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Lücken im Recht auf Bildung? Eine Studie zur ... - ETC Graz

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7. Zusammenfassung der ExpertInnenbefragung<br />

7.5 Fragenblock A4. Adaptability (Anpassungsfähigkeit)<br />

Der Punkt A4. Adaptability (Anpassungsfähigkeit) befragte die ExpertInnen<br />

danach, ob ihrer Ansicht nach das Angebot und die Maßnahmen <strong>im</strong> BBO Bereich<br />

den Bedürfnissen ihrer Zielgruppe in sozialer und kultureller Hinsicht<br />

entsprechen. Zudem ist es nach diesem Punkt notwendig, dass das <strong>Bildung</strong>ssystem<br />

und die -angebote anpassungsfähig sind, also <strong>auf</strong> eine Veränderung der<br />

Zielgruppe eingehen können.<br />

Veränderung in der Zusammensetzung der Zielgruppe<br />

in den vergangenen Jahren<br />

Nicht <strong>im</strong>mer bleibt die Zielgruppe der bestehenden Angebote und Maßnahmen<br />

<strong>im</strong> BBO Bereich über die Jahre gleich. Hier ist natürlich mit Veränderungen<br />

zu rechnen, die auch den demografischen Wandel der Gesellschaft abbilden.<br />

Nach Auskunft der befragten ExpertInnen sind in den letzten Jahren vor<br />

allem zwei Entwicklungen zu beobachten: zum einen steigt der Anteil an Personen<br />

mit Migrationsgeschichte, zum anderen löst sich die angeblich ursprüngliche<br />

Homogenität der Zielgruppen zunehmend <strong>auf</strong>.<br />

Der steigende Anteil an Personen mit Migrationsgeschichte kann verschieden<br />

erklärt werden: zum einen ziehen TrainerInnen, die selbst über eine Migrationsgeschichte<br />

verfügen, über persönliche Empfehlungen auch KlientInnen<br />

aus eben diesen Ländern oder überhaupt MigrantInnen an. Zum anderen ziehen<br />

entsprechende Angebote <strong>im</strong> BBO Bereich auch die entsprechenden Zielgruppen<br />

an. Nicht zuletzt spiegelt die Zusammensetzung der KlientInnen auch<br />

die sich verändernde demografische Situation der Gesellschaft wider. Konkret<br />

nach Frauen und Mädchen mit Migrationsgeschichte gefragt, gaben die ExpertInnen<br />

an, dass sich unter ihrer Zielgruppe in den letzten Jahren mehr armenische<br />

Frauen befänden, seit neuestem auch viele Frauen aus Syrien. Ebenso<br />

sei die Zahl der Frauen aus Thailand gestiegen. Auf der anderen Seite gaben<br />

die befragten ExpertInnen an, dass sich unter ihrer Zielgruppe <strong>im</strong>mer mehr<br />

Frauen mit Migrationsgeschichte und „Multikausallagen“ befänden: dies sind<br />

Frauen, deren Schulabschluss in Österreich nicht anerkannt ist, die weder <strong>im</strong><br />

Herkunftsland noch in Österreich über Berufserfahrung verfügen, die viele<br />

Kinder oder zumindest eine ungeregelte Kinderbetreuungssituation haben,<br />

die aber den Wunsch nach einer hochqualifizierten Arbeit haben, die zudem<br />

noch an körperlichen und/oder psychischen Problemen leiden. Oft sind diese<br />

Frauen bereits zwischen 40 und 50 Jahre alt, was sich zusätzlich hinderlich für<br />

eine erste Berufs<strong>auf</strong>nahme darstellt. Auf der anderen Seite wurde von einer<br />

Expertin aber auch festgestellt, dass sich die Zahl der Frauen und Mädchen<br />

mit Migrationsgeschichte, die sich für Berufe in nicht traditionellen Bereichen<br />

interessierten, in den letzten Jahren zugenommen habe. Im Bereich der BBO<br />

für Jugendliche wurde von einer anderen Expertin angemerkt, dass sich die<br />

Deutschkenntnisse ihrer Zielgruppe verbessert hätten.<br />

Die <strong>im</strong>mer stärker werdende Heterogenität der Zielgruppen in den Einrichtungen<br />

spiegelt zum einen die demografische Situation der Gesellschaft wider.<br />

Dies zeigt sich beispielsweise daran, dass <strong>im</strong> BBO Bereich für Jugendliche vermehrt<br />

Burschen aus Afghanistan zu finden sind. Zum anderen zeigt sie aber<br />

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