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Buchbesprechung Harald Hauswald<br />

Harald Hauswald<br />

»Ferner Osten«<br />

Die letzten Jahre der<br />

DDR<br />

Fotografien 1986-1990<br />

Herausgegeben von Mathias Bertram<br />

Mit einem Vorwort von<br />

Christoph Dieckmann<br />

176 Seiten mit 155 Farbfotografien<br />

24 x 27 cm, Festeinband,<br />

Schutzumschlag, Fadenheftung<br />

ISBN 978-3-942473-50-7<br />

29,90 Euro (D), 30,90 Euro (A), 39,90 sFr<br />

Lehmstedt Verlag, Hainstraße 1<br />

Barthels Hof, 04109 Leipzig<br />

Fon: 0341-4927366<br />

Mail: info@lehmstedt.de<br />

Wie nahezu alle ostdeutschen Fotorealisten<br />

verdankt auch Harald Hauswald<br />

seinen Ruf ungeschönten und eindringlichen<br />

Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Um<br />

so mehr erstaunt, daß er – bedingt durch<br />

seine »illegale« Arbeit für westliche<br />

Medien – schon in den letzten Jahren<br />

der DDR mehrere tausend Farbaufnahmen<br />

machte. Wie die von Mathias Bertram<br />

ausgewählten Fotografien erkennen<br />

lassen, erweist er sich dabei nicht nur<br />

einmal mehr als genauer, oft sarkastischer<br />

Chronist des Alltags, sondern auch<br />

als ein bislang kaum wahrgenommener<br />

Meister der Farbkomposition. Die<br />

stimmungsvollen Bilder vergegenwärtigen<br />

die »Welt von gestern« stärker und<br />

intensiver als die vertrauten Aufnahmen<br />

in Schwarz und Weiß, lassen sie aber<br />

gerade dadurch auch fremder und ferner<br />

denn je erscheinen.<br />

»Wo Anspruch und Wirklichkeit des SED-<br />

Staats bildkräftig zusammenstießen, fing<br />

Hauswald diese Kollisionen ein, mit sarkastischer<br />

Sensibilität. Er blickte in die<br />

Risse und Klüfte der Gesellschaft. Oft<br />

zeigte er Schattengeschöpfe des Lebens,<br />

doch er schoß die Menschen nicht ab.<br />

Seinen Spott reservierte er für die Narrheit<br />

und den Pomp der Macht. Harald<br />

Buchcover, Friedrichstraße, Berlin-Mitte<br />

Hauswalds Bilder hüten unsere Welt<br />

von gestern. Das freie, ungelogene Erinnern<br />

sei unsere eigene Kunst.«<br />

(Aus dem Vorwort von Christoph Dieckmann)<br />

»Es gilt hinzusehen, wenn man das erste<br />

Erstaunen über die bunte Welt des Sozialismus,<br />

die wir als Grau in Grau abgespeichert<br />

hatten, hinter sich hat«.<br />

(Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine<br />

Zeitung, 30. März <strong>2013</strong>)<br />

»Jetzt kann das Land noch einmal in<br />

Farbe begutachtet werden. Farbecht.<br />

Ein Glücksfall. Die Fotos sind eine Wiederentdeckung.<br />

Die Wiederentdeckung<br />

auch einer Zeit, die anders tickte - auch<br />

wenn sie schon längst aus den Fugen<br />

war. Manche Fotos wirken wie Gemälde,<br />

durchkomponiert wie ein echter Liebermann,<br />

ein Spiel mit Nuancen, wie es<br />

heute gar nicht mehr möglich wäre, weil<br />

schrille Werbung auch noch in den letzten<br />

Winkel vordringt«.<br />

(Ralf Julke, Leipziger Internetzeitung,<br />

1. März <strong>2013</strong>)<br />

»Eindrucksvolle Bilder in einer Qualität,<br />

als sei es erst gestern gewesen. Fotos, die<br />

den Betrachter auf eine spannende Zeitreise<br />

mitnehmen«.<br />

(SuperIllu, 21. März <strong>2013</strong>)<br />

»Der Titel des Bildbandes ist gut gewählt.<br />

Denn dieses Land DDR ist inzwischen<br />

tatsächlich fern, besetzt mit den verschiedensten<br />

Erinnerungen und Erzählungen,<br />

die Menschen mitunter weniger<br />

verbinden als trennen. Es mag in<br />

© Harald Hauswald, Kastanienallee,<br />

Berlin-Prenzlauer Berg (Original in Farbe)<br />

© Harald Hauswald, Die Sängerin und Bassistin<br />

Tatjana Besson der Punkband »Die Firma« bei<br />

einem Auftritt auf dem Gelände »Am Zirkus«,<br />

Berlin-Mitte (Original in Farbe)<br />

des auch an der Farbigkeit der Fotos<br />

liegen, dass die versunkene Welt dieses<br />

Gemeinwesens hier überaus lebendig<br />

wirkt«.<br />

(Irmtraut Gutschke, Neues Deutschland,<br />

14. März <strong>2013</strong>)<br />

»Hauswald, der landauf, landab fahrende<br />

Reporter, ein Jack Kerouac der<br />

Ost-Fotografie. Motto: »On the Road«.<br />

Er zeigt, was ihm auffällt: Poesie und<br />

Gegen-Politik. Unverstellte Wirklichkeiten.<br />

Im Nachhinein malerisch schön«.<br />

(Christian Eger, Mitteldeutsche Zeitung,<br />

9. März <strong>2013</strong>)<br />

Der Fotograf und Autor:<br />

Harald Hauswald (geboren 1954) kam<br />

nach der Ausbildung zum Fotografen<br />

1977 nach Berlin. Er arbeitete in verschiedenen<br />

Jobs und ab 1983 als Fotograf<br />

für die evangelische Stephanus-Stiftung.<br />

Seine Aufnahmen vom DDR-Alltag<br />

entstanden alle im Eigenauftrag bzw. ab<br />

1986 auch für westliche Medien.<br />

1989 gehörte er zu den Gründern der<br />

Agentur Ostkreuz.<br />

1997 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.<br />

www.harald-hauswald.de<br />

58 <strong>brennpunkt</strong> 3/<strong>2013</strong>

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