Lücken im Recht auf Bildung? Eine Studie zur ... - ETC Graz
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7. Zusammenfassung der ExpertInnenbefragung<br />
Anpassung der BBO Angebote an die Erfordernisse der Zielgruppe<br />
<strong>Eine</strong> Veränderung in der Zielgruppe der Angebote und Maßnahmen der<br />
BBO kann auch <strong>zur</strong> Notwendigkeit führen, bereits bestehende Konzepte und<br />
Curricula an die neue Zielgruppe anzupassen. Hier gaben die befragten ExpertInnen<br />
durchwegs an, dass ihre Angebote <strong>im</strong>mer an die Bedürfnisse der Zielgruppe<br />
angepasst würden. Zum einen geschieht dies dadurch, dass es in den<br />
meisten Kursen kein starres Curriculum gibt, das abgearbeitet wird, sondern<br />
lediglich einige Fixpunkte wie EDV-Schulung oder Bewerbungsschreiben bestehen<br />
und der Rest der Einheiten frei, das heißt auch nach den Bedürfnissen<br />
und Erfordernissen der Zielgruppe, gestaltet werden können.<br />
Zum anderen werden von den Einrichtungen aber auch neue Angebote und<br />
Maßnahmen entwickelt, sobald die MitarbeiterInnen sehen, dass sich ihre Zielgruppe<br />
verändert hat. Besonders relevant ist dies für Einrichtungen aus dem<br />
Bereich der Selbstorganisationen, da eine solche Anpassung der Angebote quasi<br />
<strong>im</strong> Konzept mitenthalten ist.<br />
Konkret wurden hier von den ExpertInnen folgende neu entwickelte oder<br />
ausgebaute Angebote genannt: den Ausbau von Angeboten der Basisbildung,<br />
Angebote für Personen mit höherer <strong>Bildung</strong>, denen eine Hochschulbildung<br />
fehlt, frühkindliche Sprachförderungen (nicht nur für MigrantInnen) sowie die<br />
Ausweitung der Angebote in die Regionen hinein.<br />
Anpassung der verwendeten Materialien und Methoden<br />
an die Bedürfnisse der TeilnehmerInnen<br />
Ebenso wie die Angebote und Maßnahmen ständig an die Veränderung<br />
der Zielgruppe der jeweiligen Einrichtungen angepasst werden, so verhält es<br />
sich auch mit den Materialien und Methoden, die in den Angeboten verwendet<br />
werden. Dies fällt laut Auskunft der befragten ExpertInnen leicht, da die<br />
Materialien ohnehin ständig <strong>auf</strong> die entsprechende Zielgruppe der Maßnahme<br />
angepasst bzw. für diese überhaupt erst erstellt werden.<br />
Besondere Förderungen für Frauen und Mädchen mit Migrationsgeschichte<br />
Mädchen und Frauen mit Migrationsgeschichte können hinsichtlich ihres<br />
Zugangs zum Arbeitsmarkt mit speziellen Barrieren konfrontiert sein. In den<br />
verschiedenen Angeboten und Maßnahmen der BBO können diese Frauen und<br />
Mädchen zusätzliche Unterstützung erhalten. Nach Angaben der befragten<br />
ExpertInnen konnten hier verschiedene Unterstützungsleistungen identifiziert<br />
werden: Als sehr hilfreich erweist sich die Verfügbarkeit muttersprachlicher<br />
TrainerInnen in den jeweiligen Einrichtungen. Sofern diese nicht unmittelbar<br />
in der jeweiligen Maßnahme integriert sind, können sie zumindest bei Verständnisschwierigkeiten<br />
als DolmetscherInnen hinzugezogen werden. Weiterhin<br />
sind deutschsprachige TrainerInnen sehr darum bemüht, ihre Sprache den<br />
jeweiligen Klientinnen anzupassen und nicht <strong>im</strong> Dialekt zu reden. Auch die<br />
anderen KursteilnehmerInnen werden darum gebeten, schriftdeutsch zu sprechen.<br />
<strong>Eine</strong> weitere Möglichkeit, Frauen und Mädchen mit Migrationsgeschichte<br />
innerhalb der Kurse zu fördern, kann es auch sein, bestehende Ressourcen bei<br />
den Klientinnen (z.B. mehrere Sprachkenntnisse) zu benennen und zu fördern.<br />
Hierdurch kann bei den Klientinnen selbst auch ein anderer Blickwinkel <strong>auf</strong><br />
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