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Lücken im Recht auf Bildung? Eine Studie zur ... - ETC Graz

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7. Zusammenfassung der ExpertInnenbefragung<br />

auch, dass <strong>im</strong>mer mehr Menschen Bedürfnisse <strong>im</strong> Bereich der BBO haben und<br />

oftmals auch nicht wissen, wohin sie sich wenden sollen. So berichtet eine Expertin<br />

aus einer Einrichtung ausschließlich für Frauen und Mädchen, dass neuerdings<br />

auch Burschen (gemeinsam mit ihren Eltern) zu ihr kämen. <strong>Eine</strong> andere<br />

berichtet, dass ihre Einrichtung vermehrt von älteren Personen mit körperlichen<br />

Folgen von Schwerstarbeit <strong>auf</strong>gesucht würde, die zudem oftmals auch<br />

noch psychische Probleme hätten. Hier zeigt sich nach Angaben der befragten<br />

ExpertInnen deutlich, dass die Einführung der bedarfsorientierten Mindestsicherung<br />

eine Verschlechterung der Einkommenssituation für viele BezieherInnen<br />

gebracht hat.<br />

Auch <strong>im</strong> Bereich der BBO für Menschen mit Behinderungen kann von den<br />

befragten ExpertInnen eine Veränderung ihrer Zielgruppe festgestellt werden:<br />

zum einen hat sich das Geschlechterverhältnis hin zu mehr Männern verschoben,<br />

zum anderen ist <strong>auf</strong>fällig, dass nur noch 20% der KlientInnen Menschen<br />

mit Lernschwächen (früher 80%) sind. Der Schwerpunkt liegt jetzt mehr <strong>auf</strong><br />

sozialen und psychischen Schwierigkeiten der Personen. Auch die fehlende<br />

Motivation der KlientInnen ist ein Thema, so dass die befragten ExpertInnen<br />

sogar davon sprechen, dass ihre Zielgruppe „schwieriger“ geworden wäre. Vor<br />

allem die fehlende Motivation stellt sich zunehmend als ein Hindernis bei der<br />

Vermittlung in den Arbeitsmarkt dar.<br />

Einfluss der Heterogenität der Zielgruppe <strong>auf</strong> die Arbeit in der Gruppe<br />

bzw. den Lernerfolg für die Teilnehmerinnen<br />

Heterogenität in einer Gruppe kann nach Auskunft der befragten ExpertInnen<br />

eine Chance sowie auch ein Hindernis darstellen. Manche KlientInnen<br />

können sich durch die vorhandene Diversität überfordert fühlen, so dass sie in<br />

den Krankenstand gehen, um nicht mehr an der entsprechenden Maßnahme<br />

teilnehmen zu müssen.<br />

Für die meisten KlientInnen allerdings bedeutet die Heterogenität der Gruppe<br />

nach Auskunft der ExpertInnen eine große Chance. Oftmals sind sie zum<br />

ersten Mal mit einer solchen Vielzahl an Lebenswelten von Menschen konfrontiert,<br />

so dass sie davon profitieren und gestärkt aus den Maßnahmen herausgehen.<br />

Dies kann auch dazu genutzt werden, um von Seiten der TrainerInnen<br />

best<strong>im</strong>mte Themen in den Kursen <strong>auf</strong>zubringen. Auch Personen, die in ihrem<br />

Leben nur wenige Probleme haben, können durch den Kontakt mit anderen,<br />

denen es schlechter geht, gestärkt profitieren.<br />

Auf der anderen Seite muss hier von Seiten der<br />

TrainerInnen dar<strong>auf</strong> geachtet werden, dass sich<br />

eine solche Gruppe nicht <strong>zur</strong> Selbsthilfegruppe<br />

entwickelt.<br />

Für die TrainerInnen stellt die Heterogenität<br />

der Gruppe eine Herausforderung dar, der sie<br />

durch entsprechende Weiterbildungen begegnen.<br />

Hier wurden von den befragten ExpertInnen<br />

die jeweiligen Einrichtungen als sehr hilfreich bezeichnet, die dafür sorgen,<br />

dass benötigte Kompetenzen entsprechend mitwachsen können.<br />

Für die TrainerInnen stellt<br />

die Heterogenität der Gruppe<br />

eine Herausforderung dar,<br />

der sie durch entsprechende<br />

Weiterbildungen begegnen.<br />

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