Lücken im Recht auf Bildung? Eine Studie zur ... - ETC Graz

2. Das Recht auf Bildung
2. Das Recht auf Bildung
Das Recht auf Bildung ist das am umfassendsten formulierte Menschenrecht
und auf allen Ebenen ausführlich normiert. 1 Es ist ein bürgerliches, ein politisches,
ein soziales, ein wirtschaftliches und ein kulturelles Recht. Es ist ein
Recht an sich und ein Recht, das die Ausübung anderer Rechte überhaupt erst
ermöglicht. Daher wird es oftmals als wichtigstes
Das Recht auf Bildung
ist das am umfassendsten
formulierte Menschenrecht
und auf allen Ebenen
ausführlich normiert.
Menschenrecht überhaupt bezeichnet. Obwohl sich
das Recht auf Bildung besonders an Kinder und Jugendliche
wendet, gilt es für Menschen jeden Alters.
Bildung ist dabei im weitesten Sinne zu verstehen.
Das Recht auf Bildung umfasst die Bildungsstufen
Grundschul- und Sekundarschulbildung, die
Berufsausbildung, die höhere Bildung sowie die
Bildungsqualitäten der so genannten Grundlegenden Bildung, der spezialisierten
Bildung und das Lebenslange Lernen, das zumeist durch außerschulische
Institutionen und in der Erwachsenenbildung angeboten wird. Das Recht auf
Bildung wird also durch kein Lebensalter oder eine bestimmte Maximaldauer
der Inanspruchnahme begrenzt. Auch die Bildungs- und Berufsorientierung als
eine Form der Bildung ist im Rahmen des Rechts auf Bildung für Personen aller
Altersstufen gewährleistet.
Die Ziele des Rechts auf Bildung sind sehr umfassend festgelegt:
- Bildung muss auf die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit und
des Bewusstseins ihrer Würde gerichtet sein,
- Bildung muss die Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten
stärken,
- Bildung muss es jeder Person ermöglichen, eine nützliche Rolle in einer freien
Gesellschaft zu spielen,
- Bildung muss Verständnis, Toleranz und Freundschaft unter allen Völkern
und allen „rassischen“, ethnischen und religiösen Gruppen fördern
- sowie die Tätigkeit der Vereinten Nationen zur Erhaltung des Friedens unterstützen.
Zur Einhaltung des Rechts auf Bildung ist der Staat verpflichtet. Er muss aktiv
gewährleisten, dass das Recht auf Bildung für alle verwirklicht wird und darf
nichts unterlassen, um das Recht auf Bildung für alle zu gewährleisten.
Um konkrete Handlungsanleitungen für die Staaten zu schaffen und die
Überprüfung deren Umsetzung zu ermöglichen, wurde von der UNO das so
1 Vgl. hierzu: Artikel 26, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Quelle: http://www.un.org/depts/german/grunddok/
ar217a3.html, Artikel 13, Internationaler Pakt über Wirtschaftliche, Soziale und Kulturelle Rechte; Quelle: http://www.ris.
bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10000629, sowie Artikel 28 der Kinderrechtskonvention,
Quelle: http://www.kinderrechte.gv.at/home/upload/downloads/kinderrechtskonvention/un-konvention_ueber_
die_rechte_des_kindes_deutsche_fassung.pdf; http://www.unicef.de/fileadmin/content_media/Aktionen/Kinderrechte 18/
UN-Kinderrechtskonvention.pdf (alle Links: 27.5.13).
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