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Galerien<br />

Frank Machalowski<br />

Thomas Graichen<br />

»laut & leise – zwei<br />

Sichten auf Berlin«<br />

Die Stadt schläft nicht. Sie schweigt<br />

nicht. Sie gibt sich stets lärmend, lebhaft<br />

und ruhelos. Sie wird beherrscht von der<br />

Geräuschkulisse des urbanen Lebens,<br />

von Stimmen, Schritten und Motoren.<br />

Doch gibt es in der Stadt auch verschwiegene<br />

Winkel, versteckte Oasen<br />

der Stille, Orte, die sich dem hektischen<br />

Treiben entziehen, Orte, an denen die<br />

Stadt schlummert und ruht.<br />

Diesen Blickwinkeln folgend präsentieren<br />

Frank Machalowski und Thomas<br />

Graichen unter dem Titel »Laut & Leise«<br />

ihre zwei Sichten auf Berlin.<br />

Die Fotografien Frank Machalowskis<br />

konzentrieren sich auf das laute Berlin,<br />

auf Orte und Plätze mit regem Geschehen.<br />

Nicht selten sind seine Motive über<br />

die Stadtgrenzen hinaus bekannt und als<br />

touristische Attraktionen das Ziel zahlloser<br />

Besucher. Die Menschen werden<br />

in seinen Bildern jedoch zu bloßen<br />

Schatten. Sie überlagern und vervielfachen<br />

sich zu einem stetigen Strom, zu<br />

einer fließenden Spur in der Zeit. Was<br />

bleibt sind die Bauwerke. Sie bilden die<br />

Konstanten. Die Gebäude, Gebilde und<br />

Skulpturen sind aus verschiedenen Perspektiven<br />

aufgenommen, ebenso wie die<br />

unterschiedlichen Besucher sie betrachten,<br />

deren Blicken Frank Machalowski<br />

fotografisch folgt. Die Multiplikation<br />

und Intensivierung der Positionen und<br />

Blickfelder scheint die Bauwerke zu verzerren<br />

und auf ihren Kern zu reduzieren.<br />

Sie vibrieren regelrecht unter dem<br />

Versuch, die Zeit selbst in den Bildern<br />

einzufangen.<br />

Die Fotografien Thomas Graichens hingegen<br />

beleuchten die leisen Seiten der<br />

Stadt. Es sind versteckte und unbekannte<br />

Orte, manchmal nicht weit vom pulsierenden<br />

Leben der Stadt entfernt, manchmal<br />

nur über lange und labyrinthische<br />

Spaziergänge zu erreichen. Jeder<br />

© Thomas Graichen<br />

© Frank Machalowski<br />

dieser stillen abgelegenen Orte wurde<br />

von Menschenhand geformt, bearbeitet,<br />

betoniert, bebaut, beschnitten, umzäunt,<br />

beschriftet, begrenzt, in sein Regelwerk<br />

gezwungen und schließlich sich selbst<br />

und der Zeit überlassen. Das vermeintliche<br />

Schweigen des Raumes und der<br />

Objekte birgt somit seine ganz eigenen<br />

Geheimnisse. Es wirft unausgesprochene<br />

Fragen auf – nach den menschlichen<br />

Abdrücken, nach ihren Spuren<br />

vielleicht und nach den Geschichten,<br />

die diese Orte erzählen wollen. Diese<br />

Fragen, Geheimnisse und Geschichten<br />

sind die Fährten, denen Thomas Graichens<br />

Bilder folgen und den Betrachter<br />

mitnehmen auf eine Reise zur stillen<br />

Seite der Stadt.<br />

Vernissage:<br />

9. August <strong>2013</strong>, 19 Uhr<br />

© Frank Machalowski<br />

© Thomas Graichen<br />

© Thomas Graichen<br />

10. August bis 1. September <strong>2013</strong><br />

aff Galerie<br />

Kochhannstraße 14<br />

10249 Berlin-Friedrichshain<br />

Sa + So 14 – 17 Uhr<br />

www.aff-galerie.de<br />

22 <strong>brennpunkt</strong> 3/<strong>2013</strong>

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