01.03.2014 Aufrufe

6 Thema - ErzieherIn.de

6 Thema - ErzieherIn.de

6 Thema - ErzieherIn.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

www.kleinundgross.<strong>de</strong> 02–03 / 2014<br />

<strong>Thema</strong> 9<br />

Wichtig ist in diesem Alter für eine Freundschaft, dass bei<strong>de</strong><br />

Kin<strong>de</strong>r das Gleiche tun wollen. Und jemand, <strong>de</strong>r sein<br />

Rädchen verleiht, seinen Keks teilt o<strong>de</strong>r tröstet, wird eher<br />

als „Freund“ bezeichnet als jemand, <strong>de</strong>r zuschlägt o<strong>de</strong>r einem<br />

das Spielzeug aus <strong>de</strong>r Hand reißt und damit wegrennt.<br />

Freun<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n während <strong>de</strong>s Vorschulalters immer wichtiger.<br />

„Freund sein“ heißt jetzt, einan<strong>de</strong>r gut zu kennen und<br />

sich gegenseitig zu akzeptieren – mit allen Ängsten, Stärken<br />

und Schwächen.<br />

Freundschaften zwischen älteren und jüngeren<br />

Kin<strong>de</strong>rn<br />

Interessant sind für Kin<strong>de</strong>r nicht nur Gleichaltrige, son<strong>de</strong>rn<br />

durchaus auch jüngere o<strong>de</strong>r ältere Kin<strong>de</strong>r. Von älteren Kin<strong>de</strong>rn<br />

lässt sich leichter etwas annehmen als von Erwachsenen.<br />

Ältere Kin<strong>de</strong>r sind außer<strong>de</strong>m näher an <strong>de</strong>n Erfahrungen<br />

<strong>de</strong>r jüngeren dran und können <strong>de</strong>swegen manches<br />

besser verstehen. Und sie können oft schwierige Zusammenhänge<br />

einfacher und einleuchten<strong>de</strong>r erklären. Die jüngeren<br />

Kin<strong>de</strong>r ahmen gerne ältere nach und können bei ihnen<br />

sehen, wie ihre eigene Entwicklung verlaufen wird.<br />

Ältere können sich überlegen fühlen, wenn sie <strong>de</strong>n Jüngeren<br />

helfen. Auf diese Weise lernen sie auch, Verantwortung<br />

zu übernehmen, ihre Hilfsbereitschaft und Fürsorglichkeit<br />

wird bestärkt.<br />

„Wie sich ein Kind selbst sieht, beeinflusst die<br />

Entwicklung seiner sozialen Fertigkeiten.“<br />

Es gibt immer wie<strong>de</strong>r Freundschaften zwischen älteren und<br />

jüngeren Kin<strong>de</strong>rn, die über einen längeren Zeitraum hinweg<br />

bestehen und von bei<strong>de</strong>n Seiten gewünscht und gepflegt<br />

wer<strong>de</strong>n. Diese Kin<strong>de</strong>r nehmen gegenseitig Anteil an<br />

<strong>de</strong>r Entwicklung und an <strong>de</strong>n Erfahrungen <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren,<br />

trösten sich und tauschen sich aus. In einer solchen Beziehung<br />

kann das ältere Kind manchmal für einige Momente<br />

wie<strong>de</strong>r jünger sein und etwas genießen, was es sich im Zusammensein<br />

mit Gleichaltrigen niemals mehr erlauben wür<strong>de</strong>.<br />

Und das jüngere Kind darf in Begleitung <strong>de</strong>s älteren<br />

Freun<strong>de</strong>s etwas erleben, was nur die Größeren dürfen.<br />

Allerdings kann es auch eine Reihe von Problemen in Beziehungen<br />

zwischen Kin<strong>de</strong>rn unterschiedlichen Alters geben:<br />

Ältere hänseln und ärgern Jüngere manchmal und kehren<br />

ihre Überlegenheit heraus. Ältere können jüngere Kin<strong>de</strong>r<br />

auch zu Handlungen anstiften, die die Jüngeren noch nicht<br />

in ihren Konsequenzen überschauen können; o<strong>de</strong>r sie beeinflussen<br />

die Jüngeren sozial in eine Richtung, die bei <strong>de</strong>n<br />

Erwachsenen Sorgen hervorrufen.<br />

Selbstbild und Freundschaft<br />

Wie sich ein Kind selbst sieht, beeinflusst auch die Entwicklung<br />

seiner sozialen Fertigkeiten. Ein Kind, welches seine eigenen<br />

Bedürfnisse wahrnehmen und ausdrücken kann, begegnet<br />

an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn mit einer ganz an<strong>de</strong>ren<br />

Einstellung als ein unsicheres Kind. Untersuchungen haben<br />

festgestellt, dass selbstbewusste Kin<strong>de</strong>r beliebter sind und<br />

häufiger als Spielpartner und Freun<strong>de</strong> ausgewählt wer<strong>de</strong>n.<br />

Selbstsichere Kin<strong>de</strong>r interpretieren Kontaktversuche an<strong>de</strong>rer<br />

positiv und reagieren so, dass ein gemeinsames Spiel zustan<strong>de</strong><br />

kommt; sie entwickeln gute I<strong>de</strong>en und sind selbstständiger<br />

und kreativer im Lösen von Konflikten.<br />

Selbstsichere Kin<strong>de</strong>r können bitten, helfen, trösten, auf die<br />

Wünsche an<strong>de</strong>rer eingehen, sich verteidigen und auch Zurückweisungen<br />

verkraften – was selbstunsicheren Kin<strong>de</strong>rn<br />

eher schwerfällt.<br />

Unsichere Kin<strong>de</strong>r empfin<strong>de</strong>n viel schneller ein Wort, einen<br />

Blick o<strong>de</strong>r eine Geste als Angriff und fühlen sich schnell in<br />

ihrer gesamten Person betroffen. Sie reagieren dann eher<br />

abwehrend, hilflos, mit Rückzug o<strong>de</strong>r aggressiv, sie lachen<br />

an<strong>de</strong>re aus, zerstören <strong>de</strong>ren Spiel o<strong>de</strong>r wollen bestimmen.<br />

Ihre bisherigen sozialen Beziehungserfahrungen haben diese<br />

Kin<strong>de</strong>r verunsichert, und das erschwert es ihnen, Kontakte<br />

aufzunehmen. Ihnen fehlt die Geschicklichkeit im<br />

Umgang mit an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn. Selbst wenn ihr Repertoire<br />

an Verhaltensweisen, die bei an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn „gut ankommen“<br />

nicht unbedingt geringer ist als bei selbstbewussten<br />

Kin<strong>de</strong>rn, gelingt es ihnen schwerer, sie <strong>de</strong>r Situation gemäß<br />

anzuwen<strong>de</strong>n.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!