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Diakonie-Freiwilligenzentrale<br />

Grimma<br />

Markt 2, Tel. 03437 701622<br />

fz.grimma@diakonie-leipzigerland.de<br />

Sprechzeiten:<br />

Di 9-12:30 und 13-15 Uhr<br />

Fr 9-12:30 und 13-15 Uhr sowie<br />

nach Vereinbarung<br />

Zweigstelle <strong>Borna</strong><br />

Am Gericht 3, Tel. 03433 274040<br />

corinna.franke@diakonie-leipziger-land.de<br />

Sprechzeiten:<br />

Do 9-12:30 und 13-17 Uhr sowie<br />

nach Vereinbarung<br />

Zweigstelle Wurzen<br />

Bahnhofstr. 22, Tel. 03425 891615<br />

birgit.vetter@diakonie-leipzigerland.de<br />

Sprechzeiten:<br />

Mo 12:30-17 Uhr<br />

Termine im Raum Naunhof nach<br />

Vereinbarung<br />

www.diakonie-leipziger-land.de<br />

Mit Herz dabei<br />

Im Wohnzimmer von Renate Vogel steht<br />

eine große Kiste mit Puzzles, Büchern,<br />

Spielen und Malutensilien. „Das ist die<br />

Noemi-Kiste“ sagt sie lachend. Renate Vogel<br />

ist seit dreieinhalb Jahren Familienpatin<br />

bei den Jesses, speziell für deren jüngsten<br />

Spross, die fünfjährige Noemi.<br />

Tut dreifach gut: für Kinder da sein<br />

Familienpaten gesucht<br />

Wenn Oma weit weg wohnt, die Kita geschlossen<br />

oder ein Babysitter zu teuer ist,<br />

haben manche Eltern ein echtes Problem.<br />

In solchen Situationen kann das Projekt<br />

Familienpaten helfen, das die Freiwilligenzentrale<br />

der Diakonie Leipziger Land<br />

gemeinsam mit dem Bildungs- und Sozialwerk<br />

Muldental vor vier Jahren gestartet<br />

hat.<br />

Ehrenamtliche Familienpaten kümmern<br />

sich stundenweise um „ihr“ Kind, holen<br />

es zum Beispiel aus der Kita ab, spielen<br />

und basteln mit ihm oder lesen vor. Familienpaten<br />

ersetzen nicht das Angebot von<br />

Kindertagesstätten und der Jugendhilfe.<br />

Sie sind keine Haushaltshilfen, aber mehr<br />

<strong>als</strong> ein Babysitter. „Derzeit sind 11 Paten<br />

im Einsatz, insgesamt waren es bisher<br />

26“, erzählt Freiwilligenkoordinatorin<br />

Corinna Franke, „dabei sind wirklich<br />

schöne Beziehungen entstanden,<br />

die gleich dreifach wirken:<br />

die Eltern werden entlastet,<br />

die Kinder bekommen eine<br />

weitere liebevolle Bezugsperson<br />

und die Paten können<br />

Familienpatin Renate Vogel kümmert sich um Noemi<br />

Familienpatin Renate Vogel<br />

kümmert sich liebevoll um Noemi<br />

Sie ist heute Mittagskind und fühlt sich bei<br />

Renate Vogel sichtlich wohl. Aufgeweckt<br />

plappert sie und präsentiert stolz, wie sie<br />

schon Schleife binden kann und Hausaufgaben<br />

für die Vorschule macht. „Es ist toll<br />

hier und ich komme gern“, sagt sie und<br />

beschreibt ganz genau den Weg vom Kindergarten<br />

zu Renate Vogel. Die beiden<br />

backen zusammen Kekse, gehen ins Puppentheater<br />

oder zum Schwimmen. Wenn<br />

Noemi krank ist,<br />

hütet sie Renate<br />

Vogel auch mal<br />

den ganzen Tag.<br />

Ehemann Günther<br />

Vogel macht mit:<br />

Bei ihm hat Noemi<br />

Fahrrad fahren<br />

gelernt und seine<br />

Modelleisenbahn<br />

steht hoch im Kurs.<br />

„Noemi ist für<br />

uns wie eine Enkeltochter,<br />

die uns<br />

freudig begrüßt<br />

und angesprungen<br />

kommt“, sagt die<br />

69-jährige, „mein<br />

Ehrenamt macht<br />

das gute Gefühl erleben, anderen und damit<br />

auch sich selbst etwas Gutes zu tun“.<br />

Die Paten werden zu Themen wie Erste<br />

Hilfe am Kind und Spielemöglichkeiten<br />

geschult und sind haftpflicht- und unfallversichert.<br />

Alle Helfer werden überprüft,<br />

beim Erstkontakt mit den Familien und<br />

auch darüber hinaus begleitet und unterstützt.<br />

Der Bedarf an Familienpaten ist groß. „Es<br />

existiert eine Warteliste von Familien“,<br />

sagt Projektkoordinatorin Doris Ring,<br />

„wir suchen immer zuverlässige, liebevolle<br />

Freiwillige mit einem Herz für Kinder, die<br />

Zeit zu verschenken haben und sich ein erfüllendes<br />

Ehrenamt wünschen“.<br />

mir viel Spaß und Freude“. Dabei hat sie<br />

sich auch im Ruhestand nicht wirklich<br />

gelangweilt. Die belesene, agile Frau aus<br />

Beucha lernte Englisch an der Volkshochschule,<br />

besuchte Konzerte, ging wandern<br />

und radeln, reiste bis nach Kanada und<br />

hatte ein Ehrenamt in der Seniorenbetreuung.<br />

„Aber ich habe noch eine sinnvolle<br />

Aufgabe gesucht“, sagt sie, „und eigentlich<br />

wollte ich immer was mit Kindern machen“.<br />

Es passte <strong>als</strong>o, was sie da eines Tages in<br />

der Zeitung über das Familienpatenprojekt<br />

las. Prompt meldete sie sich in der Diakonie-Freiwilligenzentrale,<br />

die sie mit Familie<br />

Jesse bekannt machte.<br />

Die Chemie stimmte von Anfang an.<br />

„Noemi blüht hier richtig auf und genießt<br />

es, mal ohne ihre beiden großen Brüder<br />

im Mittelpunkt zu stehen“, sagt Mutter<br />

Jolanthe Jesse, „wir sind sehr dankbar für<br />

das wirklich schöne Projekt und für die<br />

Vogels, die wie Oma und Opa für unsere<br />

Tochter sind, sich ihr ohne Zeitdruck widmen<br />

und mit Herz dabei sind“.<br />

Cornelia Killisch,<br />

Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Diakonie Leipziger Land<br />

Hilfe bei häuslicher Gewalt und Stalking<br />

Unterstützung für Frauen<br />

Gewalt hat viele Gesichter: Menschen<br />

werden angeschrien, beleidigt, bedroht,<br />

erniedrigt, kontrolliert, eingesperrt, geschlagen,<br />

gewürgt, vergewaltigt. Bei häuslicher<br />

Gewalt findet sie in oder nach einer<br />

Beziehung statt. Oft sind Kinder stille Zeugen<br />

dieser Gewalt.<br />

Von Stalking spricht man, wenn Menschen<br />

über einen längeren Zeitraum verfolgt, bedroht,<br />

ausspioniert und ungewollt aufgesucht<br />

werden. Stalking ist häufig mit häuslicher<br />

Gewalt verbunden. In vielen Fällen<br />

kommt es nach einer Trennung zu Stalking.<br />

Und: Häusliche Gewalt und Stalking<br />

kommen in allen sozialen Schichten vor.<br />

Es gibt Situationen, in denen Frauen Angst<br />

um ihr Leben und um die Sicherheit ihrer<br />

Kinder haben und schnellen Schutz benötigen.<br />

In solchen Situationen finden sie<br />

rund um die Uhr Aufnahme im Frauenund<br />

Kinderschutzhaus.<br />

Die Adresse ist aus Sicherheitsgründen<br />

nicht öffentlich. Das Haus ist telefonisch<br />

jederzeit erreichbar unter 0177 3039219.<br />

Das Landkreisjournal<br />

im Gespräch mit<br />

Kerstin Kupfer,<br />

Leiterin der Beratungsstelle<br />

gegen<br />

häusliche Gewalt<br />

und des Frauenund<br />

Kinderschutzhauses.<br />

LLJ: Frau Kupfer, was kann man tun, wenn<br />

man in der eigenen Nachbarschaft von familiärer<br />

Gewalt erfährt?<br />

Kerstin Kupfer: Hinhören, hinsehen und<br />

ansprechen. Betroffene leben in einer<br />

oft unerträglichen Situation. Sie erleiden<br />

Gewalt und wagen es aus Scham- und<br />

Schuldgefühlen nicht, über ihre Situation<br />

zu sprechen. Es kann ein hilfreiches Signal<br />

sein, der betroffenen Person mitzuteilen,<br />

dass man etwas mitbekommt und bereit<br />

ist zu helfen.<br />

Sie können der Person die Bereitschaftsnummer<br />

des Wegweiser e.V. geben.<br />

In akuten Situationen (Schreie, Gepolter,<br />

Hilferufe) rufen Sie bitte sofort die Polizei.<br />

Die Polizei beendet die Gefährdung. Sie<br />

kann Betroffene auf Wunsch in die Beratung<br />

oder das Frauen- und Kinderschutzhaus<br />

des Wegweiser e. V. vermitteln.<br />

LLJ: Können Sie das Leben im Frauen- und<br />

Kinderschutzhaus etwas beschreiben?<br />

Kerstin Kupfer: Jede Frau bewohnt mit<br />

ihren Kindern ein eigenes möbliertes<br />

Zimmer. Spielzimmer, Wohnzimmer, Küche<br />

und den kleinen Garten nutzen alle<br />

Bewohnerinnen gemeinsam. Sie können<br />

selbständig leben, weiterhin arbeiten gehen<br />

und sich frei bewegen.<br />

Aus Sicherheitsgründen kann im Haus kein<br />

Besuch empfangen werden.<br />

Zutritt zum Haus haben nur Frauen und<br />

Kinder.<br />

LLJ: Wie kommt man ins Frauen- und Kinderschutzhaus?<br />

Kerstin Kupfer: Am besten melden sich<br />

Frauen über die Bereitschaftsnummer. Hier<br />

bekommen sie im direkten telefonischen<br />

Kontakt alle wichtigen Informationen.<br />

Wir erhalten erste Hinweise zur Einschätzung<br />

der aktuellen Gefährdung.<br />

Im akuten Notfall kann die Polizei die<br />

Frauen an uns vermitteln und zum Treffpunkt<br />

begleiten.<br />

Wegweiser e. V.<br />

Der Wegweiser e. V. unterstützt<br />

und berät bei häuslicher Gewalt<br />

und Stalking<br />

Seit 10 Jahren ist die Koordinierungs-<br />

und Interventionsstelle gegen<br />

häusliche Gewalt und Stalking<br />

des Wegweiser e. V. eine Anlaufstelle<br />

für Menschen, die in ihrer<br />

Partnerschaft oder Familie Gewalt<br />

erfahren. Die Mitarbeiterinnen<br />

unterstützen Frauen dabei, ihre<br />

Gewalterfahrungen zu bewältigen,<br />

Perspektiven für ihr Leben zu<br />

entwickeln, ihren Lebensunterhalt<br />

zu sichern und ihre Wohnsituation<br />

zu klären.<br />

Die Sozialpädagoginnen der Beratungsstelle<br />

unterstützen Frauen<br />

und Männer auf ihrem Weg aus<br />

der Gewaltbeziehung. Sie klären<br />

Betroffene über polizeiliche, zivilund<br />

strafrechtliche Schutzmöglichkeiten<br />

auf. Die Beratungen<br />

sind kostenlos. Betroffene können<br />

sich auch anonym melden.<br />

Die Beraterinnen unterstehen der<br />

Schweigepflicht. Sie machen bei<br />

Bedarf Hausbesuche.<br />

Im Jahr 2012 bewohnten 26 Frauen<br />

mit 28 Kindern meist über mehrere<br />

Monate das Frauen- und Kinderschutzhaus<br />

im Landkreis Leipzig.<br />

Die Beratungsstelle begleitete 105<br />

Menschen, darunter 101 Frauen.<br />

Broschüre zu Hilfe bei häuslicher<br />

Gewalt<br />

Über Unterstützungsmöglichkeiten<br />

im Landkreis Leipzig informiert<br />

die Broschüre „Hilfe bei häuslicher<br />

Gewalt“. Sie wurde im Arbeitskreis<br />

gegen häusliche Gewalt des Landkreises<br />

Leipzig gemeinsam mit<br />

Bewohnerinnen des Frauenschutzhauses<br />

erstellt. Damit Menschen<br />

in Notsituationen und Menschen<br />

mit Lernschwierigkeiten schnell<br />

die passenden Hilfeangebote finden,<br />

ist sie in einfacher Sprache<br />

geschrieben.<br />

Die Broschüre erhalten Sie über<br />

die Gleichstellungsbeauftragte<br />

des Landkreis Leipzig:<br />

Ines Mehner, Tel.: 03433 2414100<br />

E-Mail: ines.mehner@lk-l.de.<br />

8 / Landkreis Leipzig Journal Landkreis Leipzig Journal / 9<br />

><br />

Bereitschaftsnummer<br />

Frauen- und Kinderschutzhaus<br />

0177 3039219

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