Lücken im Recht auf Bildung? Eine Studie zur ... - ETC Graz
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7. Zusammenfassung der ExpertInnenbefragung<br />
Auch <strong>im</strong> Bereich der BBO für Jugendliche<br />
werden von einigen Einrichtungen<br />
Ressourcen in das Auffinden von<br />
unsichtbaren Jugendlichen investiert.<br />
Kontakte finden hier an jenen Orten<br />
statt, an denen sich solche Jugendliche<br />
<strong>auf</strong>halten, beispielsweise in Jugendzentren.<br />
Darüber hinaus bestehen hier auch<br />
gute Kooperationen mit den zuständigen SozialarbeiterInnen, BetreuerInnen<br />
von Wohngemeinschaften oder ErziehungshelferInnen. <strong>Eine</strong> befragte ExpertIn<br />
berichtete auch von einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit, die hier in der Vergangenheit<br />
betrieben wurde, um die Angebote und Maßnahmen bekannter zu<br />
machen. Obwohl diese Arbeit von den befragten ExpertInnen als sehr schwierig<br />
und auch zeit<strong>auf</strong>wendig beschrieben wird, sind sie dennoch von ihrer Sinnhaftigkeit<br />
überzeugt. <strong>Eine</strong> Einrichtung berichtete auch, dass diese Strategien sich<br />
als so erfolgreich erwiesen hatten, dass sie mittlerweile nicht mehr notwendig<br />
seien, da die informellen Netzwerke nun sehr gut funktionierten.<br />
Möglichkeiten des Zugangs zu <strong>Bildung</strong>s- und Berufsorientierungsangeboten<br />
bei nicht gesicherter Kinderbetreuung<br />
Zusätzlich zu den weiter oben beschriebenen Barrieren können sich vor allem<br />
für Frauen und in Einzelfällen auch für Mädchen bestehende Betreuungspflichten<br />
für Kinder <strong>auf</strong>grund einer nicht gesicherten Kinderbetreuung als hinderlich<br />
erweisen. 4 der befragten ExpertInnen gaben an, dass eine nicht gesicherte Kinderbetreuung<br />
sogar ein absoluter Ausschlussgrund für die betroffenen Frauen<br />
oder Mädchen wäre, an den entsprechenden Angeboten teilzunehmen. Dies<br />
betrifft sogar die Teilnahme an einer Einzelberatung. Allerdings erwähnten die<br />
ExpertInnen in diesem Zusammenhang, dass das AMS den Frauen in diesen<br />
Fällen behilflich ist und auch eine Finanzierung für die Kinderbetreuung übernommen<br />
werden kann.<br />
In anderen Einrichtungen wird mit diesem Thema etwas entspannter umgegangen.<br />
So können Kinder zu Beratungen mitgebracht werden bzw. Termine<br />
werden nach den Verfügbarkeiten der Frauen oder Mädchen festgelegt oder die<br />
BeraterInnen sind ohnehin mobil. Vor allem <strong>im</strong> BBO Bereich für Menschen mit<br />
Behinderungen bzw. für Jugendliche ist dies der Fall. Hier werden auch Praktika<br />
bzw. Betriebe entsprechend der Verfügbarkeiten der KlientInnen ausgesucht.<br />
<strong>Eine</strong> Einrichtung <strong>im</strong> BBO Bereich für Jugendliche gab an, dass die Organisation<br />
der Kinderbetreuung erstes Ziel und damit ein Teil des Kurses wäre.<br />
Lediglich zwei der befragten ExpertInnen gaben an, dass während ihrer<br />
Kurszeiten auch eine parallele Kinderbetreuung<br />
angeboten wird. Den Ausbau<br />
paralleler Kinderbetreuung nennen die<br />
beiden als eine dringende Notwendigkeit,<br />
um gerade Frauen mit kleinen Kindern<br />
den Zugang zu Angeboten und<br />
Maßnahmen der BBO zu erleichtern oder<br />
überhaupt zu ermöglichen.<br />
Auch <strong>im</strong> Bereich der BBO für<br />
Jugendliche werden von einigen<br />
Einrichtungen Ressourcen in<br />
das Auffinden von unsichtbaren<br />
Jugendlichen investiert.<br />
Lediglich zwei der befragten<br />
ExpertInnen gaben an, dass<br />
während ihrer Kurszeiten auch<br />
eine parallele Kinderbetreuung<br />
angeboten wird.<br />
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