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Schimmelpilze im Innenraum - Gesunde Sachsen

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der erforderliche Ausschluss eines relevanten Sch<strong>im</strong>melpilzbefalls bei Vorliegen von Wandfeuchteproblemen<br />

oder Problemkonstruktionen,<br />

die erforderliche Untersetzung der Sanierungsdringlichkeit bei Vorliegen eines Sch<strong>im</strong>melschadens,<br />

insbesondere bei Exponierten, die Risikogruppen angehören (z. B. in Kindereinrichtungen),<br />

das Erfordernis einer Sanierungskontrolle (z. B. <strong>im</strong> Falle ausgeprägter Schäden und Exposition von<br />

Risikopersonen),<br />

das Vorliegen suspekter Geruchsbelastungen mit "modrig-muffiger" Geruchsnote,<br />

die erforderliche Beurteilung des Einflusses dominanter Außenluftemittenten auf den <strong>Innenraum</strong><br />

(z. B. <strong>im</strong> Nahbereich einer Kompostieranlage),<br />

gerichtliche Anforderungen.<br />

Aussagekraft der Luftke<strong>im</strong>messung<br />

Obgleich entsprechende Beziehungen zwischen dem Auftreten von Feuchte- und Sch<strong>im</strong>melschäden <strong>im</strong><br />

<strong>Innenraum</strong> und best<strong>im</strong>mten Gesundheitsbeeinträchtigungen (hauptsächlich die Atemwege betreffend)<br />

kasuistisch und epidemiologisch hinreichend belegt wurden, sind die wissenschaftlichen Kenntnisse<br />

über die zugrundeliegenden pathogenetischen Zusammenhänge und Wirkungsmechanismen noch sehr<br />

lückenhaft.<br />

Es war daher bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt für keine der <strong>im</strong> <strong>Innenraum</strong> praktizierten Methoden zur<br />

Sch<strong>im</strong>melpilzuntersuchung möglich, dosisbezogene Aussagen zur Gesundheitsgefährdung abzuleiten<br />

(weder für Ke<strong>im</strong>konzentrationen noch für MVOC-Konzentrationen o. a.).<br />

Das Umweltbundesamt empfiehlt daher keinen auf der Basis gesundheitsbezogener Risikoabschätzungen<br />

abgeleiteten Richtwert für die Sch<strong>im</strong>melpilzsporenkonzentration in der <strong>Innenraum</strong>luft.<br />

Der hauptsächliche Nutzen der Luftke<strong>im</strong>messungen besteht darin, zwischen normalen und<br />

erhöhten Indoorbelastungen mit ke<strong>im</strong>ungsfähigen Sch<strong>im</strong>melpilzsporen unterscheiden zu können.<br />

Hierzu sind quantitative und qualitative Aussagen möglich. Das Umweltbundesamt gibt konkrete Kriterien<br />

vor, die in eine differenzierte Beurteilung münden:<br />

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<strong>Innenraum</strong>quelle unwahrscheinlich,<br />

Bereich der Hintergrundbelastung für wichtige Pilzgattungen oder Pilzarten.<br />

<strong>Innenraum</strong>quelle nicht auszuschließen,<br />

Übergangsbereich mit erhöhten Konzentrationen, die bereits auf <strong>Innenraum</strong>quellen hinweisen.<br />

<strong>Innenraum</strong>quelle wahrscheinlich,<br />

Konzentrationen, die den Übergangsbereich überschreiten und mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine<br />

<strong>Innenraum</strong>quelle hinweisen.<br />

Da die Sch<strong>im</strong>melpilzflora <strong>im</strong> <strong>Innenraum</strong> maßgeblich durch die Außenluft beeinflusst wird, dient jeweils<br />

die natürliche Außenluftbelastung als Bezugsgröße und Maß für die Hintergrundbelastung.<br />

Angesichts der wissenschaftlichen Defizite ist unter Vorsorgegesichtspunkten die Min<strong>im</strong>ierung<br />

von Sch<strong>im</strong>melpilzbelastungen in wohnungsüblich oder ähnlich sensibel genutzten Innenräumen<br />

als geboten anzusehen. Unter Praxisbedingungen gilt diese Forderung dann als erfüllt, wenn in<br />

Annäherung an normale Außenluftverhältnisse nennenswerte Zusatzbelastungen bzw. –quellen<br />

in Innenräumen ausgeschlossen werden können.<br />

Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen (LUA) <strong>Sachsen</strong> | 16

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