Lücken im Recht auf Bildung? Eine Studie zur ... - ETC Graz
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7. Zusammenfassung der ExpertInnenbefragung<br />
auch den Zweck, in Fällen von Unst<strong>im</strong>migkeiten mit zukünftigen DienstgeberInnen<br />
rechtzeitig eingreifen und vermitteln zu können, um beispielsweise<br />
einen Lehrabbruch zu verhindern.<br />
Die Ziele, die sich die KlientInnen und TeilnehmerInnen der verschiedenen<br />
Maßnahmen und Angebote der BBO setzen, sind sehr unterschiedlich und hängen<br />
nicht zuletzt auch mit ihrer persönlichen Situation zusammen. Prinzipiell<br />
gelingt es den allermeisten Einrichtungen nach Auskunft der befragten ExpertInnen,<br />
ihre KlientInnen so zu motivieren, dass diese verschiedene Perspektiven<br />
für ihr Leben entwickeln.<br />
Die konkreten Ziele der einzelnen KlientInnen werden innerhalb der Maßnahmen<br />
erarbeitet und sind stets individuell ausgerichtet. An oberster Stelle<br />
steht (trotz anderer vorhandener Probleme) bei den meisten KlientInnen der<br />
Wunsch nach einer Abklärung der beruflichen Chancen, nach Arbeitsmarktintegration<br />
bzw. Ausbildungsmöglichkeiten. Die Erwartungshaltung der KlientInnen<br />
ist dabei oftmals sehr hoch. Dabei werden nach Auskunft der befragten<br />
ExpertInnen die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse oft überschätzt sowie die<br />
Situation des Arbeitsmarktes, die finanziellen Kosten sowie die Dauer von Ausbildungen<br />
unterschätzt.<br />
Doch nicht nur die eigene persönliche Situation in Hinblick <strong>auf</strong> relevante<br />
Vorausbildungen bzw. Arbeitserfahrungen kann sich problematisch <strong>auf</strong> die angestrebte<br />
berufliche Tätigkeit oder Ausbildung auswirken, auch andere private<br />
Rahmenbedingungen wie etwa Krankheit, Kinderbetreuungspflichten sowie<br />
<strong>auf</strong>enthaltsrechtliche Unsicherheiten oder die Tatsache, sich bevorzugt um eine<br />
existentielle Absicherung kümmern zu müssen, können sich benachteiligend<br />
<strong>auf</strong> eine weitere berufliche Karriere auswirken.<br />
Viele KlientInnen der verschiedenen Einrichtungen geben sich daher auch<br />
mit der Vermittlung in andere Tätigkeitsbereiche, an die sie ursprünglich gar<br />
nicht gedacht hatten, zufrieden. So lässt sich wohl auch die hohe Quote an<br />
Vermittlungen erklären, die mit den verschiedenen Angeboten und Maßnahmen<br />
<strong>zur</strong> BBO einhergeht. In Kursen und Coachings <strong>zur</strong> Ausbildungsplanung<br />
beispielsweise haben <strong>im</strong> Durchschnitt 80 % der TeilnehmerInnen zu Ende der<br />
Maßnahme eine Arbeit oder einen Ausbildungsplatz gefunden, in einzelnen<br />
Maßnahmen (Kursen <strong>zur</strong> Berufsorientierung) liegt diese Quote sogar bei 100 %.<br />
Hier darf allerdings nicht vernachlässigt werden, dass die Teilnahme an diesen<br />
Angeboten zumeist an sehr strenge Zulassungsvoraussetzungen (Dauer<strong>auf</strong>enthalt,<br />
Arbeitserlaubnis, gesicherte<br />
Kinderbetreuung, Deutschkenntnisse<br />
<strong>auf</strong> B1) gekoppelt ist, so dass hier best<strong>im</strong>mte<br />
(schwerer vermittelbare) Personen<br />
von vorneherein ausgeschlossen<br />
werden. Etwas geringer, nämlich bei 60 %,<br />
liegt die Vermittlungsquote <strong>im</strong> Bereich<br />
der BBO für Menschen mit Behinderungen.<br />
<strong>Eine</strong> weitere Erklärung für diese<br />
hohen Quoten an Vermittlungen liegt<br />
wohl auch darin, dass die Ziele, die<br />
<strong>Eine</strong> weitere Erklärung für diese<br />
hohen Quoten an Vermittlungen<br />
liegt wohl auch darin, dass die<br />
Ziele, die <strong>im</strong> Rahmen der einzelnen<br />
Maßnahmen von den KlientInnen<br />
erarbeitet werden, realistische<br />
Ziele sind, auch wenn hierdurch nicht<br />
<strong>im</strong>mer die ursprünglichen Wünsche<br />
verfolgt werden können.<br />
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