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Jahresbericht - Öffentlicher Gesundheitsdienst

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<strong>Jahresbericht</strong><br />

Analyse<br />

Prävention<br />

Qualitätssicherung<br />

LANDESGESUNDHEITSAMT BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

IM REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART


<strong>Jahresbericht</strong><br />

LANDESGESUNDHEITSAMT BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

IM REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART


Impressum<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />

im Regierungspräsidium Stuttgart<br />

Nordbahnhofstr. 135 · 70191 Stuttgart<br />

Telefon 0711 904-35000 · Fax 0711 904-35010 · abteilung9@rps.bwl.de<br />

www.gesundheitsamt-bw.de · www.rp-stuttgart.de<br />

Juni 2013<br />

Vereinfachte Schreibweise<br />

Sofern keine neutrale Personenbezeichnung gewählt wurde, ist entweder die männliche oder die weibliche Form genannt.<br />

Die Ausführungen gelten jedoch für Männer und Frauen gleichermaßen.<br />

Bildnachweis<br />

Umschlagvorderseite + S. 3 + S. 8: © Lisa Eastman/fotolia.com; © Chee-Onn Leong/fotolia.com; © iMAGINE/fotolia.de;<br />

© Marlee/fotolia.de; © Philpictore/fotolia.de; © Nico/fotolia.de; Umschlagrückseite: © A. Schnabel;<br />

S. 13: http://maps.google.de/maps?hl=de&tab=wl; S. 24: © Minh-Chau Tran; S. 36: © Yury Shirokov/fotolia.com;<br />

S. 39: © Löhr-Fotografie/fotolia.com; S. 42: © amridesign/fotolia.com; S. 42: © Christian42/fotolia.de;<br />

S. 44: © Chlorophylle/fotolia.de; S. 44: © Patricia Hofmeester/fotolia.de; S. 46: © Lisa Eastman/fotolia.com;<br />

S. 47: © Yuri Arcurs/fotolia.de; S. 48: © Marc/fotolia.com; S. 51: © Chee-Onn Leong/fotolia.de;<br />

S. 64: © Michael Kempf/fotolia.de; S. 82: © Maksym Yemelyanov/fotolia.com; S. 87: © Joe Gough/fotolia.de;<br />

S. 90: © Kurt Duratschek/fotolia.com; S. 95: © Dmitry Nikolaev/fotolia.de; S. 98: © PhotoCreate/fotolia.de;<br />

S. 103: © Franz Pfluegl/fotolia.de; S. 104: © tm-pictures.ch/fotolia.de; S. 106: © askaja/fotolia.de


Vorworte ..................................................................................................................................................... 5<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

Qualitätssicherung im ÖGD als Auftrag und Selbstverpflichtung .................................................................... 8<br />

Analyse<br />

One-Health-Strategie senkt Salmonellose-Infektionen .......................................................... 9<br />

Masern 2012 in Baden-Württemberg ................................................................................... 10<br />

RSV-verursachter Ausbruch in einem Krankenhaus ............................................................11<br />

HIV – Prävalenz, Inzidenz und Neudiagnosen .................................................................... 12<br />

Ein stabiler Focus von FSME-Viren in einem Stuttgarter Stadtteil ....................................... 13<br />

Untersuchung der Ökologie von Zecken als Überträger von Krankheitserregern<br />

in Baden-Württemberg in Bezug auf Habitat, Landnutzung, Wirtstiere und Klima............... 14<br />

Von Mäusen und Menschen mit Hantaviren ........................................................................ 15<br />

Hantavirus-Erkrankungen sind vielgestaltig – aufmerksame Ärzte sind gefragt ................. 16<br />

EHEC-Surveillance im Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg ................................. 17<br />

PATH 2<br />

OGENSCAN – einer für alle ...................................................................................... 18<br />

Herausforderung Infraschall ................................................................................................ 19<br />

Übergewicht bei Einschulungskindern ................................................................................. 20<br />

Seit 1990 deutlicher Rückgang der Sterblichkeit durch Kreislauferkrankungen<br />

in Deutschland ..................................................................................................................... 21<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Prävention<br />

Qualitätssicherung<br />

Symposion Frühförderung Baden-Württemberg 2012 ......................................................... 22<br />

Rechtliche Neuerungen in der Glücksspielgesetzgebung in Baden-Württemberg .............. 23<br />

Bewegungsförderung und Stadtplanung ............................................................................. 24<br />

Das Stadtklima im Jahr 2100 ............................................................................................... 25<br />

Landesinitiative „Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg“ .......................... 26<br />

Gesund älter werden in Baden-Württemberg ...................................................................... 27<br />

Betriebliche Gesundheit in der Landesverwaltung verankern ............................................. 28<br />

Hinweise zur Beteiligung der Selbsthilfe in Kommunalen Gesundheitskonferenzen<br />

......................................................................................................................... 29<br />

Umsetzung der neuen Trinkwasserverordnung aus der Sicht der Überwachungsbehörden<br />

............................................................................................................. 30<br />

Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz, Infektionssurveillance .......................................... 31<br />

Informationen zu Risikofaktoren verschiedener Krebserkrankungen .................................. 32<br />

Digitale Infektionsdaten und ihre Darstellungsmöglichkeiten .............................................. 33<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildungen des Landesgesundheitsamtes Baden-<br />

Württemberg ........................................................................................................................ 34<br />

Fortbildung im ÖGD Baden-Württemberg ........................................................................... 35<br />

Hygienebegehung von Zahnarztpraxen – Konzeption einer Fortbildung für<br />

Zahnärzte im ÖGD ............................................................................................................... 36<br />

Über zehn Jahre „Staatlich geprüfte Hygienebeauftragte“ für Pflegeeinrichtungen<br />

in Baden-Württemberg! ........................................................................................................ 37<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Inhaltsverzeichnis<br />

Anhang<br />

1 Organisationspläne ............................................................................................................................... 40<br />

2 Aufgaben der Abteilung „Landesgesundheitsamt“ im Überblick ........................................................... 42<br />

3 Laborunterstützter Gesundheitsschutz ................................................................................................. 51<br />

4 Staatlicher Gewerbearzt ....................................................................................................................... 64<br />

5 Landesprüfungsamt für Medizin und Pharmazie, Approbationswesen ................................................. 82<br />

6 Laufende Projekte 2012 ........................................................................................................................ 87<br />

7 Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot 2012 ....................................................................................... 90<br />

8 Gremienarbeit ....................................................................................................................................... 95<br />

9 Forschung und Lehre ........................................................................................................................... 98<br />

10 Pressemitteilungen ............................................................................................................................. 103<br />

11 Fachpublikationen .............................................................................................................................. 104<br />

12 Lageplan Nordbahnhofstraße 135 ...................................................................................................... 105<br />

13 Stichwortverzeichnis ........................................................................................................................... 106<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


5<br />

Der Öffentliche <strong>Gesundheitsdienst</strong> (ÖGD) in Baden-Württemberg –<br />

Aufbruch in die Zukunft<br />

Das Jahr 2012 war aus<br />

Sicht des Landesgesundheitsamtes<br />

Baden-Württemberg<br />

(LGA) gekennzeichnet<br />

durch vielfältige<br />

Aktivitäten und engagierte<br />

Diskussionen in<br />

Arbeitskreisen – das aus<br />

dem Jahr 1994 stammende<br />

Gesetz über den Öffentlichen<br />

<strong>Gesundheitsdienst</strong><br />

(ÖGDG) soll in<br />

naher Zukunft novelliert<br />

werden. Dabei soll der<br />

„New Public Health“-Ansatz, der sich auf Gesundheitsplanung<br />

und -management konzentriert, stärker<br />

als bisher zum Tragen kommen. Das Curriculum für<br />

einen Amtsarztlehrgang in Baden-Württemberg ist<br />

zur Zeit in der Endabstimmung.<br />

Einvernehmen besteht bei den Akteuren des Gesundheitswesens,<br />

dazu zählen in diesem Kontext ausdrücklich<br />

auch die Krankenkassen, dass Gesundheit<br />

sich wohl am Besten in der Kommune verwirklichen<br />

lässt. Das LGA als Abteilung des Regierungspräsidiums<br />

Stuttgart beteiligt sich bei diesem Prozess, dessen<br />

Ausgang noch nicht klar zu erkennen ist, in zahlreichen<br />

Arbeitsgruppen und Diskussionsforen. Inbesondere<br />

die Kommunalen Gesundheitskonferenzen, in deren<br />

Agenda sich Fragen der medizinischen Versorgung<br />

und die Umsetzung der baden-württembergischen<br />

Gesundheitsziele in etwa die Waage halten, werden<br />

intensiv betreut. Der im Jahre 2011 online gestellte<br />

Gesundheitsatlas soll verlässliche regionale Daten<br />

zur Krankheitslast in unserer Bevölkerung und zu den<br />

präventiven Angeboten liefern. Daraus kann sich, bei<br />

gebotener Vorsicht in Bezug auf die Interpretation der<br />

Daten, ein Benchmarking der Kommunen ergeben.<br />

Besonders erfreulich ist jedenfalls, dass die kommunalen<br />

Spitzenverbände zunehmend erkennen, dass<br />

Gesundheit ein wichtiger Standortfaktor ist, den mit<br />

eigenen Mitteln zu implementieren sich lohnt.<br />

Das LGA ist bestrebt, mit der Erarbeitung von Gesundheitsindikatoren,<br />

z. B. zum Diabetes mellitus,<br />

Grundlagen für die Evaluation der Gesundheitsstrategie<br />

zu liefern.<br />

Im Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung ist das<br />

LGA wieder gut unterwegs. Der bundesweit nur vom<br />

LGA angebotene Kurs „Krankenhaushygiene für den<br />

ÖGD“ wird zum zweiten Mal Teil des umfangreichen<br />

Veranstaltungsprogramms für den ÖGD und die in<br />

den Bereichen Hygiene, Frühförderung und Arbeitsmedizin<br />

Tätigen, ebenso die strukturierte curriculare<br />

Fortbildung „Umweltmedizin“,<br />

zu der sich Teilnehmer<br />

aus ganz Deutschland<br />

angemeldet haben.<br />

Aus dem Bereich der<br />

Prävention und Gesundheitsförderung<br />

ist ebenfalls<br />

Erfreuliches zu berichten:<br />

Das gemeinsam<br />

mit dem LGA entwickelte<br />

Projekt „Neue Festkultur“<br />

hat den ersten Bundeswettbewerb<br />

zur Alkoholprävention<br />

gewonnen.<br />

Baden-Württemberg hat im Frühjahr die heftigste<br />

Grippewelle seit zehn Jahren überstanden. Unser<br />

Laborbereich und die Infektionsepidemiologie haben<br />

diese und andere Herausforderungen wieder gemeistert<br />

– trotz erheblicher personeller Engpässe, die im<br />

Übrigen das gesamte LGA in seinen Möglichkeiten<br />

merklich einschränken.<br />

Eine besondere Anerkennung verdient auch das<br />

Referat „Landesprüfungsamt“, das sich einer Fülle<br />

von Anerkennungsanträgen ausländischer Bildungsabschlüsse<br />

gegenüber sieht. Vor dem Hintergrund<br />

eines zunehmend nachweisbaren Ärztemangels in<br />

ländlichen Regionen und eines dramatischen Mangels<br />

an Pflegepersonen in Ballungsräumen lastet auf dieser<br />

Organisationseinheit ein erheblicher öffentlicher Druck.<br />

Die Mitwirkung in zahlreichen Gremien und Fachausschüssen<br />

auf Landes-, Bundes- und internationaler<br />

Ebene ist, trotz der damit verbundenen Aufwendungen,<br />

unerlässlich. Nur so kann der hohe fachliche<br />

Standard bei erheblich eingeschränkten personellen<br />

Ressourcen gehalten werden, neue Entwicklungen<br />

und Trends der Lebenswissenschaften früh aufnehmen<br />

und eigene Akzente setzen.<br />

Auch in diesem Jahr ist es uns ein besonderes Anliegen,<br />

allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr<br />

herzlich für ihren Einsatz zu danken. Die Fülle an<br />

Daueraufgaben sowie das eilige Tagesgeschäft verlangt<br />

vielen von ihnen oft Alles ab. Unseren Kunden<br />

und Kooperationspartnern danken wir ebenfalls für<br />

das uns entgegengebrachte Vertrauen und das Verständnis<br />

für unsere eingeschränkten Möglichkeiten.<br />

Johannes Schmalzl<br />

Regierungspräsident<br />

Prof. Dr. Günter Schmolz<br />

Präsident des Landesgesundheitsamtes<br />

Vorworte<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Krankheitserregernachweis im Rahmen des laborunterstützten Gesundheitsschutzes<br />

Einblicke in die Arbeit –<br />

kurz zusammengefasst


8<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

Wir über uns<br />

Qualitätssicherung im ÖGD als Auftrag und Selbstverpflichtung<br />

Der Öffentliche <strong>Gesundheitsdienst</strong> (ÖGD) fördert und<br />

schützt die Gesundheit der Bevölkerung in Baden-<br />

Württemberg. Dabei geht es weniger um die individuelle<br />

Gesundheit Einzelner als vielmehr um die der<br />

Bevölkerung in ihrer Gesamtheit. Mögliche gesundheitliche<br />

Risiken und Gefährdungen sollen frühzeitig<br />

erkannt, vermieden oder zumindest verringert werden.<br />

Der ÖGD<br />

• beobachtet und bewertet die Auswirkungen der<br />

so zialen Lebens- und Umweltbedingungen auf die<br />

Gesundheit,<br />

• ist für den infektions- und umweltbezogenen Gesundheitsschutz<br />

sowie die gesundheitliche Vorsorge<br />

und Gesundheitsförderung in Baden-Württemberg<br />

zuständig und<br />

• nimmt eine besondere Verantwortung für Menschen<br />

mit Behinderung, sozial Benachteiligte und<br />

Menschen mit Migrationshintergrund wahr.<br />

Er wirkt auf eine verstärkte Zusammenarbeit aller<br />

Beteiligten im Gesundheitswesen hin und ist unterstützend<br />

und koordinierend tätig. Die Behörden des<br />

ÖGD in Baden-Württemberg sind<br />

• das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen und Senioren (SM),<br />

• die Regierungspräsidien einschließlich des Landesgesundheitsamtes<br />

(LGA) und<br />

• die 38 Gesundheitsämter in den Stadt- und Landkreisen.<br />

Das LGA als fachliche Leitstelle für den ÖGD<br />

Das LGA unterstützt als fachliche Leitstelle für den<br />

ÖGD in Baden-Württemberg vor rangig das SM und<br />

die Gesundheitsämter. Das Aufgabenspektrum ist im<br />

Anhang 2 ausführlicher beschrieben.<br />

Die Hilfestellung durch das LGA bewährt sich z. B.<br />

• bei der schnellen Aufklärung von Infektketten. Bei<br />

Gruppenerkrankungen werden wesentliche Daten<br />

schon direkt am Ausbruchsort erhoben und in enger<br />

Zusammenarbeit zwischen LGA-eigenem Laborbereich<br />

und den Fachkräften des LGA und der Gesundheitsämter<br />

vor Ort ausgewertet. Die Ergebnisse sind<br />

Grundlage für weitergehende Maßnahmen.<br />

• in der Bündelungsarbeit als zentrale Landesmeldestelle<br />

für Infektionserkrankungen, bei der die<br />

Krankheitserregermeldungen der Gesundheitsämter<br />

eingehen, zu „Wochenmeldungen“ zusammengestellt<br />

und für die Öffentlichkeit graphisch<br />

aufbereitet werden. Parallel dazu werden die Mitteilungen<br />

der Gesundheitsämter über das LGA an<br />

das Robert Koch-Institut in Berlin als bundesweite<br />

Erfassungsstelle weitergemeldet.<br />

• bei der Fortbildung der Mitarbeiter im ÖGD über<br />

fachliche Weiterentwicklungen, rechtliche Rahmenbedingungen<br />

und Umsetzungserfordernisse sowie<br />

über gesundheitspolitische Ziele und Strategien im<br />

Land.<br />

Dem LGA zugeordnet sind die Aufgaben des Landesarztes<br />

für behinderte Menschen, des Staatlichen<br />

Gewerbearztes und des Landesprüfungsamtes für medizinische<br />

Ausbildungen und Berufe. Auch diese Aufgaben<br />

werden überwiegend landesweit wahrgenommen.<br />

Neben der Wahrnehmung der laufenden Aufgaben<br />

ermöglichen abgestimmte Projekte die Vertiefung<br />

einzelner Arbeitsschwerpunkte. Diese werden in<br />

jährlichen Zielvereinbarungen zwischen dem SM als<br />

Fachressort und dem Regierungspräsidium Stuttgart<br />

(RPS) festgeschrieben und greifen auch gesundheitspolitische<br />

Schwerpunkte auf. Die laufenden Projekte<br />

im Jahr 2012 sind im Anhang 6 aufgelistet.<br />

Qualitätssicherung im ÖGD<br />

Das LGA-eigene Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot<br />

mit jährlichen Veranstaltungsprogrammen zu<br />

den Bereichen Hygiene sowie ÖGD, Arbeitsmedizin<br />

und Frühförderung unterstützt die in diesen Bereichen<br />

Tätigen bei ihrer Arbeit vor Ort. Soweit möglich werden<br />

bei der Landesärztekammer Fortbildungspunkte<br />

beantragt. Dienstbesprechungen, Workshops und<br />

Qual itätszirkel zu Einzelthemen gewährleisten den Erfahrungsaustausch,<br />

Absprachen und die Abstimmung<br />

einheitlicher Verfahrensweisen. Der Laborbereich des<br />

LGA ist nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert.<br />

Einblicke in die Arbeit des LGA<br />

Die Berichte auf den folgenden Seiten sind drei<br />

Schlagworten zugeordnet:<br />

Analyse<br />

beobachten, untersuchen,<br />

beurteilen<br />

Prävention<br />

vorsorgen, fördern, schützen<br />

Qualitätssicherung<br />

beraten, fortbilden, weiterentwickeln<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 9<br />

One-Health-Strategie senkt Salmonellose-Infektionen<br />

Christiane Wagner-Wiening, Ref. 95<br />

Salmonellen-Infektionen sind noch die dritthäufigste<br />

Ursache Lebensmittel-assoziierter Erkrankungen.<br />

Be kämpfungsprogramme bei Nutztieren haben aber<br />

einen starken Rückgang von Salmonellose-Infektionen<br />

bewirkt.<br />

„One Health“ bezeichnet einen Ansatz, der Gesundheit<br />

von Mensch und Tier in einen Zusammenhang<br />

bringt. Bereits seit 2003 wurden mit der Verordnung<br />

(EG) Nr. 2160/2003 des europäischen Parlaments<br />

und des Rates vom 17.11.2003 europaweite und nationale<br />

Programme zur Bekämpfung von Salmonellen<br />

und anderen durch Lebensmittel übertragbaren<br />

Zoonoseerregern implementiert. Hauptziel ist es, von<br />

Tier zu Mensch übertragbare Infektionskrankheiten<br />

(Zoonosen) bereits in Tierpopulationen zu überwachen<br />

und zu bekämpfen Das Auftreten neuer Infektionserreger<br />

wie SARS und die H5N1-Influenza haben<br />

diesem Konzept neuen Auftrieb gegeben. Auf<br />

einer internationalen Ministerkonferenz im Oktober<br />

2008 haben sich die Teilnehmer auf ein Strategiepapier<br />

verständigt, das von internationalen Institutionen<br />

wie der FAO (Food & Agriculture Organisation of the<br />

United Nations), WHO (World Health Organisation)<br />

und OIE (World Organisation for Animal Health) ausgearbeitet<br />

wurde. Zentrales Element ist die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit zwischen Human- und<br />

Tiermedizin und weiteren Disziplinen. Das Strategiepapier<br />

berücksichtigt auch lebensmittelassoziierte Infektionen<br />

und Ausbrüche, die durch den Eintrag von<br />

Krankheitserregern über Nutztiere in die Lebensmittelkette<br />

verursacht werden. Die veterinärmedizinische<br />

Versorgung von Nutztieren, die qualitätsgesicherte<br />

Lebensmittelherstellung, Hygieneaufklärung des<br />

Verbrauchers und die Überwachung der Infektionen<br />

in Nutztier und Mensch sind hierbei entscheidende<br />

Instrumente. Ein Erfolg dieser One Health-Strategie<br />

zeigt sich in der deutlichen Reduzierung von Salmonellen-Erkrankungen.<br />

Die Maßnahmen haben auch in Baden-Würt temberg<br />

gegriffen. Die Anzahl übermittelter Salmonellose-Erkrankungen<br />

ist seit Beginn der Bekämpfungsprogramme<br />

von mehr als 10 000 Fällen stetig auf<br />

2 015 Fälle im Jahr 2012 gesunken. Die Anzahl Salmonellose-bedingter<br />

Ausbrüche ging von 481 im Jahr<br />

2001 auf 41 im Jahr 2012 zurück. S. enteritidis (36 %)<br />

und S. typhimurium (10 %) waren die am häufigsten<br />

diagnostizierten Serovare im Jahr 2012. Bei sechs<br />

Ausbrüchen konnte die Infektkette durch einen Erregernachweis<br />

in Lebensmitteln aufgeklärt werden. Betroffene<br />

Lebensmittel waren Eier, Fleisch und Milchprodukte.<br />

Die Entwicklung der Erkrankungszahlen<br />

zeigt den Erfolg und die Notwendigkeit der interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von<br />

Salmonellen und weiterer Zoonosen eindrucksvoll auf.<br />

Analyse<br />

12 000<br />

10 000<br />

Implementierung der Salmonellen-Bekämpfungsprogramme<br />

8 000<br />

6 000<br />

4 000<br />

2 000<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Fälle im Ausbruch 1 964 1 511 1 125 1 020 697 814 647 325 262 236 258 114<br />

Einzelfälle 8 273 7 604 6 604 6 631 6 136 6 024 6 193 4 332 2 923 2 681 2 349 1 901<br />

Übermittelte Salmonellose-Fälle Baden-Württemberg 2001-2012<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


10<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

Masern 2012 in Baden-Württemberg<br />

Dorothee Lohr, Günter Pfaff, Ref. 95<br />

Analyse<br />

Mit Blick auf die von der WHO für das Jahr 2015 angestrebte<br />

Maserneliminierung wurden die übermittelten<br />

Masernfälle erstmals nach einem neuen Berichtsformat<br />

der WHO aufgeschlüsselt.<br />

Die Mitgliedsstaaten der WHO-Euro-Region haben<br />

sich die Eliminierung von Masern und Röteln sowie die<br />

Prävention der kongenitalen Rötelninfektion bis zum<br />

Jahr 2015 zum Ziel gesetzt. Die verstärkten Anstrengungen<br />

auf dem Weg zu diesem Ziel schließen auch<br />

eine fortgesetzte Beobachtung des aktuellen Status ein.<br />

Im Jahr 2012 wurden insgesamt 28 Masernverdachtsfälle<br />

übermittelt. Davon haben sich neun durch<br />

Klassifizierung der Masernfälle 2012 nach<br />

Bestätigungsgrad und Herkunft der Infektion<br />

eingeleitete Laboruntersuchungen nicht bestätigt;<br />

diese Fälle wurden gestrichen (0,08 verworfene Fälle/100<br />

000 Einwohner).<br />

Mit 19 Masernerkrankungen wurden im Jahr 2012<br />

somit erheblich weniger Masernerkrankungen als im<br />

Vorjahr (2011: 525 Fälle) und auch in jedem Jahr seit<br />

Einführung des IfSG-Meldewesens im Jahr 2001 übermittelt.<br />

Für die Monate September bis Dezember ist<br />

keine Masernerkrankung mehr verzeichnet, so dass<br />

für 2012 keine ununterbrochene Masern übertragung<br />

stattfand. Der Anteil der importierten Fälle lag mit 5/19<br />

bei 26 %; das Infektionsland der übrigen zwölf Fälle<br />

ließ sich nicht eindeutig zuordnen (siehe erste Tabelle).<br />

Die meisten Fälle betreffen weiterhin ungeimpfte<br />

Kinder und Jugendliche, gefolgt von den jungen Erwachsenen<br />

(siehe zweite Tabelle).<br />

Herkunft<br />

der<br />

Infektion<br />

gesamt<br />

laborbestätigt<br />

Fallklassifizierung<br />

epidemiologisch<br />

verknüpft<br />

klinisch<br />

kompatibel<br />

importiert 5 0 0 5<br />

endemisch** 0 0 0 0<br />

unbekannt 12 1 1 14<br />

gesamt* 12 1 1 14<br />

* ohne importierte Fälle<br />

** Zu mehreren dieser Fälle mit vermutlichem Infektionsland<br />

Deutschland war die vorausgehende Infektkette nicht eruierbar.<br />

Es kann deshalb nicht entschieden werden, ob es sich um<br />

endemische oder Import-assoziierte Fälle handelt. In der Tabelle<br />

sind diese Fälle als unbekannt aufgelistet.<br />

Genotypisierung der importierten und<br />

endemischen Fälle<br />

Masernfälle 2012 nach Alter und Impfstatus der laborbestätigten, epidemiologisch<br />

verknüpften und klinisch kompatiblen Fälle (ohne importierte Fälle)<br />

Impfstatus<br />

< 1<br />

Jahr<br />

1-4<br />

Jahre<br />

5-9<br />

Jahre<br />

10-14<br />

Jahre<br />

Alter<br />

15-19<br />

Jahre<br />

20-29<br />

Jahre<br />

30 +<br />

unbekannt<br />

gesamt<br />

0 Dosen = ungeimpft 1 1 1 4 2 2 0 0 11<br />

1 Dosis 0 1 0 0 1* 0 0 0 2<br />

2 oder mehr Dosen<br />

unbekannter Impfstatus 1 1<br />

gesamt 1 2 1 4 3 3 0 0 14<br />

* klinisch kompatibler Fall ohne Laborbestätigung oder epidemiologischen Zusammenhang<br />

Von 17 Fällen mit Labornachweis (90 % aller Masernfälle)<br />

wurden sieben Proben am Nationalen Referenzzentrum<br />

für Masern, Mumps und Röteln genotypisiert.<br />

Das entspricht 41 % aller laborbestätigten<br />

und 37 % aller gemeldeten Masernfälle im Jahr 2012.<br />

Bei zwei Proben der beiden Patienten eines Herdes<br />

mit Infektionsort Deutschland wurde der Genotyp D4<br />

Manchester nachgewiesen ebenso wie bei einem Sekundärfall<br />

des Herdes mit insgesamt vier Erkrankten,<br />

dessen Indexfall sich in Deutschland oder Frankreich<br />

ansteckte. Bei einem weiteren Herd lag bei beiden<br />

Erkrankten der Genotyp D4 Marmande vor. Bei einem<br />

Patienten mit Infektion in Uganda wurde der Genotyp<br />

B3 festgestellt, beim Patienten mit Infek tion in den<br />

Niederlanden der Genotyp<br />

D8-Villupuram.<br />

Von den drei Patienten<br />

mit Wohnsitz in Rumänien<br />

konnte mangels<br />

passendem Material<br />

keine Genotypisierung<br />

durchgeführt werden:<br />

zwei Geschwister im<br />

Alter von ein und zwei<br />

Jahren, die bereits bei<br />

Einreise nach Deutschland<br />

symptomatisch<br />

waren (Herd), und eine<br />

36-jährige Erwachsene,<br />

die nach der Einreise<br />

erkrankte (Einzelfall).<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 11<br />

RSV-verursachter Ausbruch in einem Krankenhaus<br />

Elisabeth Aichinger, Ref. 95<br />

Im Winter häufen sich Atemwegserkrankungen – auch<br />

durch Respiratorische Synzytial-Viren (RSV). Doppelzimmerbelegungen<br />

begünstigen die Ausbreitung der<br />

Viren in einem Krankenhaus.<br />

Atemwegsinfektionen mit dem RSV treten überwiegend<br />

in den Wintermonaten auf. Am Häufigsten<br />

betroffen sind Säuglinge und Kleinkinder. Bei immunschwachen<br />

Personen sind schwere bis tödliche Erkrankungen<br />

möglich. Anfang Januar 2012 wurde in<br />

der hämato-onkologischen Abteilung eines gro ßen<br />

Klinikums eine Zunahme an Infektionen mit RSV<br />

festgestellt.Trotz umfangreicher, durch die Klinik eingeleiteter<br />

Hygienemaßnahmen wurden Mitte Januar<br />

weitere RSV-Fälle identifiziert. Mitarbeiter des Landesgesundheitsamtes<br />

Baden-Württemberg und des<br />

Robert Koch-Instituts untersuchten den Ausbruch<br />

gemeinsam mit dem zuständigen Gesundheitsamt<br />

und der Klinikleitung, um Faktoren zu identifizieren,<br />

die zu einer Verbreitung des Virus auf den Stationen<br />

beigetragen haben könnten.<br />

Ab Mitte Januar wurden alle stationären Patienten<br />

regelmäßig auf RSV gescreent. Auch in vorhergehenden<br />

Monaten abgenommene Patientenproben<br />

wurden auf RSV nachuntersucht. Das Konsiliarlabor<br />

für RSV in Würzburg erhielt alle RSV-positiven Proben<br />

zur Typisierung. Risikofaktoren für eine Übertragung<br />

von RSV wurden in einer Kohortenstudie sowie einer<br />

Fall-Kontroll-Studie untersucht. Eine „nosokomiale“,<br />

also im Krankenhaus erworbene, Infektion wurde angenommen,<br />

wenn der Patient mindestens zwei Tage<br />

vor Beginn seiner respiratorischen<br />

Episode stationär<br />

aufgenommen war. Ansonsten<br />

wurde die Infektion als<br />

12<br />

„ambulant“, also außerhalb<br />

10<br />

des Krankenhauses erworben,<br />

eingestuft. Ein „bestätigter“<br />

Fall war ein Patient<br />

8<br />

mit labordiagnostischem<br />

RSV-Nachweis. Ein Patient<br />

wurde als ein „mög-<br />

6<br />

licher“ Fall definiert, wenn<br />

4<br />

ein RSV-Nachweis fehlte,<br />

er aber während seines<br />

Krankenhausaufenthaltes<br />

2<br />

an einer Pneumonie erkrankte.<br />

0<br />

Von November 2011 bis<br />

Februar 2012 wurden insgesamt<br />

53 nosokomiale<br />

Fälle dem Ausbruch zugeordnet.<br />

Davon waren 36<br />

(68 %) bestätigte und 17<br />

RSV-positive Fälle<br />

(32 %) mögliche Fälle. Von weiteren 24 Fällen, die<br />

ihre Infektion Ende Januar und im Februar außerhalb<br />

des Krankenhauses erworben hatten, waren 19<br />

(79 %) Labor-bestätigt und fünf (21 %) mögliche Fälle<br />

(siehe Abbildung). Die nosokomiale Ausbruchswelle<br />

begann Anfang November und erreichte Anfang Januar<br />

ihren Höhepunkt. Eine zweite Ausbruchswelle<br />

von ambulant infizierten Fällen hatte ihren Höhepunkt<br />

im Februar 2012, führte aber nicht zu einer weiteren,<br />

nosokomialen Übertragungswelle. Die Typisierung<br />

ergab bei 34 nosokomialen Fällen den identischen<br />

Ausbruchsstamm. Die Kohortenstudie ergab ein erhöhtes,<br />

grenzwertig signifikantes, relatives Risiko,<br />

zu erkranken, wenn der Patient häufig Kontakte zu<br />

anderen Patienten und häufig sein Zimmer oder die<br />

Station verlassen hatte (RR=2,9; 95 %-Konfidenzintervall:<br />

0,91-9,22; p=0,05). Die Fall-Kontroll-Studie<br />

ergab für einen bestätigten Fall ein 9,9fach erhöhtes<br />

Risiko (95 %-Konfidenzintervall: 2,2-92,3; p < 0,001),<br />

vor seiner RSV-Infektion gemeinsam mit einem anderen,<br />

schon potentiell infektiösen, bestätigten oder<br />

möglichen Fall im Doppelzimmer untergebracht gewesen<br />

zu sein.<br />

Der Nachweis eines identischen Ausbruchsstammes<br />

lässt auf einen einmaligen Eintrag und eine<br />

Weiterverbreitung des Erregers auf den Stationen<br />

schließen. Als begünstigenden Faktor für die Verbreitung<br />

des Erregers konnte die Doppelzimmerbelegung<br />

mit einem potentiell infektiösen Patienten<br />

identifiziert werden.<br />

Kalenderwoche 2011-2012<br />

nosokomial, dem Ausbruch zugeordnet<br />

im privaten Umfeld erworben<br />

44 45 46 47 48 49 50 51 52 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12<br />

Nosokomiale, dem Ausbruch zugeordnete (n=54) und im privaten<br />

Umfeld infizierte (n=24) RSV-Fälle; November 2011-März 2012<br />

Analyse<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


12<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

HIV – Prävalenz, Inzidenz und Neudiagnosen<br />

Johanna Körber, Ref. 94<br />

Analyse<br />

Dargestellt wird die epidemiologische Entwicklung im<br />

Bereich HIV zum Jahresende 2011. Dabei werden die<br />

verschiedenen Kennzahlen für HIV erläutert.<br />

Inzidenz und Prävalenz sind Ergebnis von epidemiologischen<br />

Schätzungen des Robert Koch-Instituts<br />

(RKI). Beide Parameter werden jährlich in den sog.<br />

HIV/Aids-Eckdaten zum Welt-Aids-Tag (WAT) publiziert.<br />

Verkompliziert wird die Sache dadurch, dass<br />

das RKI seine Schätzverfahren jedes Jahr optimiert,<br />

so dass die Eckdaten zum WAT 2012 nicht mit den<br />

früher veröffentlichen Eckdaten ver glichen werden<br />

dürfen. Darüber hinaus muss die Zahl der geschätzten<br />

Neuinfektionen (Inzidenz) von der Zahl der an das<br />

RKI gemeldeten HIV-Neudiagnosen klar unterschieden<br />

werden. Die Zahl der HIV-Neudiagnosen umfasst<br />

nicht nur die HIV-Infektionen, die im fraglichen Jahr<br />

stattgefunden haben, sondern auch jene, die in diesem<br />

Jahr lediglich festgestellt wurden, die Infektion<br />

aber viel früher stattgefunden hat.<br />

Das RKI hat 2012 erstmals zuerst die Zahlen für<br />

die Bundesländer geschätzt und diese dann zu bundesweiten<br />

Daten zusammengeführt. Bisher wurden<br />

die Daten der Länder aus den bundesweiten Daten<br />

abgeleitet. Daher hat das RKI für Baden-Württemberg<br />

die Zahl der HIV-Neuinfektionen für 2009-2012<br />

mit dem weiterentwickelten Verfahren neu berechnet.<br />

Geschätzte HIV-Neuinfektionen in Baden-Württemberg<br />

Jahr<br />

Neu-<br />

Infektionen<br />

Neuinfektionen<br />

(untere<br />

Schranke)<br />

Neuinfektionen<br />

(obere<br />

Schranke)<br />

2009 260 240 290<br />

2010 270 250 300<br />

2011 280 260 310<br />

2012 290 270 320<br />

Quelle: RKI, Eckdaten 2012<br />

Das RKI geht von einem leichten Anstieg der HIV-<br />

Neuinfektionen in Baden-Württemberg aus. Erfreulich<br />

ist, dass die geschätzte Zahl der HIV-Neuinfektionen<br />

bei MSM (Männer, die Sex mit Männern haben) jedes<br />

Jahr bei 180 lag, also entgegen der Entwicklung<br />

auf Bundesebene stabil ist. Gründe dafür sind das<br />

kostenlose Angebot des Syphilis-Tests für MSM und<br />

der gute Zugang der Aids-/STI-Beratungsstellen zu<br />

dieser Zielgruppe (teilweise bieten sie zusätzlich Un-<br />

tersuchungen auf rektale STI gegen Kostenersatz an).<br />

Sowohl die Früherkennung der Syphilis als auch die<br />

Diagnostik von Chlamydia trachomatis und Gonorrhö<br />

im Rektum können als Beitrag zur Eindämmung<br />

von HIV-Transmissionen gesehen werden. Auch das<br />

Gentle Man-Projekt der Aids-Hilfe Baden-Württemberg<br />

ist hier zu nennen. Dagegen ist die Zahl der<br />

durch intravenösen Drogengebrauch mit HIV neu infizierten<br />

Menschen nach Meinung des RKI im Baden-<br />

Würt temberg in der Vergangenheit eher unterschätzt<br />

worden. Im Jahr 2012 wird von 30 Fällen ausgegangen<br />

im Vergleich zu 20 im Jahr 2009.<br />

Die tatsächlich gemeldeten HIV-Neudiagnosen lagen<br />

2009 bei 278 Fällen, 2010 bei 296, im Jahr 2011<br />

gingen 270 Meldungen ein. Für das Jahr 2012 liegen<br />

263 gemeldete HIV-Neudiagnosen vor (Stand: Januar<br />

2013), diese Zahl wird sich durch Nachmeldungen<br />

jedoch noch erhöhen. Aufgrund der Entwicklung bei<br />

den HIV-Neudiagnosen geht man in Baden-Württemberg<br />

von einer eher stabilen Lage auf hohem Niveau<br />

aus. Im Vergleich zum Jahre 2001 (184 HIV-Neudiagnosen)<br />

ist ein Anstieg zu verzeichnen, der sich aber<br />

bereits im Jahr 2002 (230) abzeichnete und im Jahr<br />

2010 (296) das bisher höchste Niveau erreichte, mit<br />

einem deutlichen Abfall im Jahr 2011 (270).<br />

Ende 2012 leben nach einer aktuellen Schätzung<br />

des RKI in Baden-Württemberg etwa 7 600 Menschen<br />

mit einer HIV-Infektion (Prävalenz). Die Gesamtzahl<br />

der HIV-infizierten Menschen steigt in den<br />

letzten Jahren erheblich an. Dies ist Folge der modernen<br />

antiretroviralen Therapien, die HIV-Infizierten<br />

eine deutlich höhere normale Lebenserwartung als<br />

bisher ermöglichen.<br />

Geschätzte HIV-Prävalenz in Baden-Württemberg<br />

Jahr<br />

Prävalenz<br />

Prävalenz<br />

(untere<br />

Schranke)<br />

Prävalenz<br />

(obere<br />

Schranke)<br />

2009 6 700 5 500 8 000<br />

2010 7 000 5 700 8 300<br />

2011 7 300 6 000 8 600<br />

2012 7 600 6 300 8 900<br />

Quelle: RKI, Eckdaten 2012<br />

Das RKI schätzt, dass im Jahr 2012 in Baden-Württemberg<br />

4 900 Menschen eine HIV-Therapie erhielten<br />

und 1 400 Betroffene nichts von ihrer Infektion wissen.<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 13<br />

Ein stabiler Focus von FSME-Viren in einem Stuttgarter Stadtteil<br />

Rainer Oehme, Patrick Sebastian, Ref. 93<br />

In einem stark frequentierten Waldgebiet am Rande<br />

der Innenstadt Stuttgarts konnten 24 Jahre nach dem<br />

ersten Nachweis von FSME-Viren 1,5 % der 2012 in<br />

diesem Gebiet gesammelten Zecken positiv auf das<br />

Virus getestet werden.<br />

Im Jahr 1988 hatte sich eine Anwohnerin in ihrem<br />

naturnahen Garten in einem Stuttgarter Stadtteil einen<br />

Zeckenstich zugezogen. Das Grundstück liegt an<br />

einem viel begangenen Weg in der Nähe des dortigen<br />

Tierheims. Wenige Tage nach dem Zeckenstich entwickelte<br />

sie Symptome einer Sommergrippe. Nach<br />

deutlicher Verschlechterung des Allgemeinzustands<br />

wurde der Verdacht einer FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)<br />

geäußert und durch eine Blutuntersuchung<br />

auf Antikörper gegen das Virus bestätigt. Somit<br />

war dies der erste Nachweis des FSME-Virus in diesem<br />

Gebiet. Untersuchungen des LGA im Jahr 1997<br />

zeigten, dass das Virus in diesem Fokus noch kursierte.<br />

Es konnten 0,5 % der in diesem Jahr gesammelten<br />

Zecken positiv auf das Virus getestet werden. Dieser<br />

Nachweis erfolgte mit der Polymerasekettenreaktion<br />

(PCR), einem molekularbiologischen Verfahren. Eine<br />

Anzucht des Virus war im LGA zu diesem Zeitpunkt<br />

noch nicht möglich, da zur Kultivierung dieses Virus<br />

ein Hochsicherheitslabor der Stufe S3 erforderlich ist.<br />

Im Frühjahr 2012 wurden in dem Garten und den<br />

angrenzenden Wegen ca. 600 Zecken gesammelt und<br />

mit Hilfe der PCR auf das Vorhandensein des Virus<br />

untersucht. Hiervon waren 1,5 % der Zecken positiv<br />

auf das FSME-Virus. Da das LGA seit 2009 ein funktionsfähiges<br />

S3-Labor besitzt, war es nun möglich,<br />

die Viren anzuzüchten. Inzwischen steht eine ausreichende<br />

Zahl an Viren für weitere Untersuchungen<br />

zur Verfügung.<br />

Mit diesem Nachweis konnte gezeigt werden, dass<br />

in dem beschriebenen Gebiet mindestens seit 1988<br />

ein stabiler Fokus des FSME-Virus vorhanden ist. Untersuchungen<br />

an Zecken, die wenige hundert Meter<br />

entfernt von diesem Fokus gesammelt und untersucht<br />

wurden, zeigten, dass dieser Fokus nur eine Größe<br />

von ca. einem Fußballfeld (roter Kreis) hat. Weiterführende<br />

molekularbiologische Untersuchungen sollen<br />

zeigen, welche Verwandtschaftsverhältnisse zu<br />

anderen FSME-Viren bestehen und die Herkunft des<br />

Virus klären.<br />

Analyse<br />

FSME-Virus-Focus in Stuttgart Botnang<br />

FSME-Virus-Fokus in einem Stuttgarter Stadtteil<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


14<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

Untersuchung der Ökologie von Zecken als Überträger von<br />

Krankheitserregern in Baden-Württemberg in Bezug auf Habitat,<br />

Landnutzung, Wirtstiere und Klima<br />

Patrick Sebastian, Rainer Oehme, Ref. 93<br />

Analyse<br />

Zecken und von Zecken übertragene Erkrankungen<br />

sind von großer Bedeutung für die Gesundheit von<br />

Mensch und Tier. Über die Faktoren, die ihre Verbreitung<br />

und Dynamik beeinflussen, ist allerdings nur wenig<br />

bekannt. In diesem Projekt arbeiten Spezialisten<br />

aus verschiedenen Fachbereichen zusammen, um den<br />

Einfluss von Wetter, (Mikro-)Klima, Habitat, Landnutzung,<br />

menschlichen Eingriffen und die Populationsdynamik<br />

der Wirtstiere auf die Verbreitung und Dynamik<br />

von Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheitserregern<br />

für Baden-Württemberg zu bestimmen.<br />

Ziel des Projektes ist es, aufgrund der gewonnenen<br />

Erkenntnisse spezifische Zecken-Pathogen-Risikokarten<br />

für Baden-Württemberg zu erstellen und damit<br />

die Grundlagen für Maßnahmen im Rahmen des<br />

Gesundheitsschutzes und der Prävention in Baden-<br />

Württemberg zu verbessern.<br />

Die Studie ist in drei Forschungsmodule (1-3) und ein<br />

Modul (4), das sich mit der Analyse der Forschungsmodule<br />

1-3 beschäftigt, unterteilt (siehe Abbildung). Die<br />

Module 1-3 bestehen jeweils aus mehreren Submodulen,<br />

die sich mit bestimmten ökologischen Variablen<br />

befassen. Modul 1 untersucht das großflächige Verbreitungsmuster<br />

von Zecken und zeckenübertragenen<br />

Erkrankungen in Baden-Württemberg in Abhängigkeit<br />

von landschaftlichen, klimatischen und ökologischen<br />

Faktoren. Anhand eines Kriterienkatalogs werden an<br />

20 ausgewählten Standorten, die typischen Habitaten<br />

in Baden-Württemberg entsprechen, einmal monatlich<br />

Zecken gesammelt und bestimmt (Abt. Ökologie<br />

Koordination: Karlsruher Institut für Technologie (KIT)<br />

Umwelt Detaillierte Studien Pathogene<br />

Modul 1<br />

Karlsruher Institut für Technologie (KIT)<br />

Landesgesundheitsamt Baden-<br />

Württemberg (LGA)<br />

- Großflächige Verteilung<br />

- Landnutzung<br />

- Klimadaten<br />

Modul 2<br />

Karlsruher Institut für Technologie (KIT)<br />

Universität Hohenheim<br />

- Mikroklima<br />

- Säugetiere<br />

- Habitatsfragmetierung<br />

- Zeckenaktivität<br />

Modul 4<br />

Individuelle Analysen<br />

Datenauswertung<br />

Zusammenfassung der Daten und Modellentwicklung<br />

Modul 3<br />

Landesgesundheitsamt Baden-<br />

Württemberg (LGA)<br />

- Pathogen-Nachweis<br />

- Pathogen-Prävalenz<br />

- Vorkommen/Abwesenheit von FSME<br />

Projektstruktur – die vier Module und ihre jeweiligen Komponenten<br />

und Parasitologie, Karlsruher Institut für Technologie<br />

[KIT]; Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />

[LGA]). Zusätzlich werden an diesen Standorten wichtige<br />

mikroklimatische Daten erhoben. Am Institut für<br />

Geo graphie und Geoökologie des KIT (IfGG) werden<br />

in einem Geoinforma tionssystem (GIS) die Daten der<br />

Zeckenabundanzen mit den jeweiligen Landschaftsmustern<br />

und dem lokalen Klima verknüpft, um die<br />

Lebensräume, die für Zecken besonders günstig erscheinen,<br />

zu erfassen. In Modul 2 untersucht das KIT<br />

im Detail, inwiefern Mikroklima, Habitat und Wirtstiere<br />

die Populationsdynamik von Zecken beeinflussen. An<br />

fünf Intensivmessstationen werden monatlich Kleinsäugerwirte<br />

lebend gefangen und auf Zeckenbefall<br />

untersucht, Zecken auf der Vegetation gesammelt<br />

und mikroklimatische Daten aufgenommen. Das Ziel<br />

dieses Moduls ist es, vorkommende Schwankungen<br />

in der Zeckendynamik sowohl mit dem Mikroklima als<br />

auch mit der Wirtsdynamik zu korrelieren. Um den statistischen<br />

Vergleich aller Sammelstellen zu gewährleisten,<br />

werden für Modul 1 und 2 durchgehend die<br />

gleichen Sammelmethoden verwendet. Um die Zeckenaktivität<br />

unabhängig von Jahreszeit, Wetter und<br />

Tageszeit messen zu können, hat das KIT sowie die<br />

Universität Hohenheim zusätzlich Zeckenstationen in<br />

Karlsruhe und Stuttgart aufgebaut, die mehrmals wöchentlich<br />

kontrolliert werden. In Modul 3 werden alle<br />

gesammelten Zecken aus Modul 1 und 2 vom LGA<br />

auf das Vorkommen von Borrelia- und Rickettsia-Arten<br />

sowie auf FSME-Viren und Babesia spp. untersucht.<br />

In Modul 4 findet eine übergreifende Analyse aller<br />

Daten aus den vorherigen<br />

Modulen statt, um die relative<br />

Bedeutung der untersuchten<br />

Faktoren zu bestimmen<br />

und um damit ein Risikomodell<br />

zu erstellen, das<br />

die Bedeutung von Klimaveränderungen<br />

für Zeckenübertragene<br />

Erkrankungen<br />

in Baden-Württemberg mit<br />

einbezieht. Bisher ist das<br />

Projekt von Frühjahr 2012<br />

bis Frühjahr 2014 durch<br />

die Landesanstalt für Umwelt,<br />

Messungen und Naturschutz<br />

Baden-Württemberg<br />

(LUBW) finanziert. Weiterführende<br />

Untersu chungen<br />

wären aber wünschenswert<br />

und auch notwendig.<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 15<br />

Von Mäusen und Menschen mit Hantaviren<br />

Ides Boone, Christiane Wagner-Wiening, Dorothee Lohr, Günter Pfaff, Ref. 95<br />

Befragungen von Erkrankten und Menschen aus ihrer<br />

Nachbarschaft zeigen: Wer mehr über Hantaviren<br />

weiß, hat ein geringeres Risiko, zu erkranken.<br />

Im Jahr 2012 wurden in Baden-Württemberg 1 683<br />

Erkrankungen durch Hantavirus-Infektionen gemeldet,<br />

die die Falldefinition des Robert Koch-Instituts<br />

erfüllen. In der bisher größten Hantavirus-Epidemie<br />

erkrankten mehr Menschen als in den früheren Ausbruchsjahren<br />

2007 (1 089 Fälle) und 2010 (997 Fälle).<br />

Bundesweit wurden 60 % der Hantavirus-Fälle in<br />

Baden-Württemberg gezählt. Der Beginn des Ausbruchs<br />

zeichnete sich bereits im Herbst 2011 durch<br />

einen Anstieg der Fälle ab. Ein starker Fruchtanhang<br />

bei Buchen und Eichen hatte das Jahr 2011 zu einem<br />

Mastjahr mit idealen Nahrungsbedingungen für Rötelmäuse<br />

als Überträger des Hantavirus gemacht.<br />

Die meisten Hantavirus-Erkrankungen wurden zwischen<br />

April und Mai 2012 gemeldet. In den Ausbruchsjahren<br />

2007 und 2010 lag der Gipfel der Erkrankungszahlen<br />

etwa drei bzw. fünf Wochen später. Wie bei<br />

früheren Ausbrüchen waren vor allem Männer (70 %)<br />

in der Altersgruppe zwischen 20-59 Jahren betroffen.<br />

Auch die geografische Verteilung der Hantavirus-Fälle<br />

entsprach den Verbreitungsgebieten der Vorjahre.<br />

Fast die Hälfte der Erkrankungen (46 %) wurden aus<br />

Stuttgart und den Landkreisen Reutlingen, Göppingen,<br />

Esslingen und Böblingen übermittelt. Die am häufigsten<br />

verzeichneten Symptome waren Fieber (89 %), Nierenfunktionsstörungen<br />

(67%), Kopfschmerzen (56%),<br />

Muskel-, Glieder- und Rückenschmerzen (48 %). Zwei<br />

Drittel der Fälle mussten im Krankenhaus behandelt<br />

werden; es gab keinen Todesfall.<br />

Bereits zu Beginn des Jahres 2012 veröffentlichte<br />

das Regierungspräsidium Stuttgart eine Pressemitteilung<br />

des LGA zu Hantaviren und Präventionsmaßnahmen.<br />

Weitere Pressemitteilungen des Landesgesundheitsamtes<br />

Baden-Württemberg (LGA)<br />

im März und im Mai 2012 durch das Ministerium für<br />

Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />

Baden-Württemberg bewirkten ein breites<br />

Medienecho. Um Kenntnisse darüber zu gewinnen,<br />

ob die Informationen zu Risikofaktoren und zur Prävention<br />

von Hantavirus-Infektionen von der Bevölkerung<br />

wahrgenommen werden, wurde in Zusammenarbeit<br />

mit Gesundheitsämtern betroffener Kreise<br />

eine Fall-Kontroll-Studie begonnen. Zwischen Juli<br />

und Dezember wurden 246 Erkrankte (Fälle) und<br />

181 Nichterkrankte (Kontrollen) aus deren Nachbarschaft<br />

zu Risikofaktoren, Anwendung von Präventionsmaßnahmen,<br />

zur Risikowahrnehmung und zum<br />

Kenntnisstand über Hantavirus-Infektionen befragt.<br />

Vorläufige Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass<br />

Präventionsmaßnahmen wie das Tragen von Mundschutz<br />

und Handschuhen zwar bekannt sind, jedoch<br />

im Alltag selten umgesetzt werden. Untersucht wird<br />

nun, ob Nichterkrankte einen höheren Wissenstand<br />

zu Hantaviren als Erkrankte hatten. Nach eigenen<br />

Angaben wandten Nichterkrankte auch Präventionsmaßnahmen<br />

häufiger an, wie Lüften von Räumen vor<br />

dem Reinigen und Händewaschen nach der Arbeit.<br />

Analyse<br />

140<br />

Pressemitteilung 3<br />

120<br />

übermittelte Fälle/Woche<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Pressemitteilung 1<br />

Pressemitteilung 2<br />

20<br />

0<br />

1 4 7 10 13 16 19 22 25 28 31 34 37 40 43 46 49 52<br />

Kalenderwoche<br />

Gemeldete Hantavirus-Fälle 2012 (Säulen), 2010 (gelbe Linie) und 2007 (schwarze Linie)<br />

mit Maxima und Minima 2008, 2009, 2011 (orangene Fläche)<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


16<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

Hantavirus-Erkrankungen sind vielgestaltig – aufmerksame Ärzte<br />

sind gefragt<br />

Lukas Murajda, Elisabeth Aichinger, Christiane Wagner-Wiening, Günter Pfaff, Ref.95;<br />

Birgit Villforth, Nadja Mürter, Gesundheitsamt Göppingen<br />

Analyse<br />

Bei Hantavirus-Erkrankten muss der Arzt auch mit<br />

untypischen Beschwerden rechnen. Das zeigt eine<br />

Untersuchung des Gesundheitsamts Göppingen und<br />

des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg.<br />

Von 2006-2012 war Baden-Württemberg mit 56 %<br />

der insgesamt 7 226 Fälle deutschlandweit Spitzenreiter<br />

bei Hantavirus-Erkrankungen. Im Jahr 2012<br />

wurde der bislang größte Ausbruch mit 1 683 Fällen<br />

verzeichnet. Bei der Fallübermittlung werden nur Angaben<br />

zu typischen Symptomen erfasst. Ob und wie<br />

häufig weitere Symptome auftreten, wurde bislang<br />

nicht untersucht. Der Hantavirus-Ausbruch 2012 bot<br />

Gelegenheit, das Spektrum der klinischen Symptome<br />

bei Hantavirus-Erkrankungen zu erfassen, zu<br />

beschreiben und dabei bislang im Meldesystem nicht<br />

erfasste Symptome zu identifizieren.<br />

Im Landkreis Göppingen wurde im Jahr 2012 die<br />

zweithöchste Inzidenz von Hantavirus-Erkrankungen<br />

unter allen Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg<br />

festgestellt. Für die Ermittlungen des Gesundheitsamts<br />

wurde ein Fragebogen zu Symptomen<br />

und klinischen Parametern erstellt. Grundlage waren<br />

Angaben aus vorangegangenen Ermittlungen bei<br />

Hantavirus-Erkrankten. Von Juni bis November 2012<br />

wurden Informationen zu allen im Landkreis Göppingen<br />

wohnhaften Patienten mit einer laborbestätigten<br />

Hantavirus-Infektion, die in diesem Zeitraum entweder<br />

ambulant beim Hausarzt oder stationär im Krankenhaus<br />

behandelt wurden, nach der so erstellten Beschwerdeliste<br />

erhoben und die Patienten kontaktiert.<br />

Von 38 Patienten kamen 37 Fragebögen zurück.<br />

Darunter waren 25 Männer (68 %). Das mittlere Alter<br />

der Patienten lag bei 48 Jahren (24-83 Jahre). Im<br />

Durchschnitt wurden zu jedem Patienten neun Symptome<br />

bzw. Befunde angegeben (siehe Tabelle). 26 Patienten<br />

(70 %) mussten stationär behandelt werden;<br />

bei vier (15 %) Patienten lag bereits eine chronische<br />

Erkrankung (z. B. Asthma) vor.<br />

Auffällig war die Vielfalt der angegebenen Beschwerden.<br />

Die meisten Patienten zeigten das für<br />

eine Hantavirus-Infektion typische klinische Bild einer<br />

Nephropathia epidemica. Bei weiteren Patienten waren<br />

die angegebenen Symptome jedoch nicht zwingend<br />

kennzeichnend für eine Hantavirus-Erkrankung.<br />

Die Untersuchung gestattet jedoch keine Aussage<br />

darüber, warum diese Patienten trotz unspezifischer<br />

Symptomatik auf Hantaviren getestet wurden. Ein<br />

Grund dafür könnte die gesteigerte Aufmerksamkeit<br />

ihrer behandelnden Ärzte gegenüber Hantavirus-<br />

Infektionen in diesem hoch endemischen Landkreis<br />

sein. Daher sollte in Risikogebieten für Hantavirus-<br />

Erkrankungen auch bei unspezifischen Symptomen<br />

eine mögliche Hantavirus-Infektion in Betracht gezogen<br />

und gegebenenfalls durch eine Laboruntersuchung<br />

abgeklärt werden.<br />

Symptome und Befunde von Patienten (n=37)<br />

mit einer laborbestätigten Hantavirus-Infektion.<br />

Landkreis Göppingen, Juni-November 2012<br />

Symptome in %<br />

Abgeschlagenheit 95<br />

Rücken-/Nieren-/Flankenschmerzen 84<br />

Appetitlosigkeit 84<br />

Fieber (> 38,5 °C) 81<br />

Kopfschmerzen 81<br />

Muskel-/Gliederschmerzen 81<br />

Bauchschmerzen 59<br />

Fieberschübe 57<br />

Übelkeit 57<br />

Verschwommensehen 30<br />

Ödembildung 27<br />

Lichtempfindlichkeit 24<br />

Erbrechen 24<br />

Andere Symptome 22<br />

Augenschmerzen 19<br />

Durchfall 19<br />

Gewichtsverlust 14<br />

Atemnot 14<br />

Reizung der Augen 11<br />

Husten 8<br />

erhöhte Blutungsneigung (z. B. Nasenbluten,<br />

Blut im Stuhl)<br />

Befunde in %<br />

erhöhte Nierenretentionswerte 78<br />

Harnstofferhöhung 51<br />

Proteinurie 49<br />

3<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 17<br />

EHEC-Surveillance im Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />

Kathrin Hartelt, Gerda Klittich, Ref. 93<br />

Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) gehören<br />

zu den darmpathogenen Bakterien und sind<br />

u. a. für das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS)<br />

verantwortlich, das überwiegend durch die Serogruppe<br />

O157 hervorgerufen wird. Daneben gibt es eine<br />

Vielzahl an Serogruppen, die humane Infektionen<br />

auslösen können. Um einen Überblick über die in<br />

den Jahren 2009-2012 in Baden-Württemberg zirkulierenden<br />

EHEC-Serogruppen zu erlangen, wurden<br />

alle im Landesgesundheitsamt Baden-Würt temberg<br />

(LGA) positiven Proben weiter typisiert.<br />

Bakterien der Spezies Escherichia coli (E. coli) sind<br />

Bestandteil der Darmflora und durch das Auftreten<br />

verschiedener Pathotypen oder Wirkgruppen charakterisiert.<br />

Eine besonders gefährliche Subgruppe der<br />

darmpathogenen E. coli-Bakterien stellen in den Industrieländern<br />

EHEC-Bakterien dar, da sie für die hämorrhagische<br />

Kolitis und für das sich extraintestinal<br />

manifestierende HUS verantwortlich gemacht werden.<br />

Eine EHEC-Infektion kann durch den Kontakt zu Wiederkäuern,<br />

durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln<br />

oder durch Mensch-zu-Mensch-Kontakt<br />

erfolgen. Gemeinsames Merkmal aller EHEC-Bakterien<br />

ist die Fähigkeit zur Bildung von Zytotoxinen, sog.<br />

Shigatoxinen (Stx), die zwei Hauptgruppen (Stx 1<br />

und<br />

Stx 2<br />

) zugeordnet werden. Schwere Erkrankungen<br />

wie das HUS, welches durch hämolytische Anämie,<br />

Thrombozytopenie und Nierenversagen bis hin zur<br />

Anurie charakterisiert ist, werden überwiegend durch<br />

Stx 2<br />

produzierende EHEC hervorgerufen. In den letzten<br />

Jahren wurde jedoch auch eine große Anzahl unterschiedlicher<br />

Stx-produzierender-Stämme von Patienten<br />

isoliert, die nur milde gastroenteritische Symptome<br />

aufwiesen.<br />

Aufgrund ihrer Antigenstruktur<br />

gehören E.<br />

coli verschiedenen Serogruppen<br />

an. Die weltweit<br />

wichtigste humanpathogene<br />

Serogruppe<br />

ist E. coli O157. Dies trifft<br />

auch für Deutschland zu.<br />

Zunehmend werden jedoch<br />

auch weitere EHEC-<br />

Serogruppen nachgewiesen,<br />

insbesondere O26,<br />

O91, O103, O111 und<br />

O145. Da im Zusammenhang<br />

mit humanen<br />

EHEC-Erkrankungen im-<br />

Serovarbestimmungen<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

mer noch neue Serogruppen bzw. Serovare diagnostiziert<br />

werden, ist eine Definition humanpathogener<br />

Stx-produzierender Stämme gegenwärtig nicht möglich.<br />

Aus diesem Grund wird zur Zeit jeder Stx-Nachweis<br />

als potenzieller EHEC angesehen. Um einen<br />

Überblick über die zirkulierenden Serogruppen bzw.<br />

Serovare zu erhalten, werden die Proben daher weiter<br />

typisiert.<br />

Hierzu werden alle im LGA identifizierten EHECpositiven<br />

Proben an das Nationale Referenzzentrum<br />

für Salmonellen und andere bakterielle Enteritiserreger<br />

in Wernigerode geschickt. Die Auswertung der<br />

Daten aus den Jahren 2009-2012 zeigt, dass der prozentuale<br />

Anteil der EHEC-positiven Proben konstant<br />

zwischen 25,3 und 28,3 % liegt. Allerdings gelingt nur<br />

in 40,9-63,6 % der Fälle eine Serovarbestimmung.<br />

Die vorherrschende Serogruppe O157 wurde im Jahr<br />

2011 durch den Ausbruchsstamm O104:H4 sehr zurückgedrängt.<br />

Durch die vermehrte EHEC-Diagnostik<br />

konnte im Jahr 2011 auch ein großes Spektrum weiterer<br />

Serogruppen identifiziert werden (siehe Abbildung).<br />

Dagegen dominierten im Jahr 2012 nur fünf<br />

Serogruppen. Ob mit einer Verschiebung bzw. Reduktion<br />

der nachgewiesenen Serovare in den nächsten<br />

Jahren zu rechnen ist, bleibt weiter offen.<br />

Die im LGA erhobenen Daten verdeutlichen, dass<br />

eine deutschlandweite EHEC-Surveillance mit entsprechender<br />

Typisierung zur Gefährdungsbeurteilung<br />

für Patienten, für Epidemiologen zur Ausbruchsaufklärung<br />

sowie für den Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong><br />

zur Durchsetzung des Infektionsschutzgesetzes<br />

sinnvoll wäre und daher intensiver durchgeführt<br />

werden sollte.<br />

2009 2010 2011 2012<br />

Jahre<br />

Ergebnis der häufigsten Serovare im LGA<br />

O26<br />

O75<br />

O86<br />

O91<br />

O103<br />

O104<br />

O146<br />

O157<br />

O174<br />

Ont<br />

Orauh<br />

Analyse<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


18<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

PATH 2<br />

OGENSCAN – einer für alle<br />

Oliver Schneider, Jens Fleischer, Ref. 93<br />

Analyse<br />

Im Rahmen einer Kooperation entwickelt das Landesgesundheitsamt<br />

Baden-Württemberg unter dem<br />

Namen PATH 2<br />

OGENSCAN gemeinsam mit Partnern<br />

der TU München, dem Technologiezentrum Wasser<br />

(TZW) in Karlsruhe und der GWK Präzisionstechnik<br />

GmbH ein automatisches System zur Schnellanreicherung<br />

und Detektion ausgewählter wasserrelevanter<br />

Krankheitserreger. Damit sollen sowohl Bakterien<br />

und Viren als auch Parasiten gleichzeitig aus<br />

Umweltwasserproben bestimmt werden.<br />

Während heutzutage in der Wasser-Routine-Analytik<br />

zahlreiche zertifizierte mikrobiologische Kultur-<br />

Verfahren zur Anwendung kommen, sind nur wenige<br />

oder gar keine gleichwertigen validierten Verfahren<br />

zum Nachweis von Viren oder Parasiten<br />

aus Umweltproben verfügbar. Die Entwicklung von<br />

PATHO 2<br />

GENSCAN ist der Versuch, dies zumindest<br />

für eine Gruppe von Mikroorganismen bzw. relevanten<br />

wasserübertragbaren Krankheitserregern zu<br />

ermöglichen. Der Fokus bei der Entwicklung der hier<br />

vorgestellen Gerätekomponenten liegt zum einen auf<br />

der gleichzeitigen Anreicherung der verschiedenen<br />

Mikroorganismen mittels Cross-Flow-Ultrafiltration,<br />

zum anderen auf der auf Genom-Basis arbeitenden<br />

Microarray-Detektionstechnik.<br />

Die Schwierigkeiten liegen vor allem darin, Filtrationsbedingungen<br />

zu schaffen, mit denen möglichst<br />

viele Mikroorganismen aus der Probe aufkonzentriert<br />

werden, obwohl deren immense Größenunterschiede<br />

und deren spezifische Oberflächenstrukturen<br />

z. B. stark voneinander abweichende Verhalten bei<br />

der Adsorption an Membranen erwarten lässt. Auch<br />

die Platzierung verschiedener Gensonden auf einem<br />

Chip erfordert im Vorfeld eine aufwändige Validierung<br />

der Reaktionsbedingungen.<br />

Aufgrund der oft geringen Konzentration bestimmter<br />

Mikroorganismen in Umweltproben müssen im Vorfeld<br />

der Untersuchungen oft größere Volumina (10-50 Liter)<br />

aufkonzentriert werden. Diese Aufkonzentrierung<br />

erfolgt im ersten Modul, dem MMC3 (erste Abbildung),<br />

zuerst über eine Crossflow-Ultrafiltrations-Membran<br />

(CUF). Als nächster Anreicherungsschritt dient dann<br />

die monolithische Affinitätsfiltration (MAF), mit der die<br />

nachzuweisenden Mikroorganismen aus dem Eluat<br />

der CUF erneut aufkonzentriert werden. Mit diesem<br />

zweistufigen Anreicherungsprozess gelingt es, Viren<br />

und Bakteriophagen aus einer 10-Liter-Wasserprobe<br />

innerhalb von 30 min um den Faktor 10 4 auf ein Endvolumen<br />

von 1 ml einzuengen.<br />

Abb. 1: Munich-Microorganism-Concentrator (MMC3)<br />

Munich-Microorganism-Concentrator (MMC3)<br />

Der in Zusammenarbeit mit der GWK Präzisionstechnik<br />

GmbH entwickelte Mikro-Chip-Reader<br />

(MCR3; zweite Abbildung) ermöglicht im Anschluss<br />

an die Aufkonzentrierung sowohl die Detektion als<br />

auch die Quantifizierung der Krankheitserreger aus<br />

der Umweltprobe. Die Microarray-Technik arbeitet<br />

hierbei sehr spezifisch. Nach Aufreinigung der Nukleinsäuren<br />

aus dem Probenkonzentrat wird dieses<br />

anschließend während einer PCR mit Digoxigenin<br />

markiert und in DNA-Einzelstränge aufgetrennt. Die<br />

so markierten Proben werden im MCR3 über einen<br />

Glasträger (Mikrochip), auf dem die DNA-Sonden<br />

der nachzuweisenden Mikroorganismen immobilisiert<br />

sind, geleitet. Komplementäre DNA-Stränge hybridisieren<br />

und führen über eine chemische Reaktion zu<br />

einem Chemilumineszenz-Signal, welches mittels einer<br />

CCD-Kamera ausgelesen und mit speziell entwickelter<br />

Software ausgewertet werden kann.<br />

Abb. 2: Mikro-Chip-Reader (MCR3)<br />

Mikro-Chip-Reader (MCR3)<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 19<br />

Herausforderung Infraschall<br />

Snezana Jovanovic, Ref. 96<br />

Insgesamt ist festzuhalten, dass nach derzeitiger wissenschaftlicher<br />

Datenlage tieffrequenter Schall, insbesondere<br />

Infraschall unter gesundheitlichen Aspekten,<br />

nur unbefriedigend bewertet werden kann. Hier sieht<br />

das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />

(LGA) dringenden Handlungs- und Forschungsbedarf.<br />

Einflüsse durch tieffrequenten Schall, insbesondere<br />

durch Infraschall auf die menschliche Gesundheit,<br />

stellen nach wie vor ein viel diskutiertes Thema dar. Im<br />

Vergleich zum normalen Hörbereich liegen nur wenige<br />

gesicherte Erkenntnisse über Wirkungen von tieffrequentem<br />

Schall vor. Als Infraschall bezeichnet man<br />

Luftschallwellen unterhalb des menschlichen Hörbereiches.<br />

Infraschall liegt definitionsgemäß zwischen 0,1<br />

und 20 Hz, tieffrequenter Schall unterhalb von 100 Hz.<br />

Die Kommission „Methoden und Qualitätssicherung<br />

in der Umweltmedizin“ am Robert Koch-Institut rät<br />

aus umweltmedizinischer Perspektive, Infraschall und<br />

tieffrequenten Hörschall gemeinsam zu betrachten.<br />

Tieffrequenter Lärm wird beispielsweise durch folgende<br />

Quellen am Arbeitsplatz oder im Privatbereich<br />

verursacht: Anlagen der Schwerindustrie, Hochspannungsleitungen,<br />

Transformatorenstationen, Pumpen,<br />

Schienenfahrzeuge, Windkraftanlagen, Heizungsund<br />

Klimaanlagen, Waschmaschinen, dezentrale<br />

Heizkraftwerke.<br />

Der aktuelle Stand des Wissens zur oben genannten<br />

Frage lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:<br />

Besonderheiten bei der Ausbreitung<br />

Aufgrund der Schallwellenlänge zeigen herkömmliche<br />

Absorptions- oder Dämmungsmaßnahmen kaum<br />

Wirkung. Durch zwei Besonderheiten (Resonanzen<br />

in Räumen und Interferenz in Gebäuden und auch<br />

außerhalb) treten Belästigungen durch tieffrequente<br />

Geräusche meist im Innern von Gebäuden auf.<br />

Messverfahren<br />

Die repräsentative Messung der tieffrequenten<br />

Lärmbelästigung ist schwierig, da sie zeitlich stark<br />

schwanken kann und zudem häufig in Kombination<br />

mit tieffrequenten Schwingungen anzutreffen ist. Die<br />

Beurteilung tieffrequenter Geräusche erfolgt im Allgemeinen<br />

nach der DIN 45680 (Differenzbildungen unterschiedlicher<br />

Pegelbewertungen und die Betrachtung<br />

der Terzpegel unterhalb von 100 Hz). Diese Beurteilung<br />

ist allerdings nicht ausreichend. Einerseits bleiben<br />

damit Pegelfluktuationen und zeitliche Muster im<br />

tieffrequenten Bereich bezogen auf die Störwirkung<br />

von Geräuschen weitestgehend unberücksichtigt. Kritisch<br />

anzumerken ist, dass Schallpegelmessungen<br />

mit dem A-Bewertungsfilter durchgeführt werden und<br />

nach diesem Messverfahren die Empfindlichkeit bei<br />

tieffrequenten Emissionen unterschätzt wird.<br />

Gesundheitliche Wirkung: Aurale Wirkungen<br />

Es liegen keine gesicherten Erkenntnisse über ausschließlich<br />

durch tieffrequenten Schall verursachte<br />

Gehörschäden vor. Es gibt Hinweise, dass Langzeitexpositionen<br />

gegenüber tieffrequentem Schall mit<br />

sehr hohem Schalldruck Hörverluste verursachen<br />

können. Der Sensor „Ohr“ scheint gegenüber tieffrequentem<br />

Schall weitaus empfindlicher zu sein als<br />

bisher angenommen. Auch unterhalb der Hörschwelle<br />

kann bei empfindlichen Menschen eine Empfindung<br />

ausgelöst werden.<br />

Gesundheitliche Wirkung: Extraaurale<br />

Wirkungen<br />

In Folge anhaltender Exposition von tieffrequenten<br />

Geräuschen, die zu biomechanischen Schwingungen<br />

führen, sind folgende gesundheitliche Auswirkungen in<br />

verschiedenen Studien dokumentiert: Belästigung, permanentes<br />

Druckgefühl, Übelkeit, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten,<br />

Schlafstörungen, Kopfschmerzen,<br />

Beeinträchtigung der Atmung, statische und dynamische<br />

Muskelkontraktionen (Verspannungen).<br />

Welche Rolle der Belastung beim Entstehen von<br />

Gesundheitsbeeinträchtigungen zukommt, konnte bisher<br />

nicht eindeutig beantwortet werden. Bei chronisch<br />

starker Belastung kann ein circulus vitiosus ausgelöst<br />

werden mit der Abfolge: starke Belastung – negativ<br />

emotionelle Reaktion – neuro-vegetativ-hormonelle<br />

Regulationsstörungen – Krankheit. Im Regelfall stellt<br />

die Belastung jedoch eine Umweltwirkungskategorie<br />

sui generis dar, die durch einen Verlust an Lebensqualität<br />

gekennzeichnet ist. Verkehrslärmbedingte<br />

Belastung und Erkrankungsrisiko wurden im Rahmen<br />

der Paneuropäischen LARES-Studie abgeschätzt.<br />

Die gesundheitlichen Auswirkungen von chronischer<br />

Verkehrslärmbelästigung wurden anhand der Periodenprävalenz<br />

(ärztliche Behandlung in den letzten<br />

zwölf Monaten) ausgewertet und ließ z. B. für Bluthochdruck<br />

signifikant erhöhte Risiken im Sinne einer<br />

Dosis-Wirkung-Beziehung erkennen.<br />

Insgesamt ist festzuhalten, dass nach derzeitiger<br />

wissenschaftlicher Datenlage tieffrequenter Schall,<br />

insbesondere Infraschall unter gesundheitlichen Aspekten<br />

nur unbefriedigend bewertet werden kann. Hier<br />

sieht das LGA dringenden Handlungs- und Forschungsbedarf.<br />

„‘No evidence of harm’ has often been often<br />

misinterpreted to mean ‘evidence of no harm’ when<br />

the relevant research was not available.” (EEA Report<br />

No 1/2013).<br />

Analyse<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


20<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

Übergewicht bei Einschulungskindern<br />

Anna Leher, Ref. 95<br />

Analyse<br />

Zu viel überflüssige Pfunde in der Kinderzeit führen<br />

oft zu Übergewicht auch in späteren Jahren. Daher<br />

ist es interessant zu sehen, wie hoch der Anteil der<br />

Kinder mit Übergewicht schon in frühen Jahren ist.<br />

Seit der Einführung der neuen Einschulungsuntersuchung<br />

im Jahr 2009 werden alle Kinder im zweiten<br />

Kindergartenjahr untersucht. Zum Zeitpunkt der<br />

Untersuchung sind die Kinder in der Regel zwischen<br />

vier und fünf Jahre alt. Ein fester Bestandteil der neuen<br />

Einschulungsuntersuchung ist das standardisierte<br />

Messen von Körpergröße und -gewicht. Daraus<br />

kann dann der „Body-Mass-Index“ nach der Formel:<br />

bmi = kg/m 2 errechnet werden. Um den Anteil an übergewichtigen<br />

und adipösen („fettleibigen“) Kindern zu<br />

erhalten, werden die Referenzwerte nach Kromeyer-<br />

Hauschild et al. herangezogen. Die Körpergröße wird<br />

ohne Schuhe gemessen und das Gewicht wird mit<br />

einer geeichten Waage mit leichter Bekleidung bestimmt.<br />

Angaben der Eltern zur Familiensprache geben<br />

einen Hinweis auf einen Migrationshintergrund.<br />

Den dargestellten Zahlen liegen die Daten der Untersuchungen<br />

aus dem Jahr 2010 zugrunde. Diese<br />

Kinder wurden im Herbst 2011 eingeschult. Daten<br />

zu Größe und Gewicht liegen aus diesem Zeitraum<br />

von 73 163 Kindern vor, davon 37 348 Jungen und<br />

35 815 Mädchen. Insgesamt sind 8,8 % der Jungen<br />

und 9 % der Mädchen übergewichtig. Die Kinder, die<br />

zu Hause ausschließlich oder zusätzlich eine andere<br />

Sprache als deutsch sprechen, sind öfter übergewichtig<br />

als die mit ausschließlich deutscher Familiensprache.<br />

Unter Kindern mit Migrationshintergrund<br />

ist der Anteil der Übergewichtigen doppelt, der Anteil<br />

der Adipösen dreimal so hoch wie bei den Kindern<br />

ohne Migrationshintergrund.<br />

Nach der Grundschulzeit steigt der Anteil der Übergewichtigen<br />

stark an; ein Risikofaktor ist dabei ein<br />

Migrationshintergrund (KIGGS-Studie). Um frühzeitig<br />

dagegen lenken zu können, sollten solche Aspekte<br />

wie die ungleiche Verteilung des Übergewichts schon<br />

bei viel jüngeren Kindern berücksichtigt werden.<br />

20 %<br />

15 %<br />

gesamt (n=73 163)<br />

ohne Migrationshintergrund (n=49 537)<br />

mit Migrationshintergrund (n=13 025)<br />

14,2<br />

16,5<br />

Anteil<br />

10 %<br />

8,7<br />

9,0<br />

6,7<br />

6,0<br />

7,1<br />

6,8<br />

5 %<br />

3,2 3,2<br />

2,2<br />

2,3<br />

0 %<br />

Übergewicht Adipositas Übergewicht Adipositas<br />

Jungen<br />

Mädchen<br />

Anteil der vier- bis fünfjährigen Kinder mit Übergewicht und Adipositas,<br />

Einschulungsuntersuchungen 2010<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 21<br />

Seit 1990 deutlicher Rückgang der Sterblichkeit durch Kreislauferkrankungen<br />

in Deutschland<br />

Iris Zöllner, Ref. 95; Julian Schmidberger, Hochschule Ulm<br />

Eine Untersuchung der Sterblichkeit in Deutschland<br />

im Zeitraum von 1990-2010 ergab einen deutlichen<br />

Rückgang der Sterblichkeit, wobei der Rückgang in<br />

den neuen Bundesländern noch deutlich stärker ausfiel<br />

als in den alten Bundesländern.<br />

Im Rahmen einer Untersuchung zur zeitlichen Entwicklung<br />

der alters-, geschlechts- und todesursachenspezifischen<br />

Mortalität im Zeitraum von 1990-2010<br />

zeigt sich der stärkste Rückgang bei der Sterblichkeit<br />

durch Kreislauferkrankungen (ICD-Codes I00-I99).<br />

Analysiert wurden Mortalitätsdaten des Statistischen<br />

a:<br />

pro 100 000 Einwohner<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Krankheiten des Kreislaufsystems – Mortalität bei<br />

40- bis 45-jährigen Männern in Deutschland, 1990-2010<br />

Deutschland<br />

neue Bundesländer<br />

alte Bundesländer<br />

b:<br />

Bundesamtes mit dem Ziel, die Entwicklung in alten<br />

und neuen Bundesländern zu vergleichen. Zu Beginn<br />

der 1990er-Jahre gab es noch deutliche Unterschiede<br />

in der Sterblichkeit zwischen den beiden Gebieten.<br />

Diese Unterschiede haben sich in den vergangenen<br />

20 Jahren deutlich verringert, wobei auch die Sterblichkeit<br />

in den alten Bundesländern erheblich gesunken<br />

ist. Der Rückgang der Gesamtsterblichkeit ist in<br />

ganz Deutschland hauptsächlich bedingt durch den<br />

starken Rückgang der Mortalität durch Kreislauferkrankungen<br />

in den Altersgruppen ab 40 Jahren<br />

(siehe Abbildungen).<br />

pro 100 000 Einwohner<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Krankheiten des Kreislaufsystems – Mortalität bei<br />

40- bis 45-jährigen Frauen in Deutschland, 1990-2010<br />

Deutschland<br />

neue Bundesländer<br />

alte Bundesländer<br />

Analyse<br />

20<br />

20<br />

0<br />

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />

0<br />

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />

c:<br />

1 200<br />

Krankheiten des Kreislaufsystems – Mortalität bei<br />

60- bis 65-jährigen Männern in Deutschland, 1990-2010<br />

d:<br />

1 200<br />

Krankheiten des Kreislaufsystems – Mortalität bei<br />

60- bis 65-jährigen Frauen in Deutschland, 1990-2010<br />

pro 100 000 Einwohner<br />

1 000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

Deutschland<br />

neue Bundesländer<br />

alte Bundesländer<br />

pro 100 000 Einwohner<br />

1 000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

Deutschland<br />

neue Bundesländer<br />

alte Bundesländer<br />

200<br />

200<br />

0<br />

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />

0<br />

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />

e:<br />

12 000<br />

Krankheiten des Kreislaufsystems – Mortalität bei<br />

80- bis 85-jährigen Männern in Deutschland, 1990-2010<br />

f:<br />

12 000<br />

Krankheiten des Kreislaufsystems – Mortalität bei<br />

80- bis 85-jährigen Frauen in Deutschland, 1990-2010<br />

pro 100 000 Einwohner<br />

10 000<br />

8 000<br />

6 000<br />

4 000<br />

Deutschland<br />

neue Bundesländer<br />

alte Bundesländer<br />

pro 100 000 Einwohner<br />

10 000<br />

8 000<br />

6 000<br />

4 000<br />

Deutschland<br />

neue Bundesländer<br />

alte Bundesländer<br />

2 000<br />

2 000<br />

0<br />

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />

0<br />

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />

Altersspezifische Mortalität durch Kreislauferkrankungen (ICD: I00-I99) bei Männern und<br />

Frauen in Deutschland (alte und neue Bundesländer) im Zeitraum von 1990-2010<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


22<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

Symposion Frühförderung Baden-Württemberg 2012<br />

Anette Winter-Nossek, Ref. 94<br />

„Frühförderung – was wirkt“ lautete das Thema des<br />

Symposions Frühförderung 2012 in Stuttgart. Welche<br />

Faktoren tragen zum Gelingen der Frühfördermaßnahmen<br />

für Kinder mit Entwicklungsverzögerungen<br />

oder (drohenden) Behinderungen bei? Anerkennung<br />

und Wertschätzung der kindlichen und elterlichen<br />

Kompetenzen gepaart mit der Empathie der Frühförderer<br />

sind in jedem Fall wesentliche Grundlage der<br />

Wirksamkeit – neben der fachlichen Kompetenz der<br />

Unterstützenden.<br />

Kindertageseinrichtungen vor. Sie zeigte, dass auch<br />

bei Personalknappheit qualitativ hochwertige und einfühlsame<br />

Kinderbetreuung möglich ist, wenn die Einsatzbereitschaft<br />

der Erzieher u. a. durch konstruktive<br />

Rückmeldung über Gelungenes und weniger Gelingendes<br />

Wertschätzung erfährt und dadurch persönliche,<br />

fachliche sowie konzeptionelle Weiterentwicklung<br />

unterstützt wird.<br />

Sieben Themengruppen am Nachmittag<br />

Prävention<br />

Am 16.10.2012 nahmen über 350 Fachleute am<br />

Symposion Frühförderung Baden-Württemberg in<br />

Stuttgart teil. Entwicklungsverläufe von Kindern unter<br />

biologischen und psychosozialen Risikobedingungen<br />

sowie unter familiärer und außerfamiliärer Betreuung<br />

wurden am Vormittag im Plenum dargestellt. Am Nachmittag<br />

wurden Förderbedingungen näher betrachtet<br />

und diskutiert, die wirksame Frühfördermaßnahmen<br />

unterstützen können.<br />

Plenumsvorträge<br />

Prof. Dr. Nina Gawehn ist Diplompsychologin aus<br />

dem Sozialpädiatrischen Zentrum der Universitätsklinik<br />

Dortmund und lehrt an der Hochschule für Gesundheit<br />

in Bochum. Sie sprach über Untersuchungen<br />

zur Entwicklung von Kindern unter biologischen und<br />

psychosozialen Risikobedingungen. Hierbei hob sie<br />

insbesondere ihre Arbeit mit suchtkranken Müttern<br />

hervor, deren Unterstützung zunächst zur Suchtbewältigung<br />

und im weiteren Verlauf zur Geburt gesunder<br />

Kinder geführt hat, die bei ihren Müttern bleiben<br />

konnten. So wurde deutlich, dass sich Anstrengungen<br />

zur Unterstützung der meist sehr jungen Mütter und<br />

Väter im weiteren Verlauf als wirksame Hilfe für sie<br />

selbst und ihre Kinder zeigten und zur Stabilisierung<br />

beitrugen.<br />

Dr. Monika Wertfein forscht als Diplompsychologin<br />

und wissenschaftliche Referentin am Staatsinstitut<br />

für Frühpädagogik in München. Sie führte zunächst<br />

erste Ergebnisse aus der bundesweiten NUBBEK-<br />

Studie über die Entwicklung von Kindern in familiärer<br />

und in außerfamiliärer Betreuung an. Im Weiteren<br />

stellte sie eigene Studienergebnisse über Qualitätsanforderungen<br />

an Fachkräfte in der Betreuung<br />

von Kindern unter drei Jahren in Kinderkrippen und<br />

In Gruppe 1 wurde die aktuelle Leitlinie zur Diagnostik<br />

von motorischen Entwicklungsverzögerungen bei<br />

Kindern und zur Förderung ihrer Entwicklung vorgestellt<br />

und diskutiert. Neben der Darstellung der physiologischen<br />

motorischen Entwicklung von Kindern<br />

wurde z. B. die Benotungspraxis im baden-württembergischen<br />

Schulsport nachteilig für die Förderung<br />

von Bewegungsfreude genannt. Gruppe 2 befasste<br />

sich mit der Frühförderung von Kindern aus Armutsverhältnissen<br />

und der Bedeutung einer guten Vernetzung<br />

aller Unterstützungsangebote, die Familien eine<br />

Förderung ermöglicht, ohne abgewertet zu werden.<br />

In Gruppe 3 wurde über die Bedeutung einer einfühlsamen<br />

Bindungsförderung zwischen Mutter und Kind<br />

gesprochen. Fachleute aus dem Bereich Frühförderung<br />

können sich über ein Online-Portal anmelden<br />

und einen E-learning-Kurs zum Bindungsverhalten<br />

absolvieren, um noch gezielter beraten und so zum<br />

Kinderschutz beitragen zu können. Gruppe 4 befasste<br />

sich mit der Hausfrühförderung, die Familien<br />

eine Frühförderung ihrer Kinder ermöglicht, die sie<br />

sonst ambulant nicht nutzen können. Gruppe 5 beleuchtete<br />

Fördermaßnahmen für Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerungen<br />

näher und betonte die<br />

Bedeutung valider Forschung als Basis gezielter<br />

Förderung. In Gruppe 6 zeigten drei Praxisbeispiele<br />

Angebote für Eltern von Kindern mit Behinderungen,<br />

durch die sie und ihre Kinder positiv gestärkt werden<br />

können. Gruppe 7 diskutierte die Bedeutung einer<br />

professionellen Haltung der Fachleute in der Frühförderung,<br />

die kindliche und elterliche Kompetenzen<br />

wertschätzt und so grundlegend zur Wirksamkeit von<br />

Frühfördermaßnahmen beiträgt.<br />

Die Beiträge sind im Internet eingestellt unter http://<br />

www.gesundheitsamt-bw.de/oegd/Gesundheitsthemen/FruehfoerderungIntegration/Seiten/default.aspx<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 23<br />

Rechtliche Neuerungen in der Glücksspielgesetzgebung in<br />

Baden-Württemberg<br />

Katja Schnell, Ref. 94<br />

Das Landesglücksspielgesetz Baden-Württemberg<br />

trifft weitreichende Regelungen. Besonders im Bereich<br />

der Spielhallen gibt es viele Neuerungen. Suchtprävention<br />

und Spielerschutz sind wesentliche Bestandteile<br />

des Gesetzes.<br />

Zum 01.07.2013 hat der Erste Staatsvertrag zur<br />

Änderung des Staatsvertrages zum Glücksspielwesen<br />

in Deutschland (Erster GlüÄndStV) den bisher<br />

bestehenden Glücksspielstaatsvertrag abgelöst. Der<br />

Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte den deutschen<br />

Bundesländern vorgeworfen, den deutschen Glücksspielmarkt<br />

nicht kohärent zu regulieren. Während auf<br />

der einen Seite das Angebot begrenzt wurde (Spielbanken,<br />

Toto-Lotto, Sportwetten), weitete sich das<br />

Angebot im Bereich der Spielhallen und Geldspielautomaten<br />

aus. In Baden-Württemberg z. B. erhöhte<br />

sich die Anzahl von Spielhallengeräten von 8 324 im<br />

Jahr 2006 auf 18 775 im Jahr 2012; das entspricht<br />

einer Zunahme von 125,6 % (vgl. Jürgen Trümper/<br />

Christiane Heimann, Arbeitskreis gegen Spielsucht<br />

e. V., Juni 2012).<br />

Mit dem Ersten GlüÄndStV kommen die Länder<br />

den Forderungen des EuGH nach und regeln nun<br />

neben den bisherigen Bereichen auch – soweit in<br />

Gesetzgebungskompetenz der Länder – den Bereich<br />

der Spielhallen. 15 der 16 Bundesländer haben den<br />

Ersten GlüAndStV ratifiziert, Schleswig-Holstein hat<br />

ein eigenes, unabhängiges Glücksspielgesetz verabschiedet.<br />

Ziele des Ersten GlüÄndStV sind, das<br />

Entstehen von Glücksspielsucht zu verhindern und<br />

Voraussetzungen für wirksame Suchtprävention zu<br />

schaffen, den Jugend- und Spielerschutz zu gewährleisten,<br />

ein legales Spielangebot sicherzustellen sowie<br />

das unerlaubte Glücksspiel einzudämmen.<br />

Das Landesglücksspielgesetz Baden-<br />

Württemberg (LGlüG)<br />

Das LGlüG ist das Ausführungsgesetz, das den Ersten<br />

GlüÄndStV für Baden-Württemberg konkretisiert.<br />

Es wurde am 15.11.2012 vom Landtag beschlossen.<br />

Suchtprävention und Spielerschutz ziehen sich wie ein<br />

roter Faden durch das Gesetz; so gibt es besonders<br />

im Bereich der bisher wenig regulierten Spielhallen<br />

viele Neuerungen. Spielhallen müssen in Zukunft einen<br />

Abstand von 500 m Luftlinie von Tür zu Tür untereinander<br />

haben, aber auch zu Einrichtungen, die<br />

dem Aufenthalt von Kindern und Jugendlichen dienen,<br />

wie z. B. Schulen oder Jugendhäuser. Auch in Gebäudekomplexen<br />

wie Einkaufszentren darf es zukünftig<br />

nur eine Spielhalle geben. Für vor dem 28.10.2011<br />

genehmigte Spielhallen gilt ein Bestandsschutz bis<br />

30.06.2017; danach genehmigte Spielhallen haben<br />

Bestandsschutz bis 30.06.2013. Sperrzeiten für Spielhallen<br />

werden von 0-6 Uhr festgeschrieben; sie können<br />

nicht verkürzt werden. Technische Geräte zur<br />

Bargeldabhebung in Spielhallen sind nicht gestattet.<br />

Werbung darf sich nicht an Jugendliche oder Gefährdete<br />

richten. Spielhallen müssen von außen einsehbar<br />

sein; auch dürfen von außen keine Anreize zum<br />

Spielen ausgehen.<br />

Aber auch Regelungen für alle Anbieter von Glücksspielen<br />

werden getroffen. So wird eine umfassende<br />

Sperrdatei eingeführt, die Spielern die Möglichkeit<br />

gibt, sich selbst dauerhaft vom Glücksspiel auszuschließen.<br />

In Baden-Würt temberg sind neben den<br />

Spielbanken, der staatlichen Toto-Lotto-Gesellschaft<br />

und den Sportwettanbietern auch alle Spielhallen an<br />

diese Datei angeschlossen. Eine Ausweiskontrolle<br />

muss in all diesen Spielstätten erfolgen, was auch die<br />

Einhaltung des Jugendschutzes begünstigt.<br />

Aus suchtpräventiver Sicht jedoch besonders wichtig<br />

ist der § 7 „Sozialkonzepte“. Dieser besagt, dass<br />

alle Anbieter von Glücksspielen ein Sozialkonzept<br />

vorhalten müssen. Ziele dieser Sozialkonzepte sind<br />

die Früherkennung und Verhinderung von problematischem<br />

und pathologischem Glücksspiel und die<br />

Vermittlung von Betroffenen ins Hilfesystem. U. a.<br />

muss ein solches Sozialkonzept beinhalten, welche<br />

Personen für den Spielerschutz verantwortlich sind<br />

und welche konkreten Maßnahmen zur Umsetzung<br />

der Ziele erfolgen. Sozialkonzepte müssen regelmäßig<br />

weiterentwickelt werden.<br />

Ein weiterer Bestandteil des § 7 sind Schulungen<br />

für alle bei Glücksspielanbietern tätigen Personen,<br />

die in Kontakt zu Spielern stehen, sowie deren Vorgesetzte.<br />

Nach Möglichkeit sollen auch die Unternehmensleitungen<br />

geschult werden. Diese Schulungen<br />

werden von in der Suchthilfe in Baden-Württemberg<br />

tätigen Einrichtungen durchgeführt. Die Mindestdauer<br />

der Schulungen beträgt acht Stunden. Sie beinhalten<br />

die Vermittlung von rechtlichen Grundlagen,<br />

Grundlagen zum pathologischen Glücksspiel sowie<br />

Wissen über Hilfeangebote für Betroffene. Insbesondere<br />

sollen Handlungskompetenzen zur Früherkennung,<br />

Ansprache und Weitervermittlung ins Hilfesystem<br />

vermittelt werden.<br />

Zur konkreten Umsetzung der Inhalte des § 7 LGlüG<br />

wurde beim Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />

Famlie, Frauen und Senioren eine Projektgruppe aus<br />

Fachleuten eingerichtet, an der auch das Landesgesundheitsamt<br />

Baden-Württemberg beteiligt ist.<br />

Prävention<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


24<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

Bewegungsförderung und Stadtplanung<br />

Bettina Huesmann, Ref. 94<br />

Prävention<br />

Die Gestaltung der Städte und Gemeinden hat einen<br />

entscheidenden Einfluss auf das Ausmaß der<br />

körperlichen Aktivität und der Gesundheit von Menschen<br />

in jedem Alter.<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts war in Städten und<br />

Gemeinden das zentrale gesundheitliche Thema die<br />

Verhinderung von Ausbrüchen infektiöser Krankheiten.<br />

Ein gemeinsames Ziel der Stadtplanung und des Öffentlichen<br />

<strong>Gesundheitsdienst</strong>es war das Erreichen<br />

bestmöglicher Hygiene. Mitte des 20. Jahrhunderts<br />

stand der Hygieneaspekt nicht mehr im Vordergrund<br />

und ein Auseinanderdriften der beiden Professionen<br />

konnte beobachtet werden. Die Stadtplanung war<br />

sehr funktionalistisch geprägt und setzte die Schwerpunkte<br />

auf eine autogerechte Stadt, die Stadterweiterung<br />

und beispielsweise die Zersiedelung. Erst in<br />

den letzten Jahren wurde zunehmend erkannt, dass<br />

die Stadtplanung u. a. einen nachhaltigen Beitrag<br />

zur Schaffung von gesunder und somit lebenswerter<br />

Umwelt leisten und die Möglichkeiten für einen aktiven<br />

Lebensstil geben kann (Schmidt & Tran 2012).<br />

„If you plan cities for cars and traffic, you get cars<br />

and traffic. If you plan for people and places, you get<br />

people and places.” (Fred Kent). Neben dem sozialen<br />

Umfeld, persönlichen Faktoren,<br />

individuellen Fähigkeiten und<br />

der Motivation jedes Einzelnen<br />

ist die bauliche und natürliche<br />

Umwelt mit entscheidend dafür,<br />

ob sich Menschen im Alltag<br />

mehr bewegen.<br />

Zur Ermittlung einer bewegungsförderlich<br />

gestalteten Umwelt<br />

kann der walkability index<br />

eingesetzt werden. Dieser setzt<br />

sich aus folgenden „4 D´s“ zusammen:<br />

Diversity, Density,<br />

Design, Destination. Ein gelungener<br />

Mix aus Wohnhäusern und<br />

Geschäften sowie eine geringe<br />

Entfernung und der Zugang zu<br />

wichtigen Zielpunkten des täglichen<br />

Bedarfs, der Freizeitgestaltung<br />

und Erholungsmöglichkeiten<br />

kann das Zufußgehen fördern.<br />

Ein gehfreundliches Umfeld wird vor allem auch<br />

durch eine optimale Vernetzung der Straßen sowie<br />

eine gute Fuß- und Radweginfrastruktur (Trennung<br />

von Fuß- und Radwegen) erreicht. Hierzu gehört auch<br />

eine gute Erreichbarkeit zu Haltestellen des ÖPNV<br />

(sei es von der Wohnung oder dem Arbeitsort aus)<br />

und eine attraktive Gestaltung öffentlicher Räume<br />

(Grünflächen, Spielplätze). Nicht zuletzt entscheidet<br />

auch die persönliche und verkehrsbezogene Sicherheit<br />

darüber, ob man Wege zu Fuß geht oder<br />

mit dem Fahrrad fährt. Darüber hinaus ermöglichen<br />

verkehrsberuhigte Straßen, sichere Straßenübergänge<br />

mit langen Ampelgrünphasen, eine ausreichende<br />

Beleuchtung sowie Sitzgelegenheiten entlang alltäglicher<br />

Bewegungsrouten ein selbstständiges und Bewegung<br />

förderndes Leben älterer Menschen (Frank &<br />

Kavage 2009; Wallmann 2012).<br />

Bewegungsangebote im öffentlichen Raum (z. B.<br />

Parks) erhöhen die Attraktivität der Städte und Gemeinden;<br />

sie haben eine hohe sozial- und strukturpolitische<br />

Bedeutung für einen Wohn- und Wirtschaftsstandort.<br />

Öffentliche Räume, die zur Gesunderhaltung<br />

beitragen sollen, müssen Aspekte für alle Alterklassen<br />

berücksichtigen. Es ist nach Chancen zu suchen,<br />

wie Anreize geschaffen werden können, damit z. B.<br />

Parks bestmöglich für alle genutzt werden. Hier eignen<br />

sich generationenübergreifende Angebote, die<br />

die vielfältigen Bewegungsformen berücksichtigen<br />

und die sich aus einer interkulturellen Gesellschaft<br />

entwickeln (Baumgarten 2012).<br />

Sämtliche attraktive, bewegungsförderliche<br />

(Um-)Gestaltungsmaßnahmen<br />

von Plätzen<br />

im öffentlichen Raum machen<br />

nur Sinn, wenn die Bewegungsmöglichkeiten<br />

angenommen<br />

wer den. Um dies zu erreichen,<br />

muss das Bewusstsein der Bevölkerung,<br />

sich im Alltag mehr<br />

zu bewegen, verbessert werden<br />

(Wallmann 2012). Auch bedarf<br />

es weiterer Forschung, um den<br />

tatsächlichen Wirkungsgrad<br />

bzw. Einfluss auf die gesundheitsfördernde<br />

Verhaltensweise<br />

herauszufinden.<br />

Aufgrund unterschiedlicher<br />

Interessen von Wirtschaft, Politik<br />

und Gesellschaft steht die<br />

Stadtplanung stets im Spannungsfeld<br />

konträrer Ansprüche.<br />

Eine effektive Zusammenarbeit auf lokaler Ebene zwischen<br />

Stadtplanung, Verkehr, Wohnbau, öffentlicher<br />

Gesundheit, Sozialdienste, Bildung, Sport, Politik und<br />

insbesondere auch die Beteiligung aller Bürger und<br />

Bürgerinnen ist erforderlich, um die Bewegungsmöglichkeiten<br />

im öffentlichen Raum zu fördern.<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 25<br />

Das Stadtklima im Jahr 2100<br />

Karin Otzelberger, Ref. 96<br />

Den Projektionen regionaler Klimamodelle zufolge<br />

soll sich in Baden-Württemberg die Anzahl heißer<br />

Tage bis zum Jahr 2100 mindestens verdreifachen.<br />

Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />

(LGA) beschreibt für die Klimaanpassungsstrategie<br />

des Landes, wie man der zunehmenden Hitzebelastung<br />

begegnen kann.<br />

Das Klima in Baden-Württemberg hat sich im Laufe<br />

des letzten Jahrhunderts spürbar verändert. In den<br />

letzten 100 Jahren stieg die mittlere Jahrestemperatur<br />

um mehr als 1 °C. Das ist deutlich mehr als der<br />

global verzeichnete Anstieg von 0,7 °C. Baden-Württemberg<br />

gehört zu den von den Veränderungen des<br />

Klimas am stärksten betroffenen Gebieten Deutschlands.<br />

Bis zum Ende des Jahrhunderts ist ein Anstieg<br />

der mittleren Jahrestemperatur im Land um weitere<br />

3,3-4,5 °C zu erwarten. Besonders betroffen ist neben<br />

dem Oberrheintal der Großraum Stuttgart. Stuttgart ist<br />

schon jetzt eines der wärmsten<br />

Gebiete in Deutschland. Daher<br />

entwickelt das Land eine Strategie<br />

zur Anpassung an die unvermeidbaren<br />

Folgen des Klimawandels.<br />

Aber welche konkreten<br />

Folgen wird der Klimawandel in<br />

der Zukunft haben?<br />

Die grobmaschigen globalen<br />

Klimamodelle werden auf regionale<br />

Klimaprojektionen bis zu<br />

einer Auflösung von 7 x 7 km 2<br />

heruntergerechnet. Um die Zuverlässigkeit<br />

zu erhöhen, wertet<br />

die Landesanstalt für Umwelt,<br />

Messungen und Naturschutz<br />

(LUBW) in einem Ensembleansatz<br />

29 regionale Projektionen<br />

aus. Zum Beispiel zieht die<br />

LUBW das 85. Perzentil aller<br />

Werte als oberen Schwellenwert<br />

heran. Solche oberen und unteren<br />

Grenzen stellen als Leitplanken die Grundlage<br />

für ein vom LGA zu erarbeitendes Fachgutachten dar.<br />

Die zunehmende Hitzebelastung zeigt sich beispielsweise<br />

an häufigeren und länger andauernden<br />

Hitzewellen. Die Zahl der heißen Tage, an denen<br />

das Thermometer über 30 °C zeigt, steigt bis zum<br />

Jahr 2100 auf über 26 Tage pro Jahr. Mit tropischen<br />

Nächten, in denen die Temperatur nicht unter 20 °C<br />

fällt, ist deutlich häufiger zu rechnen. Mit der badenwürt<br />

tembergischen Anpassungsstrategie soll für zehn<br />

verschiedene Handlungsfelder die Verwundbarkeit<br />

der verschiedenen Regionen analysiert und geeignete<br />

Anpassungsmaßnahmen entworfen werden.<br />

Für das Handlungsfeld Gesundheit beschreibt das<br />

LGA u. a. die gesundheitlichen Beeinträchtigungen<br />

der Bevölkerung durch die zunehmende Hitzebelastung.<br />

Besonders betroffen sind ältere und sozial isolierte,<br />

allein lebende Menschen. Sie profitieren nicht<br />

von der bereits gut funktionierenden Maßnahme des<br />

Hitzewarndienstes. Daher ist die Hitze in Städten ein<br />

überaus wichtiges Kapitel dieses Gutachtens.<br />

Städtische Wärmeinseln<br />

Der Klimawandel stellt nicht nur Stuttgart mit seiner<br />

Kessellage und Windarmut vor große Herausforderungen.<br />

Denn in Städten bildet sich ein ganz<br />

eigenes Regionalklima aus. Ein typisches Merkmal<br />

des Stadtklimas ist der Wärmeinseleffekt. Durch die<br />

starke Aufwärmung der versiegelten Flächen tagsüber<br />

und verringerte Abkühlung nachts wird es in<br />

Städten im Vergleich zum Umland deutlich wärmer.<br />

Dieser Effekt nimmt etwa logarithmisch<br />

mit der Einwohnerzahl<br />

zu. In Megastädten kann es zu<br />

einem Temperatur unterschied<br />

von bis zu 10 °C kommen. Mannheim,<br />

Heidelberg, Karlsruhe und<br />

Freiburg liegen in den heißesten<br />

Regionen Baden-Württembergs<br />

am Ober rhein. Hier sind innovative<br />

Anpassungsmaßnahmen<br />

gefragt!<br />

Für das thermische Empfinden<br />

des Menschen ist neben der<br />

Temperatur auch Luftfeuchtigkeit,<br />

Luftbewegung und Frischluftzufuhr<br />

entscheidend. Neben<br />

effektiven Grünkonzepten und<br />

Frischluftschneisen zur Abmilderung<br />

des Hitzeinseleffektes<br />

Springbrunnen zur Abkühlung in und Durchlüftung sollten Städte<br />

auch für ausreichend Erho-<br />

Schwetzingen<br />

lungsmöglichkeiten für hitzegeplagte<br />

Menschen im Freien unter Bäumen sorgen.<br />

Zudem empfiehlt das LGA nach dem Vorbild amerikanischer<br />

Städte sog. Cooling Centres. Während<br />

ausgeprägter Hitzeperioden sollte es in Innenstädten<br />

kühle, eventuell klimatisierte Räume geben. Dort<br />

könnte man sich vom Hitzestress erholen, sich abkühlen<br />

und erfrischen. Öffentliche Einrichtungen oder<br />

Seniorenzent ren könnten dies speziell für bedürftige<br />

und ältere Menschen anbieten und mit medizinischen<br />

Hilfeleistungen verknüpfen. Für Kaufhäuser könnte<br />

es üblich werden, einen Ruheraum kostenlos ohne<br />

Konsumzwang als Kundenservice ähnlich der „netten<br />

Toilette“ anzubieten.<br />

Prävention<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


26<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

Landesinitiative „Gesund aufwachsen und leben in Baden-<br />

Württemberg“<br />

Torben Sammet, Ref. 94<br />

Prävention<br />

Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />

berät im Rahmen der Landesinitiative Städte und Gemeinden,<br />

wie diese gesundheitsförderlich, lebenswert<br />

und generationenfreundlich gestaltet werden können.<br />

Städte und Gemeinden haben einen großen Einfluss<br />

auf die Lebensbedingungen von Kindern, Jugendlichen,<br />

Familien und älteren Menschen. Vor<br />

Ort, in der Kommune, werden die Grundlagen für ein<br />

gesundes Aufwachsen und selbstbestimmtes Leben<br />

im Alter gelegt. Die Lebensbedingungen in Einrichtungen<br />

wie Kitas, Schulen, Freizeiteinrichtungen und<br />

Begegnungsstätten sowie im Wohnumfeld haben einen<br />

bedeutenden Einfluss auf das Gesundheitsverhalten<br />

der gesamten Bevölkerung.<br />

Die Landesinitiative ist ein Angebot an alle Städte<br />

und Gemeinden in Baden-Württemberg, um ein Gesamtkonzept<br />

für eine gesunde sowie familien- und<br />

generationenfreundliche Kommune zu entwickeln,<br />

das konkrete Zielgruppen und Ziele sowie bedarfsorientierte<br />

Maßnahmen enthält. Es werden alle Akteure<br />

mit Bezug zu Gesundheit, Bildung, Soziales,<br />

Familien- und Generationenfreundlichkeit sowie die<br />

Bevölkerung beteiligt. Die Koordination und Leitung<br />

der Initiative liegt bei der Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung.<br />

Die beteiligten Akteure ermitteln gemeinsam<br />

Bestand und Bedarf an Maßnahmen und Angeboten,<br />

die die Lebensqualität der Bevölkerung erhöhen und<br />

welche örtlichen Bedingungen ein gesundes Aufwachsen<br />

und Leben fördern oder eher behindern.<br />

Im Sinne einer „generationenfreundlichen Kommune“<br />

werden die Bedürfnisse aller Altersgruppen<br />

systematisch in den Blick genommen. Menschen<br />

aller Generationen werden an der Entwicklung<br />

betei ligt und zum Austausch ermutigt, so dass<br />

die jeweils unterschiedlichen Begabungen und<br />

Ressourcen gegenseitig nützlich werden.<br />

Die Beratung der Kommunen bezieht sich<br />

auf vielfältige Fragestellungen<br />

Eine zentrale Rolle kommt der Erläuterung der<br />

Frage zu, wie eine nachhaltige Zusammenarbeit<br />

der kommunalen Akteure gelingen kann sowie der<br />

Thematik des Einbezugs der Bürger bei der Gestaltung<br />

ihrer Lebensbedingungen. Partizipation<br />

und Teilhabe bilden das Fundament eines nachhaltig<br />

gestalteten und erfolgreichen Prozesses.<br />

Zudem erhalten die Städte und Gemeinden Hilfestellung<br />

bei der Bestands- und Bedarfsanalyse,<br />

der Formulierung gemeinsamer Ziele für die<br />

kommunale Gesundheitsförderung sowie Informationen<br />

zu qualitätsgesicherten und bewährten<br />

Angeboten der Gesundheitsförderung, passend zum<br />

Bedarf vor Ort.<br />

Ein weiteres Augenmerk wird auf die Berücksichtigung<br />

der Bedürfnisse und Interessen der jeweiligen<br />

Zielgruppen gelegt sowie auf die Erreichbarkeit von<br />

Kindern, Jugendlichen, Eltern und älteren Menschen<br />

mit und ohne soziale Benachteiligung.<br />

Beratung erhalten die Kommunen zudem bei der<br />

Fragestellung, wie gesundheitsförderliche Lebensbedingungen<br />

geschaffen werden können, um auf diesem<br />

Weg „gesunde“ Entscheidungen zu ermöglichen<br />

und zu unterstützen.<br />

Um Fachwissen in der Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung<br />

zu verankern, erhalten die Koordinatoren der<br />

Initiative eine zweitägige praxisorientierte Qualifizierung<br />

zur kommunalen Gesundheitsförderung. Zudem<br />

bietet ein Handbuch vertiefende Informationen und<br />

transparente Empfehlungen zu wirksamen Maßnahmen<br />

der Gesundheitsförderung. Der gesamte Prozess<br />

wird von einem Berater begleitet. Dies stellt sicher,<br />

dass jede Kommune ganz individuell und bedarfsorientiert<br />

beraten wird. Zwei jährliche Netzwerktreffen<br />

auf Landesebene ermöglichen den gegenseitigen<br />

Austausch der beteiligten Kommunen.<br />

Derzeit beteiligen sich 20 Städte und Gemeinden<br />

aus Baden-Württemberg an der Initiative (siehe Abbildung).<br />

Bad Schönborn<br />

• Heilbronn<br />

Bruchsal •<br />

• •<br />

Karlsruhe-Mühlburg Sulzfeld • Flein<br />

•<br />

Mühlacker<br />

•<br />

• Michelfeld<br />

Stuttgart-Mönchfeld Schwäbisch<br />

•<br />

• Fellbach<br />

Gmünd<br />

• •<br />

•<br />

Oberkochen<br />

Esslingen am Neckar •<br />

Nattheim<br />

•<br />

Rangendingen<br />

Ettenheim<br />

•<br />

Königsfeld<br />

Breisach St. • •<br />

am Rhein Georgen<br />

• •<br />

Umkirch<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 27<br />

Gesund älter werden in Baden-Württemberg<br />

Christine Volk-Uhlmann, Ref. 94<br />

Die Verringerung ungleicher Gesundheitschancen<br />

ist das Ziel der Netzwerkarbeit der Koordinierungsstelle<br />

„Gesundheitliche Chancengleichheit Baden-<br />

Württemberg“.<br />

Um Menschen auch im höheren Alter ein gesundes<br />

und selbständiges Leben zu ermöglichen, gibt<br />

es vielfältige Angebote der Gesundheitsförderung<br />

und Prävention. Gerade diejenigen, die von den Angeboten<br />

am meisten profitieren könnten, nehmen sie<br />

jedoch weniger häufig in Anspruch. Die Verringerung<br />

ungleicher Gesundheitschancen ist das Ziel der Koordinierungsstelle<br />

„Gesundheitliche Chancengleichheit<br />

Baden-Württemberg“ (früher „Regionaler Knoten<br />

Baden-Württemberg“). Für die fachliche Expertise<br />

sorgt das Netzwerk „Soziale Ungleichheit und Gesundheit<br />

bei älteren Menschen“. Da für den Erhalt der<br />

Gesundheit im Alter auch das Gesundheitsverhalten<br />

früherer Lebensabschnitte relevant ist, sollte der gesamte<br />

Lebenslauf in den Blick genommen werden.<br />

Aspekte von Gesundheit sind beispielsweise Ernäh-<br />

rung, Bewegung, psychische Gesundheit und soziales<br />

Eingebunden-Sein. Hier gilt es, mögIichst schon<br />

bei den Kleinsten anzusetzen, z. B. in der Kita. Da<br />

Übergänge im Lebensverlauf im Bezug auf das Gesundheitsverhalten<br />

besonders kritisch sind, muss<br />

sichergestellt werden, dass für den Übergang in die<br />

Schule oder den Beruf, in die Elternschaft, aber auch<br />

in den Ruhestand oder beim Tod eines Partners gesundheitsförderliche<br />

Angebote vorgehalten werden.<br />

Die Kommune ist dabei ein geeignetes Setting. Auf<br />

Landesebene wird die kommunale Gesundheitsförderung<br />

über den gesamten Lebensverlauf durch die<br />

enge Zusammenarbeit der Koordinierungsstelle mit<br />

dem Zentrum für Bewegungsförderung Baden-Württemberg<br />

und mit der Initiative „Gesund aufwachsen<br />

und leben in Baden-Württemberg“ gefördert. Auf diese<br />

Weise wird die Expertise verschiedener Fachgebiete<br />

gebündelt, ohne Parallelstrukturen aufzubauen. Auf<br />

Bundesebene ist die Koordinierungsstelle in den Kooperationsverbund<br />

„Gesundheitliche Chancengleichheit“<br />

eingebunden.<br />

Prävention<br />

Landesebene<br />

Bundesebene<br />

AG „Kinder<br />

und Jugendliche“<br />

AG „Kommune“<br />

Zentrum für<br />

Bewegungsförderung<br />

Baden-Württemberg<br />

Bewegung ältere<br />

Menschen 60+<br />

Initiative<br />

„Gesund aufwachsen<br />

und<br />

leben in Baden-<br />

Württemberg<br />

Gesundheit aller<br />

Altersklassen<br />

in BW<br />

Netzwerk<br />

„Soziale Ungleichheit<br />

und Gesundheit<br />

bei älteren<br />

Menschen“<br />

= AG „Ältere“<br />

Koordinierungsstelle<br />

Gesundheitliche<br />

Chancengleichheit<br />

BW<br />

ältere sozial<br />

benachteiligte<br />

Menschen<br />

Kooperationsverbund<br />

Gesundheitliche<br />

Chancengleichheit<br />

gesundheitliche Chancengleichheit<br />

aller Menschen<br />

Koordinierungsstellen<br />

der anderen<br />

Bundesländer<br />

gesundheitliche<br />

Chancengleichheit<br />

unterschiedlicher<br />

Zielgruppen<br />

Vernetzung in der Koordinierungsstelle „Gesundheitliche Chancengleichheit Baden-Württemberg“<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


28<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

Betriebliche Gesundheit in der Landesverwaltung verankern<br />

Kurt Gläser, Ref. 96<br />

Prävention<br />

Seit 2011 fördert das Land Baden-Württemberg die<br />

Gesundheit seiner Landesbediensteten mit 6 Mio.<br />

Euro jährlich. Das Landesgesundheitsamt Baden-<br />

Württemberg (LGA) evaluiert diesen Prozess und<br />

unterstützt die Einführung und Umsetzung eines<br />

Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) mit<br />

System. Das Ziel ist, den Gesundheitsgedanken landesweit<br />

in den betrieblichen Strukturen und Prozessen<br />

zu verankern.<br />

Auf der Basis von Experteninterviews mit 23 Organisationen<br />

der Landesverwaltung – darunter alle<br />

Ministerien, der Rechnungshof sowie die Interessenvertretungen,<br />

der Arbeitskreis Chancengleichheit und<br />

weitere Behörden – ermittelte das LGA die qualitative<br />

Umsetzung des BGM in der Landesverwaltung in den<br />

Jahren 2011 und 2012. Ergänzend zu dieser explorativen<br />

Fallstudie wurden die veranlassten Maßnahmen<br />

zur Gesundheitsförderung in der Fläche auch quantitativ<br />

erfasst. Dazu wurden Dokumentationsbögen<br />

aus über 275 Organisationen der Landesverwaltung<br />

ausgewertet. Ziel war es, einen weitgehend repräsentativen<br />

Überblick über die umgesetzten Maßnahmen<br />

des Gesundheitsmanagements, die Beteiligung der<br />

Beschäftigten sowie die Art und Weise der Mittelverwendung<br />

zu erhalten.<br />

Im Ergebnis ist die Notwendigkeit des BGM auf allen<br />

Ebenen der Landesverwaltung angekommen. Erforderliche<br />

Strukturelemente, wie Steuerkreise, Dienstvereinbarungen,<br />

Zuweisung von Verantwortlichkeiten<br />

etc., sind weitgehend etabliert. Die Führungsebenen<br />

stehen hinter dem Gesundheitsmanagement. Der<br />

Schwerpunkt der Maßnahmen lag bisher aber stark<br />

auf verhaltensorientierten Angeboten in den Bereichen<br />

Bewegung, Stressbewältigung, Gesundes<br />

Arbeitsumfeld, Führung und Gesundheit. Verhältnisbzw.<br />

ursachenorientierte Maßnahmen, die Mitarbeiterorientierung<br />

(Partizipation) und die systematische<br />

Implementierung eines nachhaltig wirksamen BGM<br />

im Sinne eines ständigen Verbesserungsprozesses<br />

sind dagegen noch ausbaufähig – und gleichzeitig<br />

dringend geboten.<br />

Die Empfehlungen des LGA waren deshalb, dass<br />

die obersten Führungsebenen in den einzelnen Häusern<br />

planvolle und an mittel- und langfristigen Zielen<br />

orientierte BGM-Prozesse noch stärker fordern und<br />

fördern sollten. Eine Grundlage dafür bietet die Orientierung<br />

an der DIN SPEC 91020 BGM, deren Umsetzung<br />

das LGA durch Fortbildungen und Vor-Ort-Beratungen<br />

unterstützt. Die Spezifikation des Deutschen<br />

Instituts für Normung e. V. ist im Juli 2012 erschienen<br />

und fordert, dass eine betriebliche Gesundheitspolitik<br />

mit Klärung und Durchsetzung von Zuständigkeiten,<br />

Kompetenzen, Entscheidungswegen und Ressourcen<br />

zur „Chefsache“ werden muss. Bestätigt wurde diese<br />

Forderung durch Ergebnisse der Experteninterviews,<br />

in denen die „Unterstützung durch die Hauspitze“ als<br />

wichtigster Erfolgsfaktor für die nachhaltige Umsetzung<br />

des Gesundheitsmanagements genannt wurde.<br />

Unumgänglich für ein effektives und effizientes BGM<br />

ist auch eine bedarfsorientierte Maßnahmenplanung<br />

auf der Basis von gesundheitlichen oder strukturellen<br />

Analysen. So kann sich auch die Landesverwaltung<br />

der demografischen Entwicklung nicht entziehen: Mit<br />

der Dienstrechtsreform 2011 und der Anhebung der<br />

Pensionsaltersgrenze auf 67 Jahre sind im Zeitraum<br />

2012-2029 jahresdurchschnittliche Einsparungen von<br />

89 Mio. Euro und kumulierte Einsparungen von ca.<br />

1,63 Mrd. Euro verbunden (Statistisches Landesamt<br />

Baden-Württemberg [2010]: Versorgungsbericht<br />

Baden-Württemberg. Stuttgart, S. 76). Zu den Einsparungen<br />

tragen aber auch Versorgungsabschläge<br />

bei, die bei vorzeitigen Pensionierungen greifen. Wie<br />

beeinflussen sich aber finanzielle Zwänge, „durchzuhalten“,<br />

und Fehlzeitenquoten im Vorruhestandsalter<br />

bzw. Präsentismus-Phänomene gegenseitig (Leistungsminderung<br />

bzw. Anwesenheit am Arbeitsplatz<br />

bei beginnender oder bestehender Krankheit)? Dies<br />

gilt es zu beobachten und möglichst weit im Vorfeld<br />

entgegen zu steuern.<br />

Alle Facetten des BGM sind dabei gefordert. Insbesondere<br />

sollte das Betriebliche Eingliederungsmanagement<br />

(BEM) nach § 84 Abs. 2 SGB IX, das ein<br />

integraler Bestandteil eines modernen BGM ist, deutlich<br />

ausgebaut und dessen Nutzen erkannt werden.<br />

BGM ist ein Signal, die soziale Verantwortung für<br />

die Gesundheit der Beschäftigten wahr zu nehmen.<br />

Und neben dem Erhalt der Leistungsfähigkeit bei alternden<br />

Belegschaften dient BGM – richtig kommuniziert<br />

– auch als modernes Instrument zur Mitarbeiterbindung<br />

und zur Attraktivitätssteigerung des Arbeitgebers.<br />

Potentiale ergeben sich dabei auch aus<br />

den Synergieeffekten, die die vielfältigen Ansätze<br />

des Ressorts in sich tragen und die es zu vernetzen<br />

gilt. Eine Intranet gestützte Wissensplattform zum<br />

Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen<br />

den strategischen Partnern (LGA, Führungsakademie<br />

und Unfallkasse Baden-Württemberg) und den<br />

BGM-Verantwortlichen in den einzelnen Behörden,<br />

Dienststellen und Verwaltungen soll deshalb die effiziente<br />

Verwendung der eingesetzten Haushaltsmittel<br />

weiter steigern und personelle Ressourcen durch die<br />

Verringerung von Doppelarbeiten entlasten.<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 29<br />

Hinweise zur Beteiligung der Selbsthilfe in Kommunalen<br />

Gesundheitskonferenzen<br />

Rolf Seltenreich, Abt. 9<br />

Die Beteiligung der Selbsthilfe (SH) an den Gesundheitskonferenzen<br />

bedarf gewisser Regeln und Absprachen<br />

zwischen den Koordinatoren der Gesundheitskonferenzen<br />

und den Akteuren der SH. Deshalb<br />

wurden von Seiten des Landesgesundheitsamtes<br />

Baden-Württemberg (LGA) in Absprache mit Vertretern<br />

der SH-Verbände Grundsätze zu deren Beteiligung<br />

entwickelt.<br />

Einbindung der Selbsthilfe in die<br />

Gesundheitsstrategie<br />

In den letzten Jahren entstand aufgrund des Auftrags<br />

aus der Konzeption der Gesundheitsstrategie<br />

Baden-Württemberg eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />

dem LGA und den Verbänden der SH. Dies<br />

zeigt sich auch in der Beteiligung der SH-Verbände<br />

und Patientenvertreter in den Projektgruppen der AG<br />

Standortfaktor.<br />

Eine Schlüsselrolle in der Umsetzung der Gesundheitsstrategie<br />

kommt den Kommunalen Gesundheitskonferenzen<br />

bei den Stadt- und Landkreisen zu. Um<br />

den Verantwortlichen Beteiligungs- und Auswahlkriterien<br />

zur Verfügung zu stellen, hat das LGA Grundsätze<br />

bzw. Hinweise dazu entwickelt.<br />

Grundsätze zur Berufung von Selbsthilfevertretern<br />

zu Gesundheitskonferenzen<br />

Vor der Suche nach Vertretern der SH sollten sich<br />

die Verantwortlichen einen Überblick über die Gesamtsituation<br />

verschaffen.<br />

Die überwiegende Anzahl der Gesundheitsämter<br />

hat Kontakt zur SH oder ist selbst Kontakt- und Informationsstelle<br />

für SH. Deshalb gilt es für die Koordinatoren<br />

der Gesundheitskonferenzen, zunächst die<br />

eigenen Verbindungen und Erkenntnisse in Sachen<br />

SH im Amt zu nutzen.<br />

Bei der „Berufung“ von SH-Vertretern sollten folgende<br />

Punkte beachtet werden:<br />

• SH-Vertreter sind Mittler zwischen der SH-Szene<br />

und den Konferenzen.<br />

• Sie sollen die Eigenschaft haben, Kooperation und<br />

Zusammenarbeit mit den SH-Kreisen herzustellen;<br />

dies ermöglicht ggf. eine Kampagnenfähigkeit<br />

durch Beteiligung und Mitarbeit an Projekten und<br />

Maßnahmen.<br />

• Zu bevorzugen sind deshalb die aus größeren<br />

Kreisen gewählten Vertreter z. B. aus regionalen<br />

Arbeitsgemeinschaften (RAGen). Nachrangig sind<br />

bestellte Vertreter oder gar Vertreter durch Zuruf<br />

(„ich kenne da jemand“), da oft keine Rückkopplung<br />

zur SH-Szene gegeben ist.<br />

• SH-Gruppenmitglieder und deren Vertreter haben<br />

in der Regel eine hohe krankheitsbezogene Kompetenz.<br />

Deshalb sollten bei thematischer Fragestellung<br />

die entsprechenden Fachvertreter berufen<br />

werden.<br />

• Aufgrund der Vulnerabilität, also schwankenden<br />

Gesundheitszuständen, kommt ein SH-Vertreter<br />

selten allein. Wünschenswert sind mindestens<br />

zwei Vertreter, um eine Kontinuität der Vertretung<br />

sicherzustellen. Des Weiteren ist eine gesicherte<br />

Einarbeitung neuer Vertreter möglich.<br />

• SH-Vertreter haben oft ein gemindertes Einkommen;<br />

deshalb ist auf mögliche Fahrtkostenerstattung<br />

zu achten.<br />

• Die Suche sollte in enger Zusammenarbeit mit Leuten<br />

aus Verbänden, Arbeitsgemeinschaften und falls<br />

vorhanden, mit den eigenen Experten erfolgen.<br />

Patientenvertreter – eine Form der<br />

Beteiligung bzw. Partizipation der Selbsthilfe<br />

im Gesundheitswesen<br />

Gesundheitskonferenzen waren ursprünglich als<br />

Gesundheitsförderungs- und Präventionskonferenzen<br />

gedacht. Durch die Entwicklung in der landärztlichen<br />

Versorgung wird die Gesundheitskonferenz auch als<br />

Versorgungskonferenz genutzt. Da die gesundheitliche<br />

Selbsthilfe in Form der Patientenvertreter nach<br />

§ 140 f. SGB V in den gesetzlich maßgebenden Planungsausschüssen<br />

auf Landesebene beteiligt ist, bieten<br />

sich diese Vertreter als fachkundige Teilnehmer<br />

solcher Versorgungskonferenzen oder -gespräche an.<br />

Weiterentwicklung der Beteiligung der<br />

Selbsthilfe und Patientenvertreter<br />

In der Regel haben die Mitglieder und Vertreter der<br />

SH eine hohe Kompetenz in Krankheitsfragen. Dagegen<br />

fehlen oft Gremienkompetenzen und Kenntnisse<br />

im Gesundheitssystem. Deshalb besteht die<br />

Forderung nach Erfahrungsaustausch zwischen den<br />

SH-Vertretern in einer zielgerichteten Schulung bezüglich<br />

einer gelingenden Beteiligung und Mitarbeit<br />

in den verschiedenen Gesundheitsgremien.<br />

Prävention<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


30<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

Umsetzung der neuen Trinkwasserverordnung aus der Sicht der<br />

Überwachungsbehörden<br />

Jens Fleischer, Ref. 93<br />

Qualitätssicherung<br />

Die bisherige Verordnung über die Qualität von Wasser<br />

für den menschlichen Gebrauch (TrinkwV 2001)<br />

vom 21.05.2001 trat am 01.01.2003 in Kraft. Nach<br />

fast einem Jahrzehnt und nach langen Beratungen<br />

in Fachgremien und Verbänden wurde im November<br />

2011 die 1. Änderungsverordnung der TrinkwV (2001)<br />

durch Verkündung rechtskräftig. Ihr folgte nach weiteren<br />

Einwänden kurze Zeit später die 2. Änderungsverordnung<br />

der TrinkwV (2001), welche am 13.12.2012<br />

in Kraft trat. Mit der novellierten TrinkwV wurden auch<br />

zahlreiche Empfehlungen des Umweltbundesamtes<br />

(UBA) und Teile des technischen Regelwerks neu geschrieben.<br />

Viele der darin enthaltenen Neuerungen<br />

betreffen direkt oder indirekt auch das mit der Trinkwasserüberwachung<br />

beauftragte Landesgesundheitsamt<br />

Baden-Württemberg.<br />

Neue Herausforderungen für die<br />

Untersuchungsbehörden<br />

Konkret bedeutet die Umsetzung der novellierten<br />

TrinkwV die Anpassung des Labors an die Anforderungen<br />

der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS),<br />

welche seit Januar 2010 die einzige verbliebene nationale<br />

Akkreditierungsstelle ist. Im § 15 Abs. 4 TrinkwV<br />

(2001) heißt es hierzu entsprechend: „Die nach den<br />

§§ 14, 16 Absatz 2 und 3 sowie den §§ 19 und 20<br />

erforderlichen Untersuchungen einschließlich der<br />

Probenahmen dürfen nur von dafür zugelassenen<br />

Untersuchungsstellen durchgeführt werden. Die zuständige<br />

oberste Landesbehörde oder eine von ihr<br />

benannte Stelle erteilt einer Untersuchungsstelle, die<br />

im jeweiligen Land tätig und nicht bereits durch ein<br />

anderes Land zugelassen ist, auf Antrag die Zulassung,<br />

wenn die Untersuchungsstelle<br />

1. die Vorgaben nach Anlage 5 TrinkwV (2001) einhält,<br />

2. nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik<br />

arbeitet,<br />

3. über ein System der internen Qualitätssicherung<br />

verfügt,<br />

4. mindestens einmal jährlich an externen Ringversuchen<br />

erfolgreich teilnimmt,<br />

5. über hinreichend qualifiziertes Personal verfügt,<br />

6. durch eine nationale Akkreditierungsstelle (hier:<br />

DAkkS) akkreditiert ist.<br />

Trinkwasser-Probennehmer müssen<br />

regelmässig die Schulbank drücken<br />

Auch die daraus resultierenden Anforderungen an<br />

die Probenahme von Trinkwasser, sei es aus Fernwasser-<br />

oder Ortsnetzleitungen oder aus Hausinstal-<br />

lationen, werden dadurch zu einer großen Herausforderung<br />

für die mit der Trinkwasserüberwachung<br />

betrauten Untersuchungsstellen und Behörden im<br />

Land. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die etwa<br />

120 Probennehmer, welche für die Gesundheitsämter<br />

tätig werden, von den amtlichen Untersuchungsstellen<br />

regelmäßig geschult und auditiert werden müssen.<br />

Während bei der Umsetzung der novellierten<br />

TrinkwV vor Ort vor allem die Gesundheitsämter personell<br />

massiven Mehrbelastungen unterzogen sind,<br />

gilt dies für die Untersuchungsstellen vor allem bei<br />

der Implementierung jedes einzelnen Probenehmers<br />

in das laboreigene Qualitätsmanagement.<br />

Umsetzung der novellierten TrinkwV im<br />

privatwirtschaftlichen Bereich<br />

Eine erste Abfrage bei vier Gesundheitsämtern im<br />

Regierungsbezirk Stuttgart hat ergeben, dass die Umsetzung<br />

der TrinkwV durch private Institutionen und<br />

Firmen oftmals nicht in der geforderten Form erfolgt.<br />

Nach Aussagen der befragten Ämter wurden bis zum<br />

Ablauf der ersten Meldefrist zum 31.10.2012 nur ca.<br />

1/4-1/5 der geschätzten 55 000-60 000 Liegenschaften<br />

gemeldet. Von den bis dahin gemeldeten Befunden<br />

überschritten ca. 12-30 % den in der TrinkwV<br />

festgesetzten Maßnahmewert von 100 KBE/100ml.<br />

Bis zu 30 % der Befunde waren überdies fehler- bzw.<br />

lückenhaft aufgrund falscher Auswahl der Entnahmestellen,<br />

fehlender oder falscher Angaben oder aufgrund<br />

falsch angewandter Analyseverfahren.<br />

Auffällig war auch, dass bis zu diesem Zeitpunkt keine<br />

Gefährdungsbeurteilungen oder Meldungen über<br />

Maßnahmen vorlagen, wie sie der Unternehmer oder<br />

sonstige Inhaber (UsI) einer „Wasserversorgungsanlage“<br />

eigentlich hätte in Auftrag geben müssen.<br />

Hierbei scheint es, dass die für diese Dienstleistung<br />

angefragten Institutionen und Firmen mit der Thematik<br />

oftmals überfordert sind und die Kenntnis der allgemein<br />

anerkannten Regeln der Technik eher dürftig<br />

ausfällt. Diese Einschätzung teilen auch andere<br />

Landesbehörden in Deutschland, die ebenso mit der<br />

Überwachung der Trinkwasserqualität betraut sind.<br />

Fazit<br />

Neben vielen anfänglichen Schwierigkeiten bei der<br />

Umsetzung der novellierten TrinkwV gibt es jedoch auch<br />

positive Resonanzen. So haben sich neben den Verbänden<br />

und dem Handwerk auch viele Wohnbaugesellschaften<br />

und Wohnungseigentümergesellschaften den<br />

neuen Aufgaben gestellt. Zahlreich angebotene Fachveranstaltungen<br />

zur Information und Weiterbildung im<br />

Bereich Trinkwasserhygiene belegen diesen Trend.<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 31<br />

Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz, Infektionssurveillance<br />

Karl-Heinz Janke, Elisabeth Aichinger, Ref. 95<br />

Großschadensereignisse, Massenverletzungen oder<br />

andere Gefahrenlagen fordern den ÖGD auf verschiedenen<br />

Ebenen. Das Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz<br />

nimmt hierbei Aufgaben des Managements,<br />

der Koordination, der Aus-/Fortbildung und der vorsorgenden<br />

Planung wahr.<br />

Die Kernkompetenzen des Kompetenzzentrums<br />

Gesundheitsschutz liegen bei biologischen Gefahrenlagen<br />

und in der Bewertung mittel- und langfristiger<br />

Folgen von chemischen bzw. toxikologischen<br />

Expositionen. Daneben steht die Vorbereitung auf<br />

unklare Gefährdungslagen im Fokus. Bei allen Aufgaben<br />

können auch arbeits-, veterinär- und/oder<br />

katastrophenmedizinische Fragen betroffen sein,<br />

so dass eine Mitwirkung an Referats-, Abteilungs-,<br />

Regierungspräsidiums- und länderübergreifenden<br />

Aufgaben erfolgt.<br />

Arbeitsschwerpunkte<br />

Die Ressourcen werden schwerpunktmäßig folgenden<br />

Aufgaben gewidmet:<br />

• Überprüfung von Methoden und Protokollen einer<br />

Infrastruktur des ÖGD zur Verbesserung und Aufrechterhaltung<br />

von Expertise für die epidemiologische<br />

Untersuchung von Großschadensereignissen<br />

• Vorbereitung und Unterstützung des ÖGD bei Unglücksfällen<br />

oder Anschlägen mit Gefährdung durch<br />

biologische, chemische oder physikalische Noxen<br />

• Vertiefung der Ablaufplanung der Zusammenarbeit<br />

aller am vorklinischen Management von Verdachtsfällen<br />

hochkontagiöser Infektionskrankheiten<br />

Beteilig ten durch<br />

Schulung und praktische Übungen<br />

Von den Routineaufgaben der täglichen<br />

Praxis sich abhebende Arbeitsschwerpunkte<br />

waren die pandemische<br />

Influenza A (H1N1 pdm09) in 2009/10,<br />

der Legionellenausbruch Ulm in 2010,<br />

der EHEC-Ausbruch (O104:H4) in<br />

2011, Q-Fieberausbrüche in 2011 und<br />

der bislang größte Ausbruch von Hantavirus-Erkrankungen<br />

in 2012.<br />

Nosokomiale Ausbruchsuntersuchungen<br />

erfolgten bei einem Adenovirusausbruch<br />

in 2009 sowie einem<br />

Respiratorischen Synzytial-Virus-Ausbruch<br />

in 2011/12 (siehe auch Seite 11).<br />

Daneben konnten 2012 mehrere<br />

Fortbildungsangebote unter Einbe-<br />

ziehung verschiedener Koopera tionspartner (Robert<br />

Koch-Institut [RKI], Task Force Feuer wehr Mannheim,<br />

Robert Bosch Klinikum Stuttgart, Meditox) für die Mitarbeiter<br />

des ÖGD durchgeführt und eine personellstrukturelle<br />

Reorganisa tion umgesetzt werden.<br />

Ausblick 2013<br />

2013 sind folgende Aufgabenschwerpunkte projektiert:<br />

Maßnahmen zum WHO-Ziel Masernelimination<br />

2015, Europäische Impfwoche, Umsetzung neuer Internationaler<br />

Gesundheitsvorschriften, Überarbeitung<br />

Seuchenalarm- und Influenzapandemieplanung, Organisation<br />

praktischer Notfallübungen.<br />

Nicht planbar sind Aufgaben der Infektionssurveillance<br />

sowie Untersuchungen zu umwelt-, lebensmittel-<br />

oder krankenhausbedingten aktuellen Ausbruchsgeschehen.<br />

Daneben gehören strukturelle und prozessuale<br />

Neu-/Reorganisationen von Arbeitsabläufen und Organisationseinheiten<br />

(z. B. Schnelle Eingreifgruppe<br />

Gesundheitsschutz, Ständiger Arbeitskreis Kompetenz-<br />

und Behandlungszentren), Aufgaben der LGAinternen<br />

Aus-/Fortbildung, Teilnahme an Katastrophenschutzübungen<br />

(z. B. LÜKEX), internationaler<br />

Erfahrungsaustausch (Epi-Rhin, ECDC) sowie Kommunikation,<br />

Information und fachlicher Austausch mit<br />

einer Vielzahl anderer Institutionen (z. B. Katastrophenschutz,<br />

Feuerwehr, Ministerien, RKI, Ärztekammer,<br />

Krankenhausgesellschaft, Universitäten) zu den<br />

Aufgabenstellungen in 2013.<br />

Qualitätssicherung<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


32<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

Informationen zu Risikofaktoren verschiedener Krebserkrankungen<br />

Simone Kuhn, Iris Zöllner, Ref. 95<br />

Qualitätssicherung<br />

Eine Recherche zu Risikofaktoren für Krebserkrankungen,<br />

getrennt nach verschiedenen Krebslokalisationen,<br />

diente dem Zweck, die gefundenen Informationen<br />

aus wissenschaftlichen Studien in verständlicher<br />

Form für die Präsentation bei Fortbildungen im<br />

Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong> und bei Informationsveranstaltungen<br />

für die Bevölkerung aufzubereiten.<br />

In den vergangenen Jahren erhielt das Landesgesundheitsamt<br />

Baden-Württemberg wiederholt Anfragen<br />

zu Krebserkrankungen und möglichen Ursachen.<br />

In Gesprächen mit Kommunalpolitikern und Betroffenen<br />

gab es die Anregung, den Forschungsstand zu<br />

Krebsrisikofaktoren in allgemein verständlicher Form<br />

für die Risikokommunikation bei Informationsveran-<br />

Atemwegsorgane<br />

Kehlkopf (C15 nach ICD-10)<br />

Risikofaktoren <br />

staltungen aufzubereiten. Fachpublikationen und Gesundheitsberichte<br />

sind für diesen Zweck nur bedingt<br />

geeignet. Aus diesem Grund wurden Forschungsresultate<br />

aus der Publikation „Krebs in Deutschland“<br />

und „MedlinePlus“ exzerptiert und getrennt nach<br />

Krebslokalisationen aufbereitet. Auf den einzelnen<br />

Folien sind folgende Informationen zusammengetragen<br />

und im Überblick dargestellt: Krebslokalisation,<br />

Risikofaktoren, alters- und geschlechtsspezifische Inzidenzraten,<br />

rohe und standardisierte Inzidenzraten,<br />

rohe und standardisierte Mortalitätsraten, Roh- und<br />

Überlebenszeitdiagramme. In der Abbildung sind die<br />

entsprechenden Daten für Kehlkopfkrebs (ICD C15)<br />

beispielhaft dargestellt.<br />

Epidemiologische Maßzahlen 2008<br />

◦ Tabak- und Alkoholkonsum<br />

Je 100.000<br />

Personen<br />

Männer<br />

Frauen<br />

◦ berufliche Exposition gegenüber Asbest,<br />

Nickel und PAKs<br />

Rohe<br />

Erkrankungsrate<br />

9,0<br />

1,2<br />

Standardisierte<br />

Erkrankungsrate<br />

6,9<br />

0,9<br />

Rohe Sterberate<br />

3,2<br />

0,5<br />

Standardisierte<br />

Sterberate<br />

2,4<br />

0,3<br />

je 100.000 Altersspezifische Erkrankungsraten (Kehlkopf)<br />

Männer Frauen<br />

30<br />

Relative Überlebensraten (Kehlkopf)<br />

25<br />

Prozent Männer Frauen<br />

100<br />

20<br />

80<br />

15<br />

60<br />

10<br />

40<br />

5<br />

20<br />

0<br />

0-4 5-9 10-14 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75-79 80-84 85+<br />

Altersgruppe<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5<br />

Jahre<br />

Informationen zu Kehlkopfkrebs mit Risikofaktoren und epidemiologischen Maßzahlen zu Inzidenz,<br />

Mortalität und Überlebenszeiten. Quellen: RKI Berlin („Krebs in Deutschland“) und MedlinePlus.<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 33<br />

Digitale Infektionsdaten und ihre Darstellungsmöglichkeiten<br />

Günter Pfaff, Anja Diedler, Ref. 95<br />

Smartphones, Tablets und E-Book-Reader sind auf<br />

dem Vormarsch. Berichtsformate müssen der neuen<br />

Technik folgen.<br />

Informationen werden heute im Internet gesucht.<br />

Dokumente zum Download im PDF-Format sind ein<br />

verbreiteter Standard. In puncto Lesekomfort, Haptik<br />

und Imagetransport sind klassische Printformate sicher<br />

im Vorteil. Aber Smartphones und Tablets verändern<br />

auch die Lesegewohnheiten. Kleine Touchscreens<br />

können die üblichen DIN A4-Seitenformate nicht gut<br />

darstellen. Jederzeitige Verfügbarkeit und Aktualität<br />

sind für mobile Nutzer ein Mehrwert digitaler Dokumente.<br />

Deshalb müssen auch Gesundheitsberichte<br />

und ähnliche Angebote den Möglichkeiten der neuen<br />

Technik folgen. Der Zugang zu den Informationen ist<br />

dabei genauso wichtig wie ihre Nutzbarkeit.<br />

Im Mai 2012 veröffentlichte das Landesgesundheitsamt<br />

Baden-Württemberg (LGA) einen Infektionsbericht.<br />

Darin wurden die Infektionsdaten aus den Jahren<br />

2001-2010 analysiert, beschrieben und grafisch<br />

aufbereitet. Der Bericht steht im DIN A4-Format. Er<br />

wurde in kleiner Auflage gedruckt und digital als PDF-<br />

Dokument zur Verfügung gestellt. Jedoch zeigen sich<br />

auf kleinen Monitoren die Grenzen der Darstellbarkeit.<br />

Deshalb wurde der Bericht zusätzlich versuchsweise<br />

als eBook im epub-Format für digitale Lesegeräte gestaltet.<br />

Das Ergebnis ist unter www.gesundheitsamtbw.de<br />

abrufbar. Die Erfahrungen zeigen: Zukünftige<br />

Dokumente sollten so angelegt werden, dass sie zur<br />

Ansicht in verschiedenen Medien geeignet sind. Dank<br />

neuer Tools für E-Publishing können unterschiedliche<br />

Formate und Zielmedien wie iPad oder alle wichtigen<br />

digitalen Reader ausgewählt werden.<br />

Die Zusammenführung der aus den Gesundheitsämtern<br />

digital übermittelten Infektionsdaten erfolgt<br />

am LGA mittels der Software SurvNet@RKI, die zur<br />

Erfassung, Auswertung und Weiterleitung der Meldedaten<br />

gemäß IfSG dient. Zum Jahresende 2012<br />

hat die Meldestelle am LGA ihre Software für Infektionskrankheiten<br />

umgestellt. Mit SurvNet 3.0 wurden<br />

neue Übermittlungskategorien eingeführt. Die neue<br />

Software erleichtert durch automatisierte Algorithmen<br />

die Bewertung der Daten und erweitert die Möglichkeiten<br />

zur Auswertung.<br />

Dadurch stehen jetzt auch für die bisher als PDF-<br />

Datei veröffentlichten Wochenberichte neue Möglichkeiten<br />

zur Verfügung. Die Daten aus den Gesundheitsämtern<br />

werden von der IfSG-Meldestelle am<br />

LGA gesammelt. Am Ende der Folgewoche werden<br />

sie für den „Infektionsbericht Baden-Württemberg“<br />

aufbereitet. Im Internet sind die Berichte unter www.<br />

gesundheitsamt-bw.de abrufbar. Ebenso gelangt man<br />

zu den wöchentlichen Infektionsberichten, wenn man<br />

den unten stehenden QR-Code mit dem Smartphone<br />

einscannt.<br />

Die Grafiken und Tabellen, die aus<br />

den Infektionsdaten erstellt werden,<br />

eignen sich schon aufgrund der digitalen<br />

Quelle zur digitalen Präsentation.<br />

Um die räumliche und zeitliche Dynamik<br />

der Infektionsdaten noch besser zu visualisieren,<br />

ist geplant, die Daten künftig im Internet als „Infektionsatlas<br />

Baden-Württemberg“ zur Verfügung zu<br />

stellen. Der Infektionsatlas wird mittels InstantAtlas TM<br />

von GeoWise erstellt. Der Atlas soll die übermittelten<br />

Daten der letzten zehn Jahre auf Stadt- und Landkreisebene<br />

veranschaulichen.<br />

Online zu sein ist immer weniger an den Computer<br />

zuhause oder am Arbeitsplatz gebunden. Dies ist inzwischen<br />

eine Selbstverständlichkeit, die im Hintergrund<br />

rauscht und nur „auffällt, wenn´s ausfällt“. Für<br />

interessierte Bürger sowie die Fachöffentlichkeit sollen<br />

deshalb Dokumente mit möglichst vielen Readern gut<br />

zugänglich und lesbar sein. Informationen und Daten<br />

über die jeweiligen Mediengrenzen hinweg zu produzieren,<br />

also auch in digitale Informationsprodukte zu<br />

formen und im Internet zu Verfügung zu stellen, wird<br />

eine spannende Herausforderung.<br />

Qualitätssicherung<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


34<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

Die Aus-, Fort- und Weiterbildung des Landesgesundheitsamtes<br />

Baden-Württemberg<br />

Dagmar Lutz, Dorothee Zahn, Ref. 91<br />

Qualitätssicherung<br />

Fortbildungen im Bereich der Hygiene und des Infektionsschutzes<br />

sind in der Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg<br />

(LGA) stark nachgefragt.<br />

Der Fortbildungsbereich des LGA brachte sich im<br />

Jahr 2012 mit einer Vielzahl an Veranstaltungen ein.<br />

Bewährte Kurse und neue Fortbildungen wurden insbesondere<br />

im Bereich Hygiene und Infektionsschutz<br />

angeboten.<br />

Um eine reibungslose Veranstaltungsplanung,<br />

-organisation und -durchführung zu gewährleisten,<br />

arbeitet ein Team fachlich-inhaltlich sowie organisatorisch<br />

zusammen. Verschiedene Teilnehmerkreise<br />

und der Referenten-Pool werden betreut.<br />

Um Ärzten in Krankenhäusern ihre Rolle als Hygienebeauftragter<br />

Arzt nahezubringen, wurden in einem<br />

einwöchigen Kurs Inhalte zu hygienischen Aspekten<br />

und dem Infektionsschutz vermittelt. Auftrag dieser<br />

Ärzte ist es, die Hygiene zu überwachen und Maßnahmen<br />

zum Infektionsschutz mit weiteren Beschäftigten<br />

des Krankenhauses zu koordinieren. Dieser<br />

Kurs wurde in 2012 viermalig durchgeführt.<br />

Auf korrekte hygienische Abläufe soll auch in Pflegeeinrichtungen<br />

verstärkt geachtet werden. Hierfür<br />

wurden erneut der Lehrgang Hygiene in Pflegeeinrichtungen<br />

für Altenpfleger angeboten. In sechs einzelnen<br />

Kursmodulen frischten die Teilnehmer u. a.<br />

Grundlagen zum Infektionsschutz sowie Kommunikationsstrategien<br />

und EDV-Kenntnisse für ihre Rolle<br />

als Hygienebeauftragte ihrer Pflegeeinrichtung auf<br />

und vertieften diese.<br />

Eine große Nachfrage erfuhren auch die Kurse Hygiene<br />

in (Zahn-)Arztpraxen. Medizinische Fachangestellte<br />

unterschiedlicher Praxiseinrichtungen lernten<br />

in je zweimal dreitägigen Modulen spezielle rechtliche<br />

und hygienische Inhalte kennen, die in ambulanten<br />

medizinischen Einrichtungen für die Einhaltung<br />

des Infektionsschutzes grundlegend sind. Fünf<br />

Kurse wurden angeboten; die Nachfrage ist auch in<br />

diesem Jahr hoch.<br />

Mit langjähriger Tradition wird der Grundkurs für<br />

Desinfektoren für ein breites Spektrum an Berufsgruppen<br />

angeboten. Nach Abschluss des dreiwöchigen<br />

Kurses erhalten die Teilnehmer den Titel „Staatlich<br />

geprüfter Desinfektor“. Der Grundkurs wurde in 2012<br />

im Frühjahr und im Herbst durchgeführt. Hinzu kamen<br />

außerdem zwei jeweils zweitägige Fortbildungen<br />

für Desinfektoren. Im Jahr 2012 bezog sich diese<br />

Fortbildung auf Hygiene in der Kinderbetreuung und<br />

zog hierdurch auch Interessierte aus Kindergärten/<br />

-tageseinrichtungen und Gesundheitsämtern an.<br />

Krankenpfleger aus vielen unterschiedlichen Krankenhäusern<br />

nahmen in 2012 an den stark nachgefragten<br />

Lehrgängen zur Hygienefachkraft teil. Die mit<br />

720 Unterrichtseinheiten intensivste Weiterbildung<br />

des LGA wurde mit zwei Lehrgängen fortgesetzt und<br />

war erstmals 2011 auf Grund der großen Nachfrage<br />

angeboten worden. Lehrgangsplätze sind mittler weile<br />

von Kliniken bis in das Jahr 2015 hinein reserviert.<br />

Neben dem theoretischen Unterricht im LGA werden<br />

von den Teilnehmern zusätzlich insgesamt 30<br />

Wochen an Praktika erwartet, die an verschiedenen<br />

Krankenhäusern unter Betreuung einer Hygienefachkraft<br />

absolviert werden müssen. Die zukünftige<br />

Hygienefachkraft lernt in dieser Zeit nicht nur ihr eigenes<br />

Haus unter dem Blickwinkel der Hygiene oft<br />

ganz neu kennen, sondern blickt über den Tellerrand<br />

hinaus und sammelt dadurch viele Erfahrungen für<br />

ihre zukünftige Tätigkeit.<br />

Die dargestellten Lehrgänge machen deutlich, dass<br />

die Aus-, Fort- und Weiterbildung des LGA eine breite<br />

Plattform anbietet, um neue inhaltliche Schwerpunkte<br />

kennenzulernen, bekannte Themen zu vertiefen und<br />

im Austausch mit Kollegen und Referenten neue Pers<br />

pektiven für das eigene Arbeitsfeld zu gewinnen.<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 35<br />

Fortbildung im ÖGD Baden-Württemberg<br />

Dagmar Lutz, Ref. 91<br />

Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />

(LGA) sieht einen wesentlichen Auftrag im Austausch<br />

von Fachwissen und Erfahrungen im Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong><br />

(ÖGD).<br />

In Baden-Württemberg fungieren 38 Gesundheitsämter<br />

als örtliche Ansprechpartner für gesundheitliche<br />

Themen.<br />

Das LGA bietet eine geeignete Plattform, um aktuelle<br />

Informationen im Bereich der Gesundheit an die<br />

Gesundheitsämter des Landes weiterzugeben. Des<br />

Weiteren werden in Zusammenarbeit mit Gesundheitsämtern<br />

neue Vorgehensweisen entwickelt und<br />

wichtige Themenfelder rund um die Gesundheit in<br />

den Blick genommen.<br />

Entsprechende Fortbildungen, Workshops, Dienstbesprechungen,<br />

Netzwerke und Gesprächskreise finden<br />

im Fortbildungsbereich des LGA statt. Die Veranstaltungen<br />

werden dort auch organisatorisch betreut<br />

und unterstützt.<br />

Neu im Jahr 2012 war die organisatorische Begleitung<br />

des Kurses Krankenhaushygiene für den ÖGD.<br />

Dieser Kurs wurde erstmalig angeboten;<br />

die Nachfrage ist groß. In zehn<br />

meist zweitägigen Modulen erfahren<br />

die Ärzte der Gesundheitsämter wesentliche<br />

Grundlagen zu Hygiene und<br />

Infektionsschutz im Krankenhaus.<br />

Wie in den vorangegangenen Jahren<br />

wurde für das Jahr 2012 bereits<br />

im Vorjahr der Bedarf an Information<br />

und Fortbildung zu gewünschten<br />

Themenfeldern bei den Gesundheitsämtern<br />

abgefragt. Auf der Grundlage<br />

dieser Bedarfsermittlung stellte das<br />

LGA ein auf die Bedürfnisse der Gesundheitsämter<br />

ausgerichtetes Angebot<br />

zusammen und bot das Veranstaltungsprogramm<br />

online und in<br />

Broschürenform dem ÖGD an.<br />

Aktuelle Veranstaltungen für den<br />

ÖGD im Jahr 2013 sind im Fortbildungskalender<br />

unter www.gesundheitsamt-bw.de<br />

online abrufbar. Für<br />

Interessenten besteht sowohl die<br />

Möglichkeit zur Online anmeldung<br />

als auch zum He runterladen weiterführender<br />

Informationen.<br />

Das LGA sieht eine wesentliche Aufgabe in der bedarfsgerechten<br />

Veranstaltungsplanung für den ÖGD:<br />

Indem sich die unterschiedlichen Fachreferate mit<br />

gezielten Angeboten zu Themenschwerpunkten einbringen,<br />

erhalten und fördern sie einen lebendigen<br />

Austausch mit den Gesundheitsämtern.<br />

2013<br />

Veranstaltungsprogramm<br />

<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Gesundheitsdienst</strong><br />

Landesarzt für behinderte Menschen<br />

Arbeitsmedizin<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Chronologische Übersicht...........................7<br />

Thematische Übersicht ..............................15<br />

Allgemeine Hygiene und<br />

Infektionsschutz ................................15<br />

Gesundheitsförderung und<br />

Prävention, Landesarzt für<br />

behinderte Menschen .......................22<br />

Epidemiologie und<br />

Gesundheitsberichterstattung .........23<br />

Arbeitsmedizin, Umweltbezogener<br />

Gesundheitsschutz ...........................30<br />

Sonstiges ...........................................38<br />

Teilnahmebedingungen .............................39<br />

Anmerkungen der Redaktion ....................39<br />

Lageplan......................................................40<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />

5<br />

Qualitätssicherung<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


36<br />

Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst<br />

Hygienebegehung von Zahnarztpraxen – Konzeption einer<br />

Fortbildung für Zahnärzte im ÖGD<br />

Peter Weidenfeller, Ref. 93<br />

Qualitätssicherung<br />

Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg entwickelte<br />

eine zweitägige Fortbildung für Zahnärzte<br />

im Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong> (ÖGD), die für<br />

die infektionshygienische Überwachung von Zahnarztpraxen<br />

nach § 23 Infektionschutzgesetz (IfSG)<br />

geschult werden sollen.<br />

Die Aufgaben des ÖGD bei der Überwachung der<br />

Hygiene in medizinischen Einrichtungen sind im IfSG<br />

und im <strong>Gesundheitsdienst</strong>gesetz des Landes Baden-<br />

Württemberg festgelegt. Arzt- und Zahnarztpraxen,<br />

in denen invasive Eingriffe vorgenommen werden,<br />

können von den Gesundheitsämtern infektionshygienische<br />

überwacht werden. Die Überwachung findet<br />

anlassbezogen, z. B. bei Patientenbeschwerden,<br />

statt. Daneben ist im Rahmen der Umsetzung der<br />

Medizinprodukte-Betreiberverordnung das Fachpersonal<br />

der hierfür zuständigen Regierungspräsidien<br />

in der Überwachung der Aufbereitung von Medizinprodukten<br />

nötig.<br />

Unter infektionshygienischen Aspekten wichtige Bereiche<br />

einer Praxisbegehung sind räumliche Unterbringung<br />

und Ausstattung der einzelnen Funktionsbereiche,<br />

Inhalte, Umsetzung des Hygieneplans sowie<br />

entsprechende Schulungen, die Logistik der Praxis<br />

(Materiallagerung, Wäsche, Entsorgung, Reinigungsund<br />

Desinfektionsplan), die technische Ausrüstung sowie<br />

Qualitätssicherung und periodische hygienische<br />

Überprüfungen wasserführender Systeme.<br />

Die Weiterentwicklung der medizinischen Hygiene<br />

in den letzten Jahren und die hiermit verbundenen<br />

komplexen Regelwerke (Gesetze, Normen, Empfehlungen,<br />

insbesondere das Medizinprodukterecht, die<br />

Biostoffverordnung und die Richtlinien der RKI-Kommission)<br />

erfordern eine entsprechende Qualifikation<br />

des amtlichen Kontrollpersonals. Der Zahnärztliche<br />

Dienst des ÖGD ist zwar aufgrund der eigenen Ausbildung<br />

für die Beurteilung der Belange einer zahnmedizinischen<br />

Einrichtung besonders geeignet und<br />

erfährt bei den Begehungen entsprechende Akzeptanz.<br />

Die Zahnärzte benötigen jedoch genauso wie<br />

die für die Überwachung von Arztpraxen und Krankenhäusern<br />

zuständigen Kollegen eine zusätzliche<br />

Schulung bezüglich der systematischen hygienischen<br />

Begehung der zu überwachenden Praxen, wobei die<br />

Zuständigkeiten insbesondere im Bereich der Medizinprodukte<br />

zu beachten sind.<br />

Als obligate Inhalte dieser Schulung werden folgende<br />

Themen angesehen:<br />

• Auffrischung und Aktualisierung der Rechtskunde;<br />

Gesetze, Bestimmungen zum Arbeitsschutz,<br />

Vorschriften zur Instrumentenaufbereitung, RKI-<br />

Richtlinie, technische Normen, Empfehlungen von<br />

Fachgesellschaften<br />

• Kurzer Überblick über gängige, für die Zahnmedizin<br />

und die Übertragbarkeit in einer Zahnarztpraxis<br />

relevante Infektionserreger<br />

• Umgang mit spezifischen Erregern (z. B. HIV, HBV,<br />

HCV) und mit Trägern multiresistenter Bakterien<br />

(z. B. MRSA) in der Zahnarztpraxis<br />

• Vorgaben zur Personal- und Händehygiene<br />

• Infektionen durch wasserführende Systeme<br />

• Praxisreinigung, Wäscheversorgung und -aufbereitung,<br />

Entsorgung<br />

• Desinfektionsmittel und -verfahren<br />

• Instrumentenaufbereitung und Sterilisation in der<br />

Zahnarztpraxis<br />

• Systematik des Hygieneplans: Hygieneschulungen<br />

und Sachkunde des Personals<br />

• Beurteilung von Praxisplanungen und Umbau-Entwürfen<br />

• Hygienische Anforderungen an Prothetik und Implantologie<br />

und an das Fachgebiet der Mund-, Kiefer-<br />

und Gesichtschirurgie<br />

• Systematik der amtlichen Begehung: Checklisten,<br />

Protokolle und Fallbeispiele.<br />

Die 15-stündige Veranstaltung wird im Jahr 2013<br />

erstmals angeboten und evaluiert und kann ggf. als<br />

Muster für weitere Fortbildungen bei dieser Zielgruppe,<br />

auch in anderen Bundesländern, herangezogen<br />

werden.<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Einblicke in die Arbeit – kurz zusammengefasst 37<br />

Über zehn Jahre „Staatlich geprüfte Hygienebeauftragte“ für<br />

Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg!<br />

Dorothee Zahn, Ref. 91<br />

Die starke Nachfrage an der Fortbildung „Hygiene in<br />

Pflegeeinrichtungen“ verdeutlicht das wachsende Bewusstsein<br />

für die Relevanz eines hygienischen Umgangs<br />

und Umfelds in Pflegeeinrichtungen.<br />

Seit mehreren Jahrzehnten nimmt die Zahl der<br />

Pflegebedürftigen in Deutschland zu. Die professionelle<br />

Pflege in Alten- und Pflegeheimen sowie der<br />

ambulanten Pflege gewinnen an Bedeutung. Viele<br />

Pflegebedürftige leiden an einem geschwächten Immunsystem.<br />

In Pflegeheimen leben sie mit anderen<br />

immunsupprimierten Bewohnern zusammen, haben<br />

engen Kontakt miteinander und erhalten Besuch von<br />

Angehörigen. Leicht lassen sich hier für die Bewohner<br />

gefährliche Keime verschleppen. Ein prekärer Zeitplan<br />

für die Pflege der einzelnen Bewohner sowie das<br />

mangelnde Bewusstsein mancher Pflegender bezüglich<br />

eines geeigneten hygienischen Verhaltens, beispielsweise<br />

bei der Wundversorgung von Patienten<br />

oder dem Vorbereiten und Verabreichen von Mahlzeiten,<br />

tragen zu schwerwiegenden Infektionen der<br />

Bewohner oder des Personals bei.<br />

Mehr Klarheit über notwendige Hygieneregeln, die<br />

Kenntnis und das Einhalten wirkungsvoller Maßnahmen,<br />

beispielsweise bei der Verbereitung von Norovireninfektionen<br />

im Pflegeheim, helfen, Infektionen<br />

zu verhindern oder einzudämmen.<br />

Um grundlegende Fachkenntnisse zum Infektionsschutz,<br />

Maßnahmen und geeignete Verhaltensweisen<br />

bezüglich der Hygiene zu vermitteln, nehmen Kranken-<br />

und Altenpfleger an der Fortbildung „Hygiene<br />

in Pflegeeinrichtungen“ im Landesgesundheitsamt<br />

Baden-Württemberg (LGA) teil.<br />

Nach erfolgreicher Beendigung des Lehrgangs erhalten<br />

die Teilnehmer die Zusatzbezeichnung „Staatlich<br />

geprüfte/r Hygienebeauftragte/r für Pflegeeinrichtungen“<br />

oder „Staatlich geprüfte/r Hygienebeauftragte/r<br />

für ambulante Einrichtungen der Behindertenhilfe“. Ihre<br />

zukünftige Rolle enthält u. a. die Aufgabe, bei der Einhaltung<br />

von Hygieneregeln mitzuwirken. Dies schließt<br />

die Begehung verschiedener Bereiche innerhalb der<br />

Pflegeeinrichtung sowie die begleitende Beobachtung<br />

bei der Durchführung von Pflegetechniken ein. Nicht<br />

als „Hygienepolizei“, sondern als Berater sollen die<br />

Hygienebeauftragten ihre Kollegen dabei unterstützen,<br />

notwenige hygienische Aspekte zu berücksichtigen.<br />

Daher stellt ein weiterer, wichtiger Aufgabenbereich<br />

des Hygienebeauftragten die Schulung der Kollegen<br />

dar. Gezielt sollen darin hygienerelevante Informationen<br />

vermittelt werden. Auch eine praktische Umset-<br />

zung wichtiger Maßnahmen, z. B. die korrekte Durchführung<br />

einer Händedesinfektion, werden eingeübt.<br />

Die Fortbildung orientiert sich in Dauer und Inhalten<br />

an den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für<br />

Krankenhaushygiene (DGKH). Das LGA setzt sich<br />

bei dieser Fortbildung nicht nur durch die Vergabe<br />

der staatlichen Anerkennung deutlich von diversen<br />

anderen Schulungsangeboten zu „Hygienebeauftragten“<br />

ab: Qualitätsmerkmale der Fortbildung sind eine<br />

vertiefende Auseinandersetzung mit der Mikrobiologie<br />

und Lebensmittelhygiene, mit Desinfektionsmitteln<br />

und ihren Wirkspektren, hygienische Maßnahmen<br />

bei der Wundversorgung und das korrekte Führen<br />

von Hygieneplänen.<br />

Leistungsnachweise in Form von Klausuren nach<br />

Beendigung einzelner Kursmodule, die selbstständige<br />

Erstellung einer Facharbeit zum Themenspektrum der<br />

Hygiene durch die Teilnehmer sowie eine ca. 20-minütige<br />

mündliche Prüfung stellen die intensive Auseinandersetzung<br />

der Teilnehmer mit den fachlichen<br />

Inhalten des Lehrgangs sicher.<br />

Viele Pflegeeinrichtungen entscheiden sich deshalb<br />

seit 2001 für die Entsendung ihrer Mitarbeiter<br />

in das LGA.<br />

Im Kontext der Hygiene sollte in Zukunft verstärkt ein<br />

Augenmerk auf den Bereich der Pflegeeinrichtungen<br />

gelegt werden. Um Infektionsschutz durch eine verbesserte<br />

Hygiene ernsthaft betreiben zu können, sind<br />

– abgesehen vom Bewusstsein der Notwendigkeit –<br />

insbesondere auch Geld und Zeit vonnöten, um das<br />

Personal für entsprechende Aufgabengebiete freizustellen.<br />

Noch heute arbeiten zu viele Hygienebeauftragte<br />

in Pflegeeinrichtungen zu einem geringen<br />

Prozentsatz ihrer Arbeitszeit in dieser Funktion oder<br />

sollen diese Aufgabe gar neben ihrem Arbeitspensum<br />

als Altenpfleger bewerkstelligen. Hygienebeauftragte<br />

sehen häufig nicht die Möglichkeit, ihrem Auftrag gerecht<br />

zu werden; Resignation ist eine mögliche Folge.<br />

Auf Seiten der Pflegeeinrichtung folgt dadurch<br />

ein Stillstand in Bezug auf die Verbesserung des Infektionsschutzes.<br />

Dieser Stillstand hat weitreichende<br />

Folgen für Bewohner und Beschäftigte.<br />

Das LGA bietet durch die beschriebene Fortbildung<br />

für Pflegeeinrichtungen die Voraussetzung, gut ausgebildete<br />

und motivierte Hygienebeauftragte in Pflegeeinrichtungen<br />

zu beschäftigen. Die Rahmenbedingungen<br />

für einen tatsächlich gelingenden Infektionsschutz<br />

in den Einrichtungen müssen vor allem von<br />

der Politik verbessert werden.<br />

Qualitätssicherung<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang


40<br />

Anhang 1<br />

Organisationspläne<br />

ORGANISATIONSPLAN Regierungspräsidium Stuttgart<br />

Stand: 21.05.2013<br />

Ruppmannstraße 21<br />

70565 Stuttgart<br />

Telefon 0711 904-0<br />

Telefax 0711 904-11190<br />

E-Mail: poststelle@rps.bwl.de<br />

Internet: www.rp-stuttgart.de<br />

Persönliche<br />

Referentin<br />

ROI‘in Kayser<br />

904-10004<br />

Stabsstelle<br />

Ltd. RD Hagmann 904-10012<br />

Bürgerreferent<br />

AR Dr. Homuth-Kuhs<br />

904-10022<br />

Pressesprecher<br />

RD Dr. Zaar<br />

904-10020<br />

Schmalzl<br />

Dr. Schneider<br />

REGIERUNGSPRÄSIDENT<br />

904-10000/10001<br />

REGIERUNGSVIZEPRÄSIDENT<br />

904-10010/10011<br />

Wirtschaftsbeauftragter<br />

AbtD Heckhausen<br />

904-12400<br />

Beauftragte für Chancengleichheit<br />

RAfrau Jeschka<br />

904-10050<br />

Personalratsvorsitzender<br />

PHK Decker<br />

904-10065<br />

Vertrauensperson der schwer<br />

behinderten Menschen<br />

RA Hahn<br />

904-13114<br />

Abteilung 1 Abteilung 2 Abteilung 3 Abteilung 4 Abteilung 5 Abteilung 6 Abteilung 7 Abteilung 8 Abteilung 9 Abteilung 10<br />

Steuerung und<br />

Verwaltung<br />

Regierungsvizepräsident<br />

Dr. Schneider 904-10010<br />

11 Organisation, Information<br />

und Kommunikation<br />

Wirtschaft und Infrastruktur<br />

AbtP’in Bühler 904-12000<br />

21 Raumordnung, Baurecht,<br />

Denkmalschutz<br />

Landwirtschaft, Ländlicher<br />

Raum, Veterinärund<br />

Lebensmittelwesen<br />

AbtP Dr. Mezger 904-13000<br />

31 Recht und Verwaltung,<br />

Bildung<br />

Straßenwesen und<br />

Verkehr<br />

AbtP Heyd 904-14000<br />

41 Recht und Verwaltung,<br />

Grunderwerb<br />

Umwelt<br />

AbtP Uricher 904-15000<br />

51 Recht und Verwaltung<br />

Landespolizeidirektion<br />

AbtP Nill 904-42000<br />

61 Recht und Verwaltung<br />

Schule und Bildung<br />

AbtP Eberspächer 904-17000<br />

71 Rechts- und Verwaltungsangelegenheiten<br />

der Schulen<br />

Landesamt<br />

für Denkmalpflege<br />

AbtP Prof. Dr. Wolf 904-45100<br />

81 Recht und Verwaltung<br />

Landesgesundheitsamt<br />

AbtP Prof. Dr. Schmolz<br />

904-39000<br />

91 Recht und Verwaltung<br />

Landesversorgungsamt<br />

AbtP Fink 904-11000<br />

101 Recht und Verwaltung<br />

Ltd. LwD Dr. Mayer 904-11100<br />

12 Personal<br />

Ltd. RD’in Berger-Schmidt<br />

904-11200<br />

13 Haushalt, Controlling<br />

Ltd. RD Digel 904-11300<br />

14 Kommunal- und Sparkassenwesen,<br />

Feuerwehr und<br />

Katastrophenschutz<br />

AbtD Heckhausen 904-11400<br />

15 Eingliederung, Ausländerrecht<br />

RD’in Homoth 904-11500<br />

AbtD Nutto 904-12100<br />

22 Stadtsanierung, Gewerberecht,<br />

Preisrecht<br />

RD’in Reiser 904-12200<br />

23 Kulturelle und soziale<br />

Infrastruktur, Krankenhausfinanzierung,<br />

Fachstelle für das<br />

öffentliche Bibliothekswesen<br />

Ltd. RD Kobald 904-12300<br />

24 Recht, Planfeststellung<br />

RD Trippen 904-12400<br />

25 Wirtschaftsförderung,<br />

Informationszentrum Patente,<br />

Design Center Stuttgart<br />

BD Jahnke 123-2607<br />

26 Landesamt für<br />

Ausbildungsförderung<br />

Ltd. RD Schnürle 904-12600<br />

Ltd. RD Frey 904-13100<br />

32 Betriebswirtschaft, Agrarförderung<br />

und Strukturentwicklung<br />

Ltd. LwD Stark 904-13200<br />

33 Pflanzliche und tierische<br />

Erzeugung<br />

Ltd. LwD Ritz 904-13300<br />

34 Markt und Ernährung,<br />

Futtermittelüberwachung<br />

Ltd. LwD’in Reinhardt<br />

904-13400<br />

35 Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung<br />

Ltd. VetD Dr. Römer<br />

904-13500<br />

Ltd. RD Schenk 904-14100<br />

42 Steuerung und Baufinanzen,<br />

Vertrags- und<br />

Verdingungswesen<br />

AbtD Schönwälder 904-14200<br />

43 Ingenieurbau<br />

Ltd. BD Frenzl 904-14300<br />

44 Straßenplanung<br />

Ltd. BD Holzwarth 904-14400<br />

45 Straßenbetrieb und<br />

Verkehrstechnik<br />

BD Klyeisen 904-14500<br />

46 Verkehr<br />

Ltd. RD Liesche 904-14600<br />

47.1 Baureferat Nord<br />

Ltd. BD Gartenmaier<br />

07131 64-37300<br />

47.2 Baureferat Ost<br />

RD’in Wappler 904-15100<br />

52 Gewässer und Boden<br />

Ltd. BD Hofmann 904-15200<br />

53.1 Gewässer I. Ordnung,<br />

Hochwasserschutz,<br />

Gebiet Süd<br />

Ltd. BD Störk 904-15300<br />

53.2 Gewässer I. Ordnung,<br />

Hochwasserschutz,<br />

Gebiet Nord<br />

Ltd. BD Steidle 904-15312<br />

54.1 Industrie<br />

Schwerpunkt Luftreinhaltung<br />

Ltd. RD Obermüller<br />

54.2 Industrie/Kommunen<br />

Schwerpunkt Abfall<br />

904-15400<br />

Ltd. GD Machata 904-15418<br />

54.3 Industrie/Kommunen<br />

Schwerpunkt Abwasser<br />

AbtD Meinhold 904-15433<br />

54.4 Industrie/<br />

Schwerpunkt Arbeitsschutz<br />

N. N. 904-44100<br />

62 Polizeirecht<br />

Ltd. RD Groß 904-44000<br />

Kampfmittelbeseitigungsdienst<br />

Baden-Württemberg<br />

AR Müller 904-40012<br />

63 Polizeiärztlicher Dienst<br />

Ltd. MedD Groß 904-42400<br />

64 Führung und Einsatz<br />

Ltd. PD Baldauf (komm.)<br />

904-43000<br />

Hubschrauberstaffel der Polizei<br />

des Landes Baden-Württemberg<br />

PD Bantle 94690-100<br />

65 Kriminalitätsbekämpfung<br />

KD Tichonow 904-43400<br />

66 Polizeitechnik<br />

PD Müller 904-43300<br />

AbtD Freisler 904-17100<br />

72 Personal- und Verwaltungsangelegenheiten<br />

der Lehrkräfte<br />

Ltd. RD Gayer 904-17200<br />

73 Lehrereinstellung und<br />

Bedarfsplanung<br />

Ltd. RSD’in Bruse 904-17300<br />

74 Grund-, Werkreal-, Haupt-,<br />

Real-, Gemeinschafts- und<br />

Sonderschulen<br />

Ltd. RSD Riefler 904-17400<br />

75 Allgemein bildende<br />

Gymnasien<br />

AbtD Kilper 904-17500<br />

76 Berufliche Schulen<br />

Ltd. RSD’in Andersen<br />

904-17600<br />

77 Qualitätssicherung und<br />

-entwicklung, Schulpsychologische<br />

Dienste<br />

Ltd. RSD Dr. Plehn 904-17700<br />

Landeslehrerprüfungsamt<br />

Außenstelle des Kultusministeriums<br />

beim Regierungspräsidium<br />

Stuttgart<br />

RD Hall 904-45150<br />

82 Fachliche Grundlagen,<br />

Inventarisation, Bauforschung<br />

HKons’in Dr. Plate 904-45226<br />

83 Bau- und Kunstdenkmalpflege,<br />

Restaurierung<br />

AbtD Prof. Dr. Goer 904-45170<br />

84 Archäologische Denkmalpflege:<br />

Zentrale Fachdienste<br />

und Restaurierungswerkstatt<br />

HKons Dr. Bofinger 904-45146<br />

85 Archäologische Denkmalpflege:<br />

Grundsatz, Schwerpunktgrabungen,<br />

Feuchtbodenarchäologie<br />

LKons Prof.Dr. Krausse<br />

904-45502<br />

86 Denkmalpflege im Regierungsbezirk<br />

Stuttgart<br />

N. N. 904-45177<br />

Ltd. RD Geibel 904-39100<br />

92 Landesprüfungsamt für<br />

Medizin und Pharmazie,<br />

Approbationswesen<br />

Ltd. RD Schüßler 904-39200<br />

93 Allgemeine Hygiene,<br />

Infektionsschutz<br />

Frau Dr. Reick 904-39300<br />

94 Gesundheitsförderung,<br />

Prävention, Landesarzt für<br />

behinderte Menschen<br />

Ltd. MedD’in Dr. Berg<br />

904-39400<br />

95 Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung<br />

Herr Dr. Pfaff 904-39500<br />

96 Arbeitsmedizin, Umweltbezogener<br />

Gesundheitsschutz,<br />

Staatl. Gewerbearzt<br />

AbtD Dr. Bittighofer 904-39600<br />

Ltd. RD Schweinlin 904-11010<br />

102 Ärztliche und pharmazeutische<br />

Angelegenheiten<br />

Ltd. MedD’in<br />

Dr. Bluhm-Kudlacek<br />

904-11020<br />

103 Verfahren nach dem SGG<br />

AbtD Sprau 904-11030<br />

104 Versorgungsärztlicher<br />

Dienst<br />

Ltd. MedD’in Dr. Rauch<br />

904-11056<br />

BD Schwarz 07961 81-600<br />

47.3 Baureferat Süd<br />

Ltd. BD Dittmann<br />

07161 657-229<br />

47.4 Baureferat West<br />

Ltd. BD Dittmann (komm.)<br />

07161 657-229<br />

Ltd. GD Maxion 904-15457<br />

54.5 Industrie/Schwerpunkt<br />

Anlagensicherheit<br />

GD Dr. Paukstat 904-15460<br />

55 Naturschutz - Recht -<br />

RD Baumann 904-15500<br />

56 Naturschutz und Landschaftspflege<br />

Ltd. RSD Hofmeister 904-17800<br />

LKons Wolf 904-15600<br />

57 Chemikalien- und Produktsicherheit,<br />

Marktüberwachung<br />

GD Dr. Gräber 904-15700<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 1 41<br />

Organisationsplan der Abteilung 9 / Landesgesundheitsamt<br />

im Regierungspräsidium Stuttgart<br />

Referat 91:<br />

Recht und Verwaltung<br />

Ltd. RD Geibel<br />

904-39100<br />

Referat 92:<br />

Landesprüfungsamt für<br />

Medizin und Pharmazie,<br />

Approbationswesen<br />

Ltd. RD Schüßler<br />

904-39200<br />

Referat 93:<br />

Allgemeine Hygiene,<br />

Infektionsschutz<br />

Abteilungsleitung<br />

Frau Dr. Reick<br />

904-39300<br />

AbtP Prof. Dr. Schmolz<br />

904-39000<br />

Referat 94:<br />

Gesundheitsförderung,<br />

Prävention, Landesarzt<br />

für behinderte<br />

Menschen<br />

Ltd. MedD’in Dr. Berg<br />

904-39400<br />

Geschäftsstelle der<br />

fachlichen Planungsgruppe<br />

Gesundheitsstrategie<br />

Prof. Dr. Böhme 904-39003<br />

Referat 95:<br />

Epidemiologie und<br />

Gesundheitsberichterstattung<br />

Herr Dr. Pfaff<br />

904-39500<br />

Stand: 31.05.2013<br />

Referat 96:<br />

Arbeitsmedizin,<br />

Umweltbezogener<br />

Gesundheitsschutz,<br />

Staatlicher Gewebe arzt<br />

AbtD Dr. Bittighofer<br />

904-39600<br />

Organisationspläne<br />

Sachgebiet 1:<br />

Recht, Finanz- und Personalangelegenheiten,<br />

laborbezogene<br />

Dienstleistungen<br />

ORR‘in Dreisigacker<br />

904-39101<br />

Sachgebiet 1:<br />

Akademische Heilberufe,<br />

Gesundheitsfachberufe<br />

Ltd. RD Schüßler 904-39200<br />

Sachgebiet 1:<br />

S3-Labor, Molekularbiologie,<br />

Schädlingsbestimmungen<br />

OBiolR Dr. Oehme<br />

904-39302<br />

Sachgebiet 1:<br />

Zielgruppenspezifische<br />

Prävention<br />

PsychD’in Körber<br />

904-39408<br />

Sachgebiet 1:<br />

Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz,<br />

Infektionssurveillance<br />

N. N.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Dr. Janke 904-39506<br />

Sachgebiet 1:<br />

Arbeitsmedizinische Qualitätssicherung<br />

MedD´in Dr. Müller-Barthelmeh<br />

904-39610<br />

Sachgebiet 2:<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Frau Dr. Lutz 904-39131<br />

Sachgebiet 2:<br />

Landesprüfungsamt, Sozialund<br />

Pflegeberufe, Dienst- und<br />

Serviceleistungen<br />

RD Prax 904-39210<br />

Sachgebiet 2:<br />

Hygiene medizinischer<br />

Einrichtungen<br />

Herr Dr. Weidenfeller<br />

904-39313<br />

Sachgebiet 2:<br />

Gesundheitsförderung<br />

RD’in Leykamm 904-39410<br />

Sachgebiet 2:<br />

Epidemiologie<br />

RD’in Dr. Zöllner 904-39511<br />

Sachgebiet 2:<br />

Arbeitsmedizinische Prävention<br />

Komm. Frau Dr. Härtig<br />

904-39620<br />

Sachgebiet 3:<br />

Information und Kommunikation<br />

N. N. 904-39134<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Cronauer 904-39134<br />

Sachgebiet 3:<br />

Wasserhygiene<br />

OBiolR Dr. Fleischer<br />

904-39307<br />

Sachgebiet 3:<br />

Landesarzt<br />

Frau Dr. Winter-Nossek<br />

904-39411<br />

Sachgebiet 3:<br />

Gesundheitsberichterstattung<br />

OMedR‘in Dr. Leher<br />

904-39502<br />

Sachgebiet 3:<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

AbtD Dr. Bittighofer<br />

904-39600<br />

Sachgebiet 4:<br />

Qualitätsmanagement<br />

Sachgebiet 4:<br />

Allgemeine Angelegenheiten<br />

des ÖGD<br />

Sachgebiet 4:<br />

Meldesysteme<br />

Sachgebiet 4:<br />

Toxikologische Beratung,<br />

Datenbanken<br />

Herr Appelt 904-39130<br />

Frau Dr. Klittich 904-39312<br />

OBiolR‘in Dr. Wagner-Wiening<br />

904-39504<br />

ChemD Dr. Jaroni 904-39640<br />

Sachgebiet 5:<br />

Infektiologie, Infektionsprävention<br />

OMedR‘in PD Dr. S. Fischer<br />

904-39301<br />

Sachgebiet 5:<br />

Umweltbezogene Gesundheitsbeobachtung,<br />

WHO<br />

Collaborating Centre for Housing<br />

and Health<br />

ChemD Dr. Link 904-39650<br />

Sachgebiet 6:<br />

Human Biomonitoring, Analytische<br />

Qualitätssicherung<br />

OBiolR Dr. G. Fischer<br />

904-39660<br />

Sachgebiet 7:<br />

Kommunalhygiene<br />

MedD Dr. Geisel 904-39670<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


42<br />

Anhang 2<br />

Aufgaben der Abteilung<br />

Aufgaben der Abteilung „Landesgesundheitsamt“ im Überblick<br />

Abteilungsleitung<br />

• fachliche Unterstützungsleistungen bei der Umsetzung<br />

der Gesundheitsstrategie.<br />

Die Geschäftstelle ist der Abteilungsleitung direkt<br />

zugeordnet.<br />

Ansprechpartner<br />

Abteilungsleitung<br />

Prof. Dr. Günter Schmolz, Abteilungspräsident<br />

Tel. 0711 904-39000<br />

abteilung9@rps.bwl.de<br />

Vorzimmer:<br />

Carmen Gnamm<br />

Tel. 0711 904-39001<br />

abteilung9@rps.bwl.de<br />

Im Rahmen des Verwaltungsstruktur-Reformgesetzes<br />

ist das vormals als eigenständige Fachbehörde<br />

im Geschäftsbereich des Ministeriums für Arbeit und<br />

Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-<br />

Württemberg (SM) angesie delte LGA seit 2005 als<br />

Abteilung 9 in das Regierungspräsidium Stuttgart<br />

(RPS) eingegliedert. Die fachlichen Aufgaben blieben<br />

dabei in vollem Umfang erhalten. Auch im RPS<br />

wird das LGA in der Rechtsform eines Landesbetriebs<br />

gemäß § 26 LHO weitergeführt.<br />

Geschäftsstelle der fachlichen Planungsgruppe<br />

Prof. Dr. Michael Böhme<br />

Tel. 0711 904-39003<br />

michael.boehme@rps.bwl.de<br />

Geschäftsstelle der fachlichen<br />

Planungsgruppe Gesundheitsstrategie<br />

Die Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg<br />

wurde im Ressort des SM erarbeitet und die Umsetzung<br />

am 07.07.2009 vom Ministerrat beschlossen.<br />

Zur Begleitung dieser Arbeit und zur fachlichen Unterstützung<br />

der weiteren Umsetzung des Konzeptes<br />

wurde im LGA im März 2009 die Projektgruppe Gesundheitsstrategie<br />

aufgebaut und zum Jahresende in<br />

die „Geschäftsstelle der fachlichen Planungsgruppe<br />

Gesundheitsstrategie“ überführt.<br />

In der Geschäftsstelle sind eigenständige sowie<br />

koordinierende Aufgaben für die Arbeit der referatsübergreifenden<br />

fachlichen Planungsgruppe des LGA<br />

angesiedelt, insbesondere<br />

• Bearbeitung von ausgewählten, referatsübergreifenden<br />

fachlichen Themen,<br />

• Mitwirkung beim Ausbau des LGA zur fachlichen<br />

Drehscheibe der Gesundheitsstrategie,<br />

Referat 91: Recht und<br />

Verwaltung<br />

Das Referat bildet in drei seiner vier Sachgebiete<br />

allgemeine Querschnittsprodukte ab. Es hat deshalb<br />

neben Grundsatzaufgaben wesentliche Bündelungsfunktionen<br />

für die Abteilung. Das Referat ist für die<br />

Steuerung der betriebswirtschaftlichen Abläufe zuständig.<br />

Hinzu kommt das Sachgebiet Aus-, Fort- und<br />

Weiterbildung, das als Weiterbildungsstätte agiert.<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 2 43<br />

SG 1: Recht, Finanz- und Personalangelegenheiten,<br />

laborbezogene<br />

Dienstleistungen<br />

Im Sachgebiet sind zentrale, referatsübergreifende<br />

Aufgaben angesiedelt, insbesondere<br />

• allgemeine Rechtsangelegenheiten, Vertragswesen,<br />

Abwicklung von Widersprüchen,<br />

• Budgetverantwortung, -planung und -verwaltung,<br />

Jahresabschluss,<br />

• Personalangelegenheiten der Abteilung 9,<br />

• Beratung und Unterstützung bei Drittmittelprojekten,<br />

• Vertriebsangelegenheiten,<br />

• Gebührenwesen,<br />

• Laboreinkauf,<br />

• zentrale Labordienste,<br />

• Arbeits- und Gesundheitsschutz,<br />

• Bauangelegenheiten,<br />

• Technisches Gebäudemanagement (TGM), Gebäudeleittechnik,<br />

Störfallmanagement,<br />

• sonstige Organisations- und Koordinationsaufgaben<br />

sowie Servicedienstleistungen innerhalb der<br />

Abteilung 9.<br />

SG 4: Qualitätsmanagement<br />

Arbeitsschwerpunkte:<br />

• Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems<br />

des nach DIN EN ISO/<br />

IEC 17025 akkreditierten Laborbereichs der Abteilung<br />

9<br />

• Unterstützung der abteilungsinternen Steuerung<br />

- Aktualisierung und Weiterentwicklung des Produktplans<br />

- Gesamtredaktion des Jahresarbeitsplans als Teil<br />

der Zielvereinbarung zwischen dem SM als Fachressort<br />

und dem RPS<br />

• Abteilungsbezogene, referatsübergreifende fachbezogene<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

- Unterstützung der Fachreferate bei der Erstellung<br />

von Fachpublikationen<br />

- Gesamtredaktion der fachbezogenen Internetauftritte<br />

- Gesamtredaktion des <strong>Jahresbericht</strong>s<br />

Ansprechpartner<br />

Referatsleitung<br />

Aufgaben der Abteilung<br />

SG 2: Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Das Sachgebiet umfasst<br />

• Fort- und Weiterbildungskurse im Bereich der Hygiene<br />

in medizinischen und Pflegeeinrichtungen für<br />

verschiedene Berufsgruppen (Hygienebeauftragte,<br />

Hygienefachkräfte, Medizinische und Zahnmedizinische<br />

Fachangestellte) sowie die Ausbildung zum<br />

Desinfektor,<br />

• Lehrtätigkeiten,<br />

• Veranstaltungsmanagement bei Fortbildungen für<br />

den ÖGD und für in den Bereichen „Landesarzt für<br />

behinderte Menschen“ und „Arbeitsmedizin“ Tätige.<br />

SG 3: Information und Kommunikation<br />

Arbeitsschwerpunkte:<br />

• Technische Beratung<br />

• Technische Unterstützung der fachspezifischen Internetauftritte<br />

des LGA<br />

• Einrichtung, Betreuung und Weiterentwicklung aller<br />

Fachanwendungen in der Abteilung 9 (z. B. Informationssysteme<br />

für den Laborbereich und für den<br />

Staatlichen Gewerbearzt)<br />

• Telekommunikation<br />

• Systembetrieb Bürokommunikation<br />

• SAP R/3-Schnittstellen<br />

Kurt Geibel<br />

Tel. 0711 904-39100<br />

kurt.geibel@rps.bwl.de<br />

SG 1: Recht, Finanz- und Personalangelegenheiten,<br />

laborbezogene Dienstleistungen<br />

Andrea Dreisigacker<br />

Tel. 0711 904-39101<br />

andrea.dreisigacker@rps.bwl.de<br />

SG 2: Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Dr. Dagmar Lutz<br />

Tel. 0711 904-39131<br />

dagmar.lutz@rps.bwl.de<br />

SG 3: Information und Kommunikation<br />

N. N.<br />

Ansprechpartner:<br />

Ralf Cronauer<br />

Tel. 0711 904-39134<br />

ralf.cronauer@rps.bwl.de<br />

SG 4: Qualitätsmanagement<br />

Matthias Appelt<br />

Tel. 0711 904-39130<br />

matthias.appelt@rps.bwl.de<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


44<br />

Anhang 2<br />

Aufgaben der Abteilung<br />

Referat 92: Landesprüfungsamt<br />

für Medizin und Pharmazie,<br />

Approbationswesen<br />

Das Referat hat im Wesentlichen eine Vor-Ort-Zuständigkeit<br />

für Baden-Württemberg.<br />

• Als Landesprüfungsamt obliegt ihm die verwaltungsmäßige<br />

Betreuung der Studiengänge für die<br />

akademischen Heilberufe Ärzte, Zahnärzte, Apotheker,<br />

Psychotherapeuten und Lebensmittelchemiker.<br />

Daher erhalten die Studenten dieser Fachrichtungen<br />

vom RPS z. B. die Anrechnungen verwandter<br />

Studienleistungen, die Zulassungen zu den<br />

einzelnen Prüfungen an den jeweiligen Universitäten<br />

des Landes und bei Bestehen die staatlichen Prüfungszeugnisse.<br />

• Das Referat ist auch Approbationsbehörde in Baden-Württemberg.<br />

Von ihm erhalten Deutsche oder<br />

EU-Angehörige nach Abschluss ihrer vorgenannten<br />

deutschen Ausbildung oder einer gleichwertigen<br />

ausländischen Ausbildung die Approbation, also<br />

die umfassende Berufszulassung für eine entsprechende<br />

Tätigkeit im gesamten Bundesgebiet. Andere<br />

ausländische Staatsbürger mit einschlägiger<br />

abgeschlossener Ausbildung können eine für Baden-Württemberg<br />

geltende, in der Regel fachlich<br />

eingeschränkte Berufserlaubnis erhalten.<br />

• Bei den medizinischen Fachberufen (z. B. in der<br />

Krankenpflege und in der Physiotherapie/Massage)<br />

sowie bei den sozialpflegerischen Berufen (z. B. in<br />

der Altenpflege) genehmigt und betreut das Referat<br />

in fachlicher Hinsicht für den Bereich des Regierungsbezirks<br />

Stuttgart die entsprechenden Schulen/<br />

Ausbildungsstätten, nimmt bei den Absolventen die<br />

Prüfungen ab und erteilt ihnen bei Bestehen oder<br />

bei vergleichbarer ausländischer Ausbildung die<br />

Erlaubnis zum Führen der geschützten Berufsbezeichnung.<br />

Ansprechpartner<br />

Referatsleitung<br />

Gerhard Schüßler<br />

Tel. 0711 904-39200<br />

gerhard.schuessler@rps.bwl.de<br />

SG 1: Akademische Heilberufe, Gesundheitsfachberufe<br />

Gerhard Schüßler<br />

Tel. 0711 904-39200<br />

gerhard.schuessler@rps.bwl.de<br />

SG 2: Landesprüfungsamt, Sozial- und<br />

Pflegeberufe, Dienst- und Serviceleistungen<br />

Friedbert Prax<br />

Tel. 0711 904-39210<br />

friedbert.prax@rps.bwl.de<br />

Referat 93: Allgemeine Hygiene,<br />

Infektionsschutz<br />

Das Referat ist fachliche Leitstelle für den ÖGD in<br />

den Bereichen Hygiene und Infektionsschutz sowie<br />

zuständiges Gesundheitsamt für die vier Fernwasserversorgungsunternehmen<br />

in Baden-Württemberg.<br />

Der Gesundheitsschutz der Bevölkerung in Baden-<br />

Württemberg ist eine zentrale Aufgabe des Referates.<br />

Trotz der guten medizinischen Fortschritte treten<br />

immer wieder alte oder sogar neue Infektionskrankheiten<br />

auf, die erheblich an Bedeutung gewinnen<br />

können, unter Umständen sogar weltweit. Die globale<br />

Ausbreitung, die durch eine hohe Mobilität weiter<br />

Bevölkerungsschichten beschleunigt wird, erfordert<br />

ein schnelles Handeln durch Behörden. Erinnert sei<br />

hierbei an den Ausbruch mit Influenza H1N1 oder an<br />

den EHEC-Ausbruch. Bei solchen Ausbrüchen gilt<br />

es, die Bevölkerung zu schützen und eine Weiterverbreitung<br />

rasch einzudämmen, was eine schnelle<br />

Diagnostik und die Zusammenarbeit mit z. B. auch<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 2 45<br />

niedergelassenen Laboren sowie unterschiedlichen<br />

Behörden erforderlich macht.<br />

Fachliche Aufgaben des Referats:<br />

• fachliche Beratung von Ministerien (insbesondere<br />

des SM), der Regierungspräsidien, Gesundheitsämter<br />

und anderer Behörden und Verbände im Bereich<br />

Gesundheitsschutz. Die Beratung betrifft Anfragen<br />

zu den Themenbereichen Wasserhygiene,<br />

Hygiene in medizinischen Einrichtungen sowie lebensmittelbedingte<br />

Gruppenerkrankungen. Im Bereich<br />

Infektiologie erfolgt die Beratung vor allem im<br />

Zusammenhang mit der epidemiologischen Aufklärung<br />

von Infektketten und Ausbrüchen humaner Infektionen,<br />

die für Baden-Württemberg eine wichtige<br />

Rolle spielen. Beispielhaft seien die Aufklärung von<br />

Q-Fieber- oder Hantavirus-Ausbrüchen genannt, die<br />

als Zooanthroponosen u. a. erfasst und bewertet<br />

werden. Darüber hinaus wird das im Referat angesiedelte<br />

Q-Fieber-Konsiliarlabor deutschlandweit<br />

angefragt.<br />

• Entwicklung von Konzepten und Strategien zur Prävention<br />

und Reduktion von Infektionskrankheiten<br />

der Bevölkerung in Baden-Württemberg, wozu auch<br />

Projekte wie z. B. das MRE-Netzwerk Baden-Württemberg<br />

gehören. Die Koordination der regionalen<br />

Netzwerke sowie deren fachliche Unterstützung<br />

sind Teil davon.<br />

• im Laborbereich Durchführung vor allem von<br />

bakterio logischen, virologischen, infektionsserologischen,<br />

parasitologischen und molekularbiologischen<br />

Untersuchungen, die insbesondere Public<br />

Health-Fragestellungen bearbeiten und damit einen<br />

wichtigen Beitrag zum Gesundheitsschutz für die<br />

Bevölkerung in Baden-Württemberg liefern<br />

• Erstellung von Publikationen, Beiträge für Fachkongresse,<br />

Mitarbeit in Ausschüssen und fachlichen<br />

Gremien, die sich mit wichtigen Aspekten für den<br />

Gesundheitsschutz in Baden-Württemberg befassen<br />

• Vortragstätigkeiten und die Ausrichtung von Fortbildungsveranstaltungen<br />

insbesondere für den ÖGD,<br />

aber auch für andere Gruppen wie z. B. Angehörige<br />

von Kommunen oder andere im medizinischen<br />

oder öffentlichen Bereich Beschäftigte.<br />

SG 1: S3-Labor, Molekularbiologie,<br />

Schädlingsbestimmungen<br />

Dieses Sachgebiet umfasst so unterschiedliche<br />

Bereiche wie<br />

• das Mitwirken bei der Risikobewertung von bioterroristischen<br />

Erregern (wozu auch die Etablierung der<br />

entsprechenden Untersuchungsmethoden gehört)<br />

und die Teilnahme am bundesweiten Netzwerk derjenigen<br />

Landesinstitute, die sich mit solchen Fragestellungen<br />

beschäftigen,<br />

• innerhalb von Labornetzwerken die Entwicklung<br />

fachlicher Konzepte für Krisensituationen,<br />

• Stellungnahmen und Beratung von Ministerien, des<br />

ÖGD und anderen Behörden zu vektor übertragenen<br />

Erkrankungen, insbesondere auch zu den Erkrankungen,<br />

die im Zusammenhang mit dem Klimawandel<br />

an Bedeutung gewinnen könnten,<br />

• die molekularbiologische Identifizierung kultivierter<br />

Mikroorganismen durch das Labor Molekularbiologie<br />

als Servicelabor für die anderen Laborbereiche<br />

zur schnellen Diagnostik bei Ausbrüchen insbesondere<br />

im Epidemie- oder Pandemiefall,<br />

• Schädlingsbestimmungen für den ÖGD, aber auch<br />

für andere öffentliche Einrichtungen und vereinzelt<br />

für Privatpersonen in Baden-Württemberg, wodurch<br />

eine Bekämpfung mit geeigneten Mitteln ermöglicht<br />

wird.<br />

SG 2: Hygiene medizinischer<br />

Einrichtungen<br />

• Prävention und Verhinderung der Weiterverbreitung<br />

von Infektionserregern in medizinischen Einrichtungen<br />

durch Förderung der Hygiene, insbesondere<br />

in der Alten- und Langzeitpflege, in Rehabilitationskliniken,<br />

Einrichtungen der Kurbetriebe,<br />

Arztpraxen usw., durch Beratung, Empfehlungen<br />

und Bewertung des Hygienemanagements in Kooperation<br />

mit Einrichtungen der Selbstverwaltung<br />

des Gesundheitswesens<br />

• Etablierung des MRE-Netzwerkes Baden-Württemberg,<br />

Erstellung von Merkblättern und Leitlinien<br />

zur Umsetzung der medizinsichen Hygieneverordnung<br />

(MedHygVo) Baden-Württemberg, Erhebung<br />

und Auswertung von Daten zur Verbesserung der<br />

Strukturqualität in medizinischen Einrichtungen<br />

usw.<br />

• Planung, Organisation und Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen<br />

in den verschiedenen Aufgabenbereichen<br />

der Krankenhaushygiene, der Altenpflege<br />

und anderer medizinischer Einrichtungen;<br />

curriculare, modulare Fortbildung für den ÖGD in<br />

Anlehnung an die Vorgaben der Bundesärztekammer.<br />

SG 3: Wasserhygiene<br />

• Schutz der Bevölkerung vor wasserbedingten Krankheiten<br />

durch Überwachen der Qualität<br />

- des Trinkwassers für die vier Fernwasserversorgungsunternehmen<br />

in Baden-Württemberg<br />

als zuständiges Gesundheitsamt gemäß Trinkwasserverordnung<br />

2001 in Verbindung mit der<br />

Verordnung des Ministeriums für Ernährung und<br />

Ländlichen Raum Baden-Württemberg über Zuständigkeiten<br />

nach der Trinkwasserverordnung<br />

- von Trinkwasser aus Hausinstallationssystemen<br />

- der Badegewässer (entsprechend der EU-Richtlinie)<br />

Aufgaben der Abteilung<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


46<br />

Anhang 2<br />

Aufgaben der Abteilung<br />

- von Badebeckenwasser in öffentlichen Einrichtungen<br />

• mikrobiologische, virologische und parasitologische<br />

Untersuchungen und deren gesundheitliche Bewertung.<br />

SG 4: Allgemeine Hygieneangelegenheiten<br />

des ÖGD<br />

In diesem Sachgebiet liegt der Schwerpunkt auf<br />

• dem Erfassen lebensmittelbedingter Gruppenerkrankungen,<br />

aber auch auf der Beratung zur Eindämmung<br />

oder Prävention solcher Erkrankungen;<br />

Zielgruppe sind die Gesundheitsämter. Im Rahmen<br />

der Aufklärung solcher Erkrankungen gibt es eine<br />

enge Zusammenarbeit mit den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern<br />

in Baden-Württemberg;<br />

• Untersuchungen von Kontaktpersonen bei Tuberkuloseerkrankungen<br />

mittels mikrobiologischer und/<br />

oder molekularbiologischer Methoden und der Ermittlung<br />

von Resistenzen,<br />

• der bakteriologischen Diagnostik von humanen Proben<br />

aus Justizvollzugsanstalten in Baden-Württemberg.<br />

SG 2: Hygiene medizinischer Einrichtungen<br />

Dr. Peter Weidenfeller<br />

Tel. 0711 904-39313<br />

peter.weidenfeller@rps.bwl.de<br />

SG 3: Wasserhygiene<br />

Dr. Jens Fleischer<br />

Tel. 0711 904-39307<br />

jens.fleischer@rps.bwl.de<br />

SG 4: Allgemeine Hygieneangelegenheiten<br />

des ÖGD<br />

Dr. Gerda Klittich<br />

Tel. 0711 904-39312<br />

gerda.klittich@rps.bwl.de<br />

SG 5: Infektiologie, Infektionsprävention<br />

PD Dr. Silke Fischer<br />

Tel. 0711 904-39301<br />

silke.fischer@rps.bwl.de<br />

SG 5: Infektiologie, Infektionsprävention<br />

Das Sachgebiet beschäftigt sich vor allem mit<br />

• der Entwicklung von Strategien und dem Erstellen<br />

von Konzepten zum Schutz der Bevölkerung vor<br />

Infektionen, die durch Tiere oder Vektoren (z. B. Q-<br />

Fieber, Echinoccocus, Hantaviren) oder von Mensch<br />

zu Mensch (z. B. HIV, Virus-Hepatitiden, Influenza)<br />

übertragbar sind,<br />

• der Aufklärung von Infektketten und Ausbrüchen<br />

durch laborunterstützte Untersuchungen (serologisch,<br />

molekularbiologisch und parasitologisch)<br />

sowie der Durchführung von Untersuchungen im<br />

Rahmen der anonymen Aids-Sprechstunden der<br />

Gesundheitsämter,<br />

• der Ätiologie von Q-Fieber-Erkrankungen. Das Q-<br />

Fieber-Konsiliarlabor steht bei Ausbrüchen dem<br />

ÖGD im Rahmen eines Ausbruchsgeschehens beratend<br />

zur Seite.<br />

Ansprechpartner<br />

Referatsleitung<br />

Dr. Doris Reick<br />

Tel. 0711 904-39300<br />

doris.reick@rps.bwl.de<br />

SG 1: S3-Labor, Molekularbiologie,<br />

Schädlingsbestimmungen<br />

Dr. Rainer Oehme<br />

Tel. 0711 904-39302<br />

rainer.oehme@rps.bwl.de<br />

Referat 94: Gesundheitsförderung,<br />

Prävention, Landesarzt<br />

für behinderte Menschen<br />

Das Referat erfüllt die Aufgaben des Landesarztes<br />

für behinderte Menschen nach § 62 Sozialgesetzbuch<br />

(SGB) IX sowie der fachlichen Leitstelle für den ÖGD<br />

in den Bereichen Gesundheitsförderung und Prävention.<br />

Im Mittelpunkt der Prävention stehen insbesondere<br />

Personen in besonderen Lebenslagen.<br />

Zu den Aufgaben gehören<br />

• die fachliche Beratung des SM und anderer Landesministerien,<br />

der Gesundheitsämter sowie weiterer<br />

Behörden und Institutionen bei Fragestellungen<br />

aus den drei Themenbereichen,<br />

• der Medizinische Bereich der Überregionalen Arbeitsstelle<br />

Frühförderung Baden-Württemberg, der<br />

an der Umsetzung der Rahmenkonzeption Frühför-<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 2 47<br />

derung Baden-Württemberg, der fachlichen Weiterentwicklung<br />

des interdisziplinären Systems der<br />

Frühförderung und dem Fachaustausch der Fachkräfte<br />

in der Frühförderung mitwirkt,<br />

• die Entwicklung von fachlichen Konzepten und<br />

Stra tegien in aktuellen Schwerpunktbereichen in<br />

der Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation,<br />

z. B. zu gesundheitlicher Teilhabe, zur Zugangsverbesserung<br />

und Netzwerkbildung im Rahmen<br />

kommunaler Gesundheitsförderung, der Gesundheitsstrategie<br />

und des Gesundheitsdialogs<br />

Baden-Württemberg,<br />

• die Entwicklung und Koordination von Evaluation<br />

sowie weitere Maßnahmen zur Qualitätssicherung,<br />

• die landesweite Koordinierung von Maßnahmen<br />

und Projekten in der Suchtprävention,<br />

• Ansprechpartner für die kommunalen Gesundheitskonferenzen<br />

auf überregionaler und Landesebene<br />

zu sein,<br />

• Netzwerktreffen und Fachaustausch zu nachgefragten,<br />

aktuellen Themen aus Gesundheitsförderung,<br />

Prävention und Behinderung zu initiieren,<br />

bedarfsgerecht und zielgruppenorientiert zu entwickeln<br />

und auszurichten.<br />

denhilfe in besonderen Einzelfällen gemäß § 62<br />

SGB IX<br />

Ansprechpartner<br />

Referatsleiterin<br />

Dr. Birgit Berg<br />

Tel. 0711 9043-9400<br />

birgit.berg@rps.bwl.de<br />

SG 1: Zielgruppenspezifische Prävention<br />

Johanna Körber<br />

Tel. 0711 9043-9408<br />

johanna.koerber@rps.bwl.de<br />

SG 2: Gesundheitsförderung<br />

Barbara Leykamm<br />

Tel. 0711 9043-9410<br />

barbara.leykamm@rps.bwl.de<br />

SG 3: Landesarzt<br />

Dr. Anette Winter-Nossek<br />

Tel. 0711 9043-39411<br />

anette.winter-nossek@rps.bwl.de<br />

Aufgaben der Abteilung<br />

SG 1: Zielgruppenspezifische<br />

Prävention<br />

Arbeitsschwerpunkte:<br />

• Reproduktive Gesundheit/sexuell übertragbare<br />

Krankheiten<br />

• Migration und Gesundheit<br />

• Suchtprävention<br />

SG 2: Gesundheitsförderung<br />

Arbeitsschwerpunkte:<br />

• Verbesserung gesundheitlicher Teilhabe insbesondere<br />

bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei<br />

Älteren<br />

• Fachliche Begleitung beim Aufbau von Netzwerken<br />

zur Gesundheitsförderung<br />

• Qualitätsmanagement in der Gesundheitsförderung<br />

SG 3: Landesarzt<br />

Arbeitschwerpunkte:<br />

• Weiterentwicklung des Systems der interdisziplinären<br />

Frühförderung in Baden-Württemberg<br />

• Beratung von Landesbehörden und weiteren Institutionen<br />

zu Behinderung und Verbesserung der<br />

Teilhabe behinderter Menschen aus medizinischer<br />

Sicht gemäß § 62 SGB IX<br />

• Gutachten zur Eingliederungshilfe und Landesblin-<br />

Referat 95: Epidemiologie und<br />

Gesundheitsberichterstattung<br />

Das Referat umfasst vier Sachgebiete.<br />

SG 1: Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz,<br />

Infektionssurveillance<br />

Das Sachgebiet<br />

• unterstützt Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge<br />

und Gefahrenabwehr beim Auftreten von gefährlichen<br />

übertragbaren Krankheiten, Großschadensund<br />

Katastrophenfällen sowie bei terroristischen<br />

Bedrohungen,<br />

• unterstützt den ÖGD bei Ausbrüchen von Infektionskrankheiten,<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


48<br />

Anhang 2<br />

Aufgaben der Abteilung<br />

• begleitet die Umsetzung von Seuchenalarmplan<br />

und Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV).<br />

SG 2: Epidemiologie<br />

Das Sachgebiet<br />

• bewertet epidemiologischen Studien,<br />

• trägt die fachliche Betreuung von bevölkerungsbezogenen<br />

Untersuchungen des LGA in Kooperation<br />

mit Gesundheitsämtern,<br />

• leitet die Untersuchung zur Gesundheit bei Erwachsenen<br />

in Baden-Württemberg,<br />

• untersucht beobachtete und vermutete Krankheitshäufungen,<br />

• führt epidemiologische Untersuchungen und vergleichende<br />

Risikobewertungen und Risikokommunikation<br />

durch,<br />

• stellt Instrumente zur Auswertung und Ergebnisdarstellung<br />

von epidemiologischen Untersuchungen<br />

bereit,<br />

• berät die Gesundheitsämter bei der Durchführung<br />

und Auswertung epidemiologischer Untersuchungen.<br />

Ansprechpartner<br />

Referatsleitung<br />

Dr. Günter Pfaff<br />

Tel. 0711 904-39500<br />

guenter.pfaff@rps.bwl.de<br />

SG 1: Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz,<br />

Infektionssurveillance<br />

N. N.<br />

Ansprechpartner:<br />

Dr. Karl-Heinz Janke<br />

Tel. 0711 904-39506<br />

gesundheitsschutz@rps.bwl.de<br />

SG 2: Epidemiologie<br />

Dr. Iris Zöllner<br />

Tel. 0711 904-39511<br />

iris.zoellner@rps.bwl.de<br />

SG 3: Gesundheitsberichterstattung<br />

Dr. Anna Leher<br />

Tel. 0711 904-39502<br />

anna.leher@rps.bwl.de<br />

SG 3: Gesundheitsberichterstattung<br />

Das Sachgebiet<br />

• erarbeitet Gesundheitsberichte für Baden-Württemberg,<br />

• stellt gesundheitsbezogene Daten und Werkzeuge<br />

zu ihrer Präsentation z. B. für den Gesundheits atlas<br />

Baden-Württemberg bereit,<br />

• unterstützt den ÖGD in Fragen der Gesundheitsberichterstattung,<br />

• ist zuständig für die Unterstützung der Gesundheitsämter<br />

bei der Einschulungsuntersuchung,<br />

• wertet Daten aus schulärztlichen und jugendzahnärztlichen<br />

Untersuchungen sowie zum Impfstatus<br />

aus.<br />

SG 4: Meldesysteme<br />

Das Sachgebiet<br />

• überwacht das Auftreten meldepflichtiger Infektionserkrankungen<br />

in Baden-Württemberg,<br />

• betreut das Meldeverfahren nach IfSG,<br />

• berät zu meldepflichtigen Erkrankungen.<br />

SG 4: Meldesysteme<br />

Dr. Christiane Wagner-Wiening<br />

Tel. 0711 904-35060<br />

ifsg@rps.bwl.de<br />

Referat 96: Arbeitsmedizin,<br />

Umweltbezogener Gesundheitsschutz,<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

Das Referat befasst sich mit den Auswirkungen<br />

von chemischen, physikalischen, biologischen und<br />

psychologischen Faktoren aus der Umwelt und der<br />

Arbeitswelt auf die menschliche Gesundheit.<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 2 49<br />

Für den Bereich Arbeitsmedizin, Staatlicher Gewerbearzt<br />

stehen dabei die arbeitsmedizinische<br />

Beratung der Gewerbeaufsicht und Mitwirkung am<br />

Berufskrankheiten(BK)-Verfahren im Vordergrund.<br />

Der Staatliche Gewerbearzt sieht sich darin als Teil<br />

des staatlichen Arbeitsschutzes.<br />

Die Durchführung wissenschaftlicher Projekte hat<br />

zum Ziel, Belastungen bei der Arbeit und deren Auswirkungen<br />

zu untersuchen oder praktische Möglichkeiten<br />

zum Schutz der Beschäftigten zu erarbeiten.<br />

Für Betriebsärzte und andere im Arbeitsschutz tätige<br />

Personen werden arbeitsmedizinische und arbeitspsychologische<br />

Fortbildungen sowie betriebsärztliche<br />

Qualitätszirkel angeboten. Tradition haben das „Arbeitsmedizinische<br />

Kolloquium“ und das „Colloquium<br />

ergodermatologicum“.<br />

Für den Bereich „Umweltbezogener Gesundheitsschutz“<br />

liegt der Schwerpunkt auf der Untersuchung<br />

von Kindern und Jugendlichen und im Rahmen einer<br />

Kohortenstudie auch von Erwachsenen. Dies<br />

geschieht insbesondere im Aufgabengebiet „Monitoring<br />

Gesundheit und Umwelt“. Von besonderem Interesse<br />

ist dabei das Zusammenwirken verschiedener<br />

Einflussfaktoren auf die Gesundheit.<br />

Das WHO-Kooperationszentrum für Wohnen und<br />

Gesundheit (WHO Collaborating Centre for Housing<br />

and Health) dient als Beratungsinstanz für die Fachöffentlichkeit<br />

und interessierte Laien. Das Zentrum gibt<br />

einen Newsletter mit fachbezogenen Beiträgen, Literatursammlungen<br />

und einen Veranstaltungskalender<br />

heraus, gestaltet eigene Themenseiten auf der Homepage<br />

des ÖGD und führt regelmäßig interdisziplinäre<br />

Fortbildungsveranstaltungen durch.<br />

Der Laborbereich im Referat untersucht die innere<br />

und äußere Belastung von Menschen durch chemische,<br />

biologische und physikalische Faktoren in<br />

der Umwelt und hat im Bereich chemischer und biologischer<br />

Innenraumschadstoffe ein System zur externen<br />

Qualitätssicherung in Deutschland aufgebaut.<br />

Der ÖGD und andere Behörden werden zu toxikologischen<br />

Fragen beraten. Dafür werden auch wissenschaftlich<br />

fundierte Datenbanken zur Verfügung<br />

gestellt und aktualisiert.<br />

Ebenfalls für den ÖGD werden Fortbildungen als<br />

umwelttoxikologische Kolloquien angeboten. Qualitätszirkel<br />

für Umweltärzte runden das Programm ab.<br />

SG 1: Arbeitsmedizinische Qualitätssicherung<br />

Im Sachgebiet werden<br />

• Ärzten Ermächtigungen zur Durchführung der speziellen<br />

arbeitsmedizinischen Vorsorge nach staatlichen<br />

Vorschriften erteilt,<br />

• Qualitätszirkel und Arbeitsgruppen als Beitrag zur<br />

Qualitätssicherung organisiert und durch Mitarbeit<br />

unterstützt,<br />

• regelmäßige arbeitsmedizinische Fortbildungen organisiert,<br />

• das Betriebliche Gesundheitsmanagement in der<br />

Landesverwaltung wissenschaftlich begleitet.<br />

SG 2: Arbeitsmedizinische Prävention<br />

Das Sachgebiet<br />

• bildet ad hoc-Arbeitsgruppen zu aktuellen Fragen<br />

im Arbeitsschutz,<br />

• vermittelt Informationen; eine besondere Zielgruppe<br />

sind Berufsanfänger,<br />

• betreut den Internetauftritt „www.infektionsfrei.de“.<br />

Mit dem Kompetenznetzwerk Arbeitspsychologie<br />

wird die staatliche Gewerbeaufsicht bei der Beratung<br />

der Betriebe zu den Themen „psychische Belastung<br />

und Fehlbelastungen am Arbeitsplatz“ unterstützt.<br />

SG 3: Staatlicher Gewerbearzt<br />

Schwerpunkte sind die<br />

• arbeitsmedizinische Beratung von Behörden und<br />

anderen Institutionen und Einrichtungen sowie von<br />

Betriebsärzten, Betriebsräten, Fachkräften für Arbeitssicherheit<br />

oder Arbeitnehmern,<br />

• Mitwirkung am BK-Verfahren mit Stellungnahmen<br />

zur Frage, ob eine angezeigte BK durch gesundheitsschädliche<br />

Bedingungen am Arbeitsplatz zustande<br />

gekommen ist,<br />

• Besichtigung von Arbeitsplätzen, um die Entstehung<br />

von berufsbedingten Erkrankungen möglichst zu<br />

verhindern. Diese Aufgaben sind nach regionalen<br />

Gesichtspunkten aufgeteilt.<br />

SG 4: Toxikologische Beratung,<br />

Datenbanken<br />

Zum Sachgebiet gehören die<br />

• Beratung von Behörden, Fachleuten und der Öffentlichkeit<br />

bei der Exposition gegenüber chemischen<br />

Stoffen, physikalischen Einwirkungen in der Umwelt<br />

und biologischen Belastungen in Böden (Altlasten),<br />

der Außenluft, Innenraumluft, im Wasser<br />

und in Bedarfsgegenständen,<br />

• Bereitstellung und Betreuung eines regionalen Servers<br />

des umweltmedizinischen Informationssystems<br />

(UmInfo) als Informations- und Kommunikationsplattform<br />

für den ÖGD (ÖGD-Intranet),<br />

• Mitarbeit an der Datenbank „Noxen-Informationssystem“<br />

für den ÖGD sowie im Kompetenzzentrum<br />

Gesundheitsschutz.<br />

Aufgaben der Abteilung<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


50<br />

Anhang 2<br />

Aufgaben der Abteilung<br />

SG 5: Umweltbezogene Gesundheitsbeobachtung<br />

Das Sachgebiet befasst sich mit<br />

• der Beobachtung und Beurteilung von Belastungen<br />

und Krankheiten, die mit der Umwelt in Zusammenhang<br />

gebracht werden,<br />

• der Koordination des Aufgabengebietes „Monitoring<br />

Gesundheit und Umwelt“, bei dem spezialisierte<br />

Gesundheitsämter umweltmedizinische Untersuchungen<br />

insbesondere bei Schulkindern vornehmen;<br />

die Ergebnisse werden im LGA ausgewertet,<br />

• dem Management des WHO Collaborating Centre<br />

for Housing and Health.<br />

SG 6: Humanbiomonitoring,<br />

Analytische Qualitätssicherung<br />

Das Sachgebiet nimmt laborunterstützende Aufgaben<br />

wahr bei<br />

• Untersuchungen zur Schadstoffbelastung der Bevölkerung<br />

unter Berücksichtigung aktueller Fragestellungen<br />

und der Expositionshöhe in den Umweltmedien,<br />

• Untersuchungen der Belastung von Innenräumen<br />

mit biologischen oder chemischen Kontaminanten,<br />

• der Etablierung eines Systems zur externen analytischen<br />

Qualitätssicherung für biologische und<br />

chemische Innenraumschadstoffe,<br />

• der Weiterentwicklung des Netzwerks „Schimmelpilzberatung<br />

in Baden-Württemberg“,<br />

• Untersuchungen mit Fragestellungen im Bereich<br />

„Allergie und Atemwegserkrankungen“,<br />

• der konzeptionellen Arbeit zu Fragen der Probenahme,<br />

Bestimmung und Bewertung im Bereich<br />

Humanbiomonitoring.<br />

SG 7: Kommunalhygiene<br />

Das Sachgebiet befasst sich mit der Prävention<br />

von Gesundheitsgefährdungen in Gemeinschaftseinrichtungen,<br />

kommunalen Anlagen und bei beruflichen<br />

Tätigkeiten, die der Hygiene-Verordnung unterliegen.<br />

Dies betrifft vor allem folgende Bereiche:<br />

• Gemeinschaftstageseinrichtungen (z. B. Schulen,<br />

Kindergärten, Horte, Sportstätten, Ferienlager,<br />

Waldkindergärten, Gemeinschaftsunterkünfte),<br />

• nicht-medizinische Tätigkeiten, bei denen die Gefahr<br />

besteht, dass durch Blut oder andere Körperflüssigkeiten<br />

Krankheitserreger übertragen und beim<br />

Menschen eine Infektion verursacht werden kann<br />

(z. B. Friseure, Fußpflege, Kosmetik, Ohrlochstechen,<br />

Piercing und Tätowieren),<br />

• Abwasser- und Abfallbeseitigung,<br />

• Bestattungs- und Friedhofshygiene,<br />

• gesundheitliche Anforderungen an Beschäftigte<br />

beim Umgang mit Lebensmitteln.<br />

Ansprechpartner<br />

Referatsleitung<br />

Dr. Peter-Michael Bittighofer<br />

Tel. 0711 904-39600<br />

peter-michael.bittighofer@rps.bwl.de<br />

SG 1: Arbeitsmedizinische Qualitätssicherung<br />

Dr. Renate Müller-Barthelmeh<br />

Tel. 0711 904-39610<br />

renate.mueller-barthelmeh@rps.bwl.de<br />

SG 2: Arbeitsmedizinische Prävention<br />

Dr. Elisabeth Härtig (komm.)<br />

Tel. 0711 904-39620<br />

elisabeth.haertig@rps.bwl.de<br />

SG 3: Staatlicher Gewerbearzt<br />

Dr. Peter-Michael Bittighofer<br />

Tel. 0711 904-39600<br />

peter-michael.bittighofer@rps.bwl.de<br />

gewerbearzt@rps.bwl.de<br />

SG 4: Toxikologische Beratung, Datenbanken<br />

Dr. Hanswerner Jaroni<br />

Tel. 0711 904-39640<br />

hanswerner.jaroni@rps.bwl.de<br />

SG 5: Umweltbezogene Gesundheitsbeobachtung,<br />

WHO Collaborating Centre for<br />

Housing and Health<br />

Dr. Bernhard Link<br />

Tel. 0711 904-39650<br />

bernhard.link@rps.bwl.de<br />

SG 6: Humanbiomonitoring, Analytische<br />

Qualitätssicherung<br />

Dr. Guido Fischer<br />

Tel. 0711 904-39660<br />

guido.fischer@rps.bwl.de<br />

SG 7: Kommunalhygiene<br />

Dr. Bertram Geisel<br />

Tel. 0711 904-39670<br />

bertram.geisel@rps.bwl.de<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 3 51<br />

Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />

Der Laborbereich des Landesgesundheitsamtes<br />

Baden-Württemberg (LGA) ist seit dem 19.06.2004<br />

nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert. Er arbeitet<br />

nach neuesten Untersuchungsmethoden und -standards<br />

in den Bereichen Bakteriologie, Infektionsserologie,<br />

medizinisch-chemische Analytik, Molekularbiologie,<br />

Parasitologie und Virologie. Aufgrund seiner<br />

epidemiologischen Aufgabenstellungen werden Veränderungen<br />

im infektiologischen Bereich (z. B. Veränderungen<br />

im Resistenzmuster oder Auftreten neuer<br />

Spezies und Subspezies) beobachtet sowie mit Hilfe<br />

von molekularbiologischen Verfahren Infektketten<br />

verfolgt und aufgeklärt. Insbesondere bei lebensmittelbedingten<br />

Krankheitsausbrüchen und im Bereich<br />

der Krankenhaushygiene ist die Aufklärung von Infektketten<br />

relevant. Über den Nachweis der klonalen<br />

Identität von Erregern aus einer vermuteten Infektionsquelle<br />

und dem Patienten können Aussagen zur<br />

Infektionskette im konkreten Fall gemacht werden.<br />

Auf dem Gebiet der Wasserhygiene wird die Qualität<br />

von Trink-, Bade- und Oberflächenwasser durch<br />

bakteriologische und virologische Untersuchungen<br />

überprüft.<br />

Dem Laborbereich ist seit dem Jahr 2009 auch ein<br />

Labor der Sicherheitsstufe 3 angegliedert. Zu dessen<br />

Aufgaben zählen die Etablierung von Untersuchungsmethoden<br />

zur schnellen Diagnostik von Erregern, die<br />

bei biologischen Gefahrenlagen von Bedeutung sind,<br />

sowie Arbeiten mit Coxiella burnetii im Rahmen des<br />

Konsiliarlabors Q-Fieber und Resistenztestungen von<br />

Mycobacterium tuberculosis.<br />

Die Laboruntersuchungen im Bereich Hygiene und<br />

Infektionsschutz stellen darüber hinaus einen wichtigen<br />

Baustein zur Aufrechterhaltung der Beratungskompetenz<br />

des Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong>es<br />

(ÖGD) in Baden-Württemberg dar. Die im Labor erhobenen<br />

Daten liefern Basisinformationen zum Infektionsgeschehen<br />

innerhalb der Bevölkerung von<br />

Baden-Württemberg, die auch in die Gesundheitsberichterstattung<br />

eingehen.<br />

Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />

Übersicht<br />

Wasserhygiene ............................................................................................................................................... 51<br />

Hygieneangelegenheiten des ÖGD ............................................................................................................... 56<br />

Infektionsschutz .............................................................................................................................................. 58<br />

Medizinisch-chemische Analytik ..................................................................................................................... 62<br />

Wasserhygiene<br />

Das Untersuchungsspektrum umfasst Trinkwasser<br />

einschließlich Legionellen, Badewasser, Oberflächenwasser<br />

und Abwasser gemäß nationaler<br />

oder europäischer Richtlinien sowie Sonderuntersuchungen<br />

zu speziellen Fragenstellungen, wie z. B.<br />

Viren oder Parasiten.<br />

Das LGA ist in die Liste der anerkannten Labore<br />

zur Untersuchung von Trinkwasser nach der Trinkwasserverordnung<br />

(TrinkwV 2001) des Ministeriums<br />

für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz<br />

aufgenommen.<br />

Seit Inkrafttreten der ZuständigkeitsVO TrinkwV<br />

2001 vom 31.03.2005 ist das LGA zudem zuständiges<br />

Gesundheitsamt der vier Fernwasserversorgungsunternehmen<br />

in Baden-Württemberg und amtliche<br />

Untersuchungsstelle für die Überwachung der<br />

Badegewässer in Baden-Württemberg.<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


52<br />

Anhang 3<br />

Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />

Anlage 1: Wasseruntersuchungen – Gesamtübersicht 2012<br />

Probenmaterial Probenanzahl<br />

Trinkwasser insgesamt 7 065<br />

Fernwasserversorgungen 2 500<br />

Ortswasserversorgungen 352<br />

Einzel-/Eigenwasserversorgungsanlagen 68<br />

Hausinstallationen (Wasser aus Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen, Dentaleinheiten<br />

oder raumlufttechnischen Anlagen)<br />

Sonstige Wasserproben 330<br />

Erwärmtes Trinkwasser (Duschwasser o. Ä.) 3 081<br />

Oberflächenwässer und EU-Badegewässer insgesamt 2 334<br />

Bodensee 600<br />

Baggerseen 578<br />

Flüsse 10<br />

Naturseen 761<br />

Stauseen 215<br />

Kleinbadeteiche (keine EU-Badegewässer) 72<br />

Sonstige Oberflächenwässer (keine EU-Badegewässer) 98<br />

Badebeckenwasser insgesamt 2 888<br />

Freibäder 925<br />

Freizeitbäder 55<br />

Hallenbäder 780<br />

Hotelbäder 220<br />

Krankenhausbäder 207<br />

Privatbäder 35<br />

Schulbäder 249<br />

Thermalbäder 339<br />

Sonstige Bäder 78<br />

Sonderuntersuchungen insgesamt 59<br />

Viren 21<br />

Parasiten 6<br />

Cyanobakterien (Blaualgen) 32<br />

734<br />

Probenzahl insgesamt 12 346<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 3 53<br />

Anzahl Trinkwasserproben<br />

3 000<br />

2 500<br />

2 000<br />

1 500<br />

1 000<br />

500<br />

0<br />

2 500<br />

352<br />

Fernwasserversorger<br />

Ortswasserversorger<br />

Einzelwasserversorger<br />

Hausinstallationen<br />

Sonstige<br />

Anlage 2: Trinkwasserproben incl. Rohwasser nach Einsendern im Jahr 2012 (n=3 984)<br />

Anlage 3: Anzahl der eingesandten und davon beanstandeten Trinkwasserproben 2012 (ohne Rohwasser)<br />

68<br />

734<br />

330<br />

Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />

Einsender<br />

Trinkwasserproben<br />

insgesamt<br />

Trinkwasserproben<br />

ohne Rohwasser 1<br />

davon 1 mit<br />

Beanstandungen<br />

Anteil 1 [%]<br />

Fernwasserversorger 2 500 2 147 6 0,3<br />

Ortswasserversorger 352 345 12 3,5<br />

Einzelwasserversorger 68 60 15 25,0<br />

Hausinstallationen 734 730 107 14,7<br />

Sonstige 330 330 47 14,2<br />

Summe 3 984 3 612 187 5,2<br />

Trinkwasseruntersuchungen<br />

Insgesamt wurden im LGA im Jahr 2012 3 984Trinkwasserproben<br />

gemäß TrinkwV (2001) untersucht. Davon<br />

entfielen 2 500 auf die Fernwasserversorgungen,<br />

352 auf Ortswasserversorgungen, 68 auf Einzelwasserversorgungsanlagen<br />

und 1 064 Proben auf übrige<br />

Einsender, hierzu zählen auch Wässer aus Hausinstallationen<br />

oder raumlufttechnischen Anlagen (Anlage<br />

1). Insgesamt wurden 187 Proben beanstandet;<br />

die Beanstandungsrate lag damit insgesamt bei<br />

5,2 % (ohne Rohwässer). Die Fernwasserversorger<br />

zeigten bei den eingesandten Proben eine Beanstandungsquote<br />

von 0,3 %, die Ortswasserversorger von<br />

3,5 % und die Übrigen 1 von 14,2 %; die Einzelwasserversorger<br />

verzeichneten mit 25,0 % die meisten<br />

Beanstandungen.<br />

1<br />

Einsender, welche nicht unter die anderen Kategorien fallen<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


54<br />

Anhang 3<br />

Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />

Schulbäder<br />

9 %<br />

Privatbäder<br />

1 %<br />

Krankenhausbäder<br />

7 %<br />

Hotelbäder<br />

8 %<br />

Thermalbäder<br />

12 %<br />

Sonstige<br />

3 %<br />

Hallenbäder<br />

27 %<br />

Freibäder<br />

31 %<br />

Anlage 4: Anteil der verschiedenen Bädertypen an der Gesamtzahl der<br />

untersuchten Proben im Jahr 2012 (n=2 888)<br />

Freizeitbäder<br />

2 %<br />

Anzahl beanstandete Parameter<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

53<br />

Freibäder<br />

2<br />

Freizeitbäder<br />

32<br />

Hallenbäder<br />

Beanstandungen nach Bädertyp<br />

Beanstandungen nach Bädertyp in %<br />

27<br />

Hotelbäder<br />

15<br />

Krankenhausbäder<br />

5<br />

Privatbäder<br />

8<br />

Schulbäder<br />

82<br />

Thermalbäder<br />

11<br />

Sonstige<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

prozentualer Anteil Beanstandungen je Bädertyp<br />

Anlage 5: Beanstandungen nach Bädertyp im Jahr 2012<br />

(Gesamteinsendungen: n=2 888)<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 3 55<br />

Untersuchungen von Schwimm- und<br />

Badebeckenwasser<br />

Im Jahr 2012 wurden dem LGA 2 888 Proben aus<br />

öffentlichen Bädern, z. B. Frei- und Freizeitbäder,<br />

Hallen- und Themalbäder sowie Bäder in Krankenhäusern<br />

und Schulen, Hotel- und Privatbäder, durch<br />

die Gesundheitsämter überbracht und gemäß UBA-<br />

Empfehlung und DIN 19643 auf Koloniezahlen bei<br />

36 °C, E. coli und Pseudomonaden in 100 ml Probe<br />

sowie Legionellen aus 1 ml Probe (Beckenwasser)<br />

bzw. 100 ml Probe (Filtrat) untersucht. Insgesamt<br />

waren 235 Proben zu beanstanden; dies entspricht<br />

8,1 % der untersuchten Proben (Anlagen 4 und 5).<br />

Die höchsten Beanstandungsquoten verzeichneten<br />

Thermalbäder mit 24,2 % Beanstandungen, gefolgt<br />

von Privatbädern, sonstigen Bädern und Hotelbädern<br />

mit 14,3 %, 14,1 % bzw. 12,2 % Beanstandungen.<br />

Untersuchung von EU-Badestellen und<br />

anderen Oberflächenwässern<br />

Im Jahr 2012 wurden im LGA 2 334 Oberflächenwasserproben<br />

untersucht, wovon 2 164 von EU-<br />

Badeplätzen stammten. Zum Ende der Badesaison<br />

2012 flossen entsprechend der Verordnung die Untersuchungsergebnisse<br />

aus vier Jahren in die Bewertung<br />

mit ein. Von den 318 offiziellen EU-Badestellen<br />

in Baden-Württemberg entsprachen demnach 299<br />

(94,4 %) den Qualitätsbestimmungen der Richtlinie<br />

hinsichtlich der zwei ausschlaggebenden Kriterien:<br />

Belastung mit E. coli und Enterokokken. 289 (91,2 %)<br />

der Badestellen erfüllten sogar die Kriterien für eine<br />

Einstufung in die höchste Qualitätskategorie (“ausgezeichnet”).<br />

Zehn Badestellen (3,2 %) wurden in die<br />

Kategorie “gut” eingestuft. Zwei Bade stellen (0,6 %)<br />

erhielten die Bewertung „ausreichend“. Weitere drei<br />

Badestellen (0,9 %) konnten die Anforderungen der<br />

Richtlinie nicht erfüllen und wurden daher mit „mangelhaft“<br />

bewertet (Anlage 6).<br />

dauerhaft abgemeldet (1,6 %) ausgezeichnete Qualität<br />

keine Bewertung über<br />

(91,2 %)<br />

4 Jahre möglich (2,5 %) gute Qualität (3,2 %)<br />

mangelhaft (0,9 %) ausreichende Qualität (0,6 %)<br />

keine Bewertung möglich<br />

(0,3 %)<br />

Anlage 6: Erwartete Einstufung der Badestellen in<br />

Baden-Württemberg 2012 (n=318) durch die EU<br />

Anzahl<br />

3 500<br />

3 000<br />

2 500<br />

2 000<br />

1 500<br />

1 000<br />

500<br />

3 081<br />

1 282<br />

623<br />

1 260<br />

601<br />

Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />

Untersuchung von Hausinstallationen<br />

auf Legionellen<br />

Insgesamt wurden 3 081 Proben aus Hausinstallationen<br />

auf Legionellen untersucht. In 623 Fällen<br />

(22,2 %) konnten in 1 ml Probe, in 1 282 Fällen<br />

(41,5 %) in 100 ml Probe Legionella sp. nachgewiesen<br />

werden (Anlage 7). Aus den positiv getesteten<br />

Wasserproben wurden in 557 Fällen Legionella pneumophila<br />

Serogruppe 1 isoliert, in 697 Fällen Legionella<br />

pneumophila Serogruppe 2-14, in 20 Fällen die<br />

Serogruppen 1 und 2-14 und aus 32 Proben andere<br />

Legionella species isoliert (Anlage 8). Grundlage für<br />

die Beurteilung der Konzentrationen von Legionella<br />

sp. sind der in der TrinkwV festgelegte Maßnahmewert<br />

(> 100 KBE/100 ml), die im DVGW-Arbeitsblatt<br />

W551 (April 2004) aufgeführten Bewertungen von<br />

0<br />

untersuchte<br />

Proben<br />

insgesamt positiv<br />

für Legionella sp.<br />

positiv in 1 ml<br />

positiv in 100 ml<br />

positiv in 1 und<br />

in 100 ml<br />

Anlage 7: Anzahl der für Legionella sp. positiv<br />

getesteten Wasserproben im Jahr 2012<br />

Legionellenbefunden in Trinkwassererwärmungsund<br />

Leitungsanlagen sowie die Empfehlungen des<br />

Umweltbundesamtes von 2006 und 2012 zur Probenahme<br />

und zum Untersuchungsgang.<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


56<br />

Anhang 3<br />

Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />

Anzahl<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

557<br />

L. pneumophila<br />

Serogruppe 1<br />

L. pneumophila Serogruppe<br />

1 + 2-14<br />

Anlage 8: Verteilung der ermittelten Legionella<br />

pneumophila-Serogruppen im Jahr 2012<br />

Sonderuntersuchungen<br />

Neben den Routineproben wurden im Jahr 2012<br />

insgesamt 59 Wasserproben auf Viren und Parasiten,<br />

sowie auf spez. Mikroorganismen wie z. B. Cyanobakterien<br />

untersucht.<br />

Hygieneangelegenheiten des<br />

ÖGD<br />

Im Bereich Bakteriologie werden Stuhl- und andere<br />

humane Proben auf bakterielle Erreger untersucht<br />

oder Stuhlproben mit der Fragestellung darmpathogene<br />

Viren bearbeitet. Die Proben werden überwiegend<br />

von Gesundheitsämtern und Justizvollzugsanstalten<br />

(JVAs) eingesandt. Darüber hinaus besteht<br />

eine Kooperation mit dem Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt<br />

Stuttgart (CVUA S) im Bezug<br />

auf Salmonellen sowie beim Austausch von Ergebnissen<br />

im Bereich von Gruppenerkrankungen zur Infektkettenaufklärung.<br />

Gastroenterologie<br />

20<br />

697<br />

L. pneumophila<br />

Serogruppe 2-14<br />

L. species<br />

32<br />

Bei den Stuhlproben aus den JVAs handelt es sich<br />

vorwiegend um Kontrolluntersuchungen von Mitarbeitern<br />

und Häftlingen, die in der Küche oder bei der<br />

Essensausgabe beschäftigt sind.<br />

Aus den Gesundheitsämtern werden Kontroll- und<br />

Umgebungsuntersuchungen angefordert sowie in zunehmendem<br />

Maße Untersuchungen zur Abklärung<br />

von Gruppenerkrankungen im Rahmen der aktiven<br />

Surveillance (Ermittlungen nach § 25 IfSG). Seit Einführung<br />

des IfSG sind routinemäßige Kontrolluntersuchungen<br />

bei gesunden Personen, die im Lebensmittelbereich<br />

arbeiten, entfallen. Stuhluntersuchungen<br />

werden in diesem Bereich daher ausschließlich<br />

anlassbezogen bei Erkrankungsfällen (Diarrhoen)<br />

durchgeführt.<br />

Darüber hinaus erhält das LGA von den Gesundheitsämtern<br />

Stuhlproben von Asylbewerbern aus<br />

außereuropäischen Ländern, die im Rahmen des<br />

§ 62 Asylverfahrensgesetzes auf Parasiten zu untersuchen<br />

sind.<br />

Bakterielle Enteritiserreger<br />

Im Jahr 2012 wurden insgesamt 2 783 Stuhlproben<br />

bakteriologisch und virologisch untersucht. Bei<br />

den eingesandten Proben handelte es sich in erster<br />

Linie (n=619) um Untersuchungen auf EHEC (enterohämorrhagischer<br />

E. coli) bzw. EPEC (enteropathogener<br />

E. coli), wovon 157 Proben EHEC- und 39<br />

Proben EPEC-positiv waren. An zweiter Stelle folgten<br />

die Salmonellen (n = 579). Insgesamt wurden 39 verschiedene<br />

Salmonellen-Serovare isoliert. Erwartungsgemäß<br />

lagen die S. Enteritidis-Isolierungen an erster<br />

Stelle (n = 72), gefolgt von S. Typhimurium (n = 40),<br />

monophasischen S. Typhimurium-Stämmen und reinen<br />

B-Stämmen. Außerdem wurden S. Paratyphi B-<br />

systemisches und enterisches Pathovar sowie S. Infantis<br />

und S. Newport häufiger nachgewiesen. Andere<br />

Serovare traten nur in wenigen Einzelfällen auf. Das<br />

Spektrum der seltenen Serovare ist von Jahr zu Jahr<br />

unterschiedlich.<br />

Weitere bakterielle Enteritiserreger waren Campylobacter<br />

spp., Shigella spp., Yersinia enterocolitica,<br />

Clostridium difficile sowie Staphylococcus aureus.<br />

Gruppenerkrankungen<br />

Zur Infektkettenaufklärung im Rahmen von Gruppenerkrankungen<br />

werden Patienten- und Umgebungsproben<br />

zusätzlich zu den Routineverfahren<br />

(konventionelle Mikrobiologie) auch molekularbiologisch<br />

weiter identifiziert, wobei im Rahmen von epidemiologischen<br />

Fragestellungen ggf. weitergehende<br />

Untersuchungen veranIasst werden.<br />

Im Jahr 2012 wurden dem LGA insgesamt 207<br />

Gruppenerkrankungen nach IfSG von den Gesundheitsämtern<br />

gemeldet, jedoch nur bei 199 auch Stuhl-<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 3 57<br />

Anlage 9: Infektionsorte, Zahl der Gruppenerkrankungen und Infektionserreger im Jahr 2012<br />

Infektionsort Summe Norovirus Rotavirus Salmonella EHEC/EPEC Sonstige Unbekannt<br />

Altenpflegeheime/Wohnheime 77 55 8 0 0 0 14<br />

Gaststätten/Lebensmittelverkaufsstätten 28 18 2 1 0 3 4<br />

Krankenhäuser/Rehakliniken 6 5 0 0 0 0 1<br />

Schulen/Kindergärten/Tagesstätten 72 48 3 0 2 2 17<br />

Private Haushalte/Feste 5 1 0 2 1 0 1<br />

Freizeiten/Sonstige 11 7 0 0 0 0 4<br />

Gesamt 199 134 13 3 3 5 41<br />

proben zur mikrobiologischen und virologischen Untersuchung<br />

eingesandt.<br />

Die 199 untersuchten Gruppenerkrankungen waren<br />

vorwiegend durch Noroviren (67,3 %) verursacht,<br />

gefolgt von Rotaviren (6,5 %), Salmonella species<br />

(1,5 %) und EHEC/EPEC (1,5 %). Adenoviren, Hepatitis<br />

A-Viren, Staphylococcus aureus, Bacillus cereus<br />

und Campylobacter species waren bei je einer<br />

Gruppenerkrankung die Ursache. In 20,6 % der Fälle<br />

konnte kein Erreger nachgewiesen werden, weil<br />

entweder die Probenahme zu spät erfolgte bzw. die<br />

Proben dem LGA zu spät übermittelt wurden oder<br />

der eingereichte Untersuchungsauftrag den verursachenden<br />

Erreger nicht einschloss.<br />

Bei neun durch Noroviren hervorgerufenen Gruppenerkrankungen<br />

wurden die Norovirus-Isolate zur<br />

Abklärung der Infektkette mittels Gensequenzierung<br />

auf klonale Identität untersucht; die Isolate stimmten<br />

jeweils zu 99 bzw. 100 % überein.<br />

Da bei Gruppenerkrankungen nur eine repräsentative<br />

Anzahl von Stuhlproben untersucht werden, wurden<br />

insgesamt 3 092 Personen als Erkrankte gemeldet,<br />

aber nur 878 Einzelproben untersucht.<br />

Von den 207 gemeldeten Gruppenerkrankungen<br />

wurden fünf Gruppenerkrankungen aus privaten<br />

Haushalten gemeldet, hierbei konnten in zwei Fällen<br />

Salmonellen und in jeweils einem Fall Noroviren<br />

bzw. EHEC nachgewiesen werden. In einer Gruppenerkrankung<br />

erfolgte kein Erregernachweis. Sechs<br />

Gruppenerkrankungen wurden aus Kliniken gemeldet,<br />

wobei in fünf Noroviren identifiziert werden konnten.<br />

Eine Gruppenerkrankung blieb ebenfalls ohne Erregernachweis.<br />

In Altenheimen wurden 71,4 % durch<br />

Noroviren und 10,4 % durch Rotaviren verursacht.<br />

In Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen belief<br />

sich der Anteil der durch Noroviren verursachten<br />

Erkrankungen auf 66,7 %. In Gaststätten und Lebensmittelverkaufstätten<br />

betrug der Anteil an durch<br />

Salmonellen verursachten Gruppenerkrankungen<br />

3,6 % und der durch Noroviren 64,3 %. In diesen<br />

Bereichen wird deutlich, dass die Präventionsmaß-<br />

nahmen in Bezug auf Salmonellen-Infektionen sehr<br />

gut gegriffen haben.<br />

Die erhobenen Daten sind in Anlage 9 aufgeführt.<br />

Darmparasiten<br />

Im Bereich der Parasitenmikroskopie werden hauptsächlich<br />

Stuhluntersuchungen auf Wurmeier und Protozoen-Zysten<br />

durchgeführt. Die Proben stammen<br />

hauptsächlich von Asylbewerbern aus unterschiedlichsten<br />

Ländern.<br />

Im Jahr 2012 wurden insgesamt 2 989 Proben parasitologisch-mikroskopisch<br />

untersucht. Dabei konnten<br />

in 343 Stuhlproben (11,5 %) Darmparasiten nachgewiesen<br />

werden.<br />

Kooperation mit dem Chemischen und<br />

Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart<br />

(CVUA S)<br />

Zur Infektkettenverfolgung im Rahmen von Gruppenerkrankungen<br />

oder zur Beantwortung epidemiologischer<br />

Fragestellungen erfolgt eine enge Kooperation<br />

mit dem CVUA S. Im Jahr 2012 konnte in zwei<br />

durch Noroviren hervorgerufenen Gruppenerkrankungen<br />

ein kausaler Zusammenhang zwischen einer<br />

humanen Infektion sowie dem Lebensmittel mittels<br />

Gensequenzierung festgestellt werden.<br />

Ferner wurde bei einer Erkrankungshäufung, verursacht<br />

durch S. Typhimurium, ein Zusammenhang<br />

mit einer Sahnetorte festgestellt, wobei die Primärquelle<br />

nicht identifiziert werden konnte.<br />

Humane Proben<br />

Neben den Stuhluntersuchungen fanden im Jahr<br />

2012 kulturelle mikrobiologische Verfahren in anderen<br />

Untersuchungen Anwendung, wie z. B. Abstriche<br />

von verschiedenen Körperregionen, Sputen, Urine<br />

und Blutkulturen. U. a. kamen von 24 Patienten Abstrichproben<br />

mit der Fragestellung auf Methicillin-/<br />

Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


58<br />

Anhang 3<br />

Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />

Anzahl<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

Gesundheitsämter<br />

JVAs<br />

Krankenhäuser<br />

Gesamt<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Oxacillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA).<br />

In der Regel werden hierbei mindestens zusätzlich<br />

zum schon bekannten Infektionsort (wie z. B. Ulcus<br />

cruris) zwei weitere Stellen abgestrichen. Bei drei Patienten<br />

konnte mittels PCR (Polymerasekettenreaktion)<br />

das mecA-Gen nachgewiesen werden.<br />

Im Rahmen der Listerien-Surveillance erhielt das<br />

LGA 51 Stämme von verschiedenen Laboren in<br />

Baden-Württemberg. Da der Nachweis von Listerien<br />

nach IfSG meldepflichtig ist, werden durch eine aktive<br />

Surveillance entweder vom LGA oder von den<br />

Gesundheitsämtern die meldenden Labore veranlasst,<br />

die isolierten Stämme an das Labor des LGA<br />

zu schicken. Im Labor werden diese Stämme noch<br />

einmal angezüchtet, eine Serovarbestimmung durchgeführt<br />

und anschließend zur weiteren Identifizierung<br />

mittels Pulsfeldgelelektrophorese an das Nationale<br />

Referenzzentrum (NRZ) in Wernigerode gesandt, die<br />

einen Abgleich mit anderen bundesweit isolierten Listerienstämmen<br />

durchführen.<br />

Aus Küchenbereichen und Gemeinschaftseinrichtungen<br />

sowie aus dem Bereich der Krankenhaushygiene<br />

wurden 57 Abklatsch- und Abstrichproben<br />

untersucht.<br />

Anlage 10: Herkunft der Tuberkuloseproben 2005-2012<br />

Infektionsschutz<br />

Bakteriologie<br />

Zu den Einsendern des Tuberkulose (TB-)Arbeitsbereichs<br />

im Labor Bakteriologie zählen Gesundheitsämter,<br />

Justizvollzugsanstalten und Krankenhäuser<br />

(siehe Anlage 10).<br />

Im Jahr 2012 wurde bei 13 Patienten von insgesamt<br />

1 084 kulturell untersuchten Proben (vorwiegend<br />

Sputum- und Urinproben) Mycobacterium tuberculosis<br />

mittels GenoType Mycobacterium-Test nachgewiesen.<br />

Die Resistenzbestimmungen erfolgten im LGA<br />

und im NRZ in Borstel. Bei zwölf Patienten ergab sich<br />

kein auffälliges Resistenzmuster, das heißt, dass sie<br />

auf die fünf Standardmedikamente sensibel waren.<br />

Bei einem Patienten ist die Resistenztestung noch<br />

nicht abgeschlossen.<br />

Außerdem waren in 18 Fällen Nichttuberkulöse<br />

Mykobakterien (NTM) nachweisbar. Am Häufigsten<br />

wurde M. gordonae (7) und M. xenopi (4) nachgewiesen.<br />

Zweimal wurde M. chelonae und je einmal<br />

M. avium, M. fortuitum, M. kansasii, M. peregrinum<br />

und M. species differenziert.<br />

419 Proben wurden mittels Mycobacterium tuberculosis-Direkttest<br />

(Amplifikation/PCR) untersucht, insbe-<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 3 59<br />

Anzahl<br />

4 000<br />

3 500<br />

3 000<br />

2 500<br />

2 000<br />

1 500<br />

1 000<br />

500<br />

0<br />

Proben<br />

insgesamt<br />

Ergebnis<br />

negativ<br />

Ergebnis<br />

positiv<br />

Proben 2010<br />

Proben 2011<br />

Proben 2012<br />

Ergebnis<br />

nicht<br />

auswertbar<br />

Anlage 11: Interferon-Gamma-Proben<br />

in den Jahren 2010-2012<br />

sondere wenn der Verdacht auf eine frische Infektion<br />

vorlag. Das Ergebnis der PCR fiel bei 16 Patienten<br />

positiv aus, wobei nur bei sechs Patienten auch aus<br />

der Kultur Mycobacterium tuberculosis anzüchtbar<br />

war. Positive Ergebnisse in der Amplifikation ohne<br />

Keimnachweis in der Kultur bestätigen die Aussage,<br />

dass diese Methode nur eingesetzt werden sollte,<br />

wenn der Abstand zur letzten floriden Tuberkulose-<br />

Erkrankung länger als ein Jahr zurückliegt.<br />

Bei einer Amplifikation werden einzelne Nukleinsäureabschnitte<br />

und nicht das gesamte Genom von<br />

Mykobakterien nachgewiesen. Da mit diesem Verfahren<br />

auch sehr wenige tote, abgetötete und ggf.<br />

durch Therapie bereits geschädigte Keime nachweisbar<br />

sind, ist die Amplifikation als Screening-Methode<br />

bei Umgebungsuntersuchungen ohne klinischen<br />

Befund nicht geeignet. Auch Verlaufskontrollen bei<br />

anbehandelten Patienten sind nicht indiziert, da wegen<br />

der hohen Sensitivität des Verfahrens die TBspezifische<br />

DNA noch viele Monate nach Therapiebeginn<br />

nachweisbar sind. Gute Erfahrungen mit der<br />

Amplifika tion gibt es indes in solchen Fällen, wo auf<br />

Grund der klinischen und radiologischen Vorbefunde<br />

ein dringender TB-Verdacht vorliegt, ferner wenn der<br />

Patient durch Chemotherapie oder HIV-Infekt immungeschädigt<br />

ist, so dass immunologische Untersuchungen<br />

wie z. B der Interferon-Gamma-Test kein<br />

zuverlässiges Ergebnis bringen.<br />

Interferon-Gamma Test<br />

Beim Interferon-Gamma-Test handelt es sich um<br />

einen indirekten Test zum Nachweis einer Mycobacterium<br />

tuberculosis-Infektion. Ziel ist es, die Diagnostik<br />

zum Tuberkulin-Hauttest, der bis vor wenigen<br />

Jahren als einzige, wenig zuverlässige Methode zur<br />

Diagnose der latenten Tuberkulose zur Verfügung<br />

stand, zu ergänzen.<br />

Im Jahr 2012 wurden im LGA 3 891 Blutproben auf<br />

Interferon-Gamma untersucht, davon 3 377 mit negativem<br />

(86,8 %) und 491 (12,6 %) mit positivem Ergebnis.<br />

Bei 23 Patienten war der Test nicht auswertbar.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr waren es 657 Proben<br />

mehr. In der Anlage 11 sind die untersuchten Interferon-Gamma-Proben<br />

von 2010 bis 2012 dargestellt.<br />

Infektionsserologie<br />

Im Labor Infektionsserologie wurden im Jahr 2012<br />

insgesamt 23 851 Seren auf 22 verschiedene Infektionskrankheiten<br />

untersucht. Hierzu wurden 48 247<br />

Untersuchungen bzw. Bestimmungen von Antikörpern<br />

oder Antigenen durchgeführt (siehe Anlage 12). Der<br />

Schwerpunkt lag auf der Diagnostik der viralen Erreger<br />

HIV, Hepatitis-B-Virus und Hepatitis-C-Virus. Diese<br />

wurde überwiegend von den Gesundheitsämtern<br />

und den JVAs angefordert.<br />

Infektionsserologische Untersuchungen<br />

Zur Bestimmung von Virus- bzw. Bakterien-Antikörpern<br />

im Serum werden die folgenden Testarten<br />

eingesetzt: Enzymimmunoassay (ELISA), Hämagglutinations-Hemmtest<br />

(HHT), Hämolyse im Gel-Test<br />

(HiG), Immunofluoreszenztest (IFT), Komplementbindungsreaktion<br />

(KBR), Neutralisationstest (NT)<br />

und Immunoblot (IB) bzw. Westernblot (WB). Neben<br />

den infektionsserologischen Nachweismethoden ergänzt<br />

der direkte Erregernachweis mittels Zellkultur<br />

bzw. molekularbiologischer Methoden das Untersuchungsspektrum.<br />

Hepatitis-Diagnostik<br />

Im Jahr 2012 gingen insgesamt 918 Anforderungen<br />

zur Untersuchung auf Hepatitis-A, 6 547 Anforderungen<br />

zur Untersuchung auf Hepatitis B und 7 207 Anforderungen<br />

zur Untersuchung auf Hepatitis C ein.<br />

Hepatits A-IgG-Antikörper wurden in 556 Fällen positiv<br />

getestet. Dies bedeutet, dass die Betroffenen die<br />

Infektion entweder durchgemacht oder eine Impfung<br />

gegen Hepatits A erhalten haben. Nur in zehn Fällen<br />

wurde IgM zum Nachweis einer frischen Infektion angefordert.<br />

Eine akute Hepatits A konnte bei keinem<br />

Patienten nachgewiesen werden.<br />

Das HBs-Antigen, das Virushüllen-Antigen, das in<br />

der Regel sowohl bei einer akuten als auch einer chro-<br />

Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


60<br />

Anhang 3<br />

Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />

Anlage 12: Untersuchungen im Labor Infektionsserologie<br />

im Jahr 2012<br />

Amoebiasis 12<br />

Borreliose 656<br />

Chlamydia pneumoniae 4<br />

Chlamydia psittacii 2<br />

Chlamydia trachomatis 2<br />

Echinococcus 20<br />

FSME 74<br />

Hantavirus 124<br />

Hepatitis A 928<br />

Hepatits B 11 872<br />

Hepatits C 8 254<br />

Hepatitis E 6<br />

HIV 20 129<br />

Influenza 792<br />

Masern 21<br />

Mumps 18<br />

Mycoplasma pneumoniae 3<br />

Q-Fieber 1 586<br />

Röteln 20<br />

Syphilis 3 697<br />

Tularämie 14<br />

Varizella zoster 13<br />

Summe 48 247<br />

nischen Hepatitis B positiv getestet wird, wurde aus<br />

1 903 Proben bestimmt. In 124 Fällen war das HBs-<br />

AG positiv. Aufgrund der anderen Hepatits-Marker<br />

muss bei 105 Personen von einem chronischen HBs-<br />

AG-Trägertum ausgegangen werden. In 185 Fällen<br />

wurde eine zurückliegende Hepatitis B-Erkrankung,<br />

in keinem Fall eine akute Hepatitis B diagnostiziert.<br />

Im Jahr 2012 gingen insgesamt 7 207 Anforderungen<br />

zum Nachweis von Antikörper gegen das Hepatitis<br />

C-Virus ein. In 785 Fällen wurde eine Hepatitis<br />

C-Infektion nachgewiesen.<br />

Die Untersuchungen der Seren auf Hepatitis A,<br />

B und C werden mittels Enzymimmunoassays (EIA)<br />

durchgeführt. Hierzu ist die Bestimmung verschiedener<br />

Antigene/Antikörper notwendig, die überwiegend<br />

in einer Stufendiagnostik angewandt werden.<br />

Beispielsweise werden bei Verdacht auf Hepatitis B<br />

sechs verschiedene Parameter untersucht. Die Befundung<br />

ist nur durch die gemeinsame Bewertung<br />

der Einzelergebnisse möglich. Zur Bestimmung der<br />

Viruslast (Grad der Infektiosität) bei nachgewiesener<br />

Hepatitis C wird zusätzlich eine PCR durchgeführt.<br />

Die Einsendungen für die Untersuchungen auf die<br />

Hepatitiden stammen vor allem aus den JVAs. Ebenso<br />

senden die Gesundheitsämter viele Proben zur<br />

Diagnostik auf HIV und Hepatitis ein. Hier liegt der<br />

Schwerpunkt auf Untersuchungen, die im Rahmen<br />

der Beratungsstellen für sexuelle Gesundheit, ehemals<br />

Beratungsstellen für Aids durchgeführt werden.<br />

Seren von Polizeibeamten bzw. den Bediensteten<br />

der JVAs werden im Rahmen der Überprüfung der<br />

Impftiter und möglicher Infektionen nach HIV- bzw.<br />

Hepatitis B-/C-Exposition untersucht.<br />

HIV-Diagnostik<br />

Im Jahr 2012 wurden insgesamt 20 054 Seren auf<br />

HIV untersucht. Von diesen Seren, die überwiegend<br />

anonym untersucht werden, waren 302 Proben positiv.<br />

Durch die anonymen Einsendungen und die Vorgabe,<br />

dass ein Serum, das positiv auf HIV getestet ist,<br />

durch eine zweite Blutprobe bestätigt werden muss,<br />

kann nicht auf die Anzahl der positiv getesteten Patienten<br />

rückgeschlossen werden.<br />

Untersuchungen im Konsiliarlabor für<br />

Q-Fieber<br />

Seit dem Jahre 2002 ist das nationale Konsiliarlabor<br />

für Q-Fieber im LGA angesiedelt. Serologische<br />

Untersuchungen im Rahmen der Konsiliartätigkeit<br />

werden im Labor Infektionsserologie durchgeführt.<br />

Neben der Abklärung akuter bzw. chronischer Q-<br />

Fieberinfektionen im Rahmen von Ausbruchs- und<br />

Folgeuntersuchungen erfolgen Untersuchungen im<br />

Rahmen von Prävalenzstudien.<br />

Im Jahr 2012 wurden im Labor Infektionsserologie<br />

926 Seren für das Konsiliarlabor auf spezifische Antikörper<br />

gegen Coxiella burnetii untersucht.<br />

Virusnachweis in Zellkulturen<br />

Schwerpunkt des Zellkulturnachweises im Labor<br />

Infektionsserologie ist die Untersuchung von Rachenabstrichen<br />

auf Influenza-Viren während der Influenza-Saison.<br />

Im Rahmen der Influenza-Surveillance<br />

wurden im LGA in der Influenza-Saison 2011/12 Rachenabstriche<br />

von Patienten auf Influenza A und B<br />

untersucht. Die Zusammenarbeit erfolgt hierbei seit<br />

Jahren mit Sentinel-Praxen, die die Materialien an das<br />

LGA senden. Im Labor Molekularbiologie werden die<br />

Rachenabstriche zunächst mittels PCR auf Influenza<br />

A/B untersucht. Die in der PCR positiv getesteten Rachenabstriche<br />

werden auf Zellkultur gegeben. Nach<br />

erfolgreicher Anzucht erfolgt eine weitere Typisierung<br />

der Isolate am NRZ für Influenzaviren am RKI. Die<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 3 61<br />

Ergebnisse der Untersuchungen stellen einen wichtigen<br />

Beitrag zur nationalen Influenza-Surveillance<br />

dar. Die Untersuchungen geben Aufschluss über den<br />

Verlauf von Influenza-Epidemien und ermöglichen mittels<br />

Feintypisierung der isolierten Influenza-Stämme<br />

im NRZ die frühzeitige Erkennung von Virustypveränderungen<br />

im Verlaufe einer Influenza-Epidemie.<br />

In der Saison 2011/12 wurden 79 Zellkulturisolate zur<br />

Typisierung an das NRZ für Influenzaviren geschickt.<br />

Kooperationen<br />

• NRZ für Influenzaviren<br />

• HIV-Inzidenzstudie am RKI<br />

Molekularbiologie<br />

Molekularbiologische Untersuchungen mit<br />

Hilfe der Polymerasekettenreaktion (PCR)<br />

Das Aufgabengebiet der Molekularbiologie umfasst<br />

sowohl die Untersuchung von Routineproben auf Infektionserreger<br />

als auch die Infektkettenabklärung<br />

mittels Sequenzierung (z. T. in Zusammenarbeit mit<br />

der CVUA S).<br />

Das Labor Molekularbiologie untersucht die verschiedensten<br />

Materialien mittels PCR auf Infektionserreger.<br />

Eingesandt werden u. a. Blut, Urin, Stuhl, Bakteriensuspensionen,<br />

Organe, Abstriche, Zecken u. v. m.<br />

Die PCR ermöglicht es, bereits wenige Krankheitserreger<br />

aus dem eingesandten Material nachzuweisen.<br />

Dort, wo kulturelle Verfahren aufgrund von z. B.<br />

zu wenigen Erregern bzw. bereits nicht mehr vermehrungsfähigen<br />

Erregern versagen, können diese<br />

mit Hilfe von molekularbiologischen Methoden detektiert<br />

werden.<br />

Zudem besteht eine weitere Aufgabe dieses Labors<br />

darin, in einer Ausbruchssituation (wie z. B. im Falle<br />

der Neuen Influenza 2009 und des EHEC O104:H4-<br />

Ausbruchs im Frühjahr 2011) möglichst umgehend<br />

neue Testverfahren zu etablieren, um eine sichere<br />

Diagnostik zur aktiven Surveillance zu gewährleisten<br />

und dadurch angepasste Präventionsmaßnahmen zur<br />

Eindämmung der Weiterverbreitung von Krankheitserregern<br />

zu ermöglichen.<br />

Im Jahr 2012 sind im LGA in diesem Bereich die<br />

in Anlage 13 dargestellten Erregernachweise durchgeführt<br />

worden.<br />

Zusammengefasst sind dies insgesamt 4 679 molekularbiologische<br />

Untersuchungen. Die Anforderungen<br />

zur Untersuchung von Zecken auf Borrelia<br />

burgdorferi sensu lato ist im Gegensatz zum Vorjahr<br />

um 447 Einsendungen zurückgegangen, wobei die<br />

Positivenrate von 20 % im Jahr 2012 ähnlich wie im<br />

Vorjahr (19,3 %) ausfiel. Von den insgesamt 868 Untersuchungen<br />

auf Noroviren betrug der positive Anteil<br />

40 %. Bei der Fragestellung Influenza wird im LGA<br />

Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />

Anlage 13: Erregernachweise im Labor Molekularbiologie im Jahr 2012<br />

Erreger Untersuchungen positiv negativ<br />

Borrelia burdorferi senu lato 945 192 753<br />

Coxiella burnetii 40 1 39<br />

Stx 1 608 95 516<br />

EHEC<br />

EPEC<br />

Stx 2 608 62 546<br />

eae 573 39 534<br />

A saisonal 394 140 254<br />

Influenza<br />

A (H1/N1) pdm09 2 2 0<br />

B 396 21 375<br />

Noroviren 868 351 517<br />

Enteroviren 30 0 30<br />

Adenoviren 57 32 25<br />

Rotaviren 16 0 16<br />

Hantaviren 45 15 30<br />

Hepatitis A 26 11 15<br />

Entamoeaba spec. 68 23 45<br />

Sonstiges (Legionellen, Anaplasma pagocytophilum, MRSA) 23 14 9<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


62<br />

Anhang 3<br />

Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />

auf Influenza A saisonal, Influenza A (H1/N1) pdm09<br />

sowie Influenza B getestet. Hierbei zeigte sich im Jahr<br />

2012 in der überwiegenden Mehrzahl der Nachweis<br />

von Influenza A saisonal mit 85,5 %, bezogen auf die<br />

positiven Ergebnisse.<br />

Im Jahr 2012 wurden in der Molekularbiologie insgesamt<br />

145 Sequenzierungen durchgeführt.<br />

Schädlingsbestimmungen<br />

Im Arbeitsbereich Schädlingsbestimmung werden<br />

Insekten und Spinnentiere (Arthropoden) differenziert.<br />

Die Haupteinsender sind Gesundheitsämter,<br />

aber auch Privatpersonen, die die Schädlinge identifiziert<br />

haben möchten, um eine gezielte Bekämpfung<br />

durchführen zu können. Im Jahr 2012 wurden<br />

51 Schädlinge eingesandt.<br />

Medizinisch-chemische Analytik<br />

Die Untersuchungen des Labors Medizinisch-chemische<br />

Analytik (mit den Bereichen Biomonitoring,<br />

Allergologie, Mykologie) dienen dem Monitoring Gesundheit<br />

und Umwelt in Baden-Württemberg. Biomonitoring<br />

ist eine Voraussetzung für die Risikoeinschätzung<br />

von umweltbedingten Schadstoffbelastungen<br />

und der Prävention umweltbedingter Erkrankungen.<br />

Die Untersuchungen im Bereich des Gesundheitsmonitorings<br />

schließen die Bereiche Humanbiomonitoring,<br />

Allergie-Screening, Schimmelpilz- und Feinstaubbestimmung<br />

ein.<br />

Die im Herbst 2010 begonnenen Untersuchungen<br />

für eine Längsschnittstudie mit Erwachsenen wurde<br />

2012 fortgeführt. Das Blut von 360 Erwachsenen<br />

wurde auf spezifische Antikörper gegen Inhalationsallergene<br />

und halogenorganische Flammschutzmittel<br />

untersucht. Die analytischen Untersuchungen konnten<br />

wegen des Weggangs eines Labormitarbeiters in<br />

der chemischen Analytik noch nicht abgeschlossen<br />

werden; dies wird im Laufe des ersten Halbjahres<br />

2013 geschehen.<br />

Im Rahmen des Gesundheitsmonitorings werden<br />

seit 1992 regelmäßig (mindestens jedes zweite Jahr)<br />

labormedizinisch-chemische Untersuchungen im<br />

Rahmen von epidemiologischen Studien an Zehnjährigen<br />

durchgeführt.<br />

Für den ÖGD werden in Amtshilfe neben fachlichen<br />

Beratungen auch Untersuchungen und gesundheitliche<br />

Bewertungen von biologischen und chemischen<br />

Innenraumschadstoffen, insbesondere von Schimmelpilzen,<br />

durchgeführt.<br />

Die externe analytische Qualitätssicherung (AQS)<br />

behält weiterhin einen herausragenden Stellenwert,<br />

insbesondere im Hinblick auf die Bewertung von<br />

Schimmelpilzen und Umweltschadstoffen im Lebensumfeld<br />

des Menschen. Das Labor leitet und richtet<br />

den Ringversuch „Identifizierung von Innenraumund<br />

lebensmittelrelevanten Schimmelpilzen“ aus,<br />

der zweimal im Jahr stattfindet und an dem ca. 120<br />

Labore teilnehmen.<br />

Ein wichtiges Element der AQS sind die Fortbildungsveranstaltungen<br />

„Analytische Qualitätssicherung<br />

im umweltmedizinischen Bereich“, die seit 2012<br />

in die Reihe der „Umwelttoxikologischen Kolloquien“<br />

(vier bis fünf pro Jahr) eingegliedert wurden, sowie<br />

die Kurse „Nachweis, Identifizierung und Bewertung<br />

von Schimmelpilzen in Innenräumen und Lebensmitteln“<br />

(Grundkurs und Fortgeschrittene), die in Zusammenarbeit<br />

mit dem Centraalbureau voor Schimmelcultures<br />

(CBS, Utrecht/Niederlande) durchgeführt<br />

werden. Ein neuer Kurs zur Qualitätssicherung in<br />

der mykologischen Labordiagnostik infektiologisch<br />

relevanter Fadenpilze wurde im Herbst 2011 in Zusammenarbeit<br />

mit der deutschsprachigen Mykologischen<br />

Gesellschaft erstmals durchgeführt und soll<br />

in Zukunft möglichst jedes Jahr mit wechselnden<br />

Themen stattfinden.<br />

Insgesamt wurden im Jahr 2012 im Labor 6 150<br />

Proben im Bereich der biologischen Agenzien (Anlagen<br />

15-18) und 3 240 Proben in der chemischen<br />

Analytik (Anlage 14) untersucht.<br />

Anlage 14: Humanbiomonitoring<br />

Parameter<br />

Polychlorierte Diphenylether (PBDE 28,<br />

47, 100, 99, 154, 153, HBCDD, 183, 209)<br />

im Blut<br />

Anlage 15: Allergie-Screening<br />

Probenanzahl<br />

3 240<br />

Parameter<br />

Probenanzahl<br />

sx1-Inhalationsallergene: Dermatophagoides pteronyssinus,<br />

Katzenschuppen, Lieschgras, Roggen, 226<br />

Cladosporium herbarum, Birke, Beifuß<br />

mx 1: Cladosporium herbarum, Alternaria alternata,<br />

Aspergillus fumigatus, Penicillium chrysogenum<br />

226<br />

gm25 Aspergillus versicolor 226<br />

m1 Penicillium chrysogenum 226<br />

m208 Chaetomium globosum 226<br />

Summe 1 130<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 3 63<br />

Anlage 16: Ringversuche Schimmelpilze<br />

Parameter<br />

Differenzierung von innenraum- und<br />

lebensmittelrelevanten Schimmelpilzen<br />

Anlage 17: Amtshilfe für Gesundheitsämter und<br />

sonstige Institutionen<br />

Parameter<br />

Probenanzahl<br />

Luftprobenahme direkt 475<br />

Abklatschproben 0<br />

Klebefilmproben 48<br />

Materialproben 3 344<br />

Staubproben 15<br />

Wasserproben 0<br />

Summe 3 882<br />

Anlage 18: Badewasseruntersuchungen<br />

Probenanzahl<br />

752<br />

Mischproben 150<br />

Summe 902<br />

Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />

Parameter<br />

Probenanzahl<br />

Harnstoff in Badewasser 2 236<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


64<br />

Anhang 4<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

Berufskrankheiten<br />

Der Staatliche Gewerbearzt wirkt entsprechend<br />

dem Sozialgesetzbuch (SGB) VII und der Berufskrankheiten-Verordnung<br />

(BKV) am Berufskrankheiten<br />

(BK)-Verfahren mit. Seine Mitwirkung hat<br />

zwei Funktionen:<br />

• Alle im Land gemeldeten BK sollen ihm vorgelegt<br />

werden (§ 4 Abs. 2 BKV): Der Staatliche Gewerbearzt<br />

erhält damit einen Überblick über das BK-Geschehen<br />

in Baden-Württemberg und hat Gelegenheit,<br />

die Daten auszuwerten (§ 9 Abs. 9 SGB VII).<br />

• Er kann als ärztlicher Sachverständiger tätig werden:<br />

Der Staatliche Gewerbearzt kann bei den ihm<br />

vorgelegten BK-Fällen Stellung zur Frage der Ursächlichkeit<br />

der Krankheit nehmen und ggf. den<br />

Unfallversicherungen ergänzende Beweiserhebungen<br />

vorschlagen, um die Frage der Ursächlichkeit<br />

beantworten zu können. Er kann auch die<br />

Arbeitsstelle selbst in Augenschein nehmen.<br />

Der Staatliche Gewerbearzt in Baden-Württemberg<br />

übt die zweite Aufgabe aufgrund der ungünstigen<br />

Personalsituation gegenwärtig nicht aus. Die Vereinbarung<br />

zwischen dem Landesverband Südwest der<br />

Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)<br />

und dem Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />

Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg<br />

über die Bearbeitung von BK-Feststellungsverfahren<br />

erlaubt es aber den Gewerbeärzten, entsprechend ihren<br />

zeitlichen Möglichkeiten BK-Fälle zu bearbeiten.<br />

• Anlagen 1a und b: Die Anzahl der erstmalig angezeigten<br />

und vom Gewerbearzt 2012 abschließend<br />

zur Kenntnis genommenen BK-Fälle betrug insgesamt<br />

4 248. Davon waren 4 066 BK entsprechend<br />

der BK-Lis te (Fälle nach § 9[1] SGB VII) und 188<br />

„sonstige“ nicht in der BK-Liste aufgeführte Fälle,<br />

z. B. sog. „Quasi-BK“ (Fälle nach § 9[2] SGB VII).<br />

Bei diesen Fällen handelt es sich nur um diejenigen<br />

Anzeigen oder Mitteilungen über BK, die dem<br />

Staatlichen Gewerbearzt 2012 bekannt geworden<br />

sind. Siehe dazu auch Anlage 3.<br />

Krankheiten durch physikalische Einwirkungen sind<br />

mit über 50 % der Gesamtzahl der BK unverändert<br />

stark vertreten, weil dazu zwei der häufigsten BK<br />

gehören: die Lärmschwerhörigkeit (BK 2301) und<br />

die LWS-Erkrankungen (BK 2108).<br />

• Anlage 2: Sind die gemeldeten Krankheiten berufsbedingt<br />

oder die Ursachen woanders zu suchen? Die<br />

Frage nach der Kausalität der gemeldeten Krankheiten<br />

steht im Vordergrund. Der Anteil derjenigen<br />

gemeldeten Erkrankungen, die als berufsbedingt<br />

angesehen werden, beträgt 43,9 %. 56,2 % wurden<br />

abgelehnt, davon konnte in 8 % der BK-Fälle eine<br />

Entscheidung über die Kausalität mangels Mitwirkung<br />

des Erkrankten oder mangels ausreichender<br />

Beweise nicht getroffen werden.<br />

Zu den Zahlen muss angemerkt werden, dass nur<br />

noch ein Teil der vorgelegten BK-Akten vom Staatlichen<br />

Gewerbearzt beurteilt werden kann. Die meisten<br />

gemeldeten BK-Fälle werden von ihm nur noch<br />

zur Kenntnis genommen und das Ergebnis der BK-<br />

Bearbeitung durch die gesetzliche Unfallversicherung<br />

in die Statistik übernommen.<br />

• Anlagen 3a-e: Die fünf häufigsten angezeigten<br />

BK sind die gleichen wie in den Vorjahren und machen<br />

zusammen über zwei Drittel aller BK-Fälle<br />

aus (3a, c). Die Liste wird wie im Vorjahr von der<br />

Lärmschwerhörigkeit angeführt. Die Hautkrankheiten<br />

folgen in deutlichem Abstand. Das entspricht<br />

aber für die angezeigten BK-Fälle in Baden-Württemberg<br />

nicht der Realität (siehe unten). Die LWS-<br />

Krankheiten stehen an dritter Stelle, mit weiterhin<br />

abnehmender Tendenz. Den vierten Rang nehmen<br />

die allergisch bedingten obstruktiven Atemwegserkrankungen<br />

ein, den fünften die Asbest-Staublunge.<br />

Nicht jede BK wird als berufsbedingt angesehen.<br />

Im Durchschnitt sind es gerade knapp 44 %. Von<br />

den allergisch bedingten obstruktiven Atemwegs-<br />

BK sind es 34 %, bei den Hautkrankheiten 72 %<br />

und 57 % bei Lärmschwerhörigkeit und Asbestosen.<br />

Der Anteil der im Sinne des BK-Rechts berufsbedingten<br />

LWS-Krankheiten beträgt mit 6 % der angezeigten<br />

Fälle nur einen Bruchteil des Anteils bei<br />

anderen BK (3b).<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 4 65<br />

Die Anzahl der in Baden-Württemberg gemeldeten<br />

BK liegt jedoch wesentlich höher als die<br />

Zahl, die dem Gewerbearzt mitgeteilt worden<br />

ist. Der Länderindikator 3.32 der Gesundheitsberichterstattung<br />

des Bundes für das Jahr 2011<br />

gibt für Baden-Württemberg 7 041 angezeigte<br />

BK an. Dem Staatlichen Gewerbearzt wurden<br />

im gleichen Jahr nur 4 066 BK-Fälle mitgeteilt.<br />

Insbesondere der größte Teil der angezeigten<br />

Hautkrankheiten ist dem Staatlichen Gewerbearzt<br />

verborgen geblieben. Nur 706 von 2 946<br />

Fällen wurden ihm vorgelegt (3d). Damit wird der<br />

gesetzliche Auftrag an die Unfallversicherungsträger,<br />

der für den medizinischen Arbeitsschutz<br />

zuständigen Stelle des jeweiligen Bundeslandes<br />

alle angezeigten BK-Fälle bekannt zu machen,<br />

auch im Berichtsjahr wieder nicht erfüllt.<br />

Die Statistik des Staatlichen Gewerbearztes umfasst<br />

alleine die ihm bekannt gewordenen Fälle;<br />

nur unter diesem Vorbehalt dürfen die Zahlen<br />

gelesen werden.<br />

• Anlagen 4a und b: Die Zahl der abgeschlossenen<br />

BK ging seit dem Maximum 1996 kontinuierlich zurück<br />

und erreichte 2008 ihr Minimum. Die Anzahl<br />

der gemeldeten Fälle fluktuiert entsprechend den<br />

von den Unfallversicherungen vorgelegten Fällen.<br />

In den Zahlenverhältnissen der einzelnen BK zueinander<br />

kommt es nur zu geringen Verschiebungen.<br />

• Anlagen 5a-c: Die Entwicklung von BK, deren<br />

Verursachung erst kurze Zeit zurückliegt oder bei<br />

welchen die schädigende Exposition zum Zeitpunkt<br />

der Entscheidung über die BK noch besteht, ist besonders<br />

interessant. Hier manifestieren sich in der<br />

Gegenwart bestehende Arbeitsschutzmängel. Bei<br />

den Hautkrankheiten zeigt sich in den letzten zehn<br />

Jahren eine tendenzielle Abnahme um 66 % (5a<br />

und b; siehe aber obige Anmerkung bei Anlage 3).<br />

Bei den obstruktiven Atemwegskrankheiten lag der<br />

Höhepunkt 1996, die Abnahme seitdem beträgt ca.<br />

70 % (5a und c).<br />

• Anlagen 6a und b: Die Beobachtung der Statistik<br />

bei den durch Asbest bedingten BK ist von besonderem<br />

Interesse. Asbest ist seit vielen Jahren als<br />

Arbeitsstoff verboten und spielt nur noch bei der Sanierung<br />

von Bauten und der Beseitigung von Baumaterialien<br />

eine Rolle. Die Anzahl der gemeldeten<br />

BK bleibt – mit Schwankungen – konstant und zeigt<br />

jetzt eine Tendenz zur Abnahme. Die angezeigten<br />

Asbestosen stehen an fünfter Stelle der am häufigsten<br />

angezeigten BK in Baden-Württemberg.<br />

• Anlage 8: Die Anlage entspricht der Tabelle 8 im<br />

<strong>Jahresbericht</strong> der Gewerbeaufsicht. Hier sind die<br />

Zahlen aller im Jahr 2012 dem Gewerbearzt vorgelegten<br />

BK zusammengestellt. Der Bergbau ist bei<br />

den BK in Baden-Württemberg traditionell „schlecht“<br />

vertreten. Nach Inkrafttreten des Arbeitsschutzgesetzes<br />

wird nicht mehr zwischen einem gewerblichen<br />

und nicht-gewerblichen Bereich unterschieden.<br />

Verfahren nach dem Fremdrentengesetz werden<br />

auftrags gemäß eben falls vom Gewerbearzt<br />

begutachtet, soweit sie ihm vorgelegt werden. Zur<br />

Entwicklung der BK-Zahlen s. o. Von den Gewerbeärzten<br />

werden aus Personalmangel seit einigen<br />

Jahren keine Zusammenhangsgutachten mehr erstellt.<br />

Dienstgeschäfte<br />

• Anlage 7: Die Anlage entspricht der Tabelle 7 im<br />

<strong>Jahresbericht</strong> der Gewerbeaufsicht. Hier sind Zahlen<br />

zu den Dienstgeschäften der Gewerbeärzte aufgeführt,<br />

soweit sie statistisch erhoben werden.<br />

Die Zahl der Dienstgeschäfte hat gegenüber dem<br />

Vorjahr weiter abgenommen.<br />

Die unter 2.3 aufgeführten Untersuchungen wurden<br />

vom Staatlichen Gewerbearzt bei Strahlenschutzuntersuchungen<br />

ausgeführt.<br />

Die unter 2.1.4 genannten Beratungen in arbeitsmedizinischen<br />

Fragen betreffen Anfragen der technischen<br />

Gewerbeaufsicht sowie schriftliche und<br />

fernmündliche Anfragen von Betriebsärzten und<br />

anderen Personen.<br />

• Anlage 9: Anlass für Betriebsbegehungen des<br />

Staatlichen Gewerbearztes sind das BK-Verfahren,<br />

Anfragen der technischen Gewerbeaufsicht,<br />

Nachfragen aus Betrieben und Projekte. Die Zahl<br />

der Begehungen ist wegen des damit verbundenen<br />

Zeitaufwandes bei geringer Personalkapazität seit<br />

einigen Jahren rückläufig und hat einen absoluten<br />

Tiefstand erreicht. Die Begehungen umfassen Besichtigungen<br />

wie auch Gespräche mit den für den<br />

Arbeitschutz Verantwortlichen im Betrieb.<br />

Ermächtigungen<br />

• Anlagen 10a und b: Ermächtigungen werden für<br />

die Vornahme von speziellen arbeitsmedizinischen<br />

Vorsorgeuntersuchungen erteilt. Bei staatlichen<br />

Vorschriften ermächtigt der Staatliche Gewerbearzt.<br />

Die Zahl der Ermächtigungsvorgänge ist nach<br />

dem starken Rückgang 2005 in den letzten Jahren<br />

konstant geblieben. Wegen des Wegfalls staatlicher<br />

Ermächtigungen nach Gefahrstoffverordnung und<br />

Biostoffverordnung im Jahr 2005 wird nur noch für<br />

Untersuchungen nach Strahlenschutz-, Röntgenund<br />

Druckluftverordnung ermächtigt.<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


66<br />

Anhang 4<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

Anlage 1a: Anteil der einzelnen BK-Gruppen an der Gesamtzahl der Anzeigen im Jahr 2012<br />

Nr. BK angezeigte Anzahl %<br />

1 durch chemische Einwirkung 227 5,6<br />

2 durch physikalische Einwirkung 2 096 51,3<br />

3 durch Infektionserreger 153 3,7<br />

4 Erkrankungen der Atemwege 896 21,9<br />

5 Erkrankungen der Haut 716 17,5<br />

Summe 4 088 100,0<br />

Sonstige 160 3,8<br />

Gesamtsumme 4 248<br />

Erkrankungen der Haut<br />

17,5 %<br />

durch chemische<br />

Einwirkung<br />

5,6 %<br />

Erkrankungen der<br />

Atemwege<br />

21,9 %<br />

durch physikalische<br />

Einwirkung<br />

51,3 %<br />

durch Infektionserreger<br />

3,7 %<br />

Anlage 1b: Anteil der einzelnen BK-Gruppen an der Gesamtzahl der Anzeigen im Jahr 2012<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 4 67<br />

Anlage 2: Kausalität in den BK-Hauptgruppen – Entscheidungen der Gewerbeärzte im Jahr 2012 1<br />

BK-Gruppe<br />

% in den Klassen % in Gruppen<br />

1 2 3 4 5 6 1-2 1-3 1-6<br />

1 chemische Einwirkung 4,4 3,1 2,6 80,2 0,0 9,7 7,5 10,1 100,0<br />

2 physikalische Einwirkung 1,6 37,4 1,0 51,6 0,3 8,1 39,0 40,0 100,0<br />

3 Infektionen 4,6 45,8 5,2 39,2 2,0 3,3 50,3 55,6 100,0<br />

4 Atemwegskrankheiten 15,5 16,5 5,7 55,6 1,0 5,7 32,0 37,7 100,0<br />

5 Hautkrankheiten 0,7 5,7 64,8 20,5 0,7 7,5 6,4 71,2 100,0<br />

Durchschnitt (1-5) 4,7 25,7 13,5 48,2 0,6 7,4 30,4 43,9 100,0<br />

1 BK rentenpflichtig anerkannt 4,7<br />

2 BK anerkannt („dem Grunde nach“) 25,7<br />

3 berufsbedingt, keine BK-Anerkennung 13,5<br />

4 BK abgelehnt, kein Zusammenhang 48,2<br />

5-6 keine Entscheidung möglich 8,0<br />

1-2 anerkannt 30,4<br />

1-3 berufsbedingt 43,9<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

Klasse 1: Zur Anerkennung empfohlene BK, entschädigungspflichtig (MdE größer als oder gleich 20 %)<br />

Klasse 2: Zur Anerkennung empfohlene BK, nicht entschädigungspflichtig (MdE kleiner als 20 %)<br />

Klasse 3: Keine BK im Sinne der BKV, aber berufsbedingt<br />

Klasse 4: Keine BK, kein wahrscheinlicher Zusammenhang zwischen Tätigkeit und Erkrankung<br />

Klasse 5: Mangels ausreichender Beweise keine Entscheidung möglich (Ursächlichkeit kann nicht ausreichend nachgewiesen<br />

werden)<br />

Klasse 6: Mangels Mitwirkung des Versicherten keine Entscheidung möglich<br />

Zusammenfassende Bezeichnungen (siehe auch Anlage 8):<br />

Klasse 1 = „bestätigt“, die Klassen 1-3 = „berufsbedingt“, die Klassen 1-6 = „begutachtet“<br />

Anlage 3a: Die fünf häufigsten BK – Ergebnisse der Feststellungsverfahren im Jahr 2012 1<br />

%-Anteile in den Klassen<br />

BK-Nr. Krankheit n %<br />

1 2 3 4 5 6 bb (1-3)<br />

2108 LWS-Krankheiten 303 7,5 2,3 2,3 1,3 86,8 0,7 6,6 5,9<br />

2301 Lärmschwerhörigkeit 1 356 33,5 1,6 54,8 0,2 32,9 0,1 10,3 56,6<br />

4103 Asbestose 200 4,9 12,0 43,5 0,0 36,5 1,5 6,5 55,5<br />

4301 allerg. AW-Obstruktion 213 5,3 1,9 16,0 16,0 59,2 0,5 6,6 33,8<br />

5101 Hautkrankheiten 706 17,4 0,7 5,5 65,7 20,0 0,6 7,5 72,0<br />

alle Krankheiten (§ 9 Abs. 1 SGB VII) 4 046 100,0 4,5 25,0 13,1 45,9 0,5 7,2 42,6<br />

bb = berufsbedingt<br />

1<br />

Rundungsfehler sind nicht vermeidbar.<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


68<br />

Anhang 4<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

prozentualer Anteil<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

LWS-<br />

Krankheiten<br />

Lärmschwerhörigkeit<br />

Asbestose<br />

allerg. AW-<br />

Obstruktion<br />

Hautkrankheiten<br />

alle<br />

Krankheiten<br />

(§ 9(1) SGB VII)<br />

Anlage 3b: Die fünf häufigsten BK im Jahr 2012: Wieviel % der Krankheiten sind berufsbedingt?<br />

sonstige BK<br />

31 %<br />

LWS-Krankheiten<br />

(BK 2108)<br />

7 %<br />

Hautkrankheiten<br />

(BK 5101)<br />

17 %<br />

allerg. AW-<br />

Obstruktion<br />

(BK 4301)<br />

5 %<br />

Asbestose<br />

(BK 4103)<br />

5 %<br />

Lärmschwerhörigkeit<br />

(BK 2301)<br />

34 %<br />

Anlage 3c: Anteil der häufigsten BK (Anzeigen) im Jahr 2012 1<br />

1<br />

Rundungsfehler sind nicht vermeidbar.<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 4 69<br />

Anlage 3d: Anzahl der fünf wichtigsten gemeldeten BK 2011<br />

(Zahlen der Unfallversicherungen [UV] und des Staatlichen Gewerbearztes [SG] im Vergleich)<br />

BK<br />

UV SG % SG/UV<br />

angezeigt anerkannt angezeigt anerkannt angezeigt<br />

2108 497 28 312 18 63<br />

2301 1 431 679 1 285 690 90<br />

4103-05 570 288 532 248 93<br />

4301-02 392 62 366 125 93<br />

5101 2 946 76 601 397 20<br />

Gesamt 7 041 1 314 4 230 1 614 60<br />

7 000<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

6 000<br />

UV angezeigt<br />

SG angezeigt<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

2108 2301 4103-05 4301-02 5101 Gesamt<br />

Anlage 3e: Anzahl der fünf wichtigsten gemeldeten Berufskrankheiten 2011<br />

(Zahlen der Unfallversicherungen [UV] und des Staatlichen Gewerbearztes [SG] im Vergleich)<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


70<br />

Anhang 4<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

Anlage 4a: Entwicklung der dem Gewerbearzt mitgeteilten BK (§ 9 Abs. 1 SGB VII) 1975-2012<br />

Jahr<br />

Abschlüsse (n)<br />

berufsbedingt<br />

%<br />

entschädigungspflichtig<br />

1975 4 175 30,3<br />

1980 5 033 14,3<br />

1985 3 907 61,6 20,5<br />

1990 5 048 65,9 31,4<br />

1995 7 231 46,5 8,5<br />

2000 5 562 44,3 6,8<br />

2003 5 210 43,7 6,4<br />

2004 4 676 43,7 6,9<br />

2005 4 612 42,6 5,4<br />

2006 3 944 42,9 7,4<br />

2007 3 847 43,0 6,4<br />

2008 3 510 41,2 5,4<br />

2009 3 819 43,8 5,5<br />

2010 3 981 40,0 5,1<br />

2011 4 247 43,5 5,7<br />

2012 4 068<br />

8 000<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

1975 1980 1985 1990 1995 2000 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Anlage 4b: Anzahl der erstmalig angezeigten BK 1975-2012<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 4 71<br />

Anlage 5a: Entwicklung von BK-Anzeigen 1975-2012<br />

Hautkrankheiten Obstruktive AW-Krankheiten<br />

Jahr<br />

%<br />

%<br />

Anzahl<br />

Anzahl<br />

bb ep bb ep<br />

1975 1 106 0 21,8 124 0 41,9<br />

1980 1 394 0 11,1 249 0 17,3<br />

1985 1 355 70,1 15,1 487 52,0 20,7<br />

1990 1 801 79,2 31,7 880 47,8 23,5<br />

1995 1 525 70,0 12,2 1 173 36,2 6,9<br />

2000 1 081 69,0 7,5 591 36,9 4,9<br />

2003 1 023 59,5 5,9 572 32,1 3,1<br />

2004 895 61,8 5,9 559 35,4 6,1<br />

2005 865 66,4 4,3 500 36,4 3,8<br />

2006 580 65,2 4,1 422 36,3 4,5<br />

2007 498 69,3 4,4 422 36,7 2,8<br />

2008 451 66,1 3,5 358 34,6 5,3<br />

2009 608 68,1 2,6 353 32,3 2,5<br />

2010 601 65,3 2,8 311 31,8 3,9<br />

2011 761 73,1 1,4 366 34,2 3,3<br />

2012 707 71,9 0,7 324 28,4 2,2<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

bb = berufsbedingt, ep = entschädigungspflichtig anerkannt, AW = Atemwegskrankheiten<br />

2 000<br />

1 800<br />

1 600<br />

1 400<br />

1 200<br />

1 000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

1 400<br />

1 200<br />

1 000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

1975<br />

1980<br />

1985<br />

1990<br />

1995<br />

2000<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

0<br />

1975<br />

1980<br />

1985<br />

1990<br />

1995<br />

2000<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

Anlage 5b: Entwicklung der BK-Anzeigen: Hautkrankheiten<br />

(BK 5101) 1975-2012<br />

Anlage 5c: Entwicklung der BK-Anzeigen:<br />

obstruktive Atemwegskrankheiten (BK-Gruppe 43)<br />

1975-2012<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


72<br />

Anhang 4<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

Anlage 6a: Entwicklung der asbestbedingten BK (Anzeigen) 1975-2012<br />

Jahr<br />

Asbestose Bronchial-Ca Mesotheliom<br />

Anzahl % bb Anzahl % bb Anzahl % bb<br />

1975 32 43,8 1 * *<br />

1980 36 33,3 2 50,0 6 33,3<br />

1985 88 58,0 13 46,2 20 80,0<br />

1990 146 68,5 30 36,7 34 85,3<br />

1995 304 71,1 88 31,8 59 76,3<br />

2000 211 55,0 132 31,8 92 68,5<br />

2003 234 59,4 134 29,1 88 70,5<br />

2004 216 58,3 119 23,5 101 72,3<br />

2005 220 60,9 155 19,3 111 67,6<br />

2006 237 59,5 230 22,2 118 72,0<br />

2007 221 53,4 201 24,4 99 70,7<br />

2008 177 52,5 148 17,7 100 63,0<br />

2009 221 56,2 133 18,0 117 61,5<br />

2010 218 48,6 157 21,0 103 63,1<br />

2011 243 52,7 169 26,0 120 63,3<br />

2012 200 55,5 130 19,2 102 69,6<br />

bb = berufsbedingt (%), * 1975 noch keine BK<br />

350<br />

300<br />

250<br />

Asbestose<br />

Bronchial-Ca<br />

Mesotheliom<br />

Anzahl<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

1975<br />

1980<br />

1985<br />

1990<br />

1995<br />

2000<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

Anlage 6b: Entwicklung der asbestassoziierten BK (Anzeigen; BK 4103-4105) 1975-2012<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 4 73<br />

Anlage 7: Dienstgeschäfte und Tätigkeiten des Staatlichen Gewerbearztes im Jahr 2012<br />

Position Tätigkeit<br />

Zuständigkeiten<br />

Gewerbeaufsicht (1+3) Bergaufsicht (2)<br />

Summe (4)<br />

1 Außendienst<br />

1.1. Dienstgeschäfte 91 91<br />

1.2. Tätigkeiten<br />

1.2.1. Betriebsbesichtigungen, Überprüfungen 38 38<br />

1.2.2. Besprechungen 91 91<br />

1.2.3. Vorträge (dienstlich) 30 30<br />

1.2.4. sonstige Tätigkeiten 0 0<br />

1.2.5. ärztliche Untersuchungen 3 3<br />

1.2.6. Messungen 1 1<br />

1.2.7. Beanstandungen* 0<br />

2 Innendienst<br />

2.1. Gutachten, Stellungnahmen, Beratungen<br />

2.1.1.<br />

Gutachten über BK und andere berufsbedingte<br />

Erkrankungen**<br />

0<br />

2.1.2. Stellungnahmen bez. ASiG* 0<br />

2.1.3. sonstige Gutachten und Stellungnahmen* 0<br />

2.1.4. Beratung in arbeitsmedizinischen Fragen 866 866<br />

2.2. Ermächtigung von Ärzten<br />

2.2.1. Ermächtigungen durch Staatlichen Gewerbearzt 13 13<br />

2.2.2. Stellungnahme zu Ermächtigungen 0 0<br />

2.2.3. Fristverlängerungen 54 54<br />

2.3. ärztliche Untersuchungen<br />

2.3.1. Untersuchungsanlass<br />

2.3.1.1. vorgeschriebene Vorsorgeuntersuchungen 50 50<br />

2.3.1.2 BK-Untersuchungen 0 0<br />

2.3.1.3. sonstige Untersuchungen 0 0<br />

2.3.2. Untersuchungsinhalt<br />

2.3.2.1. körperliche Untersuchungen 50 50<br />

2.3.2.2. Röntgenuntersuchungen 0 0<br />

2.3.2.3. Elektrokardiogramme 40 40<br />

2.3.2.4. Lungenfunktionsuntersuchungen 0 0<br />

2.3.2.5. Blutuntersuchungen 50 50<br />

2.3.2.6. Urinuntersuchungen 50 50<br />

2.3.2.7.1 Hautuntersuchungen 50 50<br />

2.3.2.7.2 Hautteste 0 0<br />

2.3.2.8. sonstige medizin.-techn. Untersuchungen 0 0<br />

2.4. Analysen<br />

2.4.1. biologisches Material 0 0<br />

2.4.2. Arbeitsstoffe 0 0<br />

2.4.3. Raumluftproben 0 0<br />

2.4.4. sonstige Analysen 0 0<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

* Tätigkeiten werden statistisch nicht erfasst<br />

** ärztlich bearbeitete BK-Fälle<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


74<br />

Anhang 4<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

Anlage 8: Begutachtete BK im Jahr 2012<br />

Zuständigkeitsbereich<br />

Gewerbeaufsicht Bergbau sonst., Fremdrentenges. Summe<br />

Nr. BK<br />

beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best.<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

1101 Erkrankungen durch Blei oder seine Verbindungen 2 2 0 0<br />

1102 Erkrankungen durch Quecksilber oder seine Verbindungen 2 2 0 0<br />

1103 Erkrankungen durch Chrom oder seine Verbindungen 17 2 17 2 0<br />

1104 Erkrankungen durch Cadmium oder seine Verbindungen 0 0 0<br />

1105 Erkrankungen durch Mangan oder seine Verbindungen 1 1 0 0<br />

1106 Erkrankungen durch Thallium oder seine Verbindungen 0 0 0<br />

1107 Erkrankungen durch Vanadium oder seine Verbindungen 0 0 0<br />

1108 Erkrankungen durch Arsen oder seine Verbindungen 1 1 0 0<br />

1109 Erkrankungen durch Phosphor oder seine anorganischen Verbindungen 1 1 0 0<br />

1110 Erkrankungen durch Beryllium oder seine Verbindungen 2 2 0 0<br />

1201 Erkrankungen durch Kohlenmonoxid 1 1 0 0<br />

1202 Erkrankungen durch Schwefelwasserstoff 0 0 0<br />

1301 Schleimhautveränderungen, Krebs oder andere Neubildungen der Harnwege durch<br />

aromatische Amine<br />

51 5 5 51 5 5<br />

1302 Erkrankungen durch Halogenkohlenwasserstoffe 24 24 0 0<br />

1303 Erkrankungen durch Benzol, seine Homologe oder durch Styrol 6 6 0 0<br />

1304 Erkrankungen durch Nitro- oder Aminoverbindungen des Benzols oder seiner Homologe<br />

oder ihrer Abkömmlinge<br />

4 4 0 0<br />

1305 Erkrankungen durch Schwefelkohlenstoff 0 0 0<br />

1306 Erkrankungen durch Methylalkohol (Methanol) 0 0 0<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 4 75<br />

Anlage 8 (Fortsetzung): Begutachtete BK im Jahr 2012<br />

Zuständigkeitsbereich<br />

Gewerbeaufsicht Bergbau sonst., Fremdrentenges. Summe<br />

Nr. BK<br />

beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best.<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

1307 Erkrankungen durch organische Phosphorverbindungen 0 0 0<br />

1308 Erkrankungen durch Fluor oder seine Verbindungen 1 1 0 0<br />

1309 Erkrankungen durch Salpetersäureester 0 0 0<br />

1310 Erkrankungen durch halogenierte Alkyl-, Aryl- oder Alkylaryloxide 0 0 0<br />

1311 Erkrankungen durch halogenierte Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylsufi de 0 0 0<br />

1312 Erkrankungen der Zähne durch Säuren 5 1 5 1 0<br />

1313 Hornhautschädigungen des Auges durch Benzochinon 0 0 0<br />

1314 Erkrankungen durch para-tertiär-Butylphenol 2 1 2 1 0<br />

1315 Erkrankungen durch Isocyanate, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen<br />

haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufl eben der<br />

Krankheit ursächlich waren oder sein können<br />

32 8 32 8 0<br />

1316 Erkrankung der Leber durch Dimethylformamid 3 3 0 0<br />

1317 Polyneuropathie oder Enzephalopathie durch organische Lösungsmittel oder deren<br />

Gemische<br />

1318 Erkrankungen des Blutes, des blutbildenden und des lymphatischen Systems durch<br />

Benzol<br />

2101 Erkrankungen der Sehnenscheiden oder des Sehnengleitgewebes sowie der Sehnenoder<br />

Muskelansätze, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für<br />

die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufl eben der Krankheit ursächlich<br />

waren oder sein können<br />

2102 Meniskusschäden nach mehrjährigen andauernden oder häufi g wiederkehrenden, die<br />

Kniegelenke überdurchschnittlich belastenden Tätigkeiten<br />

2103 Erkrankrankungen durch Erschütterung bei Arbeit mit Druckluftwerkzeugen oder gleichartig<br />

wirkenden Werkzeugen oder Maschinen<br />

18 18 0 0<br />

31 4 4 31 5 27<br />

78 5 78 5 0<br />

118 12 118 12 0<br />

32 2 1 32 2 1<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


76<br />

Anhang 4<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

Anlage 8 (Fortsetzung): Begutachtete BK im Jahr 2012<br />

Nr. BK<br />

2104 Vibrationsbedingte Durchblutungsstörungen an den Händen, die zur Unterlassung aller<br />

Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das<br />

Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können<br />

Zuständigkeitsbereich<br />

Gewerbeaufsicht Bergbau sonst., Fremdrentenges. Summe<br />

beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best.<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

11 5 1 11 5 1<br />

2105 Chronische Erkrankungen der Schleimbeutel durch ständigen Druck 54 25 54 25 0<br />

2106 Druckschädigung der Nerven 8 8 0 0<br />

2107 Abrissbrüche der Wirbelfortsätze 0 0 0<br />

2108 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjähriges Heben<br />

oder Tragen schwerer Lasten oder durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung,<br />

die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung,<br />

die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren<br />

oder sein können<br />

2109 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Halswirbelsäule durch langjähriges Tragen<br />

schwerer Lasten auf der Schulter, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen<br />

haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufl eben der<br />

Krankheit ursächlich waren oder sein können<br />

2110 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjährige, vorwiegend<br />

vertikale Einwirkung von Ganzkörperschwingungen im Sitzen, die zur Unterlassung<br />

aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung<br />

oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können<br />

303 18 7 303 18 7<br />

41 41 0 0<br />

15 15 0 0<br />

2111 Erhöhte Zahnabrasionen durch mehrjährige quarzstaubbelastende Tätigkeit 1 1 1 1 0<br />

2112 Gonarthrose durch eine Tätigkeit im Knien oder vergleichbare Kniebelastungen mit einer<br />

kumulativen Einwirkungsdauer während des Arbeitslebens von mindestens 13 000<br />

Stunden und einer Mindesteinwirkungsdauer von insgesamt 1 Stunde pro Schicht<br />

66 2 2 1 67 2 2<br />

2201 Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft 0 0 0<br />

2301 Lärmschwerhörigkeit 1 356 768 22 1 356 768 22<br />

2401 Grauer Star durch Wärmestrahlung 1 1 0 0<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 4 77<br />

Anlage 8 (Fortsetzung): Begutachtete BK im Jahr 2012<br />

Zuständigkeitsbereich<br />

Gewerbeaufsicht Bergbau sonst., Fremdrentenges. Summe<br />

Nr. BK<br />

beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best.<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

2402 Erkrankungen durch ionisierende Strahlen 11 11 0 0<br />

3101 Infektionskrankheiten, wenn der Versicherte im <strong>Gesundheitsdienst</strong>, in der Wohlfahrtspflege<br />

oder in einem Laboratorium tätig oder durch eine andere Tätigkeit der Infektionsgefahr<br />

in ähnlichem Maße besonders ausgesetzt war<br />

84 46 3 84 46 3<br />

3102 Von Tieren auf Menschen übertragbare Krankheiten 60 34 4 60 34 4<br />

3103 Wurmkrankheiten der Bergleute, verursacht durch Ankylostoma duodenale der Strongyloides<br />

stercoralis<br />

0 0 0<br />

3104 Tropenkrankheiten, Fleckfieber 9 5 9 5 0<br />

4101 Quarzstaublungenerkrankung (Silikose) 46 16 2 9 4 4 55 20 6<br />

4102 Quarzstaublungenerkrankung in Verbindung mit aktiver Lungentuberkulose (Siliko-<br />

Tuberkulose)<br />

4103 Asbeststaublungenerkrankung (Asbestose) oder durch Asbeststaub verursachte Erkrankungen<br />

der Pleura<br />

4104 Lungenkrebs- oder Kehlkopfkrebs<br />

- in Verbindung mit Asbeststaublungenerkranung (Asbestose)<br />

- in Verbindung mit durch Asbeststaub verursachter Erkrankung der Pleura oder<br />

- bei Nachweis der Einwirkung einer kumulativen Asbestfaserstaub-Dosis am Arbeits<br />

platz von mindestens 25 Faserjahren (25 x 10 6 ((Fasern/m³) x Jahre))<br />

4105 Durch Asbest verursachtes Mesotheliom des Rippenfells, des Bauchfells oder des Perikards<br />

4106 Erkrankungen der tieferen Atemwege und der Lungen durch Aluminium oder seine Verbindungen<br />

4107 Erkrankungen an Lungenfibrose durch Metallstäube bei der Herstellung oder Verarbeitung<br />

von Hartmetallen<br />

1 1 0 0<br />

200 111 24 200 111 24<br />

128 25 23 2 130 25 23<br />

102 71 65 102 71 65<br />

2 2 0 0<br />

11 2 1 11 2 1<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


78<br />

Anhang 4<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

Anlage 8 (Fortsetzung): Begutachtete BK im Jahr 2012<br />

Nr. BK<br />

4108 Erkrankungen der tieferen Atemwege und der Lungen durch Thomasmehl<br />

(Thomasphosphat)<br />

4109 Bösartige Neubildungen der Atemwege und der Lungen durch Nickel oder seine<br />

Verbindungen<br />

Zuständigkeitsbereich<br />

Gewerbeaufsicht Bergbau sonst., Fremdrentenges. Summe<br />

beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best.<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

0 0<br />

2 2 0<br />

4110 Bösartige Neubildungen der Atemwege und der Lungen durch Kokereirohgase 0 0<br />

4111 Chronische obstruktive Bronchitis oder Emphysem von Bergleuten unter Tage im Steinkohlebergbau<br />

bei Nachweis der Einwirkung einer kumulativen Dosis von in der Regel<br />

100 Feinstaubjahren ([μg/m³] x Jahre)<br />

4112 Lungenkrebs durch Einwirkung von kristallinem Siliziumdioxid (SiO 2<br />

) bei nachgewiesener<br />

Quarzstaublungenerkrankung (Silikose oder Siliko-Tuberkulose)<br />

4113 Lungenkrebs durch poyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe bei Nachweis der<br />

Einwirkung einer kumulativen Dosis von mindestens 100 Benzo(a)pyren-Jahren<br />

([μg/m³] x Jahre)<br />

4114 Lungenkrebs durch das Zusammenwirken von Asbestfaserstaub und polyzyklischen<br />

aromatischen Kohlenwasserstoffen bei Nachweis der Einwirkung einer kumulativen<br />

Dosis, die einer Verursachungswahrscheinlichkeit von mindestens 50 % nach der<br />

Anlage 2 entspricht<br />

4115 Lungenfibrose durch extreme und langjährige Einwirkung von Schweißrauchen und<br />

Schweißgasen (Siderofibrose)<br />

1 5 1 1 6 1<br />

15 1 1 1 16 1<br />

2 1<br />

1 1<br />

14 2 2 15 1<br />

4201 Exogen-allergische Alveolitis 21 8 4 21 8<br />

4202<br />

Erkrankungen der tieferen Atemwege und der Lungen durch Rohbaumwoll-, Rohfl achsoder<br />

Rohhanfstaub (Byssinose)<br />

0 0<br />

4203<br />

Adenokarzinome der Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlen durch Stäube von Eichenund<br />

Buchenholz<br />

9 5 5 9 5<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 4 79<br />

Anlage 8 (Fortsetzung): Begutachtete BK im Jahr 2012<br />

Nr. BK<br />

4301 Durch allergisierende Stoffe verursachte obstruktive Atemwegserkrankungen (einschließlich<br />

Rhinopathie), die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die<br />

für die Entstehung, die Verschimmerung oder das Wiederaufl eben der Krankheit ursächlich<br />

waren oder sein können<br />

4302 Durch chemisch-irritativ oder toxisch wirkende Stoffe verursachte obstruktive Atemwegserkrankungen,<br />

die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung,<br />

die Verschimmerung oder das Wiederaufl eben der Krankheit ursächlich waren<br />

oder sein können<br />

5101 Schwere oder wiederholt rückfällige Hauterkrankungen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten<br />

gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschimmerung oder das Wiederaufleben<br />

der Krankheit ursächlich waren oder sein können<br />

5102 Hautkrebs oder zur Krebsbildung neigende Hautveränderungen durch Ruß, Rohparaffi n,<br />

Teer, Anthrazen, Pech oder ähnliche Stoffe<br />

Zuständigkeitsbereich<br />

Gewerbeaufsicht Bergbau sonst., Fremdrentenges. Summe<br />

beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best. beg. bb. best.<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

212 72 4 1 213 72 4<br />

271 41 5 271 41 5<br />

728 509 5 1 729 509 5<br />

18 4 18 4 0<br />

6101 Augenzittern der Bergleute 0 0 0<br />

Berufskrankheiten nach § 9(1) SGB VII 4 236 1 811 190 0 0 0 20 5 5 4 256 1 816 195<br />

9999 Berufskrankheit nach § 9(2) SGB VII 160 21 2 160 21 2<br />

0 Kein begründeter Verdacht auf Berufskrankheit 22 1 22 1 0<br />

Summe 4 418 1 833 192 0 0 0 20 5 5 4 438 1 838 197<br />

beg. = begutachtet = im Berichtsjahr abschließend begutachtete Erstanzeigen<br />

bb. = berufsbedingt = Zusammenhang zwischen Erkrankung und beruflichen Einflüssen festgestellt<br />

best. = bestätigt = den Unfallversicherungsträgern zur Anerkennung als entschädigungspflichtige BK vorgeschlagen<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


80<br />

Anhang 4<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

1980 1985 1990 1995 2000 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Anlage 9: Außendienste (Besichtigungen) 1980-2012<br />

Anlage 10a: Entwicklung der Ermächtigungen 2003-2012<br />

Jahr Ermächtigungen Stellungnahmen Fristverlängerungen Summe<br />

2003 524 538 100 1 162<br />

2004 335 349 94 778<br />

2005 9 177 15 201<br />

2006 14 144 29 187<br />

2007 15 140 32 187<br />

2008 5 87 36 128<br />

2009 5 0 31 36<br />

2010 15 0 22 37<br />

2011 15 0 18 33<br />

2012 13 0 54 67<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 4 81<br />

Anzahl<br />

1 200<br />

1 000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

Fristverlängerungen<br />

Stellungnahmen<br />

Ermächtigungen<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

0<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Anlage 10b: Entwicklung der Ermächtigungen 2003-2012<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


82<br />

Anhang 5<br />

Landesprüfungsamt<br />

Landesprüfungsamt für Medizin und Pharmazie,<br />

Approbationswesen<br />

Schutz durch Rechtsverfahren: die<br />

Gesundheit der Bevölkerung<br />

Eine effiziente und leistungsfähige Gesundheitsversorgung<br />

der Bevölkerung in Baden-Württemberg<br />

ist eine besonders wichtige staatliche Aufgabe. Der<br />

demographische Wandel, die daraus resultierenden<br />

Entwicklungen und die damit einhergehenden Unterschiede<br />

rücken die regionale Planung als Lösungsansatz<br />

für eine integrierte und am Wohl der Betroffenen<br />

ausgerichteten Gesundheitsversorgung immer<br />

mehr in den Mittelpunkt der politischen Diskussion.<br />

Aufgrund des hohen Schutzguts hat der Bundesgesetzgeber<br />

für die Gesundheitsberufe besondere<br />

Zulassungsvoraussetzungen erlassen und der staatlichen<br />

Aufsicht unterstellt. „Reglementierte“ Berufe<br />

sind alle Berufe, bei denen entweder die Berufsausübung<br />

und/oder das Führen der Berufsbezeichnung<br />

durch Rechts- oder Verwaltungsvorschriften geregelt<br />

sind. Hierunter fallen die meisten der in der direkten<br />

Patientenversorgung vertretenen Berufsgruppen, wie<br />

z. B. Arzt-, Apothekerberuf, Pflege-, therapeutische<br />

Berufe usw. Wegen ihrer besonderen Verantwortung<br />

für die Gesundheit der Bevölkerung benötigen Angehörige<br />

der medizinischen Berufe neben ihrer erfolgreich<br />

abgeschlossenen Ausbildung auch eine gesonderte<br />

Berufszulassung. Nicht reglementierte Berufe<br />

sind Berufe, die auch ohne Anerkennung ausgeübt<br />

werden dürfen.<br />

Die Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />

(LGA) ist Approbationsbehörde für das gesamte<br />

Land. Von ihm erhalten Deutsche und EU-Angehörige<br />

nach Abschluss ihrer Ausbildung die Approbation,<br />

also die umfassende Berufszulassung für eine<br />

entsprechende Tätigkeit im gesamten Bundesgebiet.<br />

An dere ausländische Staatsbürger mit einschlägiger<br />

Ausbildung erhalten bisher eine für Baden-Württemberg<br />

geltende, in der Regel fachlich eingeschränkte<br />

Berufserlaubnis. Aufgrund des Berufsqualifikationsfeststellungsgesetzes<br />

entfällt seit 01.04.2012 die<br />

Privilegierung aufgrund der Staatsangehörigkeit, so<br />

dass auch Nicht-EU-Staatsangehörige bei entsprechender<br />

Ausbildung grundsätzlich eine Approbation<br />

erhalten können. Soweit die Anerkennung von ausländischen<br />

Berufsqualifikationen bereits in den deutschen<br />

Berufsgesetzen geregelt ist, gehen diese spezielleren<br />

Regelungen den (subsidiären) Regelungen<br />

des Berufsqualifika tionsfeststellungsgesetzes vor. So<br />

enthalten beispielsweise die Approbationsordnung der<br />

Ärzte oder das Krankenpflegegesetz bereits spezielle<br />

Regelungen zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse.<br />

Diese Regelungen sind im Hinblick auf<br />

die Anerkennung von Abschlüssen aus dem europäischen<br />

Wirtschaftsraum sehr konkret. Ansonsten gilt<br />

der allgemeine Grundsatz, dass der Betroffene die<br />

Gleichwertigkeit des Ausbildungsstandes nachweisen<br />

oder die Gleichwertigkeit des Kenntnisstandes<br />

durch das Absolvieren einer Prüfung belegen muss,<br />

die der staatlichen Abschlussprüfung entspricht. So<br />

ist vorgesehen, dass die für die Prüfung der Gleichwertigkeit<br />

zuständige Stelle bei Versagung einer Anerkennung<br />

durch einen rechtsmittelfähigen Bescheid<br />

festlegen muss, welche Qualifikationen vorliegen und<br />

durch welche Maßnahmen die wesentlichen Unterschiede<br />

zur inländischen Ausbildung ausgeglichen<br />

werden können. Diese verbindliche Festlegung gilt<br />

der Transparenz und Rechtssicherheit.<br />

Als Landesprüfungsamt obliegt dem LGA weiter<br />

die verwaltungsmäßige Betreuung der Studiengänge<br />

für die akademischen Heilberufe Ärzte, Zahnärzte,<br />

Apotheker, Psychotherapeuten und Lebensmittelchemiker.<br />

Daher erhalten die Studenten dieser<br />

Fachrichtungen vom Regierungspräsidium z. B. die<br />

Anrechnungen verwandter Studienleistungen, die Zulassungen<br />

zu den einzelnen Prüfungen an den jeweiligen<br />

Universitäten des Landes und bei Bestehen die<br />

staatlichen Prüfungszeugnisse. Bei den Pflegeberufen<br />

(z. B. in der Krankenpflege und Altenpflege), bei<br />

den medizinischen Fachberufen (z. B. in der Physiotherapie/Massage<br />

und Ergotherapie) sowie bei den<br />

sozialen Berufen (z. B. in der Jugend- und Heimerziehung<br />

oder Heilpädagogik) genehmigt und betreut<br />

in fachlicher Hinsicht das Referat für den Bereich<br />

des Regierungsbezirks die entsprechenden Schulen/Ausbildungsstätten,<br />

nimmt bei den Absolventen<br />

die Prüfungen ab und erteilt ihnen bei Bestehen oder<br />

bei vergleichbarer ausländischer Ausbildung die Erlaubnis<br />

zum Führen der geschützten Berufsbezeichnung.<br />

Das Referat erteilt in den akademischen und<br />

nicht-akademischen Gesundheits-, Sozial- und Pflegeberufen<br />

insgesamt ca. 6 500 Approbationen und<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 5 83<br />

Berufserlaubnisse sowie Berufs- und Berufsbezeichnungserlaubnisse<br />

pro Jahr. Im Jahr 2011 wurden rund<br />

2 600 Approbationen und rund 1 100 Berufserlaubnisse<br />

an Ärzte, Zahnärzte, Apotheker, und Psychotherapeuten<br />

erteilt. Das Referat ist hier landesweit<br />

tätig. In den Berufen Gesundheits- und Krankenpflege,<br />

Gesundheits- und Krankenpflegehilfe, Kinderkrankenpflege,<br />

Altenpflege, Altenpflegehilfe sowie Heilerziehungspflege<br />

und Heilerziehungshilfe, bei denen<br />

die Zuständigkeit für den Regierungsbezirk besteht,<br />

wurden rund 1 900 Berufsbezeichnungserlaubnisse<br />

– die Berufsausübung als solche ist nicht erlaubnispflichtig<br />

– verliehen. Den Hauptanteil mit rund 900<br />

Erlaubnissen nimmt der Bereich der Krankenpflege/<br />

Kinderkrankenpflege mit inländischer Ausbildung ein.<br />

In der Altenpflege und Heilerziehungspflege wurden<br />

insgesamt rund 600 Fachkräfte für die ambulante<br />

und stationäre Pflege und Betreuung von alten und<br />

pflegebedürftigen Menschen sowie von Menschen<br />

mit Behinderungen staatlich anerkannt. Bei den<br />

bundesrechtlich geregelten nicht-akademischen Gesundheitsberufen<br />

medizinisch-technischer Assistent,<br />

pharmazeutisch-technischer Assistent, Physiotherapeut,<br />

Masseure/medizinischer Bademeister, Diätassistent,<br />

Ergotherapeut, Logopäde wurden insgesamt<br />

rund 650 Berufserlaubnisse, in den landesrechtlich<br />

geregelten sozialen Berufen Jugend- und Heimerziehung,<br />

Arbeitserziehung, Heilpädagogik und Haus- und<br />

Familienpflege rund 230 Berufserlaubnisse erteilt.<br />

Schutz durch Zusammenarbeit –<br />

Aufsicht und Beratung (Schulaufsicht)<br />

Als Schulaufsichtsbehörde ist die Abteilung für alle<br />

Pflege- und Gesundheitsfachberufe sowie soziale,<br />

sozialpädagogische und sozialpflegerische Fachberufe<br />

im Regierungsbezirk Stuttgart zuständig. Diese<br />

Zuständigkeit erstreckt sich von der Genehmigung<br />

der Schulen und der Ausbildungsstätten über das<br />

gesamte Prüfungswesen bis hin zur Erteilung der Erlaubnisurkunden<br />

sowie die Prüfung der Gleichwertigkeit<br />

ausländischer Ausbildungen. Bei den genannten<br />

Berufen ist das Regierungspräsidium als staatliche<br />

Prüfungsbehörde zuständig für die Koordinierung<br />

und Festsetzung der Prüfungstermine, Besetzung der<br />

Prüfungsausschussvorsitzenden, Berufung der Prüfungsausschüsse,<br />

Sichtung und Auswahl sowie ggf.<br />

Überarbeitung der schriftlichen Klausuren, Zulassung<br />

der Prüflinge einschließlich Sichtung der Unterlagen<br />

und Entscheidung über mögliche Härteanträge, Entscheidung<br />

über Anträge auf Rücktritt von der Prüfung<br />

nach erfolgter Zulassung, Fertigung der Urkunden,<br />

Vorsitz bei den Abschlusssitzungen der Prüfungsausschüsse<br />

an den einzelnen Schulen, Fertigung von<br />

Bescheiden bei Nichtbestehen der Prüfung, Erlass<br />

von Widerspruchsbescheiden bei Widerspruch bei<br />

Nichtbestehen der Prüfungen und Durchführung der<br />

Klageverfahren in der Funktion als beklagte Behörde<br />

in Vertretung des Landes Baden-Württemberg. Mit<br />

diesen Tätigkeiten im Zusammenhang mit der staatlichen<br />

Prüfung sowie der Aufsicht über diese Schulen<br />

wird für einen wirksamen Patientenschutz und die Sicherstellung<br />

qualifizierten Personals gesorgt. Schon<br />

im Jahr 2011 hat sich abgezeichnet, dass ein neuer<br />

Beruf, der „Alltagsbetreuer“ und weitere neue Aufgaben<br />

auf das Landesprüfungsamt zukommen. Für einige<br />

der genannten Berufe wird nunmehr auch eine<br />

Akademisierung aufgrund von bundesrechtlichen Regelungen<br />

möglich. Durch Änderung des Landespflegegesetzes<br />

können solche Änderungen nun auch in<br />

Baden-Württemberg umgesetzt werden. Die Aufgabe<br />

des Regierungspräsidiums besteht hier u. a. in einem<br />

Abgleich der Ausbildungsinhalte des Studiums für die<br />

Erlangung der integrierten Berufsausbildung mit den<br />

von den jeweiligen Verordnungen vorgeschriebenen<br />

Ausbildungsinhalten.<br />

Am Beispiel der Altenpflege sollen im folgenden<br />

exemplarisch die Aufgaben der Schulaufsicht dargestellt<br />

werden: Im Regierungsbezirk Stuttgart bestehen<br />

derzeit 19 Berufsfachschulen für Altenpflege<br />

und Altenpflegehilfe in freier Trägerschaft, weitere<br />

Interessenten möchten in naher Zukunft eine solche<br />

Berufsfachschule gründen. Zu einer Schulneugründung<br />

muss zunächst eine geeignete Immobilie<br />

nachgewiesen werden, geeignetes pädagogisch und<br />

fachlich geschultes Personal angestellt und alle sächlichen<br />

Mittel vom Lehrbuch bis hin zum Pflegebett,<br />

an dem die Schüler die Grundlagen der Pflege vermittelt<br />

bekommen, bereitgestellt werden. Die Schulaufsichtsbehörde<br />

hat sich von der Geeignetheit der<br />

Räume ebenso persönlich zu überzeugen, wie von<br />

der Geeignetheit der Schulleitung und Lehrer. In Abstimmung<br />

mit der Schulaufsichtsbehörde schließt<br />

die Schule Kooperationsverträge mit den Pflegeeinrichtungen<br />

ab, in denen dann der praktische Teil der<br />

Ausbildung stattfindet. Bei Vorliegen aller Voraussetzungen<br />

erteilt das zuständige Referat den Genehmigungsbescheid<br />

zur Eröffnung der Schule. Dieser<br />

erlaubt es dann dem Träger, den Ausbildungsbetrieb<br />

aufzunehmen. Selbstverständlich hat sich die neue<br />

Schule bereits im Vorfeld der Eröffnung bekanntgemacht,<br />

so dass es ihr in aller Regel gelingt, nicht zuletzt<br />

aufgrund des sich immer stärker abzeichnenden<br />

Mangels an Fachkräften in der Altenpflege, die genehmigten<br />

Schulplätze auch zu belegen. Vom ersten<br />

Tag des Schulbetriebs an ist das zuständige Referat<br />

in ständigem, beratendem und begleitendem Kontakt<br />

mit den Schulen, Schulleitern und Schülern, um<br />

den Ablauf der Ausbildung möglichst reibungslos zu<br />

gestalten und die Einhaltung der vorgeschriebenen<br />

Ausbildung nach den Vorschriften des Altenpflegegesetzes,<br />

der Bundesausbildungs- und Prüfungsverordnung<br />

für den Beruf des Altenpflegers und der<br />

Altenpflegerin und ergänzender landesrechtlicher<br />

Verordnungen sicher zu stellen. Um die staatlichen<br />

Zuschüsse der Privatschulfinanzierung zu erhalten,<br />

muss sich die neue Schule drei Jahre lang bewähren,<br />

d. h. sie muss sich selbst finanzieren und die Ausbil-<br />

Landesprüfungsamt<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


84<br />

Anhang 5<br />

Landesprüfungsamt<br />

dung ohne staatlichen Zuschuss durchführen. Wenn<br />

die Schulaufsichtsbehörde am Ende des ersten Ausbildungsdurchgangs<br />

und nach Abnahme der ersten<br />

Abschlussprüfung feststellt, dass die Schule sich bewährt<br />

hat und der Schulträger uneingeschränkt geeignet<br />

ist, die Schule weiterhin zu betreiben, erhält die<br />

Schule eine förmliche Anerkennung als Privatschule<br />

nach dem Privatschulgesetz und die staatlichen Zuschüsse<br />

können fließen. Im eingespielten und normalen<br />

Ablauf der Ausbildung werden jährlich wiederkehrend<br />

im Laufe des dritten Ausbildungsjahres die<br />

einzelnen Schüler für die staatliche Abschlussprüfung<br />

zugelassen. Die Abteilung prüft die Zulassungsvoraussetzungen,<br />

also etwa, ob die Ausbildung regelmäßig,<br />

ohne übermäßige Fehlzeiten und erfolgreich, also im<br />

Rahmen des zulässigen Notenspektrums, absolviert<br />

wurde und erteilen oder versagen danach die Zulassung.<br />

Im Rahmen jeder Prüfungskampagne werden<br />

auf Vorschlag der Schulen die Prüfungsausschüsse<br />

bestellt und die schriftlichen Prüfungsthemen ausgewählt.<br />

Die Schulaufsichtsbehörde nimmt regelmäßig<br />

zumindest an den mündlichen Abschlussprüfungen<br />

aller Schulen den Prüfungsvorsitz wahr. Der Vorsitzende<br />

des Prüfungsausschusses leitet die Prüfung<br />

und deren Abschlusssitzung, schließt die Prüfung ab,<br />

stellt deren Ergebnis fest, führt Einzelgespräche mit<br />

den Schülern, die die Prüfung nicht bestanden haben<br />

und überreicht den Absolventen in der Regel bereits<br />

unmittelbar im Anschluss an die bestandene Prüfung<br />

die staatlichen Abschlusszeugnisse. Die Vorsitzendentätigkeit<br />

ermöglicht einen unverzichtbaren Einblick<br />

in das Geschehen bei den Schulen vor Ort und<br />

ist auch repräsentativer Teil der dem Regierungspräsidium<br />

obliegenden Schulaufsicht. Bei Vorliegen der<br />

persönlichen Voraussetzungen erhalten die Prüfungsteilnehmer<br />

kurze Zeit später die Erlaubnisurkunden,<br />

um ihren Beruf als staatlich anerkannte Fachkräfte<br />

ausüben zu können. Aufgrund der seit Jahren gewachsenen<br />

kontinuierlichen, verlässlichen und vertrauensvollen<br />

Begleitung und Beratung der Schulen<br />

und der Auszubildenden besteht ein sehr gutes Einvernehmen<br />

mit den Berufsfachschulen.<br />

Schutz durch Rechtseingriffe – Entzug<br />

der Approbation/Berufsurkunde<br />

Erst mit der Approbation darf der akademische Heilberuf<br />

(etwa: Arzt, Zahnarzt, Apotheker) ausgeübt und<br />

die Berufsbezeichnung geführt werden. In den nichtakademischen<br />

Berufen darf ohne die Berufsbezeichnungsurkunde<br />

die jeweilige Berufsbezeichnung nicht<br />

geführt werden; der Gesundheitsfach- oder Pflegeberuf<br />

sowie der soziale Beruf könnte somit nur eingeschränkt<br />

ausgeübt werden. Die Bundesärzteordnung<br />

sieht beispielsweise für Ärzte vor, dass eine Approbation<br />

neben dem Vorliegen der fachlichen Voraussetzungen<br />

u. a. nur dann erteilt werden darf, wenn<br />

der Antragsteller „sich nicht eines Verhaltens schuldig<br />

gemacht hat, aus dem sich seine Unwürdigkeit<br />

oder Unzuverlässigkeit zur Ausübung des ärztlichen<br />

Berufs ergibt“. Wer eine Approbation erhält, muss<br />

auch „in gesundheitlicher Hinsicht zur Ausübung des<br />

Berufs ungeeignet sein“. Entfällt eine dieser Voraussetzungen<br />

nachträglich, also im Verlauf des Berufslebens,<br />

hat das Regierungspräsidium als zuständige<br />

Behörde zu prüfen, ob ein Verfahren zum Ruhen<br />

oder zum Widerruf der Approbation des Arztes<br />

eingeleitet wird, der Arzt also ggf. von der weiteren<br />

Berufsausübung auszuschließen ist. Unzuverlässig<br />

oder unwürdig zur Ausübung des Berufs ist ein Arzt,<br />

der sich einer schweren Straftat schuldig gemacht<br />

hat. Die Staatsanwaltschaften und Strafgerichte sind<br />

deshalb bei den Angehörigen der akademischen Heilberufe<br />

verpflichtet, die zuständige Approbationsbehörde<br />

über die Einleitung und den Abschluss von<br />

Strafverfahren gegen Angehörige dieser Berufe zu<br />

unterrichten. Die Unzuverlässigkeit betrifft insbesondere<br />

schwere Straftaten im Zusammenhang mit der<br />

Berufsausübung (ärztliche Kunstfehler, Abrechnungsbetrug,<br />

sexueller Missbrauch von Patienten usw.). Sie<br />

liegt vor, wenn das bisherige Verhalten eines Arztes<br />

Rückschlüsse auf eine charakterlich bedingte mangelnde<br />

Bereitschaft zu ordnungsgemäßer Ausübung<br />

des Arztberufes ziehen lässt. Die Beurteilung ist auf<br />

die zukünftige Berufsausübung des Arztes gerichtet.<br />

Es ist deshalb eine Prognose anzustellen, ob er bei<br />

seiner künftigen Berufsausübung nach seiner Gesamtpersönlichkeit<br />

und seinen Lebensumständen<br />

den berufsspezifischen Pflichten eines Arztes noch<br />

gerecht werden und die für die Ausübung des Berufes<br />

erforderliche Zuverlässigkeit gewährleistet. Maßgeblich<br />

für die Prognose sind die konkreten Umstände,<br />

nämlich die Situation des Arztes im Zeitpunkt der<br />

Prognoseerstellung.<br />

Unwürdigkeit liegt vorn, wenn aufgrund der durch<br />

den Arzt begangenen Straftat das Vertrauen der Bevölkerung<br />

in den Arzt und den Berufsstand der Ärzte<br />

insgesamt gestört ist, wenn also der Arzt durch sein<br />

Verhalten nicht mehr das zur Ausübung des ärztlichen<br />

Berufes erforderliche Ansehen und Vertrauen<br />

genießt, weil das Fehlverhalten nicht mit der Vorstellung<br />

in Übereinstimmung gebracht werden kann, die<br />

man mit der Einschätzung der Persönlichkeit eines<br />

Arztes verbindet. Dies betrifft alle schweren Straftaten,<br />

auch wenn sie nicht im engeren Zusammenhang mit<br />

der Berufsausübung begangen wurden (z. B. Betrug,<br />

sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, Körperverletzung,<br />

Mord usw.).<br />

„In gesundheitlicher Hinsicht zur Ausübung des Berufs<br />

geeignet“ ist nur der Arzt, der auch physisch und<br />

psychisch in der Lage ist, den Beruf vollumfänglich<br />

auszuüben. Wer dies nicht ist, stellt unter Umständen<br />

selbst eine Gefahr für Gesundheit und Leben seiner<br />

Patienten dar. Relevant wird dies insbesondere in<br />

den Fällen, in denen ein Arzt trotz einer bei ihm selbst<br />

möglicherweise vorhandenen Suchterkrankung oder<br />

psychischen Erkrankung den Beruf weiterhin ausübt.<br />

Suchterkrankungen werden meistens im Zusam-<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 5 85<br />

menhang mit der Mitteilung von Verkehrsstraftaten<br />

bekannt. In diesen Fällen entsteht häufig Zweifel an<br />

der gesundheitlichen Berufseignung des Arztes. Zur<br />

Klärung dieser Zweifel kann eine amts- oder fachärztliche<br />

Begutachtung auf Kosten des Arztes angeordnet<br />

werden, von deren Ergebnis das weitere Vorgehen<br />

abhängt. Häufig werden von den Gutachtern<br />

Therapievorschläge gemacht und es werden – etwa<br />

bei Alkoholerkrankungen – Kontrollen vorgeschlagen,<br />

die die Abstinenz belegen. Bei deren Einhaltung kann<br />

dem Arzt die Approbation belassen werden.<br />

Ruhen und Widerruf der Approbation haben jeweils<br />

einen eigenständigen, unterschiedlichen Regelungsgehalt.<br />

Sinn und Zweck der Anordnung des Ruhens<br />

der Approbation als vorübergehende Maßnahme ist<br />

es, in unklaren Fällen oder Eilfällen einem Arzt die<br />

Ausübung seines Berufes für bestimmte oder unbestimmte<br />

Zeit zu untersagen, wenn dies im Interesse<br />

der Allgemeinheit und zum Schutz der Patienten geboten<br />

ist. Der betroffene Arzt bleibt Angehöriger seines<br />

Berufsstandes und darf deshalb die Berufsbezeichnung<br />

„Arzt“ weiterführen. Er ist durch die Ruhensanordnung<br />

lediglich vorübergehend an der Ausübung<br />

seines Berufs gehindert. Deshalb ist das „Ruhen der<br />

Approbation“ für die Fälle vorgesehen, in denen gegen<br />

den Arzt ein Strafverfahren wegen des Verdachts<br />

einer Straftat eingeleitet ist, aus der sich die Unzuverlässigkeit<br />

oder Unwürdigkeit zur Ausübung des Berufs<br />

ergeben kann. Darüber hinaus kann das Ruhen<br />

der Approbation angeordnet werden, wenn ein Arzt<br />

derzeit, aber nicht endgültig, „in gesundheitlicher Hinsicht<br />

zur Ausübung des Berufs ungeeignet ist“, oder<br />

wenn er sich weigert, sich der angeordneten amtsoder<br />

fachärztlichen Untersuchung zu unterziehen.<br />

Durch den Widerruf der Approbation wird der Arzt auf<br />

Dauer an der Ausübung des Berufs gehindert. Er ist<br />

nicht mehr Mitglied des Berufsstandes der Ärzte und<br />

darf folglich die Berufsbezeichnung „Arzt“ nicht mehr<br />

führen, bis ihm ggf. auf Antrag erneut eine Approbation<br />

als Arzt erteilt wird. Der Widerruf der Approbation<br />

betrifft Ärzte, die rechtskräftig wegen Straftaten verurteilt<br />

sind, aus denen sich deren Unzuverlässigkeit<br />

oder Unwürdigkeit zur Ausübung des Berufs ergibt<br />

und Ärzte, die auf unabsehbare Zeit gesundheitlich<br />

nicht mehr in der Lage sind, den Beruf auszuüben.<br />

Ruhen und Widerruf der Approbation greifen stark<br />

in die Lebensplanung bzw. Lebensführung des betroffenen<br />

Arztes ein, der dann den Beruf nicht mehr<br />

ausüben darf.<br />

Im Bereich der Pflegeberufe, Gesundheitsfachberufe<br />

und sozialen Berufe ist im Gegensatz zu den<br />

akademischen Heilberufen ein „Ruhen“ der Berufsbezeichnungsurkunde<br />

nicht vorgesehen. Der Widerruf<br />

der Urkunde kann nur wegen „Unzuverlässigkeit“ oder<br />

wegen „gesundheitlicher Ungeeignetheit“ erfolgen.<br />

Artikel 12 des Grundgesetzes gewährt eine umfassende<br />

Berufsausübungsfreiheit als Grundrecht. Ruhens-<br />

und Widerrufsanordnungen greifen in dieses<br />

Grundrecht ein. Eingriffe als Beitrag zum Gesundheitsschutz<br />

bedürfen daher eines Ausgleichs der Interessen<br />

des Einzelnen mit den Interessen der Bevölkerung.<br />

In jedem Einzelfall muss deshalb sorgfältig<br />

abgewogen werden, ob das Ruhen oder der Widerruf<br />

angeordnet werden kann und ob der Grundrechtseingriff<br />

gerechtfertigt ist.<br />

Änderung der Approbationsordnung<br />

für Ärzte<br />

Die Sicherstellung einer flächendeckenden, bedarfsgerechten<br />

und wohnortnahen ärztlichen Versorgung<br />

der Bevölkerung ist ein zentrales gesundheitspolitisches<br />

Anliegen, das durch die demografische<br />

und gesellschaftliche Entwicklung noch an Bedeutung<br />

gewinnt. In ländlichen Regionen zeichnet sich<br />

ein Mangel an Haus- und Fachärzten ab, der die ärztliche<br />

Versorgung beeinträchtigen könnte. Zur gezielten<br />

Nachwuchsgewinnung und Förderung von Medizinstudierenden<br />

sowie zur Stärkung der Allgemeinmedizin<br />

in der ärztlichen Ausbildung wurde durch die Erste<br />

Verordnung zur Änderung der Approbationsordnung<br />

für Ärzte vom 17.07.2012 die Approbationsordnung<br />

für Ärzte vom 27.06.2002 geändert. Die Verordnung<br />

ergänzt die mit dem Gesetz zur Verbesserung der<br />

Versorgungsstrukturen in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

vorgesehenen Maßnahmen zur<br />

Sicherstellung einer flächendeckenden, bedarfsgerechten<br />

und wohnortnahen ärztlichen Versorgung<br />

der Bevölkerung. Sie enthält folgende wesentliche<br />

Neuregelungen:<br />

Das Staatsexamen am Ende des Studiums wird<br />

entzerrt. Dazu wird der bisherige schriftliche Teil des<br />

Zweiten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung vor das<br />

Praktische Jahr (PJ) verlegt. Damit können sich die<br />

angehenden Ärzte während des PJ auf die klinischpraktische<br />

Tätigkeit konzentrieren und ihre ärztlichen<br />

Kompetenzen verfestigen, ohne sich gleichzeitig auf<br />

die schriftlichen Prüfungen vorbereiten zu müssen.<br />

Das erhöht auch die Attraktivität des Studiums. Der<br />

schriftliche Teil des Zweiten Abschnitts der Ärztlichen<br />

Prüfung ist bei den Studierenden als sog. „Hammerexamen“<br />

in die Kritik geraten, seit er seit Oktober 2006<br />

am Ende des sechsjährigen Studiums nach dem PJ<br />

zusammen mit dem mündlichen Teil durchgeführt wird.<br />

Die Studenten forderten seitdem eine Abschaffung des<br />

„Hammerexamens“. Die medizinischen Fakultäten in<br />

Deutschland befürworteten ebenfalls eine Änderung.<br />

Der Medizinische Fakultätentag hat in einer Resolution<br />

Ende Juni 2011 dem Gesetzgeber empfohlen,<br />

den Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung als<br />

Staatsexamen inhaltlich zu erhalten, jedoch zeitlich<br />

in einen schriftlichen und einen mündlich-praktischen<br />

Teil zu teilen. Dabei soll der schriftliche Teil des Zweiten<br />

Abschnitts der Ärztlichen Prüfung vor das PJ ge-<br />

Landesprüfungsamt<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


86<br />

Anhang 5<br />

Landesprüfungsamt<br />

legt werden. Eine entsprechende Entschließung hat<br />

ebenfalls der 114. Deutsche Ärztetag 2011 gefasst.<br />

Ab dem Jahr 2014 wird daher der (schriftliche) Zweite<br />

Abschnitt der Ärztlichen Prüfung vor dem PJ und<br />

der (mündlich-praktische) Dritte Abschnitt der Ärztlichen<br />

Prüfung nach dem PJ abgelegt. Damit wird<br />

wieder, wie schon seit 1970, die Ärztliche Prüfung in<br />

drei Abschnitten abgelegt und die Reform von 2002<br />

zurückgenommen.<br />

Um eine ausgewogenere regionale Verteilung der<br />

angehenden Ärzte zu erreichen, wird der Kreis der<br />

Krankenhäuser, an denen das PJ absolviert werden<br />

kann, erweitert. Ab dem 01.04.2013 kann das PJ nicht<br />

nur an der Universitätsklinik der Heimatuniversität<br />

und an den der Heimatuniversität bisher zugeordneten<br />

Lehrkrankenhäusern absolviert werden, sondern<br />

auch an anderen geeigneten Krankenhäusern.<br />

Den Studierenden erleichtert diese Maßnahme die<br />

Mobilität innerhalb Deutschlands. Für die Krankenhäuser<br />

ist die Ausbildung der Studierenden im PJ ein<br />

wichtiges Mittel der Personalgewinnung. Sie können<br />

dadurch Personal schon früh an sich binden, so dass<br />

die angehenden Ärzte in dem PJ-Krankenhaus ihre<br />

fachärztliche Weiterbildung anschließen und auch darüber<br />

hinaus in diesem Krankenhaus ihre berufliche<br />

Laufbahn fortsetzen. Die Auswahl der Krankenhäuser<br />

erfolgt durch die Universität im Einvernehmen mit<br />

der zuständigen Gesundheitsbehörde.<br />

Zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

bzw. Studium wird den Studierenden künftig auch<br />

die Möglichkeit eingeräumt, das PJ in Teilzeit durchzuführen.<br />

Außerdem wird die Anzahl der zulässigen<br />

Fehltage im PJ auf insgesamt 30 erhöht. Die Änderung<br />

hat insbesondere im Blick, dass im Falle einer<br />

Schwangerschaft bzw. bei der Betreuung minderjähriger<br />

Kinder oder pflegebedürftiger Angehöriger die<br />

bisher möglichen Fehlzeiten von 20 Ausbildungstagen<br />

nicht ausreichen.<br />

Zur Stärkung der Allgemeinmedizin in der ärztlichen<br />

Ausbildung werden ergänzend zu den Maßnahmen<br />

im Zuge der Novellierung der Approbationsordnung<br />

für Ärzte 2002 folgende Regelungen getroffen: Die<br />

Famulatur muss für die Dauer eines Monats in einer<br />

Einrichtung der hausärztlichen Versorgung abgeleistet<br />

werden. Für Studierende, die sich bereits im klinischen<br />

Studienabschnitt befinden, gilt eine Übergangsfrist.<br />

Für das Blockpraktikum in der Allgemeinmedizin<br />

wird eine Dauer von zwei Wochen statt bisher einer<br />

Woche verbindlich vorgeschrieben. Für das Wahltertial<br />

im PJ wird die Vorgabe aufgenommen, dass die<br />

Universitäten zunächst 10 % der Studierenden einen<br />

PJ-Platz in der Allgemeinmedizin anzubieten haben.<br />

Nach einer Übergangsfrist ist diese Quote auf 20 %<br />

anzuheben. So sollen vermehrt Ärzte für eine Weiterbildung<br />

in der Allgemeinmedizin und eine spätere<br />

Niederlassung als Hausärzte gewonnen werden.<br />

Kennzahlen für das Jahr 2012<br />

erteilte Erlaubnisse Altenpfleger 457<br />

erteilte Erlaubnisse Gesundheits- und<br />

Krankenpfleger<br />

erteilte Berufserlaubnisse Jugend- und<br />

Heimerzieher<br />

Zulassungsanträge für die medizinischen<br />

Prüfungen<br />

Approbationen für Ärzte mit deutscher<br />

Ausbildung<br />

Approbationen und Berufserlaubnisse an<br />

Ärzte mit ausländischer Ausbildung<br />

Erteilung Berufserlaubnisse an Physiotherapeuten<br />

894<br />

124<br />

3 378<br />

1 360<br />

1 425<br />

351<br />

Die Kennzahlen des Referats 92 haben gegenüber<br />

dem Vorjahr nochmals zugenommen und bewegen<br />

sich weiterhin auf sehr hohem Niveau. Insgesamt hat<br />

das Referat 6 876 Berufserlaubnisse (Vorjahr: 6 546)<br />

erteilt. Dies umfasst die Approbationen und Berufserlaubnisse<br />

für akademische sowie die Berufsbezeichnungsurkunden<br />

für die nicht-akademische Gesundheits-<br />

und Pflegeberufe sowie für soziale Berufe. Erstmals<br />

steigen im Betrachtungszeitraum seit 2008 die<br />

Zahlen der Erlaubnisse bei deutscher Ausbildung in<br />

den Pflegeberufen wieder an, während sich die Anerkennung<br />

ausländischer Pflegekräfte auf dem Niveau<br />

des Vorjahres bewegt. Bei den ausländischen akademischen<br />

Ausbildungen (Arzt, Zahnarzt, Apotheker)<br />

sind weiterhin Zunahmen zu verzeichnen. Die Zahl<br />

der Approbationen und Berufserlaubnisse an Ärzte<br />

mit ausländischer Ausbildung hat leicht abgenommen<br />

(1 425 gegenüber 1 534 im Vorjahr), übertrifft aber weiterhin<br />

die Zahl der Approbationen für Ärzte mit deutscher<br />

Ausbildung (1 360). Deutlich macht sich das Anerkennungsgesetz<br />

mit dem Wegfall der Privilegierung<br />

für Deutsche und EU-Staatsangehörige bemerkbar.<br />

Bei den Ärzten mit ausländischer Ausbildung hat die<br />

Zahl der erteilten Approbationen um 38 % zugenommen,<br />

die Zahl der erteilten Berufserlaubnisse jedoch<br />

um 42 % abgenommen. Die Zulassungsanträge für die<br />

medizinischen Prüfungen an den Universitäten sind<br />

gegenüber dem Vorjahr weiter rückläufig und haben<br />

das niedrigste Niveau seit fünf Jahren erreicht. Eine<br />

Zunahme ist bei den „Certificates of Good Standing”<br />

zu verzeichnen (482 gegenüber 381 im Vorjahr). Dies<br />

belegt das zunehmende Interesse von Ärzten an einer<br />

Berufsausübung im Ausland.<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 6 87<br />

Laufende Projekte 2012<br />

58 Projekte (Vorjahr: 52) ergänzten 2012 die laufenden<br />

Arbeiten des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg<br />

und hoben einzelne Arbeitsschwerpunkte<br />

heraus. Sie waren/sind zeitlich befristet und<br />

wurden im Rahmen jährlicher Zielvereinbarungen<br />

zwischen dem Fachressort, dem Ministerium für Arbeit<br />

und Sozial ordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />

Baden-Württemberg, und dem Re gie rungspräsidium<br />

Stuttgart abgestimmt.<br />

Projektkriterien<br />

• Mindestgesamtdauer = zwei Monate und Mindestpersonaleinsatz<br />

von zwei Personenmonaten oder<br />

• Drittmittelprojekt (DMP) oder<br />

• Sachkosten über 5 000 EUR<br />

Projekte<br />

Projekttitel<br />

Zeitraum<br />

Verantwortliche<br />

Organisationseinheit<br />

Empfehlungen möglicher Gesundheitsindikatoren für die Evaluation von<br />

ausgewählten Gesundheitszielen der Gesundheitsstrategie<br />

01/2012 - 12/2013 Abt. 9<br />

Geschäftsstelle der fachlichen Planungsgruppe zur Unterstützung der<br />

Umsetzung der Gesundheitsstrategie<br />

01/2010 - 12/2013 Abt. 9<br />

Vorbereitung der inhaltlichen und organisatorischen Voraussetzungen für die<br />

Durchführung modular aufgebauter Amtsarztlehrgänge in Baden-Württemberg<br />

01/2012 - 06/2013 Abt. 9<br />

ISSGA-Neuentwicklung 04/2010 - 12/2013 Ref. 91<br />

Konsequenzen der Neuordnung der Akkreditierungslandschaft in Deutschand<br />

für den akkreditierten Laborbereich des LGA<br />

04/2010 - 12/2014 Ref. 91<br />

LABDÜS-Schnittstelle 01/2012 - 12/2013 Ref. 91<br />

LIMS-Testumgebung 01/2011 - 12/2013 Ref. 91<br />

Organisatorisch-administrativer Teil (einschließlich Gebührenkalkulation/<br />

-abwicklung) der Erstellung modellhafter Fortbildungsmodule für ÖGD-<br />

Bedienstete am Beispiel und im Zusammenhang mit der Krankenhaus-<br />

12/2011 - 12/2013 Ref. 91<br />

hygieneverordnung<br />

Weiterentwicklung LIMS Laborbereich (Folgeprojekt) 01/2004 - 12/2012 Ref. 91<br />

Online-Prüfungsanmeldung 10/2010 - 06/2012 Ref. 92<br />

Automatisiertes mikrobiologisches Trinkwasser-Monitoring-System (DMP) 01/2010 - 07/2013 Ref. 93<br />

Chronisches Q-Fieber beim Menschen (DMP) 01/2011 - 09/2013 Ref. 93<br />

Coxiellen: B Pathogen Panel (DMP) 11/2010 - 10/2012 Ref. 93<br />

Curriculare Fortbildung für den ÖGD in Krankenhaushygiene 01/2012 - 12/2013 Ref. 93<br />

Flächendeckende Umsetzung des MRE-Netzwerks Baden-Württemberg (DMP) 01/2012 - 12/2014 Ref. 93<br />

Ökologie von Zecken als Überträger von Krankheitserregern 03/2012 - 03/2014 Ref. 93<br />

Q-Fieber-Konsiliarlabor: Fachaufgaben (DMP) 01/2010 - 12/2013 Ref. 93<br />

Q-Fieber-Konsiliarlabor: Netzwerkprojekt des RKI-Netzwerkes Zoonosen (DMP) 01/2011 - 12/2013 Ref. 93<br />

Be smart – Don`t start (11.+ 12. Folgeprojekt) im Rahmen der Tabakprävention 01/2001 - 08/2015 Ref. 94<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


88<br />

Anhang 6<br />

Projekte<br />

Projekttitel<br />

Zeitraum<br />

Verantwortliche<br />

Organisationseinheit<br />

Erstellung mehrsprachiger Elternbroschüren Alkohol (DMP) 12/2011 - 12/2013 Ref. 94<br />

Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg. Netzwerke für generationenfreundliche<br />

Kommunen (Folgeprojekt; DMP)<br />

08/2010 - 07/2013 Ref. 94<br />

Hilfen für süchtige und suchtgefährdete Menschen – Hepa & Co 12/2012 - 12/2015 Ref. 94<br />

Kampagne „Spielverderber“ (Folgeprojekt; DMP) 01/2008 - 12/2014 Ref. 94<br />

Pilotgesundheitsdialoge auf Ebene von Kreisen und Städten bzw. Gemeinden im<br />

Rahmen des zu etablierenden Gesundheitsdialogs Baden-Württemberg (DPM)<br />

12/2012 - 10/2013 Ref. 94<br />

Regionaler Knoten Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten<br />

(Folge projekt; DMP)<br />

01/2004 - 07/2013 Ref. 94<br />

Umsetzung des Integrationsplans Baden-Württemberg, Themenschwerpunkt<br />

Gesundheit: Broschüre Demenz (DMP)<br />

12/2010 - 12/2012 Ref. 94<br />

Umsetzung des Integrationsplans Baden-Württemberg, Themenschwerpunkt<br />

Gesundheit: Leitfaden Gesundheit<br />

01/2008 - 12/2013 Ref. 94<br />

Zentrum für Bewegungsförderung Baden-Württemberg (Folgeprojekt; DMP) 05/2011 - 12/2013 Ref. 94<br />

Dokumentation und Auswertung der verbindlichen Sprachstandsdiagnostik<br />

(DMP)<br />

09/2008 - 12/2013 Ref. 95<br />

EDV-unterstützte Dokumentation, Auswertung und Archivierung von<br />

Einschulungsuntersuchungen (DMP)<br />

12/2010 - 12/2013 Ref. 95<br />

Epidemiologie der Haemophilus influenzae-Erkrankungen in Baden-Württemberg 01/2009 - 12/2014 Ref. 95<br />

EPIET 2012/2013 (Rahmenpartnerschaft ECDC) 09/2012 - 12/2014 Ref. 95<br />

Impfschutz und Maßnahmen zum WHO-Ziel 2015: Eliminierung von Masern<br />

und Röteln<br />

01/2009 - 12/2015 Ref. 95<br />

Implementierung des Gesundheitsatlas Baden-Württemberg auf der ÖGD-<br />

Homepage (Folgeprojekt)<br />

10/2009 - 12/2013 Ref. 95<br />

Infektionsbericht Baden-Württemberg 2011 (Folgeprojekt) 01/2009 - 08/2012 Ref. 95<br />

Intensivierte Surveillance der Frühsommer-Meningo-Encephalitis (FSME) in<br />

Baden-Württemberg<br />

01/2012 - 12/2012 Ref. 95<br />

Konzeption und Durchführung einer Fortbildungsreihe zu Methoden der<br />

Gesundheitsberichterstattung<br />

01/2012 - 12/2012 Ref. 95<br />

Masernsurveillance in Baden-Württemberg 2001-2012 (DMP) 01/2012 - 08/2012 Ref. 95<br />

Monitoring sylvatischer Zoonosen (DMP) 01/2011 - 06/2014 Ref. 95<br />

Prospektive Erhebung der Syphilis-, HIV-, HCV- und HBV-Prävalenz bei MSM<br />

in Baden-Württemberg<br />

01/2012 - 04/2013 Ref. 95<br />

Sozialpädiatrisches Entwicklungsscreening für die Schuleingangsuntersuchung 08/2011 - 12/2013 Ref. 95<br />

Tuberkulose-Bericht 2004-2011 01/2012 - 12/2012 Ref. 95<br />

Umstellung auf neue Meldesoftware SurvNet 3 11/2010 - 12/2012 Ref. 95<br />

Weiterentwicklung und Begleitung der Einschulungsuntersuchung 02/2005 - 06/2012 Ref. 95<br />

Aurale Lärmwirkungen bei Kindern 07/2006 - 12/2012 Ref. 96<br />

Bestimmung von Hintergrundkonzentrationen von Schimmelpilzen in Dämmstoffen<br />

und anderen Materialien im Innenraum in Hinblick auf Sanierungsempfehlungen<br />

01/2011 - 07/2012 Ref. 96<br />

(DMP)<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement in Zahnarztpraxen am Beispiel von<br />

Hautkrankheiten<br />

12/2009 - 06/2012 Ref. 96<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 6 89<br />

Projekttitel<br />

Zeitraum<br />

Verantwortliche<br />

Organisationseinheit<br />

Checkliste BioStoffV "Krankenhaus" 09/2009 - 03/2012 Ref. 96<br />

Erkennen und Bewerten von gesundheitsrelevanten Hygienefaktoren in Innenräumen<br />

01/2012 - 06/2013 Ref. 96<br />

Erstellung einer Homepage für Angebote zum betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />

06/2010 - 06/2013 Ref. 96<br />

Evaluation der Angebote zum betrieblichen Gesundheitsmanagement in der<br />

Landesverwaltung im Rahmen der Gesundheitsstrategie (DMP)<br />

01/2011 - 03/2013 Ref. 96<br />

FUNGISCOPE – Identifizierung von Schimmelpilzen als seltene Infektionserreger<br />

(DMP)<br />

10/2010 - 12/2013 Ref. 96<br />

Gutachten: Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit in<br />

Baden-Württemberg<br />

07/2012 - 04/2013 Ref. 96<br />

Leitfaden "Arbeitsschutz in Einrichtungen der vorschulischen Erziehung" 09/2008 - 12/2012 Ref. 96<br />

Leitfaden für den Umgang mit Nadelstichverletzungen und den Einsatz von<br />

sicheren Instrumenten (Nadelschutztechniken, NST) im Krankenhaus –<br />

01/2012 - 03/2012 Ref. 96<br />

2. ergänzte Auflage (DMP)<br />

Leitfaden: Mutterschutz im Krankenhaus (3. Auflage) 09/2009 - 06/2012 Ref. 96<br />

Organisatorische Unterstützungsleistungen im Rahmen der Geschäftsstelle des<br />

WHO-CC (DMP)<br />

04/2007 - 09/2014 Ref. 96<br />

Raumklima und Befindlichkeit/Wohnzufriedenheit der Bewohner in energetisch<br />

teilsanierten Wohnungen (KLIMOPASS; DMP)<br />

01/2011 - 06/2013 Ref. 96<br />

Projekte<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


90<br />

Anhang 7<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot 2012<br />

Das Angebot richtet sich zum einen an die Mitarbeiter<br />

der Gesundheitsämter, die in der Frühförderung<br />

und in den Arbeitsbereichen des Landesarztes<br />

für behinderte Menschen sowie im medizinischen Arbeitsschutz<br />

Tätigen, zum anderen an verschiedene<br />

Berufsgruppen im Umgang mit Hygiene in medizinischen<br />

Einrichtungen.<br />

Eine aktuelle Übersicht der Veranstaltungen enthält<br />

der Fortbildungskalender auf der Homepage des<br />

Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong>es in Baden-Württemberg<br />

(www.gesundheitsamt-bw.de). Dort können<br />

Anmeldungen auch online erfolgen.<br />

Veranstaltungen <strong>Öffentlicher</strong> <strong>Gesundheitsdienst</strong> (ÖGD) – Landesarzt für<br />

behinderte Menschen – Arbeitsmedizin<br />

Allgemeine Hygiene und Infektionsschutz<br />

Thema<br />

Termin<br />

Verantwortliche<br />

Organisationseinheit<br />

Krankenhaushygiene für den ÖGD (Curriculare Fortbildung)<br />

01.-02.02./29.02.-01.03./06.-07.03./<br />

13.-14.03./23.-24.05./11.-12.07./18.09./<br />

Ref. 93<br />

24.-25.10./21.-22.11./27.-28.11.2012<br />

Laborworkshop „Molekularbiologische Diagnostik am<br />

Beispiel von Influenza“<br />

14.02.2012 Ref. 93<br />

Laborworkshops „Methoden und Befundbewertung im<br />

Wasserlabor“<br />

05.03./24.09.2012 Ref. 93<br />

Laborworkshops „Diagnostik der Tuberkulose“ 17.04./20.04.2012 Ref. 93<br />

Laborworkshop „Mikrobiologische Grundlagen zur<br />

Diagnostik von Gastroenteritiden“<br />

08.05.2012 Ref. 93<br />

Symposium „Interdisziplinäre Strategien zur Prävention<br />

Multiresistenter Erreger“<br />

08.10.2012 Ref. 93<br />

Seminar „Trinkwasserhygiene für Hygienefachkräfte“ 29.11.2012 Ref. 93<br />

Gesundheitsförderung, Prävention, Landesarzt für behinderte Menschen<br />

Thema<br />

Termin<br />

Verantwortliche<br />

Organisationseinheit<br />

Qualifizierung "Koordinator/in kommunale Gesundheitsförderung" 05.-06.12.2012 Ref. 94<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 7 91<br />

Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung<br />

Thema<br />

GBE-Reihe<br />

Termin<br />

23.01./19.03./<br />

21.05./23.07.2012<br />

Verantwortliche<br />

Organisationseinheit<br />

Ref. 95<br />

Workshop „Infektionsepidemiologie und Meldewesen“ 07.-08.02.2012 Ref. 95<br />

Gestaltung guter Grafiken zu Gesundheitsdaten 26.03.2012 Ref. 95<br />

Refresher 1: Biologische und toxikologische Gefahrenlagen 27.-28.03.2012 Ref. 95<br />

Management von lebensmittelbedingten Erkrankungen 17.04.2012 Ref. 95<br />

Software-Forum ESU 02.05.2012 Ref. 95<br />

Qualitätsmanagement in Ausbruchssituationen und im IfSG-Meldewesen 15.05./26.11.2012 Ref. 95<br />

Refresher 2: PSA Persönliche Schutzausrüstung – Theorie und Praxis 11.09.2012 Ref. 95<br />

Abschluss Einschulungsuntersuchung 2013/Auftakt Einschulungsuntersuchung<br />

2014<br />

12./13.09.2012 Ref. 95<br />

Dienstbesprechung zur Einschulungsuntersuchung 04./13.12.2012 Ref. 95<br />

Statistik für Fortgeschrittene: Regressionsmodelle 13.12.2012 Ref. 95<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Arbeitsmedizin, Umweltbezogener Gesundheitsschutz<br />

Thema<br />

Termin<br />

Verantwortliche<br />

Organisationseinheit<br />

Treffen der Referenzlabore 23.02.2012 Ref. 96<br />

Fortbildung zum 20./21. Ringversuch 24.02.2012 Ref. 96<br />

Arbeitsmedizinische Kolloquien<br />

• Nr. 88: Demographischer Wandel in der Arbeitswelt 09.03.2012 Ref. 96<br />

• Nr. 89: Chronische Krankheiten in der Arbeitswelt 12.10.2012<br />

WHO-Symposium Wohnen und Gesundheit 30.03.2012 Ref. 96<br />

Fortgeschrittenen-Kurs "Nachweis und Identifizierung von Schimmelpilzen in<br />

Innenräumen und Lebensmitteln"<br />

24./25.4.2012 Ref. 96<br />

Das Noxen-Informationssystem für den ÖGD 25.04.2012 Ref. 96<br />

Anfänger-Kurs "Nachweis und Identifizierung von Schimmelpilzen in Innenräumen<br />

und der Umwelt"<br />

26.-28.4.2012 Ref. 96<br />

3. Arbeitsmedizinisch-umwelttoxikologisches Kolloquium: Stoffliche Grenzund<br />

Richtwerte<br />

04.05.2012 Ref. 96<br />

Laborkurs „Schimmelpilze in Innenräumen“ 22.05.2012 Ref. 96<br />

30. Arbeitsmedizinischer Qualitätszirkel: Medikamenteneinnahme und<br />

moderne Schmerztherapie<br />

13.06.2013 Ref. 96<br />

VDB-Tagung incl. Ringversuch zu luftgetragenen Schimmelpilzen 18.-20.06.2012 Ref. 96<br />

Umwelttoxikologische Kolloquien<br />

• Nr. 18: Bundesimmissionschutzgesetz 18.10.2012 Ref. 96<br />

• Nr. 19: AQS – Analytische Qualitätssicherung 14.11.2012 Ref. 96<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


92<br />

Anhang 7<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Sonstiges<br />

Thema<br />

Amtsärztliche Fortbildung: Begutachtungen bei Dienstunfähigkeit wegen<br />

Sehstörungen und Burnout<br />

LGA-interne Fortbildungen<br />

Thema<br />

Termin<br />

Verantwortliche<br />

Organisationseinheit<br />

8. LGA-Kolloqium „Der staatlich anerkannte Alltagsbetreuer“ 01.02.2012 Ref. 92<br />

9. LGA-Kolloqium „Diabetes und mehr“ 21.03.2012<br />

10. LGA-Kolloqium<br />

• „Aufgaben des S3-Labors und der Molekularbiologie“<br />

• „Einführung in die Schädlingskunde“<br />

11. LGA-Kolloqium „Landesinitiative ‚Gesund aufwachsen und leben in<br />

Baden-Württemberg’“<br />

12. LGA-Kolloqium<br />

• „Von Mäusen und Menschen – Rückblick auf die Hantavirus-Saison 2012<br />

und was wir dabei gelernt haben“<br />

• „Fast wie Grippe oder doch nicht? Ein Krankenhausausbruch durch<br />

respiratorische Synzytal-Viren“<br />

• Was man im Herbst & Winter 2012/13 trägt, wenn es sein muss: Die neue<br />

Kollektion von Bio-Schutzkleidung“<br />

13. LGA-Kolloqium<br />

• „Mutterschutz – eine Herausforderung!“<br />

• „Literaturverwaltung und Wissensmanagement mit Citavi“<br />

Termin<br />

Verantwortliche<br />

Organisationseinheit<br />

10.07.2012 Abt. 9<br />

Geschäftsstelle der<br />

fachlichen Planungsgruppe<br />

Gesundheitsstrategie<br />

der Abt. 9<br />

16.05.2012 Ref. 93<br />

25.07.2012 Ref. 94<br />

10.10.2012 Ref. 95<br />

21.11.2012 Ref. 96<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung Hygiene in medizinischen Einrichtungen<br />

Berufsgruppe Hygienebeauftragte Ärzte<br />

Thema<br />

Grundkurs<br />

Termin<br />

06.-10.02./11.-15.06./<br />

24.-28.09./19.-23.11.2012<br />

Verantwortliche<br />

Organisationseinheit<br />

Ref. 91<br />

Berufsgruppe Desinfektoren<br />

Thema<br />

Termin<br />

Verantwortliche<br />

Organisationseinheit<br />

Grundkurs 05.-23.03./08.-26.10.2012 Ref. 91<br />

Fortbildungskurs 23.-24.04./22.-23.10.2012 Ref. 91<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 7 93<br />

Berufsgruppe Hygienefachkräfte<br />

Thema<br />

Lehrgang A<br />

Termin<br />

Verantwortliche<br />

Organisationseinheit<br />

Grundlagen der Krankenhaushygiene 09.01.-17.02.2012 Ref. 91<br />

Grundlagen der Krankenhausbetriebsorganisation,<br />

Themenbereich 5<br />

20.-24.02./<br />

26.-30.03.2012<br />

Ref. 91<br />

Sozialwissenschaftliche Grundlagen 27.02.-09.03./16.-27.04.2012 Ref. 91<br />

Grundlagen der Mikrobiologie<br />

• Teil 1 12.-23.03.2012 Ref. 91<br />

• Teil 2 11.-22.06.2012 Ref. 91<br />

Grundlagen der Krankenhausbetriebsorganisation 07.-11.05.2012 Ref. 91<br />

Grundlagen der technischen Krankenhaushygiene und des<br />

Krankenhausbaus<br />

• Teil 1 08.-19.10.2012 Ref. 91<br />

• Teil 2 05.-16.11.2012 Ref. 91<br />

Lehrgang B<br />

Grundlagen der technischen Krankenhaushygiene und des<br />

Krankenhausbaus<br />

• Teil 1 16.-27.01.2012 Ref. 91<br />

• Teil 2 16.-27.04.2012 Ref. 91<br />

Sozialwissenschaftliche Grundlagen 06.-17.02.2012 Ref. 91<br />

Grundlagen der Krankenhausbetriebsorganisation 16.-22.06.2012 Ref. 91<br />

Grundlagen der Krankenhausbetriebsorganisation,<br />

Themenbereich 5<br />

25.-29.06.2012 Ref. 91<br />

Grundlagen der Krankenhaushygiene 10.-19.10.2012 Ref. 91<br />

Grundlagen der Mikrobiologie<br />

• Teil 1 05.-16.11.2012 Ref. 91<br />

• Teil 2 26.11.-07.12.2012 Ref. 91<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Hygiene in Arzt- und Zahnarztpraxen<br />

Thema<br />

Hygiene in Zahnarztpraxen<br />

Termin<br />

Verantwortliche<br />

Organisationseinheit<br />

• Teil 1 10.-12.01./20.-22.03./25.-27.09.2012 Ref. 91<br />

• Teil 2 14.-16.02./17.-19.04./16.-18.10.2012 Ref. 91<br />

Hygiene in Arztpraxen<br />

• Teil 1 24.-26.01./09.-11.10.2012 Ref. 91<br />

• Teil 2 06.-08.03./13.-15.11.2012 Ref. 91<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


94<br />

Anhang 7<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

Hygiene in Pflegeeinrichtungen<br />

Thema<br />

Termin<br />

Verantwortliche<br />

Organisationseinheit<br />

Grundkurs 16.-20.01.2012 Ref. 91<br />

Aufbaukurs 1 27.02.-02.03.2012 Ref. 91<br />

Aufbaukurs 2 16.-20.04.2012 Ref. 91<br />

Aufbaukurs 4 07.-11.05./22.-26.10.2012 Ref. 91<br />

Aufbaukurs 3 11.-15.06./25.-29.06.2012 Ref. 91<br />

Aufbaukurs 5 05.-09.11.2012 Ref. 91<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 8 95<br />

Gremienarbeit<br />

Referat 92: Landesprüfungsamt für Medizin<br />

und Pharmazie, Approbationswesen<br />

Gremien<br />

Abteilungsleitung 9<br />

• Deutsche Fachgesellschaft Reisemedizin (Vorsitz)<br />

• Deutscher Verband für Gesundheitswissenschaften<br />

und Public Health (Vorstand)<br />

• „Flug-, Tropen-, Reisemedizin“, Thieme-Verlag<br />

Stuttgart (Mitherausgeber)<br />

• Landesärztekammer Baden-Württemberg: Prüfungsausschuss<br />

für Sozialmedizin und Öffentliches<br />

Gesundheitswesen<br />

• Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen und Senioren Baden-Württemberg: Gesundheitsforum<br />

- AG Gesundheit als Standortfaktor<br />

- Projektgruppe Gesund und aktiv älter werden<br />

- Projektgruppe Kommunale Gesundheitskonferenzen<br />

• Sozial- und Arbeitsmedizinische Akademie Baden-<br />

Württemberg e. V. (SAMA; Vorstand)<br />

• Zeitschrift Prävention und Gesundheitsförderung,<br />

Springer-Verlag: Praxisbeirat<br />

Referat 91: Recht und Verwaltung<br />

• Arbeitskreis der QM-Beauftragten in amtlichen Untersuchungseinrichtungen<br />

• Informatikzentrum Landesverwaltung Baden-Württemberg<br />

(IZLBW): Arbeitskreis Microsoft-Support<br />

und der LVN-Benutzerkoordinatoren<br />

• Innenministerium: AG CMS-Portalmandanten<br />

• Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen und Senioren Baden-Württemberg: AG Gesundheitsportal<br />

des Gesundheitsforums<br />

• Arbeitsgemeinschaft der Approbationsbehörden in<br />

Deutschland<br />

• Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Landesprüfungsämter<br />

zum Vollzug des Ausbildungs- und Prüfungsrechts<br />

der Heilberufe<br />

• Arbeitsgemeinschaft der staatlichen anerkannten<br />

Psychotherapeuten-Ausbildungsstätten Baden-<br />

Württemberg<br />

Referat 93: Hygiene, Infektionsschutz<br />

• Arbeitsgemeinschaft der Wasserversorger Bodensee-Rhein<br />

(AWBR): Wissenschaftlicher Beirat<br />

• Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie<br />

(DGHM)<br />

- Fachgruppe Infektionsimmunologie<br />

- Ständige Arbeitsgemeinschaft der Nationalen<br />

Referenz- und Konsiliarlabore<br />

• Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene<br />

(DGKH): Sektion Hygiene in der ambulanten und<br />

stationären Kranken- und Altenpflege/Rehabilitation<br />

• Deutsche Gesellschaft für medizinische Entomologie<br />

und Acarologie<br />

• Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches<br />

(DVGW): Technisches Komitee Schwimmbeckenwasseraufbereitung<br />

• Internationaler wissenschaftlicher Beirat Hygiene<br />

und Medizin<br />

• Landesarbeitsgruppe Borreliose und FSME Baden-<br />

Württemberg<br />

• Netzwerk Biologische Gefahrenlagen<br />

• ÖGD Baden-Württemberg<br />

- Arbeitskreis Dokumentation und Weiterentwicklung<br />

von Hygienestandards in der Langzeit- und<br />

Altenpflege<br />

- Qualitätszirkel Infektionsschutz<br />

• Robert Koch-Institut (RKI): Netzwerke der Nationalen<br />

Referenzzentren und Konsiliarlaboratorien,<br />

Netzwerk Zoonosen (Sprecherin)<br />

• Telematikplattform Medizinische Forschungsnetze:<br />

Arbeitsgruppe Zoonosen und Infektionsforschung<br />

• Umweltbundesamt (UBA):<br />

- Arbeitskreis Mikrobiologie<br />

- Schwimm- und Badebeckenwasserkommission<br />

- Trinkwasserkommission<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


96<br />

Anhang 8<br />

Gremien<br />

• Wasserhygiene-Arbeitskreis der Landesuntersuchungsämter<br />

(ALUA)<br />

• Zeitschrift Hygiene und Medizin, Wissenschaftlicher<br />

Beirat<br />

Referat 94: Gesundheitsförderung, Prävention,<br />

Landesarzt für behinderte Menschen<br />

• AG Ambulante Pflege<br />

• Arbeitsgruppe Aids/STI-Prävention<br />

• Arbeitsgruppe Suchtprävention<br />

• Beauftragte der Bundesregierung für Migration,<br />

Flüchtlinge und Integration: Arbeitskreis Migration<br />

und öffentliche Gesundheit<br />

• Bundesweiter Arbeitskreis der Überregionalen Arbeitsstellen<br />

Frühförderung in den Ländern<br />

• Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung<br />

(BZgA)<br />

- Bund-Länder-Gremium zur Koordinierung von<br />

Maßnahmen der Aids-Aufklärung<br />

- Kooperationstreffen Gesundheitsförderung bei<br />

sozial Benachteiligten<br />

- Länder-Kooperationskreis Suchtprävention<br />

• Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Vernetzungsstelle<br />

Schulverpflegung, Projektgremium Neue Festkultur<br />

• Deutsche STI-Gesellschaft (DSTIG), Sektion Sexuelle<br />

Gesundheit<br />

• Interministerielle Kommission Frühförderung (IKF)<br />

• Kooperationstreffen der Landesvereinigungen für<br />

Gesundheit<br />

• Länderkoordinationsgremium Glücksspielsucht<br />

• Landesarbeitsgemeinschaft für Betreuungsangelegenheiten<br />

• Landesarbeitsgemeinschaft für Suchtfragen Baden-<br />

Württemberg<br />

• Landesbehindertenbeirat Baden-Württemberg<br />

• Landeshörgeschädigtenkommission Baden-Württemberg<br />

• Landeskommission für sehbehinderte und blinde<br />

Menschen Baden-Würrtemberg<br />

• Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen und Senioren Baden-Württemberg:<br />

- AG-Heimaufsicht<br />

- Gesundheitsforum<br />

* AG Gesundheit als Standortfaktor<br />

* Projektgruppe Aktiv für ein gesundes Altern in<br />

Baden-Württemberg<br />

* Projektgruppe Kommunale Gesundheitskonferenzen<br />

* Projektgruppe Weiterentwicklung der Primärprävention<br />

und Gesundheitsförderung bei Kindern<br />

und Jugendlichen der Gesundheitsstrategie<br />

• Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-<br />

Württemberg<br />

- Beraterkreis Sonderpädagogische Förderung in<br />

allgemeinbildenden Schulen<br />

- Fachbeirat zu frühkindlicher Bildung, Erziehung<br />

und Betreuung<br />

• ÖGD Baden-Württemberg<br />

- Netzwerktreffen g‘sund & g‘scheit<br />

- Regionale Fachkonferenzen der Beratungsstellen<br />

für sexuelle Gesundheit § 19 IfSG<br />

- Regionale Fachkonferenzen für Gesundheitsförderung<br />

in Baden-Württemberg<br />

Referat 95: Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung<br />

• Ärzteverband <strong>Öffentlicher</strong> <strong>Gesundheitsdienst</strong> Baden-Württemberg<br />

e.V.: Fachbereich Prävention<br />

Gesundheitsberichterstattung<br />

• Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik,<br />

Biometrie und Epidemiologie (GMDS): Präsidiumskommisson<br />

zur Nachwuchsförderung<br />

• Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention:<br />

Fachbereich öffentliche Gesundheit<br />

• Deutsche Gesellschaft für Virologie<br />

• Deutsches Grünes Kreuz e. V.: Arbeitsgemeinschaft<br />

Meningokokken<br />

• Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie<br />

(DGHM): Kommission Lebensmittel-Mikrobiologie<br />

und Lebensmittel-Hygiene, Arbeitsgruppe<br />

Richt- und Warnwerte<br />

• European Programme for Intervention Epidemiology<br />

Training (EPIET), Training Site-Forum<br />

• European Public Health Association: Section on<br />

Infectious Disease Control<br />

• Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen und Senioren Baden-Württemberg:<br />

- Begleitgruppe zur Einführung der neuen Einschulungsuntersuchung<br />

- Gesundheitsforum<br />

* AG Gesundheit als Standortfaktor<br />

* Projektgruppe Aufbau einer auf die Gesundheitsstrategie<br />

ausgerichteten Gesundheitsberichterstattung<br />

* Projektgruppe Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

* Projektgruppe Gesundheitsziele Baden-Württemberg<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 8 97<br />

• Oberrheinkonferenz: Arbeitsgruppe Gesundheitspolitik<br />

- Expertenausschuss EPI-Rhin<br />

- Expertenausschuss Gesundheitsbeobachtung<br />

• ÖGD Baden-Württemberg<br />

- Arbeitskreis Qualitätsmanagement in der Tuberkulosefürsorge<br />

- Fachbeirat Einschulungsuntersuchung<br />

- Qualitätszirkel Tuberkulose<br />

• Robert Koch-Institut (RKI)<br />

- Bund-Länder-Arbeitsgruppe Surveillance<br />

- Herausgeberbeirat Bundesgesundheitsblatt<br />

- Kommission Infektionsepidemiologie<br />

- Kommission Qualitätssicherung und Methoden<br />

der Umweltmedizin<br />

• Telematikplattform Medizinische Forschungsnetze:<br />

Arbeitsgruppe Zoonosen und Infektionsforschung<br />

• Weltgesundheitsorganisation, Regionalbüro für Europa<br />

(WHO EURO): Regionales Verifizierungskomitee<br />

für die Eliminierung von Masern und Röteln<br />

Referat 96: Arbeitsmedizin, Umweltbezogener<br />

Gesundheitsschutz, Staatlicher Gewerbearzt<br />

• Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe:<br />

Redaktionsgruppe Betriebliche Pandemieplanung<br />

• Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />

(BAuA):<br />

- Ausschuss für Arbeitsmedizin (AfAMed)<br />

* Projektgruppe 1 Konkretisierung der ArbMedVV<br />

* UA 1: Expositionsbezogene arbeitsmedizinsche<br />

Präventionsmaßnahmen<br />

- Ausschuss für biologische Arbeitsstoffe (ABAS),<br />

UA 3: Arbeitskreis Arbeitsmedizinsche Vorsorge<br />

- Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS), UA 4: Arbeitskreis<br />

TRGS: Umgang mit Gefahrstoffen in Einrichtungen<br />

zur humanmedizinischen Versorgung<br />

• Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN): KoSMaS<br />

130-01 Arbeitskreis Betriebliches Gesundheitsmanagement:<br />

Entwicklung DIN SPEC (PAS) 91020<br />

„BGM“<br />

• European Environmental Monitoring Society: Arbeitsgruppe<br />

wissenschaftliche Internet-Fachschaft<br />

• Gesellschaft für Qualitätssicherung in der betriebsärzlichen<br />

Betreuung mbH (GQB): Widerspruchsausschuss<br />

• Gesellschaft für Toxikologie in der Deutschen Gesellschaft<br />

für Pharmakologie und Toxikologie: Arbeitskreis<br />

Regulatorische Toxikologie<br />

• Länderarbeitskreis Rahmenhygienepläne<br />

• Länderausschuss für Arbeitssicherheit (LASI): Arbeitskreis<br />

Handlungshilfe Mutterschutz<br />

• Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz<br />

(LUBW):<br />

- Arbeitskreis Deponiegas Baden-Württemberg<br />

- Arbeitskreis Vorhaben mit Modellcharakter in der<br />

Altlastenbearbeitung<br />

• Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg<br />

- Arbeitskreis Chemische Innenraumluft<br />

- Arbeitskreis Netzwerk Schimmelpilzberatung in<br />

Baden-Württemberg<br />

- Leitstelle für den Qualitätszirkel Analytische Qualitätssicherung<br />

im Bereich der Innenraumluftmessung<br />

biologischer Schadstoffe in Baden-Württemberg<br />

• Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen:<br />

- Arbeitskreis Probabilistische Expositionsabschätzung<br />

- Arbeitskreis Qualitätssicherung im Noxen-Informationssystem<br />

der Bundesländer<br />

- Beirat des Noxen-Informationssystem (NIS) der<br />

Bundesländer<br />

• Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen und Senioren Baden-Württemberg:<br />

- Arbeitskreis Arbeitsmedizin im Rahmen der<br />

Deutsch-Französischen Zusammenarbeit im Arbeitsschutz<br />

- Arbeitskreis Arbeitspsychologie<br />

- Landesausschuss für Jugendarbeitsschutz<br />

• Sozial- und Arbeitsmedizinische Akademie Baden-<br />

Württemberg e. V. (SAMA): Planungsgruppe Arbeitsmedizin<br />

• Umweltbundesamt (UBA):<br />

- Ausschuss Gesundheitliche Bewertung von Baustoffen<br />

(AgBB)<br />

- Kommission Innenraumlufthygiene<br />

• Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Beratergruppe<br />

Qualitätssicherung<br />

• Verein Deutscher Ingenieure (VDI/DIN):<br />

- Arbeitskreis Bioaerosole und biologische Agenzien<br />

* Luftgetragene Mikroorganismen und Viren<br />

* MVOC, Endoxine, Mykotoxine, Glukane<br />

- Arbeitskreis Erfassen von Schimmelpilzen im Innenraum<br />

- Arbeitskreis Messplanung<br />

• Weltgesundheitsorganisation (WHO): WHO-working<br />

group on noise<br />

Gremien<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


98<br />

Anhang 9<br />

Forschung und Lehre<br />

Forschung und Lehre 1<br />

Vorträge<br />

Aichinger E. Masernsituation weltweit. 2. Reisemedizinischer<br />

Tag, CMT Messe, Stuttgart, 21.01.2012.<br />

Aichinger E. Nosokomialer Ausbruch von RSV-Infektionen,<br />

Heidelberg 2011-2012. Jour Fixe-Besprechung<br />

im Rahmen des PAE-Programms des Robert<br />

Koch-Instituts (RKI), Berlin, 19.04.2012.<br />

Aichinger E. Zusammenfassung des Masernausbruchs<br />

in Baden-Württemberg, 2011 – Und nun? Jour<br />

Fixe-Besprechung im Rahmen des PAE-Programms<br />

des RKI, Berlin, 19.07.2012.<br />

Berg B. Entwicklung des Pflegebedarfs in der Eingliederungshilfe.<br />

Fachtagung der Heimaufsichtsbehörden<br />

SK/LK Karlsruhe, Karlsruhe, 25.01.2012.<br />

Berg B. Zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen<br />

in Deutschland. Expertenworkshop Kinderrehabilitation<br />

der Deutschen Rentenversicherung, Stuttgart,<br />

09.07.2012.<br />

Fischer G. Bedeutung von Schimmelpilzen, Mykotoxinen<br />

und Schimmelpilz-Allergenen in Innenräumen.<br />

Cottbuser Forum Umwelt und Gesundheit,<br />

22. 02.2012.<br />

Fischer G. Gesundheitliche Bewertung von Schimmelpilzen<br />

– Möglichkeiten und Grenzen. Landesarchiv<br />

Baden-Württemberg, Ludwigsburg, 06.-07.10.2012.<br />

Fischer G. Möglichkeiten und Grenzen der Allergiediagnostik<br />

bei Schimmelpilzen. AG Asthmaschulung<br />

im Kindes- und Jugendalter, Kinderkrankenhaus<br />

Ralstedt, Hamburg, 24.10.2012.<br />

Fischer G. Resistenzentwicklung bei Antimykotika.<br />

Bundesinstitut für Risikobwertung, 7. Sitzung Biologische<br />

Gefahren, Berlin, 15.03.2012.<br />

Fischer G. Schimmel – Problem unter Deutschen<br />

Dächern. Behördliche Empfehlungen? 6. Kölner<br />

Schimmelpilzkonferenz der TÜV Rheinland Akademie,<br />

Köln, 07.12.2012.<br />

Fischer G. Schimmelpilze: Aktueller wissenschaftlicher<br />

Stand zur innenraumhygienischen Bedeutung.<br />

11. Umweltmedizinische Jahrestagung IGUMED und<br />

EUROPEAN, Hamburg, 19.-21.10.2012.<br />

Fischer G. Schimmelpilze – die großen Unbekannten?!<br />

– Aktuelles zu neuen und alten Bekannten.<br />

53. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie<br />

und Beatmungsmedizin, Nürnberg, 29.03.-<br />

01.04.2012.<br />

Fischer G. Schimmelpilz-Kontaminationen in Gebäuden<br />

– Gesundheitliche Bewertung und Sanierung.<br />

VDI-Wissensforum, Frankfurt, 23.-24.10.2012.<br />

Fischer G. Zellkultur-basierte In-vitro-Tests zur Wirkung<br />

von Bioaerosolen – Möglichkeiten und Aussagekraft.<br />

16. Pilztagung – Gemeinsame Fachtagung<br />

für Biogene Schadstoffe des VDB/BSS und UBA,<br />

Dessau-Roßlau, 18.-20.06.2012.<br />

Fleischer J. Umsetzung der neuen TrinkwV bei der<br />

Analytik und Sanierung von Legionellenkontaminationen.<br />

AQS Baden-Württemberg, Universität Stuttgart,<br />

Büsnau, 15.03.2012.<br />

Fleischer J. Untersuchung von Trinkwasserinstallationen<br />

auf Legionella spp. nach TrinkwV – Anforderungen<br />

an die Probenahme. Infoveranstaltung<br />

„Legionellen in Trinkwasserinstallationen“, 4baselab<br />

GmbH, Reutlingen, 10.12.2012.<br />

Fromme H, Lahrz T, Kraft M, Grams H, Link B.<br />

Landesuntersuchungsprogramme (LUPE) – Hintergrund<br />

und künftige Entwicklungen. 6. Jahrestagung<br />

der Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und<br />

Präventivmedizin (GHUP), Freiburg, 22.-23.11.2012.<br />

Jaroni H. Beurteilung des Wirkungspfades Boden<br />

– Mensch. Fortbildungsverbund Boden und Altlasten<br />

Baden-Württemberg, Karlsruhe, 19.06.2012.<br />

Jaroni H. Der Pfad Boden – Mensch. Lehrgang<br />

für Probenehmer, Institut für Wasserbau, Stuttgart,<br />

09.03.2012.<br />

Jaroni H. Pfad Boden – Mensch; Risikoabschätzung/Prüfwerte<br />

- Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft<br />

Baden-Würt temberg, FDB Boden/Altlasten,<br />

Altensteig-Wart, 16.-17.10.2012<br />

- VEGAS – Institut für Wasser- und Umweltmodellierung,<br />

Stuttgart, 18.07.2012<br />

1<br />

ohne Aktivitäten im Rahmen von LGA-eigenen Veranstaltungen<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 9 99<br />

Kluge S, Winterer H, Harder J. Risiko Diptamwurzel-<br />

Extrakt in Nahrungsergänzungsmitteln? – Eine Fallserie<br />

toxischer Leberschäden, Singen 2011. 8. Sitzung<br />

BfR-Kommission „Bewertung von Vergiftungen“, Berlin,<br />

24.04.2012.<br />

Körber J. Der Erfolg der HIV-Pharmakotherapie und<br />

seine Konsequenzen für die HIV-/STI-Primärprävention.<br />

Amtsärztetagung Kloster Schöntal, 07.03.2012.<br />

Körber J. HCV- und STI-Infektionsprävention bei<br />

süchtigen und suchtgefährdeten Menschen. Vorstellung<br />

des Hepa-Projektes, AG Aids- und STI-Prävention,<br />

Stuttgart, 19.11.2012.<br />

Körber J. Vorstellung des Projektes „Hilfen für Süchtige<br />

und suchtgefährdete Menschen – Hepa & Co.“,<br />

AG Substitution, Stuttgart, 28.11.2012.<br />

Leykamm B. Gesundheitsförderung – ein möglicher<br />

Aktivitätsschwerpunkt für Bürgermentoren. Veranstaltung<br />

für Bürgermentoren, Paritätisches Bildungswerk,<br />

Stuttgart, 02.03.2012.<br />

Leykamm B. Kommunale Gesundheitskonferenzen<br />

– Einblicke in aktuelle Entwicklungen. 3. Statussymposium<br />

– die Gesundheitsstrategie im Dialog, Stuttgart,<br />

31.10.2012.<br />

Leykamm B. Kommunale Gesundheitskonferenzen.<br />

Selbsthilfetreffen Der Paritätische, Stuttgart,<br />

26.10.2012.<br />

Link B, Fischer G, Otzelberger K, Rebmann A, Bittighofer<br />

PM. Gesundheitliche Bewertung von Wohnungen<br />

anhand einer Checkliste. 6. Jahrestagung<br />

der Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und<br />

Präventivmedizin (GHUP), Freiburg, 22.-23.11.2012.<br />

Oehme R. Dengue, West Nile – neue Entwicklungen.<br />

2. Reisemedizinischer Tag, CMT Messe, Stutt gart,<br />

21.01.2012.<br />

Oehme R. Durch Zecken übertragene Infektionen<br />

- Fortbildungsveranstaltung der Ärzteschaft Biberach,<br />

Biberach, 04.07.2012<br />

- Fortbildungsveranstaltung Selbsthilfegruppe Borreliose,<br />

Karlsruhe, 05.10.2012<br />

Oehme R. Was übertragen Zecken außer Borrelia<br />

burgdorferi und FSME-Viren? 1. Süddeutscher Zeckenkongress,<br />

Universität Hohenheim, Hohenheim,<br />

21.-22.03.2012.<br />

Otzelberger K, Horras-Hun G, Tögel P, Jovanovic S.<br />

Lärmbedingter Hörverlust bei Kindern und Jugendlichen<br />

in Baden-Württemberg. 6. GHUP-Jahrestagung,<br />

Freiburg, 22.-23.11.2012.<br />

Pfaff G. Auswirkungen des Erfassungsalters auf<br />

den dokumentierten Durchimpfungsgrad von Schulanfängern.<br />

Beobachtungen aus Baden-Württemberg<br />

zur Impfstatuserhebung nach § 34 Abs. 11 IfSG.<br />

Workshop des RKI zur Verbesserung der Erfassung<br />

der Impfquoten im Kindes- und Jugendalter, Berlin,<br />

20.09.2012.<br />

Pfaff G. Prävalenz von Amalgam und quecksilberfreien<br />

Füllstoffen bei Kindern und Jugendlichen, Baden-Württemberg<br />

1997-2011. 62. Wissenschaftlicher<br />

Kongress des Bundesverbandes der Ärztinnen und<br />

Ärzte des Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong>es und des<br />

Bundesverbandes der Zahnärzte des Öffentlichen<br />

<strong>Gesundheitsdienst</strong>es, Erfurt, 10.-12.05.2012.<br />

Pfaff G. Weiterentwicklung des Hitzewarnsystems<br />

für Baden-Württemberg. Fachtagung des Ministeriums<br />

für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und<br />

Senioren Baden-Württemberg (SM) für die Heimaufsichtsbehörden,<br />

Bad Herrenalb, 04.05.2012.<br />

Pfaff G. Zukünftige Berichtspflichten zum WHO-<br />

Ziel 2015 „Eliminierung von Masern und Röteln“.<br />

Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Surveillance“, Berlin,<br />

15.-16.11.2012.<br />

Reick D. Interdisziplinäres Management des bundesweit<br />

größten Legionellenausbruchs in Ulm/Neu-<br />

Ulm aus medizinischer Sicht. 4. Eisenacher Symposium,<br />

Eisenach, 30.05.-01.06.2012.<br />

Reick D. Medizinische Hygieneverordnung Baden-<br />

Württemberg. Fürther-Erlanger-Nürnberger Hygienetage<br />

2012, Fürth, 23.-24.10.2012.<br />

Reick D. MRE-Netzwerk aus Sicht des Landesgesundheitsamtes<br />

Baden-Württemberg. Auftraktveranstaltung<br />

des Landratsamtes Calw, Calw, 17.10.2012.<br />

Reick D. Nachweis von Viren – ein Indikator für<br />

die Praxis. AWBR-/TZW-Kolloquium, Karlsruhe,<br />

16.03.2012<br />

Reick D. Netzwerk zur Prävention der Weiterverbreitung<br />

multiresistenter Erreger in Baden-Württemberg.<br />

GHUP-Jahrestagung, Freiburg, 22.-23.11.2012.<br />

Sammet T. Kommunale Gesundheitsförderung<br />

- 1. Gesundheitskonferenz, Karlsruhe, 21.03.2012<br />

- Sitzung zur Gesundheitskonferenz Ludwigsburg,<br />

Ludwigsburg, 17.07.2012.<br />

Schmolz G. Aufgabenstellung für das Landesgesundheitsamt<br />

Baden-Württemberg. Grundkurs Sozialmedizin,<br />

Bad Mergentheim, 26.01.2012.<br />

Schmolz G. Hajj – eine reisemedizinische Herausforderung.<br />

Refresherseminar Reise- und Tropenmedizin,<br />

Stuttgart, 27.10.2012.<br />

Schmolz G. Mass gatherings – Risikostratifizierung<br />

am Beispiel des Hajj. 4. Nationaler Präventionskongress,<br />

Dresden, 27.-29.09.2012.<br />

Schmolz G. Reiseapotheke. Jahrestagung Mediplus,<br />

Köln, 25.02.2012.<br />

Schnell K. Aktuelle Entwicklungen im Netzwerk<br />

Neue Festkultur. Frühjahrstagung der Kommunalen<br />

Suchtbeauftragten, Waiblingen, 07.05.2012.<br />

Schnell K. Der Erste Glücksspieländerungsstaatsvertrag<br />

und das Landglücksspielgesetz Baden-Württemberg.<br />

Beratung und Behandlung pathologischer<br />

Spieler, Münzesheim, 02.12.2012.<br />

Forschung und Lehre<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


100<br />

Anhang 9<br />

Forschung und Lehre<br />

Schnell K. Neueste Entwicklungen zum Thema<br />

Glücksspiel – Spiel nicht bis zur (Glücksspiel-)Sucht.<br />

Heilbronn, 24.09.2012.<br />

Schnell K. Prevnet – ein Informationsportal der<br />

Suchtprävention.<br />

- AG Suchtprävention, Stuttgart, 26.10.2012<br />

- Herbsttagung der Kommunalen Suchtbeauftragten,<br />

Friedrichshafen, 26.11.2012<br />

Schnell K. Rückblick auf die Tagung „Bodycult –<br />

das „neue“ Körperbewusstsein von Jugendlichen“.<br />

AG Suchtprävention, Stuttgart, 16.03.1012.<br />

Schnell K. Suchtprävention am LGA. Aus erster<br />

Hand – Einführungsseminar für Kommunale Suchtbeauftragte,<br />

Bad Herrenalb, 14.12.2012.<br />

Schnell K. Suchtprävention am LGA. LAG Sucht,<br />

Stuttgart, 07.11.2012.<br />

Vehreschild MJGT, Vehreschild J, Wahlers K, Hamprecht<br />

A, Fischer G, de Hoog S, Cornely OA. Fungiscope<br />

– a global database for emerging fungal infections.<br />

Jahrestagung der International Society for<br />

Human and Animal Mycology (ISHAM) 2012, Berlin,<br />

11.-15.06.2012<br />

Volk-Uhlmann C. Gesundheitliche Chancengleichheit<br />

und gesund älter werden. Arbeitstreffen der Altenhilfefachberater,<br />

Karlsruhe, 18.10.2012.<br />

Volk-Uhlmann C. Gesundheitsförderung mit sozial<br />

Benachteiligten. Treffen der Kursverantwortlichen für<br />

Gesundheitsförderung, Stuttgart, 04.12.2012.<br />

Volk-Uhlmann C. Wie geht`s? Gesundheitsförderung<br />

in der Sozialen Stadt. 17. Kongress Armut und<br />

Gesundheit, Berlin, 08.-10.03.2012.<br />

Weidenfeller P. Hygienische Anforderungen im Umgang<br />

mit MRE-Keimträgerschaft. Fachtagung Caritasverband,<br />

Caritas Schulungszentrum Freiburg,<br />

03.05.2012.<br />

Weidenfeller P. Infektionshygiene auf Isolierstationen.<br />

- Hygienetagung Karlsruhe, Städt. Klinikum Karlsruhe,<br />

12.12.2012<br />

- Symposium Hygiene, Klinikum Stuttgart Katharinenhospital<br />

Stuttgart, 03.02.2012<br />

Weidenfeller P. Klinikbegehung durch den ÖGD.<br />

Hygienetagung Karlsruhe, Städt. Klinikum Karlsruhe,<br />

25.05.2012.<br />

Weidenfeller P. MRE-Netzwerk Baden-Württemberg.<br />

- Auftaktveranstaltung MRE-Netzwerk Balingen,<br />

Landratsamt Balingen, 10.10.2012<br />

- Auftaktveranstaltung MRE-Netzwerk Heilbronn,<br />

Rathaussaal Heilbronn, 25.01.2012<br />

- Auftaktveranstaltung MRE-Netzwerk Rastatt,<br />

Kreistag Rastatt, 31.10.2012<br />

Zöllner I. Ergebnisse der Untersuchung einer vermuteten<br />

Krankheitshäufung. Informationsveranstaltung<br />

zu „Krebserkrankungen in Helmlingen“, Rheinau-<br />

Helmlingen, 18.04.2012.<br />

Zöllner I. Zum Stand der Durchimpfung gegen Poliomyelitis<br />

bei Schulanfängern in Baden-Württemberg.<br />

Landtag von Baden-Württemberg, Weltpoliotag, Stuttgart,<br />

27.10.2012.<br />

Buchbeiträge<br />

Bittighofer PM, Weidenfeller P. Arbeitsschutz beim<br />

Ambulanten Operieren. In: Zinn GC (Hrsg.), Tabori E<br />

(Hrsg.), Weidenfeller P (Hrsg.). Ambulantes Operieren<br />

– Praktische Hygiene. 2. Auflage. Pürgen: Verlag<br />

für medizinische Praxis, 2012: 273-300.<br />

Weidenfeller P, Groismann D, Tabori E. Hygiene<br />

in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. In: Zinn<br />

GC (Hrsg.), Tabori E (Hrsg.), Weidenfeller P (Hrsg.).<br />

Ambulantes Operieren – Praktische Hygiene. 2. Auflage.<br />

Pürgen: Verlag für medizinische Praxis, 2012:<br />

195-204.<br />

Weidenfeller P, Heudorf U. Behördliche Überwachung<br />

der ambulanten OP-Praxis. In: Zinn GC (Hrsg.),<br />

Tabori E (Hrsg.), Weidenfeller P (Hrsg.). Ambulantes<br />

Operieren – Praktische Hygiene. 2. Auflage. Pürgen:<br />

Verlag für medizinische Praxis, 2012: 329-334.<br />

Weidenfeller P. Hygienische Anforderungen an die<br />

Urologie und die HNO-Heilkunde. In: Zinn GC (Hrsg.),<br />

Tabori E (Hrsg.), Weidenfeller P (Hrsg.). Ambulantes<br />

Operieren – Praktische Hygiene. 2. Auflage. Pürgen:<br />

Verlag für medizinische Praxis, 2012: 191-194.<br />

Weidenfeller P. Hygienische Aspekte der Wundheilung.<br />

In: Zinn GC (Hrsg.), Tabori E (Hrsg.), Weidenfeller<br />

P (Hrsg.). Ambulantes Operieren – Praktische<br />

Hygiene. 2. Auflage. Pürgen: Verlag für medizinische<br />

Praxis, 2012: 77-82.<br />

Weidenfeller P. Reinigung und Desinfektion der<br />

Praxis. In: Zinn GC (Hrsg.), Tabori E (Hrsg.), Weidenfeller<br />

P (Hrsg.). Ambulantes Operieren – Praktische<br />

Hygiene. 2. Auflage. Pürgen: Verlag für medizinische<br />

Praxis, 2012: 67-76.<br />

Weidenfeller P. Wäschemanagement der OP-Praxis.<br />

In: Zinn GC (Hrsg.), Tabori E (Hrsg.), Weidenfeller<br />

P (Hrsg.). Ambulantes Operieren – Praktische<br />

Hygiene. 2. Auflage. Pürgen: Verlag für medizinische<br />

Praxis, 2012: 63-66.<br />

Zinn G, Tabori E, Weidenfeller P. Spezielle Hygienemaßnahmen<br />

in der Ophthalmochirurgie. In:<br />

Zinn GC (Hrsg.), Tabori E (Hrsg.), Weidenfeller P<br />

(Hrsg.). Ambulantes Operieren – Praktische Hygiene.<br />

2. Auflage. Pürgen: Verlag für medizinische Praxis,<br />

2012: 157-172.<br />

Zinn G, Weidenfeller P, Becker J. Hygienisch-mikrobiologische<br />

Kontrollen. In: Zinn GC (Hrsg.), Tabori E<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 9 101<br />

(Hrsg.), Weidenfeller P (Hrsg.). Ambulantes Operieren<br />

– Praktische Hygiene. 2. Auflage. Pürgen: Verlag<br />

für medizinische Praxis, 2012: 265-272.<br />

Zeitschriftenartikel<br />

Aichinger E, Gillesberg-Lassen S, Matysiak-Klose D,<br />

Takla A. Aktuelle Epidemiologie und Erfahrungen aus<br />

Ausbruchsuntersuchungen 2010/2011. Epidemiologisches<br />

Bulletin 2012; 19: 165-172.<br />

Boone I, Wagner-Wiening C, Reil D, Jacob J, Rosenfeld<br />

UM, Ulrich RG, Lohr D, Pfaff G. Rise in the<br />

number of notified human hantavirus infections since<br />

October 2011 in Baden-Württemberg, Germany. Eurosurveillance<br />

2012; 17(21): pii=20180.<br />

Claessen H, Genz J, Bertram B, Trautner C, Giani<br />

G, Zöllner I, Icks A. Evidence for a considerable<br />

decrease in total and cause-specific incidences of<br />

blindness in Germany. European Journal of Epidemiology<br />

2012; June 19, Epub ahaed of print.<br />

Ettinger J, Hofmann J, Enders M, Tewald F,<br />

Oehme R, Rosenfeld UM, Ali HS, Schlegel M, Essbauer<br />

S, Osterberg A, Jacob J, Reil D, Klempa B, Ulrich<br />

RG, Kruger DH. Multiple synchronous outbreaks<br />

of Puumala virus, Germany, 2010. Emerging Infectious<br />

Diseases 2012; 18(9): 1461-1464.<br />

Fischer G. Mykotoxinbildung von Schimmelpilzen<br />

in Baumaterialien und deren gesundheitliche Bedeutung.<br />

Umweltmed Forsch Prax 2012; 17(3): 135.<br />

Link B, Gabrio T, Zöllner I, Jaroni H, Piechotowski I,<br />

Schilling B, Felder-Kennel A, Flicker-Klein A, König M,<br />

Maisner V, Schick KH, Fischer G. Decrease of internal<br />

exposure to chlororganic compounds and heavy<br />

metals in children in Baden-Wuerttemberg between<br />

1996/1997 and 2008/2009. Int J Hyg Environ Health<br />

2012; 215(2): 196-201.<br />

Gehringer H, Schacht E, Maylaender N, Zeman E,<br />

Kaysser P, Oehme R, Pluta S, Splettstoesser WD.<br />

Presence of an emerging subclone of Francisella tularensis<br />

holarctica in Ixodes ricinus ticks from southwestern<br />

Germany. Ticks and Tick Borne Diseases<br />

2012; 6: 1877-1895.<br />

Geis S, Prifert C, Weissbrich B, Lehners N, Egerer G,<br />

Eisenbach C, Buchholz U, Aichinger E et al. Molecular<br />

characterization of a Respiratory Syncytial Virus<br />

(RSV) outbreak in a hematology unit, Heidelberg,<br />

Germany. Journal of Clinical Microbiology 2012; Oct<br />

24, Epub ahead of print.<br />

Huy C, Kuhn D, Schneider S, Zöllner I. Seasonal<br />

waves of influenza and cause-specific mortality<br />

in Germany. Central European Journal of Medicine<br />

2012; 7: 450-456.<br />

Link B, Gabrio T, Mann V, Schilling B, Maisner V,<br />

König M, Flicker-Klein A, Zöllner I, Fischer G. Polybrominated<br />

diphenyl ethers (PBDE) in blood of children<br />

in Baden-Wuerttemberg between 2002/03 and<br />

2008/09. International Journal of Hygiene and Environmental<br />

Health 2012; 215: 224-228.<br />

Sammet T. Die Landesinitiative „Gesund aufwachsen<br />

und leben in Baden-Württemberg“. In: Gesundheit<br />

Berlin-Brandenburg (Hrsg.). Newsletter des Kooperationsverbundes<br />

zum kommunalen Partnerprozess<br />

„Gesund aufwachsen für alle!“. Berlin: Gesundheit<br />

Berlin-Brandenburg 2012.<br />

Sander I, Zahradnik E, van Kampen V, Kespohl H,<br />

Stubel H, Fischer G, Brüning T, Bünger J, Raulf-Heimsoth<br />

M. Development and application of mold antigen-specific<br />

enzyme-linked immunosorbent assay<br />

(Elisa) to quantify airborne antigen exposure. Journal<br />

of Toxicology and Environmental Health Part A<br />

2012; 75: 1185-1193.<br />

Schmolz G. Gründung reisemedizinischer Qualitätszirkel<br />

in Gesundheitsämtern. Epidemiologischer<br />

Wochenbericht 28/2012, LaGeSo Berlin.<br />

Skuballa J, Petney T, Pfäffle M, Oehme R, Hartelt K,<br />

Fingerle V, Kimmig P. Occurrence of different Borrelia<br />

burgdorferi sensu lato genospecies including B. afzelii,<br />

B. bavariensis, and B. spielmanii in hedgehogs<br />

(Erinaceus spp.) in Europe. Ticks and Tick Borne Diseases<br />

2012; 3(1): 8-13.<br />

Wyer MD, Wyn-Jones AP, Kay D, Au-Yeung HK,<br />

Gironés R, López-Pila J, de Roda Husman AM,<br />

Rutjes S, Schneider O. Relationships between human<br />

ade noviruses and faecal indicator organisms<br />

in European recreational waters. Water Research<br />

2012; 46: 4130-4141.<br />

Zöllner I, Gabrio T, Weidner U, Horras-Hun G,<br />

Knebel H, Gottfried A, Hack U, Miljanic T, Link B,<br />

Fischer G. Sensibilisierung gegenüber Schimmelpilzen<br />

bei Erwachsenen in Baden-Württemberg<br />

2010/11. Umweltmedizin in Forschung und Praxis<br />

2012; 17: 173-181.<br />

Rezensionen<br />

Schmolz G: Jelinek T (Hrsg.). Kursbuch Reisemedizin<br />

– Beratung, Prophylaxe, Reise mit Erkrankungen.<br />

Thieme 2012, für Flug-, Tropen-, Reisemedizin 5/2012.<br />

Schmolz G: Petersen E et al. Infectious Diseases –<br />

A Geographic Guide, Wiley Blackwell 2011, für Flug-,<br />

Tropen-, Reisemedizin 2/2012.<br />

Poster<br />

Aichinger E, Fischer M, Müller HJ, Zimmermann S,<br />

Heeg K, Klittich G, Raithel K, Wagner-Wiening C,<br />

Pfaff G. Ausscheidungsdauer von EHEC O104:H4<br />

bei Teilnehmern eines Theaterdinners, Baden-Württemberg,<br />

2011. 62. Wissenschaftlicher Kongress<br />

Forschung und Lehre<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


102<br />

Anhang 9<br />

Forschung und Lehre<br />

des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des<br />

Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong>es und des Bundesverbandes<br />

der Zahnärzte des Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong>es,<br />

Erfurt, 10.-12.05.2012,<br />

Aichinger E, Zimmermann E, Prager R, Mauder N,<br />

Klittich G, Pfaff G. An outbreak of listeriosis traced to<br />

an industrial fish slicer, Germany, 2010-2011. Sixth<br />

European Scientific Conference on Applied Infectious<br />

Disease Epidemiology, Edinburgh, Schottland,<br />

24.-26.10.2012.<br />

Huesmann B. Zentrum für Bewegungsförderung<br />

Baden-Württemberg. 3. Statussymposium zur Umsetzung<br />

der Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg,<br />

Stuttgart, 31.10.2012.<br />

Körber J. STI-Beratung und -Testung. Standards für<br />

die Gesundheitsämter in Baden-Württemberg. STI-Jubiläumskongress<br />

der Deutschen STI-Gesellschaft,<br />

Berlin, 14.-16.06.2012.<br />

Piechotowski I, Rohnert K, Wagner-Wiening C,<br />

Weh M, Keller S, Pfaff G, Burghardt J. Zielgruppenspezifische<br />

Impfaufklärung – Der Lehrerkoffer Impfen.<br />

62. Wissenschaftlicher Kongress des Bundesverbandes<br />

der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen<br />

<strong>Gesundheitsdienst</strong>es und des Bundesverbandes der<br />

Zahnärzte des Öffentlichen <strong>Gesundheitsdienst</strong>es, Erfurt,<br />

10.-12.05.2012.<br />

Sammet T. Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg.<br />

Beteiligte Kommunen der Landesinitiative.<br />

3. Statussymposium zur Umsetzung<br />

der Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg, Stuttgart,<br />

31.10.2012<br />

Volk-Uhlmann C. Wie geht´s? Gesundheitsförderung<br />

in der Sozialen Stadt. Fachtagung zum Praxistransfer,<br />

Stuttgart, 15.02.2012.<br />

Weidenfeller P, Reick D, Schmolz G. Curriculare<br />

klinikhygienische Fortbildung für Ärzte des ÖGD.<br />

6. GHUP-Jahrestagung, Freiburg, 22.-23.11.2012.<br />

Lehraufträge<br />

Bittighofer PM. Arbeits- Sozial- und Umweltmedizin:<br />

Vorlesung „Berufskrankheiten“, Betriebsbesuch.<br />

Universität Ulm.<br />

Bittighofer PM. Das Berufskrankheitenverfahren.<br />

Aufbaukurs Sozialmedizin, Kursblock E. Sozial- und<br />

Arbeitsmedizinische Akademie Baden-Württemberg<br />

e. V. (SAMA), Stuttgart, Ulm.<br />

Bittighofer PM. Referate in den Theoretischen<br />

Kursen für Arbeitsmedizin A, B, C und in weiteren<br />

arbeitsmedizinischen Veranstaltungen. SAMA, Stuttgart,<br />

Ulm.<br />

Bittighofer PM. Referate in den Weiterbildungskursen<br />

zur Qualifikation arbeitsmedizinischer Assistenten.<br />

Technische Akademie Esslingen.<br />

Böhme MWJ. Unterrichtsveranstaltungen im Rahmen<br />

des Heidelberger Curriculums Medicinale HEI-<br />

CUMED. Universität Heidelbberg.<br />

Fischer G. Mikrobiologische Diagnostik von Schimmelpilzen.<br />

Scientia Akademie e. V., Systemische Pilzinfektionen,<br />

Charité Berlin.<br />

Fischer G. Vorlesung Mykologie. MTA-Schule Katharinen-Hospital<br />

Stuttgart.<br />

Fischer S, Kirch A, Oehme R. Mikrobiologische Diagnostik<br />

in der Humanmedizin. Universität Hohenheim.<br />

Jaroni H. Hygiene, Physiologie. MTA-Schule Katharinen-Hospital<br />

Stuttgart.<br />

Körber J. Sucht – Interventions- und Präventionsmöglichkeiten.<br />

Evangelische Hochschule Ludwigsburg.<br />

Link B. Vorlesung „Umwelt + Gesundheit“ – Teilbereich<br />

Wohnen und Gesundheit. Ludwig-Maximilians-<br />

Universität München, 11.05.2012.<br />

Müller-Barthelmeh R. Arbeitsmedizinische Vorsorge<br />

im Strahlenschutz. Forschungszentrum Karlsruhe.<br />

Müller-Barthelmeh R. Referate in den Theoretischen<br />

Kursen für Arbeitsmedizin A, B, C und in weiteren<br />

arbeitsmedizinischen Veranstaltungen. SAMA,<br />

Stuttgart, Ulm.<br />

Pfaff G. Infektionsschutzgesetz. Landesakademie<br />

Baden-Württemberg für Veterinär- und Lebensmittelwesen<br />

(AkadVet).<br />

Zöllner I. Einführung in Statistik mit SPSS. Hochschule<br />

Ludwigsburg.<br />

Zöllner I. Epidemiologie/Statistische Methoden.<br />

Universität Hohenheim.<br />

Zöllner I. Planung klinischer Studien. Universität<br />

Hohenheim.<br />

Zöllner I. Surveillance. Universität Mainz (EUMSE).<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 10 103<br />

Pressemitteilungen<br />

13.01.2012<br />

Hantaviren – Erkrankungen in Baden-Württemberg<br />

nehmen zu – Das Landesgesundheitsamt empfiehlt<br />

Schutzmaßnahmen für Tätigkeiten mit erhöhtem Infektionsrisiko<br />

(Regierungspräsidium Stuttgart)<br />

06.02.2012<br />

Grippeaktivität in Baden-Württemberg steigt an –<br />

Influenza-Virustyp A(H3N2) löst Schweinegrippe als<br />

häufigsten Virustyp ab<br />

(Regierungspräsidium Stuttgart)<br />

09.03.2012<br />

Hantaviren weiter auf dem Vormarsch – Das Landesgesundheitsamt<br />

weist auf Schutzmaßnahmen bei<br />

Tätigkeiten mit Brennholz und Kontakt zu Mäuseausscheidungen<br />

in betroffenen Gebieten hin<br />

(Regierungspräsidium Stuttgart)<br />

23.03.2012<br />

Welttuberkulosetag am 24. März – Immer noch Kindertuberkulose<br />

in Baden-Württemberg – Alarmierende<br />

Zunahme von Infektionen mit Tuberkulose-Erregern,<br />

die nicht mehr durch die gängigen Tuberkulose-Medikamente<br />

behandelbar sind<br />

(Regierungspräsidium Stuttgart)<br />

29.03.2012<br />

Symposium „Wohnen und Gesundheit" – Sozialministerium<br />

und Landesgesundheitsamt entwickeln Leitfaden<br />

für gesundes Wohnen<br />

(Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen und Senioren Baden-Württemberg)<br />

04.05.2012<br />

Europawoche – Aktionstag mit Beteiligung Landesgesundheitsamt<br />

– Gesundheitscheck Diabetes in neun<br />

Sprachen verfügbar<br />

(Regierungspräsidium Stuttgart)<br />

23.05.2012<br />

Gesundheit der Menschen in Baden-Württemberg ist<br />

ein wichtiger Standortfaktor – Das Landesgesundheitsamt<br />

schafft hierfür wichtige Voraussetzungen<br />

(Regierungspräsidium Stuttgart)<br />

09.06.2012<br />

Faltblatt "Schütteln von Babys ist lebensgefährlich"<br />

in türkischer und russischer Sprache<br />

(Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen und Senioren Baden-Württemberg)<br />

18.06.2012<br />

Preisverleihung beim Nichtraucherwettbewerb "BE<br />

SMART – DON'T START"<br />

(Gemeinsame Pressemitteilung des Ministeriums für<br />

Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />

Baden-Württemberg, des Regierungspräsidiums<br />

Stuttgart und der AOK Baden-Württemberg)<br />

30.06.2012<br />

Badegewässerkarte 2012 veröffentlicht<br />

(Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen und Senioren Baden-Württemberg)<br />

07.09.2012<br />

Hantavirus-Erkrankungen in Baden-Württemberg<br />

rückläufig<br />

(Regierungspräsidium Stuttgart)<br />

24.09.2012<br />

Tag der Zahngesundheit 2012<br />

(Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen und Senioren Baden-Württemberg)<br />

24.09.2012<br />

„Spielverderber – Die Sucht verdirbt mehr als nur das<br />

Spiel!“ – Bundesweiter Aktionstag Glücksspielsucht<br />

(Gemeinsame Pressemitteilung des Ministeriums für<br />

Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />

Baden-Württemberg und des Regierungspräsidiums<br />

Stuttgart)<br />

17.10.2012<br />

Erste Hinweise auf frühen Beginn der Influenzawelle<br />

– Sozialministerin Katrin Altpeter und Landesgesundheitsamt<br />

rufen zur Grippeimpfung auf<br />

(Gemeinsame Pressemitteilung des Ministeriums für<br />

Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />

Baden-Württemberg und des Regierungspräsidiums<br />

Stuttgart)<br />

21.12.2012<br />

Gesundheit – Dengueviren-Erkrankungen bei Reiserückkehrern<br />

aus tropischen und subtropischen Regionen<br />

nehmen zu – Landesgesundheitsamt empfiehlt<br />

Vorsorge bei Fernreisen zum Jahreswechsel<br />

(Regierungspräsidium Stuttgart)<br />

Pressemitteilungen<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


104<br />

Anhang 11<br />

Fachpublikationen<br />

Fachpublikationen<br />

Allgemeine Hygiene und Infektionsschutz<br />

• Leitfaden Praxishygiene – Hygiene in der Arztpraxis<br />

und beim Ambulanten Operieren; Aktualisierung<br />

der 3. überarbeiteten Neuauflage<br />

• Leitlinien zum Q-Fieber – Maßnahmen im Falle des<br />

Auftretens von Q-Fieber (Merkblatt)<br />

Gesundheitsförderung, Prävention, Landesarzt<br />

für behinderte Menschen<br />

• AG Standortfaktor Gesundheit. Abschlussbericht<br />

der Projektgruppe „Weiterentwicklung der Primärprävention<br />

und Gesundheitsförderung für Kinder<br />

und Jugendliche“ (Hrsg. Ministerium für Arbeit und<br />

Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg.<br />

• Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg.<br />

Angebote und Handlungshilfen der Gesundheitsförderung;<br />

3. Auflage.<br />

• Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg<br />

– Gesundheitsförderung mit allen in Kindertageseinrichtungen<br />

– eine soziallagenbezogene und<br />

integrative Perspektive mit den Schwerpunkten Ernährung<br />

und Bewegung; 2. unveränderte Auflage.<br />

• Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg<br />

– Handbuch zur kommunalen Gesundheitsförderung;<br />

2. aktualisierte Auflage.<br />

• Infodienst Gesundheitsförderung, Nr. 5-6/2012<br />

• Meine Mutter/mein Vater wird extrem vergesslich – Ist<br />

das normal im Alter oder Hinweis auf eine Demenz?<br />

(in russischer und in türkischer Sprache)<br />

• Präventive Hausbesuche im Spannungsfeld zwischen<br />

Ehren- und Hauptamt – Dokumentation Impulskonferenz<br />

Baden-Württemberg<br />

• Standards zur HIV-Beratung und -Testung (klassischer<br />

HIV-Test und HIV-Schnelltest)<br />

• Standards zur STI-Beratung und -Testung für die<br />

Gesundheitsämter in Baden-Württemberg<br />

• Wie geht‘s? Gesundheitsförderung in der Sozialen<br />

Stadt – Evaluation und Dokumentation.<br />

Epidemiologie, Gesundheitsberichterstattung<br />

• Impfprävalenz und Immunschutz gegenüber Masern,<br />

Mumps, Röteln und FSME bei Viertklässlern<br />

in Baden-Württemberg 2008/09<br />

• Infektionskrankheiten aus 10 Jahren – Infektionsbericht<br />

für Baden-Württemberg 2001-2010<br />

• Meldepflichtige Infektionskrankheiten in Baden-<br />

Württemberg 2003-2008, Teil 2: Zeitreihen wöchentlich<br />

gemeldeter Fallzahlen<br />

Arbeitsmedizin, Umweltbezogener Gesundheitsschutz<br />

• Checkliste Biostoffverordnung: Krankenhaus<br />

• Hantavirus-Erkrankungen und Waldkindergärten<br />

(Merkblatt)<br />

• Monitoring Gesundheit und Umwelt Untersuchung<br />

2008/09 – Ergebnisse und Bewertung<br />

• Monitoring Gesundheit und Umwelt, Untersuchung<br />

2008/09 – Anhang<br />

• Wohnen und Gesundheit – Auswertung wohnungsbezogener<br />

Daten aus den Untersuchungen 2007/08<br />

und 2008/09 im Rahmen des Monitorings Gesundheit<br />

und Umwelt, 2. Auflage<br />

Sonstiges<br />

• Amtsärztliche Fortbildung 2011 – Begutachtungen<br />

im Rahmen von Dienstunfällen und bei Hörstörungen<br />

• Aus-, Fort- und Weiterbildung Hygiene 2013<br />

- Gesamtprogramm<br />

- Desinfektoren<br />

- Hygienebeauftragte Ärzte<br />

- Hygiene in Pflegeeinrichtungen<br />

- Hygiene in Praxen<br />

• LGA-<strong>Jahresbericht</strong> 2011<br />

• Metabolisches Syndrom/Diabetes mellitus – Aktuelle<br />

Aspekte zu Früherkennung und Primärprävention<br />

– Dokumentation des LGA-Symposiums 2012.<br />

• Veranstaltungsprogramm 2013 – ÖGD, Landesarzt<br />

für behinderte Menschen, Arbeitsmedizin<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 12 105<br />

Lageplan Nordbahnhofstraße 135<br />

siehe Wegbeschreibung<br />

aus Richtung Heilbronn<br />

und Karlsruhe<br />

Nordbahnhof<br />

Lageplan<br />

Nordbahnhof<br />

Goppeltstraße<br />

Nordbahnhof<br />

Landesgesundheitsamt<br />

Nordbahnhofstr. 135<br />

Pragfriedhof<br />

Nordbahnhof<br />

Mittnachtstraße<br />

Anreise mit dem Auto<br />

Aus Richtung Heilbronn<br />

Verlassen Sie die A81 an der Anschlussstelle (17)<br />

Stuttgart-Zuffenhausen in Richtung Stuttgart<br />

und fahren Sie auf die B10. Folgen Sie dem Straßenverlauf.<br />

Kurz nach dem Ortsschild Stuttgart<br />

stoßen Sie rechts abbiegend auf die Heilbronner<br />

Straße (B10). Folgen Sie dem Straßenverlauf bis<br />

zur Pragstraße. Achtung! Nicht in die Unterführung<br />

(B10) fahren. (Ab hier siehe oberes Kartendrittel)<br />

Nach Überquerung des „Pragsattels“<br />

Richtung „Wilhelma“, Bad Cannstatt rechts in die<br />

Nordbahnhofstraße einbiegen, dann links in die<br />

Ehmannstraße. Folgen Sie dem Straßenverlauf.<br />

Biegen Sie unmittelbar nach der Unterführung<br />

rechts in die Rosensteinstraße. An deren Ende<br />

stoßen Sie wieder auf die Nordbahnhofstraße.<br />

Links abbiegen. Nach ca. 100 m sehen Sie auf<br />

der rechten Seite das LGA.<br />

Türlenstraße<br />

(Bürgerhospital)<br />

Milchhof<br />

Aus Richtung Karlsruhe<br />

Wechseln Sie am Autobahndreieck (19) Leonberg<br />

von der A8 auf die A81 in Richtung Würzburg.<br />

Ab hier siehe Anfahrtsbeschreibung aus Richtung<br />

Heilbronn.<br />

Aus Richtung München<br />

siehe Wegbeschreibung<br />

aus Richtung München<br />

Hauptbahnhof Stuttgart<br />

Richtung Marbach (N),<br />

Bietigheim oder Weil der Stadt<br />

Richtung Zuffenhausen/Mönchfeld<br />

Verlassen Sie die A8 bei der Ausfahrt Stuttgart-<br />

Degerloch und folgen Sie der B27 in Richtung<br />

S-Zentrum. Bleiben Sie jeweils auf der rechten<br />

Fahrspur bis hinunter ins Stadtzentrum. In der<br />

Charlottenstraße (B27), an der großen Kreuzung<br />

rechts in die Konrad-Adenauer-Straße (B14) abbiegen.<br />

Bei der nächsten Ausfahrt die B14 gleich<br />

wieder in Richtung Hauptbahnhof verlassen. (Ab<br />

hier siehe unteres Kartendrittel) Vor dem Hauptbahnhof<br />

rechts in die Cannstatter Straße, dann<br />

links in die Wolframstraße abbiegen. Dann rechts<br />

in die Nordbahnhofstraße und wieder rechts in die<br />

Rosensteinstraße. Folgen Sie dem Straßenverlauf<br />

für 1,1 km. Dann nicht der Hauptverkehrsführung<br />

durch die Unterführung folgen (siehe Plan),<br />

sondern weiter geradeaus (dazu links einordnen).<br />

Sie stoßen dann wieder auf die Nordbahnhofstraße.<br />

Links abbiegen. Nach ca. 100 m sehen<br />

Sie auf der rechten Seite das LGA.<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


106<br />

Anhang 13<br />

Stichwortverzeichnis<br />

A<br />

Stichwortverzeichnis<br />

Altenpfleger 34, 37<br />

Arbeitsstelle Frühförderung Baden-<br />

Württemberg 46<br />

Arztpraxen 34<br />

Ausbruchsuntersuchung<br />

Epidemiologie 11<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung 34, 35, 90<br />

B<br />

Behinderung 22<br />

Berufskrankheiten<br />

Übersicht 64<br />

Betreuung 22<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement 28<br />

Bewegung 27<br />

Bewegungsangebote 24<br />

Bindung 22<br />

C<br />

Cooling Centres 25<br />

D<br />

Desinfektoren 34<br />

Deutsche Akkreditierungsstelle 30<br />

E<br />

EHEC 17<br />

Entwicklungsrisiko 22<br />

Entwicklungsverzögerung 22<br />

Ermächtigungen<br />

arbeitsmedizinische Vorsorge 65<br />

Ernährung 27<br />

Erster Glücksspieländerungsstaatsvertrag 23<br />

F<br />

Fortbildung 37<br />

Frühförderung 22<br />

Frühsommer-Meningoenzephalitis 13<br />

G<br />

Generationenübergreifende Angebote 24<br />

Gesundheitsämter 35<br />

Gesundheitskonferenz 29<br />

Gruppenerkrankungen 45<br />

H<br />

Hantavirus 15<br />

Epidemiologie 16<br />

HIV 12<br />

Hygiene 34, 37<br />

Hygienebeauftragte 37<br />

Hygienebeauftragte Ärzte 34<br />

Hygienefachkräfte 34<br />

I<br />

Infektionsdaten<br />

Infektionsbericht 33<br />

Infektionsschutz 34, 37<br />

Infraschall 19<br />

Inzidenz 32<br />

K<br />

Kinderschutz 22<br />

Klimaanpassungsstrategie 25<br />

Kommunale Gesundheitsförderung 26<br />

Kommunale Gesundheitskonferenzen 47<br />

Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit<br />

27<br />

Krankenhaushygiene 45<br />

Krankenpfleger 37<br />

Krebs<br />

Krebslokalisationen 32<br />

Krebsrisikofaktoren 32<br />

Kreislauferkrankungen 21<br />

L<br />

Landesarzt für behinderte Menschen 46<br />

Landesglücksspielgesetz 23<br />

Lungenkrebs 32<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Anhang 13 107<br />

M<br />

Masern<br />

neues Berichtsformat 10<br />

Microarray-Technik 18<br />

Mortalität 32<br />

O<br />

<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Gesundheitsdienst</strong> 35<br />

Ökologie von Zecken 14<br />

One-Health 9<br />

P<br />

PATH 2<br />

OGENSCAN 18<br />

Pflegeeinrichtungen 34, 37<br />

Psychische Gesundheit 27<br />

Q<br />

Q-Fieber 45<br />

S<br />

S3-Labor 45<br />

Salmonellose 9<br />

Salmonellosebekämpfung 9<br />

Selbsthilfe 29<br />

Serogruppen 17<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

Dienstgeschäfte 65<br />

Stadt<br />

Stadtklima 29<br />

Stadtplanung 24<br />

Sterblichkeit 21<br />

Surveillance 17<br />

T<br />

Teilhabe 47<br />

Tieffrequenter Hörschall 19<br />

Todesursachen 21<br />

Trinkwasser<br />

Trinkwasserüberwachung 30<br />

Trinkwasserverordnung 30<br />

U<br />

Übergewicht 20<br />

W<br />

Wasserhygiene 45, 51<br />

Z<br />

Zahnarztpraxis 36<br />

Zeckenübertragene Erkrankungen 14<br />

Stichwortverzeichnis<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012


Regierungspräsidium Stuttgart<br />

Nordbahnhofstr. 135 · 70191 Stuttgart<br />

Telefon 0711 904-35000 · Fax 0711 904-35010 · abteilung9@rps.bwl.de<br />

www.gesundheitsamt-bw.de · www.rp-stuttgart.de

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