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Unsigned Sounds 07

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26 WWR<br />

Wer schreibt eure Songtexte<br />

und wie kommt ihr auf<br />

diese? Für die Songtexte bin<br />

ich zuständig. Das kam durch<br />

die Arbeit an unserem Debütalbum.<br />

Die meisten Songs<br />

waren schon angefangen oder<br />

fast fertig von ihrer Grundstruktur<br />

her. Das war für uns<br />

der Anlass, nach sechsjähriger<br />

Abstinenz die Band wieder<br />

ins Leben zu rufen. Die<br />

Inspiration hole ich mir im<br />

Alltag ab. Mein Job auf der<br />

Intensivstation lässt manchmal<br />

gar nichts anderes als<br />

umfassende Gedanken über<br />

das Leben an sich als solches<br />

zu. Für eine Philosophenkarriere<br />

fehlt mir der Horizont,<br />

aber ich habe das Glück, in<br />

einfachen und verständlichen<br />

Worten meine Gedanken<br />

und Emotionen auf Papier<br />

bringen zu können. Und<br />

offenbar bin ich durchschnittlich<br />

genug, so dass<br />

sich darin der ein oder andere<br />

wiederfinden kann. Dann<br />

zündet ein Song ja einfach<br />

noch schneller. Ich brauche<br />

eine Melodie im Kopf, dann<br />

kann ich loslegen, deswegen<br />

geht meinen Texten immer<br />

die Musik auf der Gitarre<br />

voraus. Auch Tim schreibt<br />

sehr schöne Songs, die ich<br />

bisher mit Texten versehen<br />

durfte. Entscheidend ist aber,<br />

was wir am Ende im Proberaum<br />

aus den Ideen und<br />

Grundstrukturen machen.<br />

Da erst kriegen die Songs<br />

den endgültigen WWR-<br />

Stempel aufgedrückt.<br />

Was hat es mit eurem Bandnamen<br />

auf sich? „Was<br />

Wenns Regnet“ ist recht<br />

plakativ. Entweder du magst<br />

den Namen und merkst ihn<br />

dir oder du findest ihn total<br />

scheiße und merkst ihn dir<br />

trotzdem. Aber ein bisschen<br />

auf die Kacke hauen wollen<br />

wir auch. Der Bandname<br />

steht für unsere Geschichte<br />

und die Geschichten eines<br />

jeden einzelnen von uns. Und<br />

es bedeutet, dass man sein<br />

Leben in die Hand nehmen<br />

muss, ohne ständig zu jammern.<br />

Aber auch das ist natürlich<br />

in einem gewissen<br />

Maß legitim. Du kannst dem<br />

Lauf der Dinge nicht ausweichen<br />

– oder nur in den seltensten<br />

Fällen. Am Ende<br />

musst du hinnehmen, was<br />

das Schicksal dir vor die Füße<br />

spuckt. Wie unser Opa zu<br />

sagen pflegte: „Es gibt kein<br />

falsches Wetter, nur falsche<br />

Kleidung!“ Und Opa hatte<br />

recht; man hat es selbst in der<br />

Hand, und was man nicht in<br />

der Hand hat, muss man auf<br />

die Schultern packen und<br />

trotzdem tragen!<br />

Anstatt euch bei anderen<br />

Plattenlabels zu bewerben,<br />

habt ihr einfach gleich euer<br />

eigenes gegründet. Was hat<br />

euch dazu bewegt? Es mag<br />

sich blöd anhören, aber die<br />

Jüngsten sind wir nicht mehr.<br />

Wir haben außerdem alle<br />

feste Jobs und zum Teil ja<br />

schon Familie. Träumereien<br />

von gut dotierten Major-<br />

Verträgen können wir uns im<br />

Prinzip nicht mehr leisten.<br />

Den Traum haben wir vor<br />

zehn Jahren versucht zu leben,<br />

aber es hat nicht gereicht.<br />

Wir haben uns weiterentwickelt<br />

als Musiker, und<br />

wussten, dass WWR Potential<br />

hat. Wir hätten warten<br />

können und wären wahrscheinlich<br />

den meisten Labels<br />

tatsächlich schon zu alt<br />

und verbraucht gewesen –<br />

oder aber unser Schicksal<br />

selbstbestimmt in die Hand<br />

nehmen. Wir haben auch da<br />

das nötige Quäntchen Glück<br />

gehabt. Mit Bianca<br />

Eysenbrandt haben wir das<br />

WWR-Team vervollständigt.

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