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Lücken im Recht auf Bildung? Eine Studie zur ... - ETC Graz

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8. Zusammenfassung der Teilnehmerinnenbefragung<br />

Wie aus der Übersicht deutlich wird, nannten die meisten Teilnehmerinnen<br />

den Wunsch, einen neuen Beruf zu erlernen und die Frage nach der passenden<br />

Aus- oder Weiterbildung als ihre Hauptbedürfnisse <strong>im</strong> BBO Bereich (Mehrfachnennungen<br />

waren hier möglich). Allerdings war hierbei <strong>auf</strong>fällig, dass nicht nur<br />

die sehr jungen Frauen angaben, über keine Ausbildung zu verfügen. Dies betraf<br />

lediglich zwei befragte junge Teilnehmerinnen, die ihren Schulabschluss in Österreich<br />

erworben hatten und nun <strong>auf</strong> der Suche nach einer passenden Ausbildung<br />

waren. <strong>Eine</strong> weitere hatte ebenfalls in Österreich die Schule besucht, diese<br />

jedoch nicht abgeschlossen. 5 andere Frauen, 4 davon zwischen 20 und 29 Jahren<br />

und eine zwischen 30 und 39 Jahren, gaben an, über (großteils sehr niedrige)<br />

Schulabschlüsse aus dem Herkunftsland zu verfügen, diese in Österreich jedoch<br />

nicht adäquat umsetzen zu können. 4 Frauen, eine davon unter 30, die drei anderen<br />

über 30 Jahre, gaben an, zwar in Österreich einen Schulabschluss (Hauptschulabschluss,<br />

Mittlere Schule bzw. Matura)erworben zu haben, aber dennoch<br />

über keine abgeschlossene Ausbildung wie z.B. eine Lehre oder ein Studium zu<br />

verfügen. <strong>Eine</strong> dieser Frauen stellte diese Tatsache in Zusammenhang mit einem<br />

Kind mit Behinderungen, das sehr viel Betreuung braucht, eine weitere nannte<br />

eine Problematik von Gewalt und Alkoholismus als Grund. 83<br />

Mit überwiegender Mehrheit (29) gaben die befragten Frauen und Mädchen<br />

an, <strong>im</strong> Vorfeld an genau der Maßnahme teilnehmen zu wollen, an der sie nun<br />

teilnahmen. 8 Personen gaben allerdings an, dass sie <strong>im</strong> Vorfeld eigentlich an einer<br />

anderen Maßnahme teilnehmen wollten, dies jedoch aus unterschiedlichen<br />

Gründen nicht tun konnten. Bei einer Befragten scheiterte die Teilnahme an<br />

der gewünschten Maßnahme daran, dass ihre AMS Betreuerin sich mit der von<br />

ihr getroffenen Wahl nicht einverstanden erklärte, eine andere gab an, dass die<br />

Kosten für die gewünschte Ausbildung nicht vom AMS übernommen worden<br />

wären, eine Teilnehmerin gab an, das Vormodul zu einer gewünschten Ausbildung<br />

nicht geschafft zu haben und eine andere scheiterte an der Schwierigkeit,<br />

einen Praktikumsplatz für eine gewünschte Ausbildung zu finden, eine andere<br />

daran, dass ihr kein Auto <strong>zur</strong> Verfügung stand, sie also nicht mobil war. Zwei<br />

weitere Befragte hätten gerne an einem Sprachkurs teilgenommen, scheiterten<br />

aber daran, dass es einen solchen in ihrem Umfeld nicht gab. Hier zeigte sich<br />

eine Auffälligkeit <strong>im</strong> Vergleich zu den befragten Frauen und Mädchen ohne<br />

Migrationsgeschichte, die durchwegs angaben, an genau der Maßnahme teilnehmen<br />

zu wollen, an der sie zum Zeitpunkt der Befragung teilnahmen.<br />

In den Kursen erhielten die Teilnehmerinnen Informationen über Aus- und<br />

Weiterbildungs- sowie Berufsmöglichkeiten, sie bekamen Informationen über verschiedene<br />

Finanzierungsmöglichkeiten, sie wurden bei der Jobsuche und der Jobvermittlung<br />

unterstützt und sie erhielten Unterstützung be<strong>im</strong> Zusammenstellen<br />

von Bewerbungsunterlagen. Keine einzige befragte Frau oder Mädchen gab an,<br />

dass der Kurs nicht ihren Erwartungen entsprochen hätte, eine äußerte sich allerdings<br />

<strong>zur</strong>ückhaltend und gab an, ihre Erwartungen wären noch nicht erfüllt<br />

(was sich aber bis zum Ende des Kurses noch ändern könnte).<br />

Der Besuch von Kursen <strong>im</strong> BBO Bereich soll natürlich in erster Linie dazu<br />

dienen, eine best<strong>im</strong>mte berufliche Perspektive für die Teilnehmerinnen zu ent-<br />

83 Hinsichtlich der Bedürfnisse <strong>im</strong> BBO Bereich ergaben sich keine Auffälligkeiten zwischen Frauen/Mädchen mit und<br />

ohne Migrationsgeschichte. Aufgrund der speziellen Migrationssituation waren aber natürlich Frauen oder Mädchen mit<br />

Migrationsgeschichte mit besonderen Bedürfnissen hinsichtlich nicht anerkannter Ausbildungen bzw. Berufserfahrungen aus<br />

dem Herkunftsland konfrontiert.<br />

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