Lücken im Recht auf Bildung? Eine Studie zur ... - ETC Graz
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7. Zusammenfassung der ExpertInnenbefragung<br />
Das Thema ist mehr ins<br />
Zentrum des Bewusstseins<br />
gerückt, Qualitätsbestrebungen<br />
sowie eine große Bemühung<br />
um Professionalität sind<br />
wahrnehmbar.<br />
erwähnt. Das Thema ist mehr ins Zentrum des<br />
Bewusstseins gerückt, Qualitätsbestrebungen<br />
sowie eine große Bemühung um Professionalität<br />
sind wahrnehmbar.<br />
Kritik hinsichtlich der Qualität kam von einer<br />
Expertin <strong>auf</strong>grund der Tatsache, dass die meisten<br />
BBO Angebote in den Bereichen existierten,<br />
in denen sich auch das AMS schwer tut, freie<br />
Stellen zu besetzen. <strong>Eine</strong> andere Expertin merkte<br />
an, dass die bestehenden Angebote und Maßnahmen hinsichtlich ihrer Qualität<br />
<strong>im</strong>mer nur für jene Personen verbessert würden, die sie ohnehin erreichten.<br />
Außerdem merkte sie die fehlende parallele Kinderbetreuung bei den meisten<br />
Angeboten an.<br />
Zwei andere ExpertInnen aus dem BBO Bereich für MigrantInnen gaben an,<br />
dass das bestehende Angebot ihrer Ansicht nach zu wenig migrantInnenorientiert<br />
sei. So seien Materialien oftmals nur <strong>auf</strong> Deutsch verfügbar wie sich auch<br />
unter den TrainerInnen nur wenige Personen mit Migrationsgeschichte befänden.<br />
Dies führte ihrer Meinung nach dazu, dass die Interkulturelle Kompetenz<br />
und damit das Verständnis für die Situation von MigrantInnen oftmals fehlte.<br />
Sie berichteten auch, dass sich Personen, die zuerst bei anderen Einrichtungen<br />
waren, dort nicht so wohl und gut <strong>auf</strong>gehoben gefühlt hätten. Ein weiteres Problem<br />
sei auch das frühe „Alleinelassen“ von KlientInnen (durch das zu frühe<br />
Enden der Kurse oder Beratungen), die eigentlich noch eine weitere Betreuung<br />
bräuchten. Positiv erwähnt wurde von ihnen allerdings die MigrantInnenberatung<br />
der Obersteiermark 79 . <strong>Eine</strong> befragte Expertin merkte an, dass in ihrer<br />
Einrichtung derzeit ein Zertifikat <strong>zur</strong> Qualitätssicherung entwickelt würde.<br />
Annahme des bestehenden Angebots an BBO Maßnahmen<br />
durch die jeweilige Zielgruppe<br />
Ob das Angebot der BBO von hoher Qualität ist, zeigt sich nicht zuletzt daran,<br />
wie dieses auch von der entsprechenden Zielgruppe angenommen wird.<br />
Bei Angeboten und Maßnahmen speziell für MigrantInnen ist nach Aussagen<br />
der befragten ExpertInnen deutlich, dass dieses sehr gut angenommen wird.<br />
Hier gibt es oftmals sogar eine lange Warteliste bzw. müssen interessierte Personen<br />
in andere Angebote derselben Einrichtung verwiesen werden. Auch die<br />
anderen Angebote und Maßnahmen werden durchwegs gut angenommen von<br />
den jeweiligen Zielgruppen. Wie hoch allerdings der Anteil an Personen mit<br />
Migrationsgeschichte hier jeweils ist, kann nicht verallgemeinert werden. Die<br />
(Schätzungs-)Angaben der ExpertInnen reichten von 10 % bis hin zu 70 %.<br />
Ebenfalls sehr gut angenommen wird <strong>im</strong> Bereich der BBO das Jugendcoaching.<br />
Allerdings ist hier nach Angaben der befragten ExpertInnen spürbar,<br />
dass die Hemmschwelle bei Mädchen mit Migrationsgeschichte deutlich höher<br />
ist als bei anderen Jugendlichen. Oftmals bestehen hier große Vorbehalte von<br />
Seiten der Familie, so dass diese Mädchen, wenn sie überhaupt kommen, nur<br />
79 „Es ist nicht ganz klar, welche Einrichtung die ExpertInnen mit dieser Bezeichnung meinten. In Frage käme die<br />
<strong>Bildung</strong>sberatung für MigrantInnen in Judenburg durchgeführt vom <strong>Bildung</strong>streff Oberes Murtal, vgl.: http://www.<br />
weiterbildung.steiermark.at/cms/beitrag/11615725/19515292/_1<br />
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