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Soziale Determinanten von Gesundheit - WHO/Europe - World ...

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SOZIALE AUSGRENZUNG<br />

<strong>Soziale</strong> Ausgrenzung schafft Not und kostet<br />

Leben.<br />

Die Beweislage<br />

<strong>Soziale</strong> Ausgrenzungsprozesse und das Ausmaß der<br />

relativen gesellschaftlichen Benachteiligung haben<br />

einen entscheidenden Einfluß auf den <strong>Gesundheit</strong>szustand<br />

der Bevölkerung und die Zahl der Frühsterbefälle.<br />

<strong>Gesundheit</strong> wird nicht nur durch materielle<br />

Benachteiligung geschädigt, sondern leidet auch<br />

durch die sozialen und psychologischen Probleme<br />

eines Lebens in Armut.<br />

Armut, Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit haben in<br />

vielen Ländern zugenommen, sogar in einigen der<br />

reichsten. In manchen Ländern lebt bis zu einem<br />

Viertel der Gesamtbevölkerung – und ein höherer<br />

Anteil der Kinder – in relativer Armut (in der Europäischen<br />

Union versteht man darunter, daß jemand<br />

weniger als die Hälfte des nationalen Durchschnittseinkommens<br />

zur Verfügung hat). Relative Armut führt<br />

ebenso wie absolute Armut zu gesundheitlichen<br />

Beeinträchtigungen und verstärkt das Risiko, vorzeitig<br />

zu sterben. Menschen, die fast ihr ganzes Leben in<br />

Armut verbracht haben, leiden ganz besonders unter<br />

einer schwachen <strong>Gesundheit</strong>.<br />

Vor allem Migranten aus anderen Ländern, ethnische<br />

Minderheiten, Gastarbeiter und Flüchtlinge sind <strong>von</strong><br />

sozialer Ausgrenzung bedroht, wobei ihre Kinder<br />

wahrscheinlich noch speziell gefährdet sind. Zuweilen<br />

verweigert man ihnen die Staatsangehörigkeit des<br />

Landes, in dem sie leben, oft finden sie keine Arbeit<br />

und erhalten keine Ausbildung. Sie stoßen häufig auf<br />

Rassismus, Diskrimination und Feindseligkeit, was sich<br />

nachteilig auf ihre <strong>Gesundheit</strong> auswirken kann.<br />

Außerdem tendieren Gemeinschaften dazu, Kranke,<br />

Behinderte oder emotional besonders Schwache wie<br />

ehemalige Kinderheimzöglinge, Häftlinge und<br />

Psychiatriepatienten zu sozialen Randexistenzen zu<br />

Foto: Jan Grarup, Polfoto<br />

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