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Galerien<br />

Shooting Kitty –<br />

neun Fotografen, ein<br />

Model<br />

Der Sommer ist immer gut für Experimente.<br />

So hält es auch die Carpentier<br />

Galerie in Berlin, die im August neun<br />

Fotografen und Fotografinnen bzw.<br />

Künstler eingeladen hat, gemeinsam<br />

eine Ausstellung zu bestreiten mit Fotos,<br />

die sie von dem Berliner Model Kitty<br />

Wild gemacht haben.<br />

Es ist ja kein neues Phänomen, dass sich<br />

mehrere Kreative unabhängig voneinander<br />

dazu entscheiden, mit ein und<br />

demselben Model zusammenzuarbeiten.<br />

Man denke da nur an Kiki aus Paris,<br />

die vor allem in den 1920er und 1930er<br />

Jahren viele Künstlerfreundschaften<br />

pflegte, einigen Künstlern Muse und<br />

Geliebte war und sich unter anderem<br />

von Man Ray, Berenice Abbott, André<br />

Kertesz und Jean Cocteau fotografieren<br />

ließ. In heutiger Zeit könnte man Kate<br />

Moss als Beispiel anführen, die freilich<br />

berufsbedingt vor vielen Kameralinsen<br />

stand, aber einigen Fotografen wohl<br />

ebenfalls Muse war.<br />

Kitty Wild ist nun kein Weltstar wie die<br />

Moss und auch noch nicht Kunstgeschichte<br />

wie Kiki, aber sie lebt in Berlin,<br />

das nach wie vor Kreativhauptstadt<br />

Deutschlands ist und in dem Menschen,<br />

die künstlerisch arbeiten, die experimentieren<br />

und sich ausleben wollen<br />

ein fruchtbares Gelände finden. Unter<br />

anderem als Burlesquetänzerin tätig ist<br />

Kitty in den vergangenen Jahren zahlreichen<br />

Fotografen und Künstlern begegnet,<br />

von denen einige darum baten, sie<br />

fotografieren zu dürfen. So wurde sie<br />

auch Model und hat inzwischen etliche<br />

Fotoshootings absolviert. Eine Auswahl<br />

der Fotografen, die in den vergangenen<br />

zwei Jahren mit ihre gearbeitet<br />

haben, stellt die Carpentier Galerie<br />

jetzt aus und präsentiert so ein Spektrum<br />

von Bildern das von Glamour über<br />

Portrait und Akt bis hin zu frei inszenierten<br />

Themen reicht. Insgesamt neun<br />

Fotografen und Fotografinnen sind so in<br />

dieser aufregenden Sommerausstellung<br />

zu sehen. In alphabetischer Reihenfolge<br />

© Jan Sobottka, (Original in Farbe)<br />

© Philipp Hille, (Original in Farbe)<br />

sind dies: Julija Goyd, Philipp Hille, Fay<br />

Nolan, pepper, Wolfgang Petrick, Rio<br />

Schmidt, Jan Sobottka, Benita Suchodrev<br />

und Ivan Toskanelli.<br />

Zwei von ihnen hatten gerade erst Einzelausstellungen<br />

in der Carpentier Galerie<br />

gehabt; so Jan Sobottka, der vor allem<br />

als Chronist der Berliner Kunstszene<br />

bekannt geworden ist und seit nunmehr<br />

acht Jahren auf seiner Homepage catonbed.de<br />

Aufnahmen von Künstlern, Ausstellungen<br />

und anderen Veranstaltungen<br />

publiziert, als auch der auf erotische<br />

Portraits spezialisierte Neuling in<br />

der Szene pepper, der bevorzugt einfache<br />

analoge und digitale Kameras<br />

für seine Arbeit verwendet. Der Maler,<br />

Zeichner und Bildhauer Wolfgang<br />

Petrick ist der wohl ungewöhnlichste<br />

Teilnehmer dieser Ausstellung, denn<br />

seine Aufnahmen von Kitty und anderen<br />

Models dienten ihm zunächst lediglich<br />

als Material für seine Arbeit. Seit<br />

einiger Zeit werden diese wild inszenierten<br />

Fotografien allerdings auch als<br />

eigenständige Werke in Ausstellungen<br />

26 <strong>brennpunkt</strong> 3/<strong>2013</strong>

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