Begrüßungsrede - DVSG
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Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Vilhjalmsson,<br />
herzlich willkommen zum diesjährigen <strong>DVSG</strong>-Bundeskongress!<br />
Ich freue mich sehr, dass Sie so zahlreich nach Münster gekommen<br />
sind!<br />
Dem Congress Centrum und der Stadt Münster möchte ich für<br />
die gute Zusammenarbeit in der Vorbereitung des Kongresses<br />
danken. Bereits zum 3.Mal findet unser Kongress in Münster statt.<br />
Hier können wir bereits auf eine gut abgestimmte Organisation<br />
und gemeinsame Kongress-Erfahrung aufbauen.<br />
Ich bin überzeugt, dass wir auch in diesem Jahr interessante und<br />
spannende Veranstaltungstage vor uns haben.<br />
Begrüßen möchte ich an dieser Stelle sehr herzlich die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer unseres interdisziplinär besetzten Podiums.<br />
Frau Neumann wird Sie Ihnen gleich näher vorstellen.<br />
Jutta Neumann ist Journalistin und als Referentin für Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit bei der Heinz Sielmann Stiftung in Berlin tätig.<br />
Sie wird die Diskussionsrunde moderieren. Ursprünglich war<br />
Christiane Poertgen als Moderatorin angekündigt. Sie ist leider<br />
erkrankt.<br />
Frau Neumann vielen Dank, dass Sie so kurzfristig für diese Aufgabe<br />
eingesprungen sind!<br />
Ich freue mich ganz besonders, dass Herr Prof. Dr. Gerhard Igl<br />
vom Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in Europa der Universität<br />
Kiel heute hier ist. Prof. Igl hat für die <strong>DVSG</strong> ein Gutachten<br />
zum Thema „Voraussetzungen und Anforderungen an die rechtliche<br />
Regulierung von Aufgaben und Tätigkeiten der Sozialen Arbeit<br />
im Gesundheitswesen“ erstellt.<br />
Im Plenumsvortrag nach der Mittagspause wird er hier über die<br />
Ergebnisse aus diesem Gutachten berichten. Die bisherige Zu-
sammenarbeit mit Ihnen- lieber Herr Igl- haben wir als sehr angenehm<br />
erlebt.<br />
Entsprechend der bewährten Struktur unserer Kongresse finden<br />
heute Nachmittag die ersten sieben von insgesamt 15 themenspezifischen<br />
Foren statt. Die weiteren 8 Foren stehen dann morgen<br />
Vormittag auf dem Programm. Es erwarten Sie in allen Foren<br />
interessante Themen, Beiträge und Diskussionen. Besonders<br />
freut mich, dass wir (einige werden sagen endlich) in diesem Jahr<br />
Foren zum Thema Kinder+ Sozialarbeit und in Kooperation mit<br />
DG SAS- der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit in der<br />
Suchthilfe- Soziale Arbeit und Sucht anbieten.<br />
Nach den Foren heute Nachmittag wird Friedrich Maus vom<br />
DBSH heute abend- ebenfalls in diesem Raum- in einer weiteren<br />
Plenarveranstaltung über die Heidelberger Erklärung des Deutschen<br />
Berufsverbandes für Soziale Arbeit informieren und die darin<br />
erhobenen berufspolitischen Forderungen zur Diskussion stel-<br />
len.-<br />
Dem diesjährigen Bundeskongress haben wir das Leitthema<br />
„Netzwerke stärken - Kooperationen leben“ gegeben.<br />
Kooperation und Vernetzung werden bei Reformvorschlägen für<br />
das Gesundheitswesen immer wieder als wesentliche Themen<br />
und Aufgaben genannt. Die sogenannte sektorale Leistungserbringung<br />
birgt die Gefahr, dass Brüche und Lücken in der Versorgung<br />
entstehen können. Um dies zu vermeiden, sind Koordination<br />
und Vernetzung von Leistungen und Kooperation aller Beteiligten<br />
am Versorgungsprozess unerlässlich. Obwohl es zur Lösung dieser<br />
Problematik viele rechtliche Regelungen und konzeptionelle<br />
Lösungsansätze gibt, fehlt derzeit ein schlüssiges Gesamtkonzept,<br />
das die Perspektive der betroffenen Menschen in den Mittelpunkt<br />
stellt und deren individuellen Bedarfslagen als Ausgangspunkt<br />
für die Gestaltung des Versorgungssystems nimmt.
Die Regelungen werden eher aus der Systemlogik der einzelnen<br />
Versorgungsbereiche getroffen. Kooperation und Vernetzung<br />
werden noch zu sehr unter ökonomischen Aspekten gesehen und<br />
von daher eher unter dieser Zielsetzung vorangetrieben. Eine Optimierung<br />
der Prozesse erfolgt vorrangig zur Einsparung von Kosten<br />
im betriebswirtschaftlichen Sinne. Aspekte der Qualitätsverbesserungen<br />
für die Patienten und die langfristige Nachhaltigkeit<br />
der Versorgung erscheinen dabei nachrangig.<br />
Aktuell ist für den Aufbau und die Pflege der Zusammenarbeit im<br />
Gesundheitswesen strukturell niemand wirklich verantwortlich. Interdisziplinäre<br />
und sektorenübergreifende Zusammenarbeit bleibt<br />
damit systematisch unterentwickelt.<br />
Beispielsweise zeigen die Erfahrungen der letzten Jahre aus dem<br />
Entlassungsmanagement, dass die Begrenzung der Verantwortlichkeit<br />
allein auf den stationären Bereich unnötige Koordinationsprobleme<br />
für die Patienten mit sich bringt. Die derzeitige Regelung<br />
des Entlassungsmanagements, dessen Zuständigkeit an der<br />
Kliniktür endet, stellt eine Barriere für ein patientenorientiertes,<br />
sektorenübergreifendes, bedarfsgerechtes Schnittstellenmanagement<br />
dar. Aktuell fehlt den stationären Strukturen des Entlassungsmanagements,<br />
aber auch der psychosozialen Beratung,<br />
ein komplementäres „ambulantes Gegenüber“, das unabhängig<br />
und patientenorientiert die Aufgaben der Beratung, Leistungserschließung<br />
und –koordination übernimmt.<br />
Erforderlich ist eine engere Verzahnung der ambulanten Beratungsinfrastruktur<br />
– insbesondere der Pflegestützpunkte – mit den<br />
Strukturen der psychosozialen Beratung in den Sozialdiensten der<br />
Akutkrankenhäuser und Rehabilitationskliniken.<br />
Ziel einer besseren Vernetzung muss es sein, die beteiligten professionellen<br />
Akteure zusammenzuführen, um bei komplexen Fällen<br />
eine Weiterberatung über die Sektorengrenzen hinaus zu garantieren<br />
und fallbezogen Problemlösungen in der Beratung zu<br />
erarbeiten und umzusetzen.
Was wir brauchen ist der Ausbau einer flächendecken den ambulanten<br />
Beratungsinfrastruktur und die systematischen Vernetzung<br />
von stationärer und ambulanter gesundheitsbezogener sozialer<br />
Beratung.<br />
Das sind zwei Empfehlungen, die die <strong>DVSG</strong> in ihrem aktuellen<br />
Positionspapier „Entlassungsmanagement durch Soziale Arbeit in<br />
Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken“ zur Verbesserung<br />
der Kooperation gibt. Dieses Positionspapier wird heute Vormittag<br />
druckfrisch angeliefert und liegt für Sie im Tagungsbüro zur Mitnahme<br />
bereit. Es ist uns wichtig unsere Positionen aktuell zum<br />
Bundeskongress zu veröffentlichen und sie mit in die Diskussionen<br />
einzubringen.-<br />
Ein solcher Kongress ist nicht möglich ohne das große Engagement<br />
vieler Personen. Ich möchte mich daher schon jetzt bei allen<br />
Mitwirkenden herzlich bedanken. Einen besonderen Dank gilt den<br />
Kolleginnen und Kollegen, die die Foren federführend inhaltlich<br />
und organisatorisch vorbereitet haben und vor allem dem Organisationsteam,<br />
das nicht nur zwischen Berlin und Münster bestens<br />
zusammengearbeitet hat.<br />
Ein Kongress in dieser Form ist auch nicht möglich, ohne die Unterstützung<br />
verschiedener Kooperationspartner unseres Fachverbandes:<br />
Ihnen möchte ich besonders danken für Ihre unterschiedliche<br />
Unterstützung dieser Veranstaltung und der <strong>DVSG</strong>, Ihrer<br />
teils persönlichen Verbundenheit und für Ihre Präsentation auf<br />
dem Bundeskongress.<br />
Sie- liebe Kolleginnen und Kollegen- möchte ich einladen, unsere<br />
Aussteller im Erdgeschoss und in der 1.Etage zu besuchen und<br />
sich persönlich über verschiedene Einrichtungen und Angebote zu<br />
informieren und/oder natürlich auch Kontakte zu knüpfen.
Ein Kongress dient in erster Linie der Diskussion, dem fachlichen<br />
Input und Austausch.<br />
Aber: ebenfalls wichtig ist der informelle Austausch!<br />
Vielen von Ihnen werden den heutigen Kongressabend nutzen,<br />
um hier im Congress Centrum am Buffet, beim Bier oder Wein<br />
und bei guter Musik interessante und eben informelle Gespräche<br />
zu führen, alte Kontakte zu pflegen oder neue zu knüpfen.<br />
Andere werden hier in Münster sicher das passende Lokal oder<br />
eine nette Kneipe finden. Wie sagt man über Münster: in Münster<br />
gibt es für jeden Sonntag eine Kirche und für jeden Wochentag<br />
eine Kneipe!-<br />
Ich wünsche Ihnen und uns allen eine gute Zeit auf dem <strong>DVSG</strong>-<br />
Bundeskongress und in meiner Stadt, in Münster!<br />
Vielen Dank!