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Soziale Determinanten von Gesundheit - WHO/Europe - World ...

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mit dem Arbeitsumfeld zu tun zu haben.<br />

Untersucht wurde auch, wie sich die am Arbeitsplatz<br />

gestellten Anforderungen auswirken. In einigen Fällen<br />

ergab sich eine Wechselwirkung zwischen Anforderungen<br />

und dem Grad der Selbstbestimmtheit. Arbeitsplätze<br />

mit hohen Anforderungen, die zugleich<br />

wenig Raum für selbstbestimmtes Arbeiten lassen,<br />

sind dabei besonders risikoträchtig. Einiges spricht<br />

jedoch dafür, daß dieser Effekt bis zu einem gewissen<br />

Grad durch das soziale Umfeld am Arbeitsplatz aufgefangen<br />

werden kann.<br />

Festgestellt wurde auch, daß die Beschäftigten verstärkt<br />

Gefahr laufen, an Herz-Kreislaufkrankheiten zu<br />

BOSMA, H. ET AL. Low job<br />

control and risk of coronary<br />

heart disease in Whitehall II<br />

(prospective cohort) study.<br />

British medical journal, 314:<br />

558–565 (1997).<br />

JOHNSON, J.V. Conceptual<br />

and methodological<br />

developments in occupational<br />

stress research in<br />

occupational stress research:<br />

an introduction to state-ofthe-art<br />

reviews. Journal of<br />

occupational health<br />

psychology, 1: 6–8 (1996).<br />

KARASEK, R.A. & THEORELL, T.<br />

Healthy work: stress,<br />

productivity and the<br />

reconstruction of working life.<br />

New York, Basic Books, 1990.<br />

WICHTIGE LITERATUR<br />

SIEGRIST, J. Adverse health<br />

effects of high-effort/lowreward<br />

conditions. Journal of<br />

occupational health<br />

psychology, 1: 27–41(1996).<br />

THEORELL, T. & KARASEK,<br />

R.A. Current issues relating to<br />

psychosocial job strain and<br />

cardiovascular disease<br />

research. Journal of<br />

occupational health<br />

psychology, 1: 9–26 (1996).<br />

erkranken, wenn ihre Arbeitsleistung nicht genügend<br />

Anerkennung findet. Es kann sich dabei um Geld,<br />

umAnsehen und Selbstachtung handeln. Zu befürchten<br />

ist, daß die sich auf dem Arbeitsmarkt vollziehenden<br />

Veränderungen die dem einzelnen Menschen<br />

offen stehenden Möglichkeiten begrenzen und es<br />

schwerer machen, leistungsgerechte Anerkennung zu<br />

finden.<br />

Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, daß das<br />

psychosoziale Arbeitsumfeld stark zum sozial bedingten<br />

<strong>Gesundheit</strong>sgefälle beiträgt.<br />

Was die Politik tun kann und muß<br />

1. Zwischen <strong>Gesundheit</strong> und Arbeitproduktivität gibt<br />

es keinen Kompromiß. Ein eventueller Teufelskreis<br />

läßt sich jedoch verhindern: Bessere Arbeitsbedingungen<br />

machen die Arbeitnehmer gesünder. Das<br />

wiederum verbessert ihre Leistungsfähigkeit und<br />

bietet die Möglichkeit, den Arbeitsplatz noch<br />

gesünder und produktiver zu gestalten.<br />

2. Eine sachgerechte Teilhabe an Entscheidungsprozessen<br />

nützt wahrscheinlich den Beschäftigten auf<br />

allen Ebenen einer Organisation.<br />

3. Es nützt der <strong>Gesundheit</strong>, wenn man die Arbeitsverfahren<br />

überdenkt und damit den Arbeitnehmern<br />

die Möglichkeit bietet, selbstbestimmter zu arbeiten,<br />

die Arbeit abwechslungsreicher zu gestalten<br />

und mit den Aufgaben zu wachsen.<br />

4. Arbeit, die keine angemessene Anerkennung, d.h.<br />

weder Geld noch Selbstachtung oder Ansehen<br />

einbringt, schadet der <strong>Gesundheit</strong>.<br />

5. Arbeitsplätze müssen ergonomisch richtig eingerichtet<br />

sein und einen vernünftigen Arbeitsablauf<br />

ermöglichen. Nur so lassen sich zahlreiche Störungen<br />

der Skelettmuskulatur verhindern.<br />

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