Lücken im Recht auf Bildung? Eine Studie zur ... - ETC Graz
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7. Zusammenfassung der ExpertInnenbefragung<br />
dann auch andere, der Arbeitssuche vorgelagerte, Probleme <strong>im</strong> Zentrum. Falls<br />
es dennoch zu Gruppeneinheiten kommt, wird von Seiten der TrainerInnen dar<strong>auf</strong><br />
geachtet, dass diese möglichst klein (max. 4-5 KlientInnen) und homogen<br />
besetzt sind, nur von kurzer Dauer (2 Stunden) sind und mit intensiver Betreuung<br />
stattfinden. Themen dieser Einheiten können beispielsweise Umgehen mit<br />
Kritik, Körperpflege, Aussehen, Hygiene, Kommunikation und Sozialverhalten<br />
oder körperliche Fitness und der Umgang mit Geld sein. Nach Auskunft der<br />
befragten ExpertInnen ist es in diesen Gruppeneinheiten noch niemals zu Konflikten<br />
unter den KlientInnen gekommen.<br />
7.3 Fragenblock A2. Accessibility (Zugänglichkeit)<br />
Der Frageblock A2. Accessibility oder Zugänglichkeit widmete sich den Einschätzungen<br />
und Erfahrungen der ExpertInnen hinsichtlich der physischen<br />
und wirtschaftlichen Zugänglichkeit der bestehenden Angebote und Maßnahmen<br />
<strong>im</strong> Bereich der <strong>Bildung</strong>s- und Berufsorientierung. Auch mögliche Aspekte<br />
von Diskr<strong>im</strong>inierung, sowie offene oder auch versteckte Barrieren, wurden<br />
hierbei abgefragt.<br />
Übersichtlichkeit der bestehenden BBO Landschaft<br />
Die Landschaft der Maßnahmen und Angebote <strong>zur</strong> <strong>Bildung</strong>s- und Berufsorientierung<br />
ist sehr breit und <strong>auf</strong> unterschiedlichste Zielgruppen ausgerichtet.<br />
Übereinst<strong>im</strong>mend gaben die befragten ExpertInnen allerdings an, dass es an<br />
Übersichtlichkeit der Landschaft mangele. Diese Unübersichtlichkeit des Angebots<br />
stellt sich daher als wirkliche Hürde für die Zugänglichkeit zum <strong>Bildung</strong>sund<br />
Berufsorientierungsbereich für interessierte Personen dar. So findet der<br />
Erstbesuch in einer Einrichtung oftmals nach dem Zufallsprinzip (welche Einrichtung<br />
gerade in der Nähe ist) bzw. durch Mundpropaganda statt und nicht<br />
durch eine <strong>auf</strong>geklärte Entscheidung nach Durchsicht aller in Frage kommenden<br />
Einrichtungen. Obwohl Kooperationen in den meisten Einrichtungen mit<br />
anderen Einrichtungen bestehen, ist es ebenfalls eine Frage des Zufalls bzw. der<br />
richtigen Person, ob eine KlientIn dann an eine passende Stelle weiterverwiesen<br />
wird. Auch be<strong>im</strong> AMS kommt es nach Angaben der ExpertInnen manchmal<br />
zu Fehlverweisungen von betroffenen Personen. Hierbei spielt es nicht zuletzt<br />
eine Rolle, dass die bestehende BBO Landschaft auch von den befragten ExpertInnen<br />
für sie selbst als sehr unübersichtlich charakterisiert wird. So gab<br />
eine Expertin an, dass selbst ihre Einrichtung manche Informationen, welche<br />
Angebote und Maßnahmen es in anderen Einrichtungen gäbe, nur durch Zufall<br />
erhalte. Andere gaben an, dass die Weitergabe des Wissens darüber, was es alles<br />
gibt, bereits einen Großteil ihrer Arbeit ausmache. Als herausfordernd wurde<br />
von einigen ExpertInnen zudem die ständige Wandlung und Veränderung<br />
<strong>im</strong> BBO Bereich bezeichnet. <strong>Eine</strong> einzige gesamtinformierte Beratungsstelle für<br />
den Raum Steiermark gibt es noch nicht. Mittlerweile gibt es zwar einige Versuche<br />
der Bündelung der Informationen mittels Online-Plattformen, doch auch<br />
hier stellt sich die Unübersichtlichkeit und die ständige Veränderung des BBO<br />
Landschaft für die Plattformbetreibenden selbst als Schwierigkeit dar.<br />
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