Pressespiegel
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<strong>Pressespiegel</strong><br />
WAZ 15.07.2013<br />
Spatenstich kommt ohne Spaten aus<br />
Symbolischer Baubeginn des Stadtteilzentrums Hassel: NRW-Bauminister Michael<br />
Groschek lobt bürgerschaftliches Engagement<br />
Jetzt geht’s los: Beim symbolischen Baubeginn des Stadtteilzentrums Hassel platzierte Lore Neyen, Vertreterin der<br />
Senioren, die Kapsel mit den Segenswünschen in einer Wand des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses, die künftig Teil eines<br />
Anbaus für einen Mutter-Kind-Raum ist.<br />
Foto: Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool<br />
Was nicht passt, wird passend gemacht: Wie gut die Hasseler in dieser Disziplin sind, zeigten sie<br />
nicht ohne Stolz gestern beim symbolhaften „ersten Spatenstich“ für das neue Stadtteilzentrum am<br />
Eppmannsweg – auch ohne Spaten: Als es galt, eine Kapsel mit Segenswünschen für das Projekt<br />
einzumauern, entpuppte sich der Behälter als zu eckig für die runde Öffnung in der Ziegelsteinwand.<br />
Nacharbeiten war also angesagt kurz vor dem offi ziellen Part mit NRW-Bauminister Michael Groschek.<br />
Aber daran sind die Akteure ja gewöhnt nach sieben Jahren intensivster Vorbereitungszeit.<br />
Dass es gestern endlich losging, erschien selbst dem städtischen Baudezernenten Michael von<br />
der Mühlen fast wie ein Wunder: „Es gab bei den Förderanträgen und den Haftungsfragen so viele<br />
Klippen, an denen der Umbau des Gemeindezentrums der evangelischen Lukas-Kirchengemeinde<br />
zum Stadtteilzentrum Hassel hätte scheitern können“, würdigte er den langen Atem aller Beteiligten<br />
dieses Modells einer neuartigen Partnerschaft von Stadt und Land, Wirtschaftsunternehmen, Banken<br />
sowie Religionsgemeinschaften auf der Basis bürgerschaftlichen Engagements. Wie berichtet,<br />
ist die Bürgerstiftung „Leben in Hassel“ Träger des Zentrums.<br />
Groschek: „Zukunftsinvestition“Der Minister geriet gar ins Schwärmen über das „Klima des Aufeinanderzugehens<br />
im Alltag“, das in dem Projekt mit offener Kinder- und Jugendarbeit, Fahrradwerkstatt,<br />
Beratungsdiensten, Kulturveranstaltungen und (integrativer) Gastronomie zum Ausdruck<br />
komme. „Das sind gute Voraussetzungen für unsere Fördergelder von 3 Millionen Euro“, lobte er<br />
diese „Zukunftsinvestition nicht nur in Mauern, sondern auch in Menschen“. Dass die Gemeinde mit<br />
ihrem damaligen Pfarrer Dr. Rolf Heinrich als Initiatorin Nächstenliebe ummünze in Solidarität mit<br />
der Nachbarschaft, sei eine „tolle Öffnung von Kirche in den Stadtteil“.
Dieses „soziale, menschliche Fundament“ des 4,5-Millionen-Euro-Projekts hob auch Oberbürgermeister<br />
Frank Baranowski hervor. Mit der „Bereitschaft der evangelischen Kirchengemeinde, ihr<br />
Haus nicht allein für evangelische Christen zu öffnen, sondern für alle Menschen in Hassel“ sei das<br />
Gemeindezentrum „zu einem Nukleus des bürgerschaftlichen Engagements in Hassel“ geworden.<br />
Die Gemeinde stellt die Grundstücke mit Lukas-Kirche und Dietrich-Bonhoeffer-Haus ohne Erbpacht<br />
zur Verfügung.<br />
Während Rüdiger Höcker, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Gelsenkirchen und<br />
Wattenscheid, die Zusammenarbeit so vieler Beteiligter in der Bürgerstiftung als einer der letzten<br />
Redner gut evangelisch auf den Punkt brachte („Gemeinsamkeit ist ein Segen“), traten etliche Gemeindeglieder<br />
genau dafür den Beweis an: Sie trafen sich am Grill oder an einem der vielen Infostände<br />
im Rahmen des Stadtteilfests.<br />
Radwerkstatt am Start<br />
Die Bigband „Brassed On“ sorgte für fl otte Begleitmusik beim Fest.<br />
Foto: WAZ FotoPool<br />
Ende 2015 soll es fertig gestellt sein, das neue Stadtteilzentrum Hassel. Die ersten Fliesen für die<br />
Sanitärräume konnten Besucher des Stadtteilfests mit dem Motto „Ort des Lebens. Wir bauen ein<br />
Stadtteilzentrum“ jedoch schon gestern gestalten: Kinder waren ebenso wie Erwachsene aufgefordert,<br />
Pappkarton-Quadrate mit unterschiedlichsten Motiven zu bemalen, um sie nach diesem<br />
Vorentwurf später mit Keramikfarbe auf die echten Fliesen zu übertragen, so Gudrun Leh vom<br />
Bonni-Team.<br />
Während die Bigband „Brassed On“ der städtischen Musikschule unter Leitung von Dietmar Schmahl<br />
für fl otte Rhythmen sorgte, schlenderten die Besucher über den kleinen Trödelmarkt, informierten<br />
sich über das Projekt Stadtteilzentrum, für dessen Planung das Dortmunder Architekturbüro Kroos<br />
und Schlemper verantwortlich zeichnet, oder die Fahrradwerkstatt, die mit einem festangestellten<br />
Zweiradmechanikermeister bereits ab 1. August in den Kellerräumen des benachbarten Familienzentrums<br />
an den Start geht.Gerd Gromatka (52) betrachtete den Start des Zentrums derweil durch<br />
seine familiengeschichtliche Brille: „Mein verstorbener Vater Helmut hat als Maurer beim Bau der<br />
Lukas-Kirche geholfen. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass sie nun bestehen bleibt und nicht abgerissen<br />
wird.“<br />
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 15.07.2013