Lücken im Recht auf Bildung? Eine Studie zur ... - ETC Graz

7. Zusammenfassung der ExpertInnenbefragung
unterschiedlichen KlientInnen und Gruppen zum Einsatz kommen. Lediglich
eine Expertin merkte an, dass nicht immer ausreichend Zeit zur Adaptierung
der Materialien und Methoden vorhanden wäre.
Ausschluss von Personen durch digitale Lehrmethoden
In den meisten Angeboten und Maßnahmen zur BBO wird nach Auskunft
der ExpertInnen auch am Lebenslauf der KlientInnen sowie an aktuellen oder
zumindest fiktiven Bewerbungsschreiben gearbeitet. Diese werden normalerweise
am PC erstellt, wofür hier bei den TeilnehmerInnen gewisse Grundkenntnisse
im Umgang mit diesen Medien vorhanden sein müssen. Diese weisen
allerdings nicht alle KlientInnen von vorneherein auf bzw. verfügen auch nicht
alle KlientInnen zu Hause über einen PC mit Internetzugang, um über diesen
Weg nach passenden Stellenanzeigen suchen zu können. Lediglich eine der befragten
ExpertInnen gab allerdings an, dass nicht vorhandene Kenntnisse im
IT Bereich in einigen Angeboten (z.B. HTL-Kolleg 81 ) zu einem Ausschluss potentiell
Interessierter führen können. Alle anderen ExpertInnen gaben an, dass
es für die Teilnahme an ihren Maßnahmen und Angeboten unerheblich wäre,
ob die KlientInnen bereits über entsprechende Kenntnisse verfügten oder nicht
bzw. ob sie einen PC zu Hause hätten. In einigen Einrichtungen haben die KlientInnen
die Möglichkeit, während der Teilnahme an einer Maßnahme in diese
integriert auch eine EDV Schulung zu erhalten. In anderen Einrichtungen werden
PC Kurse (AnfängerInnen und Fortgeschrittene) für interessierte Personen
zusätzlich angeboten. Andere Einrichtungen bieten zwar selbst keine EDV Kurse
an, unterstützen ihre KlientInnen aber darin, solche bei anderen Anbietern
zu besuchen. In vielen der befragten Einrichtungen werden für die KlientInnen
auch Lernräume mit Computern zur Verfügung gestellt, an denen die Personen
arbeiten können. Eine der befragten Einrichtungen verleiht sogar einen Laptop
an ihre KlientInnen, den diese sich mit nach Hause nehmen können, um dort
zu arbeiten.
Im niedrigschwelligen Bereich der BBO etwa für Jugendliche oder Personen
mit Behinderungen werden von den TrainerInnen Laptops mit entsprechender
Ausstattung in einem mobilen Büro mitgeführt. So können die KlientInnen
auch an anderen Orten (etwa in der Schule oder zu Hause) bei der Erstellung
ihres Lebenslaufes oder bei Bewerbungsschreiben unterstützt werden.
Alle befragten ExpertInnen betonten die Wichtigkeit von PC-Kenntnissen, es
kann daher vermutet werden, dass die oben aufgelisteten Strategien auch dazu
dienen sollen, den KlientInnen der Einrichtungen möglichst einfach zu diesen
zu verhelfen.
Konfliktlösungsstrategien
In Angeboten und Maßnahmen der BBO kann es auch zu Konflikten kommen.
Diese können entweder zwischen KlientInnen und BeraterInnen oder
TrainerInnen oder unter KlientInnen entstehen. Der erfolgreiche Umgang mit
Konflikten ist eine Bedingung für den Erfolg der Maßnahme.
81 Zu den Kollegs, die an manchen Berufsbildenden Höheren Schulen für Berufstätige geführt werden, vgl.: http://www.abc.
berufsbildendeschulen.at/de/page.asp?id=43
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