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Wohlstand für alle? - Dekanat Fürth

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2014<br />

Reformation<br />

und Politik<br />

<strong>Wohlstand</strong> <strong>für</strong> <strong>alle</strong>?<br />

Herausforderungen <strong>für</strong><br />

Kirche und Politik<br />

Veranstaltungen im <strong>Dekanat</strong> <strong>Fürth</strong> auf dem<br />

Weg zum 500-jährigen Jubiläum der Reformation


Übersicht<br />

<strong>Wohlstand</strong> <strong>für</strong> <strong>alle</strong>?<br />

Herausforderungen <strong>für</strong> Kirche und Politik<br />

02.02. Streitfall Sozialpolitik 5<br />

20.02. Armut und Wohnen 6<br />

20.03. Armut in <strong>Fürth</strong> 7<br />

08.05. Soziale Marktwirtschaft am Ende? 8<br />

29.06. Politische Stammtische<br />

Beruhigt alt werden? 11<br />

Bildung statt Ausbildung! 12<br />

Der Flüchtling in meiner Nachbarschaft 13<br />

29.06. KirchenKaffeeKonzert 14<br />

19.10. Gerechtigkeit: Befähigen statt verteilen 15<br />

31.10. Protestantische Wurzeln?<br />

16<br />

Soziale Marktwirtschaft bei Ludwig Erhard<br />

19.11 Hier und in der Einen Welt 17<br />

Wege und Widersprüche<br />

Menschen in Kirche und Politik<br />

06.02. Stadtpfarrer Paul Fronmüller 18<br />

09.04. Dietrich Bonhoeffer 19<br />

22.05. „Von den Juden“:<br />

20<br />

Luthers Irrtum und <strong>Fürth</strong>s Reichtum<br />

28.09. Bert Brecht und Martin Luther 21<br />

09.10. Wenn Politik auf Kirche trifft ... 22<br />

www.fuerth-evangelisch.de<br />

2


<strong>Wohlstand</strong> <strong>für</strong> <strong>alle</strong>?<br />

Vorwort<br />

Von Anfang an hat die Reformation auch politisch gewirkt:<br />

Kirche und Staat sind voneinander frei, müssen<br />

aber ihre jeweiligen Aufgaben erfüllen. Gottes Gebot und<br />

Verheißung stehen über beiden. Was das jeweils bedeutet,<br />

muss im Gespräch geklärt werden. Diese idealtypischen<br />

Bestimmungen haben lange Zeit gebraucht bis zur<br />

Umsetzung und fordern immer wieder neu heraus.<br />

Aus diesem Grund ist in Vorbereitung des 500-jährigen<br />

Jubiläums der Reformation das Jahr 2014 dem Thema<br />

„Reformation und Politik“ gewidmet.<br />

Das <strong>Dekanat</strong> <strong>Fürth</strong> spitzt das Themenjahr auf Fragen der<br />

Sozialen Marktwirtschaft zu. Der Titel „<strong>Wohlstand</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>alle</strong>?“ spielt auf ein Buch des früheren Wirtschaftsministers<br />

Ludwig Erhard an. Ludwig Erhard ist in <strong>Fürth</strong> geboren.<br />

Er wollte mit der Sozialen Marktwirtschaft „immer weitere<br />

und breitere Schichten unseres Volkes zu <strong>Wohlstand</strong><br />

führen.“ Da<strong>für</strong> gebe es „materielle und sittliche Grundlagen“.<br />

Worin diese bestanden und ob sie protestantische<br />

Wurzeln hatten, ob das damals gestimmt hat und ob es<br />

heute gilt, welche Möglichkeiten es gegeben hatte und<br />

welche Schwierigkeiten heute bestehen – danach fragt<br />

die Veranstaltungsreihe, indem sie die Themen aus einer<br />

>>> 3<br />

biblisch-reformatorischen Sicht beleuchtet.


4<br />

Mit den Veranstaltungen zum Thema „Armut“ – sei es bei<br />

uns oder in der Einen Welt – wird deutlich, dass dies aus<br />

kirchlicher Sicht die größte Anfrage an die zurzeit gelebte<br />

Wirtschaftsordnung darstellt.<br />

Auf Podien und bei Stammtischen ist Platz <strong>für</strong> Gespräch<br />

und Auseinandersetzung.<br />

In der Rubrik „Menschen“ stellen wir Personen vor, die<br />

sich intensiv in das Spannungsfeld Kirche und Politik begeben<br />

haben, insbesondere in der Zeit des Nationalsozialismus.<br />

Scheitern oder Versagen gehören hier genauso<br />

dazu wie Vorbildhaftes. Widersprüche bekommen Raum.<br />

Gottesdienste bilden das Grundgerüst. Sie stärken die<br />

Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde,<br />

in denen Gerechtigkeit wohnt (2. Petrus 3,13).<br />

<strong>Dekanat</strong>, Gemeinden, Bildungswerk, Diakonie und Kooperationspartner<br />

zeigen mit diesem Programm, wie<br />

vielfältig die Wechselwirkungen zwischen Reformation<br />

und Politik sind.<br />

Ein spannendes Jahr wünscht<br />

Jörg Sichelstiel, Dekan


Streitfall<br />

Sozialpolitik<br />

Gottesdienst mit sozialpolitischem Frühschoppen<br />

<strong>Wohlstand</strong> <strong>für</strong> <strong>alle</strong>? Dieses Versprechen von Ludwig Erhard<br />

gilt schon lange nicht mehr. Ein Blick in die Statistik<br />

zeigt: Die Reichen werden reicher, die Armen werden ärmer.<br />

Krankheit, Scheidung, Arbeitslosigkeit – die Risiken<br />

<strong>für</strong> Armut sind schnell benannt, Rezepte aber schwer zu<br />

finden.<br />

Martin Luther hatte eine einfache Antwort: „Lasst die<br />

Bettler etwas lernen und arbeiten, auf dass sie nicht müßig<br />

gehen und von Almosen leben müssen!“ Wir würden<br />

heute eher von Teilhabe und Bildungsgerechtigkeit sprechen.<br />

Im Ziel, der wirksamen Bekämpfung von Armut,<br />

wissen wir uns mit Martin Luther verbunden.<br />

Das Diakonische Werk Bayern, die Diakonie <strong>Fürth</strong> und das<br />

Evangelische <strong>Dekanat</strong> <strong>Fürth</strong> laden deshalb zu einem sozialpolitischen<br />

Frühschoppen ein: nach dem Gottesdienst<br />

auf ein paar Weißwürste, einen Schoppen und das ein<br />

oder andere Gespräch in ungezwungener Atmosphäre.<br />

2. Februar, 10 Uhr /11:30 Uhr<br />

St. Michael und Grüner Baum, Gustavstr. 34<br />

Gottesdienst mit Diakoniepräsident Michael Bammessel<br />

Liturgie: Dekan Jörg Sichelstiel<br />

Musik: Sirka Schwartz-Uppendieck, Orgel; Markus Rießbeck,<br />

Saxophon<br />

Gegen 11:30 Uhr sozialpolitischer Frühschoppen mit Gesprächspartnern<br />

aus Politik und Wohlfahrt im Grünen<br />

Baum.<br />

5


6<br />

Armut und Wohnen<br />

Podiumsdiskussion zur aktuellen Wohnsituation in <strong>Fürth</strong><br />

Seit einigen Jahren wird in <strong>Fürth</strong> viel gebaut. Schöne,<br />

neue Wohnungen entstehen, alte Wohnungen werden<br />

aufgehübscht und renoviert. Die Mieten sind in den letzten<br />

Jahren mit 8 Prozent deutlich gestiegen. Die Kleeblatt-Stadt<br />

wird zunehmend attraktiver und die Bewohnerzahl<br />

wächst.<br />

Doch sozialer Wohnungsbau fehlt in <strong>Fürth</strong> und so entsteht<br />

ein ungewollter Verdrängungswettbewerb auf<br />

Kosten derer, die sich keine teuren Wohnungen leisten<br />

können. Im Durchschnitt zahlen Mieter bereits jetzt mehr<br />

als ein Drittel ihres Haushaltsnettoeinkommens <strong>für</strong> Miete<br />

und Nebenkosten.<br />

Wie kann die Stadt hier gegensteuern? Welche Modelle<br />

werden in anderen Städten angewandt? Solche und ähnliche<br />

Fragen sollen an dem Abend in den Blick kommen.<br />

20. Februar, 19 Uhr<br />

Elan, Kapellenstr. 47<br />

Podium:<br />

Johannes Held, Mieterverein<br />

Helmut Eichner, Sozialforum <strong>Fürth</strong><br />

Christiane Paulus, Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />

und andere Gesprächspartner<br />

Moderation: Gabi Pfeiffer, Nürnberger Nachrichten


Armut in <strong>Fürth</strong><br />

Podiumsdiskussion zum Armutsbericht 2013<br />

Es ist ein paradoxer Trend. Trotz insgesamt guter Entwicklung<br />

von Wirtschaft und Arbeitsmarkt ist die Kluft<br />

zwischen Vermögenden und Mittellosen in Deutschland<br />

weiter gewachsen. Von Armut bedroht sind unverändert<br />

14–16 Prozent der Bundesbürger. Laut Bericht verfügen<br />

die reichsten 10 Prozent der Haushalte über 53 Prozent<br />

des gesamten Nettovermögens. Die gesamte untere Hälfte<br />

der Haushalte besitzen dagegen nur gut 1 Prozent – im<br />

Jahr 2003 waren es noch rund 3 Prozent. Die Zahl der von<br />

Armut bedrohten Menschen wächst, auch in <strong>Fürth</strong>.<br />

20. März, 19 Uhr<br />

Elan, Kapellenstr. 47<br />

Podium:<br />

Thomas Beyer, Sprecher des Armutsberichts 2012<br />

Traudl Cziplik, <strong>Fürth</strong>er Tafel<br />

Günter Meth, Jobcenter <strong>Fürth</strong><br />

Elisabeth Reichert, Leiterin des Sozialreferats Stadt <strong>Fürth</strong><br />

Stephan Stadlbauer, Sozialforum <strong>Fürth</strong><br />

Moderation:<br />

Alexander Jungkunz, Stellvertretender Chefredakteur der<br />

Nürnberger Nachrichten<br />

Die Reihe zum Thema „Armut in der Stadt“ wird von den<br />

Wohlfahrtsverbänden der Stadt <strong>Fürth</strong>, dem DGB Mittelfranken<br />

sowie der evangelischen und katholischen Erwachsenenbildung<br />

veranstaltet.<br />

7


8<br />

Soziale Marktwirtscha<br />

Podiumsdiskussion<br />

Die Gründer der Sozialen Marktwirtschaft sahen in ihr ein<br />

Instrument, das der Würde des Einzelnen und seiner Verantwortlichkeit<br />

entspricht. Im geordneten Wettbewerb<br />

konnte sich die Wirtschaft entfalten und der <strong>Wohlstand</strong><br />

stieg <strong>für</strong> viele.<br />

Die Finanz- und Schuldenkrise aber lässt zweifeln, ob<br />

die Politik stark genug ist oder ob andere Gesetze das<br />

Handeln bestimmen. Angesichts des Diktats der Finanzmärkte<br />

drohen Menschen, Staat und Wirtschaft unter die<br />

Räder zu kommen. Zugleich stellen Grenzen des Wachstums,<br />

Arbeitslosigkeit und hartnäckige weltweite Armut<br />

das westliche Wirtschaftssystem in Frage.<br />

In der Sozialen Marktwirtschaft aber soll die Wirtschaft<br />

dem Menschen dienen und die Freiheit gegen politische<br />

und ökonomische Despotie geschützt werden. Ihre Gründer,<br />

darunter Ludwig Erhard, schrieben diesen Werten<br />

eine höhere Bedeutung zu als einer effizienten Ökonomie.<br />

Was braucht die Wirtschaft heute, damit sie ihrem Auftrag<br />

nachkommen kann?<br />

8. Mai, 19:30 Uhr<br />

Kirche St. Michael, Kirchenplatz 4


9<br />

ft am Ende?<br />

Podium:<br />

Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm,<br />

Prof. Dr. Peter Bofinger, Universität Würzburg,<br />

Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung<br />

der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />

Dr. Astrid Nitz, Mitglied Wirtschaftsbeirat Bayern<br />

Dr. Horst Friedrich Wünsche, ehemals Geschäftsführer<br />

der Ludwig-Erhard-Stiftung, Bonn<br />

Moderation: Corinna Mielke, Bayerischer Rundfunk


10<br />

Politische<br />

Stammtische<br />

Gespräche an drei Orten in Stadt und Landkreis<br />

Bei den politischen Stammtischen am 29. Juni sprechen<br />

Politiker nicht nur miteinander. Alle sind zur Beteiligung<br />

eingeladen. Stammtischgespräche sind bunt und vielfältig.<br />

29. Juni<br />

St. Markus, Oberasbach<br />

Auferstehungskirche, <strong>Fürth</strong><br />

St. Michael, <strong>Fürth</strong><br />

„<br />

Deshalb sind es die Christen schuldig,<br />

der Obrigkeit untertan und ihren Geboten<br />

und Gesetzen gehorsam zu sein, in<br />

<strong>alle</strong>m, was ohne Sünde geschehen kann.<br />

Wenn aber der Obrigkeit Gebot ohne<br />

Sünde nicht befolgt werden kann, soll<br />

man Gott mehr gehorchen als den<br />

Menschen.<br />

Confessio Augustana, Artikel 16<br />


11<br />

Beruhigt<br />

alt werden?<br />

Gottesdienst und politischer Stammtisch<br />

Alt werden im Landkreis <strong>Fürth</strong>: Was braucht es dazu?<br />

Demografischer Wandel, Pflegefinanzierung, Pflegekräftemangel,<br />

Altersdiskriminierung, Demenz, Ehrenamt, Seniorenbegleiter,<br />

Pflegereform, beste Jahre, Würde des Alters:<br />

Was kommt auf uns zu? Sind wir darauf vorbereitet?<br />

Was hat die Politik zu leisten? Worauf können wir uns<br />

verlassen? Was sollen wir selber tun <strong>für</strong> ein „gesegnetes<br />

Alter“?<br />

29. Juni, 10 Uhr / 11 Uhr<br />

St. Markus, Markusweg 2,<br />

Oberasbach / Altenberg<br />

Gottesdienst<br />

Gegen 11 Uhr politischer Stammtisch<br />

Gesprächspartner am Stammtisch:<br />

Landrat Matthias Dießl<br />

Bürgermeisterin Birgit Huber, Oberasbach<br />

Bürgermeister Franz Schmuck, Ammerndorf<br />

und andere Gesprächspartner<br />

Moderation: Alten(heim)seelsorger Rudolf Koch


12<br />

Bildung statt<br />

Ausbildung!<br />

Gesprächsgottesdienst und politischer Frühschoppen<br />

Bildung ist ein hohes Gut in Deutschland, <strong>für</strong> eine gute<br />

Bildung der Kinder wollen sich <strong>alle</strong> einsetzen – Eltern und<br />

Lehrerinnen, Politiker und Pädagogen.<br />

Doch wovon reden wir, wenn wir „Bildung“ sagen? Wozu<br />

bilden wir Schüler aus? Welches Menschenbild steht hinter<br />

unserem gegenwärtigen Bildungssystem und können<br />

wir dem von unserem christlichen Glauben aus uneingeschränkt<br />

zustimmen?<br />

Der Gottesdienst setzt sich mit der Frage nach einem<br />

christlichen Menschenbild und seiner Bedeutung <strong>für</strong> den<br />

Begriff „Bildung“ auseinander.<br />

Bei einem Frühschoppen mit Weißwurst und Brezeln im<br />

Stadtpark werden anschließend Beteiligte und Verantwortliche<br />

aus <strong>Fürth</strong>er Schulen zu Wort kommen und miteinander<br />

diskutieren.<br />

29. Juni, 9:30 Uhr /10:30 Uhr<br />

Auferstehungskirche im Stadtpark,<br />

Otto-Seeling-Promenade 7<br />

Gesprächspartner am Stammtisch:<br />

Bürgermeister Markus Braun, Vertreter von Eltern, Lehrerinnen<br />

und Lehrer, Schülerinnen und Schüler<br />

Musikalische Gestaltung: Schülerinnen und Schüler an<br />

verschiedenen Instrumenten<br />

Moderation: Pfarrer Wolfgang Vieweg


13<br />

Der Flüchtling in<br />

der Nachbarschaft<br />

Gottesdienst und politischer Stammtisch, Gemeindefest<br />

Flüchtlinge leben auch in <strong>Fürth</strong>. Kinder, Frauen und Männer<br />

lassen ihre Heimat zurück. Nur wenige kommen nach<br />

Europa und nach Deutschland. Im Anschluss an die Erstaufnahmeeinrichtung<br />

in Zirndorf müssen die Kommunen<br />

die Flüchtlinge unterbringen. Was veranlasst Menschen<br />

zur Flucht, welche Aufgaben stellen sich <strong>für</strong> Nachbarn<br />

und Kindergärten, <strong>für</strong> Kirche und Kommune?<br />

29. Juni, 10 Uhr / 11:30 Uhr<br />

Kirche St. Michael, Gemeindehaus und<br />

Kirchenplatz<br />

Liturgie und Predigt: Dekan Jörg Sichelstiel<br />

Musik: Kantorei und Solisten, Leitung: KMD Ingeborg<br />

Schilffarth<br />

Kindergottesdienst: Pfarrer Hans-Ulrich Pschierer und<br />

Team<br />

Gesprächspartner am Stammtisch:<br />

Elisabeth Reichert, SPD, Referentin <strong>für</strong> Soziales, Jugend<br />

und Kultur der Stadt <strong>Fürth</strong><br />

Petra Guttenberger, CSU, MdL<br />

Uwe Kekeritz, Bündnis 90/Die Grünen, MdB<br />

Franz Ganster, Flüchtlingsberatung, Caritas<br />

Moderation: Alexander Jungkunz, Stellvertretender Chefredakteur<br />

der Nürnberger Nachrichten


14<br />

KirchenKaffee-<br />

Konzert<br />

Salonmusik & FairKaffee<br />

Viele Menschen lieben ihn nicht nur sonntags, und auch<br />

in der Musik ist er sehr präsent: der wunderbare Duft<br />

des Kaffees. Wir unternehmen eine musikalische Entdeckungstour,<br />

von den europäischen Kaffeehaus-Metropolen<br />

Wien und Paris bis nach Lateinamerika in die Anbaugebiete<br />

der aromatischen Bohnen: mit charmanten<br />

Liedern und Tanzmusik aus der Epoche der Salons, von<br />

Franz Schubert bis Astor Piazolla, von Julie von Webenau<br />

bis Chiquinha Gonzaga. Dazu bietet die Gemeinde fair gehandelten<br />

Kaffee zum Verkauf an.<br />

29. Juni, 16 Uhr<br />

Auferstehungskirche im Stadtpark,<br />

Otto-Seeling-Promenade 7<br />

Mitwirkende: Maria Schalk, Violine; Michael Herrschel,<br />

Conférence; Sirka Schwartz-Uppendieck, Klavier, Orgel<br />

und Leitung<br />

Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 6 Euro


15<br />

Gerechtigkeit<br />

Befähigen statt verteilen<br />

Gottesdienst mit Kirchenkaffee und Gespräch<br />

Was sozial gerecht ist, das ist ständig umstritten – Bonuszahlungen<br />

<strong>für</strong> Banker stehen genauso im Fokus wie<br />

der Ausgleich zwischen den Generationen. Die biblische<br />

Botschaft enthält ein eigenes Verständnis von Gerechtigkeit,<br />

das auch mit nichtbiblischen Worten verständlich<br />

gemacht werden kann. Die Bibel erzählt immer wieder,<br />

dass und wie Menschen zur Teilhabe am Leben befähigt<br />

werden. Gott selbst ist gerecht, weil er seiner Gemeinschaft<br />

mit dem Menschen treu ist. Welche Folgen hat das<br />

<strong>für</strong> die heutigen Fragen nach Gerechtigkeit?<br />

19. Oktober, 10 Uhr / 11 Uhr<br />

St. Michael, Kirchenplatz<br />

Predigt: Dr. Peter Dabrock, Professor <strong>für</strong> Systematische<br />

Theologie mit Schwerpunkt Ethik in Erlangen, Stellvertretender<br />

Vorsitzender des Deutschen Ethikrates<br />

Liturgie: Dekan Jörg Sichelstiel<br />

Musik: Sirka Schwartz-Uppendieck, Orgel<br />

Michael Herrschel, Gesang


16<br />

Protestantische<br />

Wurzeln?<br />

Soziale Marktwirtschaft bei Ludwig Erhard<br />

Mit einem Festgottesdienst und Empfang wird in St. Michael<br />

der Reformationstag gefeiert. Akademiedirektor<br />

Prof. Dr. Jörg Hübner beleuchtet kritisch den theologischen<br />

Hintergrund der Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft<br />

Ludwig Erhards. Gab es Wurzeln in der protestantischen<br />

Ethik und wenn ja, worin bestanden sie und<br />

wie kamen sie zum Tragen? Haben sie noch Geltung oder<br />

bedürfen sie einer Neufassung?<br />

Im Anschluss lädt das <strong>Dekanat</strong> zum Festempfang in das<br />

Gemeindehaus St. Michael ein.<br />

31. Oktober, 19 Uhr<br />

St. Michael, Grüne Scheune, Kirchenplatz<br />

Festvortrag: Prof. Dr. Jörg Hübner, Direktor der Akademie<br />

Bad Boll<br />

Liturgie und Einführung: Dekan Jörg Sichelstiel<br />

Musik: Kantorei, Leitung und Orgel:<br />

KMD Ingeborg Schilffarth


17<br />

Hier und in der<br />

Einen Welt<br />

Arm neben Reich: Gottesdienst am Buß- und Bettag<br />

Armut ist fern: Sie findet sich in Slums, Favelas und Townships<br />

ferner Länder. Fernsehbilder davon gehen um die<br />

Welt, machen hilflos.<br />

Gleichzeitig ist Armut hier: in <strong>Fürth</strong>er Wohnungen, auf<br />

deutschen Straßen. Armut hat viele Gesichter – im reichen<br />

Deutschland ganz andere als in Südafrika oder Myanmar.<br />

Wo stehe ich in dieser Welt, in der manche verarmen und<br />

verhungern, während andere kaum wissen, wohin mit ihrem<br />

Geld? Wo bin ich Teil von Strukturen, die hier und<br />

anderswo Menschen ausbeuten, entwürdigen und verarmen<br />

lassen? Wo mache ich mit bei globaler und lokaler<br />

Ungerechtigkeit, wo bin ich ungerecht behandelt? Wo<br />

kann ich handeln, wo bin ich hilflos?<br />

Am Buß- und Bettag lädt der Abendgottesdienst in der<br />

Heilig-Geist-Kirche ein zum Nachdenken über diese Fragen<br />

und zur Fürbitte.<br />

19. November, 19 Uhr<br />

Heilig-Geist-Kirche, Max-Planck-Straße 15<br />

Liturgie und Predigt: Vikar Florian Höhne


8<br />

Stadtpfarrer<br />

Paul Fronmüller<br />

Vortrag von Dörte Hanusch-Beuerle<br />

Paul Fronmüller war von 1914 bis 1935 Pfarrer in St. Michael.<br />

Von 1915-1938 gab er wöchentlich das Gemeindeblatt<br />

<strong>für</strong> das <strong>Dekanat</strong> <strong>Fürth</strong> heraus. Er hat im 1. Weltkrieg<br />

schon 1915 seinen ersten Sohn verloren und sich seitdem<br />

in seinem Gemeindeblatt kriegskritisch geäußert.<br />

Trotzdem veranstaltete er bei deutschen Kriegserfolgen<br />

Siegeskundgebungen auf dem Kirchenplatz. Als Mitbegründer<br />

des Vereins Treu <strong>Fürth</strong> hat er Seite an Seite mit<br />

vielen <strong>Fürth</strong>er Juden erfolgreich den Zusammenschluss<br />

der beiden Städte Nürnberg und <strong>Fürth</strong> verhindert. Das<br />

hinderte Pfarrer Fronmüller nicht, sich 1929 vehement<br />

<strong>für</strong> das Verbot der Schächtung einzusetzen, das dadurch<br />

– ein Jahr bevor es im übrigen Bayern in Kraft trat – in<br />

<strong>Fürth</strong> durchgesetzt wurde.<br />

Dörte Hanusch-Beuerle hat sich im Rahmen einer Seminararbeit<br />

bei Prof. Dr. Gury Schneider-Ludorff (Lehrstuhl<br />

Kirchengeschichte an der Augustana-Hochschule) intensiv<br />

mit Pfarrer Fronmüller beschäftigt.<br />

6. Februar, 20 Uhr<br />

St. Michael, Grüne Scheune, Kirchenplatz<br />

Referentin: Dörte Hanusch-Beuerle, Studentin an der<br />

Augustana-Hochschule in Neuendettelsau, Schwerpunkt<br />

Kirchengeschichte


19<br />

Dietrich Bonhoeffer<br />

Von christlicher Gemeinschaft und politischem<br />

Engagement – Lesung mit Gespräch<br />

Er schrieb vom „religionslosen Christentum“. Er kämpfte<br />

im Widerstand gegen das Nazi-Regime – und durchdachte<br />

dieses Engagement theologisch. Er lebte christliche<br />

Gemeinschaft – auch über Nationengrenzen hinweg. Er<br />

schrieb vom Mündigwerden der Christen und vom Gott<br />

inmitten des Lebens, suchte nach einer weltlichen Auslegung<br />

der Bibel und forderte eine Kirche, „die <strong>für</strong> andere<br />

da ist“: Der Theologe, Pfarrer und Dichter Dietrich Bonhoeffer<br />

verband engagiertes Eintreten <strong>für</strong> andere und<br />

christlichen Glauben, „Widerstand und Ergebung“.<br />

Kann Bonhoeffer Vorbild sein <strong>für</strong> gegenwärtiges gesellschaftliches<br />

und politisches Engagement von Christen?<br />

Wenn ja: Wie?<br />

Die Lesung an Bonhoeffers Todestag erzählt aus seinem<br />

Leben und gibt Einblicke in sein Denken. Anschließend:<br />

Gelegenheit zum Gespräch über die Bedeutung seiner<br />

Theologie <strong>für</strong> heute.<br />

9. April, 19 Uhr<br />

Heilig-Geist-Kirche, Max-Planck-Straße 15<br />

Referent: Vikar Florian Höhne<br />

Lesung: Ute Baumann<br />

Musik: Sigrid Erbe-Sporer


20<br />

„Von den Juden“<br />

Luthers Irrtum und <strong>Fürth</strong>s Reichtum<br />

MichaelsTalk<br />

Die Abgründe des mittelalterlichen Menschen Martin<br />

Luther zeigen sich in besonderer Weise an seinen Judenschriften.<br />

Grundzüge daraus sind falsch, unflätig und erschreckend.<br />

Der Holocaust scheint vorgezeichnet. Dabei<br />

hat Luther in anderen Schriften der modernen Trennung<br />

von Staat und Religion vorgearbeitet. Dekan Jörg Sichelstiel<br />

führt in diese Vergangenheit ein und fragt, was es <strong>für</strong><br />

das heutige Zusammenleben bedeutet.<br />

Welcher Reichtum aber auch welche Spannungen finden<br />

sich im Miteinander der christlichen und jüdischen<br />

Bürger in <strong>Fürth</strong>? Vor <strong>alle</strong>m damit beschäftigt sich Oberbürgermeister<br />

Dr. Thomas Jung in diesem spannenden<br />

Michael-Talk, bei dem es vor <strong>alle</strong>m um Menschen vor Ort<br />

geht. Auch in Bezug auf die heute verbriefte Religionsfreiheit<br />

und die verfassungsrechtliche Würde des Menschen,<br />

die oft mit Füßen getreten wurde. Auch in der Geschichte<br />

unserer Stadt.<br />

22. Mai, 19:30 Uhr<br />

St. Michael, Kirchenplatz<br />

Moderation und Einführung: Pfarrer Volker Zuber<br />

Standpunkte: Dekan Jörg Sichelstiel und Oberbürgermeister<br />

Dr. Thomas Jung


21<br />

Bert Brecht und<br />

Martin Luther<br />

Dialoge und Kontroversen: Gutsein als Luxus?<br />

Die Götter suchen einen guten Menschen, aber können<br />

sich leider in das Wirtschaftliche nicht einmischen, so<br />

erzählt es die Parabel „Der gute Mensch von Sezuan“<br />

von Bert Brecht. Martin Luther dagegen wetterte immer<br />

wieder gegen Wucherer und geldgierige Kaufleute und<br />

predigte Gottes Parteinahme <strong>für</strong> die Armen. Ist Gerechtigkeit<br />

Luxus? Können wir uns richtiges politisches Handeln<br />

wirklich nur leisten, wenn wir reich und wohlhabend<br />

sind? Muss Armut einhergehen mit dem Raubbau an der<br />

Natur und der Verletzung von Menschenrechten?<br />

Diesen Fragen will der Gottesdienst in Auseinandersetzung<br />

mit Bert Brecht und Martin Luther nachgehen.<br />

Brechtlieder und Musik aus seiner Zeit setzen musikalische<br />

Akzente.<br />

28. September, 9:30 Uhr<br />

Auferstehungskirche im Stadtpark,<br />

Otto-Seeling-Promenade 7<br />

Liturgie und Predigt: Pfarrerin Irene Stooß-Heinzel<br />

Musik: Sirka Schwartz-Uppendieck, Klavier & Orgel<br />

Michael Herrschel, Stimme


22<br />

Wenn Politik auf<br />

Kirche trifft ...<br />

Die Paulskirche und ihre Gemeinde von 1933-1945<br />

Manche ältere Menschen können sich noch erinnern, wie<br />

das damals war, als nur noch bei Tageslicht Gottesdienste<br />

in der Paulskirche stattfanden, der Monatsgruß nicht<br />

mehr erscheinen durfte und auch die kirchliche Jugendgruppe<br />

schließen musste. Auch ist nicht vergessen, wie<br />

nach dem Angriff 1943 die Möbel der Ausgebombten in<br />

der Paulskirche „Unterkunft“ fanden.<br />

Wir wollen uns an diesem Abend auf Spurensuche nach<br />

der Haltung der Gemeindeglieder, ihrer Pfarrer und auch<br />

nach den Veränderungen an der Kirche begeben.<br />

Herzlich eingeladen sind <strong>alle</strong>, die sich da<strong>für</strong> interessieren,<br />

wie das Schiff der Gemeinde St. Paul damals durch<br />

schwere See steuerte. Wir freuen uns auch über Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer, die sich erinnern wollen und<br />

uns von dem, was sie erlebt haben, erzählen können.<br />

9. Oktober, 19 Uhr<br />

St. Paul, Amalienstraße 64<br />

Referentin: Pfarrerin Vera Ostermayer und Team


Veranstaltungsorte<br />

<br />

<br />


24<br />

Evang.-Luth. <strong>Dekanat</strong> <strong>Fürth</strong><br />

Pfarrhof 3, 90762 <strong>Fürth</strong><br />

Tel. 0911 - 76 66 490<br />

Fax 0911 - 76 66 499<br />

dekanat.fuerth@elkb.de<br />

www.fuerth-evangelisch.de<br />

Gefördert durch:<br />

www.fuerth-evangelisch.de

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