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Lücken im Recht auf Bildung? Eine Studie zur ... - ETC Graz

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7. Zusammenfassung der ExpertInnenbefragung<br />

dass an den Angeboten und Maßnahmen ihrer Einrichtungen <strong>im</strong>mer wieder<br />

auch Haftentlassene bzw. Personen teilnehmen, die eine Bewährungsstrafe verbüßen.<br />

Die anderen ExpertInnen gaben an, mit diesem Bereich noch keine Erfahrungen<br />

gemacht zu haben.<br />

Aus Polizeianhaltezentren haben zum Zeitpunkt der Befragung noch keine<br />

Personen an Angeboten der befragten Einrichtungen teilgenommen. Ein wichtiger<br />

Hinderungsgrund stellt hierbei nach Angaben der ExpertInnen der ungeklärte<br />

Aufenthaltsstatus sowie der mangelnde Zugang zum Arbeitsmarkt dar,<br />

wohl aber auch die fehlende Information sowie die Tatsache, dass die entsprechenden<br />

Einrichtungen ihre Maßnahmen nicht vor Ort in den PAZ anbieten.<br />

Von Flüchtlingshe<strong>im</strong>en hingegen nehmen <strong>im</strong>mer wieder Personen auch an den<br />

angebotenen Maßnahmen teil. Der Kontakt erfolgt bei Jugendlichen zumeist<br />

über die Schule bzw. bei Erwachsenen über andere kooperierende Einrichtungen.<br />

Lediglich aus Maßnahmen der BBO <strong>im</strong> Behindertenbereich sind Personen<br />

aus Flüchtlingshe<strong>im</strong>en ausgeschlossen, da Flüchtlinge keinen entsprechenden<br />

Bescheid des Bundessozialamtes erhalten können.<br />

Über eine befragte Einrichtung werden auch Jugendliche <strong>im</strong> LSF <strong>auf</strong> der<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie und <strong>auf</strong> der heilpädagogischen Station <strong>im</strong> Bereich<br />

der BBO betreut.<br />

Teilnahmemöglichkeiten von Personen, die nicht aktiv sind<br />

Ebenso wie Personen, die einer Freiheitsbeschränkung unterliegen, l<strong>auf</strong>en<br />

auch andere Personen Gefahr, von Angeboten und Maßnahmen der BBO nicht<br />

erreicht zu werden. Dies gilt nach Auskunft der ExpertInnen in besonderem<br />

Maß für Personen, die selbst nicht aktiv <strong>auf</strong> der Suche nach entsprechenden<br />

Angeboten bzw. die „unsichtbar“ sind. Besonders betroffen sind hiervon vor<br />

allem Jugendliche, die bereits aus dem Schulsystem herausgefallen sind, bzw.<br />

MigrantInnen, die neu nach Österreich gekommen sind.<br />

Die befragten ExpertInnen sind sich dieser Problematik bewusst. Die meisten<br />

von ihnen haben allerdings keine Ressourcen dafür, um sich selbst aktiv <strong>auf</strong><br />

die Suche nach diesen Personen zu machen. Stattdessen betonen sie die große<br />

Bedeutung der Mundpropaganda. Zufriedene KlientInnen berichten in ihrem<br />

Familien- und Bekanntenkreis von ihren Erfahrungen, <strong>auf</strong> diese Art und Weise<br />

kommen dann auch andere Personen zu den entsprechenden Einrichtungen.<br />

Zum Teil werden KlientInnen von den Einrichtungen auch gezielt darum gebeten,<br />

Informationen weiterzugeben, um passive oder nicht sichtbare Personen<br />

erreichen zu können. Auch mittels bestehender Kooperationen wird manchmal<br />

die Zugänglichkeit zu Angeboten und Maßnahmen der BBO erhöht, in dem<br />

die Informationen über andere kooperierende Einrichtungen verbreitet werden.<br />

Zwei ExpertInnen <strong>im</strong> Bereich der BBO für MigrantInnen berichteten explizit<br />

davon, dass ihre Organisationen gezielt Ressourcen in das Auffinden passiver<br />

oder nicht sichtbarer Personen investiert. So suchen die MitarbeiterInnen<br />

gezielt jene Plätze <strong>auf</strong>, an denen sich diese Personen <strong>auf</strong>halten bzw. kommen<br />

nach Rücksprache mit kooperierenden Einrichtungen etwa auch direkt in<br />

Flüchtlingshe<strong>im</strong>e, um dort vor Ort mit den Personen zu sprechen und sie zu<br />

passenden Angeboten oder Maßnahmen einzuladen. Diese Vorgehensweise ist<br />

oftmals von Erfolg gekrönt.<br />

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