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Lücken im Recht auf Bildung? Eine Studie zur ... - ETC Graz

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7. Zusammenfassung der ExpertInnenbefragung<br />

Verwendung spezieller Materialien in den Maßnahmen und Angeboten<br />

In den Angeboten und Maßnahmen der befragten Einrichtungen wird nach<br />

Angaben der ExpertInnen eine breite Palette an unterschiedlichen Materialien<br />

<strong>zur</strong> BBO verwendet. Dies beginnt bei den vorgefertigten Materialien des BIT<br />

bzw. AMS oder der Wirtschaftskammer bzw. des Landesschulrat, über standardisierte<br />

Stressbelastungs- oder Berufsinteressentests, Skill cards bis hin <strong>zur</strong><br />

Verwendung diverser selbsterstellter oder zumindest abgeänderter Materialien.<br />

Für MigrantInnen werden von den ExpertInnen vorgefertigte Materialien<br />

(die teilweise mehrsprachig und für verschiedene Untergruppen, z.B. Mädchen<br />

mit Migrationsgeschichte, vorhanden sind) verwendet, die dann entsprechend<br />

abgeändert werden, oder größtenteils eigene Materialien<br />

erstellt, die für die Arbeit mit dieser Zielgruppe<br />

geeignet sind. <strong>Eine</strong> befragte Expertin berichtete allerdings,<br />

dass <strong>zur</strong> Abänderung oder Erstellung eigener<br />

Materialien nicht <strong>im</strong>mer ausreichend Zeit wäre. Ebenso<br />

gab sie an, dass es für Frauen oder Mädchen mit<br />

Migrationsgeschichte kein geeignetes Bildmaterial <strong>im</strong><br />

BBO Bereich gäbe, mit dem man arbeiten könnte, da<br />

die Lebenswelten dieser Zielgruppe von den bisher<br />

vorhandenen Bildern nicht getroffen würde. Ein weiterer Kritikpunkt betraf die<br />

große Schriftlastigkeit der bestehenden Materialien, was eine besondere Herausforderung<br />

für Menschen mit schwachen Lese- und Schreibkenntnissen darstellt.<br />

Aber nicht nur MigrantInnen können von den bestehenden Materialien<br />

überfordert sein. Ebenso kann es auch Personen mit Lernschwächen oder langer<br />

<strong>Bildung</strong>sabstinenz ergehen. Hier wäre es von Seiten der ExpertInnen wünschenswert,<br />

etwas mehr Budget <strong>zur</strong> Vor- bzw. Nachbereitung <strong>zur</strong> Verfügung zu<br />

haben, um bestehende Materialien entsprechend anpassen zu können.<br />

Die meisten Einrichtungen arbeiten in ihren Maßnahmen zumindest zusätzlich<br />

oder sogar ausschließlich mit selbst gestalteten Materialien, die sie <strong>auf</strong> ihre<br />

jeweilige Zielgruppe anpassen und geschlechtergerecht formulieren. Insbesondere<br />

gilt dies für den BBO Bereich mit Jugendlichen. Hier besteht nach Angaben<br />

der ExpertInnen in der Arbeit eine große Methoden- und Materialienvielfalt.<br />

Auch künstlerische Materialien kommen dabei zum Einsatz, durch die sich die<br />

Jugendlichen in den Bereichen Theater, Fotografie, Malerei etc. ausprobieren<br />

und neue Perspektiven für sich entwickeln können. Gerade für Jugendliche,<br />

deren Deutschkenntnisse noch nicht sicher genug sind, sind diese sprachunabhängigen<br />

Materialien eine gute Ausdrucksmöglichkeit. Ebenso kommen für<br />

diese spezielle Zielgruppe auch weitere sprachunabhängige Materialien (die<br />

mit Bildern arbeiten) zum Einsatz.<br />

Darüber hinaus suchen die ExpertInnen für ihre KlientInnen gezielt nach<br />

Informationen aus dem Internet je nach deren Bedürfnissen.<br />

Aber nicht nur MigrantInnen<br />

können von den bestehenden<br />

Materialien überfordert sein.<br />

Ebenso kann es auch Personen<br />

mit Lernschwächen oder langer<br />

<strong>Bildung</strong>sabstinenz ergehen.<br />

Ausbildungsvoraussetzungen für MitarbeiterInnen<br />

von Einrichtungen <strong>im</strong> BBO Bereich<br />

Die meisten der befragten ExpertInnen gaben an, dass es an die MitarbeiterInnen<br />

ihrer Einrichtung hohe Ausbildungsvoraussetzungen gäbe. Am häufigsten<br />

wurden dabei genannt: der Abschluss eines Studiums (hier vor allem<br />

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