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Lücken im Recht auf Bildung? Eine Studie zur ... - ETC Graz

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7. Zusammenfassung der ExpertInnenbefragung<br />

Zusammensetzung der KlientInnen<br />

Im Rahmen des Projektes interessierte natürlich auch die Frage, mit welcher<br />

Vielfalt an KlientInnen es die befragten ExpertInnen in ihren Angeboten und<br />

Maßnahmen <strong>im</strong> Bereich der BBO zu tun haben.<br />

Bei den Angeboten <strong>zur</strong> BBO Beratung 72 , die von verschiedenen Einrichtungen<br />

angeboten wird, ist die Altersstruktur der jeweiligen Zielgruppe zumeist<br />

gemischt. Diese Angebote werden von sehr jungen Menschen am Übergang<br />

von der Schule zum Arbeitsmarkt ebenso genutzt wie von älteren, die sich wieder<br />

oder auch erstmalig am Arbeitsmarkt orientieren wollen.<br />

Anders gestaltet sich die Verteilung des Alters bei konkreten Maßnahmen<br />

(wie Coaching oder Kursen) <strong>im</strong> BBO Bereich. Hier war <strong>auf</strong>fällig, dass es entweder<br />

Maßnahmen für Jugendliche/junge Erwachsene gibt oder solche für<br />

Erwachsene, an denen die KlientInnen erst ab einem gewissen Mindestalter<br />

(zumeist 21 oder sogar 25) teilnehmen dürfen. Ausnahmen gibt es nur in jenen<br />

Fällen, in denen es sich bei sehr jungen Mädchen um Wiedereinsteigerinnen<br />

handelt. Allerdings wurde hier von der befragten ExpertIn angegeben, dass die<br />

entsprechenden Kurse nicht <strong>auf</strong> diese junge Altersgruppe ausgelegt und daher<br />

zumeist andere Maßnahmen passender wären.<br />

Im Bereich der BBO Maßnahmen für Jugendliche hat sich durch die Ausweitung<br />

der Zielgruppe des Jugendcoachings 73 in den letzten Jahren eine etwas<br />

andere Zusammensetzung der KlientInnen ergeben: zu den Jugendlichen mit<br />

Lernschwierigkeiten bzw. SPF, die vormalig besonders aus Haupt- oder Sonderschulen<br />

stammten, sind nun auch Jugendliche aus höheren Schulen sowie<br />

NEETs 74 hinzugekommen. Generell nehmen an Angeboten <strong>im</strong> BBO Bereich allerdings<br />

nur wenige Jugendliche aus höheren Schulen teil, ebenso verhält es<br />

sich in speziellen Maßnahmen nur für Mädchen. Auch hier sind dies vor allem<br />

Mädchen aus Pflichtschulen bzw. außerhalb der Schule. Ausschlaggebend<br />

ist hier <strong>im</strong>mer der Umstand, ob sich Jugendliche gerade in einer Situation der<br />

Orientierungslosigkeit hinsichtlich ihres weiteren beruflichen Lebensweges<br />

befinden. Ist dies der Fall, so suchen sie entweder alleine oder auch gemeinsam<br />

mit ihren Eltern eine entsprechende Einrichtung <strong>zur</strong> BBO <strong>auf</strong> bzw. lassen<br />

sich von einer solchen (etwa über die Schule) ansprechen. Grundsätzlich kann<br />

nach Auskunft der ExpertInnen gesagt werden, dass sich Jugendliche aus bildungsbenachteiligten<br />

Familien eher schwer hinsichtlich ihrer weiterführenden<br />

<strong>Bildung</strong>s- oder Berufswahl tun. Männliche Jugendliche sind in Maßnahmen<br />

des BBO Bereiches stärker vertreten als weibliche, was damit zu tun hat, dass<br />

Burschen von LehrerInnen eher als <strong>auf</strong>fällig klassifiziert werden. So ist die Zuerkennung<br />

eines SPF 75 an Burschen weitaus häufiger als an Mädchen und da<br />

der Erstkontakt gerade für Maßnahmen wie Jugendcoaching oftmals über die<br />

Schule stattfindet, sind es auch eher die Burschen, die von ihren LehrerInnen<br />

an die entsprechenden MitarbeiterInnen des Jugendcoaching weiterverwiesen<br />

72 Gemeint sind hier vor allem kurzfristige Beratungsangebote, die selten über 2-3 Beratungstermine hinausgehen. Ein Kontakt<br />

mit anderen KlientInnen der entsprechenden Einrichtung entsteht hier zumeist nicht.<br />

73 Vgl. hierzu: http://www.bundessozialamt.gv.at/basb/UnternehmerInnen/Jugendcoaching<br />

74 NEET steht für „Not in Education, Employment or Training“, meint also Jugendliche, die sowohl aus dem Schulsystem als<br />

auch aus dem Arbeitsmarkt herausgefallen sind.<br />

75 Sonderpädagogischer Förderbedarf; vgl. hierzu bspw.:<br />

http://www.bmukk.gv.at/schulen/service/schulinfo/sonderpaedagogischer_fb.xml<br />

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