Unsigned Sounds 07

01.03.2014 Aufrufe

VELLO PÚBLICO Diesmal, liebe Leute, haben wir es mit einer waschechten Einwanderer-Band zu tun, allerdings keinen peruanischen Panflöten- Invasoren, auch wenn die Vocals spanisch klingen. Das Genre ist Rock. Und die Musik gut! Wie seid ihr hierhergekommen? Jeder von uns kam auf seinem Weg nach Deutschland. Wir sind – mehr oder weniger – hierhergekommen, um zu studieren, hauptsächlich aber auch mit dem Ziel, etwas anderes kennen zu lernen (Kultur, Sprache, Mentalität). Wie die Band sich gebildet hat, ist für uns schwer zu erklären. Wir denken, es gehört zum Spiel des Schicksals, zu den Dingen, die einfach passieren, weil es – auf unerklärliche Art und Weise – vielleicht so bestimmt wurde. Wir alle kommen aus unterschiedlichen Ländern Lateinamerikas. Daniel aus Chile, Damian aus Peru, Hans aus Kolumbien und Pedro aus Brasilien. Um uns/euch eine sehr verwirrende Anekdote zu ersparen, machen wir die Sache kurz: Zwischen Hans (Schlagzeug) und zwei zukünftigen Mitgliedern der Band hat sich während seines Aufenthaltes, sowohl in Chile als auch in Peru, eine Freundschaft entwickelt, mit Daniel in Chile (Vocals) und Damian in Peru (Gitarre). Jahre später, als wir alle in Berlin waren, lernten sich Daniel und Damian, die sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht kannten, durch die Verbindung zu Hans kennen, und so entstand allmählich unsere kleine Gruppe. Als Letzter stieß Pedro (Bass), der durch das Studienkollege Damian kennen gelernt hatte, zu uns. Warum gerade Berlin? Das wir uns für Berlin entschieden haben, hat unterschiedliche Gründe, im Großen und

INTERVIEW 23 Ganzen lag es daran, dass fast alle von uns deutsche Wurzeln haben. Wir kommen alle aus den jeweiligen Hauptstädten unsere Länder, mit Ausnahme von Pedro, der, obwohl außerhalb von Rio de Janeiro, trotzdem in einer großen Stadt wohnt. Das war sicher auch einer der Gründe, wieso wir auch die Hauptstadt Deutschlands gewählt haben. Entscheidend war natürlich auch die ganze Vielfalt an Kultur und Kunst, die Berlin zu bieten hat. Wie lange spielt ihr schon zusammen? Wir spielen seit genau einem Jahr zusammen, und so langsam entwickelt sich etwas ganz Interessantes. Seitdem hatten wir schon einige tolle Auftritte, sowohl in Berlin (Supamolly, ExnPop, Junctionbar) als auch in Dresden (Ostpol). Die sprachliche Barriere, die normalerweise als Hindernis gesehen wird, wandelt sich allmählich zum Vorteil. Wir haben das Gefühl, dass die lateinamerika nische Musik in Berlin zurzeit sehr gut ankommt. Das hängt auch sehr mit der Vielzahl von Spanier und Lateinamerikaner, die mit der Zeit nach Berlin gekommen sind, zusammen. Man hört sehr oft Leute auf der Straße, die Spanisch können, und wir glauben, dass so etwas eine ganz bestimmte Wirkung auf andere Leute hat. Was macht ihr für Musik? Unsere Musik verspricht ein gut aufgebautes Konzept, sowohl von den Texten her als auch musikalisch. Wir wollen uns kritisch mit der Welt, in der wir leben, auseinandersetzen, das heißt: aktuellen Themen wie unter anderen die soziale Ungleichheit in Lateinamerika, der Integration in und der Länder, kulturellen Minderheiten, Unterdrückung usw., aber genauso wichtig sind uns außerdem alltägliche Themen, Emotionen/Reflexionen, ist uns, dass man sich einfach Gedanken macht über das Leben allgemein. An erster Stelle steht für uns immer die Liebe zur Musik, ein Leben für die Kunst. Genauso wie die Motivation, etwas Neues zu lernen. Das wären für uns wichtige Ziel, auch, nie diese Leidenschaft zu verlieren. Und dass wir durch Musik anderen Leuten etwas geben können, und das auf unterschiedlichsten Ebenen, zum Beispiel im gesellschaftlichen Sinne oder um einfach nur zu erfreuen. Woher euer Stil? Wir haben alle sehr unterschiedliche musikalische Einflüsse, aber da wir uns sehr gut verstehen, fällt es uns nicht schwer, diese Geschmäcker zu mischen, im Gegenteil, diese Mischung verschiedener Genres (Rock, Rap und Reggae) hat sich mit unter bereits entwickelt und verfestigt. Ich denke, im Großen und Ganzen ist es für uns immer wieder witzig, wie sich alles ergeben hat. Wir waren schon

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Ganzen lag es daran, dass fast<br />

alle von uns deutsche Wurzeln<br />

haben. Wir kommen alle<br />

aus den jeweiligen Hauptstädten<br />

unsere Länder, mit<br />

Ausnahme von Pedro, der,<br />

obwohl außerhalb von Rio de<br />

Janeiro, trotzdem in einer<br />

großen Stadt wohnt. Das war<br />

sicher auch einer der Gründe,<br />

wieso wir auch die Hauptstadt<br />

Deutschlands gewählt<br />

haben. Entscheidend war<br />

natürlich auch die ganze<br />

Vielfalt an Kultur und Kunst,<br />

die Berlin zu bieten hat.<br />

Wie lange spielt ihr schon<br />

zusammen? Wir spielen seit<br />

genau einem Jahr zusammen,<br />

und so langsam entwickelt<br />

sich etwas ganz Interessantes.<br />

Seitdem hatten wir schon<br />

einige tolle Auftritte, sowohl<br />

in Berlin (Supamolly, ExnPop,<br />

Junctionbar) als auch in Dresden<br />

(Ostpol). Die sprachliche<br />

Barriere, die normalerweise<br />

als Hindernis gesehen wird,<br />

wandelt sich allmählich zum<br />

Vorteil. Wir haben das Gefühl,<br />

dass die lateinamerika<br />

nische Musik in Berlin zurzeit<br />

sehr gut ankommt. Das<br />

hängt auch sehr mit der Vielzahl<br />

von Spanier und Lateinamerikaner,<br />

die mit der Zeit<br />

nach Berlin gekommen sind,<br />

zusammen. Man hört sehr oft<br />

Leute auf der Straße, die<br />

Spanisch können, und wir<br />

glauben, dass so etwas eine<br />

ganz bestimmte Wirkung auf<br />

andere Leute hat.<br />

Was macht ihr für Musik?<br />

Unsere Musik verspricht ein<br />

gut aufgebautes Konzept,<br />

sowohl von den Texten her<br />

als auch musikalisch. Wir<br />

wollen uns kritisch mit der<br />

Welt, in der wir leben, auseinandersetzen,<br />

das heißt: aktuellen<br />

Themen wie unter<br />

anderen die soziale Ungleichheit<br />

in Lateinamerika,<br />

der Integration in und der<br />

Länder, kulturellen Minderheiten,<br />

Unterdrückung usw.,<br />

aber genauso wichtig sind uns<br />

außerdem alltägliche Themen,<br />

Emotionen/Reflexionen,<br />

ist uns, dass<br />

man sich einfach Gedanken<br />

macht über das Leben allgemein.<br />

An erster Stelle steht<br />

für uns immer die Liebe zur<br />

Musik, ein Leben für die<br />

Kunst. Genauso wie die Motivation,<br />

etwas Neues zu lernen.<br />

Das wären für uns wichtige<br />

Ziel, auch, nie diese Leidenschaft<br />

zu verlieren. Und<br />

dass wir durch Musik anderen<br />

Leuten etwas geben können,<br />

und das auf unterschiedlichsten<br />

Ebenen, zum Beispiel<br />

im gesellschaftlichen<br />

Sinne oder um einfach nur zu<br />

erfreuen.<br />

Woher euer Stil? Wir haben<br />

alle sehr unterschiedliche<br />

musikalische Einflüsse, aber<br />

da wir uns sehr gut verstehen,<br />

fällt es uns nicht schwer,<br />

diese Geschmäcker zu mischen,<br />

im Gegenteil, diese<br />

Mischung verschiedener<br />

Genres (Rock, Rap und Reggae)<br />

hat sich mit unter bereits<br />

entwickelt und verfestigt. Ich<br />

denke, im Großen und Ganzen<br />

ist es für uns immer wieder<br />

witzig, wie sich alles ergeben<br />

hat. Wir waren schon

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