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Innenminister will handlungsfähigen Staat - DPolG Kreisverband ...

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Standpunkt Nr. 40 / 2013 - Seite 8 -<br />

Infos für Ruheständler und solche, die es bald werden<br />

Von Herbert Adam, <strong>DPolG</strong> Mannheim<br />

Saure Gurkenzeit geht diesmal bis in den späten<br />

Herbst: Die öffentliche Diskussion über Beamtenpensionen<br />

Jedes Jahr ist es dasselbe: in der nachrichtenarmen<br />

Sommerzeit "entdecken" die Presseleute das Thema<br />

"die Beamtenpensionen" sind zu hoch. Eigentlich ist es<br />

nicht mehr wert, dass man darauf reagiert. Im nächsten<br />

Jahr ist es wieder ein Sommerlochthema. Die Presseleute<br />

wissen schon, was ihre Klientel lesen möchten.<br />

Auf die hohen Löhne und die hohen Pensionen zu<br />

schimpfen und Änderungen einzufordern, das wollen die<br />

Stammtische hören. Nur dieses Jahr war das Ganze<br />

doch etwas anders. Das lässt aufhorchen. Einige<br />

Politiker – zum Beispiel Steinbrück und auch Kretschmann<br />

– haben sich des Themas angenommen. Ah ja,<br />

es war ja Wahlkampf und da zählt die Stimme eines<br />

Stammtischbruders genauso viel wie die Stimme eines<br />

Wählers, der über diese Dinge differenzierter nachdenkt.<br />

Nun, Steinbrück und Kretschmann bekamen ihren<br />

Denkzettel.<br />

Aber halten wir fest: Kretschmann stellte Ende Juli in einem<br />

Vergleich von Renten und Pensionen fest, dass da<br />

etwas auf dem Ruder läuft.<br />

Das hätte sich Kretschmann sparen können, denn in der<br />

Landtagsdrucksache 15/332 kamen das Finanz- und<br />

Wirtschaftsministerium in Abstimmung mit Ministerium<br />

für Arbeit, Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren<br />

zu folgendem Ergebnis:<br />

"Die Rente der gesetzlichen Rentenversicherung deckt<br />

nach der Konzeption des "Drei-Säulen-Modells" ausschließlich<br />

die erste Säule der Alterssicherung, also gewissermaßen<br />

die Grundversorgung ab und soll durch<br />

zusätzliche Altersvorsorge ergänzt werden. Die Beamtenversorgung<br />

umfasst demgegenüber als Vollversorgung<br />

sowohl die Grund- als auch die Zusatzversorgung.<br />

Die Versorgung von Rentnern bildet daher nur dann<br />

einen tauglichen Vergleichsmaßstab, wenn neben er<br />

gesetzlichen Rente auch Einkünfte aus einer betrieblichen<br />

Altersversorgung berücksichtigt werden., so das<br />

Bundesverfassungsgericht in einem Urteil aus 2005.<br />

Der Beamtenpension ist daher die Gesamtrente, also<br />

die Summen von gesetzlicher Rente und Betriebsrente<br />

gegenüberzustellen.<br />

Bei einem Vergleich von Pensionen und Renten sind<br />

darüber hinaus die in beiden Alterssicherungssystemen<br />

anhand unterschiedlicher Parameter zu ermittelnden<br />

Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung sowie die<br />

unterschiedliche steuerliche Belastung der gesetzlichen<br />

Renten einerseits und der Pensionen sowie der Betriebsrenten<br />

andererseits zu berücksichtigen. Während<br />

Pensionen und Betriebsrenten voll zu versteuern sind,<br />

unterliegen gesetzliche Renten derzeit nur teilweise der<br />

Steuer. Erst bei Rentenbeginn ab 2040 werden auch<br />

gesetzliche Renten voll versteuert.<br />

Ein weiterer Unterschied ist, dass Rentenversicherungsbeiträge<br />

von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung (2012: 5.600 Euro im Monat<br />

in allen Bundesländern) erhoben werden. Darüber hinausgehende<br />

Entgelte unterliegen nicht der Beitragspflicht<br />

und sind daher auch nicht rentenwirksam. Zudem<br />

darf nicht auf die durchschnittliche Pension- und Rentenhöhe<br />

abgestellt werden, sondern auf die im Einzelfall<br />

gewährte Alterssicherung. Ansonsten werden völlig unterschiedliche<br />

Berufsgruppen mit unterschiedlichen beruflichen<br />

Qualifikationen miteinander verglichen. So<br />

können Beamte mit einer Hochschulausbildung nur mit<br />

Arbeitnehmern mit einer Hochschulausbildung verglichen<br />

werden. Ihre Versorgungsanwartschaften können<br />

nur mit einem Personalfall der freien Wirtschaft verglichen<br />

werden, der über dasselbe Qualifikationsniveau<br />

verfügt. Insofern verbietet sich ein generalisierende Betrachtung<br />

von Durchschnittsrenten und Durchschnittspensionen<br />

von vornherein." (Quelle: Seniorenmagazin 9<br />

/ 2013)<br />

Unser Ratschlag an Ministerpräsident Kretschmann:<br />

Bevor Sie wieder Äpfel mit Birnen vergleichen, erst<br />

einmal nachlesen, was Ihre eigene Landesverwaltung<br />

hierzu geschrieben hat.<br />

Termine<br />

Polizeipensionäre Mannheim:<br />

Mittwoch, 16. Oktober 2013 ab 15.00 Uhr, Monatstreff PSV-Clubhaus<br />

Seniorenkreisverbände im öffentlichen Dienst Wiesloch, Heidelberg:<br />

Donnerstag, 24. Oktober 2013, 15.00 Uhr, Leimen, Gasthaus "Zum Bären", Rathausstraße 20, Versammlung<br />

und Vortrag mit dem Geschäftsführer der "Rundumpflege", Agentur für polnische Betreuungs- und Pflegekräfte<br />

(Rhein-Neckar-Kreis)<br />

Seniorenkreisverbände im öffentlichen Dienst Mannheim und Schwetzingen:<br />

Donnerstag, 17. Oktober 2013, 14.30 Uhr, Mannheim, Bürgerhaus Neckarstadt-West, Lutherstraße 15-17, Vortrag<br />

Priv.Doz. Dr. med. habil O. Dietrich : "Arthrose – Mögliche Therapieverfahren."

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