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Gewerbeverein Borsdorf Parthenaue e. V.<br />
lädt ein zur 3. Familien- und Gewerbemesse<br />
In vielen Städten des Landkreises gibt es<br />
aktive Gewerbevereine oder Händlerinitiativen,<br />
über die das Landkreis Journal<br />
berichten möchte. Heute stellen wir einen<br />
jüngeren, aber umso rührigeren, Gewerbeverein<br />
aus Borsdorf vor.<br />
51 Mitglieder aus Handwerk, Industrie,<br />
Handel und aus Freien Berufen sind derzeit<br />
Mitglied im Borsdorfer Gewerbeverein e V.<br />
Sie kommen nicht nur aus Borsdorf, sondern<br />
z. B. auch aus Wurzen und Leipzig.<br />
Diese engagierten Gewerbetreibenden,<br />
die sich <strong>als</strong> Bindeglied zwischen Gewerbe<br />
und Kommune sehen, gründeten 2010<br />
den Gewerbeverein. In jenem Jahr fand<br />
auch die Premiere der Gewerbemesse<br />
statt. Sie wurde sogleich ein durchschlagender<br />
Erfolg. Am Samstag, den 27.<br />
April, lädt nun der Verein zur 3. Gewerbemesse<br />
ein. Dort werden nicht nur die<br />
jeweiligen Gewerke zur Schau gestellt,<br />
sondern auch Angebote für die ganze<br />
Familie organisiert. Eine Modenschau der<br />
anderen Art ist beispielsweise wieder mit<br />
dabei. Das kulturelle Highlight wird jedoch<br />
das Ensemble „Fimmadur“ (Thomaner)<br />
bilden. Die Jungs kamen schon zum Neujahrsempfang<br />
des Gewerbevereins super<br />
Stein des Dialoges am Stadthafen<br />
Zwenkau enthüllt<br />
Der 17. Februar 1993 bleibt für viele Zwenkauer<br />
unvergesslich und von historischer<br />
Bedeutung. Dieses Datum war vor 20 Jahren<br />
der Beginn eines demokratischen Umbruchs<br />
zwischen den Bürgern der Region<br />
und der Bergbaugesellschaft MIBRAG.<br />
Dam<strong>als</strong> bildeten etwa 3.000 Menschen aus<br />
Zwenkau und Umgebung eine „Lichterkette“<br />
entlang der B 186 bis zum heutigen<br />
Aussichtspunkt Zitzschen. Durch diese<br />
spektakuläre und emotionale Aktion mit<br />
anschließenden fruchtbaren Gesprächen<br />
zwischen Bürgern aus Zwenkau und den<br />
für den Bergbau Verantwortlichen, konnte<br />
das weitere Voranschreiten des Tagebaues<br />
gestoppt werden und 120 Hektar der südlichen<br />
Elsteraue blieben Zwenkau dadurch<br />
erhalten. Es begann ein Miteinander, Kommunizieren,<br />
Zuhören, Akzeptieren und<br />
Vertrauen. Damit wurde ein erster Schritt<br />
für ein gemeinsames Ziel erreicht – die<br />
Wirtschaft zu erhalten sowie die Lebensqualität<br />
zu verbessern. Diese Lichterkette<br />
war das Symbol für den Beginn eines kameradschaftlichen<br />
Miteinanders im Umgang<br />
zwischen Kommunen und Bergbautreibenden<br />
ausgehend von Zwenkau für<br />
das mitteldeutsche Revier.<br />
an, so dass gleich dieser Termin fest gebucht<br />
wurde. Zum dritten Mal rief der Gewerbeverein<br />
die Kindereinrichtungen aus<br />
Borsdorf auf, sich an der Kindervernissage<br />
zu beteiligen. Die Fotos werden prämiert.<br />
Als Anreiz werden Gutscheine für den 1.<br />
bis 3. Platz vergeben. Die Kinderbilder<br />
werden anschließend versteigert und mit<br />
dem Erlös wird ein gutes Werk vollbracht.<br />
Eine Kindertagesstätte profitiert in jedem<br />
Fall von den versteigerten Bildern. Doch<br />
nicht genug des Guten. Die mit Herzblut<br />
gezeichneten Bilder werden fotografiert<br />
und daraus wird ein Kalender hergestellt.<br />
Die Unternehmer erwerben diese Kalender<br />
ebenfalls wieder für einen guten Zweck.<br />
„Wir wollen uns aktiv in das gesellschaftliche<br />
Leben unserer Stadt einbringen und<br />
die Region mit unseren Aktivitäten stärken“,<br />
so der Vorstand des Gewerbevereins<br />
zu seinen Intentionen.<br />
Das gelingt den Gewerbetreibenden auch<br />
durch die zunehmende regionale Vernetzung<br />
mit anderen Wirtschaftsverbänden<br />
und der Herstellung von Geschäftskontakten<br />
sowie durch die Bündelung der Interessenvertreter<br />
der Gemeinde, der Politik<br />
und eben der Region.<br />
v. li. n. re.: Prof. Dr. Andreas Berkner, Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen;<br />
Walter Christian Steinbach, Regierungspräsident a. D.; Rudolf Lehmann, dam<strong>als</strong><br />
Betriebsdirektor der Gruppendirektion Süd-Ost der MIBRAG; Herbert Ehme, Bürgermeister<br />
a. D.; Holger Schulz, Bürgermeister; Thomas Wilken, Vorsitzender Heimatverein<br />
Zwenkau; Dr. Angelika Diesener, MIBRAG GmbH; Karin Franke, LMBV mbH<br />
Um an diesen denkwürdigen Tag zu erinnern,<br />
trafen sich auf Einladung von Zwenkaus<br />
Bürgermeister Holger Schulz sowie<br />
Vertretern des Heimatvereins Zwenkau,<br />
der Mitteldeutschen Braunkohle Aktiengesellschaft<br />
(MIBRAG) sowie der Lausitzer<br />
und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft<br />
(LMBV) am 17. Februar<br />
2013 (genau 20 Jahre später) viele damalige<br />
Akteure und Initiatoren sowie zahlreiche<br />
Zwenkauer und Gäste am Stadthafen<br />
Zwenkau. Mit Blick auf das Erreichte<br />
in zwanzig Jahren Stadt- und Seeentwicklung<br />
seit der „Lichterkette“ wurde vom<br />
Stadtoberhaupt Holger Schulz und den<br />
damaligen wichtigsten Wegbereitern auf<br />
der Westmole des Stadthafens der „STEIN<br />
DES DIALOGES“ feierlich enthüllt.<br />
Stadt Zwenkau<br />
Der Industriestandort Böhlen-Lippendorf<br />
Moderne industrielle Produktion im Landkreis Leipzig<br />
1. Spatenstich Gewerbepark Zwenkau-Süd, Team des Zweckverbandes: GF Dr. F. Ciesek,<br />
BM H. Schulz, BM H. Graichen, BM M. Gangloff, Landrat Dr. G. Gey<br />
Der Industriestandort Böhlen-Lippendorf<br />
<strong>als</strong> wichtigster Industriestandort im<br />
Südraum Leipzig und integrierter Bestandteil<br />
des mitteldeutschen Wirtschaftsraumes<br />
mit dem Chemiedreieck Leuna,<br />
Schkopau, Böhlen, hat seit Anfang der<br />
90er Jahre einen grundlegenden Strukturwandel<br />
vollzogen. Besonders die großen<br />
Investitionsvorhaben der Dow Olefinverbund<br />
GmbH und Vattenfall mit einem Gesamtinvestitionsvolumen<br />
von ca. 4 Mrd.<br />
Euro haben den Standort geprägt.<br />
Mit der Bildung des Zweckverbandes Planung<br />
und Erschließung Industriestandort<br />
Böhlen-Lippendorf im Jahre 1997 durch die<br />
Standortkommunen bzw. Gemarkungsträger<br />
Böhlen, Zwenkau und Neukieritzsch<br />
wurden bei gleichzeitiger Übertragung der<br />
Planungshoheit an den Zweckverband die<br />
Voraussetzungen für die gemarkungsübergreifende<br />
Realisierung der vorbereitenden<br />
und verbindlichen Bauleitplanung sowie<br />
die Durchführung der öffentlich-rechtlichen<br />
Erschließung geschaffen.<br />
Dieser Schritt war notwendig, da sich<br />
der Industriestandort Böhlen-Lippendorf<br />
seit 1920 unabhängig von Gemarkungsgrenzen<br />
entwickelt hat und sich heute<br />
über Gemeindegebietsanteile von Böhlen,<br />
Zwenkau und Neukieritzsch erstreckt.<br />
Während das vor der Wende für die<br />
Standortentwicklung ohne Bedeutung<br />
war, stellte dieser Sachverhalt für eine<br />
Gesamtplanung nach dem geltenden<br />
Baurecht eine Hürde dar, die nur durch<br />
einen Zweckverband zur Planung und<br />
Erschließung gemeistert werden konnte.<br />
Unterstützung erhält der Zweckverband<br />
Planung und Erschließung auf der Basis<br />
entsprechender Verträge durch die Dow<br />
Olefinverbund GmbH sowie von Vattenfall<br />
und die beratende Mitarbeit des Landratsamtes<br />
Leipzig.<br />
Die aus EU-Mitteln im Rahmen des<br />
RECHAR II-Programmes geförderten Planungen,<br />
die einer geordneten städtebaulichen<br />
Entwicklung dienen, sollen zur<br />
Schaffung eines Industriestandortes beitragen,<br />
der modernen Anforderungen<br />
genügt, wettbewerbsfähig ist und in dem<br />
eine den geltenden umweltrechtlichen<br />
Bedingungen entsprechende Industrieproduktion<br />
unter attraktiven Standortbedingungen<br />
möglich wird.<br />
Einen Schwerpunkt in der Arbeit des<br />
Zweckverbandes bildeten die umfangreichen<br />
Erschließungsmaßnahmen. Von<br />
besonderer Bedeutung für die verkehrstechnische<br />
Anbindung des Industriestandortes<br />
war die neu geschaffene<br />
Nord-Ost-Anbindung an das überörtliche<br />
Straßennetz, insbesondere die B2, die<br />
A38 und die A72. Dazu wurde eine 405<br />
Meter lange Spannbeton-Brücke nördlich<br />
von Böhlen errichtet, mit der die<br />
Bahngleise der Bahnstrecke Leipzig-Hof,<br />
die Pleiße und die Ortsverbindungsstraße<br />
S72 Böhlen-Gaschwitz überquert werden<br />
konnten. Die Brücke wurde mit einer 2<br />
Kilometer langen Straße an das bisherige<br />
Straßennetz angebunden. Mit dieser neuen<br />
Straßenverbindung wurde gleichzeitig<br />
die Durchfahrt des Lastverkehrs durch die<br />
Ortslage Böhlen vermieden.<br />
Der Zweckverband hat darüber hinaus<br />
mehrere Straßen im Werksgelände einschließlich<br />
der technischen Infrastruktur<br />
ertüchtigt oder neu gebaut sowie einen<br />
Beitrag zur Erweiterung des Radwegenetzes<br />
im Südraum geleistet. Bedeutsam<br />
Das Landkreis Journal im<br />
Gespräch mit Henry Graichen<br />
Bürgermeister der Gemeinde<br />
Neukieritzsch<br />
und Vorsitzender<br />
des Zweckverbandes<br />
LLJ: Herr<br />
Bürgermeister,<br />
welche Bedeutung<br />
hat der<br />
Industriestandort<br />
Böhlen-Lippendorf für die<br />
Region?<br />
BM Graichen: Nachdem fast alle<br />
Tagebaue und Brikettfabriken<br />
im Südraum in den 90er Jahren<br />
geschlossen werden mussten,<br />
war es für unsere Region enorm<br />
wichtig, dass wenigstens dieser<br />
Industriestandort gesichert werden<br />
konnte.<br />
Mit seinen Planungs- und Erschließungsmaßnahmen<br />
konnte<br />
der Zweckverband dazu beitragen,<br />
am Standort 2.000 meist<br />
hochspezialisierte und gut bezahlte<br />
Arbeitsplätze zu erhalten<br />
oder neu zu schaffen.<br />
LLJ: Im vergangenen Jahr sind<br />
nach längerer Zeit auch wieder<br />
einmal Ansiedlungen größerer<br />
Firmen im Südraum Leipzig gelungen.<br />
BM Graichen: Ich denke, das<br />
war ein wichtiges Signal. Der<br />
Zweckverband hat dabei gute<br />
Arbeit geleistet. In kürzester Zeit<br />
wurde der Gewerbepark Zwenkau-Süd<br />
erschlossen und mit einer<br />
Erschließungsstraße an die S 71<br />
angebunden. Damit wurden die<br />
infrastrukturellen Voraussetzungen<br />
für die rasche Ansiedlung<br />
der Firmen Weidenhammer und<br />
Solarion geschaffen. Auf diesen<br />
guten Erfahrungen sollten wir<br />
zukünftig aufbauen.<br />
24 / Landkreis Leipzig Journal Landkreis Leipzig Journal / 25<br />
><br />
war dabei vor allem die Erschließung des<br />
Ostgeländes mit der Straße am Kraftwerk,<br />
der Industriestraße und der Oststraße.<br />
Im Jahr 2011/2012 wurde in kürzester<br />
Zeit von nur einem Jahr der Gewerbepark<br />
Zwenkau-Süd erschlossen.<br />
Das konnte nur durch die gute Kooperation<br />
innerhalb des Zweckverbandes sowie<br />
die konstruktive Zusammenarbeit mit den<br />
Fachämtern des Landratsamtes Leipzig<br />
realisiert werden, das diese Investition zu<br />
einer Schwerpunktaufgabe für den Landkreis<br />
definiert hatte.<br />
Der Zweckverband investierte mittlerweile<br />
insgesamt ca. 25 Millionen Euro.