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19_2013.pdf (47 KB) - DLR Rheinpfalz

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Rebschutz- und Weinbauinformationsdienst Pfalz<br />

Rebschutz- Informationsdienst<br />

Abteilung Phytomedizin<br />

Breitenweg 71<br />

67435 Neustadt an der Weinstraße<br />

Mitteilung Nr. <strong>19</strong> vom 13. August 2013<br />

Telefon: 06321/671284, Rebschutzinformationen (automatische Ansage): 06321 671333, Telefax: 06321 671387<br />

E-Mail: phytomedizin@dlr.rlp.de, Internet: http://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de<br />

- Letzter regulärer Pflanzenschutzaufruf! -<br />

- Pflanzenschutz in Junganlagen fortführen! -<br />

Dies ist der letzte Informationsdienst für Pflanzenschutz-<br />

und Weinbaumaßnahmen 2013. Es folgt<br />

noch ein Aufruf zur Vogelabwehr. Wir hoffen, Ihnen<br />

mit unseren Informationen wichtige Entscheidungshilfen<br />

gegeben zu haben und wünschen Ihnen<br />

allen einen erfolgreichen und unproblematischen<br />

Herbst! Bei Fragen stehen wir weiterhin<br />

gerne telefonisch zur Verfügung!<br />

Für Ertragsanlagen werden nur noch Mittel mit<br />

maximal 35 Tagen Wartezeit empfohlen. Dies gilt<br />

nicht für Junganlagen ohne Ertrag. In diesen sollten<br />

Pflanzenschutzmaßnahmen noch bis Anfang<br />

September erfolgen! Die Abschlussbehandlungen<br />

sollten bei den frühen Sorten bereits durchgeführt<br />

worden sein und bei späten Sorten Anfang nächster<br />

Woche erfolgen. Jeder Betriebsleiter muss die<br />

Abschlussbehandlungen je nach Sorte und Produktionsziel<br />

selbst terminieren und verantworten,<br />

sowie die Wartezeiten einhalten!<br />

Die genannten Aufwandmengen sind auf Basisaufwandmenge<br />

mal Faktor 4 berechnet und beziehen<br />

sich auf einen Hektar.<br />

Beachten Sie, dass mehrere Mittel (z.B. alle Folpet-haltigen<br />

Produkte) nicht für die Produktion von<br />

Tafel- bzw. Schnitttrauben für den Direktverzehr<br />

zugelassen sind.<br />

Minimalschnittanlagen sollten aufgrund einer<br />

verzögerten Entwicklung der Beeren und einem<br />

höheren Befallsdruck durch Schadpilze für eine<br />

verbesserte Fungizidanlagerung unbedingt beidseitig<br />

behandelt werden. Dies gilt auch für alle Anlagen<br />

mit Befall.<br />

Oidium: Es wird empfohlen, Solo-Azole wie<br />

Systhane 20 EW (0,24 l/ha, 28 Tage WZ) und Topas<br />

(0,32 l/ha, 35 Tage WZ) erst bei der Abschlussspritzung<br />

Botrytis: Erste Infektionen an Trauben wurden bei<br />

einzusetzen. Bei späten Sorten frühen Sorten bereits beobachtet. Zur Vermeidung<br />

und Anlagen kann bei der vorletzten Behandlung von Botrytis-Infektionen wird zur Abschlussbehandlung<br />

beispielsweise Vento Power (1,6 l/ha, 28 Tage<br />

insbesondere bei kompakten und roten<br />

WZ; G/J), in befallsfreien Anlagen auch ein Strobilurin-haltiges<br />

Sorten der Einsatz eines Spezialbotrytizides emp-<br />

Mittel eingesetzt werden, wie beifohlen,<br />

z. B. mit Cantus (1,2 kg/ha, 28 Tage WZ;<br />

1/2<br />

spielsweise Collis (0,64 l/ha, 28 Tage WZ; A/L),<br />

Flint (0,24 kg/ha, 35 Tage WZ; A) oder Universalis<br />

(3,2 l/ha, 35 Tage WZ; A). Zur Sicherheit sollten<br />

Strobilurin-haltige Mittel nicht mehr als zweimal in<br />

der Saison eingesetzt werden! Für Weinberge mit<br />

hohem Befallsdruck werden für die Abschlussbehandlung<br />

folgende Mittel empfohlen: Dynali (0,8<br />

l/ha, 21 Tage WZ; G/R), Luna Experience (0,5<br />

l/ha, 28 Tage WZ; G/L), Talendo (0,375 l/ha, 28<br />

Tage WZ; J), Vegas (0,48 l/ha, 21 Tage WZ; R),<br />

Vento Power (1,6 l/ha, 28 Tage WZ; G/J) und Vivando<br />

(0,32 l/ha, 28 Tage WZ; K).<br />

Peronospora: Tiefenwirksame Mittel sollten wegen<br />

einer möglichen Resistenzgefahr nicht zur<br />

Abschlussbehandlung eingesetzt werden. Zum<br />

Schutz des Neuzuwachses und der Geiztriebe<br />

können Kontaktmittel eingesetzt werden, wie zum<br />

Beispiel Folpan 80 WDG (1,6 kg/ha, 35 Tage WZ).<br />

Für eine bessere Schutzwirkung kann Veriphos<br />

(4,0 l/ha, 14 Tage WZ) zugesetzt werden. Achtung:<br />

Dieses Mittel schützt nur den Neuzuwachs!<br />

Kupferpräparate, wie z. B. Cueva (16 l/ha, 35 Tage<br />

WZ), Cuproxat (8l/ha, 35 Tage WZ), Cuprozin<br />

flüssig (1,6 l/ha, 35 Tage WZ), Cuprozin progress<br />

(1,6 l/ha, 21 Tage WZ), Funguran progress (2,0<br />

l/ha, 21 Tage WZ) sowie Kocide Opti (3,2 kg/ha,<br />

21 Tage WZ) können ebenfalls für die Abschlussbehandlung<br />

eingeplant werden. Bei bestimmten<br />

Sorten, wie z. B. Cabernet blanc, Sauvignon blanc<br />

und Scheurebe, können Kupferpräparate die sortentypischen<br />

Aromen negativ beeinflussen.<br />

Achten Sie noch bei späten Sorten insbesondere<br />

bei vorhergesagten Niederschlägen auf eine ausreichende<br />

Fungizidabdeckung. In den kommenden<br />

Tagen besteht weiterhin ein Infektionsrisiko, auch<br />

durch lagenweise Taubildung.


Rebschutz- und Weinbauinformationsdienst Pfalz<br />

Mitteilung Nr. <strong>19</strong> vom 13. August 2013<br />

L), Luna Privilege (0,5 l/ha, 28 Tage WZ; L), Pyrus<br />

(2,5 l/ha, 21 Tage WZ; M), Scala (2,0 l/ha, 28 Tage<br />

WZ; M), Switch (0,96 kg/ha, 21 Tage WZ; M/N),<br />

Teldor (1,6 kg/ha, 21 Tage WZ; O).<br />

Ein Auslichten von Blättern in der Traubenzone<br />

fördert die Abtrocknung der Trauben und die Anlagerung<br />

der Spezialbotrytizide. Bei einer separaten<br />

Traubenzonenbehandlung kann die Aufwandmenge<br />

entsprechend der Höhe der Traubenzone reduziert<br />

werden. Beachten Sie den Wirkstoffwechsel<br />

bei einer mehrmaligen Botrytizid-Anwendung! Maximal<br />

eine Behandlung mit einem Mittel aus einer<br />

Resistenzgruppe pro Saison!<br />

In Anlagen mit hoher Befallsgefährdung durch Oidium<br />

können Botrytizide mit einer Zusatzwirkung<br />

gegenüber Oidium eingesetzt werden, wie z.B.<br />

Cantus und Luna Privilege (beide Mittel zählen zur<br />

gleichen Resistenzgruppe!).<br />

Esca: Abgestorbene Reben sollten aus der Anlage<br />

entfernt sowie Reben mit Tigerstreifen markiert<br />

werden, um sie im Winter einer Stammsanierung<br />

unterziehen zu können. Bei Sorten mit geringer<br />

Stocktriebbildung kann bereits in dieser Saison ein<br />

neuer Stammtrieb belassen werden, um im Folgejahr<br />

einen neuen Stamm aufzubauen.<br />

Grüne Rebzikade: Eine Bekämpfung der zweiten<br />

Larvengeneration sollte jetzt auch bei späten Sorten<br />

nur noch dann erfolgen, wenn deutlich mehr<br />

als durchschnittlich 3 bis 5 Larven pro Blatt auftreten.<br />

Eingesetzt werden können Kiron (2,4 l/ha, 35<br />

Tage) oder Steward (0,1875 kg/ha, 14 Tage). Geringer<br />

Blattschaden kann durch stehengelassene<br />

Geiztriebe und gesundes Gipfellaub teilweise<br />

kompensiert werden.<br />

Schwarzholzkrankheit: Der Flug der Winden-<br />

Glasflügelzikade (Überträger die bakteriellen Erreger<br />

der Schwarzholzkrankheit) hält noch an.<br />

Deshalb sollten die Brennnesseln an Böschungen<br />

und Wegrändern weiterhin nicht abgemäht<br />

oder gemulcht werden und eine Bekämpfung der<br />

Brennnesseln innerhalb der Rebflächen unterbleiben.<br />

Herbizide: Um Schäden durch Verdunstungsabdrift<br />

zu vermeiden, sollte nicht bei hohen Temperaturen<br />

gespritzt werden. Die Auflagen und Anwendungsbestimmungen<br />

auch hinsichtlich des Alters<br />

einer Anlage und des Anwendungstermins sind<br />

einzuhalten. Generell ist darauf zu achten, dass<br />

Herbizide nur innerhalb von Rebflächen eingesetzt<br />

werden. Eine Anwendung auf befestigten Flächen<br />

sowie auf unbefestigten Graswegen oder<br />

an Weinbergsrändern ist zu unterlassen! Achtung<br />

Kontrollen!<br />

Applikationstechnik: Bedingt durch den hohen<br />

Krankheitsdruck ist eine beidseitige Applikation mit<br />

guter Belagsbildung notwendig. Empfohlene Wassermenge<br />

400 bis 600 l/ha, max. 800 l/ha.<br />

Bei der Gerätereinigung dürfen keine Reste der<br />

Spritzbrühe oder Reinigungsflüssigkeit in die<br />

Kanalisation oder in Oberflächengewässer gelangen.<br />

Unvermeidbare Restmengen mit Wasser<br />

im Verhältnis 1:10 verdünnen und in einer Rebanlage<br />

ausspritzen. Reinigen Sie Ihre Geräte auf<br />

unbefestigten und möglichst bewachsenen Flächen<br />

innerhalb der Weinberge (z. B. Vorgewende),<br />

auf denen keine Gefahr einer Abschwemmung in<br />

Gräben oder Kanalisation bestehen.<br />

Gebrauchsanleitungen, Auflagen und Anwendungsvorschriften<br />

der Mittel sind einzuhalten!<br />

Warndienstinformationen: Persönliche Beratungen<br />

werden über das Warndiensttelefon an Werktagen<br />

von 7:45 bis 9:30 Uhr unter 06321/671 284<br />

angeboten. Der Apparat wird danach auf den automatischen<br />

Ansagedienst umgestellt. Dringend<br />

notwendige Änderungen in den Beratungsempfehlungen<br />

werden hier ständig aktualisiert<br />

und können jederzeit unter 06321/671-333 abgerufen<br />

werden!<br />

Weitere Informationen unter:<br />

http://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de.<br />

gez., Roland Ipach, Dr. Ulrike Ipach, Dr. Andreas<br />

Kortekamp, Dr. Karl-Josef Schirra<br />

Seminar Minimalschnitt im Spalier: Das Seminar<br />

findet am Donnerstag, den 29. August in der<br />

Aula des <strong>DLR</strong> in Bad Kreuznach statt.<br />

Beginn ist um 13:30 Uhr. Es werden neue Versuchsergebnisse<br />

und Erkenntnisse vorgestellt,<br />

2012er Versuchsweine werden verkostet und<br />

MSS-Anlagen besichtigt. Die Teilnehmerzahl ist<br />

auf 60 Personen begrenzt.<br />

Vor Ort wird ein Unkostenbeitrag von 4 € erhoben.<br />

Anmeldungen per mail an: oswald.walg@dlr.rlp.de<br />

Gruppe Weinbau<br />

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