Freiwillige Feuerwehr Berne
Freiwillige Feuerwehr Berne
Freiwillige Feuerwehr Berne
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Grußwort der Gemeinde <strong>Berne</strong><br />
Das 100-jährige Bestehen der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Berne</strong> findet seine besondere<br />
Würdigung durch den auf den gleichen Termin gesetzten Kreisfeuerwehrtag<br />
in <strong>Berne</strong>, der zum 25. Mal als Vierteljahrhundert-Jubiläum stattfindet. Er<br />
bedeutet Würdigung einer Wehr, die sich im Rahmen der Kreisfeuerwehrbereitschaft<br />
besondere Verdienste erworben hat.<br />
100 Jahre <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Berne</strong>: damit spannt sich von 1877 bis heute<br />
ein weiter Bogen, gebildet aus Hilfsbereitschaft und Einsatzfreude. Die Mannschaft<br />
hat gewechselt, geblieben ist die Idee: Leben, Hab und Gut der Bürger<br />
vor der Vernichtung durch Feuer und Katastrophen zu schützen.<br />
Daraus leitet sich der Dank der Bürger her. Er sollte nicht nur in anerkennenden<br />
Worten bestehen, sondern in der Teilnahme an den Veranstaltungen der<br />
Jubiläumstage.<br />
Rat, Verwaltung und Bürger beglückwünschen die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Berne</strong><br />
zum 100. Geburtstag und heißen die Wehren der Wesermarsch in der Gemeinde<br />
<strong>Berne</strong> zum Kreisfeuerwehrtag herzlich willkommen.<br />
Groeneveld<br />
Bürgermeister<br />
Mahlstadt<br />
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Grußwort/Kreisbrandmeister<br />
100 Jahre <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Berne</strong> ist eine stolze Bilanz. Die vergangene<br />
Zeit zeigte, daß die damaligen Gründer der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> die Notwendigkeit<br />
einer solchen Einrichtung richtig erkannt haben. Erfreulich ist aber<br />
auch, daß in all den Zeiten <strong>Berne</strong>r Bürger bereit waren, freiwillig Dienst zum<br />
Wohle der Allgemeinheit zu leisten.<br />
Die Aufgaben der <strong>Feuerwehr</strong> erstreckten sich zunächst auf die Brandbekämpfung.<br />
Im Laufe der Jahre kamen weitere Anforderungen, vor allen Dingen die .<br />
technische Hilfeleistung, hinzu. Heute ein Aufgaben-Katalog, der vor 100 Jahren<br />
wohl kaum vorstellbar war.<br />
Die Ausrüstung der Wehr wurde, besonders in den letzten Jahren, durch die<br />
Gemeinde den Erfordernissen angepaßt. Rat und Verwaltung gebührt Dank für<br />
das Verständnis, das dem freiwilligen Feuerlöschwesen entgegen gebracht<br />
wurde.<br />
Der Kreisfeuerwahr-Verband Wesarmarsch hält gerne den Kreisfeuerwehrtag<br />
1977 und damit verbunden die 25. Vertreterversammlung des Verbandes in<br />
Verbindung mit dem 100-jährigen Jubiläum der Ortswehr in <strong>Berne</strong> ab. Die<br />
Gesamtveranstaltung möge in erster Linie der Kameradschaftspflege dienlich<br />
sein, aber auch einen überblick über die Leistungsfähigkeit der <strong>Feuerwehr</strong>en<br />
des Landkreises Wesarmarsch geben.<br />
Der Jubiläums-Wehr darl ich die herzlichsten Glückwünsche aller <strong>Feuerwehr</strong><br />
Kameraden des Landkreises überbringen, Dank und Anerkennung für die bisherigen<br />
Leistungen im Feuerlöschwesen sagen.· Der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong><br />
<strong>Berne</strong> wünsche ich in ihrem Bereich weiterhin erfolgreiches Wirken. Ich grüße<br />
aber auch alle Teilnehmer der Veranstaltung und wünsche dem großen Fest in<br />
<strong>Berne</strong> einen recht guten Verlauf.<br />
(E. Schnittjer)<br />
Kreisbrandmeister u.<br />
1. Vors. d. KFV-Wesermarsch<br />
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Gruß zum 100-jährigen Jubiläum<br />
ln Dankbarkeit denken wir an die Gründer der <strong>Freiwillige</strong>n Turner-<strong>Feuerwehr</strong><br />
in <strong>Berne</strong>.<br />
Vor 100 Jahren haben sich Männer zusammen getan, um mit ehrlichem Gewissen<br />
der Nächstenliebe die Einwohner unserer Gemeinde und ihre !::fabe vor<br />
Feuer und Naturgewalten zu schützen.<br />
Aus diesen Gründen entstanden auch die Wehren Hekeln, Weserdeich, Neuenkoop,<br />
Warfleth und Neuenhuntorf. Fleiß, Disziplin und Einsatzbereitschaft zeichnen<br />
die Wehren aus, so daß wir heute 200 Männer in der Gemeinde haben, die<br />
mit einem hohen Ausbildungsstand bei jedem Einsatz ihre Schlagkraft beweisen.<br />
Allen Mitgliedern der Wehren unserer Gemeinde danke ich für die treue Mitarbeit<br />
im Brand- und Katastrophenschutz. Auch den Familienangehörigen gilt<br />
mein Dank für ihr Verständnis, daß sie dem Gedanken des freiwilligen Helfens<br />
entgegengebracht haben.<br />
Braüe<br />
Gemeindebrandmeister<br />
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EmstMeyer<br />
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Grußwort der Ortswehr <strong>Berne</strong><br />
Die <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Berne</strong> hat es in diesem Jahr aus Anlaß ihres 100-<br />
jährigen Bestehens übernommen, den 25. Kreisfeuerwehrtag des Landkreises<br />
Wesermarsch zu gestalten. Wir heißen alle Kameraden, Freunde und Gäste zu<br />
diesem Jubiläum recht herzlich willkommen.<br />
100 Jahre, das bedeutet 10 Jahrzehnte Dienst, Einsätze und Bereitschaft für die<br />
Allgemeinheit, die von Männern, die sich für diesen Dienst immer wieder<br />
uneigennützlich bereit fanden, geleist~t wurden, um Leben, Hab und Gut der<br />
Mitmenschen vor Feuer und Katastrophenfälle zu schützen.<br />
Wir möchten an dieser Stelle allen Kameraden Dank sagen für ihren steten<br />
Einsatz und ihren freiwilligen Dienst. Dank gebührt aber auch denen, die uns<br />
das Rüstzeug gegeben haben durch die vortreffliche Ausstattung und Ausrüstung,<br />
nämlich Rat und Verwaltung der Gemeinde <strong>Berne</strong> und des Landkreises<br />
Wesermarsch.<br />
Dank sagen möchten wir aber auch der <strong>Berne</strong>r Einwohnerschaft für ihre Unterstützung<br />
zu diesem Fest. Möge sie nie in eine ernste Gefahr gelangen und<br />
unserer Hilfe bedürfen.<br />
Die Ortswehr <strong>Berne</strong> verpflichtet sich auch weiterhin, getreu ihren Dienst für die<br />
Allgemeinheit zu leisten, getreu Ihrem Wahlspruch: "Gott zur Ehr, dem Nächsten<br />
zur Wehr".<br />
Ortswehr <strong>Berne</strong><br />
Ernst Meyer<br />
Ortsbrandmeister<br />
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Anmerkung: Dieser Brief dürfte das älteste Dokument<br />
zur Gründung der Freiw. <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Berne</strong><br />
sein!<br />
An Herrn Gemeindevorsteher Wenke zu Bettingbührenl<br />
Durch § 29 der Ministerialbekanntmachung vom 3. Aug. 1876 ist den Gemeinden<br />
auferlegt eine Feuerspritze etc. zu halten, nach § 44 der angezogenen<br />
Ministerialbekanntm. kann die Bedienung der Spritze mit Genehmigung der<br />
Gemeindevertretung einer organisierten freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> übertragen werden.<br />
Der Vorstand des Stedinger Turnvereins hat sich nun der Sache angenommen,<br />
um eine freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> zu organisieren, zunächst als Grundlage auch die<br />
anliegende <strong>Feuerwehr</strong>ordnung - welche zurückerbeten wird - ausgearbeitet.<br />
Sie werden nun ersucht, der Gemeindevertretung vorzustelle, daß die demnächst<br />
zu organisierende freiw. <strong>Feuerwehr</strong> sich zur Bedienung der für die<br />
Gemeinde <strong>Berne</strong> anzuschaffenden Spritze erbietet, wenn<br />
1, die Gemeindevertretung mit der anliegenden <strong>Feuerwehr</strong>ordnung einverstanden<br />
ist und<br />
2, für die <strong>Feuerwehr</strong> geliefert werden:<br />
a. eine gute Spritze und ein besonderer Anbringer<br />
b. ca. 100 Meter Schläuche<br />
c. für das Rettercorps 6 Anzüge, bestehend aus:<br />
Oelrock, Helm, Schwamm, Kreuzhacke mit Beil und breitem Gurt.<br />
d. 2 große Laternen (eigentlich Zubehörungen der Spritze und des Anbringers)<br />
e. 6 kleine Laternen<br />
f. 6 Abzeichen für die Beamten und für die gesamte Mannschaft Armbinden<br />
mit Nummern, die Zahl ist noch unbestimmt.<br />
Etwaige demnächst erforderliche Reparaturen und sonstige für die freiw. <strong>Feuerwehr</strong><br />
noch erforderlichen Kleinigkeiten muß die Gemeinde natürlich auch<br />
stellen.<br />
<strong>Berne</strong>, 1877 März 29.<br />
Der Turnrath des Stad. Turnv.<br />
I.A.<br />
Rost, Sprecher<br />
17
Anmerkung: Auszug aus dem Gründungsprotokoll der<br />
Freiw. Turnerfeuerwehr <strong>Berne</strong>!<br />
So gelangte diese von vielen Mitgliedern des Stedinger Turnvereins mit Energie<br />
verfolgte Idee zur Verkörperung. Eine Spritze nebst Zubringer und Schlauchwagen<br />
(200 Meter Schläuche) wurde von Gemeinderat angeschafft und dem<br />
Stedinger Turnverein resp. der daraus entstandenen freiwilligen Turnere<strong>Feuerwehr</strong><br />
am<br />
3. September 1877<br />
zur Bedienung übergeben.-ln der im April 1877 stattgehabten allgemeinen Versammlung<br />
der Mitglieder des "St.T.V. " wurde die Constituierung der freiwilligen<br />
Turner-<strong>Feuerwehr</strong> beschlossen und gewählt:<br />
Herr L Frank als Hauptmann<br />
Herr E. Dümler als Zugführer der Bedienung der Spritze<br />
·. . Herr W. Hölling,_als Rohrführer bei dieser Spritze · --,<br />
Herr B. Behsin, als Zugführer der Bedienung bei dieser Spritze<br />
Herr F. Sanders, als Schlauchmeister<br />
.. Herr G, Landgraf, als Oqmann der Rettermannschaft-<br />
Herr f=. Dümler, als Atjutant. ·<br />
In dieser Versammlung erklärten circa 30 Personen ihren :Beitritt .zu r. <strong>Feuerwehr</strong>.<br />
Die erste Spritzenprobe fand am 3. S.eptember 1877 stattund erwies sich<br />
schon bei dieser Probe, daß das Institut Lebensfähigkeit erlangt. - Nach<br />
kurzer Zeit stieg die Zahl der <strong>Feuerwehr</strong>leute auf 56.<br />
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L:eitarti~el .aus der Ftestschrift 21üm 90jähriglen Jubiläum<br />
Gemeinde-<strong>Feuerwehr</strong>en bestehen seit dem Jahre 1877<br />
Eine Rückblende in die Geschichte<br />
der Ortswehren in der Gemeinde <strong>Berne</strong><br />
von Heinz G roeneveld<br />
Der Kreis- und Gemeindefeuerwehrtag in <strong>Berne</strong> am 9. September 1967, gibt<br />
Anlaß, die Entwicklung des gemeindlichen Feuerlöschwesens darzustellen.<br />
Dieser Aufgabe stellen sich Schwierigkeiten entgegen, da schriftliche Unterlagen<br />
vornehmlich aus der Gründerzeit der einzelnen Ortswehren vielfach<br />
fehlen. Darum kann es nicht Sinn dieses Beitrages zur Festschrift sein, über<br />
alle die einzelnen Ortswehren betreffenden Ereignisse lückenlos zu berichten.<br />
Dem Verfasser stellt sich vielmehr die Aufgabe, ein Bild vom Aufbau der<br />
Gruppen und den damit verbundenen Schwierigkeiten zu zeichnen, und es<br />
macht keinen Unterschied, ob Geschehnisse aus der Geschichte dieser oder<br />
jener Ortswehr beispielhaft skizziert sind: der Bericht stellt ein Lob dar für die<br />
Gesamtheit der Gemeindewehren und meint jeden einzelnen <strong>Feuerwehr</strong>mann,<br />
der bereit ist, mit Gesundheit und Leben für seine Mitbürger einzustehen.<br />
ln der zweiten Hälfte des vergangeneo Jahrhunderts setzten überall im Oldenburger<br />
Land die Bestrebungen ein, <strong>Feuerwehr</strong>en auf freiwilliger Grundlage zu<br />
gründen. Das Auftreten größerer Schadenfeuer weckten mehr und mehr die<br />
Erkenntnis, daß nur schlagfertige Wehren in der Lage sein würden, größere<br />
Werte zu retten. Bis dahin behalfen sich die Bürger vielerorts mit alten ledernen<br />
Feuerlöscheimern oder einer alten Kastenspritze mit dürftigem Schlauchmaterial,<br />
ganz zu schweigen von vielen Ortschaften, die auf nachbarliche Hilfe<br />
angewiesen waren, weil sie überhaupt keine Mittel zum Löschen des Feuers<br />
besaßen.<br />
Der Impuls zur Gründung der <strong>Berne</strong>r <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> ging vom Stadingar<br />
Turnverein aus. Der Turner Edo Dümler trug im Sommer 1876 in einer<br />
Versammlung den Plan zur Aufstellung einer <strong>Freiwillige</strong>n Turnerfeuerwehr vor.<br />
Er fand Billigung auch beim Gemeinderat, der Mittel für die Anschaffung einer<br />
Handdruckspritze bereitstellte. Den Antrag auf Zuschüsse zur Beschaffung von<br />
Uniformen allerdings lehnten die Gemeindeväter mit dem Argument ab, auf der<br />
Grundlage der Freiwilligkeit· habe die Wehr für sich selbst zu sorgen. Aus<br />
gleichem Grund lehnten sie, wie aus Sitzungsprotokollen ersichtlich, 1894 den<br />
Bau eines Spritzenhauses a.b.<br />
sigmar lang<br />
MALERMEISTER<br />
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19
Die <strong>Berne</strong>r Gründung scheint die<br />
Initialzündung für den weiteren<br />
<strong>Feuerwehr</strong>-Aufbau in der Gemeinde<br />
gewesen zu sein. Einige<br />
Jahre später waren für alle Bezirke<br />
Züge aufgestellt. Neben<br />
<strong>Berne</strong> gehörten zum Zug 1:<br />
<strong>Berne</strong>büttel, Glüsing, Ollen, Hannöver,<br />
Ranzenbüttel; zum Zug 2:<br />
Harmenhausen, Hekeln, Hiddigwarden;<br />
zum dritten Zug: Schlüte,<br />
Bettingbühren und Wehrder;<br />
zum vierten Zug: Weserd eich,<br />
zum fünften Zug die Moorbezirke.<br />
Seit dem Gründungsjahr<br />
bestand auch ein Retterkorps,<br />
das 1882 zum Steigerkorps ausgerüstet<br />
wurde.<br />
Edo Dümler<br />
Mit der organisatorischen Verbesserung hielt die technische Ausrüstung nicht<br />
ganz Schritt. Auf Vorschlag der Brandkasse erhielt <strong>Berne</strong>s Wehr erst 1916 eine<br />
Brandspritze. Bei der Erprobung nahm die Bevölkerung regen Anteil, und die<br />
Begeisterung war groß, als man mit drei Schläuchen hoch über den <strong>Berne</strong>r<br />
Kirchturm spritzen konnte. - Die einzelnen Züge erhielten zu dieser Zeit<br />
Handdruckspritzen. Das Jahr 1927 erlebte die Beschaffung einer Motorspritze<br />
und eines Kraftwagens, der später von Bardewisch übernommen wurde und<br />
legendären Ruf genoß. - ln der Folgezeit wurden die einzelnen Züge neu<br />
durchorganisiert und auf volle Einsatzbereitschaft gebracht. 1928 löste die elektrische<br />
Alarmanlage die bisher geübte Benachrichtigung durch das Hornsignal<br />
ab. 1938 erhielt <strong>Berne</strong> ein modernes Löschfahrzeug, und ein Jahr nach Beginn<br />
des 2. Weltkrieges wurden alle Ortswehren mit 800-Liter-Spritzen ausgerüstet.<br />
Solche technischen Daten vermitteln vor allem dem Laien ein wenig aufschlußreiches<br />
Bild von Stand und Mühsal der damaligen <strong>Feuerwehr</strong> als Augenzeugenberichte<br />
aus der Pionierzeit Folgende Schilderung gab ein <strong>Feuerwehr</strong>mann<br />
aus dem Warflether Bezirk: "Brach ein Brand aus, bliesen Hornisten ein<br />
Feuerhorn, das bis zu drei Kilometer weit zu hören war. Die aufgeschreckten<br />
<strong>Feuerwehr</strong>leute kletterten blitzschnell in ihre Autos - Halt, die gab es gar<br />
nicht! - sie rannten vielmehr zum Spritzenhaus in der Nähe der Bootswerft<br />
Schweers, wo eine zweirädrige Kübelspritze stand. Diese war mit einer Deichsel<br />
versehen, daran war ein Tau geknotet, an dem man wiederum acht Querhölzer<br />
befestigte. Acht Männer umfaßten die Gi"iffe, und dann galoppierten sie<br />
los, holterdipolter, sausten sie über die holprige Klinkerstraße zum Brandherd.<br />
Dieser war manchmal 2% Kilometer entfernt, und einmal hat man 25 Minuten<br />
20
nach der Alarmierung Wasser geben können. Das Wasser kam in Eimern. Die<br />
Männer bildeten eine Kette bis zur Weser. Der Letzte schöpfte das Wasser, und<br />
dann wanderten die Eimer von Hand zu Hand, um in den Kübel entleert zu<br />
werden. Die an der Seite befindlichen Pumpenschwengel wurden per Armkraft<br />
in Gang gesetzt, auf und ab, auf und ab, um das Wasser durch den Schlauch<br />
zu pressen. Immerhin reichte der Druck aus, den Wasserstrahl bis über den<br />
Dachfirst zu leiten. Beim großen Brand im April "19"12 besaß man schon eine<br />
Saug- und Druckpumpe. in Motzen brannten damals i i Gebäude nieder, aber<br />
die Wehr vermochte ein Übergreifen des Brandes auf die Bootswerft Oftmanns<br />
und das Wohnhaus Vosteen zu verhindern. Der Hauptmann selbst hielt damals<br />
die Spritze, und um ihn nicht zu heiß werden zu lassen, begoß man ihn ständig<br />
mit Wasser. Und das war bestimmt kein Leitungswasser."<br />
Ergötzliches wird auch aus <strong>Berne</strong> erzählt: "Die Handdruckspritze samt Zubringer<br />
hatte ihren Standort beim Stedinger Hof. Sie war für eine Bespannung mit<br />
Pferden eingerichtet. Einmal jedoch hat es in Weserdeich gebrannt, und da<br />
waren keine Zugpferde da. Die Folge: Man setzte für das erste am Spritzenhaus<br />
eintreffende Pferdepaar eine Prämie von "15 Mark aus, seitdem waren<br />
immer Pferde da. - Sobald nun <strong>Feuerwehr</strong>mann Sehröder in das Horn blies,<br />
sausten die Gespannbesitzer Karl Lange, Gerhard Kaper und Christel Wefer<br />
schnell wie die <strong>Feuerwehr</strong> zum Spritzenhaus. Das war eine Hatz! Wie man sich<br />
nun einigte, wenn alle drei zugleich ankamen, hat der Chronist nicht erfahren<br />
können. Als "19"16 die Dampfspritze angeschafft wurde, war auch die Sache mit<br />
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dem Dampf nicht immer ganz einfach. Das Wasser mußte erst einmal kochen.<br />
Dietrich Keilsehen hätte gern zwei Stunden vor Ausbruch des Brandes eingeheizt,<br />
aber solch weise Voraussicht fehlte auch damals. Sobald das Horn<br />
ertönte, sauste er zur Spritze und heizte an. Endlich brauste sie fauchend los.<br />
Am Brandherd entstand die groteske Situation, daß ein Haus brannte und<br />
nicht brennen sollte, und daß das Feuer in der Feuerbüchse brennen sollte<br />
und nicht brennen wollte. Die Motorspritze 1925 machte aller Not ein Ende."<br />
Heute sind die Ortsfeuerwehren auf den organisatorisch und technisch besten<br />
Stand gebracht und damit jederzeit in der Lage, bei Bränden und in Katastrophenfällen<br />
schnelle und wirksame Hilfe zu leisten.<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> der Gemeinde <strong>Berne</strong> besteht erst 90 Jahre und hat . doch eine<br />
erstaunliche Entwicklung hinter sich. Dank und Anerkennung gebührt den Männern,<br />
die in . klarer Erkenntnis der Notwendigkeit überall in der Gemeinde<br />
Wehren gründeten, für Weitblick und Einsatzbereitschaft. Sie waren Beispiel<br />
und Wegbereiter für eine segensreiche ·Entwicklung. Dank und Anerkennung<br />
gebührt aber auch denen, die ihr Werk in selbstloser Weise fortsetzten und<br />
heute fortsetzen. Mit den modernen Feuerlöschgeräten allein ist es nicht getan.<br />
Sie bedürfen der Handhabung durch <strong>Feuerwehr</strong>männer, die bereit sind zu<br />
aufopfernder Einsatzbereitschaft, steter Dienstfreude und treuer Kameradschaft<br />
zum Wohle der Allgemeinheit nach dem alten Wahlspruch:<br />
" GOTT ZUR EHR', DEM NÄCHSTEN ZUR WEHR!"<br />
22
25jahriges Bestehen im Jahne 1902<br />
75jähirig;es Bestehlen im J.ahne 1952<br />
23
VERANSTALTUNGSFOLGE<br />
Freitag, 2. September 1977<br />
18.00 Uhr Übergabe des neuen <strong>Feuerwehr</strong>hauses an<br />
die FF <strong>Berne</strong> (Ladestr. am Bahnhof <strong>Berne</strong>)<br />
20.00 Uhr "Disko" International in der Reithalle in<br />
<strong>Berne</strong><br />
24
Sonnabend, 3. September 1977<br />
9.00 Uhr Wettkämpfe der Gemeindewehren<br />
10.00 Uhr 25. Vertreterversammlung des KFV<br />
"Gasthof Schütte", <strong>Berne</strong>, Am Breithof<br />
12.00 Uhr Platzkonzert auf dem Breithof - Stadtkapelle<br />
Nordenharn<br />
12.30 Uhr Gemeinsames Essen im "Gasthof Schütte"<br />
14.00 Uhr Eintreffen der Wehren - Sammelplatz<br />
Ortsausfahrt in Richtung Bremen (Omnibusbetrieb<br />
Schnare)<br />
14.30 Uhr Beginn Festmarsch<br />
16.00 Uhr Vorführungen der Jugendwehren, Geräteschau<br />
und Platzkonzert bei der Reithalle<br />
in <strong>Berne</strong><br />
18.00 Uhr Kommers aus Anlaß des 100jährigen Bestehens<br />
der Freiw. <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Berne</strong><br />
20.00 Uhr Festball mit den "Bückeburger Jägern"<br />
(16 Mann) in der Reithalle in <strong>Berne</strong><br />
Sonntag, 4. September 1977<br />
9.00 Uhr Wecken mit Musik und Frühschoppen mit<br />
Konzert in der Reithalle<br />
25
GEMEINDEBRANDMEISTER<br />
Hbm F.ritz Braue, Weserdeich<br />
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ORTSWEHR BERNE<br />
ORTSBRANDMEISTER<br />
Obm Ernst Meyer, <strong>Berne</strong>-Ooldewei<br />
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Bm Heinz Borchers, <strong>Berne</strong><br />
ORTSWEHR HEKELN<br />
ORTSBRANDMEISTER<br />
Bm Heino von Essen, He~eln<br />
STELLVERTRETER<br />
Olm Heinz K·rämer, Hekeln<br />
ORTSWEHR KÖTERENDE<br />
ORTSBRANDMEISTER<br />
Bm Wilhelm Dunkws, Köterende/Buttel<br />
STELLVERTRETER<br />
Lm E9on Mönnicll, Köterende/Buttel<br />
ORTSWEHR NEUENKOOP<br />
ORTSBRANDMEISTER<br />
Lm Horst Gode, Pfahlhausen<br />
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ORTSWEHR WARFLETH<br />
ORTSBRANDMEISTER<br />
Bm F,ritz Stührmann, Ganspe<br />
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Olm Horst Böning, Gansp1e<br />
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100 Jahre Freiw. <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Berne</strong><br />
Wichtige Rufnummern<br />
(Stand Sept. 1977)<br />
Landkreis Wesermarsch:<br />
Rettungsdienst- Krankentransport- Feuer<br />
über Tel. 0 44 01 - 37 77 oder Polizei-Notruf 110<br />
Gemeinde <strong>Berne</strong>/Lemwerder:<br />
Ärztliche Notfallbereitschaft Tel. 04 21 -6 75 51<br />
Wichtige Rufnummern für die Einwohner<br />
der Gemeinde <strong>Berne</strong>:<br />
<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Berne</strong><br />
Ruf 266<br />
<strong>Feuerwehr</strong> Hekeln<br />
Ruf 759<br />
<strong>Feuerwehr</strong> Köterende<br />
Ruf 747<br />
<strong>Feuerwehr</strong> Neuenkoop Ruf 12 59<br />
<strong>Feuerwehr</strong> Warfleth Ruf 864<br />
<strong>Feuerwehr</strong> Weserdeich Ruf 558<br />
Gemei ndeve rwa I tun g/<br />
Gemeindedirektor Ruf 798<br />
Gemeindebrandmeister Ruf 558<br />
Polizei <strong>Berne</strong> Ruf 220<br />
Ärzte:<br />
Dr. Bulgrin Ruf 3 51<br />
Dr. Detering Ruf 376<br />
Or. Schnackenberg Ruf 2 71<br />
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Betriebsst. Hude Ruf 0 44 08-342<br />
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Betriebsst. Lernwerder Ruf 04 21 - 67 01 21<br />
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