Schimmelpilze im Innenraum - Gesunde Sachsen
Schimmelpilze im Innenraum - Gesunde Sachsen
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Die bloße routinemäßige Schadensbearbeitung kann aus den genannten Gründen für den ÖGD kein<br />
ausreichender Maßstab sein.<br />
Als grobe richtungsweisende Kriterien für die praktische fallbezogene Arbeit der Gesundheitsämter können<br />
empfohlen werden:<br />
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die Konzentration auf hygienisch und medizinisch relevante Fragestellungen,<br />
der präventiven Beratung einen hohen Stellenwert beizumessen,<br />
Problemen mit einem öffentlichen Interesse eine Vorrangstellung einzuräumen (z. B. in Schulen<br />
oder anderen Gemeinschaftseinrichtungen),<br />
mikrobiologische Umgebungsbefunde stets <strong>im</strong> Kontext mit der vorliegenden Hygienesituation<br />
zu bewerten (Ortsbesichtigung obligat),<br />
auf indikationsgerechten Einsatz von Laboranalytik und Messtechnik zu achten, nach vorgeschalteter<br />
Prüfung, inwiefern evtl. einfachere Methoden ausreichen,<br />
den jeweils aktuellen Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse der Medizin und Hygiene zu berücksichtigen,<br />
wesentliche Ergebnisse aufzuarbeiten, der Fachöffentlichkeit zugänglich zu machen und entsprechende<br />
Schlussfolgerungen zu ziehen.<br />
Der ÖGD in <strong>Sachsen</strong> n<strong>im</strong>mt die aktuellen Herausforderungen auf diesem Gebiet der Hygiene und Umweltmedizin<br />
entsprechend den veränderten Gegebenheiten selbstverständlich an, wobei die Entscheidungen<br />
über die jeweils konkreten Aktivitäten die Gesundheitsbehörden schließlich eigenverantwortlich<br />
treffen.<br />
Auf Seiten der LUA ist der geplante Erhalt und die Konzentration des Aufgabenfeldes Umweltmykologie<br />
in der Hygieneabteilung in Chemnitz ein positives Signal und Voraussetzung für eine anforderungsgerechte<br />
Unterstützung der betreffenden Ämter auf dem fachlich erforderlichen Niveau (mögliche LUA-<br />
Leistungen sind <strong>im</strong> Text mit Kursivdruck gekennzeichnet).<br />
Die folgenden fachlichen Empfehlungen bieten eine diskussionsoffene Grundlage für eine besser abgest<strong>im</strong>mte<br />
Verfahrensweise innerhalb des ÖGD in <strong>Sachsen</strong>. Das Hauptaugenmerk gilt dabei zwei Fragen,<br />
die sich <strong>im</strong>mer wieder bei den von den Gesundheitsämtern an die LUA herangetragenen Fällen stellen:<br />
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Welche Aktivitäten und Methoden (u. a. Beratung, Besichtigung, Probenahme, Aufarbeitung, Best<strong>im</strong>mung)<br />
sind aus der Sicht des ÖGD bei best<strong>im</strong>mten Problemen sinnvoll?<br />
Welcher Aufwand erscheint aus der Sicht des ÖGD bei den unterschiedlichen Problemen jeweils<br />
vertretbar?<br />
Es wird sich nicht ermöglichen lassen, die Vielzahl unterschiedlicher Anlässe und Probleme, die zu den<br />
Konsultationen in den Hygieneabteilungen der Gesundheitsämter führen, mit einer der jeweils vorgeschlagenen<br />
Vorgehensweisen in jedem Falle allumfassend abzudecken.<br />
Es ist aber aus pragmatischen Gründen erstrebenswert und unter wissenschaftlichen Aspekten durchaus<br />
geboten, eine gewisse Einheitlichkeit der Verfahrensweise zu wahren, zumal den speziellen Fragestellungen<br />
oft die gleichen Grundprobleme zugrunde liegen.<br />
Die Erarbeitung erfolgte in fachlicher Anlehnung an entsprechende Handlungshilfen der <strong>Innenraum</strong>lufthygiene-Kommission<br />
des Umweltbundesamtes (sog. "Sch<strong>im</strong>melpilzleitfaden", UBA 2002), die auf die<br />
spezifischen Belange des Öffentlichen Gesundheitsdienstes zuzuschneiden waren.<br />
Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen (LUA) <strong>Sachsen</strong> | 2