Soziale Determinanten von Gesundheit - WHO/Europe - World ...
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Eine schlechte Ernährung und körperliche Entwicklungsstörungen<br />
beeinträchtigen die kognitive Entwicklung<br />
des Kindes. Hinzu kommt, daß die mit Armut<br />
verbundene psychische Erschöpfung und Depression<br />
den Eltern nur eingeschränkte Möglichkeiten läßt, ihr<br />
Kind ausreichend zu stimulieren, was die emotionale<br />
Bindung schwächen kann,.<br />
Armut der Eltern kann eine Kettenreaktion sozialer<br />
Risiken auslösen, die bereits früh einsetzt, da den<br />
Kindern unter Umstände die nötige Schulreife fehlt.<br />
Das wiederum führt zu Verhaltensstörungen und<br />
Leistungsschwäche in der Schule und später dazu, daß<br />
sich der Erwachsene als soziale Randexistenz empfindet,<br />
daß er der unteren Sozialschicht verhaftet bleibt<br />
WICHTIGE LITERATUR<br />
BARKER, D.J.P. Mothers, babies<br />
and disease in later life.<br />
London, BMJ Publishing Group,<br />
1994.<br />
BARKER, W. ET AL. Child<br />
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child development programme.<br />
Bristol, Early Childhood<br />
Development Unit, University<br />
of Bristol, 1992.<br />
HERTZMAN, C. & WIENS, M.<br />
Child development and longterm<br />
outcomes: a population<br />
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summary of successful<br />
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and medicine, 43: 1083 (1996)<br />
KUH, D. & BEN-SHLOMO, Y. A<br />
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disease epidemiology. Oxford,<br />
Oxford University Press, 1997.<br />
ROBINS, L. & RUTTER, M., ED.<br />
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Cambridge University Press,<br />
1990.<br />
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Significant benefits: the High/<br />
Scope Perry Preschool Study<br />
through age 27. Ypsilanti, The<br />
High Scope Press, 1993.<br />
und nie erlebt, was es heißt, selbstbestimmt arbeiten<br />
zu können. Dieses Muster aus unzulänglichem Bildungsniveau<br />
und unbefriedigenden Arbeitsbedingungen<br />
wirkt gesundheitsschädigend und beeinträchtigt<br />
letztlich auch die kognitive Funktionsfähigkeit des<br />
alten Menschen.<br />
Was die Politik tun kann und muß<br />
Will man etwas dafür tun, daß sich vor allem Kinder,<br />
die unter schlechten sozialen und wirtschaftlichen<br />
Bedingungen aufwachsen, gesund entwickeln können,<br />
so muß man neue Wege gehen. Ziel der Politik<br />
sollte es sein:<br />
1. Eltern dazu zu bringen, weniger zu rauchen;<br />
2. Den Eltern verstärkt gesundheitliches Wissen und<br />
Einsicht in die emotionalen Bedürfnisse des Kindes<br />
zu vermitteln;<br />
3. Vorschulprogramme einzuführen, die nicht nur<br />
dazu dienen, die Lesefertigkeit zu verbessern und<br />
die kognitive Entwicklung anzuregen, sondern<br />
auch eine Begrenzung der kindlichen Verhaltensprobleme<br />
bewirken, die schulische Leistungsfähigkeit<br />
fördern, später die Berufsaussichten des<br />
Erwachsenen verbessern helfen und dazu führen,<br />
daß er sich gesundheitsbewußt verhält;<br />
4. die Eltern in diese Vorschulprogramme einzubinden,<br />
um so deren erzieherische Wirkung zu stärken<br />
und Kindesmißbrauch einzuschränken;<br />
5. sicherzustellen, daß Mütter angemessene soziale<br />
und wirtschaftliche Ressourcen haben, und<br />
6. allen Altersgruppen bessere Bildungsmöglichkeiten<br />
zu bieten. Je besser das Bildungsniveau, um so<br />
stärker das Bewußtsein für gesundheitliche Anliegen<br />
und die Möglichkeit, sich verantwortlich um<br />
die eigene <strong>Gesundheit</strong> zu kümmern.<br />
Für die <strong>Gesundheit</strong> und Leistungsfähigkeit der künftigen<br />
Erwachsenenbevölkerung würde es entscheidene<br />
Vorteile bringen, wenn die Politik auf diese Prinzipien<br />
setzen würde.<br />
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