
matthias.appelt@rps.bwl.de<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
44<br />
Anhang 2<br />
Aufgaben der Abteilung<br />
Referat 92: Landesprüfungsamt<br />
für Medizin und Pharmazie,<br />
Approbationswesen<br />
Das Referat hat im Wesentlichen eine Vor-Ort-Zuständigkeit<br />
für Baden-Württemberg.<br />
• Als Landesprüfungsamt obliegt ihm die verwaltungsmäßige<br />
Betreuung der Studiengänge für die<br />
akademischen Heilberufe Ärzte, Zahnärzte, Apotheker,<br />
Psychotherapeuten und Lebensmittelchemiker.<br />
Daher erhalten die Studenten dieser Fachrichtungen<br />
vom RPS z. B. die Anrechnungen verwandter<br />
Studienleistungen, die Zulassungen zu den<br />
einzelnen Prüfungen an den jeweiligen Universitäten<br />
des Landes und bei Bestehen die staatlichen Prüfungszeugnisse.<br />
• Das Referat ist auch Approbationsbehörde in Baden-Württemberg.<br />
Von ihm erhalten Deutsche oder<br />
EU-Angehörige nach Abschluss ihrer vorgenannten<br />
deutschen Ausbildung oder einer gleichwertigen<br />
ausländischen Ausbildung die Approbation, also<br />
die umfassende Berufszulassung für eine entsprechende<br />
Tätigkeit im gesamten Bundesgebiet. Andere<br />
ausländische Staatsbürger mit einschlägiger<br />
abgeschlossener Ausbildung können eine für Baden-Württemberg<br />
geltende, in der Regel fachlich<br />
eingeschränkte Berufserlaubnis erhalten.<br />
• Bei den medizinischen Fachberufen (z. B. in der<br />
Krankenpflege und in der Physiotherapie/Massage)<br />
sowie bei den sozialpflegerischen Berufen (z. B. in<br />
der Altenpflege) genehmigt und betreut das Referat<br />
in fachlicher Hinsicht für den Bereich des Regierungsbezirks<br />
Stuttgart die entsprechenden Schulen/<br />
Ausbildungsstätten, nimmt bei den Absolventen die<br />
Prüfungen ab und erteilt ihnen bei Bestehen oder<br />
bei vergleichbarer ausländischer Ausbildung die<br />
Erlaubnis zum Führen der geschützten Berufsbezeichnung.<br />
Ansprechpartner<br />
Referatsleitung<br />
Gerhard Schüßler<br />
Tel. 0711 904-39200<br />
gerhard.schuessler@rps.bwl.de<br />
SG 1: Akademische Heilberufe, Gesundheitsfachberufe<br />
Gerhard Schüßler<br />
Tel. 0711 904-39200<br />
gerhard.schuessler@rps.bwl.de<br />
SG 2: Landesprüfungsamt, Sozial- und<br />
Pflegeberufe, Dienst- und Serviceleistungen<br />
Friedbert Prax<br />
Tel. 0711 904-39210<br />
friedbert.prax@rps.bwl.de<br />
Referat 93: Allgemeine Hygiene,<br />
Infektionsschutz<br />
Das Referat ist fachliche Leitstelle für den ÖGD in<br />
den Bereichen Hygiene und Infektionsschutz sowie<br />
zuständiges Gesundheitsamt für die vier Fernwasserversorgungsunternehmen<br />
in Baden-Württemberg.<br />
Der Gesundheitsschutz der Bevölkerung in Baden-<br />
Württemberg ist eine zentrale Aufgabe des Referates.<br />
Trotz der guten medizinischen Fortschritte treten<br />
immer wieder alte oder sogar neue Infektionskrankheiten<br />
auf, die erheblich an Bedeutung gewinnen<br />
können, unter Umständen sogar weltweit. Die globale<br />
Ausbreitung, die durch eine hohe Mobilität weiter<br />
Bevölkerungsschichten beschleunigt wird, erfordert<br />
ein schnelles Handeln durch Behörden. Erinnert sei<br />
hierbei an den Ausbruch mit Influenza H1N1 oder an<br />
den EHEC-Ausbruch. Bei solchen Ausbrüchen gilt<br />
es, die Bevölkerung zu schützen und eine Weiterverbreitung<br />
rasch einzudämmen, was eine schnelle<br />
Diagnostik und die Zusammenarbeit mit z. B. auch<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 2 45<br />
niedergelassenen Laboren sowie unterschiedlichen<br />
Behörden erforderlich macht.<br />
Fachliche Aufgaben des Referats:<br />
• fachliche Beratung von Ministerien (insbesondere<br />
des SM), der Regierungspräsidien, Gesundheitsämter<br />
und anderer Behörden und Verbände im Bereich<br />
Gesundheitsschutz. Die Beratung betrifft Anfragen<br />
zu den Themenbereichen Wasserhygiene,<br />
Hygiene in medizinischen Einrichtungen sowie lebensmittelbedingte<br />
Gruppenerkrankungen. Im Bereich<br />
Infektiologie erfolgt die Beratung vor allem im<br />
Zusammenhang mit der epidemiologischen Aufklärung<br />
von Infektketten und Ausbrüchen humaner Infektionen,<br />
die für Baden-Württemberg eine wichtige<br />
Rolle spielen. Beispielhaft seien die Aufklärung von<br />
Q-Fieber- oder Hantavirus-Ausbrüchen genannt, die<br />
als Zooanthroponosen u. a. erfasst und bewertet<br />
werden. Darüber hinaus wird das im Referat angesiedelte<br />
Q-Fieber-Konsiliarlabor deutschlandweit<br />
angefragt.<br />
• Entwicklung von Konzepten und Strategien zur Prävention<br />
und Reduktion von Infektionskrankheiten<br />
der Bevölkerung in Baden-Württemberg, wozu auch<br />
Projekte wie z. B. das MRE-Netzwerk Baden-Württemberg<br />
gehören. Die Koordination der regionalen<br />
Netzwerke sowie deren fachliche Unterstützung<br />
sind Teil davon.<br />
• im Laborbereich Durchführung vor allem von<br />
bakterio logischen, virologischen, infektionsserologischen,<br />
parasitologischen und molekularbiologischen<br />
Untersuchungen, die insbesondere Public<br />
Health-Fragestellungen bearbeiten und damit einen<br />
wichtigen Beitrag zum Gesundheitsschutz für die<br />
Bevölkerung in Baden-Württemberg liefern<br />
• Erstellung von Publikationen, Beiträge für Fachkongresse,<br />
Mitarbeit in Ausschüssen und fachlichen<br />
Gremien, die sich mit wichtigen Aspekten für den<br />
Gesundheitsschutz in Baden-Württemberg befassen<br />
• Vortragstätigkeiten und die Ausrichtung von Fortbildungsveranstaltungen<br />
insbesondere für den ÖGD,<br />
aber auch für andere Gruppen wie z. B. Angehörige<br />
von Kommunen oder andere im medizinischen<br />
oder öffentlichen Bereich Beschäftigte.<br />
SG 1: S3-Labor, Molekularbiologie,<br />
Schädlingsbestimmungen<br />
Dieses Sachgebiet umfasst so unterschiedliche<br />
Bereiche wie<br />
• das Mitwirken bei der Risikobewertung von bioterroristischen<br />
Erregern (wozu auch die Etablierung der<br />
entsprechenden Untersuchungsmethoden gehört)<br />
und die Teilnahme am bundesweiten Netzwerk derjenigen<br />
Landesinstitute, die sich mit solchen Fragestellungen<br />
beschäftigen,<br />
• innerhalb von Labornetzwerken die Entwicklung<br />
fachlicher Konzepte für Krisensituationen,<br />
• Stellungnahmen und Beratung von Ministerien, des<br />
ÖGD und anderen Behörden zu vektor übertragenen<br />
Erkrankungen, insbesondere auch zu den Erkrankungen,<br />
die im Zusammenhang mit dem Klimawandel<br />
an Bedeutung gewinnen könnten,<br />
• die molekularbiologische Identifizierung kultivierter<br />
Mikroorganismen durch das Labor Molekularbiologie<br />
als Servicelabor für die anderen Laborbereiche<br />
zur schnellen Diagnostik bei Ausbrüchen insbesondere<br />
im Epidemie- oder Pandemiefall,<br />
• Schädlingsbestimmungen für den ÖGD, aber auch<br />
für andere öffentliche Einrichtungen und vereinzelt<br />
für Privatpersonen in Baden-Württemberg, wodurch<br />
eine Bekämpfung mit geeigneten Mitteln ermöglicht<br />
wird.<br />
SG 2: Hygiene medizinischer<br />
Einrichtungen<br />
• Prävention und Verhinderung der Weiterverbreitung<br />
von Infektionserregern in medizinischen Einrichtungen<br />
durch Förderung der Hygiene, insbesondere<br />
in der Alten- und Langzeitpflege, in Rehabilitationskliniken,<br />
Einrichtungen der Kurbetriebe,<br />
Arztpraxen usw., durch Beratung, Empfehlungen<br />
und Bewertung des Hygienemanagements in Kooperation<br />
mit Einrichtungen der Selbstverwaltung<br />
des Gesundheitswesens<br />
• Etablierung des MRE-Netzwerkes Baden-Württemberg,<br />
Erstellung von Merkblättern und Leitlinien<br />
zur Umsetzung der medizinsichen Hygieneverordnung<br />
(MedHygVo) Baden-Württemberg, Erhebung<br />
und Auswertung von Daten zur Verbesserung der<br />
Strukturqualität in medizinischen Einrichtungen<br />
usw.<br />
• Planung, Organisation und Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen<br />
in den verschiedenen Aufgabenbereichen<br />
der Krankenhaushygiene, der Altenpflege<br />
und anderer medizinischer Einrichtungen;<br />
curriculare, modulare Fortbildung für den ÖGD in<br />
Anlehnung an die Vorgaben der Bundesärztekammer.<br />
SG 3: Wasserhygiene<br />
• Schutz der Bevölkerung vor wasserbedingten Krankheiten<br />
durch Überwachen der Qualität<br />
- des Trinkwassers für die vier Fernwasserversorgungsunternehmen<br />
in Baden-Württemberg<br />
als zuständiges Gesundheitsamt gemäß Trinkwasserverordnung<br />
2001 in Verbindung mit der<br />
Verordnung des Ministeriums für Ernährung und<br />
Ländlichen Raum Baden-Württemberg über Zuständigkeiten<br />
nach der Trinkwasserverordnung<br />
- von Trinkwasser aus Hausinstallationssystemen<br />
- der Badegewässer (entsprechend der EU-Richtlinie)<br />
Aufgaben der Abteilung<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
46<br />
Anhang 2<br />
Aufgaben der Abteilung<br />
- von Badebeckenwasser in öffentlichen Einrichtungen<br />
• mikrobiologische, virologische und parasitologische<br />
Untersuchungen und deren gesundheitliche Bewertung.<br />
SG 4: Allgemeine Hygieneangelegenheiten<br />
des ÖGD<br />
In diesem Sachgebiet liegt der Schwerpunkt auf<br />
• dem Erfassen lebensmittelbedingter Gruppenerkrankungen,<br />
aber auch auf der Beratung zur Eindämmung<br />
oder Prävention solcher Erkrankungen;<br />
Zielgruppe sind die Gesundheitsämter. Im Rahmen<br />
der Aufklärung solcher Erkrankungen gibt es eine<br />
enge Zusammenarbeit mit den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern<br />
in Baden-Württemberg;<br />
• Untersuchungen von Kontaktpersonen bei Tuberkuloseerkrankungen<br />
mittels mikrobiologischer und/<br />
oder molekularbiologischer Methoden und der Ermittlung<br />
von Resistenzen,<br />
• der bakteriologischen Diagnostik von humanen Proben<br />
aus Justizvollzugsanstalten in Baden-Württemberg.<br />
SG 2: Hygiene medizinischer Einrichtungen<br />
Dr. Peter Weidenfeller<br />
Tel. 0711 904-39313<br />
peter.weidenfeller@rps.bwl.de<br />
SG 3: Wasserhygiene<br />
Dr. Jens Fleischer<br />
Tel. 0711 904-39307<br />
jens.fleischer@rps.bwl.de<br />
SG 4: Allgemeine Hygieneangelegenheiten<br />
des ÖGD<br />
Dr. Gerda Klittich<br />
Tel. 0711 904-39312<br />
gerda.klittich@rps.bwl.de<br />
SG 5: Infektiologie, Infektionsprävention<br />
PD Dr. Silke Fischer<br />
Tel. 0711 904-39301<br />
silke.fischer@rps.bwl.de<br />
SG 5: Infektiologie, Infektionsprävention<br />
Das Sachgebiet beschäftigt sich vor allem mit<br />
• der Entwicklung von Strategien und dem Erstellen<br />
von Konzepten zum Schutz der Bevölkerung vor<br />
Infektionen, die durch Tiere oder Vektoren (z. B. Q-<br />
Fieber, Echinoccocus, Hantaviren) oder von Mensch<br />
zu Mensch (z. B. HIV, Virus-Hepatitiden, Influenza)<br />
übertragbar sind,<br />
• der Aufklärung von Infektketten und Ausbrüchen<br />
durch laborunterstützte Untersuchungen (serologisch,<br />
molekularbiologisch und parasitologisch)<br />
sowie der Durchführung von Untersuchungen im<br />
Rahmen der anonymen Aids-Sprechstunden der<br />
Gesundheitsämter,<br />
• der Ätiologie von Q-Fieber-Erkrankungen. Das Q-<br />
Fieber-Konsiliarlabor steht bei Ausbrüchen dem<br />
ÖGD im Rahmen eines Ausbruchsgeschehens beratend<br />
zur Seite.<br />
Ansprechpartner<br />
Referatsleitung<br />
Dr. Doris Reick<br />
Tel. 0711 904-39300<br />
doris.reick@rps.bwl.de<br />
SG 1: S3-Labor, Molekularbiologie,<br />
Schädlingsbestimmungen<br />
Dr. Rainer Oehme<br />
Tel. 0711 904-39302<br />
rainer.oehme@rps.bwl.de<br />
Referat 94: Gesundheitsförderung,<br />
Prävention, Landesarzt<br />
für behinderte Menschen<br />
Das Referat erfüllt die Aufgaben des Landesarztes<br />
für behinderte Menschen nach § 62 Sozialgesetzbuch<br />
(SGB) IX sowie der fachlichen Leitstelle für den ÖGD<br />
in den Bereichen Gesundheitsförderung und Prävention.<br />
Im Mittelpunkt der Prävention stehen insbesondere<br />
Personen in besonderen Lebenslagen.<br />
Zu den Aufgaben gehören<br />
• die fachliche Beratung des SM und anderer Landesministerien,<br />
der Gesundheitsämter sowie weiterer<br />
Behörden und Institutionen bei Fragestellungen<br />
aus den drei Themenbereichen,<br />
• der Medizinische Bereich der Überregionalen Arbeitsstelle<br />
Frühförderung Baden-Württemberg, der<br />
an der Umsetzung der Rahmenkonzeption Frühför-<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 2 47<br />
derung Baden-Württemberg, der fachlichen Weiterentwicklung<br />
des interdisziplinären Systems der<br />
Frühförderung und dem Fachaustausch der Fachkräfte<br />
in der Frühförderung mitwirkt,<br />
• die Entwicklung von fachlichen Konzepten und<br />
Stra tegien in aktuellen Schwerpunktbereichen in<br />
der Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation,<br />
z. B. zu gesundheitlicher Teilhabe, zur Zugangsverbesserung<br />
und Netzwerkbildung im Rahmen<br />
kommunaler Gesundheitsförderung, der Gesundheitsstrategie<br />
und des Gesundheitsdialogs<br />
Baden-Württemberg,<br />
• die Entwicklung und Koordination von Evaluation<br />
sowie weitere Maßnahmen zur Qualitätssicherung,<br />
• die landesweite Koordinierung von Maßnahmen<br />
und Projekten in der Suchtprävention,<br />
• Ansprechpartner für die kommunalen Gesundheitskonferenzen<br />
auf überregionaler und Landesebene<br />
zu sein,<br />
• Netzwerktreffen und Fachaustausch zu nachgefragten,<br />
aktuellen Themen aus Gesundheitsförderung,<br />
Prävention und Behinderung zu initiieren,<br />
bedarfsgerecht und zielgruppenorientiert zu entwickeln<br />
und auszurichten.<br />
denhilfe in besonderen Einzelfällen gemäß § 62<br />
SGB IX<br />
Ansprechpartner<br />
Referatsleiterin<br />
Dr. Birgit Berg<br />
Tel. 0711 9043-9400<br />
birgit.berg@rps.bwl.de<br />
SG 1: Zielgruppenspezifische Prävention<br />
Johanna Körber<br />
Tel. 0711 9043-9408<br />
johanna.koerber@rps.bwl.de<br />
SG 2: Gesundheitsförderung<br />
Barbara Leykamm<br />
Tel. 0711 9043-9410<br />
barbara.leykamm@rps.bwl.de<br />
SG 3: Landesarzt<br />
Dr. Anette Winter-Nossek<br />
Tel. 0711 9043-39411<br />
anette.winter-nossek@rps.bwl.de<br />
Aufgaben der Abteilung<br />
SG 1: Zielgruppenspezifische<br />
Prävention<br />
Arbeitsschwerpunkte:<br />
• Reproduktive Gesundheit/sexuell übertragbare<br />
Krankheiten<br />
• Migration und Gesundheit<br />
• Suchtprävention<br />
SG 2: Gesundheitsförderung<br />
Arbeitsschwerpunkte:<br />
• Verbesserung gesundheitlicher Teilhabe insbesondere<br />
bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei<br />
Älteren<br />
• Fachliche Begleitung beim Aufbau von Netzwerken<br />
zur Gesundheitsförderung<br />
• Qualitätsmanagement in der Gesundheitsförderung<br />
SG 3: Landesarzt<br />
Arbeitschwerpunkte:<br />
• Weiterentwicklung des Systems der interdisziplinären<br />
Frühförderung in Baden-Württemberg<br />
• Beratung von Landesbehörden und weiteren Institutionen<br />
zu Behinderung und Verbesserung der<br />
Teilhabe behinderter Menschen aus medizinischer<br />
Sicht gemäß § 62 SGB IX<br />
• Gutachten zur Eingliederungshilfe und Landesblin-<br />
Referat 95: Epidemiologie und<br />
Gesundheitsberichterstattung<br />
Das Referat umfasst vier Sachgebiete.<br />
SG 1: Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz,<br />
Infektionssurveillance<br />
Das Sachgebiet<br />
• unterstützt Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge<br />
und Gefahrenabwehr beim Auftreten von gefährlichen<br />
übertragbaren Krankheiten, Großschadensund<br />
Katastrophenfällen sowie bei terroristischen<br />
Bedrohungen,<br />
• unterstützt den ÖGD bei Ausbrüchen von Infektionskrankheiten,<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
48<br />
Anhang 2<br />
Aufgaben der Abteilung<br />
• begleitet die Umsetzung von Seuchenalarmplan<br />
und Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV).<br />
SG 2: Epidemiologie<br />
Das Sachgebiet<br />
• bewertet epidemiologischen Studien,<br />
• trägt die fachliche Betreuung von bevölkerungsbezogenen<br />
Untersuchungen des LGA in Kooperation<br />
mit Gesundheitsämtern,<br />
• leitet die Untersuchung zur Gesundheit bei Erwachsenen<br />
in Baden-Württemberg,<br />
• untersucht beobachtete und vermutete Krankheitshäufungen,<br />
• führt epidemiologische Untersuchungen und vergleichende<br />
Risikobewertungen und Risikokommunikation<br />
durch,<br />
• stellt Instrumente zur Auswertung und Ergebnisdarstellung<br />
von epidemiologischen Untersuchungen<br />
bereit,<br />
• berät die Gesundheitsämter bei der Durchführung<br />
und Auswertung epidemiologischer Untersuchungen.<br />
Ansprechpartner<br />
Referatsleitung<br />
Dr. Günter Pfaff<br />
Tel. 0711 904-39500<br />
guenter.pfaff@rps.bwl.de<br />
SG 1: Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz,<br />
Infektionssurveillance<br />
N. N.<br />
Ansprechpartner:<br />
Dr. Karl-Heinz Janke<br />
Tel. 0711 904-39506<br />
gesundheitsschutz@rps.bwl.de<br />
SG 2: Epidemiologie<br />
Dr. Iris Zöllner<br />
Tel. 0711 904-39511<br />
iris.zoellner@rps.bwl.de<br />
SG 3: Gesundheitsberichterstattung<br />
Dr. Anna Leher<br />
Tel. 0711 904-39502<br />
anna.leher@rps.bwl.de<br />
SG 3: Gesundheitsberichterstattung<br />
Das Sachgebiet<br />
• erarbeitet Gesundheitsberichte für Baden-Württemberg,<br />
• stellt gesundheitsbezogene Daten und Werkzeuge<br />
zu ihrer Präsentation z. B. für den Gesundheits atlas<br />
Baden-Württemberg bereit,<br />
• unterstützt den ÖGD in Fragen der Gesundheitsberichterstattung,<br />
• ist zuständig für die Unterstützung der Gesundheitsämter<br />
bei der Einschulungsuntersuchung,<br />
• wertet Daten aus schulärztlichen und jugendzahnärztlichen<br />
Untersuchungen sowie zum Impfstatus<br />
aus.<br />
SG 4: Meldesysteme<br />
Das Sachgebiet<br />
• überwacht das Auftreten meldepflichtiger Infektionserkrankungen<br />
in Baden-Württemberg,<br />
• betreut das Meldeverfahren nach IfSG,<br />
• berät zu meldepflichtigen Erkrankungen.<br />
SG 4: Meldesysteme<br />
Dr. Christiane Wagner-Wiening<br />
Tel. 0711 904-35060<br />
ifsg@rps.bwl.de<br />
Referat 96: Arbeitsmedizin,<br />
Umweltbezogener Gesundheitsschutz,<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
Das Referat befasst sich mit den Auswirkungen<br />
von chemischen, physikalischen, biologischen und<br />
psychologischen Faktoren aus der Umwelt und der<br />
Arbeitswelt auf die menschliche Gesundheit.<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 2 49<br />
Für den Bereich Arbeitsmedizin, Staatlicher Gewerbearzt<br />
stehen dabei die arbeitsmedizinische<br />
Beratung der Gewerbeaufsicht und Mitwirkung am<br />
Berufskrankheiten(BK)-Verfahren im Vordergrund.<br />
Der Staatliche Gewerbearzt sieht sich darin als Teil<br />
des staatlichen Arbeitsschutzes.<br />
Die Durchführung wissenschaftlicher Projekte hat<br />
zum Ziel, Belastungen bei der Arbeit und deren Auswirkungen<br />
zu untersuchen oder praktische Möglichkeiten<br />
zum Schutz der Beschäftigten zu erarbeiten.<br />
Für Betriebsärzte und andere im Arbeitsschutz tätige<br />
Personen werden arbeitsmedizinische und arbeitspsychologische<br />
Fortbildungen sowie betriebsärztliche<br />
Qualitätszirkel angeboten. Tradition haben das „Arbeitsmedizinische<br />
Kolloquium“ und das „Colloquium<br />
ergodermatologicum“.<br />
Für den Bereich „Umweltbezogener Gesundheitsschutz“<br />
liegt der Schwerpunkt auf der Untersuchung<br />
von Kindern und Jugendlichen und im Rahmen einer<br />
Kohortenstudie auch von Erwachsenen. Dies<br />
geschieht insbesondere im Aufgabengebiet „Monitoring<br />
Gesundheit und Umwelt“. Von besonderem Interesse<br />
ist dabei das Zusammenwirken verschiedener<br />
Einflussfaktoren auf die Gesundheit.<br />
Das WHO-Kooperationszentrum für Wohnen und<br />
Gesundheit (WHO Collaborating Centre for Housing<br />
and Health) dient als Beratungsinstanz für die Fachöffentlichkeit<br />
und interessierte Laien. Das Zentrum gibt<br />
einen Newsletter mit fachbezogenen Beiträgen, Literatursammlungen<br />
und einen Veranstaltungskalender<br />
heraus, gestaltet eigene Themenseiten auf der Homepage<br />
des ÖGD und führt regelmäßig interdisziplinäre<br />
Fortbildungsveranstaltungen durch.<br />
Der Laborbereich im Referat untersucht die innere<br />
und äußere Belastung von Menschen durch chemische,<br />
biologische und physikalische Faktoren in<br />
der Umwelt und hat im Bereich chemischer und biologischer<br />
Innenraumschadstoffe ein System zur externen<br />
Qualitätssicherung in Deutschland aufgebaut.<br />
Der ÖGD und andere Behörden werden zu toxikologischen<br />
Fragen beraten. Dafür werden auch wissenschaftlich<br />
fundierte Datenbanken zur Verfügung<br />
gestellt und aktualisiert.<br />
Ebenfalls für den ÖGD werden Fortbildungen als<br />
umwelttoxikologische Kolloquien angeboten. Qualitätszirkel<br />
für Umweltärzte runden das Programm ab.<br />
SG 1: Arbeitsmedizinische Qualitätssicherung<br />
Im Sachgebiet werden<br />
• Ärzten Ermächtigungen zur Durchführung der speziellen<br />
arbeitsmedizinischen Vorsorge nach staatlichen<br />
Vorschriften erteilt,<br />
• Qualitätszirkel und Arbeitsgruppen als Beitrag zur<br />
Qualitätssicherung organisiert und durch Mitarbeit<br />
unterstützt,<br />
• regelmäßige arbeitsmedizinische Fortbildungen organisiert,<br />
• das Betriebliche Gesundheitsmanagement in der<br />
Landesverwaltung wissenschaftlich begleitet.<br />
SG 2: Arbeitsmedizinische Prävention<br />
Das Sachgebiet<br />
• bildet ad hoc-Arbeitsgruppen zu aktuellen Fragen<br />
im Arbeitsschutz,<br />
• vermittelt Informationen; eine besondere Zielgruppe<br />
sind Berufsanfänger,<br />
• betreut den Internetauftritt „www.infektionsfrei.de“.<br />
Mit dem Kompetenznetzwerk Arbeitspsychologie<br />
wird die staatliche Gewerbeaufsicht bei der Beratung<br />
der Betriebe zu den Themen „psychische Belastung<br />
und Fehlbelastungen am Arbeitsplatz“ unterstützt.<br />
SG 3: Staatlicher Gewerbearzt<br />
Schwerpunkte sind die<br />
• arbeitsmedizinische Beratung von Behörden und<br />
anderen Institutionen und Einrichtungen sowie von<br />
Betriebsärzten, Betriebsräten, Fachkräften für Arbeitssicherheit<br />
oder Arbeitnehmern,<br />
• Mitwirkung am BK-Verfahren mit Stellungnahmen<br />
zur Frage, ob eine angezeigte BK durch gesundheitsschädliche<br />
Bedingungen am Arbeitsplatz zustande<br />
gekommen ist,<br />
• Besichtigung von Arbeitsplätzen, um die Entstehung<br />
von berufsbedingten Erkrankungen möglichst zu<br />
verhindern. Diese Aufgaben sind nach regionalen<br />
Gesichtspunkten aufgeteilt.<br />
SG 4: Toxikologische Beratung,<br />
Datenbanken<br />
Zum Sachgebiet gehören die<br />
• Beratung von Behörden, Fachleuten und der Öffentlichkeit<br />
bei der Exposition gegenüber chemischen<br />
Stoffen, physikalischen Einwirkungen in der Umwelt<br />
und biologischen Belastungen in Böden (Altlasten),<br />
der Außenluft, Innenraumluft, im Wasser<br />
und in Bedarfsgegenständen,<br />
• Bereitstellung und Betreuung eines regionalen Servers<br />
des umweltmedizinischen Informationssystems<br />
(UmInfo) als Informations- und Kommunikationsplattform<br />
für den ÖGD (ÖGD-Intranet),<br />
• Mitarbeit an der Datenbank „Noxen-Informationssystem“<br />
für den ÖGD sowie im Kompetenzzentrum<br />
Gesundheitsschutz.<br />
Aufgaben der Abteilung<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
50<br />
Anhang 2<br />
Aufgaben der Abteilung<br />
SG 5: Umweltbezogene Gesundheitsbeobachtung<br />
Das Sachgebiet befasst sich mit<br />
• der Beobachtung und Beurteilung von Belastungen<br />
und Krankheiten, die mit der Umwelt in Zusammenhang<br />
gebracht werden,<br />
• der Koordination des Aufgabengebietes „Monitoring<br />
Gesundheit und Umwelt“, bei dem spezialisierte<br />
Gesundheitsämter umweltmedizinische Untersuchungen<br />
insbesondere bei Schulkindern vornehmen;<br />
die Ergebnisse werden im LGA ausgewertet,<br />
• dem Management des WHO Collaborating Centre<br />
for Housing and Health.<br />
SG 6: Humanbiomonitoring,<br />
Analytische Qualitätssicherung<br />
Das Sachgebiet nimmt laborunterstützende Aufgaben<br />
wahr bei<br />
• Untersuchungen zur Schadstoffbelastung der Bevölkerung<br />
unter Berücksichtigung aktueller Fragestellungen<br />
und der Expositionshöhe in den Umweltmedien,<br />
• Untersuchungen der Belastung von Innenräumen<br />
mit biologischen oder chemischen Kontaminanten,<br />
• der Etablierung eines Systems zur externen analytischen<br />
Qualitätssicherung für biologische und<br />
chemische Innenraumschadstoffe,<br />
• der Weiterentwicklung des Netzwerks „Schimmelpilzberatung<br />
in Baden-Württemberg“,<br />
• Untersuchungen mit Fragestellungen im Bereich<br />
„Allergie und Atemwegserkrankungen“,<br />
• der konzeptionellen Arbeit zu Fragen der Probenahme,<br />
Bestimmung und Bewertung im Bereich<br />
Humanbiomonitoring.<br />
SG 7: Kommunalhygiene<br />
Das Sachgebiet befasst sich mit der Prävention<br />
von Gesundheitsgefährdungen in Gemeinschaftseinrichtungen,<br />
kommunalen Anlagen und bei beruflichen<br />
Tätigkeiten, die der Hygiene-Verordnung unterliegen.<br />
Dies betrifft vor allem folgende Bereiche:<br />
• Gemeinschaftstageseinrichtungen (z. B. Schulen,<br />
Kindergärten, Horte, Sportstätten, Ferienlager,<br />
Waldkindergärten, Gemeinschaftsunterkünfte),<br />
• nicht-medizinische Tätigkeiten, bei denen die Gefahr<br />
besteht, dass durch Blut oder andere Körperflüssigkeiten<br />
Krankheitserreger übertragen und beim<br />
Menschen eine Infektion verursacht werden kann<br />
(z. B. Friseure, Fußpflege, Kosmetik, Ohrlochstechen,<br />
Piercing und Tätowieren),<br />
• Abwasser- und Abfallbeseitigung,<br />
• Bestattungs- und Friedhofshygiene,<br />
• gesundheitliche Anforderungen an Beschäftigte<br />
beim Umgang mit Lebensmitteln.<br />
Ansprechpartner<br />
Referatsleitung<br />
Dr. Peter-Michael Bittighofer<br />
Tel. 0711 904-39600<br />
peter-michael.bittighofer@rps.bwl.de<br />
SG 1: Arbeitsmedizinische Qualitätssicherung<br />
Dr. Renate Müller-Barthelmeh<br />
Tel. 0711 904-39610<br />
renate.mueller-barthelmeh@rps.bwl.de<br />
SG 2: Arbeitsmedizinische Prävention<br />
Dr. Elisabeth Härtig (komm.)<br />
Tel. 0711 904-39620<br />
elisabeth.haertig@rps.bwl.de<br />
SG 3: Staatlicher Gewerbearzt<br />
Dr. Peter-Michael Bittighofer<br />
Tel. 0711 904-39600<br />
peter-michael.bittighofer@rps.bwl.de<br />
gewerbearzt@rps.bwl.de<br />
SG 4: Toxikologische Beratung, Datenbanken<br />
Dr. Hanswerner Jaroni<br />
Tel. 0711 904-39640<br />
hanswerner.jaroni@rps.bwl.de<br />
SG 5: Umweltbezogene Gesundheitsbeobachtung,<br />
WHO Collaborating Centre for<br />
Housing and Health<br />
Dr. Bernhard Link<br />
Tel. 0711 904-39650<br />
bernhard.link@rps.bwl.de<br />
SG 6: Humanbiomonitoring, Analytische<br />
Qualitätssicherung<br />
Dr. Guido Fischer<br />
Tel. 0711 904-39660<br />
guido.fischer@rps.bwl.de<br />
SG 7: Kommunalhygiene<br />
Dr. Bertram Geisel<br />
Tel. 0711 904-39670<br />
bertram.geisel@rps.bwl.de<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 3 51<br />
Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />
Der Laborbereich des Landesgesundheitsamtes<br />
Baden-Württemberg (LGA) ist seit dem 19.06.2004<br />
nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert. Er arbeitet<br />
nach neuesten Untersuchungsmethoden und -standards<br />
in den Bereichen Bakteriologie, Infektionsserologie,<br />
medizinisch-chemische Analytik, Molekularbiologie,<br />
Parasitologie und Virologie. Aufgrund seiner<br />
epidemiologischen Aufgabenstellungen werden Veränderungen<br />
im infektiologischen Bereich (z. B. Veränderungen<br />
im Resistenzmuster oder Auftreten neuer<br />
Spezies und Subspezies) beobachtet sowie mit Hilfe<br />
von molekularbiologischen Verfahren Infektketten<br />
verfolgt und aufgeklärt. Insbesondere bei lebensmittelbedingten<br />
Krankheitsausbrüchen und im Bereich<br />
der Krankenhaushygiene ist die Aufklärung von Infektketten<br />
relevant. Über den Nachweis der klonalen<br />
Identität von Erregern aus einer vermuteten Infektionsquelle<br />
und dem Patienten können Aussagen zur<br />
Infektionskette im konkreten Fall gemacht werden.<br />
Auf dem Gebiet der Wasserhygiene wird die Qualität<br />
von Trink-, Bade- und Oberflächenwasser durch<br />
bakteriologische und virologische Untersuchungen<br />
überprüft.<br />
Dem Laborbereich ist seit dem Jahr 2009 auch ein<br />
Labor der Sicherheitsstufe 3 angegliedert. Zu dessen<br />
Aufgaben zählen die Etablierung von Untersuchungsmethoden<br />
zur schnellen Diagnostik von Erregern, die<br />
bei biologischen Gefahrenlagen von Bedeutung sind,<br />
sowie Arbeiten mit Coxiella burnetii im Rahmen des<br />
Konsiliarlabors Q-Fieber und Resistenztestungen von<br />
Mycobacterium tuberculosis.<br />
Die Laboruntersuchungen im Bereich Hygiene und<br />
Infektionsschutz stellen darüber hinaus einen wichtigen<br />
Baustein zur Aufrechterhaltung der Beratungskompetenz<br />
des Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong>es<br />
(ÖGD) in Baden-Württemberg dar. Die im Labor erhobenen<br />
Daten liefern Basisinformationen zum Infektionsgeschehen<br />
innerhalb der Bevölkerung von<br />
Baden-Württemberg, die auch in die Gesundheitsberichterstattung<br />
eingehen.<br />
Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />
Übersicht<br />
Wasserhygiene ............................................................................................................................................... 51<br />
Hygieneangelegenheiten des ÖGD ............................................................................................................... 56<br />
Infektionsschutz .............................................................................................................................................. 58<br />
Medizinisch-chemische Analytik ..................................................................................................................... 62<br />
Wasserhygiene<br />
Das Untersuchungsspektrum umfasst Trinkwasser<br />
einschließlich Legionellen, Badewasser, Oberflächenwasser<br />
und Abwasser gemäß nationaler<br />
oder europäischer Richtlinien sowie Sonderuntersuchungen<br />
zu speziellen Fragenstellungen, wie z. B.<br />
Viren oder Parasiten.<br />
Das LGA ist in die Liste der anerkannten Labore<br />
zur Untersuchung von Trinkwasser nach der Trinkwasserverordnung<br />
(TrinkwV 2001) des Ministeriums<br />
für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz<br />
aufgenommen.<br />
Seit Inkrafttreten der ZuständigkeitsVO TrinkwV<br />
2001 vom 31.03.2005 ist das LGA zudem zuständiges<br />
Gesundheitsamt der vier Fernwasserversorgungsunternehmen<br />
in Baden-Württemberg und amtliche<br />
Untersuchungsstelle für die Überwachung der<br />
Badegewässer in Baden-Württemberg.<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
52<br />
Anhang 3<br />
Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />
Anlage 1: Wasseruntersuchungen – Gesamtübersicht 2012<br />
Probenmaterial Probenanzahl<br />
Trinkwasser insgesamt 7 065<br />
Fernwasserversorgungen 2 500<br />
Ortswasserversorgungen 352<br />
Einzel-/Eigenwasserversorgungsanlagen 68<br />
Hausinstallationen (Wasser aus Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen, Dentaleinheiten<br />
oder raumlufttechnischen Anlagen)<br />
Sonstige Wasserproben 330<br />
Erwärmtes Trinkwasser (Duschwasser o. Ä.) 3 081<br />
Oberflächenwässer und EU-Badegewässer insgesamt 2 334<br />
Bodensee 600<br />
Baggerseen 578<br />
Flüsse 10<br />
Naturseen 761<br />
Stauseen 215<br />
Kleinbadeteiche (keine EU-Badegewässer) 72<br />
Sonstige Oberflächenwässer (keine EU-Badegewässer) 98<br />
Badebeckenwasser insgesamt 2 888<br />
Freibäder 925<br />
Freizeitbäder 55<br />
Hallenbäder 780<br />
Hotelbäder 220<br />
Krankenhausbäder 207<br />
Privatbäder 35<br />
Schulbäder 249<br />
Thermalbäder 339<br />
Sonstige Bäder 78<br />
Sonderuntersuchungen insgesamt 59<br />
Viren 21<br />
Parasiten 6<br />
Cyanobakterien (Blaualgen) 32<br />
734<br />
Probenzahl insgesamt 12 346<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 3 53<br />
Anzahl Trinkwasserproben<br />
3 000<br />
2 500<br />
2 000<br />
1 500<br />
1 000<br />
500<br />
0<br />
2 500<br />
352<br />
Fernwasserversorger<br />
Ortswasserversorger<br />
Einzelwasserversorger<br />
Hausinstallationen<br />
Sonstige<br />
Anlage 2: Trinkwasserproben incl. Rohwasser nach Einsendern im Jahr 2012 (n=3 984)<br />
Anlage 3: Anzahl der eingesandten und davon beanstandeten Trinkwasserproben 2012 (ohne Rohwasser)<br />
68<br />
734<br />
330<br />
Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />
Einsender<br />
Trinkwasserproben<br />
insgesamt<br />
Trinkwasserproben<br />
ohne Rohwasser 1<br />
davon 1 mit<br />
Beanstandungen<br />
Anteil 1 [%]<br />
Fernwasserversorger 2 500 2 147 6 0,3<br />
Ortswasserversorger 352 345 12 3,5<br />
Einzelwasserversorger 68 60 15 25,0<br />
Hausinstallationen 734 730 107 14,7<br />
Sonstige 330 330 47 14,2<br />
Summe 3 984 3 612 187 5,2<br />
Trinkwasseruntersuchungen<br />
Insgesamt wurden im LGA im Jahr 2012 3 984Trinkwasserproben<br />
gemäß TrinkwV (2001) untersucht. Davon<br />
entfielen 2 500 auf die Fernwasserversorgungen,<br />
352 auf Ortswasserversorgungen, 68 auf Einzelwasserversorgungsanlagen<br />
und 1 064 Proben auf übrige<br />
Einsender, hierzu zählen auch Wässer aus Hausinstallationen<br />
oder raumlufttechnischen Anlagen (Anlage<br />
1). Insgesamt wurden 187 Proben beanstandet;<br />
die Beanstandungsrate lag damit insgesamt bei<br />
5,2 % (ohne Rohwässer). Die Fernwasserversorger<br />
zeigten bei den eingesandten Proben eine Beanstandungsquote<br />
von 0,3 %, die Ortswasserversorger von<br />
3,5 % und die Übrigen 1 von 14,2 %; die Einzelwasserversorger<br />
verzeichneten mit 25,0 % die meisten<br />
Beanstandungen.<br />
1<br />
Einsender, welche nicht unter die anderen Kategorien fallen<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
54<br />
Anhang 3<br />
Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />
Schulbäder<br />
9 %<br />
Privatbäder<br />
1 %<br />
Krankenhausbäder<br />
7 %<br />
Hotelbäder<br />
8 %<br />
Thermalbäder<br />
12 %<br />
Sonstige<br />
3 %<br />
Hallenbäder<br />
27 %<br />
Freibäder<br />
31 %<br />
Anlage 4: Anteil der verschiedenen Bädertypen an der Gesamtzahl der<br />
untersuchten Proben im Jahr 2012 (n=2 888)<br />
Freizeitbäder<br />
2 %<br />
Anzahl beanstandete Parameter<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
53<br />
Freibäder<br />
2<br />
Freizeitbäder<br />
32<br />
Hallenbäder<br />
Beanstandungen nach Bädertyp<br />
Beanstandungen nach Bädertyp in %<br />
27<br />
Hotelbäder<br />
15<br />
Krankenhausbäder<br />
5<br />
Privatbäder<br />
8<br />
Schulbäder<br />
82<br />
Thermalbäder<br />
11<br />
Sonstige<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
prozentualer Anteil Beanstandungen je Bädertyp<br />
Anlage 5: Beanstandungen nach Bädertyp im Jahr 2012<br />
(Gesamteinsendungen: n=2 888)<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 3 55<br />
Untersuchungen von Schwimm- und<br />
Badebeckenwasser<br />
Im Jahr 2012 wurden dem LGA 2 888 Proben aus<br />
öffentlichen Bädern, z. B. Frei- und Freizeitbäder,<br />
Hallen- und Themalbäder sowie Bäder in Krankenhäusern<br />
und Schulen, Hotel- und Privatbäder, durch<br />
die Gesundheitsämter überbracht und gemäß UBA-<br />
Empfehlung und DIN 19643 auf Koloniezahlen bei<br />
36 °C, E. coli und Pseudomonaden in 100 ml Probe<br />
sowie Legionellen aus 1 ml Probe (Beckenwasser)<br />
bzw. 100 ml Probe (Filtrat) untersucht. Insgesamt<br />
waren 235 Proben zu beanstanden; dies entspricht<br />
8,1 % der untersuchten Proben (Anlagen 4 und 5).<br />
Die höchsten Beanstandungsquoten verzeichneten<br />
Thermalbäder mit 24,2 % Beanstandungen, gefolgt<br />
von Privatbädern, sonstigen Bädern und Hotelbädern<br />
mit 14,3 %, 14,1 % bzw. 12,2 % Beanstandungen.<br />
Untersuchung von EU-Badestellen und<br />
anderen Oberflächenwässern<br />
Im Jahr 2012 wurden im LGA 2 334 Oberflächenwasserproben<br />
untersucht, wovon 2 164 von EU-<br />
Badeplätzen stammten. Zum Ende der Badesaison<br />
2012 flossen entsprechend der Verordnung die Untersuchungsergebnisse<br />
aus vier Jahren in die Bewertung<br />
mit ein. Von den 318 offiziellen EU-Badestellen<br />
in Baden-Württemberg entsprachen demnach 299<br />
(94,4 %) den Qualitätsbestimmungen der Richtlinie<br />
hinsichtlich der zwei ausschlaggebenden Kriterien:<br />
Belastung mit E. coli und Enterokokken. 289 (91,2 %)<br />
der Badestellen erfüllten sogar die Kriterien für eine<br />
Einstufung in die höchste Qualitätskategorie (“ausgezeichnet”).<br />
Zehn Badestellen (3,2 %) wurden in die<br />
Kategorie “gut” eingestuft. Zwei Bade stellen (0,6 %)<br />
erhielten die Bewertung „ausreichend“. Weitere drei<br />
Badestellen (0,9 %) konnten die Anforderungen der<br />
Richtlinie nicht erfüllen und wurden daher mit „mangelhaft“<br />
bewertet (Anlage 6).<br />
dauerhaft abgemeldet (1,6 %) ausgezeichnete Qualität<br />
keine Bewertung über<br />
(91,2 %)<br />
4 Jahre möglich (2,5 %) gute Qualität (3,2 %)<br />
mangelhaft (0,9 %) ausreichende Qualität (0,6 %)<br />
keine Bewertung möglich<br />
(0,3 %)<br />
Anlage 6: Erwartete Einstufung der Badestellen in<br />
Baden-Württemberg 2012 (n=318) durch die EU<br />
Anzahl<br />
3 500<br />
3 000<br />
2 500<br />
2 000<br />
1 500<br />
1 000<br />
500<br />
3 081<br />
1 282<br />
623<br />
1 260<br />
601<br />
Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />
Untersuchung von Hausinstallationen<br />
auf Legionellen<br />
Insgesamt wurden 3 081 Proben aus Hausinstallationen<br />
auf Legionellen untersucht. In 623 Fällen<br />
(22,2 %) konnten in 1 ml Probe, in 1 282 Fällen<br />
(41,5 %) in 100 ml Probe Legionella sp. nachgewiesen<br />
werden (Anlage 7). Aus den positiv getesteten<br />
Wasserproben wurden in 557 Fällen Legionella pneumophila<br />
Serogruppe 1 isoliert, in 697 Fällen Legionella<br />
pneumophila Serogruppe 2-14, in 20 Fällen die<br />
Serogruppen 1 und 2-14 und aus 32 Proben andere<br />
Legionella species isoliert (Anlage 8). Grundlage für<br />
die Beurteilung der Konzentrationen von Legionella<br />
sp. sind der in der TrinkwV festgelegte Maßnahmewert<br />
(> 100 KBE/100 ml), die im DVGW-Arbeitsblatt<br />
W551 (April 2004) aufgeführten Bewertungen von<br />
0<br />
untersuchte<br />
Proben<br />
insgesamt positiv<br />
für Legionella sp.<br />
positiv in 1 ml<br />
positiv in 100 ml<br />
positiv in 1 und<br />
in 100 ml<br />
Anlage 7: Anzahl der für Legionella sp. positiv<br />
getesteten Wasserproben im Jahr 2012<br />
Legionellenbefunden in Trinkwassererwärmungsund<br />
Leitungsanlagen sowie die Empfehlungen des<br />
Umweltbundesamtes von 2006 und 2012 zur Probenahme<br />
und zum Untersuchungsgang.<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
56<br />
Anhang 3<br />
Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />
Anzahl<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
557<br />
L. pneumophila<br />
Serogruppe 1<br />
L. pneumophila Serogruppe<br />
1 + 2-14<br />
Anlage 8: Verteilung der ermittelten Legionella<br />
pneumophila-Serogruppen im Jahr 2012<br />
Sonderuntersuchungen<br />
Neben den Routineproben wurden im Jahr 2012<br />
insgesamt 59 Wasserproben auf Viren und Parasiten,<br />
sowie auf spez. Mikroorganismen wie z. B. Cyanobakterien<br />
untersucht.<br />
Hygieneangelegenheiten des<br />
ÖGD<br />
Im Bereich Bakteriologie werden Stuhl- und andere<br />
humane Proben auf bakterielle Erreger untersucht<br />
oder Stuhlproben mit der Fragestellung darmpathogene<br />
Viren bearbeitet. Die Proben werden überwiegend<br />
von Gesundheitsämtern und Justizvollzugsanstalten<br />
(JVAs) eingesandt. Darüber hinaus besteht<br />
eine Kooperation mit dem Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt<br />
Stuttgart (CVUA S) im Bezug<br />
auf Salmonellen sowie beim Austausch von Ergebnissen<br />
im Bereich von Gruppenerkrankungen zur Infektkettenaufklärung.<br />
Gastroenterologie<br />
20<br />
697<br />
L. pneumophila<br />
Serogruppe 2-14<br />
L. species<br />
32<br />
Bei den Stuhlproben aus den JVAs handelt es sich<br />
vorwiegend um Kontrolluntersuchungen von Mitarbeitern<br />
und Häftlingen, die in der Küche oder bei der<br />
Essensausgabe beschäftigt sind.<br />
Aus den Gesundheitsämtern werden Kontroll- und<br />
Umgebungsuntersuchungen angefordert sowie in zunehmendem<br />
Maße Untersuchungen zur Abklärung<br />
von Gruppenerkrankungen im Rahmen der aktiven<br />
Surveillance (Ermittlungen nach § 25 IfSG). Seit Einführung<br />
des IfSG sind routinemäßige Kontrolluntersuchungen<br />
bei gesunden Personen, die im Lebensmittelbereich<br />
arbeiten, entfallen. Stuhluntersuchungen<br />
werden in diesem Bereich daher ausschließlich<br />
anlassbezogen bei Erkrankungsfällen (Diarrhoen)<br />
durchgeführt.<br />
Darüber hinaus erhält das LGA von den Gesundheitsämtern<br />
Stuhlproben von Asylbewerbern aus<br />
außereuropäischen Ländern, die im Rahmen des<br />
§ 62 Asylverfahrensgesetzes auf Parasiten zu untersuchen<br />
sind.<br />
Bakterielle Enteritiserreger<br />
Im Jahr 2012 wurden insgesamt 2 783 Stuhlproben<br />
bakteriologisch und virologisch untersucht. Bei<br />
den eingesandten Proben handelte es sich in erster<br />
Linie (n=619) um Untersuchungen auf EHEC (enterohämorrhagischer<br />
E. coli) bzw. EPEC (enteropathogener<br />
E. coli), wovon 157 Proben EHEC- und 39<br />
Proben EPEC-positiv waren. An zweiter Stelle folgten<br />
die Salmonellen (n = 579). Insgesamt wurden 39 verschiedene<br />
Salmonellen-Serovare isoliert. Erwartungsgemäß<br />
lagen die S. Enteritidis-Isolierungen an erster<br />
Stelle (n = 72), gefolgt von S. Typhimurium (n = 40),<br />
monophasischen S. Typhimurium-Stämmen und reinen<br />
B-Stämmen. Außerdem wurden S. Paratyphi B-<br />
systemisches und enterisches Pathovar sowie S. Infantis<br />
und S. Newport häufiger nachgewiesen. Andere<br />
Serovare traten nur in wenigen Einzelfällen auf. Das<br />
Spektrum der seltenen Serovare ist von Jahr zu Jahr<br />
unterschiedlich.<br />
Weitere bakterielle Enteritiserreger waren Campylobacter<br />
spp., Shigella spp., Yersinia enterocolitica,<br />
Clostridium difficile sowie Staphylococcus aureus.<br />
Gruppenerkrankungen<br />
Zur Infektkettenaufklärung im Rahmen von Gruppenerkrankungen<br />
werden Patienten- und Umgebungsproben<br />
zusätzlich zu den Routineverfahren<br />
(konventionelle Mikrobiologie) auch molekularbiologisch<br />
weiter identifiziert, wobei im Rahmen von epidemiologischen<br />
Fragestellungen ggf. weitergehende<br />
Untersuchungen veranIasst werden.<br />
Im Jahr 2012 wurden dem LGA insgesamt 207<br />
Gruppenerkrankungen nach IfSG von den Gesundheitsämtern<br />
gemeldet, jedoch nur bei 199 auch Stuhl-<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 3 57<br />
Anlage 9: Infektionsorte, Zahl der Gruppenerkrankungen und Infektionserreger im Jahr 2012<br />
Infektionsort Summe Norovirus Rotavirus Salmonella EHEC/EPEC Sonstige Unbekannt<br />
Altenpflegeheime/Wohnheime 77 55 8 0 0 0 14<br />
Gaststätten/Lebensmittelverkaufsstätten 28 18 2 1 0 3 4<br />
Krankenhäuser/Rehakliniken 6 5 0 0 0 0 1<br />
Schulen/Kindergärten/Tagesstätten 72 48 3 0 2 2 17<br />
Private Haushalte/Feste 5 1 0 2 1 0 1<br />
Freizeiten/Sonstige 11 7 0 0 0 0 4<br />
Gesamt 199 134 13 3 3 5 41<br />
proben zur mikrobiologischen und virologischen Untersuchung<br />
eingesandt.<br />
Die 199 untersuchten Gruppenerkrankungen waren<br />
vorwiegend durch Noroviren (67,3 %) verursacht,<br />
gefolgt von Rotaviren (6,5 %), Salmonella species<br />
(1,5 %) und EHEC/EPEC (1,5 %). Adenoviren, Hepatitis<br />
A-Viren, Staphylococcus aureus, Bacillus cereus<br />
und Campylobacter species waren bei je einer<br />
Gruppenerkrankung die Ursache. In 20,6 % der Fälle<br />
konnte kein Erreger nachgewiesen werden, weil<br />
entweder die Probenahme zu spät erfolgte bzw. die<br />
Proben dem LGA zu spät übermittelt wurden oder<br />
der eingereichte Untersuchungsauftrag den verursachenden<br />
Erreger nicht einschloss.<br />
Bei neun durch Noroviren hervorgerufenen Gruppenerkrankungen<br />
wurden die Norovirus-Isolate zur<br />
Abklärung der Infektkette mittels Gensequenzierung<br />
auf klonale Identität untersucht; die Isolate stimmten<br />
jeweils zu 99 bzw. 100 % überein.<br />
Da bei Gruppenerkrankungen nur eine repräsentative<br />
Anzahl von Stuhlproben untersucht werden, wurden<br />
insgesamt 3 092 Personen als Erkrankte gemeldet,<br />
aber nur 878 Einzelproben untersucht.<br />
Von den 207 gemeldeten Gruppenerkrankungen<br />
wurden fünf Gruppenerkrankungen aus privaten<br />
Haushalten gemeldet, hierbei konnten in zwei Fällen<br />
Salmonellen und in jeweils einem Fall Noroviren<br />
bzw. EHEC nachgewiesen werden. In einer Gruppenerkrankung<br />
erfolgte kein Erregernachweis. Sechs<br />
Gruppenerkrankungen wurden aus Kliniken gemeldet,<br />
wobei in fünf Noroviren identifiziert werden konnten.<br />
Eine Gruppenerkrankung blieb ebenfalls ohne Erregernachweis.<br />
In Altenheimen wurden 71,4 % durch<br />
Noroviren und 10,4 % durch Rotaviren verursacht.<br />
In Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen belief<br />
sich der Anteil der durch Noroviren verursachten<br />
Erkrankungen auf 66,7 %. In Gaststätten und Lebensmittelverkaufstätten<br />
betrug der Anteil an durch<br />
Salmonellen verursachten Gruppenerkrankungen<br />
3,6 % und der durch Noroviren 64,3 %. In diesen<br />
Bereichen wird deutlich, dass die Präventionsmaß-<br />
nahmen in Bezug auf Salmonellen-Infektionen sehr<br />
gut gegriffen haben.<br />
Die erhobenen Daten sind in Anlage 9 aufgeführt.<br />
Darmparasiten<br />
Im Bereich der Parasitenmikroskopie werden hauptsächlich<br />
Stuhluntersuchungen auf Wurmeier und Protozoen-Zysten<br />
durchgeführt. Die Proben stammen<br />
hauptsächlich von Asylbewerbern aus unterschiedlichsten<br />
Ländern.<br />
Im Jahr 2012 wurden insgesamt 2 989 Proben parasitologisch-mikroskopisch<br />
untersucht. Dabei konnten<br />
in 343 Stuhlproben (11,5 %) Darmparasiten nachgewiesen<br />
werden.<br />
Kooperation mit dem Chemischen und<br />
Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart<br />
(CVUA S)<br />
Zur Infektkettenverfolgung im Rahmen von Gruppenerkrankungen<br />
oder zur Beantwortung epidemiologischer<br />
Fragestellungen erfolgt eine enge Kooperation<br />
mit dem CVUA S. Im Jahr 2012 konnte in zwei<br />
durch Noroviren hervorgerufenen Gruppenerkrankungen<br />
ein kausaler Zusammenhang zwischen einer<br />
humanen Infektion sowie dem Lebensmittel mittels<br />
Gensequenzierung festgestellt werden.<br />
Ferner wurde bei einer Erkrankungshäufung, verursacht<br />
durch S. Typhimurium, ein Zusammenhang<br />
mit einer Sahnetorte festgestellt, wobei die Primärquelle<br />
nicht identifiziert werden konnte.<br />
Humane Proben<br />
Neben den Stuhluntersuchungen fanden im Jahr<br />
2012 kulturelle mikrobiologische Verfahren in anderen<br />
Untersuchungen Anwendung, wie z. B. Abstriche<br />
von verschiedenen Körperregionen, Sputen, Urine<br />
und Blutkulturen. U. a. kamen von 24 Patienten Abstrichproben<br />
mit der Fragestellung auf Methicillin-/<br />
Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
58<br />
Anhang 3<br />
Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />
Anzahl<br />
6 000<br />
5 000<br />
4 000<br />
3 000<br />
2 000<br />
1 000<br />
0<br />
Gesundheitsämter<br />
JVAs<br />
Krankenhäuser<br />
Gesamt<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Oxacillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA).<br />
In der Regel werden hierbei mindestens zusätzlich<br />
zum schon bekannten Infektionsort (wie z. B. Ulcus<br />
cruris) zwei weitere Stellen abgestrichen. Bei drei Patienten<br />
konnte mittels PCR (Polymerasekettenreaktion)<br />
das mecA-Gen nachgewiesen werden.<br />
Im Rahmen der Listerien-Surveillance erhielt das<br />
LGA 51 Stämme von verschiedenen Laboren in<br />
Baden-Württemberg. Da der Nachweis von Listerien<br />
nach IfSG meldepflichtig ist, werden durch eine aktive<br />
Surveillance entweder vom LGA oder von den<br />
Gesundheitsämtern die meldenden Labore veranlasst,<br />
die isolierten Stämme an das Labor des LGA<br />
zu schicken. Im Labor werden diese Stämme noch<br />
einmal angezüchtet, eine Serovarbestimmung durchgeführt<br />
und anschließend zur weiteren Identifizierung<br />
mittels Pulsfeldgelelektrophorese an das Nationale<br />
Referenzzentrum (NRZ) in Wernigerode gesandt, die<br />
einen Abgleich mit anderen bundesweit isolierten Listerienstämmen<br />
durchführen.<br />
Aus Küchenbereichen und Gemeinschaftseinrichtungen<br />
sowie aus dem Bereich der Krankenhaushygiene<br />
wurden 57 Abklatsch- und Abstrichproben<br />
untersucht.<br />
Anlage 10: Herkunft der Tuberkuloseproben 2005-2012<br />
Infektionsschutz<br />
Bakteriologie<br />
Zu den Einsendern des Tuberkulose (TB-)Arbeitsbereichs<br />
im Labor Bakteriologie zählen Gesundheitsämter,<br />
Justizvollzugsanstalten und Krankenhäuser<br />
(siehe Anlage 10).<br />
Im Jahr 2012 wurde bei 13 Patienten von insgesamt<br />
1 084 kulturell untersuchten Proben (vorwiegend<br />
Sputum- und Urinproben) Mycobacterium tuberculosis<br />
mittels GenoType Mycobacterium-Test nachgewiesen.<br />
Die Resistenzbestimmungen erfolgten im LGA<br />
und im NRZ in Borstel. Bei zwölf Patienten ergab sich<br />
kein auffälliges Resistenzmuster, das heißt, dass sie<br />
auf die fünf Standardmedikamente sensibel waren.<br />
Bei einem Patienten ist die Resistenztestung noch<br />
nicht abgeschlossen.<br />
Außerdem waren in 18 Fällen Nichttuberkulöse<br />
Mykobakterien (NTM) nachweisbar. Am Häufigsten<br />
wurde M. gordonae (7) und M. xenopi (4) nachgewiesen.<br />
Zweimal wurde M. chelonae und je einmal<br />
M. avium, M. fortuitum, M. kansasii, M. peregrinum<br />
und M. species differenziert.<br />
419 Proben wurden mittels Mycobacterium tuberculosis-Direkttest<br />
(Amplifikation/PCR) untersucht, insbe-<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 3 59<br />
Anzahl<br />
4 000<br />
3 500<br />
3 000<br />
2 500<br />
2 000<br />
1 500<br />
1 000<br />
500<br />
0<br />
Proben<br />
insgesamt<br />
Ergebnis<br />
negativ<br />
Ergebnis<br />
positiv<br />
Proben 2010<br />
Proben 2011<br />
Proben 2012<br />
Ergebnis<br />
nicht<br />
auswertbar<br />
Anlage 11: Interferon-Gamma-Proben<br />
in den Jahren 2010-2012<br />
sondere wenn der Verdacht auf eine frische Infektion<br />
vorlag. Das Ergebnis der PCR fiel bei 16 Patienten<br />
positiv aus, wobei nur bei sechs Patienten auch aus<br />
der Kultur Mycobacterium tuberculosis anzüchtbar<br />
war. Positive Ergebnisse in der Amplifikation ohne<br />
Keimnachweis in der Kultur bestätigen die Aussage,<br />
dass diese Methode nur eingesetzt werden sollte,<br />
wenn der Abstand zur letzten floriden Tuberkulose-<br />
Erkrankung länger als ein Jahr zurückliegt.<br />
Bei einer Amplifikation werden einzelne Nukleinsäureabschnitte<br />
und nicht das gesamte Genom von<br />
Mykobakterien nachgewiesen. Da mit diesem Verfahren<br />
auch sehr wenige tote, abgetötete und ggf.<br />
durch Therapie bereits geschädigte Keime nachweisbar<br />
sind, ist die Amplifikation als Screening-Methode<br />
bei Umgebungsuntersuchungen ohne klinischen<br />
Befund nicht geeignet. Auch Verlaufskontrollen bei<br />
anbehandelten Patienten sind nicht indiziert, da wegen<br />
der hohen Sensitivität des Verfahrens die TBspezifische<br />
DNA noch viele Monate nach Therapiebeginn<br />
nachweisbar sind. Gute Erfahrungen mit der<br />
Amplifika tion gibt es indes in solchen Fällen, wo auf<br />
Grund der klinischen und radiologischen Vorbefunde<br />
ein dringender TB-Verdacht vorliegt, ferner wenn der<br />
Patient durch Chemotherapie oder HIV-Infekt immungeschädigt<br />
ist, so dass immunologische Untersuchungen<br />
wie z. B der Interferon-Gamma-Test kein<br />
zuverlässiges Ergebnis bringen.<br />
Interferon-Gamma Test<br />
Beim Interferon-Gamma-Test handelt es sich um<br />
einen indirekten Test zum Nachweis einer Mycobacterium<br />
tuberculosis-Infektion. Ziel ist es, die Diagnostik<br />
zum Tuberkulin-Hauttest, der bis vor wenigen<br />
Jahren als einzige, wenig zuverlässige Methode zur<br />
Diagnose der latenten Tuberkulose zur Verfügung<br />
stand, zu ergänzen.<br />
Im Jahr 2012 wurden im LGA 3 891 Blutproben auf<br />
Interferon-Gamma untersucht, davon 3 377 mit negativem<br />
(86,8 %) und 491 (12,6 %) mit positivem Ergebnis.<br />
Bei 23 Patienten war der Test nicht auswertbar.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr waren es 657 Proben<br />
mehr. In der Anlage 11 sind die untersuchten Interferon-Gamma-Proben<br />
von 2010 bis 2012 dargestellt.<br />
Infektionsserologie<br />
Im Labor Infektionsserologie wurden im Jahr 2012<br />
insgesamt 23 851 Seren auf 22 verschiedene Infektionskrankheiten<br />
untersucht. Hierzu wurden 48 247<br />
Untersuchungen bzw. Bestimmungen von Antikörpern<br />
oder Antigenen durchgeführt (siehe Anlage 12). Der<br />
Schwerpunkt lag auf der Diagnostik der viralen Erreger<br />
HIV, Hepatitis-B-Virus und Hepatitis-C-Virus. Diese<br />
wurde überwiegend von den Gesundheitsämtern<br />
und den JVAs angefordert.<br />
Infektionsserologische Untersuchungen<br />
Zur Bestimmung von Virus- bzw. Bakterien-Antikörpern<br />
im Serum werden die folgenden Testarten<br />
eingesetzt: Enzymimmunoassay (ELISA), Hämagglutinations-Hemmtest<br />
(HHT), Hämolyse im Gel-Test<br />
(HiG), Immunofluoreszenztest (IFT), Komplementbindungsreaktion<br />
(KBR), Neutralisationstest (NT)<br />
und Immunoblot (IB) bzw. Westernblot (WB). Neben<br />
den infektionsserologischen Nachweismethoden ergänzt<br />
der direkte Erregernachweis mittels Zellkultur<br />
bzw. molekularbiologischer Methoden das Untersuchungsspektrum.<br />
Hepatitis-Diagnostik<br />
Im Jahr 2012 gingen insgesamt 918 Anforderungen<br />
zur Untersuchung auf Hepatitis-A, 6 547 Anforderungen<br />
zur Untersuchung auf Hepatitis B und 7 207 Anforderungen<br />
zur Untersuchung auf Hepatitis C ein.<br />
Hepatits A-IgG-Antikörper wurden in 556 Fällen positiv<br />
getestet. Dies bedeutet, dass die Betroffenen die<br />
Infektion entweder durchgemacht oder eine Impfung<br />
gegen Hepatits A erhalten haben. Nur in zehn Fällen<br />
wurde IgM zum Nachweis einer frischen Infektion angefordert.<br />
Eine akute Hepatits A konnte bei keinem<br />
Patienten nachgewiesen werden.<br />
Das HBs-Antigen, das Virushüllen-Antigen, das in<br />
der Regel sowohl bei einer akuten als auch einer chro-<br />
Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
60<br />
Anhang 3<br />
Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />
Anlage 12: Untersuchungen im Labor Infektionsserologie<br />
im Jahr 2012<br />
Amoebiasis 12<br />
Borreliose 656<br />
Chlamydia pneumoniae 4<br />
Chlamydia psittacii 2<br />
Chlamydia trachomatis 2<br />
Echinococcus 20<br />
FSME 74<br />
Hantavirus 124<br />
Hepatitis A 928<br />
Hepatits B 11 872<br />
Hepatits C 8 254<br />
Hepatitis E 6<br />
HIV 20 129<br />
Influenza 792<br />
Masern 21<br />
Mumps 18<br />
Mycoplasma pneumoniae 3<br />
Q-Fieber 1 586<br />
Röteln 20<br />
Syphilis 3 697<br />
Tularämie 14<br />
Varizella zoster 13<br />
Summe 48 247<br />
nischen Hepatitis B positiv getestet wird, wurde aus<br />
1 903 Proben bestimmt. In 124 Fällen war das HBs-<br />
AG positiv. Aufgrund der anderen Hepatits-Marker<br />
muss bei 105 Personen von einem chronischen HBs-<br />
AG-Trägertum ausgegangen werden. In 185 Fällen<br />
wurde eine zurückliegende Hepatitis B-Erkrankung,<br />
in keinem Fall eine akute Hepatitis B diagnostiziert.<br />
Im Jahr 2012 gingen insgesamt 7 207 Anforderungen<br />
zum Nachweis von Antikörper gegen das Hepatitis<br />
C-Virus ein. In 785 Fällen wurde eine Hepatitis<br />
C-Infektion nachgewiesen.<br />
Die Untersuchungen der Seren auf Hepatitis A,<br />
B und C werden mittels Enzymimmunoassays (EIA)<br />
durchgeführt. Hierzu ist die Bestimmung verschiedener<br />
Antigene/Antikörper notwendig, die überwiegend<br />
in einer Stufendiagnostik angewandt werden.<br />
Beispielsweise werden bei Verdacht auf Hepatitis B<br />
sechs verschiedene Parameter untersucht. Die Befundung<br />
ist nur durch die gemeinsame Bewertung<br />
der Einzelergebnisse möglich. Zur Bestimmung der<br />
Viruslast (Grad der Infektiosität) bei nachgewiesener<br />
Hepatitis C wird zusätzlich eine PCR durchgeführt.<br />
Die Einsendungen für die Untersuchungen auf die<br />
Hepatitiden stammen vor allem aus den JVAs. Ebenso<br />
senden die Gesundheitsämter viele Proben zur<br />
Diagnostik auf HIV und Hepatitis ein. Hier liegt der<br />
Schwerpunkt auf Untersuchungen, die im Rahmen<br />
der Beratungsstellen für sexuelle Gesundheit, ehemals<br />
Beratungsstellen für Aids durchgeführt werden.<br />
Seren von Polizeibeamten bzw. den Bediensteten<br />
der JVAs werden im Rahmen der Überprüfung der<br />
Impftiter und möglicher Infektionen nach HIV- bzw.<br />
Hepatitis B-/C-Exposition untersucht.<br />
HIV-Diagnostik<br />
Im Jahr 2012 wurden insgesamt 20 054 Seren auf<br />
HIV untersucht. Von diesen Seren, die überwiegend<br />
anonym untersucht werden, waren 302 Proben positiv.<br />
Durch die anonymen Einsendungen und die Vorgabe,<br />
dass ein Serum, das positiv auf HIV getestet ist,<br />
durch eine zweite Blutprobe bestätigt werden muss,<br />
kann nicht auf die Anzahl der positiv getesteten Patienten<br />
rückgeschlossen werden.<br />
Untersuchungen im Konsiliarlabor für<br />
Q-Fieber<br />
Seit dem Jahre 2002 ist das nationale Konsiliarlabor<br />
für Q-Fieber im LGA angesiedelt. Serologische<br />
Untersuchungen im Rahmen der Konsiliartätigkeit<br />
werden im Labor Infektionsserologie durchgeführt.<br />
Neben der Abklärung akuter bzw. chronischer Q-<br />
Fieberinfektionen im Rahmen von Ausbruchs- und<br />
Folgeuntersuchungen erfolgen Untersuchungen im<br />
Rahmen von Prävalenzstudien.<br />
Im Jahr 2012 wurden im Labor Infektionsserologie<br />
926 Seren für das Konsiliarlabor auf spezifische Antikörper<br />
gegen Coxiella burnetii untersucht.<br />
Virusnachweis in Zellkulturen<br />
Schwerpunkt des Zellkulturnachweises im Labor<br />
Infektionsserologie ist die Untersuchung von Rachenabstrichen<br />
auf Influenza-Viren während der Influenza-Saison.<br />
Im Rahmen der Influenza-Surveillance<br />
wurden im LGA in der Influenza-Saison 2011/12 Rachenabstriche<br />
von Patienten auf Influenza A und B<br />
untersucht. Die Zusammenarbeit erfolgt hierbei seit<br />
Jahren mit Sentinel-Praxen, die die Materialien an das<br />
LGA senden. Im Labor Molekularbiologie werden die<br />
Rachenabstriche zunächst mittels PCR auf Influenza<br />
A/B untersucht. Die in der PCR positiv getesteten Rachenabstriche<br />
werden auf Zellkultur gegeben. Nach<br />
erfolgreicher Anzucht erfolgt eine weitere Typisierung<br />
der Isolate am NRZ für Influenzaviren am RKI. Die<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 3 61<br />
Ergebnisse der Untersuchungen stellen einen wichtigen<br />
Beitrag zur nationalen Influenza-Surveillance<br />
dar. Die Untersuchungen geben Aufschluss über den<br />
Verlauf von Influenza-Epidemien und ermöglichen mittels<br />
Feintypisierung der isolierten Influenza-Stämme<br />
im NRZ die frühzeitige Erkennung von Virustypveränderungen<br />
im Verlaufe einer Influenza-Epidemie.<br />
In der Saison 2011/12 wurden 79 Zellkulturisolate zur<br />
Typisierung an das NRZ für Influenzaviren geschickt.<br />
Kooperationen<br />
• NRZ für Influenzaviren<br />
• HIV-Inzidenzstudie am RKI<br />
Molekularbiologie<br />
Molekularbiologische Untersuchungen mit<br />
Hilfe der Polymerasekettenreaktion (PCR)<br />
Das Aufgabengebiet der Molekularbiologie umfasst<br />
sowohl die Untersuchung von Routineproben auf Infektionserreger<br />
als auch die Infektkettenabklärung<br />
mittels Sequenzierung (z. T. in Zusammenarbeit mit<br />
der CVUA S).<br />
Das Labor Molekularbiologie untersucht die verschiedensten<br />
Materialien mittels PCR auf Infektionserreger.<br />
Eingesandt werden u. a. Blut, Urin, Stuhl, Bakteriensuspensionen,<br />
Organe, Abstriche, Zecken u. v. m.<br />
Die PCR ermöglicht es, bereits wenige Krankheitserreger<br />
aus dem eingesandten Material nachzuweisen.<br />
Dort, wo kulturelle Verfahren aufgrund von z. B.<br />
zu wenigen Erregern bzw. bereits nicht mehr vermehrungsfähigen<br />
Erregern versagen, können diese<br />
mit Hilfe von molekularbiologischen Methoden detektiert<br />
werden.<br />
Zudem besteht eine weitere Aufgabe dieses Labors<br />
darin, in einer Ausbruchssituation (wie z. B. im Falle<br />
der Neuen Influenza 2009 und des EHEC O104:H4-<br />
Ausbruchs im Frühjahr 2011) möglichst umgehend<br />
neue Testverfahren zu etablieren, um eine sichere<br />
Diagnostik zur aktiven Surveillance zu gewährleisten<br />
und dadurch angepasste Präventionsmaßnahmen zur<br />
Eindämmung der Weiterverbreitung von Krankheitserregern<br />
zu ermöglichen.<br />
Im Jahr 2012 sind im LGA in diesem Bereich die<br />
in Anlage 13 dargestellten Erregernachweise durchgeführt<br />
worden.<br />
Zusammengefasst sind dies insgesamt 4 679 molekularbiologische<br />
Untersuchungen. Die Anforderungen<br />
zur Untersuchung von Zecken auf Borrelia<br />
burgdorferi sensu lato ist im Gegensatz zum Vorjahr<br />
um 447 Einsendungen zurückgegangen, wobei die<br />
Positivenrate von 20 % im Jahr 2012 ähnlich wie im<br />
Vorjahr (19,3 %) ausfiel. Von den insgesamt 868 Untersuchungen<br />
auf Noroviren betrug der positive Anteil<br />
40 %. Bei der Fragestellung Influenza wird im LGA<br />
Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />
Anlage 13: Erregernachweise im Labor Molekularbiologie im Jahr 2012<br />
Erreger Untersuchungen positiv negativ<br />
Borrelia burdorferi senu lato 945 192 753<br />
Coxiella burnetii 40 1 39<br />
Stx 1 608 95 516<br />
EHEC<br />
EPEC<br />
Stx 2 608 62 546<br />
eae 573 39 534<br />
A saisonal 394 140 254<br />
Influenza<br />
A (H1/N1) pdm09 2 2 0<br />
B 396 21 375<br />
Noroviren 868 351 517<br />
Enteroviren 30 0 30<br />
Adenoviren 57 32 25<br />
Rotaviren 16 0 16<br />
Hantaviren 45 15 30<br />
Hepatitis A 26 11 15<br />
Entamoeaba spec. 68 23 45<br />
Sonstiges (Legionellen, Anaplasma pagocytophilum, MRSA) 23 14 9<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
62<br />
Anhang 3<br />
Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />
auf Influenza A saisonal, Influenza A (H1/N1) pdm09<br />
sowie Influenza B getestet. Hierbei zeigte sich im Jahr<br />
2012 in der überwiegenden Mehrzahl der Nachweis<br />
von Influenza A saisonal mit 85,5 %, bezogen auf die<br />
positiven Ergebnisse.<br />
Im Jahr 2012 wurden in der Molekularbiologie insgesamt<br />
145 Sequenzierungen durchgeführt.<br />
Schädlingsbestimmungen<br />
Im Arbeitsbereich Schädlingsbestimmung werden<br />
Insekten und Spinnentiere (Arthropoden) differenziert.<br />
Die Haupteinsender sind Gesundheitsämter,<br />
aber auch Privatpersonen, die die Schädlinge identifiziert<br />
haben möchten, um eine gezielte Bekämpfung<br />
durchführen zu können. Im Jahr 2012 wurden<br />
51 Schädlinge eingesandt.<br />
Medizinisch-chemische Analytik<br />
Die Untersuchungen des Labors Medizinisch-chemische<br />
Analytik (mit den Bereichen Biomonitoring,<br />
Allergologie, Mykologie) dienen dem Monitoring Gesundheit<br />
und Umwelt in Baden-Württemberg. Biomonitoring<br />
ist eine Voraussetzung für die Risikoeinschätzung<br />
von umweltbedingten Schadstoffbelastungen<br />
und der Prävention umweltbedingter Erkrankungen.<br />
Die Untersuchungen im Bereich des Gesundheitsmonitorings<br />
schließen die Bereiche Humanbiomonitoring,<br />
Allergie-Screening, Schimmelpilz- und Feinstaubbestimmung<br />
ein.<br />
Die im Herbst 2010 begonnenen Untersuchungen<br />
für eine Längsschnittstudie mit Erwachsenen wurde<br />
2012 fortgeführt. Das Blut von 360 Erwachsenen<br />
wurde auf spezifische Antikörper gegen Inhalationsallergene<br />
und halogenorganische Flammschutzmittel<br />
untersucht. Die analytischen Untersuchungen konnten<br />
wegen des Weggangs eines Labormitarbeiters in<br />
der chemischen Analytik noch nicht abgeschlossen<br />
werden; dies wird im Laufe des ersten Halbjahres<br />
2013 geschehen.<br />
Im Rahmen des Gesundheitsmonitorings werden<br />
seit 1992 regelmäßig (mindestens jedes zweite Jahr)<br />
labormedizinisch-chemische Untersuchungen im<br />
Rahmen von epidemiologischen Studien an Zehnjährigen<br />
durchgeführt.<br />
Für den ÖGD werden in Amtshilfe neben fachlichen<br />
Beratungen auch Untersuchungen und gesundheitliche<br />
Bewertungen von biologischen und chemischen<br />
Innenraumschadstoffen, insbesondere von Schimmelpilzen,<br />
durchgeführt.<br />
Die externe analytische Qualitätssicherung (AQS)<br />
behält weiterhin einen herausragenden Stellenwert,<br />
insbesondere im Hinblick auf die Bewertung von<br />
Schimmelpilzen und Umweltschadstoffen im Lebensumfeld<br />
des Menschen. Das Labor leitet und richtet<br />
den Ringversuch „Identifizierung von Innenraumund<br />
lebensmittelrelevanten Schimmelpilzen“ aus,<br />
der zweimal im Jahr stattfindet und an dem ca. 120<br />
Labore teilnehmen.<br />
Ein wichtiges Element der AQS sind die Fortbildungsveranstaltungen<br />
„Analytische Qualitätssicherung<br />
im umweltmedizinischen Bereich“, die seit 2012<br />
in die Reihe der „Umwelttoxikologischen Kolloquien“<br />
(vier bis fünf pro Jahr) eingegliedert wurden, sowie<br />
die Kurse „Nachweis, Identifizierung und Bewertung<br />
von Schimmelpilzen in Innenräumen und Lebensmitteln“<br />
(Grundkurs und Fortgeschrittene), die in Zusammenarbeit<br />
mit dem Centraalbureau voor Schimmelcultures<br />
(CBS, Utrecht/Niederlande) durchgeführt<br />
werden. Ein neuer Kurs zur Qualitätssicherung in<br />
der mykologischen Labordiagnostik infektiologisch<br />
relevanter Fadenpilze wurde im Herbst 2011 in Zusammenarbeit<br />
mit der deutschsprachigen Mykologischen<br />
Gesellschaft erstmals durchgeführt und soll<br />
in Zukunft möglichst jedes Jahr mit wechselnden<br />
Themen stattfinden.<br />
Insgesamt wurden im Jahr 2012 im Labor 6 150<br />
Proben im Bereich der biologischen Agenzien (Anlagen<br />
15-18) und 3 240 Proben in der chemischen<br />
Analytik (Anlage 14) untersucht.<br />
Anlage 14: Humanbiomonitoring<br />
Parameter<br />
Polychlorierte Diphenylether (PBDE 28,<br />
47, 100, 99, 154, 153, HBCDD, 183, 209)<br />
im Blut<br />
Anlage 15: Allergie-Screening<br />
Probenanzahl<br />
3 240<br />
Parameter<br />
Probenanzahl<br />
sx1-Inhalationsallergene: Dermatophagoides pteronyssinus,<br />
Katzenschuppen, Lieschgras, Roggen, 226<br />
Cladosporium herbarum, Birke, Beifuß<br />
mx 1: Cladosporium herbarum, Alternaria alternata,<br />
Aspergillus fumigatus, Penicillium chrysogenum<br />
226<br />
gm25 Aspergillus versicolor 226<br />
m1 Penicillium chrysogenum 226<br />
m208 Chaetomium globosum 226<br />
Summe 1 130<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 3 63<br />
Anlage 16: Ringversuche Schimmelpilze<br />
Parameter<br />
Differenzierung von innenraum- und<br />
lebensmittelrelevanten Schimmelpilzen<br />
Anlage 17: Amtshilfe für Gesundheitsämter und<br />
sonstige Institutionen<br />
Parameter<br />
Probenanzahl<br />
Luftprobenahme direkt 475<br />
Abklatschproben 0<br />
Klebefilmproben 48<br />
Materialproben 3 344<br />
Staubproben 15<br />
Wasserproben 0<br />
Summe 3 882<br />
Anlage 18: Badewasseruntersuchungen<br />
Probenanzahl<br />
752<br />
Mischproben 150<br />
Summe 902<br />
Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />
Parameter<br />
Probenanzahl<br />
Harnstoff in Badewasser 2 236<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
64<br />
Anhang 4<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
Berufskrankheiten<br />
Der Staatliche Gewerbearzt wirkt entsprechend<br />
dem Sozialgesetzbuch (SGB) VII und der Berufskrankheiten-Verordnung<br />
(BKV) am Berufskrankheiten<br />
(BK)-Verfahren mit. Seine Mitwirkung hat<br />
zwei Funktionen:<br />
• Alle im Land gemeldeten BK sollen ihm vorgelegt<br />
werden (§ 4 Abs. 2 BKV): Der Staatliche Gewerbearzt<br />
erhält damit einen Überblick über das BK-Geschehen<br />
in Baden-Württemberg und hat Gelegenheit,<br />
die Daten auszuwerten (§ 9 Abs. 9 SGB VII).<br />
• Er kann als ärztlicher Sachverständiger tätig werden:<br />
Der Staatliche Gewerbearzt kann bei den ihm<br />
vorgelegten BK-Fällen Stellung zur Frage der Ursächlichkeit<br />
der Krankheit nehmen und ggf. den<br />
Unfallversicherungen ergänzende Beweiserhebungen<br />
vorschlagen, um die Frage der Ursächlichkeit<br />
beantworten zu können. Er kann auch die<br />
Arbeitsstelle selbst in Augenschein nehmen.<br />
Der Staatliche Gewerbearzt in Baden-Württemberg<br />
übt die zweite Aufgabe aufgrund der ungünstigen<br />
Personalsituation gegenwärtig nicht aus. Die Vereinbarung<br />
zwischen dem Landesverband Südwest der<br />
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)<br />
und dem Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />
Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg<br />
über die Bearbeitung von BK-Feststellungsverfahren<br />
erlaubt es aber den Gewerbeärzten, entsprechend ihren<br />
zeitlichen Möglichkeiten BK-Fälle zu bearbeiten.<br />
• Anlagen 1a und b: Die Anzahl der erstmalig angezeigten<br />
und vom Gewerbearzt 2012 abschließend<br />
zur Kenntnis genommenen BK-Fälle betrug insgesamt<br />
4 248. Davon waren 4 066 BK entsprechend<br />
der BK-Lis te (Fälle nach § 9[1] SGB VII) und 188<br />
„sonstige“ nicht in der BK-Liste aufgeführte Fälle,<br />
z. B. sog. „Quasi-BK“ (Fälle nach § 9[2] SGB VII).<br />
Bei diesen Fällen handelt es sich nur um diejenigen<br />
Anzeigen oder Mitteilungen über BK, die dem<br />
Staatlichen Gewerbearzt 2012 bekannt geworden<br />
sind. Siehe dazu auch Anlage 3.<br />
Krankheiten durch physikalische Einwirkungen sind<br />
mit über 50 % der Gesamtzahl der BK unverändert<br />
stark vertreten, weil dazu zwei der häufigsten BK<br />
gehören: die Lärmschwerhörigkeit (BK 2301) und<br />
die LWS-Erkrankungen (BK 2108).<br />
• Anlage 2: Sind die gemeldeten Krankheiten berufsbedingt<br />
oder die Ursachen woanders zu suchen? Die<br />
Frage nach der Kausalität der gemeldeten Krankheiten<br />
steht im Vordergrund. Der Anteil derjenigen<br />
gemeldeten Erkrankungen, die als berufsbedingt<br />
angesehen werden, beträgt 43,9 %. 56,2 % wurden<br />
abgelehnt, davon konnte in 8 % der BK-Fälle eine<br />
Entscheidung über die Kausalität mangels Mitwirkung<br />
des Erkrankten oder mangels ausreichender<br />
Beweise nicht getroffen werden.<br />
Zu den Zahlen muss angemerkt werden, dass nur<br />
noch ein Teil der vorgelegten BK-Akten vom Staatlichen<br />
Gewerbearzt beurteilt werden kann. Die meisten<br />
gemeldeten BK-Fälle werden von ihm nur noch<br />
zur Kenntnis genommen und das Ergebnis der BK-<br />
Bearbeitung durch die gesetzliche Unfallversicherung<br />
in die Statistik übernommen.<br />
• Anlagen 3a-e: Die fünf häufigsten angezeigten<br />
BK sind die gleichen wie in den Vorjahren und machen<br />
zusammen über zwei Drittel aller BK-Fälle<br />
aus (3a, c). Die Liste wird wie im Vorjahr von der<br />
Lärmschwerhörigkeit angeführt. Die Hautkrankheiten<br />
folgen in deutlichem Abstand. Das entspricht<br />
aber für die angezeigten BK-Fälle in Baden-Württemberg<br />
nicht der Realität (siehe unten). Die LWS-<br />
Krankheiten stehen an dritter Stelle, mit weiterhin<br />
abnehmender Tendenz. Den vierten Rang nehmen<br />
die allergisch bedingten obstruktiven Atemwegserkrankungen<br />
ein, den fünften die Asbest-Staublunge.<br />
Nicht jede BK wird als berufsbedingt angesehen.<br />
Im Durchschnitt sind es gerade knapp 44 %. Von<br />
den allergisch bedingten obstruktiven Atemwegs-<br />
BK sind es 34 %, bei den Hautkrankheiten 72 %<br />
und 57 % bei Lärmschwerhörigkeit und Asbestosen.<br />
Der Anteil der im Sinne des BK-Rechts berufsbedingten<br />
LWS-Krankheiten beträgt mit 6 % der angezeigten<br />
Fälle nur einen Bruchteil des Anteils bei<br />
anderen BK (3b).<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 4 65<br />
Die Anzahl der in Baden-Württemberg gemeldeten<br />
BK liegt jedoch wesentlich höher als die<br />
Zahl, die dem Gewerbearzt mitgeteilt worden<br />
ist. Der Länderindikator 3.32 der Gesundheitsberichterstattung<br />
des Bundes für das Jahr 2011<br />
gibt für Baden-Württemberg 7 041 angezeigte<br />
BK an. Dem Staatlichen Gewerbearzt wurden<br />
im gleichen Jahr nur 4 066 BK-Fälle mitgeteilt.<br />
Insbesondere der größte Teil der angezeigten<br />
Hautkrankheiten ist dem Staatlichen Gewerbearzt<br />
verborgen geblieben. Nur 706 von 2 946<br />
Fällen wurden ihm vorgelegt (3d). Damit wird der<br />
gesetzliche Auftrag an die Unfallversicherungsträger,<br />
der für den medizinischen Arbeitsschutz<br />
zuständigen Stelle des jeweiligen Bundeslandes<br />
alle angezeigten BK-Fälle bekannt zu machen,<br />
auch im Berichtsjahr wieder nicht erfüllt.<br />
Die Statistik des Staatlichen Gewerbearztes umfasst<br />
alleine die ihm bekannt gewordenen Fälle;<br />
nur unter diesem Vorbehalt dürfen die Zahlen<br />
gelesen werden.<br />
• Anlagen 4a und b: Die Zahl der abgeschlossenen<br />
BK ging seit dem Maximum 1996 kontinuierlich zurück<br />
und erreichte 2008 ihr Minimum. Die Anzahl<br />
der gemeldeten Fälle fluktuiert entsprechend den<br />
von den Unfallversicherungen vorgelegten Fällen.<br />
In den Zahlenverhältnissen der einzelnen BK zueinander<br />
kommt es nur zu geringen Verschiebungen.<br />
• Anlagen 5a-c: Die Entwicklung von BK, deren<br />
Verursachung erst kurze Zeit zurückliegt oder bei<br />
welchen die schädigende Exposition zum Zeitpunkt<br />
der Entscheidung über die BK noch besteht, ist besonders<br />
interessant. Hier manifestieren sich in der<br />
Gegenwart bestehende Arbeitsschutzmängel. Bei<br />
den Hautkrankheiten zeigt sich in den letzten zehn<br />
Jahren eine tendenzielle Abnahme um 66 % (5a<br />
und b; siehe aber obige Anmerkung bei Anlage 3).<br />
Bei den obstruktiven Atemwegskrankheiten lag der<br />
Höhepunkt 1996, die Abnahme seitdem beträgt ca.<br />
70 % (5a und c).<br />
• Anlagen 6a und b: Die Beobachtung der Statistik<br />
bei den durch Asbest bedingten BK ist von besonderem<br />
Interesse. Asbest ist seit vielen Jahren als<br />
Arbeitsstoff verboten und spielt nur noch bei der Sanierung<br />
von Bauten und der Beseitigung von Baumaterialien<br />
eine Rolle. Die Anzahl der gemeldeten<br />
BK bleibt – mit Schwankungen – konstant und zeigt<br />
jetzt eine Tendenz zur Abnahme. Die angezeigten<br />
Asbestosen stehen an fünfter Stelle der am häufigsten<br />
angezeigten BK in Baden-Württemberg.<br />
• Anlage 8: Die Anlage entspricht der Tabelle 8 im<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Gewerbeaufsicht. Hier sind die<br />
Zahlen aller im Jahr 2012 dem Gewerbearzt vorgelegten<br />
BK zusammengestellt. Der Bergbau ist bei<br />
den BK in Baden-Württemberg traditionell „schlecht“<br />
vertreten. Nach Inkrafttreten des Arbeitsschutzgesetzes<br />
wird nicht mehr zwischen einem gewerblichen<br />
und nicht-gewerblichen Bereich unterschieden.<br />
Verfahren nach dem Fremdrentengesetz werden<br />
auftrags gemäß eben falls vom Gewerbearzt<br />
begutachtet, soweit sie ihm vorgelegt werden. Zur<br />
Entwicklung der BK-Zahlen s. o. Von den Gewerbeärzten<br />
werden aus Personalmangel seit einigen<br />
Jahren keine Zusammenhangsgutachten mehr erstellt.<br />
Dienstgeschäfte<br />
• Anlage 7: Die Anlage entspricht der Tabelle 7 im<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Gewerbeaufsicht. Hier sind Zahlen<br />
zu den Dienstgeschäften der Gewerbeärzte aufgeführt,<br />
soweit sie statistisch erhoben werden.<br />
Die Zahl der Dienstgeschäfte hat gegenüber dem<br />
Vorjahr weiter abgenommen.<br />
Die unter 2.3 aufgeführten Untersuchungen wurden<br />
vom Staatlichen Gewerbearzt bei Strahlenschutzuntersuchungen<br />
ausgeführt.<br />
Die unter 2.1.4 genannten Beratungen in arbeitsmedizinischen<br />
Fragen betreffen Anfragen der technischen<br />
Gewerbeaufsicht sowie schriftliche und<br />
fernmündliche Anfragen von Betriebsärzten und<br />
anderen Personen.<br />
• Anlage 9: Anlass für Betriebsbegehungen des<br />
Staatlichen Gewerbearztes sind das BK-Verfahren,<br />
Anfragen der technischen Gewerbeaufsicht,<br />
Nachfragen aus Betrieben und Projekte. Die Zahl<br />
der Begehungen ist wegen des damit verbundenen<br />
Zeitaufwandes bei geringer Personalkapazität seit<br />
einigen Jahren rückläufig und hat einen absoluten<br />
Tiefstand erreicht. Die Begehungen umfassen Besichtigungen<br />
wie auch Gespräche mit den für den<br />
Arbeitschutz Verantwortlichen im Betrieb.<br />
Ermächtigungen<br />
• Anlagen 10a und b: Ermächtigungen werden für<br />
die Vornahme von speziellen arbeitsmedizinischen<br />
Vorsorgeuntersuchungen erteilt. Bei staatlichen<br />
Vorschriften ermächtigt der Staatliche Gewerbearzt.<br />
Die Zahl der Ermächtigungsvorgänge ist nach<br />
dem starken Rückgang 2005 in den letzten Jahren<br />
konstant geblieben. Wegen des Wegfalls staatlicher<br />
Ermächtigungen nach Gefahrstoffverordnung und<br />
Biostoffverordnung im Jahr 2005 wird nur noch für<br />
Untersuchungen nach Strahlenschutz-, Röntgenund<br />
Druckluftverordnung ermächtigt.<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
66<br />
Anhang 4<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
Anlage 1a: Anteil der einzelnen BK-Gruppen an der Gesamtzahl der Anzeigen im Jahr 2012<br />
Nr. BK angezeigte Anzahl %<br />
1 durch chemische Einwirkung 227 5,6<br />
2 durch physikalische Einwirkung 2 096 51,3<br />
3 durch Infektionserreger 153 3,7<br />
4 Erkrankungen der Atemwege 896 21,9<br />
5 Erkrankungen der Haut 716 17,5<br />
Summe 4 088 100,0<br />
Sonstige 160 3,8<br />
Gesamtsumme 4 248<br />
Erkrankungen der Haut<br />
17,5 %<br />
durch chemische<br />
Einwirkung<br />
5,6 %<br />
Erkrankungen der<br />
Atemwege<br />
21,9 %<br />
durch physikalische<br />
Einwirkung<br />
51,3 %<br />
durch Infektionserreger<br />
3,7 %<br />
Anlage 1b: Anteil der einzelnen BK-Gruppen an der Gesamtzahl der Anzeigen im Jahr 2012<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 4 67<br />
Anlage 2: Kausalität in den BK-Hauptgruppen – Entscheidungen der Gewerbeärzte im Jahr 2012 1<br />
BK-Gruppe<br />
% in den Klassen % in Gruppen<br />
1 2 3 4 5 6 1-2 1-3 1-6<br />
1 chemische Einwirkung 4,4 3,1 2,6 80,2 0,0 9,7 7,5 10,1 100,0<br />
2 physikalische Einwirkung 1,6 37,4 1,0 51,6 0,3 8,1 39,0 40,0 100,0<br />
3 Infektionen 4,6 45,8 5,2 39,2 2,0 3,3 50,3 55,6 100,0<br />
4 Atemwegskrankheiten 15,5 16,5 5,7 55,6 1,0 5,7 32,0 37,7 100,0<br />
5 Hautkrankheiten 0,7 5,7 64,8 20,5 0,7 7,5 6,4 71,2 100,0<br />
Durchschnitt (1-5) 4,7 25,7 13,5 48,2 0,6 7,4 30,4 43,9 100,0<br />
1 BK rentenpflichtig anerkannt 4,7<br />
2 BK anerkannt („dem Grunde nach“) 25,7<br />
3 berufsbedingt, keine BK-Anerkennung 13,5<br />
4 BK abgelehnt, kein Zusammenhang 48,2<br />
5-6 keine Entscheidung möglich 8,0<br />
1-2 anerkannt 30,4<br />
1-3 berufsbedingt 43,9<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
Klasse 1: Zur Anerkennung empfohlene BK, entschädigungspflichtig (MdE größer als oder gleich 20 %)<br />
Klasse 2: Zur Anerkennung empfohlene BK, nicht entschädigungspflichtig (MdE kleiner als 20 %)<br />
Klasse 3: Keine BK im Sinne der BKV, aber berufsbedingt<br />
Klasse 4: Keine BK, kein wahrscheinlicher Zusammenhang zwischen Tätigkeit und Erkrankung<br />
Klasse 5: Mangels ausreichender Beweise keine Entscheidung möglich (Ursächlichkeit kann nicht ausreichend nachgewiesen<br />
werden)<br />
Klasse 6: Mangels Mitwirkung des Versicherten keine Entscheidung möglich<br />
Zusammenfassende Bezeichnungen (siehe auch Anlage 8):<br />
Klasse 1 = „bestätigt“, die Klassen 1-3 = „berufsbedingt“, die Klassen 1-6 = „begutachtet“<br />
Anlage 3a: Die fünf häufigsten BK – Ergebnisse der Feststellungsverfahren im Jahr 2012 1<br />
%-Anteile in den Klassen<br />
BK-Nr. Krankheit n %<br />
1 2 3 4 5 6 bb (1-3)<br />
2108 LWS-Krankheiten 303 7,5 2,3 2,3 1,3 86,8 0,7 6,6 5,9<br />
2301 Lärmschwerhörigkeit 1 356 33,5 1,6 54,8 0,2 32,9 0,1 10,3 56,6<br />
4103 Asbestose 200 4,9 12,0 43,5 0,0 36,5 1,5 6,5 55,5<br />
4301 allerg. AW-Obstruktion 213 5,3 1,9 16,0 16,0 59,2 0,5 6,6 33,8<br />
5101 Hautkrankheiten 706 17,4 0,7 5,5 65,7 20,0 0,6 7,5 72,0<br />
alle Krankheiten (§ 9 Abs. 1 SGB VII) 4 046 100,0 4,5 25,0 13,1 45,9 0,5 7,2 42,6<br />
bb = berufsbedingt<br />
1<br />
Rundungsfehler sind nicht vermeidbar.<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
68<br />
Anhang 4<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
prozentualer Anteil<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
LWS-<br />
Krankheiten<br />
Lärmschwerhörigkeit<br />
Asbestose<br />
allerg. AW-<br />
Obstruktion<br />
Hautkrankheiten<br />
alle<br />
Krankheiten<br />
(§ 9(1) SGB VII)<br />
Anlage 3b: Die fünf häufigsten BK im Jahr 2012: Wieviel % der Krankheiten sind berufsbedingt?<br />
sonstige BK<br />
31 %<br />
LWS-Krankheiten<br />
(BK 2108)<br />
7 %<br />
Hautkrankheiten<br />
(BK 5101)<br />
17 %<br />
allerg. AW-<br />
Obstruktion<br />
(BK 4301)<br />
5 %<br />
Asbestose<br />
(BK 4103)<br />
5 %<br />
Lärmschwerhörigkeit<br />
(BK 2301)<br />
34 %<br />
Anlage 3c: Anteil der häufigsten BK (Anzeigen) im Jahr 2012 1<br />
1<br />
Rundungsfehler sind nicht vermeidbar.<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 4 69<br />
Anlage 3d: Anzahl der fünf wichtigsten gemeldeten BK 2011<br />
(Zahlen der Unfallversicherungen [UV] und des Staatlichen Gewerbearztes [SG] im Vergleich)<br />
BK<br />
UV SG % SG/UV<br />
angezeigt anerkannt angezeigt anerkannt angezeigt<br />
2108 497 28 312 18 63<br />
2301 1 431 679 1 285 690 90<br />
4103-05 570 288 532 248 93<br />
4301-02 392 62 366 125 93<br />
5101 2 946 76 601 397 20<br />
Gesamt 7 041 1 314 4 230 1 614 60<br />
7 000<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
6 000<br />
UV angezeigt<br />
SG angezeigt<br />
5 000<br />
4 000<br />
3 000<br />
2 000<br />
1 000<br />
0<br />
2108 2301 4103-05 4301-02 5101 Gesamt<br />
Anlage 3e: Anzahl der fünf wichtigsten gemeldeten Berufskrankheiten 2011<br />
(Zahlen der Unfallversicherungen [UV] und des Staatlichen Gewerbearztes [SG] im Vergleich)<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
70<br />
Anhang 4<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
Anlage 4a: Entwicklung der dem Gewerbearzt mitgeteilten BK (§ 9 Abs. 1 SGB VII) 1975-2012<br />
Jahr<br />
Abschlüsse (n)<br />
berufsbedingt<br />
%<br />
entschädigungspflichtig<br />
1975 4 175 30,3<br />
1980 5 033 14,3<br />
1985 3 907 61,6 20,5<br />
1990 5 048 65,9 31,4<br />
1995 7 231 46,5 8,5<br />
2000 5 562 44,3 6,8<br />
2003 5 210 43,7 6,4<br />
2004 4 676 43,7 6,9<br />
2005 4 612 42,6 5,4<br />
2006 3 944 42,9 7,4<br />
2007 3 847 43,0 6,4<br />
2008 3 510 41,2 5,4<br />
2009 3 819 43,8 5,5<br />
2010 3 981 40,0 5,1<br />
2011 4 247 43,5 5,7<br />
2012 4 068<br />
8 000<br />
7 000<br />
6 000<br />
5 000<br />
4 000<br />
3 000<br />
2 000<br />
1 000<br />
0<br />
1975 1980 1985 1990 1995 2000 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Anlage 4b: Anzahl der erstmalig angezeigten BK 1975-2012<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 4 71<br />
Anlage 5a: Entwicklung von BK-Anzeigen 1975-2012<br />
Hautkrankheiten Obstruktive AW-Krankheiten<br />
Jahr<br />
%<br />
%<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
bb ep bb ep<br />
1975 1 106 0 21,8 124 0 41,9<br />
1980 1 394 0 11,1 249 0 17,3<br />
1985 1 355 70,1 15,1 487 52,0 20,7<br />
1990 1 801 79,2 31,7 880 47,8 23,5<br />
1995 1 525 70,0 12,2 1 173 36,2 6,9<br />
2000 1 081 69,0 7,5 591 36,9 4,9<br />
2003 1 023 59,5 5,9 572 32,1 3,1<br />
2004 895 61,8 5,9 559 35,4 6,1<br />
2005 865 66,4 4,3 500 36,4 3,8<br />
2006 580 65,2 4,1 422 36,3 4,5<br />
2007 498 69,3 4,4 422 36,7 2,8<br />
2008 451 66,1 3,5 358 34,6 5,3<br />
2009 608 68,1 2,6 353 32,3 2,5<br />
2010 601 65,3 2,8 311 31,8 3,9<br />
2011 761 73,1 1,4 366 34,2 3,3<br />
2012 707 71,9 0,7 324 28,4 2,2<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
bb = berufsbedingt, ep = entschädigungspflichtig anerkannt, AW = Atemwegskrankheiten<br />
2 000<br />
1 800<br />
1 600<br />
1 400<br />
1 200<br />
1 000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
1 400<br />
1 200<br />
1 000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
1975<br />
1980<br />
1985<br />
1990<br />
1995<br />
2000<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
0<br />
1975<br />
1980<br />
1985<br />
1990<br />
1995<br />
2000<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
Anlage 5b: Entwicklung der BK-Anzeigen: Hautkrankheiten<br />
(BK 5101) 1975-2012<br />
Anlage 5c: Entwicklung der BK-Anzeigen:<br />
obstruktive Atemwegskrankheiten (BK-Gruppe 43)<br />
1975-2012<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
72<br />
Anhang 4<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
Anlage 6a: Entwicklung der asbestbedingten BK (Anzeigen) 1975-2012<br />
Jahr<br />
Asbestose Bronchial-Ca Mesotheliom<br />
Anzahl % bb Anzahl % bb Anzahl % bb<br />
1975 32 43,8 1 * *<br />
1980 36 33,3 2 50,0 6 33,3<br />
1985 88 58,0 13 46,2 20 80,0<br />
1990 146 68,5 30 36,7 34 85,3<br />
1995 304 71,1 88 31,8 59 76,3<br />
2000 211 55,0 132 31,8 92 68,5<br />
2003 234 59,4 134 29,1 88 70,5<br />
2004 216 58,3 119 23,5 101 72,3<br />
2005 220 60,9 155 19,3 111 67,6<br />
2006 237 59,5 230 22,2 118 72,0<br />
2007 221 53,4 201 24,4 99 70,7<br />
2008 177 52,5 148 17,7 100 63,0<br />
2009 221 56,2 133 18,0 117 61,5<br />
2010 218 48,6 157 21,0 103 63,1<br />
2011 243 52,7 169 26,0 120 63,3<br />
2012 200 55,5 130 19,2 102 69,6<br />
bb = berufsbedingt (%), * 1975 noch keine BK<br />
350<br />
300<br />
250<br />
Asbestose<br />
Bronchial-Ca<br />
Mesotheliom<br />
Anzahl<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
1975<br />
1980<br />
1985<br />
1990<br />
1995<br />
2000<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
Anlage 6b: Entwicklung der asbestassoziierten BK (Anzeigen; BK 4103-4105) 1975-2012<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 4 73<br />
Anlage 7: Dienstgeschäfte und Tätigkeiten des Staatlichen Gewerbearztes im Jahr 2012<br />
Position Tätigkeit<br />
Zuständigkeiten<br />
Gewerbeaufsicht (1+3) Bergaufsicht (2)<br />
Summe (4)<br />
1 Außendienst<br />
1.1. Dienstgeschäfte 91 91<br />
1.2. Tätigkeiten<br />
1.2.1. Betriebsbesichtigungen, Überprüfungen 38 38<br />
1.2.2. Besprechungen 91 91<br />
1.2.3. Vorträge (dienstlich) 30 30<br />
1.2.4. sonstige Tätigkeiten 0 0<br />
1.2.5. ärztliche Untersuchungen 3 3<br />
1.2.6. Messungen 1 1<br />
1.2.7. Beanstandungen* 0<br />
2 Innendienst<br />
2.1. Gutachten, Stellungnahmen, Beratungen<br />
2.1.1.<br />
Gutachten über BK und andere berufsbedingte<br />
Erkrankungen**<br />
0<br />
2.1.2. Stellungnahmen bez. ASiG* 0<br />
2.1.3. sonstige Gutachten und Stellungnahmen* 0<br />
2.1.4. Beratung in arbeitsmedizinischen Fragen 866 866<br />
2.2. Ermächtigung von Ärzten<br />
2.2.1. Ermächtigungen durch Staatlichen Gewerbearzt 13 13<br />
2.2.2. Stellungnahme zu Ermächtigungen 0 0<br />
2.2.3. Fristverlängerungen 54 54<br />
2.3. ärztliche Untersuchungen<br />
2.3.1. Untersuchungsanlass<br />
2.3.1.1. vorgeschriebene Vorsorgeuntersuchungen 50 50<br />
2.3.1.2 BK-Untersuchungen 0 0<br />
2.3.1.3. sonstige Untersuchungen 0 0<br />
2.3.2. Untersuchungsinhalt<br />
2.3.2.1. körperliche Untersuchungen 50 50<br />
2.3.2.2. Röntgenuntersuchungen 0 0<br />
2.3.2.3. Elektrokardiogramme 40 40<br />
2.3.2.4. Lungenfunktionsuntersuchungen 0 0<br />
2.3.2.5. Blutuntersuchungen 50 50<br />
2.3.2.6. Urinuntersuchungen 50 50<br />
2.3.2.7.1 Hautuntersuchungen 50 50<br />
2.3.2.7.2 Hautteste 0 0<br />
2.3.2.8. sonstige medizin.-techn. Untersuchungen 0 0<br />
2.4. Analysen<br />
2.4.1. biologisches Material 0 0<br />
2.4.2. Arbeitsstoffe 0 0<br />
2.4.3. Raumluftproben 0 0<br />
2.4.4. sonstige Analysen 0 0<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
* Tätigkeiten werden statistisch nicht erfasst<br />
** ärztlich bearbeitete BK-Fälle<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
74<br />
Anhang 4<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
Anlage 8: Begutachtete BK im Jahr 2012<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
Gewerbeaufsicht Bergbau sonst., Fremdrentenges. Summe<br />
Nr. BK<br />
beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best.<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
1101 Erkrankungen durch Blei oder seine Verbindungen 2 2 0 0<br />
1102 Erkrankungen durch Quecksilber oder seine Verbindungen 2 2 0 0<br />
1103 Erkrankungen durch Chrom oder seine Verbindungen 17 2 17 2 0<br />
1104 Erkrankungen durch Cadmium oder seine Verbindungen 0 0 0<br />
1105 Erkrankungen durch Mangan oder seine Verbindungen 1 1 0 0<br />
1106 Erkrankungen durch Thallium oder seine Verbindungen 0 0 0<br />
1107 Erkrankungen durch Vanadium oder seine Verbindungen 0 0 0<br />
1108 Erkrankungen durch Arsen oder seine Verbindungen 1 1 0 0<br />
1109 Erkrankungen durch Phosphor oder seine anorganischen Verbindungen 1 1 0 0<br />
1110 Erkrankungen durch Beryllium oder seine Verbindungen 2 2 0 0<br />
1201 Erkrankungen durch Kohlenmonoxid 1 1 0 0<br />
1202 Erkrankungen durch Schwefelwasserstoff 0 0 0<br />
1301 Schleimhautveränderungen, Krebs oder andere Neubildungen der Harnwege durch<br />
aromatische Amine<br />
51 5 5 51 5 5<br />
1302 Erkrankungen durch Halogenkohlenwasserstoffe 24 24 0 0<br />
1303 Erkrankungen durch Benzol, seine Homologe oder durch Styrol 6 6 0 0<br />
1304 Erkrankungen durch Nitro- oder Aminoverbindungen des Benzols oder seiner Homologe<br />
oder ihrer Abkömmlinge<br />
4 4 0 0<br />
1305 Erkrankungen durch Schwefelkohlenstoff 0 0 0<br />
1306 Erkrankungen durch Methylalkohol (Methanol) 0 0 0<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 4 75<br />
Anlage 8 (Fortsetzung): Begutachtete BK im Jahr 2012<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
Gewerbeaufsicht Bergbau sonst., Fremdrentenges. Summe<br />
Nr. BK<br />
beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best.<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
1307 Erkrankungen durch organische Phosphorverbindungen 0 0 0<br />
1308 Erkrankungen durch Fluor oder seine Verbindungen 1 1 0 0<br />
1309 Erkrankungen durch Salpetersäureester 0 0 0<br />
1310 Erkrankungen durch halogenierte Alkyl-, Aryl- oder Alkylaryloxide 0 0 0<br />
1311 Erkrankungen durch halogenierte Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylsufi de 0 0 0<br />
1312 Erkrankungen der Zähne durch Säuren 5 1 5 1 0<br />
1313 Hornhautschädigungen des Auges durch Benzochinon 0 0 0<br />
1314 Erkrankungen durch para-tertiär-Butylphenol 2 1 2 1 0<br />
1315 Erkrankungen durch Isocyanate, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen<br />
haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufl eben der<br />
Krankheit ursächlich waren oder sein können<br />
32 8 32 8 0<br />
1316 Erkrankung der Leber durch Dimethylformamid 3 3 0 0<br />
1317 Polyneuropathie oder Enzephalopathie durch organische Lösungsmittel oder deren<br />
Gemische<br />
1318 Erkrankungen des Blutes, des blutbildenden und des lymphatischen Systems durch<br />
Benzol<br />
2101 Erkrankungen der Sehnenscheiden oder des Sehnengleitgewebes sowie der Sehnenoder<br />
Muskelansätze, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für<br />
die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufl eben der Krankheit ursächlich<br />
waren oder sein können<br />
2102 Meniskusschäden nach mehrjährigen andauernden oder häufi g wiederkehrenden, die<br />
Kniegelenke überdurchschnittlich belastenden Tätigkeiten<br />
2103 Erkrankrankungen durch Erschütterung bei Arbeit mit Druckluftwerkzeugen oder gleichartig<br />
wirkenden Werkzeugen oder Maschinen<br />
18 18 0 0<br />
31 4 4 31 5 27<br />
78 5 78 5 0<br />
118 12 118 12 0<br />
32 2 1 32 2 1<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
76<br />
Anhang 4<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
Anlage 8 (Fortsetzung): Begutachtete BK im Jahr 2012<br />
Nr. BK<br />
2104 Vibrationsbedingte Durchblutungsstörungen an den Händen, die zur Unterlassung aller<br />
Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das<br />
Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
Gewerbeaufsicht Bergbau sonst., Fremdrentenges. Summe<br />
beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best.<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
11 5 1 11 5 1<br />
2105 Chronische Erkrankungen der Schleimbeutel durch ständigen Druck 54 25 54 25 0<br />
2106 Druckschädigung der Nerven 8 8 0 0<br />
2107 Abrissbrüche der Wirbelfortsätze 0 0 0<br />
2108 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjähriges Heben<br />
oder Tragen schwerer Lasten oder durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung,<br />
die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung,<br />
die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren<br />
oder sein können<br />
2109 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Halswirbelsäule durch langjähriges Tragen<br />
schwerer Lasten auf der Schulter, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen<br />
haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufl eben der<br />
Krankheit ursächlich waren oder sein können<br />
2110 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjährige, vorwiegend<br />
vertikale Einwirkung von Ganzkörperschwingungen im Sitzen, die zur Unterlassung<br />
aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung<br />
oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können<br />
303 18 7 303 18 7<br />
41 41 0 0<br />
15 15 0 0<br />
2111 Erhöhte Zahnabrasionen durch mehrjährige quarzstaubbelastende Tätigkeit 1 1 1 1 0<br />
2112 Gonarthrose durch eine Tätigkeit im Knien oder vergleichbare Kniebelastungen mit einer<br />
kumulativen Einwirkungsdauer während des Arbeitslebens von mindestens 13 000<br />
Stunden und einer Mindesteinwirkungsdauer von insgesamt 1 Stunde pro Schicht<br />
66 2 2 1 67 2 2<br />
2201 Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft 0 0 0<br />
2301 Lärmschwerhörigkeit 1 356 768 22 1 356 768 22<br />
2401 Grauer Star durch Wärmestrahlung 1 1 0 0<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 4 77<br />
Anlage 8 (Fortsetzung): Begutachtete BK im Jahr 2012<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
Gewerbeaufsicht Bergbau sonst., Fremdrentenges. Summe<br />
Nr. BK<br />
beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best.<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
2402 Erkrankungen durch ionisierende Strahlen 11 11 0 0<br />
3101 Infektionskrankheiten, wenn der Versicherte im <strong>Gesundheitsdienst</strong>, in der Wohlfahrtspflege<br />
oder in einem Laboratorium tätig oder durch eine andere Tätigkeit der Infektionsgefahr<br />
in ähnlichem Maße besonders ausgesetzt war<br />
84 46 3 84 46 3<br />
3102 Von Tieren auf Menschen übertragbare Krankheiten 60 34 4 60 34 4<br />
3103 Wurmkrankheiten der Bergleute, verursacht durch Ankylostoma duodenale der Strongyloides<br />
stercoralis<br />
0 0 0<br />
3104 Tropenkrankheiten, Fleckfieber 9 5 9 5 0<br />
4101 Quarzstaublungenerkrankung (Silikose) 46 16 2 9 4 4 55 20 6<br />
4102 Quarzstaublungenerkrankung in Verbindung mit aktiver Lungentuberkulose (Siliko-<br />
Tuberkulose)<br />
4103 Asbeststaublungenerkrankung (Asbestose) oder durch Asbeststaub verursachte Erkrankungen<br />
der Pleura<br />
4104 Lungenkrebs- oder Kehlkopfkrebs<br />
- in Verbindung mit Asbeststaublungenerkranung (Asbestose)<br />
- in Verbindung mit durch Asbeststaub verursachter Erkrankung der Pleura oder<br />
- bei Nachweis der Einwirkung einer kumulativen Asbestfaserstaub-Dosis am Arbeits<br />
platz von mindestens 25 Faserjahren (25 x 10 6 ((Fasern/m³) x Jahre))<br />
4105 Durch Asbest verursachtes Mesotheliom des Rippenfells, des Bauchfells oder des Perikards<br />
4106 Erkrankungen der tieferen Atemwege und der Lungen durch Aluminium oder seine Verbindungen<br />
4107 Erkrankungen an Lungenfibrose durch Metallstäube bei der Herstellung oder Verarbeitung<br />
von Hartmetallen<br />
1 1 0 0<br />
200 111 24 200 111 24<br />
128 25 23 2 130 25 23<br />
102 71 65 102 71 65<br />
2 2 0 0<br />
11 2 1 11 2 1<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
78<br />
Anhang 4<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
Anlage 8 (Fortsetzung): Begutachtete BK im Jahr 2012<br />
Nr. BK<br />
4108 Erkrankungen der tieferen Atemwege und der Lungen durch Thomasmehl<br />
(Thomasphosphat)<br />
4109 Bösartige Neubildungen der Atemwege und der Lungen durch Nickel oder seine<br />
Verbindungen<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
Gewerbeaufsicht Bergbau sonst., Fremdrentenges. Summe<br />
beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best.<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
0 0<br />
2 2 0<br />
4110 Bösartige Neubildungen der Atemwege und der Lungen durch Kokereirohgase 0 0<br />
4111 Chronische obstruktive Bronchitis oder Emphysem von Bergleuten unter Tage im Steinkohlebergbau<br />
bei Nachweis der Einwirkung einer kumulativen Dosis von in der Regel<br />
100 Feinstaubjahren ([μg/m³] x Jahre)<br />
4112 Lungenkrebs durch Einwirkung von kristallinem Siliziumdioxid (SiO 2<br />
) bei nachgewiesener<br />
Quarzstaublungenerkrankung (Silikose oder Siliko-Tuberkulose)<br />
4113 Lungenkrebs durch poyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe bei Nachweis der<br />
Einwirkung einer kumulativen Dosis von mindestens 100 Benzo(a)pyren-Jahren<br />
([μg/m³] x Jahre)<br />
4114 Lungenkrebs durch das Zusammenwirken von Asbestfaserstaub und polyzyklischen<br />
aromatischen Kohlenwasserstoffen bei Nachweis der Einwirkung einer kumulativen<br />
Dosis, die einer Verursachungswahrscheinlichkeit von mindestens 50 % nach der<br />
Anlage 2 entspricht<br />
4115 Lungenfibrose durch extreme und langjährige Einwirkung von Schweißrauchen und<br />
Schweißgasen (Siderofibrose)<br />
1 5 1 1 6 1<br />
15 1 1 1 16 1<br />
2 1<br />
1 1<br />
14 2 2 15 1<br />
4201 Exogen-allergische Alveolitis 21 8 4 21 8<br />
4202<br />
Erkrankungen der tieferen Atemwege und der Lungen durch Rohbaumwoll-, Rohfl achsoder<br />
Rohhanfstaub (Byssinose)<br />
0 0<br />
4203<br />
Adenokarzinome der Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlen durch Stäube von Eichenund<br />
Buchenholz<br />
9 5 5 9 5<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 4 79<br />
Anlage 8 (Fortsetzung): Begutachtete BK im Jahr 2012<br />
Nr. BK<br />
4301 Durch allergisierende Stoffe verursachte obstruktive Atemwegserkrankungen (einschließlich<br />
Rhinopathie), die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die<br />
für die Entstehung, die Verschimmerung oder das Wiederaufl eben der Krankheit ursächlich<br />
waren oder sein können<br />
4302 Durch chemisch-irritativ oder toxisch wirkende Stoffe verursachte obstruktive Atemwegserkrankungen,<br />
die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung,<br />
die Verschimmerung oder das Wiederaufl eben der Krankheit ursächlich waren<br />
oder sein können<br />
5101 Schwere oder wiederholt rückfällige Hauterkrankungen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten<br />
gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschimmerung oder das Wiederaufleben<br />
der Krankheit ursächlich waren oder sein können<br />
5102 Hautkrebs oder zur Krebsbildung neigende Hautveränderungen durch Ruß, Rohparaffi n,<br />
Teer, Anthrazen, Pech oder ähnliche Stoffe<br />
Zuständigkeitsbereich<br />
Gewerbeaufsicht Bergbau sonst., Fremdrentenges. Summe<br />
beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best.<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
212 72 4 1 213 72 4<br />
271 41 5 271 41 5<br />
728 509 5 1 729 509 5<br />
18 4 18 4 0<br />
6101 Augenzittern der Bergleute 0 0 0<br />
Berufskrankheiten nach § 9(1) SGB VII 4 236 1 811 190 0 0 0 20 5 5 4 256 1 816 195<br />
9999 Berufskrankheit nach § 9(2) SGB VII 160 21 2 160 21 2<br />
0 Kein begründeter Verdacht auf Berufskrankheit 22 1 22 1 0<br />
Summe 4 418 1 833 192 0 0 0 20 5 5 4 438 1 838 197<br />
beg. = begutachtet = im Berichtsjahr abschließend begutachtete Erstanzeigen<br />
bb. = berufsbedingt = Zusammenhang zwischen Erkrankung und beruflichen Einflüssen festgestellt<br />
best. = bestätigt = den Unfallversicherungsträgern zur Anerkennung als entschädigungspflichtige BK vorgeschlagen<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
80<br />
Anhang 4<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
1980 1985 1990 1995 2000 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Anlage 9: Außendienste (Besichtigungen) 1980-2012<br />
Anlage 10a: Entwicklung der Ermächtigungen 2003-2012<br />
Jahr Ermächtigungen Stellungnahmen Fristverlängerungen Summe<br />
2003 524 538 100 1 162<br />
2004 335 349 94 778<br />
2005 9 177 15 201<br />
2006 14 144 29 187<br />
2007 15 140 32 187<br />
2008 5 87 36 128<br />
2009 5 0 31 36<br />
2010 15 0 22 37<br />
2011 15 0 18 33<br />
2012 13 0 54 67<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 4 81<br />
Anzahl<br />
1 200<br />
1 000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
Fristverlängerungen<br />
Stellungnahmen<br />
Ermächtigungen<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
0<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Anlage 10b: Entwicklung der Ermächtigungen 2003-2012<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
82<br />
Anhang 5<br />
Landesprüfungsamt<br />
Landesprüfungsamt für Medizin und Pharmazie,<br />
Approbationswesen<br />
Schutz durch Rechtsverfahren: die<br />
Gesundheit der Bevölkerung<br />
Eine effiziente und leistungsfähige Gesundheitsversorgung<br />
der Bevölkerung in Baden-Württemberg<br />
ist eine besonders wichtige staatliche Aufgabe. Der<br />
demographische Wandel, die daraus resultierenden<br />
Entwicklungen und die damit einhergehenden Unterschiede<br />
rücken die regionale Planung als Lösungsansatz<br />
für eine integrierte und am Wohl der Betroffenen<br />
ausgerichteten Gesundheitsversorgung immer<br />
mehr in den Mittelpunkt der politischen Diskussion.<br />
Aufgrund des hohen Schutzguts hat der Bundesgesetzgeber<br />
für die Gesundheitsberufe besondere<br />
Zulassungsvoraussetzungen erlassen und der staatlichen<br />
Aufsicht unterstellt. „Reglementierte“ Berufe<br />
sind alle Berufe, bei denen entweder die Berufsausübung<br />
und/oder das Führen der Berufsbezeichnung<br />
durch Rechts- oder Verwaltungsvorschriften geregelt<br />
sind. Hierunter fallen die meisten der in der direkten<br />
Patientenversorgung vertretenen Berufsgruppen, wie<br />
z. B. Arzt-, Apothekerberuf, Pflege-, therapeutische<br />
Berufe usw. Wegen ihrer besonderen Verantwortung<br />
für die Gesundheit der Bevölkerung benötigen Angehörige<br />
der medizinischen Berufe neben ihrer erfolgreich<br />
abgeschlossenen Ausbildung auch eine gesonderte<br />
Berufszulassung. Nicht reglementierte Berufe<br />
sind Berufe, die auch ohne Anerkennung ausgeübt<br />
werden dürfen.<br />
Die Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />
(LGA) ist Approbationsbehörde für das gesamte<br />
Land. Von ihm erhalten Deutsche und EU-Angehörige<br />
nach Abschluss ihrer Ausbildung die Approbation,<br />
also die umfassende Berufszulassung für eine<br />
entsprechende Tätigkeit im gesamten Bundesgebiet.<br />
An dere ausländische Staatsbürger mit einschlägiger<br />
Ausbildung erhalten bisher eine für Baden-Württemberg<br />
geltende, in der Regel fachlich eingeschränkte<br />
Berufserlaubnis. Aufgrund des Berufsqualifikationsfeststellungsgesetzes<br />
entfällt seit 01.04.2012 die<br />
Privilegierung aufgrund der Staatsangehörigkeit, so<br />
dass auch Nicht-EU-Staatsangehörige bei entsprechender<br />
Ausbildung grundsätzlich eine Approbation<br />
erhalten können. Soweit die Anerkennung von ausländischen<br />
Berufsqualifikationen bereits in den deutschen<br />
Berufsgesetzen geregelt ist, gehen diese spezielleren<br />
Regelungen den (subsidiären) Regelungen<br />
des Berufsqualifika tionsfeststellungsgesetzes vor. So<br />
enthalten beispielsweise die Approbationsordnung der<br />
Ärzte oder das Krankenpflegegesetz bereits spezielle<br />
Regelungen zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse.<br />
Diese Regelungen sind im Hinblick auf<br />
die Anerkennung von Abschlüssen aus dem europäischen<br />
Wirtschaftsraum sehr konkret. Ansonsten gilt<br />
der allgemeine Grundsatz, dass der Betroffene die<br />
Gleichwertigkeit des Ausbildungsstandes nachweisen<br />
oder die Gleichwertigkeit des Kenntnisstandes<br />
durch das Absolvieren einer Prüfung belegen muss,<br />
die der staatlichen Abschlussprüfung entspricht. So<br />
ist vorgesehen, dass die für die Prüfung der Gleichwertigkeit<br />
zuständige Stelle bei Versagung einer Anerkennung<br />
durch einen rechtsmittelfähigen Bescheid<br />
festlegen muss, welche Qualifikationen vorliegen und<br />
durch welche Maßnahmen die wesentlichen Unterschiede<br />
zur inländischen Ausbildung ausgeglichen<br />
werden können. Diese verbindliche Festlegung gilt<br />
der Transparenz und Rechtssicherheit.<br />
Als Landesprüfungsamt obliegt dem LGA weiter<br />
die verwaltungsmäßige Betreuung der Studiengänge<br />
für die akademischen Heilberufe Ärzte, Zahnärzte,<br />
Apotheker, Psychotherapeuten und Lebensmittelchemiker.<br />
Daher erhalten die Studenten dieser<br />
Fachrichtungen vom Regierungspräsidium z. B. die<br />
Anrechnungen verwandter Studienleistungen, die Zulassungen<br />
zu den einzelnen Prüfungen an den jeweiligen<br />
Universitäten des Landes und bei Bestehen die<br />
staatlichen Prüfungszeugnisse. Bei den Pflegeberufen<br />
(z. B. in der Krankenpflege und Altenpflege), bei<br />
den medizinischen Fachberufen (z. B. in der Physiotherapie/Massage<br />
und Ergotherapie) sowie bei den<br />
sozialen Berufen (z. B. in der Jugend- und Heimerziehung<br />
oder Heilpädagogik) genehmigt und betreut<br />
in fachlicher Hinsicht das Referat für den Bereich<br />
des Regierungsbezirks die entsprechenden Schulen/Ausbildungsstätten,<br />
nimmt bei den Absolventen<br />
die Prüfungen ab und erteilt ihnen bei Bestehen oder<br />
bei vergleichbarer ausländischer Ausbildung die Erlaubnis<br />
zum Führen der geschützten Berufsbezeichnung.<br />
Das Referat erteilt in den akademischen und<br />
nicht-akademischen Gesundheits-, Sozial- und Pflegeberufen<br />
insgesamt ca. 6 500 Approbationen und<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 5 83<br />
Berufserlaubnisse sowie Berufs- und Berufsbezeichnungserlaubnisse<br />
pro Jahr. Im Jahr 2011 wurden rund<br />
2 600 Approbationen und rund 1 100 Berufserlaubnisse<br />
an Ärzte, Zahnärzte, Apotheker, und Psychotherapeuten<br />
erteilt. Das Referat ist hier landesweit<br />
tätig. In den Berufen Gesundheits- und Krankenpflege,<br />
Gesundheits- und Krankenpflegehilfe, Kinderkrankenpflege,<br />
Altenpflege, Altenpflegehilfe sowie Heilerziehungspflege<br />
und Heilerziehungshilfe, bei denen<br />
die Zuständigkeit für den Regierungsbezirk besteht,<br />
wurden rund 1 900 Berufsbezeichnungserlaubnisse<br />
– die Berufsausübung als solche ist nicht erlaubnispflichtig<br />
– verliehen. Den Hauptanteil mit rund 900<br />
Erlaubnissen nimmt der Bereich der Krankenpflege/<br />
Kinderkrankenpflege mit inländischer Ausbildung ein.<br />
In der Altenpflege und Heilerziehungspflege wurden<br />
insgesamt rund 600 Fachkräfte für die ambulante<br />
und stationäre Pflege und Betreuung von alten und<br />
pflegebedürftigen Menschen sowie von Menschen<br />
mit Behinderungen staatlich anerkannt. Bei den<br />
bundesrechtlich geregelten nicht-akademischen Gesundheitsberufen<br />
medizinisch-technischer Assistent,<br />
pharmazeutisch-technischer Assistent, Physiotherapeut,<br />
Masseure/medizinischer Bademeister, Diätassistent,<br />
Ergotherapeut, Logopäde wurden insgesamt<br />
rund 650 Berufserlaubnisse, in den landesrechtlich<br />
geregelten sozialen Berufen Jugend- und Heimerziehung,<br />
Arbeitserziehung, Heilpädagogik und Haus- und<br />
Familienpflege rund 230 Berufserlaubnisse erteilt.<br />
Schutz durch Zusammenarbeit –<br />
Aufsicht und Beratung (Schulaufsicht)<br />
Als Schulaufsichtsbehörde ist die Abteilung für alle<br />
Pflege- und Gesundheitsfachberufe sowie soziale,<br />
sozialpädagogische und sozialpflegerische Fachberufe<br />
im Regierungsbezirk Stuttgart zuständig. Diese<br />
Zuständigkeit erstreckt sich von der Genehmigung<br />
der Schulen und der Ausbildungsstätten über das<br />
gesamte Prüfungswesen bis hin zur Erteilung der Erlaubnisurkunden<br />
sowie die Prüfung der Gleichwertigkeit<br />
ausländischer Ausbildungen. Bei den genannten<br />
Berufen ist das Regierungspräsidium als staatliche<br />
Prüfungsbehörde zuständig für die Koordinierung<br />
und Festsetzung der Prüfungstermine, Besetzung der<br />
Prüfungsausschussvorsitzenden, Berufung der Prüfungsausschüsse,<br />
Sichtung und Auswahl sowie ggf.<br />
Überarbeitung der schriftlichen Klausuren, Zulassung<br />
der Prüflinge einschließlich Sichtung der Unterlagen<br />
und Entscheidung über mögliche Härteanträge, Entscheidung<br />
über Anträge auf Rücktritt von der Prüfung<br />
nach erfolgter Zulassung, Fertigung der Urkunden,<br />
Vorsitz bei den Abschlusssitzungen der Prüfungsausschüsse<br />
an den einzelnen Schulen, Fertigung von<br />
Bescheiden bei Nichtbestehen der Prüfung, Erlass<br />
von Widerspruchsbescheiden bei Widerspruch bei<br />
Nichtbestehen der Prüfungen und Durchführung der<br />
Klageverfahren in der Funktion als beklagte Behörde<br />
in Vertretung des Landes Baden-Württemberg. Mit<br />
diesen Tätigkeiten im Zusammenhang mit der staatlichen<br />
Prüfung sowie der Aufsicht über diese Schulen<br />
wird für einen wirksamen Patientenschutz und die Sicherstellung<br />
qualifizierten Personals gesorgt. Schon<br />
im Jahr 2011 hat sich abgezeichnet, dass ein neuer<br />
Beruf, der „Alltagsbetreuer“ und weitere neue Aufgaben<br />
auf das Landesprüfungsamt zukommen. Für einige<br />
der genannten Berufe wird nunmehr auch eine<br />
Akademisierung aufgrund von bundesrechtlichen Regelungen<br />
möglich. Durch Änderung des Landespflegegesetzes<br />
können solche Änderungen nun auch in<br />
Baden-Württemberg umgesetzt werden. Die Aufgabe<br />
des Regierungspräsidiums besteht hier u. a. in einem<br />
Abgleich der Ausbildungsinhalte des Studiums für die<br />
Erlangung der integrierten Berufsausbildung mit den<br />
von den jeweiligen Verordnungen vorgeschriebenen<br />
Ausbildungsinhalten.<br />
Am Beispiel der Altenpflege sollen im folgenden<br />
exemplarisch die Aufgaben der Schulaufsicht dargestellt<br />
werden: Im Regierungsbezirk Stuttgart bestehen<br />
derzeit 19 Berufsfachschulen für Altenpflege<br />
und Altenpflegehilfe in freier Trägerschaft, weitere<br />
Interessenten möchten in naher Zukunft eine solche<br />
Berufsfachschule gründen. Zu einer Schulneugründung<br />
muss zunächst eine geeignete Immobilie<br />
nachgewiesen werden, geeignetes pädagogisch und<br />
fachlich geschultes Personal angestellt und alle sächlichen<br />
Mittel vom Lehrbuch bis hin zum Pflegebett,<br />
an dem die Schüler die Grundlagen der Pflege vermittelt<br />
bekommen, bereitgestellt werden. Die Schulaufsichtsbehörde<br />
hat sich von der Geeignetheit der<br />
Räume ebenso persönlich zu überzeugen, wie von<br />
der Geeignetheit der Schulleitung und Lehrer. In Abstimmung<br />
mit der Schulaufsichtsbehörde schließt<br />
die Schule Kooperationsverträge mit den Pflegeeinrichtungen<br />
ab, in denen dann der praktische Teil der<br />
Ausbildung stattfindet. Bei Vorliegen aller Voraussetzungen<br />
erteilt das zuständige Referat den Genehmigungsbescheid<br />
zur Eröffnung der Schule. Dieser<br />
erlaubt es dann dem Träger, den Ausbildungsbetrieb<br />
aufzunehmen. Selbstverständlich hat sich die neue<br />
Schule bereits im Vorfeld der Eröffnung bekanntgemacht,<br />
so dass es ihr in aller Regel gelingt, nicht zuletzt<br />
aufgrund des sich immer stärker abzeichnenden<br />
Mangels an Fachkräften in der Altenpflege, die genehmigten<br />
Schulplätze auch zu belegen. Vom ersten<br />
Tag des Schulbetriebs an ist das zuständige Referat<br />
in ständigem, beratendem und begleitendem Kontakt<br />
mit den Schulen, Schulleitern und Schülern, um<br />
den Ablauf der Ausbildung möglichst reibungslos zu<br />
gestalten und die Einhaltung der vorgeschriebenen<br />
Ausbildung nach den Vorschriften des Altenpflegegesetzes,<br />
der Bundesausbildungs- und Prüfungsverordnung<br />
für den Beruf des Altenpflegers und der<br />
Altenpflegerin und ergänzender landesrechtlicher<br />
Verordnungen sicher zu stellen. Um die staatlichen<br />
Zuschüsse der Privatschulfinanzierung zu erhalten,<br />
muss sich die neue Schule drei Jahre lang bewähren,<br />
d. h. sie muss sich selbst finanzieren und die Ausbil-<br />
Landesprüfungsamt<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
84<br />
Anhang 5<br />
Landesprüfungsamt<br />
dung ohne staatlichen Zuschuss durchführen. Wenn<br />
die Schulaufsichtsbehörde am Ende des ersten Ausbildungsdurchgangs<br />
und nach Abnahme der ersten<br />
Abschlussprüfung feststellt, dass die Schule sich bewährt<br />
hat und der Schulträger uneingeschränkt geeignet<br />
ist, die Schule weiterhin zu betreiben, erhält die<br />
Schule eine förmliche Anerkennung als Privatschule<br />
nach dem Privatschulgesetz und die staatlichen Zuschüsse<br />
können fließen. Im eingespielten und normalen<br />
Ablauf der Ausbildung werden jährlich wiederkehrend<br />
im Laufe des dritten Ausbildungsjahres die<br />
einzelnen Schüler für die staatliche Abschlussprüfung<br />
zugelassen. Die Abteilung prüft die Zulassungsvoraussetzungen,<br />
also etwa, ob die Ausbildung regelmäßig,<br />
ohne übermäßige Fehlzeiten und erfolgreich, also im<br />
Rahmen des zulässigen Notenspektrums, absolviert<br />
wurde und erteilen oder versagen danach die Zulassung.<br />
Im Rahmen jeder Prüfungskampagne werden<br />
auf Vorschlag der Schulen die Prüfungsausschüsse<br />
bestellt und die schriftlichen Prüfungsthemen ausgewählt.<br />
Die Schulaufsichtsbehörde nimmt regelmäßig<br />
zumindest an den mündlichen Abschlussprüfungen<br />
aller Schulen den Prüfungsvorsitz wahr. Der Vorsitzende<br />
des Prüfungsausschusses leitet die Prüfung<br />
und deren Abschlusssitzung, schließt die Prüfung ab,<br />
stellt deren Ergebnis fest, führt Einzelgespräche mit<br />
den Schülern, die die Prüfung nicht bestanden haben<br />
und überreicht den Absolventen in der Regel bereits<br />
unmittelbar im Anschluss an die bestandene Prüfung<br />
die staatlichen Abschlusszeugnisse. Die Vorsitzendentätigkeit<br />
ermöglicht einen unverzichtbaren Einblick<br />
in das Geschehen bei den Schulen vor Ort und<br />
ist auch repräsentativer Teil der dem Regierungspräsidium<br />
obliegenden Schulaufsicht. Bei Vorliegen der<br />
persönlichen Voraussetzungen erhalten die Prüfungsteilnehmer<br />
kurze Zeit später die Erlaubnisurkunden,<br />
um ihren Beruf als staatlich anerkannte Fachkräfte<br />
ausüben zu können. Aufgrund der seit Jahren gewachsenen<br />
kontinuierlichen, verlässlichen und vertrauensvollen<br />
Begleitung und Beratung der Schulen<br />
und der Auszubildenden besteht ein sehr gutes Einvernehmen<br />
mit den Berufsfachschulen.<br />
Schutz durch Rechtseingriffe – Entzug<br />
der Approbation/Berufsurkunde<br />
Erst mit der Approbation darf der akademische Heilberuf<br />
(etwa: Arzt, Zahnarzt, Apotheker) ausgeübt und<br />
die Berufsbezeichnung geführt werden. In den nichtakademischen<br />
Berufen darf ohne die Berufsbezeichnungsurkunde<br />
die jeweilige Berufsbezeichnung nicht<br />
geführt werden; der Gesundheitsfach- oder Pflegeberuf<br />
sowie der soziale Beruf könnte somit nur eingeschränkt<br />
ausgeübt werden. Die Bundesärzteordnung<br />
sieht beispielsweise für Ärzte vor, dass eine Approbation<br />
neben dem Vorliegen der fachlichen Voraussetzungen<br />
u. a. nur dann erteilt werden darf, wenn<br />
der Antragsteller „sich nicht eines Verhaltens schuldig<br />
gemacht hat, aus dem sich seine Unwürdigkeit<br />
oder Unzuverlässigkeit zur Ausübung des ärztlichen<br />
Berufs ergibt“. Wer eine Approbation erhält, muss<br />
auch „in gesundheitlicher Hinsicht zur Ausübung des<br />
Berufs ungeeignet sein“. Entfällt eine dieser Voraussetzungen<br />
nachträglich, also im Verlauf des Berufslebens,<br />
hat das Regierungspräsidium als zuständige<br />
Behörde zu prüfen, ob ein Verfahren zum Ruhen<br />
oder zum Widerruf der Approbation des Arztes<br />
eingeleitet wird, der Arzt also ggf. von der weiteren<br />
Berufsausübung auszuschließen ist. Unzuverlässig<br />
oder unwürdig zur Ausübung des Berufs ist ein Arzt,<br />
der sich einer schweren Straftat schuldig gemacht<br />
hat. Die Staatsanwaltschaften und Strafgerichte sind<br />
deshalb bei den Angehörigen der akademischen Heilberufe<br />
verpflichtet, die zuständige Approbationsbehörde<br />
über die Einleitung und den Abschluss von<br />
Strafverfahren gegen Angehörige dieser Berufe zu<br />
unterrichten. Die Unzuverlässigkeit betrifft insbesondere<br />
schwere Straftaten im Zusammenhang mit der<br />
Berufsausübung (ärztliche Kunstfehler, Abrechnungsbetrug,<br />
sexueller Missbrauch von Patienten usw.). Sie<br />
liegt vor, wenn das bisherige Verhalten eines Arztes<br />
Rückschlüsse auf eine charakterlich bedingte mangelnde<br />
Bereitschaft zu ordnungsgemäßer Ausübung<br />
des Arztberufes ziehen lässt. Die Beurteilung ist auf<br />
die zukünftige Berufsausübung des Arztes gerichtet.<br />
Es ist deshalb eine Prognose anzustellen, ob er bei<br />
seiner künftigen Berufsausübung nach seiner Gesamtpersönlichkeit<br />
und seinen Lebensumständen<br />
den berufsspezifischen Pflichten eines Arztes noch<br />
gerecht werden und die für die Ausübung des Berufes<br />
erforderliche Zuverlässigkeit gewährleistet. Maßgeblich<br />
für die Prognose sind die konkreten Umstände,<br />
nämlich die Situation des Arztes im Zeitpunkt der<br />
Prognoseerstellung.<br />
Unwürdigkeit liegt vorn, wenn aufgrund der durch<br />
den Arzt begangenen Straftat das Vertrauen der Bevölkerung<br />
in den Arzt und den Berufsstand der Ärzte<br />
insgesamt gestört ist, wenn also der Arzt durch sein<br />
Verhalten nicht mehr das zur Ausübung des ärztlichen<br />
Berufes erforderliche Ansehen und Vertrauen<br />
genießt, weil das Fehlverhalten nicht mit der Vorstellung<br />
in Übereinstimmung gebracht werden kann, die<br />
man mit der Einschätzung der Persönlichkeit eines<br />
Arztes verbindet. Dies betrifft alle schweren Straftaten,<br />
auch wenn sie nicht im engeren Zusammenhang mit<br />
der Berufsausübung begangen wurden (z. B. Betrug,<br />
sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, Körperverletzung,<br />
Mord usw.).<br />
„In gesundheitlicher Hinsicht zur Ausübung des Berufs<br />
geeignet“ ist nur der Arzt, der auch physisch und<br />
psychisch in der Lage ist, den Beruf vollumfänglich<br />
auszuüben. Wer dies nicht ist, stellt unter Umständen<br />
selbst eine Gefahr für Gesundheit und Leben seiner<br />
Patienten dar. Relevant wird dies insbesondere in<br />
den Fällen, in denen ein Arzt trotz einer bei ihm selbst<br />
möglicherweise vorhandenen Suchterkrankung oder<br />
psychischen Erkrankung den Beruf weiterhin ausübt.<br />
Suchterkrankungen werden meistens im Zusam-<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 5 85<br />
menhang mit der Mitteilung von Verkehrsstraftaten<br />
bekannt. In diesen Fällen entsteht häufig Zweifel an<br />
der gesundheitlichen Berufseignung des Arztes. Zur<br />
Klärung dieser Zweifel kann eine amts- oder fachärztliche<br />
Begutachtung auf Kosten des Arztes angeordnet<br />
werden, von deren Ergebnis das weitere Vorgehen<br />
abhängt. Häufig werden von den Gutachtern<br />
Therapievorschläge gemacht und es werden – etwa<br />
bei Alkoholerkrankungen – Kontrollen vorgeschlagen,<br />
die die Abstinenz belegen. Bei deren Einhaltung kann<br />
dem Arzt die Approbation belassen werden.<br />
Ruhen und Widerruf der Approbation haben jeweils<br />
einen eigenständigen, unterschiedlichen Regelungsgehalt.<br />
Sinn und Zweck der Anordnung des Ruhens<br />
der Approbation als vorübergehende Maßnahme ist<br />
es, in unklaren Fällen oder Eilfällen einem Arzt die<br />
Ausübung seines Berufes für bestimmte oder unbestimmte<br />
Zeit zu untersagen, wenn dies im Interesse<br />
der Allgemeinheit und zum Schutz der Patienten geboten<br />
ist. Der betroffene Arzt bleibt Angehöriger seines<br />
Berufsstandes und darf deshalb die Berufsbezeichnung<br />
„Arzt“ weiterführen. Er ist durch die Ruhensanordnung<br />
lediglich vorübergehend an der Ausübung<br />
seines Berufs gehindert. Deshalb ist das „Ruhen der<br />
Approbation“ für die Fälle vorgesehen, in denen gegen<br />
den Arzt ein Strafverfahren wegen des Verdachts<br />
einer Straftat eingeleitet ist, aus der sich die Unzuverlässigkeit<br />
oder Unwürdigkeit zur Ausübung des Berufs<br />
ergeben kann. Darüber hinaus kann das Ruhen<br />
der Approbation angeordnet werden, wenn ein Arzt<br />
derzeit, aber nicht endgültig, „in gesundheitlicher Hinsicht<br />
zur Ausübung des Berufs ungeeignet ist“, oder<br />
wenn er sich weigert, sich der angeordneten amtsoder<br />
fachärztlichen Untersuchung zu unterziehen.<br />
Durch den Widerruf der Approbation wird der Arzt auf<br />
Dauer an der Ausübung des Berufs gehindert. Er ist<br />
nicht mehr Mitglied des Berufsstandes der Ärzte und<br />
darf folglich die Berufsbezeichnung „Arzt“ nicht mehr<br />
führen, bis ihm ggf. auf Antrag erneut eine Approbation<br />
als Arzt erteilt wird. Der Widerruf der Approbation<br />
betrifft Ärzte, die rechtskräftig wegen Straftaten verurteilt<br />
sind, aus denen sich deren Unzuverlässigkeit<br />
oder Unwürdigkeit zur Ausübung des Berufs ergibt<br />
und Ärzte, die auf unabsehbare Zeit gesundheitlich<br />
nicht mehr in der Lage sind, den Beruf auszuüben.<br />
Ruhen und Widerruf der Approbation greifen stark<br />
in die Lebensplanung bzw. Lebensführung des betroffenen<br />
Arztes ein, der dann den Beruf nicht mehr<br />
ausüben darf.<br />
Im Bereich der Pflegeberufe, Gesundheitsfachberufe<br />
und sozialen Berufe ist im Gegensatz zu den<br />
akademischen Heilberufen ein „Ruhen“ der Berufsbezeichnungsurkunde<br />
nicht vorgesehen. Der Widerruf<br />
der Urkunde kann nur wegen „Unzuverlässigkeit“ oder<br />
wegen „gesundheitlicher Ungeeignetheit“ erfolgen.<br />
Artikel 12 des Grundgesetzes gewährt eine umfassende<br />
Berufsausübungsfreiheit als Grundrecht. Ruhens-<br />
und Widerrufsanordnungen greifen in dieses<br />
Grundrecht ein. Eingriffe als Beitrag zum Gesundheitsschutz<br />
bedürfen daher eines Ausgleichs der Interessen<br />
des Einzelnen mit den Interessen der Bevölkerung.<br />
In jedem Einzelfall muss deshalb sorgfältig<br />
abgewogen werden, ob das Ruhen oder der Widerruf<br />
angeordnet werden kann und ob der Grundrechtseingriff<br />
gerechtfertigt ist.<br />
Änderung der Approbationsordnung<br />
für Ärzte<br />
Die Sicherstellung einer flächendeckenden, bedarfsgerechten<br />
und wohnortnahen ärztlichen Versorgung<br />
der Bevölkerung ist ein zentrales gesundheitspolitisches<br />
Anliegen, das durch die demografische<br />
und gesellschaftliche Entwicklung noch an Bedeutung<br />
gewinnt. In ländlichen Regionen zeichnet sich<br />
ein Mangel an Haus- und Fachärzten ab, der die ärztliche<br />
Versorgung beeinträchtigen könnte. Zur gezielten<br />
Nachwuchsgewinnung und Förderung von Medizinstudierenden<br />
sowie zur Stärkung der Allgemeinmedizin<br />
in der ärztlichen Ausbildung wurde durch die Erste<br />
Verordnung zur Änderung der Approbationsordnung<br />
für Ärzte vom 17.07.2012 die Approbationsordnung<br />
für Ärzte vom 27.06.2002 geändert. Die Verordnung<br />
ergänzt die mit dem Gesetz zur Verbesserung der<br />
Versorgungsstrukturen in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
vorgesehenen Maßnahmen zur<br />
Sicherstellung einer flächendeckenden, bedarfsgerechten<br />
und wohnortnahen ärztlichen Versorgung<br />
der Bevölkerung. Sie enthält folgende wesentliche<br />
Neuregelungen:<br />
Das Staatsexamen am Ende des Studiums wird<br />
entzerrt. Dazu wird der bisherige schriftliche Teil des<br />
Zweiten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung vor das<br />
Praktische Jahr (PJ) verlegt. Damit können sich die<br />
angehenden Ärzte während des PJ auf die klinischpraktische<br />
Tätigkeit konzentrieren und ihre ärztlichen<br />
Kompetenzen verfestigen, ohne sich gleichzeitig auf<br />
die schriftlichen Prüfungen vorbereiten zu müssen.<br />
Das erhöht auch die Attraktivität des Studiums. Der<br />
schriftliche Teil des Zweiten Abschnitts der Ärztlichen<br />
Prüfung ist bei den Studierenden als sog. „Hammerexamen“<br />
in die Kritik geraten, seit er seit Oktober 2006<br />
am Ende des sechsjährigen Studiums nach dem PJ<br />
zusammen mit dem mündlichen Teil durchgeführt wird.<br />
Die Studenten forderten seitdem eine Abschaffung des<br />
„Hammerexamens“. Die medizinischen Fakultäten in<br />
Deutschland befürworteten ebenfalls eine Änderung.<br />
Der Medizinische Fakultätentag hat in einer Resolution<br />
Ende Juni 2011 dem Gesetzgeber empfohlen,<br />
den Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung als<br />
Staatsexamen inhaltlich zu erhalten, jedoch zeitlich<br />
in einen schriftlichen und einen mündlich-praktischen<br />
Teil zu teilen. Dabei soll der schriftliche Teil des Zweiten<br />
Abschnitts der Ärztlichen Prüfung vor das PJ ge-<br />
Landesprüfungsamt<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
86<br />
Anhang 5<br />
Landesprüfungsamt<br />
legt werden. Eine entsprechende Entschließung hat<br />
ebenfalls der 114. Deutsche Ärztetag 2011 gefasst.<br />
Ab dem Jahr 2014 wird daher der (schriftliche) Zweite<br />
Abschnitt der Ärztlichen Prüfung vor dem PJ und<br />
der (mündlich-praktische) Dritte Abschnitt der Ärztlichen<br />
Prüfung nach dem PJ abgelegt. Damit wird<br />
wieder, wie schon seit 1970, die Ärztliche Prüfung in<br />
drei Abschnitten abgelegt und die Reform von 2002<br />
zurückgenommen.<br />
Um eine ausgewogenere regionale Verteilung der<br />
angehenden Ärzte zu erreichen, wird der Kreis der<br />
Krankenhäuser, an denen das PJ absolviert werden<br />
kann, erweitert. Ab dem 01.04.2013 kann das PJ nicht<br />
nur an der Universitätsklinik der Heimatuniversität<br />
und an den der Heimatuniversität bisher zugeordneten<br />
Lehrkrankenhäusern absolviert werden, sondern<br />
auch an anderen geeigneten Krankenhäusern.<br />
Den Studierenden erleichtert diese Maßnahme die<br />
Mobilität innerhalb Deutschlands. Für die Krankenhäuser<br />
ist die Ausbildung der Studierenden im PJ ein<br />
wichtiges Mittel der Personalgewinnung. Sie können<br />
dadurch Personal schon früh an sich binden, so dass<br />
die angehenden Ärzte in dem PJ-Krankenhaus ihre<br />
fachärztliche Weiterbildung anschließen und auch darüber<br />
hinaus in diesem Krankenhaus ihre berufliche<br />
Laufbahn fortsetzen. Die Auswahl der Krankenhäuser<br />
erfolgt durch die Universität im Einvernehmen mit<br />
der zuständigen Gesundheitsbehörde.<br />
Zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
bzw. Studium wird den Studierenden künftig auch<br />
die Möglichkeit eingeräumt, das PJ in Teilzeit durchzuführen.<br />
Außerdem wird die Anzahl der zulässigen<br />
Fehltage im PJ auf insgesamt 30 erhöht. Die Änderung<br />
hat insbesondere im Blick, dass im Falle einer<br />
Schwangerschaft bzw. bei der Betreuung minderjähriger<br />
Kinder oder pflegebedürftiger Angehöriger die<br />
bisher möglichen Fehlzeiten von 20 Ausbildungstagen<br />
nicht ausreichen.<br />
Zur Stärkung der Allgemeinmedizin in der ärztlichen<br />
Ausbildung werden ergänzend zu den Maßnahmen<br />
im Zuge der Novellierung der Approbationsordnung<br />
für Ärzte 2002 folgende Regelungen getroffen: Die<br />
Famulatur muss für die Dauer eines Monats in einer<br />
Einrichtung der hausärztlichen Versorgung abgeleistet<br />
werden. Für Studierende, die sich bereits im klinischen<br />
Studienabschnitt befinden, gilt eine Übergangsfrist.<br />
Für das Blockpraktikum in der Allgemeinmedizin<br />
wird eine Dauer von zwei Wochen statt bisher einer<br />
Woche verbindlich vorgeschrieben. Für das Wahltertial<br />
im PJ wird die Vorgabe aufgenommen, dass die<br />
Universitäten zunächst 10 % der Studierenden einen<br />
PJ-Platz in der Allgemeinmedizin anzubieten haben.<br />
Nach einer Übergangsfrist ist diese Quote auf 20 %<br />
anzuheben. So sollen vermehrt Ärzte für eine Weiterbildung<br />
in der Allgemeinmedizin und eine spätere<br />
Niederlassung als Hausärzte gewonnen werden.<br />
Kennzahlen für das Jahr 2012<br />
erteilte Erlaubnisse Altenpfleger 457<br />
erteilte Erlaubnisse Gesundheits- und<br />
Krankenpfleger<br />
erteilte Berufserlaubnisse Jugend- und<br />
Heimerzieher<br />
Zulassungsanträge für die medizinischen<br />
Prüfungen<br />
Approbationen für Ärzte mit deutscher<br />
Ausbildung<br />
Approbationen und Berufserlaubnisse an<br />
Ärzte mit ausländischer Ausbildung<br />
Erteilung Berufserlaubnisse an Physiotherapeuten<br />
894<br />
124<br />
3 378<br />
1 360<br />
1 425<br />
351<br />
Die Kennzahlen des Referats 92 haben gegenüber<br />
dem Vorjahr nochmals zugenommen und bewegen<br />
sich weiterhin auf sehr hohem Niveau. Insgesamt hat<br />
das Referat 6 876 Berufserlaubnisse (Vorjahr: 6 546)<br />
erteilt. Dies umfasst die Approbationen und Berufserlaubnisse<br />
für akademische sowie die Berufsbezeichnungsurkunden<br />
für die nicht-akademische Gesundheits-<br />
und Pflegeberufe sowie für soziale Berufe. Erstmals<br />
steigen im Betrachtungszeitraum seit 2008 die<br />
Zahlen der Erlaubnisse bei deutscher Ausbildung in<br />
den Pflegeberufen wieder an, während sich die Anerkennung<br />
ausländischer Pflegekräfte auf dem Niveau<br />
des Vorjahres bewegt. Bei den ausländischen akademischen<br />
Ausbildungen (Arzt, Zahnarzt, Apotheker)<br />
sind weiterhin Zunahmen zu verzeichnen. Die Zahl<br />
der Approbationen und Berufserlaubnisse an Ärzte<br />
mit ausländischer Ausbildung hat leicht abgenommen<br />
(1 425 gegenüber 1 534 im Vorjahr), übertrifft aber weiterhin<br />
die Zahl der Approbationen für Ärzte mit deutscher<br />
Ausbildung (1 360). Deutlich macht sich das Anerkennungsgesetz<br />
mit dem Wegfall der Privilegierung<br />
für Deutsche und EU-Staatsangehörige bemerkbar.<br />
Bei den Ärzten mit ausländischer Ausbildung hat die<br />
Zahl der erteilten Approbationen um 38 % zugenommen,<br />
die Zahl der erteilten Berufserlaubnisse jedoch<br />
um 42 % abgenommen. Die Zulassungsanträge für die<br />
medizinischen Prüfungen an den Universitäten sind<br />
gegenüber dem Vorjahr weiter rückläufig und haben<br />
das niedrigste Niveau seit fünf Jahren erreicht. Eine<br />
Zunahme ist bei den „Certificates of Good Standing”<br />
zu verzeichnen (482 gegenüber 381 im Vorjahr). Dies<br />
belegt das zunehmende Interesse von Ärzten an einer<br />
Berufsausübung im Ausland.<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 6 87<br />
Laufende Projekte 2012<br />
58 Projekte (Vorjahr: 52) ergänzten 2012 die laufenden<br />
Arbeiten des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg<br />
und hoben einzelne Arbeitsschwerpunkte<br />
heraus. Sie waren/sind zeitlich befristet und<br />
wurden im Rahmen jährlicher Zielvereinbarungen<br />
zwischen dem Fachressort, dem Ministerium für Arbeit<br />
und Sozial ordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />
Baden-Württemberg, und dem Re gie rungspräsidium<br />
Stuttgart abgestimmt.<br />
Projektkriterien<br />
• Mindestgesamtdauer = zwei Monate und Mindestpersonaleinsatz<br />
von zwei Personenmonaten oder<br />
• Drittmittelprojekt (DMP) oder<br />
• Sachkosten über 5 000 EUR<br />
Projekte<br />
Projekttitel<br />
Zeitraum<br />
Verantwortliche<br />
Organisationseinheit<br />
Empfehlungen möglicher Gesundheitsindikatoren für die Evaluation von<br />
ausgewählten Gesundheitszielen der Gesundheitsstrategie<br />
01/2012 - 12/2013 Abt. 9<br />
Geschäftsstelle der fachlichen Planungsgruppe zur Unterstützung der<br />
Umsetzung der Gesundheitsstrategie<br />
01/2010 - 12/2013 Abt. 9<br />
Vorbereitung der inhaltlichen und organisatorischen Voraussetzungen für die<br />
Durchführung modular aufgebauter Amtsarztlehrgänge in Baden-Württemberg<br />
01/2012 - 06/2013 Abt. 9<br />
ISSGA-Neuentwicklung 04/2010 - 12/2013 Ref. 91<br />
Konsequenzen der Neuordnung der Akkreditierungslandschaft in Deutschand<br />
für den akkreditierten Laborbereich des LGA<br />
04/2010 - 12/2014 Ref. 91<br />
LABDÜS-Schnittstelle 01/2012 - 12/2013 Ref. 91<br />
LIMS-Testumgebung 01/2011 - 12/2013 Ref. 91<br />
Organisatorisch-administrativer Teil (einschließlich Gebührenkalkulation/<br />
-abwicklung) der Erstellung modellhafter Fortbildungsmodule für ÖGD-<br />
Bedienstete am Beispiel und im Zusammenhang mit der Krankenhaus-<br />
12/2011 - 12/2013 Ref. 91<br />
hygieneverordnung<br />
Weiterentwicklung LIMS Laborbereich (Folgeprojekt) 01/2004 - 12/2012 Ref. 91<br />
Online-Prüfungsanmeldung 10/2010 - 06/2012 Ref. 92<br />
Automatisiertes mikrobiologisches Trinkwasser-Monitoring-System (DMP) 01/2010 - 07/2013 Ref. 93<br />
Chronisches Q-Fieber beim Menschen (DMP) 01/2011 - 09/2013 Ref. 93<br />
Coxiellen: B Pathogen Panel (DMP) 11/2010 - 10/2012 Ref. 93<br />
Curriculare Fortbildung für den ÖGD in Krankenhaushygiene 01/2012 - 12/2013 Ref. 93<br />
Flächendeckende Umsetzung des MRE-Netzwerks Baden-Württemberg (DMP) 01/2012 - 12/2014 Ref. 93<br />
Ökologie von Zecken als Überträger von Krankheitserregern 03/2012 - 03/2014 Ref. 93<br />
Q-Fieber-Konsiliarlabor: Fachaufgaben (DMP) 01/2010 - 12/2013 Ref. 93<br />
Q-Fieber-Konsiliarlabor: Netzwerkprojekt des RKI-Netzwerkes Zoonosen (DMP) 01/2011 - 12/2013 Ref. 93<br />
Be smart – Don`t start (11.+ 12. Folgeprojekt) im Rahmen der Tabakprävention 01/2001 - 08/2015 Ref. 94<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
88<br />
Anhang 6<br />
Projekte<br />
Projekttitel<br />
Zeitraum<br />
Verantwortliche<br />
Organisationseinheit<br />
Erstellung mehrsprachiger Elternbroschüren Alkohol (DMP) 12/2011 - 12/2013 Ref. 94<br />
Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg. Netzwerke für generationenfreundliche<br />
Kommunen (Folgeprojekt; DMP)<br />
08/2010 - 07/2013 Ref. 94<br />
Hilfen für süchtige und suchtgefährdete Menschen – Hepa & Co 12/2012 - 12/2015 Ref. 94<br />
Kampagne „Spielverderber“ (Folgeprojekt; DMP) 01/2008 - 12/2014 Ref. 94<br />
Pilotgesundheitsdialoge auf Ebene von Kreisen und Städten bzw. Gemeinden im<br />
Rahmen des zu etablierenden Gesundheitsdialogs Baden-Württemberg (DPM)<br />
12/2012 - 10/2013 Ref. 94<br />
Regionaler Knoten Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten<br />
(Folge projekt; DMP)<br />
01/2004 - 07/2013 Ref. 94<br />
Umsetzung des Integrationsplans Baden-Württemberg, Themenschwerpunkt<br />
Gesundheit: Broschüre Demenz (DMP)<br />
12/2010 - 12/2012 Ref. 94<br />
Umsetzung des Integrationsplans Baden-Württemberg, Themenschwerpunkt<br />
Gesundheit: Leitfaden Gesundheit<br />
01/2008 - 12/2013 Ref. 94<br />
Zentrum für Bewegungsförderung Baden-Württemberg (Folgeprojekt; DMP) 05/2011 - 12/2013 Ref. 94<br />
Dokumentation und Auswertung der verbindlichen Sprachstandsdiagnostik<br />
(DMP)<br />
09/2008 - 12/2013 Ref. 95<br />
EDV-unterstützte Dokumentation, Auswertung und Archivierung von<br />
Einschulungsuntersuchungen (DMP)<br />
12/2010 - 12/2013 Ref. 95<br />
Epidemiologie der Haemophilus influenzae-Erkrankungen in Baden-Württemberg 01/2009 - 12/2014 Ref. 95<br />
EPIET 2012/2013 (Rahmenpartnerschaft ECDC) 09/2012 - 12/2014 Ref. 95<br />
Impfschutz und Maßnahmen zum WHO-Ziel 2015: Eliminierung von Masern<br />
und Röteln<br />
01/2009 - 12/2015 Ref. 95<br />
Implementierung des Gesundheitsatlas Baden-Württemberg auf der ÖGD-<br />
Homepage (Folgeprojekt)<br />
10/2009 - 12/2013 Ref. 95<br />
Infektionsbericht Baden-Württemberg 2011 (Folgeprojekt) 01/2009 - 08/2012 Ref. 95<br />
Intensivierte Surveillance der Frühsommer-Meningo-Encephalitis (FSME) in<br />
Baden-Württemberg<br />
01/2012 - 12/2012 Ref. 95<br />
Konzeption und Durchführung einer Fortbildungsreihe zu Methoden der<br />
Gesundheitsberichterstattung<br />
01/2012 - 12/2012 Ref. 95<br />
Masernsurveillance in Baden-Württemberg 2001-2012 (DMP) 01/2012 - 08/2012 Ref. 95<br />
Monitoring sylvatischer Zoonosen (DMP) 01/2011 - 06/2014 Ref. 95<br />
Prospektive Erhebung der Syphilis-, HIV-, HCV- und HBV-Prävalenz bei MSM<br />
in Baden-Württemberg<br />
01/2012 - 04/2013 Ref. 95<br />
Sozialpädiatrisches Entwicklungsscreening für die Schuleingangsuntersuchung 08/2011 - 12/2013 Ref. 95<br />
Tuberkulose-Bericht 2004-2011 01/2012 - 12/2012 Ref. 95<br />
Umstellung auf neue Meldesoftware SurvNet 3 11/2010 - 12/2012 Ref. 95<br />
Weiterentwicklung und Begleitung der Einschulungsuntersuchung 02/2005 - 06/2012 Ref. 95<br />
Aurale Lärmwirkungen bei Kindern 07/2006 - 12/2012 Ref. 96<br />
Bestimmung von Hintergrundkonzentrationen von Schimmelpilzen in Dämmstoffen<br />
und anderen Materialien im Innenraum in Hinblick auf Sanierungsempfehlungen<br />
01/2011 - 07/2012 Ref. 96<br />
(DMP)<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement in Zahnarztpraxen am Beispiel von<br />
Hautkrankheiten<br />
12/2009 - 06/2012 Ref. 96<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 6 89<br />
Projekttitel<br />
Zeitraum<br />
Verantwortliche<br />
Organisationseinheit<br />
Checkliste BioStoffV "Krankenhaus" 09/2009 - 03/2012 Ref. 96<br />
Erkennen und Bewerten von gesundheitsrelevanten Hygienefaktoren in Innenräumen<br />
01/2012 - 06/2013 Ref. 96<br />
Erstellung einer Homepage für Angebote zum betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />
06/2010 - 06/2013 Ref. 96<br />
Evaluation der Angebote zum betrieblichen Gesundheitsmanagement in der<br />
Landesverwaltung im Rahmen der Gesundheitsstrategie (DMP)<br />
01/2011 - 03/2013 Ref. 96<br />
FUNGISCOPE – Identifizierung von Schimmelpilzen als seltene Infektionserreger<br />
(DMP)<br />
10/2010 - 12/2013 Ref. 96<br />
Gutachten: Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit in<br />
Baden-Württemberg<br />
07/2012 - 04/2013 Ref. 96<br />
Leitfaden "Arbeitsschutz in Einrichtungen der vorschulischen Erziehung" 09/2008 - 12/2012 Ref. 96<br />
Leitfaden für den Umgang mit Nadelstichverletzungen und den Einsatz von<br />
sicheren Instrumenten (Nadelschutztechniken, NST) im Krankenhaus –<br />
01/2012 - 03/2012 Ref. 96<br />
2. ergänzte Auflage (DMP)<br />
Leitfaden: Mutterschutz im Krankenhaus (3. Auflage) 09/2009 - 06/2012 Ref. 96<br />
Organisatorische Unterstützungsleistungen im Rahmen der Geschäftsstelle des<br />
WHO-CC (DMP)<br />
04/2007 - 09/2014 Ref. 96<br />
Raumklima und Befindlichkeit/Wohnzufriedenheit der Bewohner in energetisch<br />
teilsanierten Wohnungen (KLIMOPASS; DMP)<br />
01/2011 - 06/2013 Ref. 96<br />
Projekte<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
90<br />
Anhang 7<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot 2012<br />
Das Angebot richtet sich zum einen an die Mitarbeiter<br />
der Gesundheitsämter, die in der Frühförderung<br />
und in den Arbeitsbereichen des Landesarztes<br />
für behinderte Menschen sowie im medizinischen Arbeitsschutz<br />
Tätigen, zum anderen an verschiedene<br />
Berufsgruppen im Umgang mit Hygiene in medizinischen<br />
Einrichtungen.<br />
Eine aktuelle Übersicht der Veranstaltungen enthält<br />
der Fortbildungskalender auf der Homepage des<br />
Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong>es in Baden-Württemberg<br />
(www.gesundheitsamt-bw.de). Dort können<br />
Anmeldungen auch online erfolgen.<br />
Veranstaltungen <strong>Öffentlicher</strong> <strong>Gesundheitsdienst</strong> (ÖGD) – Landesarzt für<br />
behinderte Menschen – Arbeitsmedizin<br />
Allgemeine Hygiene und Infektionsschutz<br />
Thema<br />
Termin<br />
Verantwortliche<br />
Organisationseinheit<br />
Krankenhaushygiene für den ÖGD (Curriculare Fortbildung)<br />
01.-02.02./29.02.-01.03./06.-07.03./<br />
13.-14.03./23.-24.05./11.-12.07./18.09./<br />
Ref. 93<br />
24.-25.10./21.-22.11./27.-28.11.2012<br />
Laborworkshop „Molekularbiologische Diagnostik am<br />
Beispiel von Influenza“<br />
14.02.2012 Ref. 93<br />
Laborworkshops „Methoden und Befundbewertung im<br />
Wasserlabor“<br />
05.03./24.09.2012 Ref. 93<br />
Laborworkshops „Diagnostik der Tuberkulose“ 17.04./20.04.2012 Ref. 93<br />
Laborworkshop „Mikrobiologische Grundlagen zur<br />
Diagnostik von Gastroenteritiden“<br />
08.05.2012 Ref. 93<br />
Symposium „Interdisziplinäre Strategien zur Prävention<br />
Multiresistenter Erreger“<br />
08.10.2012 Ref. 93<br />
Seminar „Trinkwasserhygiene für Hygienefachkräfte“ 29.11.2012 Ref. 93<br />
Gesundheitsförderung, Prävention, Landesarzt für behinderte Menschen<br />
Thema<br />
Termin<br />
Verantwortliche<br />
Organisationseinheit<br />
Qualifizierung "Koordinator/in kommunale Gesundheitsförderung" 05.-06.12.2012 Ref. 94<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 7 91<br />
Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung<br />
Thema<br />
GBE-Reihe<br />
Termin<br />
23.01./19.03./<br />
21.05./23.07.2012<br />
Verantwortliche<br />
Organisationseinheit<br />
Ref. 95<br />
Workshop „Infektionsepidemiologie und Meldewesen“ 07.-08.02.2012 Ref. 95<br />
Gestaltung guter Grafiken zu Gesundheitsdaten 26.03.2012 Ref. 95<br />
Refresher 1: Biologische und toxikologische Gefahrenlagen 27.-28.03.2012 Ref. 95<br />
Management von lebensmittelbedingten Erkrankungen 17.04.2012 Ref. 95<br />
Software-Forum ESU 02.05.2012 Ref. 95<br />
Qualitätsmanagement in Ausbruchssituationen und im IfSG-Meldewesen 15.05./26.11.2012 Ref. 95<br />
Refresher 2: PSA Persönliche Schutzausrüstung – Theorie und Praxis 11.09.2012 Ref. 95<br />
Abschluss Einschulungsuntersuchung 2013/Auftakt Einschulungsuntersuchung<br />
2014<br />
12./13.09.2012 Ref. 95<br />
Dienstbesprechung zur Einschulungsuntersuchung 04./13.12.2012 Ref. 95<br />
Statistik für Fortgeschrittene: Regressionsmodelle 13.12.2012 Ref. 95<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Arbeitsmedizin, Umweltbezogener Gesundheitsschutz<br />
Thema<br />
Termin<br />
Verantwortliche<br />
Organisationseinheit<br />
Treffen der Referenzlabore 23.02.2012 Ref. 96<br />
Fortbildung zum 20./21. Ringversuch 24.02.2012 Ref. 96<br />
Arbeitsmedizinische Kolloquien<br />
• Nr. 88: Demographischer Wandel in der Arbeitswelt 09.03.2012 Ref. 96<br />
• Nr. 89: Chronische Krankheiten in der Arbeitswelt 12.10.2012<br />
WHO-Symposium Wohnen und Gesundheit 30.03.2012 Ref. 96<br />
Fortgeschrittenen-Kurs "Nachweis und Identifizierung von Schimmelpilzen in<br />
Innenräumen und Lebensmitteln"<br />
24./25.4.2012 Ref. 96<br />
Das Noxen-Informationssystem für den ÖGD 25.04.2012 Ref. 96<br />
Anfänger-Kurs "Nachweis und Identifizierung von Schimmelpilzen in Innenräumen<br />
und der Umwelt"<br />
26.-28.4.2012 Ref. 96<br />
3. Arbeitsmedizinisch-umwelttoxikologisches Kolloquium: Stoffliche Grenzund<br />
Richtwerte<br />
04.05.2012 Ref. 96<br />
Laborkurs „Schimmelpilze in Innenräumen“ 22.05.2012 Ref. 96<br />
30. Arbeitsmedizinischer Qualitätszirkel: Medikamenteneinnahme und<br />
moderne Schmerztherapie<br />
13.06.2013 Ref. 96<br />
VDB-Tagung incl. Ringversuch zu luftgetragenen Schimmelpilzen 18.-20.06.2012 Ref. 96<br />
Umwelttoxikologische Kolloquien<br />
• Nr. 18: Bundesimmissionschutzgesetz 18.10.2012 Ref. 96<br />
• Nr. 19: AQS – Analytische Qualitätssicherung 14.11.2012 Ref. 96<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
92<br />
Anhang 7<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Sonstiges<br />
Thema<br />
Amtsärztliche Fortbildung: Begutachtungen bei Dienstunfähigkeit wegen<br />
Sehstörungen und Burnout<br />
LGA-interne Fortbildungen<br />
Thema<br />
Termin<br />
Verantwortliche<br />
Organisationseinheit<br />
8. LGA-Kolloqium „Der staatlich anerkannte Alltagsbetreuer“ 01.02.2012 Ref. 92<br />
9. LGA-Kolloqium „Diabetes und mehr“ 21.03.2012<br />
10. LGA-Kolloqium<br />
• „Aufgaben des S3-Labors und der Molekularbiologie“<br />
• „Einführung in die Schädlingskunde“<br />
11. LGA-Kolloqium „Landesinitiative ‚Gesund aufwachsen und leben in<br />
Baden-Württemberg’“<br />
12. LGA-Kolloqium<br />
• „Von Mäusen und Menschen – Rückblick auf die Hantavirus-Saison 2012<br />
und was wir dabei gelernt haben“<br />
• „Fast wie Grippe oder doch nicht? Ein Krankenhausausbruch durch<br />
respiratorische Synzytal-Viren“<br />
• Was man im Herbst & Winter 2012/13 trägt, wenn es sein muss: Die neue<br />
Kollektion von Bio-Schutzkleidung“<br />
13. LGA-Kolloqium<br />
• „Mutterschutz – eine Herausforderung!“<br />
• „Literaturverwaltung und Wissensmanagement mit Citavi“<br />
Termin<br />
Verantwortliche<br />
Organisationseinheit<br />
10.07.2012 Abt. 9<br />
Geschäftsstelle der<br />
fachlichen Planungsgruppe<br />
Gesundheitsstrategie<br />
der Abt. 9<br />
16.05.2012 Ref. 93<br />
25.07.2012 Ref. 94<br />
10.10.2012 Ref. 95<br />
21.11.2012 Ref. 96<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung Hygiene in medizinischen Einrichtungen<br />
Berufsgruppe Hygienebeauftragte Ärzte<br />
Thema<br />
Grundkurs<br />
Termin<br />
06.-10.02./11.-15.06./<br />
24.-28.09./19.-23.11.2012<br />
Verantwortliche<br />
Organisationseinheit<br />
Ref. 91<br />
Berufsgruppe Desinfektoren<br />
Thema<br />
Termin<br />
Verantwortliche<br />
Organisationseinheit<br />
Grundkurs 05.-23.03./08.-26.10.2012 Ref. 91<br />
Fortbildungskurs 23.-24.04./22.-23.10.2012 Ref. 91<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 7 93<br />
Berufsgruppe Hygienefachkräfte<br />
Thema<br />
Lehrgang A<br />
Termin<br />
Verantwortliche<br />
Organisationseinheit<br />
Grundlagen der Krankenhaushygiene 09.01.-17.02.2012 Ref. 91<br />
Grundlagen der Krankenhausbetriebsorganisation,<br />
Themenbereich 5<br />
20.-24.02./<br />
26.-30.03.2012<br />
Ref. 91<br />
Sozialwissenschaftliche Grundlagen 27.02.-09.03./16.-27.04.2012 Ref. 91<br />
Grundlagen der Mikrobiologie<br />
• Teil 1 12.-23.03.2012 Ref. 91<br />
• Teil 2 11.-22.06.2012 Ref. 91<br />
Grundlagen der Krankenhausbetriebsorganisation 07.-11.05.2012 Ref. 91<br />
Grundlagen der technischen Krankenhaushygiene und des<br />
Krankenhausbaus<br />
• Teil 1 08.-19.10.2012 Ref. 91<br />
• Teil 2 05.-16.11.2012 Ref. 91<br />
Lehrgang B<br />
Grundlagen der technischen Krankenhaushygiene und des<br />
Krankenhausbaus<br />
• Teil 1 16.-27.01.2012 Ref. 91<br />
• Teil 2 16.-27.04.2012 Ref. 91<br />
Sozialwissenschaftliche Grundlagen 06.-17.02.2012 Ref. 91<br />
Grundlagen der Krankenhausbetriebsorganisation 16.-22.06.2012 Ref. 91<br />
Grundlagen der Krankenhausbetriebsorganisation,<br />
Themenbereich 5<br />
25.-29.06.2012 Ref. 91<br />
Grundlagen der Krankenhaushygiene 10.-19.10.2012 Ref. 91<br />
Grundlagen der Mikrobiologie<br />
• Teil 1 05.-16.11.2012 Ref. 91<br />
• Teil 2 26.11.-07.12.2012 Ref. 91<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Hygiene in Arzt- und Zahnarztpraxen<br />
Thema<br />
Hygiene in Zahnarztpraxen<br />
Termin<br />
Verantwortliche<br />
Organisationseinheit<br />
• Teil 1 10.-12.01./20.-22.03./25.-27.09.2012 Ref. 91<br />
• Teil 2 14.-16.02./17.-19.04./16.-18.10.2012 Ref. 91<br />
Hygiene in Arztpraxen<br />
• Teil 1 24.-26.01./09.-11.10.2012 Ref. 91<br />
• Teil 2 06.-08.03./13.-15.11.2012 Ref. 91<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
94<br />
Anhang 7<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
Hygiene in Pflegeeinrichtungen<br />
Thema<br />
Termin<br />
Verantwortliche<br />
Organisationseinheit<br />
Grundkurs 16.-20.01.2012 Ref. 91<br />
Aufbaukurs 1 27.02.-02.03.2012 Ref. 91<br />
Aufbaukurs 2 16.-20.04.2012 Ref. 91<br />
Aufbaukurs 4 07.-11.05./22.-26.10.2012 Ref. 91<br />
Aufbaukurs 3 11.-15.06./25.-29.06.2012 Ref. 91<br />
Aufbaukurs 5 05.-09.11.2012 Ref. 91<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 8 95<br />
Gremienarbeit<br />
Referat 92: Landesprüfungsamt für Medizin<br />
und Pharmazie, Approbationswesen<br />
Gremien<br />
Abteilungsleitung 9<br />
• Deutsche Fachgesellschaft Reisemedizin (Vorsitz)<br />
• Deutscher Verband für Gesundheitswissenschaften<br />
und Public Health (Vorstand)<br />
• „Flug-, Tropen-, Reisemedizin“, Thieme-Verlag<br />
Stuttgart (Mitherausgeber)<br />
• Landesärztekammer Baden-Württemberg: Prüfungsausschuss<br />
für Sozialmedizin und Öffentliches<br />
Gesundheitswesen<br />
• Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren Baden-Württemberg: Gesundheitsforum<br />
- AG Gesundheit als Standortfaktor<br />
- Projektgruppe Gesund und aktiv älter werden<br />
- Projektgruppe Kommunale Gesundheitskonferenzen<br />
• Sozial- und Arbeitsmedizinische Akademie Baden-<br />
Württemberg e. V. (SAMA; Vorstand)<br />
• Zeitschrift Prävention und Gesundheitsförderung,<br />
Springer-Verlag: Praxisbeirat<br />
Referat 91: Recht und Verwaltung<br />
• Arbeitskreis der QM-Beauftragten in amtlichen Untersuchungseinrichtungen<br />
• Informatikzentrum Landesverwaltung Baden-Württemberg<br />
(IZLBW): Arbeitskreis Microsoft-Support<br />
und der LVN-Benutzerkoordinatoren<br />
• Innenministerium: AG CMS-Portalmandanten<br />
• Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren Baden-Württemberg: AG Gesundheitsportal<br />
des Gesundheitsforums<br />
• Arbeitsgemeinschaft der Approbationsbehörden in<br />
Deutschland<br />
• Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Landesprüfungsämter<br />
zum Vollzug des Ausbildungs- und Prüfungsrechts<br />
der Heilberufe<br />
• Arbeitsgemeinschaft der staatlichen anerkannten<br />
Psychotherapeuten-Ausbildungsstätten Baden-<br />
Württemberg<br />
Referat 93: Hygiene, Infektionsschutz<br />
• Arbeitsgemeinschaft der Wasserversorger Bodensee-Rhein<br />
(AWBR): Wissenschaftlicher Beirat<br />
• Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie<br />
(DGHM)<br />
- Fachgruppe Infektionsimmunologie<br />
- Ständige Arbeitsgemeinschaft der Nationalen<br />
Referenz- und Konsiliarlabore<br />
• Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene<br />
(DGKH): Sektion Hygiene in der ambulanten und<br />
stationären Kranken- und Altenpflege/Rehabilitation<br />
• Deutsche Gesellschaft für medizinische Entomologie<br />
und Acarologie<br />
• Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches<br />
(DVGW): Technisches Komitee Schwimmbeckenwasseraufbereitung<br />
• Internationaler wissenschaftlicher Beirat Hygiene<br />
und Medizin<br />
• Landesarbeitsgruppe Borreliose und FSME Baden-<br />
Württemberg<br />
• Netzwerk Biologische Gefahrenlagen<br />
• ÖGD Baden-Württemberg<br />
- Arbeitskreis Dokumentation und Weiterentwicklung<br />
von Hygienestandards in der Langzeit- und<br />
Altenpflege<br />
- Qualitätszirkel Infektionsschutz<br />
• Robert Koch-Institut (RKI): Netzwerke der Nationalen<br />
Referenzzentren und Konsiliarlaboratorien,<br />
Netzwerk Zoonosen (Sprecherin)<br />
• Telematikplattform Medizinische Forschungsnetze:<br />
Arbeitsgruppe Zoonosen und Infektionsforschung<br />
• Umweltbundesamt (UBA):<br />
- Arbeitskreis Mikrobiologie<br />
- Schwimm- und Badebeckenwasserkommission<br />
- Trinkwasserkommission<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
96<br />
Anhang 8<br />
Gremien<br />
• Wasserhygiene-Arbeitskreis der Landesuntersuchungsämter<br />
(ALUA)<br />
• Zeitschrift Hygiene und Medizin, Wissenschaftlicher<br />
Beirat<br />
Referat 94: Gesundheitsförderung, Prävention,<br />
Landesarzt für behinderte Menschen<br />
• AG Ambulante Pflege<br />
• Arbeitsgruppe Aids/STI-Prävention<br />
• Arbeitsgruppe Suchtprävention<br />
• Beauftragte der Bundesregierung für Migration,<br />
Flüchtlinge und Integration: Arbeitskreis Migration<br />
und öffentliche Gesundheit<br />
• Bundesweiter Arbeitskreis der Überregionalen Arbeitsstellen<br />
Frühförderung in den Ländern<br />
• Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung<br />
(BZgA)<br />
- Bund-Länder-Gremium zur Koordinierung von<br />
Maßnahmen der Aids-Aufklärung<br />
- Kooperationstreffen Gesundheitsförderung bei<br />
sozial Benachteiligten<br />
- Länder-Kooperationskreis Suchtprävention<br />
• Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Vernetzungsstelle<br />
Schulverpflegung, Projektgremium Neue Festkultur<br />
• Deutsche STI-Gesellschaft (DSTIG), Sektion Sexuelle<br />
Gesundheit<br />
• Interministerielle Kommission Frühförderung (IKF)<br />
• Kooperationstreffen der Landesvereinigungen für<br />
Gesundheit<br />
• Länderkoordinationsgremium Glücksspielsucht<br />
• Landesarbeitsgemeinschaft für Betreuungsangelegenheiten<br />
• Landesarbeitsgemeinschaft für Suchtfragen Baden-<br />
Württemberg<br />
• Landesbehindertenbeirat Baden-Württemberg<br />
• Landeshörgeschädigtenkommission Baden-Württemberg<br />
• Landeskommission für sehbehinderte und blinde<br />
Menschen Baden-Würrtemberg<br />
• Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren Baden-Württemberg:<br />
- AG-Heimaufsicht<br />
- Gesundheitsforum<br />
* AG Gesundheit als Standortfaktor<br />
* Projektgruppe Aktiv für ein gesundes Altern in<br />
Baden-Württemberg<br />
* Projektgruppe Kommunale Gesundheitskonferenzen<br />
* Projektgruppe Weiterentwicklung der Primärprävention<br />
und Gesundheitsförderung bei Kindern<br />
und Jugendlichen der Gesundheitsstrategie<br />
• Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-<br />
Württemberg<br />
- Beraterkreis Sonderpädagogische Förderung in<br />
allgemeinbildenden Schulen<br />
- Fachbeirat zu frühkindlicher Bildung, Erziehung<br />
und Betreuung<br />
• ÖGD Baden-Württemberg<br />
- Netzwerktreffen g‘sund & g‘scheit<br />
- Regionale Fachkonferenzen der Beratungsstellen<br />
für sexuelle Gesundheit § 19 IfSG<br />
- Regionale Fachkonferenzen für Gesundheitsförderung<br />
in Baden-Württemberg<br />
Referat 95: Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung<br />
• Ärzteverband <strong>Öffentlicher</strong> <strong>Gesundheitsdienst</strong> Baden-Württemberg<br />
e.V.: Fachbereich Prävention<br />
Gesundheitsberichterstattung<br />
• Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik,<br />
Biometrie und Epidemiologie (GMDS): Präsidiumskommisson<br />
zur Nachwuchsförderung<br />
• Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention:<br />
Fachbereich öffentliche Gesundheit<br />
• Deutsche Gesellschaft für Virologie<br />
• Deutsches Grünes Kreuz e. V.: Arbeitsgemeinschaft<br />
Meningokokken<br />
• Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie<br />
(DGHM): Kommission Lebensmittel-Mikrobiologie<br />
und Lebensmittel-Hygiene, Arbeitsgruppe<br />
Richt- und Warnwerte<br />
• European Programme for Intervention Epidemiology<br />
Training (EPIET), Training Site-Forum<br />
• European Public Health Association: Section on<br />
Infectious Disease Control<br />
• Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren Baden-Württemberg:<br />
- Begleitgruppe zur Einführung der neuen Einschulungsuntersuchung<br />
- Gesundheitsforum<br />
* AG Gesundheit als Standortfaktor<br />
* Projektgruppe Aufbau einer auf die Gesundheitsstrategie<br />
ausgerichteten Gesundheitsberichterstattung<br />
* Projektgruppe Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
* Projektgruppe Gesundheitsziele Baden-Württemberg<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 8 97<br />
• Oberrheinkonferenz: Arbeitsgruppe Gesundheitspolitik<br />
- Expertenausschuss EPI-Rhin<br />
- Expertenausschuss Gesundheitsbeobachtung<br />
• ÖGD Baden-Württemberg<br />
- Arbeitskreis Qualitätsmanagement in der Tuberkulosefürsorge<br />
- Fachbeirat Einschulungsuntersuchung<br />
- Qualitätszirkel Tuberkulose<br />
• Robert Koch-Institut (RKI)<br />
- Bund-Länder-Arbeitsgruppe Surveillance<br />
- Herausgeberbeirat Bundesgesundheitsblatt<br />
- Kommission Infektionsepidemiologie<br />
- Kommission Qualitätssicherung und Methoden<br />
der Umweltmedizin<br />
• Telematikplattform Medizinische Forschungsnetze:<br />
Arbeitsgruppe Zoonosen und Infektionsforschung<br />
• Weltgesundheitsorganisation, Regionalbüro für Europa<br />
(WHO EURO): Regionales Verifizierungskomitee<br />
für die Eliminierung von Masern und Röteln<br />
Referat 96: Arbeitsmedizin, Umweltbezogener<br />
Gesundheitsschutz, Staatlicher Gewerbearzt<br />
• Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe:<br />
Redaktionsgruppe Betriebliche Pandemieplanung<br />
• Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />
(BAuA):<br />
- Ausschuss für Arbeitsmedizin (AfAMed)<br />
* Projektgruppe 1 Konkretisierung der ArbMedVV<br />
* UA 1: Expositionsbezogene arbeitsmedizinsche<br />
Präventionsmaßnahmen<br />
- Ausschuss für biologische Arbeitsstoffe (ABAS),<br />
UA 3: Arbeitskreis Arbeitsmedizinsche Vorsorge<br />
- Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS), UA 4: Arbeitskreis<br />
TRGS: Umgang mit Gefahrstoffen in Einrichtungen<br />
zur humanmedizinischen Versorgung<br />
• Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN): KoSMaS<br />
130-01 Arbeitskreis Betriebliches Gesundheitsmanagement:<br />
Entwicklung DIN SPEC (PAS) 91020<br />
„BGM“<br />
• European Environmental Monitoring Society: Arbeitsgruppe<br />
wissenschaftliche Internet-Fachschaft<br />
• Gesellschaft für Qualitätssicherung in der betriebsärzlichen<br />
Betreuung mbH (GQB): Widerspruchsausschuss<br />
• Gesellschaft für Toxikologie in der Deutschen Gesellschaft<br />
für Pharmakologie und Toxikologie: Arbeitskreis<br />
Regulatorische Toxikologie<br />
• Länderarbeitskreis Rahmenhygienepläne<br />
• Länderausschuss für Arbeitssicherheit (LASI): Arbeitskreis<br />
Handlungshilfe Mutterschutz<br />
• Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz<br />
(LUBW):<br />
- Arbeitskreis Deponiegas Baden-Württemberg<br />
- Arbeitskreis Vorhaben mit Modellcharakter in der<br />
Altlastenbearbeitung<br />
• Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />
- Arbeitskreis Chemische Innenraumluft<br />
- Arbeitskreis Netzwerk Schimmelpilzberatung in<br />
Baden-Württemberg<br />
- Leitstelle für den Qualitätszirkel Analytische Qualitätssicherung<br />
im Bereich der Innenraumluftmessung<br />
biologischer Schadstoffe in Baden-Württemberg<br />
• Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen:<br />
- Arbeitskreis Probabilistische Expositionsabschätzung<br />
- Arbeitskreis Qualitätssicherung im Noxen-Informationssystem<br />
der Bundesländer<br />
- Beirat des Noxen-Informationssystem (NIS) der<br />
Bundesländer<br />
• Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren Baden-Württemberg:<br />
- Arbeitskreis Arbeitsmedizin im Rahmen der<br />
Deutsch-Französischen Zusammenarbeit im Arbeitsschutz<br />
- Arbeitskreis Arbeitspsychologie<br />
- Landesausschuss für Jugendarbeitsschutz<br />
• Sozial- und Arbeitsmedizinische Akademie Baden-<br />
Württemberg e. V. (SAMA): Planungsgruppe Arbeitsmedizin<br />
• Umweltbundesamt (UBA):<br />
- Ausschuss Gesundheitliche Bewertung von Baustoffen<br />
(AgBB)<br />
- Kommission Innenraumlufthygiene<br />
• Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Beratergruppe<br />
Qualitätssicherung<br />
• Verein Deutscher Ingenieure (VDI/DIN):<br />
- Arbeitskreis Bioaerosole und biologische Agenzien<br />
* Luftgetragene Mikroorganismen und Viren<br />
* MVOC, Endoxine, Mykotoxine, Glukane<br />
- Arbeitskreis Erfassen von Schimmelpilzen im Innenraum<br />
- Arbeitskreis Messplanung<br />
• Weltgesundheitsorganisation (WHO): WHO-working<br />
group on noise<br />
Gremien<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
98<br />
Anhang 9<br />
Forschung und Lehre<br />
Forschung und Lehre 1<br />
Vorträge<br />
Aichinger E. Masernsituation weltweit. 2. Reisemedizinischer<br />
Tag, CMT Messe, Stuttgart, 21.01.2012.<br />
Aichinger E. Nosokomialer Ausbruch von RSV-Infektionen,<br />
Heidelberg 2011-2012. Jour Fixe-Besprechung<br />
im Rahmen des PAE-Programms des Robert<br />
Koch-Instituts (RKI), Berlin, 19.04.2012.<br />
Aichinger E. Zusammenfassung des Masernausbruchs<br />
in Baden-Württemberg, 2011 – Und nun? Jour<br />
Fixe-Besprechung im Rahmen des PAE-Programms<br />
des RKI, Berlin, 19.07.2012.<br />
Berg B. Entwicklung des Pflegebedarfs in der Eingliederungshilfe.<br />
Fachtagung der Heimaufsichtsbehörden<br />
SK/LK Karlsruhe, Karlsruhe, 25.01.2012.<br />
Berg B. Zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen<br />
in Deutschland. Expertenworkshop Kinderrehabilitation<br />
der Deutschen Rentenversicherung, Stuttgart,<br />
09.07.2012.<br />
Fischer G. Bedeutung von Schimmelpilzen, Mykotoxinen<br />
und Schimmelpilz-Allergenen in Innenräumen.<br />
Cottbuser Forum Umwelt und Gesundheit,<br />
22. 02.2012.<br />
Fischer G. Gesundheitliche Bewertung von Schimmelpilzen<br />
– Möglichkeiten und Grenzen. Landesarchiv<br />
Baden-Württemberg, Ludwigsburg, 06.-07.10.2012.<br />
Fischer G. Möglichkeiten und Grenzen der Allergiediagnostik<br />
bei Schimmelpilzen. AG Asthmaschulung<br />
im Kindes- und Jugendalter, Kinderkrankenhaus<br />
Ralstedt, Hamburg, 24.10.2012.<br />
Fischer G. Resistenzentwicklung bei Antimykotika.<br />
Bundesinstitut für Risikobwertung, 7. Sitzung Biologische<br />
Gefahren, Berlin, 15.03.2012.<br />
Fischer G. Schimmel – Problem unter Deutschen<br />
Dächern. Behördliche Empfehlungen? 6. Kölner<br />
Schimmelpilzkonferenz der TÜV Rheinland Akademie,<br />
Köln, 07.12.2012.<br />
Fischer G. Schimmelpilze: Aktueller wissenschaftlicher<br />
Stand zur innenraumhygienischen Bedeutung.<br />
11. Umweltmedizinische Jahrestagung IGUMED und<br />
EUROPEAN, Hamburg, 19.-21.10.2012.<br />
Fischer G. Schimmelpilze – die großen Unbekannten?!<br />
– Aktuelles zu neuen und alten Bekannten.<br />
53. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie<br />
und Beatmungsmedizin, Nürnberg, 29.03.-<br />
01.04.2012.<br />
Fischer G. Schimmelpilz-Kontaminationen in Gebäuden<br />
– Gesundheitliche Bewertung und Sanierung.<br />
VDI-Wissensforum, Frankfurt, 23.-24.10.2012.<br />
Fischer G. Zellkultur-basierte In-vitro-Tests zur Wirkung<br />
von Bioaerosolen – Möglichkeiten und Aussagekraft.<br />
16. Pilztagung – Gemeinsame Fachtagung<br />
für Biogene Schadstoffe des VDB/BSS und UBA,<br />
Dessau-Roßlau, 18.-20.06.2012.<br />
Fleischer J. Umsetzung der neuen TrinkwV bei der<br />
Analytik und Sanierung von Legionellenkontaminationen.<br />
AQS Baden-Württemberg, Universität Stuttgart,<br />
Büsnau, 15.03.2012.<br />
Fleischer J. Untersuchung von Trinkwasserinstallationen<br />
auf Legionella spp. nach TrinkwV – Anforderungen<br />
an die Probenahme. Infoveranstaltung<br />
„Legionellen in Trinkwasserinstallationen“, 4baselab<br />
GmbH, Reutlingen, 10.12.2012.<br />
Fromme H, Lahrz T, Kraft M, Grams H, Link B.<br />
Landesuntersuchungsprogramme (LUPE) – Hintergrund<br />
und künftige Entwicklungen. 6. Jahrestagung<br />
der Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und<br />
Präventivmedizin (GHUP), Freiburg, 22.-23.11.2012.<br />
Jaroni H. Beurteilung des Wirkungspfades Boden<br />
– Mensch. Fortbildungsverbund Boden und Altlasten<br />
Baden-Württemberg, Karlsruhe, 19.06.2012.<br />
Jaroni H. Der Pfad Boden – Mensch. Lehrgang<br />
für Probenehmer, Institut für Wasserbau, Stuttgart,<br />
09.03.2012.<br />
Jaroni H. Pfad Boden – Mensch; Risikoabschätzung/Prüfwerte<br />
- Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft<br />
Baden-Würt temberg, FDB Boden/Altlasten,<br />
Altensteig-Wart, 16.-17.10.2012<br />
- VEGAS – Institut für Wasser- und Umweltmodellierung,<br />
Stuttgart, 18.07.2012<br />
1<br />
ohne Aktivitäten im Rahmen von LGA-eigenen Veranstaltungen<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 9 99<br />
Kluge S, Winterer H, Harder J. Risiko Diptamwurzel-<br />
Extrakt in Nahrungsergänzungsmitteln? – Eine Fallserie<br />
toxischer Leberschäden, Singen 2011. 8. Sitzung<br />
BfR-Kommission „Bewertung von Vergiftungen“, Berlin,<br />
24.04.2012.<br />
Körber J. Der Erfolg der HIV-Pharmakotherapie und<br />
seine Konsequenzen für die HIV-/STI-Primärprävention.<br />
Amtsärztetagung Kloster Schöntal, 07.03.2012.<br />
Körber J. HCV- und STI-Infektionsprävention bei<br />
süchtigen und suchtgefährdeten Menschen. Vorstellung<br />
des Hepa-Projektes, AG Aids- und STI-Prävention,<br />
Stuttgart, 19.11.2012.<br />
Körber J. Vorstellung des Projektes „Hilfen für Süchtige<br />
und suchtgefährdete Menschen – Hepa & Co.“,<br />
AG Substitution, Stuttgart, 28.11.2012.<br />
Leykamm B. Gesundheitsförderung – ein möglicher<br />
Aktivitätsschwerpunkt für Bürgermentoren. Veranstaltung<br />
für Bürgermentoren, Paritätisches Bildungswerk,<br />
Stuttgart, 02.03.2012.<br />
Leykamm B. Kommunale Gesundheitskonferenzen<br />
– Einblicke in aktuelle Entwicklungen. 3. Statussymposium<br />
– die Gesundheitsstrategie im Dialog, Stuttgart,<br />
31.10.2012.<br />
Leykamm B. Kommunale Gesundheitskonferenzen.<br />
Selbsthilfetreffen Der Paritätische, Stuttgart,<br />
26.10.2012.<br />
Link B, Fischer G, Otzelberger K, Rebmann A, Bittighofer<br />
PM. Gesundheitliche Bewertung von Wohnungen<br />
anhand einer Checkliste. 6. Jahrestagung<br />
der Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und<br />
Präventivmedizin (GHUP), Freiburg, 22.-23.11.2012.<br />
Oehme R. Dengue, West Nile – neue Entwicklungen.<br />
2. Reisemedizinischer Tag, CMT Messe, Stutt gart,<br />
21.01.2012.<br />
Oehme R. Durch Zecken übertragene Infektionen<br />
- Fortbildungsveranstaltung der Ärzteschaft Biberach,<br />
Biberach, 04.07.2012<br />
- Fortbildungsveranstaltung Selbsthilfegruppe Borreliose,<br />
Karlsruhe, 05.10.2012<br />
Oehme R. Was übertragen Zecken außer Borrelia<br />
burgdorferi und FSME-Viren? 1. Süddeutscher Zeckenkongress,<br />
Universität Hohenheim, Hohenheim,<br />
21.-22.03.2012.<br />
Otzelberger K, Horras-Hun G, Tögel P, Jovanovic S.<br />
Lärmbedingter Hörverlust bei Kindern und Jugendlichen<br />
in Baden-Württemberg. 6. GHUP-Jahrestagung,<br />
Freiburg, 22.-23.11.2012.<br />
Pfaff G. Auswirkungen des Erfassungsalters auf<br />
den dokumentierten Durchimpfungsgrad von Schulanfängern.<br />
Beobachtungen aus Baden-Württemberg<br />
zur Impfstatuserhebung nach § 34 Abs. 11 IfSG.<br />
Workshop des RKI zur Verbesserung der Erfassung<br />
der Impfquoten im Kindes- und Jugendalter, Berlin,<br />
20.09.2012.<br />
Pfaff G. Prävalenz von Amalgam und quecksilberfreien<br />
Füllstoffen bei Kindern und Jugendlichen, Baden-Württemberg<br />
1997-2011. 62. Wissenschaftlicher<br />
Kongress des Bundesverbandes der Ärztinnen und<br />
Ärzte des Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong>es und des<br />
Bundesverbandes der Zahnärzte des Öffentlichen<br />
<strong>Gesundheitsdienst</strong>es, Erfurt, 10.-12.05.2012.<br />
Pfaff G. Weiterentwicklung des Hitzewarnsystems<br />
für Baden-Württemberg. Fachtagung des Ministeriums<br />
für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und<br />
Senioren Baden-Württemberg (SM) für die Heimaufsichtsbehörden,<br />
Bad Herrenalb, 04.05.2012.<br />
Pfaff G. Zukünftige Berichtspflichten zum WHO-<br />
Ziel 2015 „Eliminierung von Masern und Röteln“.<br />
Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Surveillance“, Berlin,<br />
15.-16.11.2012.<br />
Reick D. Interdisziplinäres Management des bundesweit<br />
größten Legionellenausbruchs in Ulm/Neu-<br />
Ulm aus medizinischer Sicht. 4. Eisenacher Symposium,<br />
Eisenach, 30.05.-01.06.2012.<br />
Reick D. Medizinische Hygieneverordnung Baden-<br />
Württemberg. Fürther-Erlanger-Nürnberger Hygienetage<br />
2012, Fürth, 23.-24.10.2012.<br />
Reick D. MRE-Netzwerk aus Sicht des Landesgesundheitsamtes<br />
Baden-Württemberg. Auftraktveranstaltung<br />
des Landratsamtes Calw, Calw, 17.10.2012.<br />
Reick D. Nachweis von Viren – ein Indikator für<br />
die Praxis. AWBR-/TZW-Kolloquium, Karlsruhe,<br />
16.03.2012<br />
Reick D. Netzwerk zur Prävention der Weiterverbreitung<br />
multiresistenter Erreger in Baden-Württemberg.<br />
GHUP-Jahrestagung, Freiburg, 22.-23.11.2012.<br />
Sammet T. Kommunale Gesundheitsförderung<br />
- 1. Gesundheitskonferenz, Karlsruhe, 21.03.2012<br />
- Sitzung zur Gesundheitskonferenz Ludwigsburg,<br />
Ludwigsburg, 17.07.2012.<br />
Schmolz G. Aufgabenstellung für das Landesgesundheitsamt<br />
Baden-Württemberg. Grundkurs Sozialmedizin,<br />
Bad Mergentheim, 26.01.2012.<br />
Schmolz G. Hajj – eine reisemedizinische Herausforderung.<br />
Refresherseminar Reise- und Tropenmedizin,<br />
Stuttgart, 27.10.2012.<br />
Schmolz G. Mass gatherings – Risikostratifizierung<br />
am Beispiel des Hajj. 4. Nationaler Präventionskongress,<br />
Dresden, 27.-29.09.2012.<br />
Schmolz G. Reiseapotheke. Jahrestagung Mediplus,<br />
Köln, 25.02.2012.<br />
Schnell K. Aktuelle Entwicklungen im Netzwerk<br />
Neue Festkultur. Frühjahrstagung der Kommunalen<br />
Suchtbeauftragten, Waiblingen, 07.05.2012.<br />
Schnell K. Der Erste Glücksspieländerungsstaatsvertrag<br />
und das Landglücksspielgesetz Baden-Württemberg.<br />
Beratung und Behandlung pathologischer<br />
Spieler, Münzesheim, 02.12.2012.<br />
Forschung und Lehre<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
100<br />
Anhang 9<br />
Forschung und Lehre<br />
Schnell K. Neueste Entwicklungen zum Thema<br />
Glücksspiel – Spiel nicht bis zur (Glücksspiel-)Sucht.<br />
Heilbronn, 24.09.2012.<br />
Schnell K. Prevnet – ein Informationsportal der<br />
Suchtprävention.<br />
- AG Suchtprävention, Stuttgart, 26.10.2012<br />
- Herbsttagung der Kommunalen Suchtbeauftragten,<br />
Friedrichshafen, 26.11.2012<br />
Schnell K. Rückblick auf die Tagung „Bodycult –<br />
das „neue“ Körperbewusstsein von Jugendlichen“.<br />
AG Suchtprävention, Stuttgart, 16.03.1012.<br />
Schnell K. Suchtprävention am LGA. Aus erster<br />
Hand – Einführungsseminar für Kommunale Suchtbeauftragte,<br />
Bad Herrenalb, 14.12.2012.<br />
Schnell K. Suchtprävention am LGA. LAG Sucht,<br />
Stuttgart, 07.11.2012.<br />
Vehreschild MJGT, Vehreschild J, Wahlers K, Hamprecht<br />
A, Fischer G, de Hoog S, Cornely OA. Fungiscope<br />
– a global database for emerging fungal infections.<br />
Jahrestagung der International Society for<br />
Human and Animal Mycology (ISHAM) 2012, Berlin,<br />
11.-15.06.2012<br />
Volk-Uhlmann C. Gesundheitliche Chancengleichheit<br />
und gesund älter werden. Arbeitstreffen der Altenhilfefachberater,<br />
Karlsruhe, 18.10.2012.<br />
Volk-Uhlmann C. Gesundheitsförderung mit sozial<br />
Benachteiligten. Treffen der Kursverantwortlichen für<br />
Gesundheitsförderung, Stuttgart, 04.12.2012.<br />
Volk-Uhlmann C. Wie geht`s? Gesundheitsförderung<br />
in der Sozialen Stadt. 17. Kongress Armut und<br />
Gesundheit, Berlin, 08.-10.03.2012.<br />
Weidenfeller P. Hygienische Anforderungen im Umgang<br />
mit MRE-Keimträgerschaft. Fachtagung Caritasverband,<br />
Caritas Schulungszentrum Freiburg,<br />
03.05.2012.<br />
Weidenfeller P. Infektionshygiene auf Isolierstationen.<br />
- Hygienetagung Karlsruhe, Städt. Klinikum Karlsruhe,<br />
12.12.2012<br />
- Symposium Hygiene, Klinikum Stuttgart Katharinenhospital<br />
Stuttgart, 03.02.2012<br />
Weidenfeller P. Klinikbegehung durch den ÖGD.<br />
Hygienetagung Karlsruhe, Städt. Klinikum Karlsruhe,<br />
25.05.2012.<br />
Weidenfeller P. MRE-Netzwerk Baden-Württemberg.<br />
- Auftaktveranstaltung MRE-Netzwerk Balingen,<br />
Landratsamt Balingen, 10.10.2012<br />
- Auftaktveranstaltung MRE-Netzwerk Heilbronn,<br />
Rathaussaal Heilbronn, 25.01.2012<br />
- Auftaktveranstaltung MRE-Netzwerk Rastatt,<br />
Kreistag Rastatt, 31.10.2012<br />
Zöllner I. Ergebnisse der Untersuchung einer vermuteten<br />
Krankheitshäufung. Informationsveranstaltung<br />
zu „Krebserkrankungen in Helmlingen“, Rheinau-<br />
Helmlingen, 18.04.2012.<br />
Zöllner I. Zum Stand der Durchimpfung gegen Poliomyelitis<br />
bei Schulanfängern in Baden-Württemberg.<br />
Landtag von Baden-Württemberg, Weltpoliotag, Stuttgart,<br />
27.10.2012.<br />
Buchbeiträge<br />
Bittighofer PM, Weidenfeller P. Arbeitsschutz beim<br />
Ambulanten Operieren. In: Zinn GC (Hrsg.), Tabori E<br />
(Hrsg.), Weidenfeller P (Hrsg.). Ambulantes Operieren<br />
– Praktische Hygiene. 2. Auflage. Pürgen: Verlag<br />
für medizinische Praxis, 2012: 273-300.<br />
Weidenfeller P, Groismann D, Tabori E. Hygiene<br />
in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. In: Zinn<br />
GC (Hrsg.), Tabori E (Hrsg.), Weidenfeller P (Hrsg.).<br />
Ambulantes Operieren – Praktische Hygiene. 2. Auflage.<br />
Pürgen: Verlag für medizinische Praxis, 2012:<br />
195-204.<br />
Weidenfeller P, Heudorf U. Behördliche Überwachung<br />
der ambulanten OP-Praxis. In: Zinn GC (Hrsg.),<br />
Tabori E (Hrsg.), Weidenfeller P (Hrsg.). Ambulantes<br />
Operieren – Praktische Hygiene. 2. Auflage. Pürgen:<br />
Verlag für medizinische Praxis, 2012: 329-334.<br />
Weidenfeller P. Hygienische Anforderungen an die<br />
Urologie und die HNO-Heilkunde. In: Zinn GC (Hrsg.),<br />
Tabori E (Hrsg.), Weidenfeller P (Hrsg.). Ambulantes<br />
Operieren – Praktische Hygiene. 2. Auflage. Pürgen:<br />
Verlag für medizinische Praxis, 2012: 191-194.<br />
Weidenfeller P. Hygienische Aspekte der Wundheilung.<br />
In: Zinn GC (Hrsg.), Tabori E (Hrsg.), Weidenfeller<br />
P (Hrsg.). Ambulantes Operieren – Praktische<br />
Hygiene. 2. Auflage. Pürgen: Verlag für medizinische<br />
Praxis, 2012: 77-82.<br />
Weidenfeller P. Reinigung und Desinfektion der<br />
Praxis. In: Zinn GC (Hrsg.), Tabori E (Hrsg.), Weidenfeller<br />
P (Hrsg.). Ambulantes Operieren – Praktische<br />
Hygiene. 2. Auflage. Pürgen: Verlag für medizinische<br />
Praxis, 2012: 67-76.<br />
Weidenfeller P. Wäschemanagement der OP-Praxis.<br />
In: Zinn GC (Hrsg.), Tabori E (Hrsg.), Weidenfeller<br />
P (Hrsg.). Ambulantes Operieren – Praktische<br />
Hygiene. 2. Auflage. Pürgen: Verlag für medizinische<br />
Praxis, 2012: 63-66.<br />
Zinn G, Tabori E, Weidenfeller P. Spezielle Hygienemaßnahmen<br />
in der Ophthalmochirurgie. In:<br />
Zinn GC (Hrsg.), Tabori E (Hrsg.), Weidenfeller P<br />
(Hrsg.). Ambulantes Operieren – Praktische Hygiene.<br />
2. Auflage. Pürgen: Verlag für medizinische Praxis,<br />
2012: 157-172.<br />
Zinn G, Weidenfeller P, Becker J. Hygienisch-mikrobiologische<br />
Kontrollen. In: Zinn GC (Hrsg.), Tabori E<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 9 101<br />
(Hrsg.), Weidenfeller P (Hrsg.). Ambulantes Operieren<br />
– Praktische Hygiene. 2. Auflage. Pürgen: Verlag<br />
für medizinische Praxis, 2012: 265-272.<br />
Zeitschriftenartikel<br />
Aichinger E, Gillesberg-Lassen S, Matysiak-Klose D,<br />
Takla A. Aktuelle Epidemiologie und Erfahrungen aus<br />
Ausbruchsuntersuchungen 2010/2011. Epidemiologisches<br />
Bulletin 2012; 19: 165-172.<br />
Boone I, Wagner-Wiening C, Reil D, Jacob J, Rosenfeld<br />
UM, Ulrich RG, Lohr D, Pfaff G. Rise in the<br />
number of notified human hantavirus infections since<br />
October 2011 in Baden-Württemberg, Germany. Eurosurveillance<br />
2012; 17(21): pii=20180.<br />
Claessen H, Genz J, Bertram B, Trautner C, Giani<br />
G, Zöllner I, Icks A. Evidence for a considerable<br />
decrease in total and cause-specific incidences of<br />
blindness in Germany. European Journal of Epidemiology<br />
2012; June 19, Epub ahaed of print.<br />
Ettinger J, Hofmann J, Enders M, Tewald F,<br />
Oehme R, Rosenfeld UM, Ali HS, Schlegel M, Essbauer<br />
S, Osterberg A, Jacob J, Reil D, Klempa B, Ulrich<br />
RG, Kruger DH. Multiple synchronous outbreaks<br />
of Puumala virus, Germany, 2010. Emerging Infectious<br />
Diseases 2012; 18(9): 1461-1464.<br />
Fischer G. Mykotoxinbildung von Schimmelpilzen<br />
in Baumaterialien und deren gesundheitliche Bedeutung.<br />
Umweltmed Forsch Prax 2012; 17(3): 135.<br />
Link B, Gabrio T, Zöllner I, Jaroni H, Piechotowski I,<br />
Schilling B, Felder-Kennel A, Flicker-Klein A, König M,<br />
Maisner V, Schick KH, Fischer G. Decrease of internal<br />
exposure to chlororganic compounds and heavy<br />
metals in children in Baden-Wuerttemberg between<br />
1996/1997 and 2008/2009. Int J Hyg Environ Health<br />
2012; 215(2): 196-201.<br />
Gehringer H, Schacht E, Maylaender N, Zeman E,<br />
Kaysser P, Oehme R, Pluta S, Splettstoesser WD.<br />
Presence of an emerging subclone of Francisella tularensis<br />
holarctica in Ixodes ricinus ticks from southwestern<br />
Germany. Ticks and Tick Borne Diseases<br />
2012; 6: 1877-1895.<br />
Geis S, Prifert C, Weissbrich B, Lehners N, Egerer G,<br />
Eisenbach C, Buchholz U, Aichinger E et al. Molecular<br />
characterization of a Respiratory Syncytial Virus<br />
(RSV) outbreak in a hematology unit, Heidelberg,<br />
Germany. Journal of Clinical Microbiology 2012; Oct<br />
24, Epub ahead of print.<br />
Huy C, Kuhn D, Schneider S, Zöllner I. Seasonal<br />
waves of influenza and cause-specific mortality<br />
in Germany. Central European Journal of Medicine<br />
2012; 7: 450-456.<br />
Link B, Gabrio T, Mann V, Schilling B, Maisner V,<br />
König M, Flicker-Klein A, Zöllner I, Fischer G. Polybrominated<br />
diphenyl ethers (PBDE) in blood of children<br />
in Baden-Wuerttemberg between 2002/03 and<br />
2008/09. International Journal of Hygiene and Environmental<br />
Health 2012; 215: 224-228.<br />
Sammet T. Die Landesinitiative „Gesund aufwachsen<br />
und leben in Baden-Württemberg“. In: Gesundheit<br />
Berlin-Brandenburg (Hrsg.). Newsletter des Kooperationsverbundes<br />
zum kommunalen Partnerprozess<br />
„Gesund aufwachsen für alle!“. Berlin: Gesundheit<br />
Berlin-Brandenburg 2012.<br />
Sander I, Zahradnik E, van Kampen V, Kespohl H,<br />
Stubel H, Fischer G, Brüning T, Bünger J, Raulf-Heimsoth<br />
M. Development and application of mold antigen-specific<br />
enzyme-linked immunosorbent assay<br />
(Elisa) to quantify airborne antigen exposure. Journal<br />
of Toxicology and Environmental Health Part A<br />
2012; 75: 1185-1193.<br />
Schmolz G. Gründung reisemedizinischer Qualitätszirkel<br />
in Gesundheitsämtern. Epidemiologischer<br />
Wochenbericht 28/2012, LaGeSo Berlin.<br />
Skuballa J, Petney T, Pfäffle M, Oehme R, Hartelt K,<br />
Fingerle V, Kimmig P. Occurrence of different Borrelia<br />
burgdorferi sensu lato genospecies including B. afzelii,<br />
B. bavariensis, and B. spielmanii in hedgehogs<br />
(Erinaceus spp.) in Europe. Ticks and Tick Borne Diseases<br />
2012; 3(1): 8-13.<br />
Wyer MD, Wyn-Jones AP, Kay D, Au-Yeung HK,<br />
Gironés R, López-Pila J, de Roda Husman AM,<br />
Rutjes S, Schneider O. Relationships between human<br />
ade noviruses and faecal indicator organisms<br />
in European recreational waters. Water Research<br />
2012; 46: 4130-4141.<br />
Zöllner I, Gabrio T, Weidner U, Horras-Hun G,<br />
Knebel H, Gottfried A, Hack U, Miljanic T, Link B,<br />
Fischer G. Sensibilisierung gegenüber Schimmelpilzen<br />
bei Erwachsenen in Baden-Württemberg<br />
2010/11. Umweltmedizin in Forschung und Praxis<br />
2012; 17: 173-181.<br />
Rezensionen<br />
Schmolz G: Jelinek T (Hrsg.). Kursbuch Reisemedizin<br />
– Beratung, Prophylaxe, Reise mit Erkrankungen.<br />
Thieme 2012, für Flug-, Tropen-, Reisemedizin 5/2012.<br />
Schmolz G: Petersen E et al. Infectious Diseases –<br />
A Geographic Guide, Wiley Blackwell 2011, für Flug-,<br />
Tropen-, Reisemedizin 2/2012.<br />
Poster<br />
Aichinger E, Fischer M, Müller HJ, Zimmermann S,<br />
Heeg K, Klittich G, Raithel K, Wagner-Wiening C,<br />
Pfaff G. Ausscheidungsdauer von EHEC O104:H4<br />
bei Teilnehmern eines Theaterdinners, Baden-Württemberg,<br />
2011. 62. Wissenschaftlicher Kongress<br />
Forschung und Lehre<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
102<br />
Anhang 9<br />
Forschung und Lehre<br />
des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des<br />
Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong>es und des Bundesverbandes<br />
der Zahnärzte des Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong>es,<br />
Erfurt, 10.-12.05.2012,<br />
Aichinger E, Zimmermann E, Prager R, Mauder N,<br />
Klittich G, Pfaff G. An outbreak of listeriosis traced to<br />
an industrial fish slicer, Germany, 2010-2011. Sixth<br />
European Scientific Conference on Applied Infectious<br />
Disease Epidemiology, Edinburgh, Schottland,<br />
24.-26.10.2012.<br />
Huesmann B. Zentrum für Bewegungsförderung<br />
Baden-Württemberg. 3. Statussymposium zur Umsetzung<br />
der Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg,<br />
Stuttgart, 31.10.2012.<br />
Körber J. STI-Beratung und -Testung. Standards für<br />
die Gesundheitsämter in Baden-Württemberg. STI-Jubiläumskongress<br />
der Deutschen STI-Gesellschaft,<br />
Berlin, 14.-16.06.2012.<br />
Piechotowski I, Rohnert K, Wagner-Wiening C,<br />
Weh M, Keller S, Pfaff G, Burghardt J. Zielgruppenspezifische<br />
Impfaufklärung – Der Lehrerkoffer Impfen.<br />
62. Wissenschaftlicher Kongress des Bundesverbandes<br />
der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen<br />
<strong>Gesundheitsdienst</strong>es und des Bundesverbandes der<br />
Zahnärzte des Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong>es, Erfurt,<br />
10.-12.05.2012.<br />
Sammet T. Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg.<br />
Beteiligte Kommunen der Landesinitiative.<br />
3. Statussymposium zur Umsetzung<br />
der Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg, Stuttgart,<br />
31.10.2012<br />
Volk-Uhlmann C. Wie geht´s? Gesundheitsförderung<br />
in der Sozialen Stadt. Fachtagung zum Praxistransfer,<br />
Stuttgart, 15.02.2012.<br />
Weidenfeller P, Reick D, Schmolz G. Curriculare<br />
klinikhygienische Fortbildung für Ärzte des ÖGD.<br />
6. GHUP-Jahrestagung, Freiburg, 22.-23.11.2012.<br />
Lehraufträge<br />
Bittighofer PM. Arbeits- Sozial- und Umweltmedizin:<br />
Vorlesung „Berufskrankheiten“, Betriebsbesuch.<br />
Universität Ulm.<br />
Bittighofer PM. Das Berufskrankheitenverfahren.<br />
Aufbaukurs Sozialmedizin, Kursblock E. Sozial- und<br />
Arbeitsmedizinische Akademie Baden-Württemberg<br />
e. V. (SAMA), Stuttgart, Ulm.<br />
Bittighofer PM. Referate in den Theoretischen<br />
Kursen für Arbeitsmedizin A, B, C und in weiteren<br />
arbeitsmedizinischen Veranstaltungen. SAMA, Stuttgart,<br />
Ulm.<br />
Bittighofer PM. Referate in den Weiterbildungskursen<br />
zur Qualifikation arbeitsmedizinischer Assistenten.<br />
Technische Akademie Esslingen.<br />
Böhme MWJ. Unterrichtsveranstaltungen im Rahmen<br />
des Heidelberger Curriculums Medicinale HEI-<br />
CUMED. Universität Heidelbberg.<br />
Fischer G. Mikrobiologische Diagnostik von Schimmelpilzen.<br />
Scientia Akademie e. V., Systemische Pilzinfektionen,<br />
Charité Berlin.<br />
Fischer G. Vorlesung Mykologie. MTA-Schule Katharinen-Hospital<br />
Stuttgart.<br />
Fischer S, Kirch A, Oehme R. Mikrobiologische Diagnostik<br />
in der Humanmedizin. Universität Hohenheim.<br />
Jaroni H. Hygiene, Physiologie. MTA-Schule Katharinen-Hospital<br />
Stuttgart.<br />
Körber J. Sucht – Interventions- und Präventionsmöglichkeiten.<br />
Evangelische Hochschule Ludwigsburg.<br />
Link B. Vorlesung „Umwelt + Gesundheit“ – Teilbereich<br />
Wohnen und Gesundheit. Ludwig-Maximilians-<br />
Universität München, 11.05.2012.<br />
Müller-Barthelmeh R. Arbeitsmedizinische Vorsorge<br />
im Strahlenschutz. Forschungszentrum Karlsruhe.<br />
Müller-Barthelmeh R. Referate in den Theoretischen<br />
Kursen für Arbeitsmedizin A, B, C und in weiteren<br />
arbeitsmedizinischen Veranstaltungen. SAMA,<br />
Stuttgart, Ulm.<br />
Pfaff G. Infektionsschutzgesetz. Landesakademie<br />
Baden-Württemberg für Veterinär- und Lebensmittelwesen<br />
(AkadVet).<br />
Zöllner I. Einführung in Statistik mit SPSS. Hochschule<br />
Ludwigsburg.<br />
Zöllner I. Epidemiologie/Statistische Methoden.<br />
Universität Hohenheim.<br />
Zöllner I. Planung klinischer Studien. Universität<br />
Hohenheim.<br />
Zöllner I. Surveillance. Universität Mainz (EUMSE).<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 10 103<br />
Pressemitteilungen<br />
13.01.2012<br />
Hantaviren – Erkrankungen in Baden-Württemberg<br />
nehmen zu – Das Landesgesundheitsamt empfiehlt<br />
Schutzmaßnahmen für Tätigkeiten mit erhöhtem Infektionsrisiko<br />
(Regierungspräsidium Stuttgart)<br />
06.02.2012<br />
Grippeaktivität in Baden-Württemberg steigt an –<br />
Influenza-Virustyp A(H3N2) löst Schweinegrippe als<br />
häufigsten Virustyp ab<br />
(Regierungspräsidium Stuttgart)<br />
09.03.2012<br />
Hantaviren weiter auf dem Vormarsch – Das Landesgesundheitsamt<br />
weist auf Schutzmaßnahmen bei<br />
Tätigkeiten mit Brennholz und Kontakt zu Mäuseausscheidungen<br />
in betroffenen Gebieten hin<br />
(Regierungspräsidium Stuttgart)<br />
23.03.2012<br />
Welttuberkulosetag am 24. März – Immer noch Kindertuberkulose<br />
in Baden-Württemberg – Alarmierende<br />
Zunahme von Infektionen mit Tuberkulose-Erregern,<br />
die nicht mehr durch die gängigen Tuberkulose-Medikamente<br />
behandelbar sind<br />
(Regierungspräsidium Stuttgart)<br />
29.03.2012<br />
Symposium „Wohnen und Gesundheit" – Sozialministerium<br />
und Landesgesundheitsamt entwickeln Leitfaden<br />
für gesundes Wohnen<br />
(Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren Baden-Württemberg)<br />
04.05.2012<br />
Europawoche – Aktionstag mit Beteiligung Landesgesundheitsamt<br />
– Gesundheitscheck Diabetes in neun<br />
Sprachen verfügbar<br />
(Regierungspräsidium Stuttgart)<br />
23.05.2012<br />
Gesundheit der Menschen in Baden-Württemberg ist<br />
ein wichtiger Standortfaktor – Das Landesgesundheitsamt<br />
schafft hierfür wichtige Voraussetzungen<br />
(Regierungspräsidium Stuttgart)<br />
09.06.2012<br />
Faltblatt "Schütteln von Babys ist lebensgefährlich"<br />
in türkischer und russischer Sprache<br />
(Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren Baden-Württemberg)<br />
18.06.2012<br />
Preisverleihung beim Nichtraucherwettbewerb "BE<br />
SMART – DON'T START"<br />
(Gemeinsame Pressemitteilung des Ministeriums für<br />
Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />
Baden-Württemberg, des Regierungspräsidiums<br />
Stuttgart und der AOK Baden-Württemberg)<br />
30.06.2012<br />
Badegewässerkarte 2012 veröffentlicht<br />
(Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren Baden-Württemberg)<br />
07.09.2012<br />
Hantavirus-Erkrankungen in Baden-Württemberg<br />
rückläufig<br />
(Regierungspräsidium Stuttgart)<br />
24.09.2012<br />
Tag der Zahngesundheit 2012<br />
(Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen und Senioren Baden-Württemberg)<br />
24.09.2012<br />
„Spielverderber – Die Sucht verdirbt mehr als nur das<br />
Spiel!“ – Bundesweiter Aktionstag Glücksspielsucht<br />
(Gemeinsame Pressemitteilung des Ministeriums für<br />
Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />
Baden-Württemberg und des Regierungspräsidiums<br />
Stuttgart)<br />
17.10.2012<br />
Erste Hinweise auf frühen Beginn der Influenzawelle<br />
– Sozialministerin Katrin Altpeter und Landesgesundheitsamt<br />
rufen zur Grippeimpfung auf<br />
(Gemeinsame Pressemitteilung des Ministeriums für<br />
Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />
Baden-Württemberg und des Regierungspräsidiums<br />
Stuttgart)<br />
21.12.2012<br />
Gesundheit – Dengueviren-Erkrankungen bei Reiserückkehrern<br />
aus tropischen und subtropischen Regionen<br />
nehmen zu – Landesgesundheitsamt empfiehlt<br />
Vorsorge bei Fernreisen zum Jahreswechsel<br />
(Regierungspräsidium Stuttgart)<br />
Pressemitteilungen<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
104<br />
Anhang 11<br />
Fachpublikationen<br />
Fachpublikationen<br />
Allgemeine Hygiene und Infektionsschutz<br />
• Leitfaden Praxishygiene – Hygiene in der Arztpraxis<br />
und beim Ambulanten Operieren; Aktualisierung<br />
der 3. überarbeiteten Neuauflage<br />
• Leitlinien zum Q-Fieber – Maßnahmen im Falle des<br />
Auftretens von Q-Fieber (Merkblatt)<br />
Gesundheitsförderung, Prävention, Landesarzt<br />
für behinderte Menschen<br />
• AG Standortfaktor Gesundheit. Abschlussbericht<br />
der Projektgruppe „Weiterentwicklung der Primärprävention<br />
und Gesundheitsförderung für Kinder<br />
und Jugendliche“ (Hrsg. Ministerium für Arbeit und<br />
Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg.<br />
• Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg.<br />
Angebote und Handlungshilfen der Gesundheitsförderung;<br />
3. Auflage.<br />
• Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg<br />
– Gesundheitsförderung mit allen in Kindertageseinrichtungen<br />
– eine soziallagenbezogene und<br />
integrative Perspektive mit den Schwerpunkten Ernährung<br />
und Bewegung; 2. unveränderte Auflage.<br />
• Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg<br />
– Handbuch zur kommunalen Gesundheitsförderung;<br />
2. aktualisierte Auflage.<br />
• Infodienst Gesundheitsförderung, Nr. 5-6/2012<br />
• Meine Mutter/mein Vater wird extrem vergesslich – Ist<br />
das normal im Alter oder Hinweis auf eine Demenz?<br />
(in russischer und in türkischer Sprache)<br />
• Präventive Hausbesuche im Spannungsfeld zwischen<br />
Ehren- und Hauptamt – Dokumentation Impulskonferenz<br />
Baden-Württemberg<br />
• Standards zur HIV-Beratung und -Testung (klassischer<br />
HIV-Test und HIV-Schnelltest)<br />
• Standards zur STI-Beratung und -Testung für die<br />
Gesundheitsämter in Baden-Württemberg<br />
• Wie geht‘s? Gesundheitsförderung in der Sozialen<br />
Stadt – Evaluation und Dokumentation.<br />
Epidemiologie, Gesundheitsberichterstattung<br />
• Impfprävalenz und Immunschutz gegenüber Masern,<br />
Mumps, Röteln und FSME bei Viertklässlern<br />
in Baden-Württemberg 2008/09<br />
• Infektionskrankheiten aus 10 Jahren – Infektionsbericht<br />
für Baden-Württemberg 2001-2010<br />
• Meldepflichtige Infektionskrankheiten in Baden-<br />
Württemberg 2003-2008, Teil 2: Zeitreihen wöchentlich<br />
gemeldeter Fallzahlen<br />
Arbeitsmedizin, Umweltbezogener Gesundheitsschutz<br />
• Checkliste Biostoffverordnung: Krankenhaus<br />
• Hantavirus-Erkrankungen und Waldkindergärten<br />
(Merkblatt)<br />
• Monitoring Gesundheit und Umwelt Untersuchung<br />
2008/09 – Ergebnisse und Bewertung<br />
• Monitoring Gesundheit und Umwelt, Untersuchung<br />
2008/09 – Anhang<br />
• Wohnen und Gesundheit – Auswertung wohnungsbezogener<br />
Daten aus den Untersuchungen 2007/08<br />
und 2008/09 im Rahmen des Monitorings Gesundheit<br />
und Umwelt, 2. Auflage<br />
Sonstiges<br />
• Amtsärztliche Fortbildung 2011 – Begutachtungen<br />
im Rahmen von Dienstunfällen und bei Hörstörungen<br />
• Aus-, Fort- und Weiterbildung Hygiene 2013<br />
- Gesamtprogramm<br />
- Desinfektoren<br />
- Hygienebeauftragte Ärzte<br />
- Hygiene in Pflegeeinrichtungen<br />
- Hygiene in Praxen<br />
• LGA-<strong>Jahresbericht</strong> 2011<br />
• Metabolisches Syndrom/Diabetes mellitus – Aktuelle<br />
Aspekte zu Früherkennung und Primärprävention<br />
– Dokumentation des LGA-Symposiums 2012.<br />
• Veranstaltungsprogramm 2013 – ÖGD, Landesarzt<br />
für behinderte Menschen, Arbeitsmedizin<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 12 105<br />
Lageplan Nordbahnhofstraße 135<br />
siehe Wegbeschreibung<br />
aus Richtung Heilbronn<br />
und Karlsruhe<br />
Nordbahnhof<br />
Lageplan<br />
Nordbahnhof<br />
Goppeltstraße<br />
Nordbahnhof<br />
Landesgesundheitsamt<br />
Nordbahnhofstr. 135<br />
Pragfriedhof<br />
Nordbahnhof<br />
Mittnachtstraße<br />
Anreise mit dem Auto<br />
Aus Richtung Heilbronn<br />
Verlassen Sie die A81 an der Anschlussstelle (17)<br />
Stuttgart-Zuffenhausen in Richtung Stuttgart<br />
und fahren Sie auf die B10. Folgen Sie dem Straßenverlauf.<br />
Kurz nach dem Ortsschild Stuttgart<br />
stoßen Sie rechts abbiegend auf die Heilbronner<br />
Straße (B10). Folgen Sie dem Straßenverlauf bis<br />
zur Pragstraße. Achtung! Nicht in die Unterführung<br />
(B10) fahren. (Ab hier siehe oberes Kartendrittel)<br />
Nach Überquerung des „Pragsattels“<br />
Richtung „Wilhelma“, Bad Cannstatt rechts in die<br />
Nordbahnhofstraße einbiegen, dann links in die<br />
Ehmannstraße. Folgen Sie dem Straßenverlauf.<br />
Biegen Sie unmittelbar nach der Unterführung<br />
rechts in die Rosensteinstraße. An deren Ende<br />
stoßen Sie wieder auf die Nordbahnhofstraße.<br />
Links abbiegen. Nach ca. 100 m sehen Sie auf<br />
der rechten Seite das LGA.<br />
Türlenstraße<br />
(Bürgerhospital)<br />
Milchhof<br />
Aus Richtung Karlsruhe<br />
Wechseln Sie am Autobahndreieck (19) Leonberg<br />
von der A8 auf die A81 in Richtung Würzburg.<br />
Ab hier siehe Anfahrtsbeschreibung aus Richtung<br />
Heilbronn.<br />
Aus Richtung München<br />
siehe Wegbeschreibung<br />
aus Richtung München<br />
Hauptbahnhof Stuttgart<br />
Richtung Marbach (N),<br />
Bietigheim oder Weil der Stadt<br />
Richtung Zuffenhausen/Mönchfeld<br />
Verlassen Sie die A8 bei der Ausfahrt Stuttgart-<br />
Degerloch und folgen Sie der B27 in Richtung<br />
S-Zentrum. Bleiben Sie jeweils auf der rechten<br />
Fahrspur bis hinunter ins Stadtzentrum. In der<br />
Charlottenstraße (B27), an der großen Kreuzung<br />
rechts in die Konrad-Adenauer-Straße (B14) abbiegen.<br />
Bei der nächsten Ausfahrt die B14 gleich<br />
wieder in Richtung Hauptbahnhof verlassen. (Ab<br />
hier siehe unteres Kartendrittel) Vor dem Hauptbahnhof<br />
rechts in die Cannstatter Straße, dann<br />
links in die Wolframstraße abbiegen. Dann rechts<br />
in die Nordbahnhofstraße und wieder rechts in die<br />
Rosensteinstraße. Folgen Sie dem Straßenverlauf<br />
für 1,1 km. Dann nicht der Hauptverkehrsführung<br />
durch die Unterführung folgen (siehe Plan),<br />
sondern weiter geradeaus (dazu links einordnen).<br />
Sie stoßen dann wieder auf die Nordbahnhofstraße.<br />
Links abbiegen. Nach ca. 100 m sehen<br />
Sie auf der rechten Seite das LGA.<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
106<br />
Anhang 13<br />
Stichwortverzeichnis<br />
A<br />
Stichwortverzeichnis<br />
Altenpfleger 34, 37<br />
Arbeitsstelle Frühförderung Baden-<br />
Württemberg 46<br />
Arztpraxen 34<br />
Ausbruchsuntersuchung<br />
Epidemiologie 11<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung 34, 35, 90<br />
B<br />
Behinderung 22<br />
Berufskrankheiten<br />
Übersicht 64<br />
Betreuung 22<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement 28<br />
Bewegung 27<br />
Bewegungsangebote 24<br />
Bindung 22<br />
C<br />
Cooling Centres 25<br />
D<br />
Desinfektoren 34<br />
Deutsche Akkreditierungsstelle 30<br />
E<br />
EHEC 17<br />
Entwicklungsrisiko 22<br />
Entwicklungsverzögerung 22<br />
Ermächtigungen<br />
arbeitsmedizinische Vorsorge 65<br />
Ernährung 27<br />
Erster Glücksspieländerungsstaatsvertrag 23<br />
F<br />
Fortbildung 37<br />
Frühförderung 22<br />
Frühsommer-Meningoenzephalitis 13<br />
G<br />
Generationenübergreifende Angebote 24<br />
Gesundheitsämter 35<br />
Gesundheitskonferenz 29<br />
Gruppenerkrankungen 45<br />
H<br />
Hantavirus 15<br />
Epidemiologie 16<br />
HIV 12<br />
Hygiene 34, 37<br />
Hygienebeauftragte 37<br />
Hygienebeauftragte Ärzte 34<br />
Hygienefachkräfte 34<br />
I<br />
Infektionsdaten<br />
Infektionsbericht 33<br />
Infektionsschutz 34, 37<br />
Infraschall 19<br />
Inzidenz 32<br />
K<br />
Kinderschutz 22<br />
Klimaanpassungsstrategie 25<br />
Kommunale Gesundheitsförderung 26<br />
Kommunale Gesundheitskonferenzen 47<br />
Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit<br />
27<br />
Krankenhaushygiene 45<br />
Krankenpfleger 37<br />
Krebs<br />
Krebslokalisationen 32<br />
Krebsrisikofaktoren 32<br />
Kreislauferkrankungen 21<br />
L<br />
Landesarzt für behinderte Menschen 46<br />
Landesglücksspielgesetz 23<br />
Lungenkrebs 32<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Anhang 13 107<br />
M<br />
Masern<br />
neues Berichtsformat 10<br />
Microarray-Technik 18<br />
Mortalität 32<br />
O<br />
<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Gesundheitsdienst</strong> 35<br />
Ökologie von Zecken 14<br />
One-Health 9<br />
P<br />
PATH 2<br />
OGENSCAN 18<br />
Pflegeeinrichtungen 34, 37<br />
Psychische Gesundheit 27<br />
Q<br />
Q-Fieber 45<br />
S<br />
S3-Labor 45<br />
Salmonellose 9<br />
Salmonellosebekämpfung 9<br />
Selbsthilfe 29<br />
Serogruppen 17<br />
Staatlicher Gewerbearzt<br />
Dienstgeschäfte 65<br />
Stadt<br />
Stadtklima 29<br />
Stadtplanung 24<br />
Sterblichkeit 21<br />
Surveillance 17<br />
T<br />
Teilhabe 47<br />
Tieffrequenter Hörschall 19<br />
Todesursachen 21<br />
Trinkwasser<br />
Trinkwasserüberwachung 30<br />
Trinkwasserverordnung 30<br />
U<br />
Übergewicht 20<br />
W<br />
Wasserhygiene 45, 51<br />
Z<br />
Zahnarztpraxis 36<br />
Zeckenübertragene Erkrankungen 14<br />
Stichwortverzeichnis<br />
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012
Regierungspräsidium Stuttgart<br />
Nordbahnhofstr. 135 · 70191 Stuttgart<br />
Telefon 0711 904-35000 · Fax 0711 904-35010 · abteilung9@rps.bwl.de<br />
www.gesundheitsamt-bw.de · www.rp-stuttgart.de