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Multiples Myelom - Onkopedia

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Thalidomid<br />

Thalidomid war in Deutschland in den 50er Jahren als Schlafmittel zugelassen.<br />

Bei Einnahme in der frühen Schwangerschaft führte es zu schweren Knochenmissbildungen<br />

bei den Neugeborenen. In den 90er Jahren wurde Thalidomid<br />

als eines der wirksamsten Medikamente zur Behandlung des Multiplen <strong>Myelom</strong>s<br />

wiederentdeckt. Sehr häufige Nebenwirkungen sind Infektionen, Nervenschädigung<br />

(Neuropathie), Müdigkeit, Fatigue, Thrombosen und Embolien. Zur Vorbeugung<br />

der Thrombosen und Embolien wird die regelmäßige Gabe von gerinnungshemmenden<br />

Medikamenten während der ersten 4 Behandlungskurse empfohlen.<br />

Am häufigsten wird Heparin gegeben.<br />

Wegen der Contergan - Vorgeschichte darf Thalidomid nur auf besonderen<br />

Rezepten, sogenannten T-Rezepten, von dafür registrierten Ärzten verordnet<br />

werden.<br />

Lenalidomid<br />

Lenalidomid ist eine Weiterentwicklung von Thalidomid. Es wird auch in Tablettenform<br />

eingenommen. Sehr häufige Nebenwirkungen sind Rückgang der weißen<br />

Blutkörperchen (Leukozyten) und der Blutplättchen (Thrombozyten) sowie<br />

Thrombosen und Embolien. Aktuell wird über ein erhöhtes Risiko für das Auftreten<br />

von Zweittumoren diskutiert. Zur Vorbeugung der Thrombosen und Embolien<br />

wird die regelmäßige Gabe von gerinnungshemmenden Medikamenten empfohlen.<br />

Am häufigsten wird Heparin gegeben. Alternativ ist auch ASS bei Patienten<br />

mit niedrigem Risiko wirksam.<br />

Lenalidomid darf nur auf besonderen Rezepten, sogenannten T-Rezepten, von<br />

dafür registrierten Ärzten verordnet werden.<br />

4.1.1.5 Was tun bei Nierenschwäche oder Nierenversagen?<br />

Das krankhafte Eiweiß belastet die Nieren. Wenn die Funktion durch das Multiple<br />

<strong>Myelom</strong> eingeschränkt wird, muss umgehend behandelt werden. Ziel ist eine<br />

möglichst schnelle Rückbildung des Multiplen <strong>Myelom</strong>s und damit eine schnelle<br />

Verminderung der schädigenden Eiweiße. Zusätzlich werden weitere Maßnahmen<br />

eingeleitet, um die Nieren zu schonen: vermehrte Flüssigkeit, Behandlung<br />

von erhöhtem Kalzium, schonender Einsatz von anderen Nieren-belastenden<br />

Medikamenten u. a.. Ob Leichtketten auch durch eine Blutwäsche vermindert<br />

werden können, ist unklar.<br />

4.1.1.6 Wie werden Sonderformen behandelt?<br />

Ein solitäres <strong>Myelom</strong> (Plasmozytom) wird mit Bestrahlung behandelt, eventuell in<br />

Kombination mit einer Operation. Etwa die Hälfte der Patienten entwickelt innerhalb<br />

von 10 Jahren einen Rückfall in Form eines Multiplen <strong>Myelom</strong>s.<br />

4.1.2 Was kann man bei einem Rückfall machen?<br />

Für den Rückfall werden folgende Behandlungen empfohlen:<br />

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