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Chance plus<br />
10 Jahre – 10 Geschichten<br />
Für Menschen. Für Märkte. Für morgen.
Ulrich Weber<br />
Vorstand Personal<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Bahn</strong><br />
Chance plus<br />
10 Jahre –<br />
10 Geschichten<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
mit dem zehnten Jahrgang unseres Berufsvorbe reitungsprogramms<br />
Chance plus blicken wir auf eine schöne<br />
Erfolgsgeschichte zurück: 4.000 junge Menschen haben<br />
seit 2004 am Programm teilgenommen. Rund 75 Prozent<br />
sind im Schnitt erfolgreich und haben im Anschluss<br />
entweder eine Ausbildung begonnen oder einen direkten Jobeinstieg geschafft.<br />
Was wir gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit und dem Verein ZukunftPlus e.V. auf den Weg<br />
gebracht haben, bewegt uns heute in Zeiten des demografischen Wandels stärker denn je: ein fairer<br />
und offener Zugang zu Bildung und Ausbildung. Das gilt ins besondere für diejenigen, die gerade im<br />
Berufsleben Fuß fassen wollen, die den Übergang von der Schule jedoch nicht auf Anhieb schaffen.<br />
Ziel von Chance plus ist, genau diese Jugendlichen vorzubereiten, ihnen Orientierung und das Gefühl<br />
zu geben, dass ihnen mit individueller Unterstützung ein Einstieg gelingen kann.<br />
Wir haben in den vergangenen zehn Jahren die erfreuliche Erfahrung gemacht, dass sich auch hinter<br />
denjenigen, die vielleicht schlechte Noten mitbringen, versteckte Talente verbergen. Wenn wir<br />
uns intensiver kümmern, werden diese sichtbar. Deswegen bleibt Chance plus auch in Zukunft ein<br />
wichtiger Bestandteil unserer Einstiegsprogramme bei der DB.<br />
Ich lade Sie nun herzlich ein, auf den folgenden Seiten in persönlichen Erfolgsgeschichten von<br />
zehn Teilnehmern zu schmökern und sechs Unterstützer des Programms kennenzulernen. Viel<br />
Freude beim Lesen!
Das Berufsvorbereitungsprogramm Chance plus<br />
Den Übergang von der Schule in den Beruf erfolgreich zu meistern, ist<br />
nicht immer leicht und manch einer benötigt dabei eine helfende Hand.<br />
Auch wenn sich der Arbeitsmarkt in den letzten zehn Jahren stark verändert<br />
hat, ist eine fundierte Unterstützung weiterhin notwendig, um<br />
Jugendlichen eine solide Ausbildungsreife mitzugeben. Chance plus ist<br />
eines von vielen Berufsvorbereitungsprogrammen, die sich mit der<br />
Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit etabliert haben. Die<br />
Erfolgsquote von durchschnittlich über 75 Prozent spricht für sich.<br />
Zehn Jahre Erfahrung zeigen, dass in der Berufsvorbereitung<br />
bei der DB ein gutes Fundament gelegt wird. Was macht<br />
den Erfolg von Chance plus aus? Das Besondere ist die<br />
Mischung aus betrieblicher und theoretischer Berufsvorbereitung<br />
gepaart mit kontinuierlicher sozialpädago<br />
Mannschaftsspieler<br />
gischer Unter stützung. Die Teilnehmer werden von Anfang<br />
an vollständig in den betrieblichen Alltag integriert.<br />
Rohdiamant<br />
Dadurch können sie ihre Talente und Kompetenzen ganz<br />
anders erleben und entwickeln. Im Theorie-Unterricht wird<br />
nicht nur die Allgemeinbildung auf gefrischt, sondern auch die<br />
Entdecker notwendige Sozial- und Methodenkompetenz für das spätere Berufsleben<br />
vermittelt. Die Bildungsbegleiter von ZukunftPlus e.V. betreuen<br />
die Teilnehmer bei fast allen Lebensfragen.<br />
Start Chance plus<br />
180 Plätze / 9 Standorte<br />
2. Jahrgang<br />
400 Plätze / 15 Standorte<br />
2004 2005 2006<br />
Gründung ZukunftPlus e.V.<br />
als operativer Partner<br />
3. Jahrgang<br />
600 Plätze / 15 Standorte
Warum?<br />
Der Übergang von der Schule in den Beruf gestaltet sich für einige Schulabgänger<br />
aufgrund verschiedenster Problemstellungen nicht immer<br />
gradlinig. Als einer der größten Arbeitgeber in Deutschland übernimmt<br />
die DB gesellschaftliche Verantwortung und bietet mit Chance plus<br />
eine gezielte Berufsvorbereitung an.<br />
Für wen?<br />
Wie lange?<br />
Wo?<br />
Für Jugendliche mit Haupt- oder Realschulabschluss, die gezielte Unterstützung<br />
beim Eintritt in das Erwerbsleben brauchen. Es gibt jährlich<br />
mindestens 300 Plätze. Seit 2004 waren insgesamt 4000 Teilnehmer dabei.<br />
Mindestens sechs, maximal 12 Monate.<br />
Bundesweit an verschiedenen Standorten<br />
(z.B. Hamburg, Berlin, Frankfurt, Köln, München, Stuttgart, Bremen,<br />
Hannover, Dortmund)<br />
Was?<br />
Eine Mischung aus Theorie und Praxis. Jugendliche können sich für einen<br />
von über 15 fachlichen Schwerpunkten entscheiden wie zum Beispiel:<br />
Service im Zug, Service im <strong>Bahn</strong>hof, Gleisbau, Gebäude- und Fahrzeu g<br />
reinigung, Sicherheits- und Ordnungsdienst, Vegetations pflege, Eisenbahnbetriebsdienst,<br />
Lagerlogistik, Arbeiten mit mechatronischen<br />
Systemen, Anlagenmechaniker.<br />
Der Unterricht findet in Klassen mit ca. 15 Teilnehmern statt.<br />
Arbeitgeberwechsel von<br />
ZukunftPlus e. V. zur DB<br />
400 Plätze / 10 Standorte<br />
Chance plus wird im<br />
Nachwuchskräfte-Tarifvertrag<br />
integriert<br />
2011 2012 2013 2014<br />
9. Jahrgang<br />
300 Plätze / 10 Standorte<br />
Jubiläum<br />
10 Jahre Chance plus
Wille startete im 1. Chance plus-Jahrgang in der Rostocker Gebäude reiniger-Klasse.<br />
In der Hansestadt ist er heute noch unterwegs, nun bei DB Netz als Gleisbauer.<br />
„Nach dem Hauptschulabschluss hatte ich erst einmal<br />
keine Perspektive.“ Zur <strong>Deutsche</strong>n <strong>Bahn</strong> kam Michael<br />
Wille durch eine Bekannte seiner Eltern. „Sie hat mich<br />
auf Chance plus aufmerksam gemacht“, erzählt er.<br />
2004 bekam er dann einen Platz in der Klasse der<br />
Gebäudereiniger in Rostock. Heute ist er Gleisbauer.<br />
„Das ergab sich aber erst Jahre später.“ Zwischendurch<br />
leistete Wille Zivildienst in Hamburg. Anschließend<br />
begann er in der Hansestadt eine Berufsausbildung<br />
zum Gleisbauer.<br />
„Ich wollte aber gerne zurück nach Rostock“, berichtet<br />
der 27-Jährige. Das klappte, und nun arbeitet er zwischen<br />
den Schienen Mecklenburg-Vorpommerns. Bis<br />
nach Büchen reicht das Einsatzgebiet, „Ich bin jeden<br />
Abend wieder zu Hause. Lange Abwesenheit liegt mir<br />
nicht so.“ Der gebürtige Letschower ist verheiratet.<br />
„Wir sind da als Instandsetzungstrupp unterwegs.“<br />
Wille räumt ein, dass die Arbeit anstrengend ist,<br />
„besonders jetzt in der kalten Jahreszeit. Aber wir<br />
sind eine gute Truppe und helfen uns gegenseitig.“<br />
Die Gruppe besteht aus acht bis zehn Leuten. Einer<br />
von ihnen bildet sich fort zum Gleisbaumeister. Das<br />
ist auch Willes Ziel. „Ein Modul habe ich schon. Noch<br />
zwei Jahre, dann habe ich den Meister in der Tasche.“<br />
Das bedeute mehr Aufgaben als jetzt. „Man muss die<br />
Leute führen können, und man muss Verantwortung<br />
tragen für alles, was da draußen passiert.“<br />
„Noch zwei Jahre,<br />
dann habe ich<br />
den Meister in<br />
der Tasche.“<br />
1. Jahrgang<br />
Michael Wille
2. Jahrgang<br />
Alexander Kahl<br />
Fühlt sich wohl bei DB Sicherheit – Nach der Zeit bei Chance plus in<br />
Hamburg ist Kahl noch heute im Sicherheits- und Ordnungsdienst im Einsatz.<br />
„Kein anderer<br />
Beruf kann<br />
bieten, was wir<br />
hier erleben.“<br />
Alexander Kahl versuchte es erst als Kfz-Mechaniker, aber „das war<br />
dann irgendwie doch nicht so mein Ding“. Danach kam die Bundeswehr,<br />
„und dann war ich eben in diesem Arbeitslosen Loch“. Das<br />
Sicherheitsgewerbe reizte ihn, und so wandte er sich mit 24 Jahren<br />
an die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bahn</strong> und erhielt die „Chance plus“. Nach der Vorbereitung<br />
folgte die Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit.<br />
Schon drei Monate später wurde er kommissarischer Teamleiter.<br />
Heute ist er 31 und bestätigter Teamleiter. „Ja, definitiv habe ich das<br />
Richtige für mich gefunden“, ist Kahl überzeugt. „Ich führe hier am Tag<br />
so 30 bis 80 Kollegen. Kein anderer Beruf kann bieten, was wir hier<br />
erleben.“ Im Hamburger S-<strong>Bahn</strong>-Verkehr reicht das Aufgabengebiet<br />
von einfacher Auskunft bis zur Beweissicherung. Manchmal kann ein<br />
Einsatz auch etwas brenzliger werden. „Aber dank regelmäßiger<br />
Zusatzausbildung sind wir auf kritische Situationen gut vorbereitet“.<br />
Zurzeit arbeitet er abwechselnd im Büro- und Außeneinsatz. „Wenn<br />
ich 40, 50 bin, möchte ich nicht mehr draußen arbeiten müssen“, sagt<br />
er. „Weiter aufsteigen“ steht auf dem Programm. „Sachbearbeiter<br />
wäre eine Option, die Erfassung der Einsatzprotokolle.“
Warum es mit einem Ausbildungsplatz nach der<br />
Realschule nicht so richtig klappen wollte, fragt<br />
sich Arasu Tufan heute noch. „Erst mit Chance plus<br />
bekam ich endlich eine Gelegenheit zu überzeugen.<br />
Und dass ich immer noch bei der DB arbeite, ist ja<br />
der beste Beweis für meine Fähigkeiten.“ 2005<br />
zeigte sie während des Programms, was in ihr steckt.<br />
Danach ging es für die inzwischen 30-Jährige stetig<br />
weiter: Berufsausbildung zur Kauffrau für Verkehrsservice,<br />
im Anschluss war sie vier Jahre als Gastro<br />
Mitarbeiterin im Fernverkehr unterwegs. „Ich habe<br />
so viel gesehen, hatte mit so vielen Menschen in<br />
unterschiedlichen Situationen zu tun. Das hat mich<br />
sehr geprägt und erwachsen werden lassen“, erzählt<br />
sie. Zielstrebig arbeitet Tufan an ihrem weiteren<br />
Werdegang. Seit kurzem ist sie als Reiseberaterin<br />
in Hamburg-Eppendorf tätig. „Meine jetzige Chefin<br />
kennt mich übrigens seit meinen ersten Schritten<br />
bei der <strong>Bahn</strong>. Sie war schon bei Chance plus meine<br />
Vorgesetzte“, lacht die in Afghanistan geborenen<br />
Hamburgerin. Parallel qualifiziert sie sich nach Feierabend<br />
in einem berufsbegleitenden Studium an<br />
der IHK zur Wirtschaftsfachwirtin weiter. „Nach<br />
meinem Studium möchte ich gern noch mehr Verantwortung<br />
übernehmen. Eine Position als Führungskraft<br />
im Bereich Personalmanagement,<br />
Controlling oder Marketing wäre mein Traum.“<br />
„Mit Chance plus<br />
bekam ich eine<br />
Gelegenheit zu<br />
überzeugen.<br />
Dass ich immer<br />
noch bei der DB bin,<br />
ist der beste Beweis<br />
für meine Fähigkeiten.“<br />
2. Jahrgang<br />
Arasu Tufan<br />
Für den Service im Zug war Tufan während Chance plus bei DB Fernverkehr<br />
von Hamburg aus auf Achse. Heute berät sie Kunden in Eppendorf.
Steffen Murawski<br />
ist seit 2011 als Großkundenbetreuer bei<br />
der Bundesagentur für Arbeit in Berlin tätig.<br />
In dieser Funktion ist er unter anderem für<br />
die DB zuständig.<br />
Was wünschen Sie Chance plus zum 10. Geburtstag?<br />
Was war Ihr persönliches Highlight in Bezug auf Chance plus?<br />
Was ist Ihr Part bei Chance plus?<br />
Weiter so und ein erfolgreiches Erreichen des 20. Geburtstages! Und<br />
insbesondere als Norddeutscher wünsche ich für die nächsten zehn<br />
Jahre immer eine Handbreit Bewerber unterm Kiel.<br />
Vor einiger Zeit hatte ich ein besonders schönes Erlebnis. Bei einer<br />
internen Veranstaltung mit den Berufsberatern der Bundesagentur<br />
für Arbeit hatten wir ehemalige Chance plus-Teilnehmer eingeladen.<br />
Sie sollten über ihre Erfahrungen mit dem Programm berichten. Ihre<br />
Werdegänge und positiven Geschichten zeigten, wie gut Einstiegsqualifizierungen<br />
für den Arbeitsmarkt funktionieren. Durch gelebte<br />
Praxis konnte ich so die letzten Skeptiker in unseren Reihen überzeugen.<br />
Ich bin die Schnittstelle zwischen der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Bahn</strong> und der<br />
Bundes agentur für Arbeit. Dafür arbeite ich zum Beispiel eng mit den<br />
DB-Rekruitern und Verantwortlichen des Programms zusammen. Das<br />
heißt sie melden mir den Bedarf und diese Stellenangebote verteile ich<br />
dann bundesweit an meine Kollegen. Zudem bin ich bei allen Fragen<br />
zum Programm der erste Ansprechpartner für unsere Berufsberater.
Was wünschen Sie Chance plus zum 10. Geburtstag?<br />
Was war Ihr persönliches Highlight in Bezug auf Chance plus?<br />
Was ist Ihr Part bei Chance plus?<br />
„Beraten und Zukunft gestalten“ – das gehört zum Motto von Chance plus. Die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Bahn</strong> setzt sich dafür ein, jungen Menschen berufliche Perspektiven zu<br />
eröffnen. Dazu ist ein Netzwerk mit bewährten Partnern von großer Bedeutung.<br />
Dieser Aufgabe hat sich Chance plus in den letzten zehn Jahren mit großem<br />
Engagement gestellt. Dazu sage ich: Herzlichen Glückwunsch und weiter so!<br />
Chance plus eröffnete mir auch eine Chance: Das Programm gab mit die Gelegenheit<br />
bereichs- und unternehmensübergreifend etwas auf die Beine zu stellen.<br />
Gemeinsam mit den Geschäftsfeldern, den Handwerkskammern und der<br />
Bundes agentur für Arbeit haben wir ein tolles Konzept zur Integration neuer<br />
Bewerberzielgruppen auf den Weg gebracht. Ich bin stolz dabei aktiv mitzugestalten<br />
und bis heute als Treiber dabei sein zu dürfen.<br />
In der Region Nord trage ich die gesamte Verantwortung für das Programm.<br />
Dazu hole ich alle Beteiligten – Geschäftsfelder, Trainer, Sozialpädagogen von<br />
Zukunft plus e.V. – an einen runden Tisch. Dort besprechen wir regelmäßig offene<br />
Punkte. Zudem unterstütze ich jedes Jahr mit viel Freude bei der Organisation<br />
der Abschlussveranstaltungen.<br />
Inge Brück<br />
ist als Teamleiterin bei DB Training<br />
für die Berufsausbildung im Norden<br />
verantwortlich. Sie unterstützt<br />
Chance plus seit der ersten Stunde.
Bei DB Services in Hamburg sorgt Bär als Chance plus-Teil nehmer wie heute<br />
als Teamleiter im Bereich Gebäudereinigung für Ordnung und Sauberkeit.<br />
„Ohne Chance plus<br />
wäre ich nicht dort,<br />
wo ich heute stehe.<br />
Ich hatte die Chance<br />
endlich zu zeigen,<br />
dass Noten nicht<br />
alles sind.“<br />
3. Jahrgang<br />
Christopher Bär<br />
Mit 26 Jahren schon Chef sein und junge Leute anleiten<br />
– das klingt nach einem Spitzenlebenslauf. Doch<br />
der Start war für Christopher Bär eher holprig: Er<br />
schrieb fast 150 Bewerbungen, die schlechte Mathenote<br />
stand ihm im Weg. Erst als er 2006 eine Anzeige<br />
für Chance plus entdeckte und mit dem Programm<br />
startete, konnte der Hamburger beruflich Fuß fassen.<br />
„Am Anfang konnte ich mir zwar unter dem Beruf gar<br />
nichts vorstellen. Doch das änderte sich schnell“. Die<br />
gesunde Mischung macht es aus: „Ich bin viel unterwegs<br />
an der frischen Luft, habe Kundenkontakt und<br />
muss mich auch mit chemischen Prozessen befassen.<br />
Außerdem sehe ich gleich die Erfolge meiner Arbeit –<br />
mittlerweile habe ich mich auf die Glasreinigung<br />
spezialisiert“, berichtet er. Seine Chance plus-Klasse<br />
lief so erfolgreich, dass anschließend die Ausbildung<br />
zum Gebäudereiniger erstmals in Hamburg eingeführt<br />
wurde. 2010 schloss Bär diese erfolgreich ab,<br />
seit 2012 bildet er als Teamleiter selbst aus. Neben<br />
den Azubis betreut er auch die aktuellen Teilnehmer<br />
von Chance plus. „Mit meinem Werdegang bin ich da<br />
schon ein Vorbild. Ohne Chance plus wäre ich nicht<br />
dort, wo ich heute stehe. Ich konnte endlich zeigen,<br />
dass Noten auf dem Papier nicht alles sind. Mein<br />
Beispiel steht dafür, was alles möglich ist.“
DB Station&Service ist er treu geblieben. Während Chance plus und<br />
als ausgebildeter Kaufmann für Verkehrsservice ist Kirschke am<br />
<strong>Bahn</strong>hof im Einsatz.<br />
Auf Gleis 13 im Berliner Hauptbahnhof wartet der ICE nach<br />
Stuttgart. Abfahrt in ein paar Minuten. Denis Kirschke, in<br />
DB-Unternehmensbekleidung und mit roter Mütze, steht<br />
an einem Bedienpult und passt auf, was sich an den Türen<br />
tut. „Fahren wir nach Plan ab?“, fragt der Zugchef; der<br />
junge Mann bejaht. Kurz darauf fragt eine Frau den<br />
24-Jährigen nach einem Zug, und er gibt Auskunft. Es ist<br />
laut, ein bisschen hektisch, aber Kirschke strahlt Souveränität<br />
aus. Den Mann, der hier unterwegs ist, hat vor<br />
sieben Jahren seine Tante, die auch bei der DB arbeitete,<br />
zum Konzern gebracht. Nach dem Programm, das er am<br />
Ostbahnhof absolvierte, startete er in die Ausbildung<br />
zum Kaufmann für Verkehrsservice. „Chance plus war mein<br />
Einstieg in den DB-Konzern. Und hier gefällt es mir. Schließlich<br />
bin ich bis heute dabei geblieben“, erzählt er. Kirschke<br />
bläst kräftig in seine Pfeife. Er legt einen Schalter um – das<br />
Zp9, den Abfahrauftrag für den Zug. Um Punkt 15:35:40 Uhr<br />
setzt sich der ICE plan mäßig in Bewegung. Gleich hilft er<br />
einem mobilitätseingeschränkten Fahrgast. Und immer<br />
wieder gibt er Auskunft zum Fahrplan, zum <strong>Bahn</strong>hof und<br />
über die Stadt Berlin. Das will er weiter machen, gern<br />
auch in Verbindung mit neuen Aufgaben. „Kundenservice<br />
Manager, das würde mir gefallen“, sagt er. Unten im<br />
<strong>Bahn</strong>hof, wo er noch mehr Informationen geben kann.<br />
„Chance plus war<br />
mein Einstieg in<br />
den DB-Konzern<br />
und bis heute bin<br />
ich geblieben.“<br />
3. Jahrgang<br />
Denis Kirschke
Grit Laxy<br />
ist seit 2009 Ansprechpartnerin<br />
für Chance plus-Teilnehmer bei<br />
DB Fahrwegdienste. Sie leitet den<br />
Bereich Fahrwegpflege in Potsdam.<br />
Was wünschen Sie Chance plus zum 10. Geburtstag?<br />
Zum zehnjährigen Bestehen wünsche ich die Fortsetzung der erfolgreichen<br />
Arbeit, um auf diesem Weg jungen Erwachsenen weiterhin die Möglichkeit eines<br />
Berufseinstieges bei der DB zu ermöglichen und somit gleichzeitig den wachsenden<br />
Bedarf an Nachwuchskräften zu sichern. Wünschenswert ist auch, die schon<br />
erfreuliche Übernahmequote von derzeit 75 Prozent weiter zu erhöhen.<br />
Was war Ihr persönliches Highlight in Bezug auf Chance plus?<br />
Mein Highlight war und ist, die Entwicklung der jungen Erwachsenen mitzuerleben<br />
und auch prägen zu können. Ich freue mich, die Fortschritte einzelner Teilnehmer<br />
von anfänglichen Startschwierigkeiten bis hin zur Übernahme bei uns sowie<br />
deren weiteren Werdegang zu begleiten. So haben sich bereits einige erfolgreich<br />
als Sicherungsposten und dann zur Sicherungsaufsicht weiterentwickelt.<br />
Wie sieht ihr Alltag mit den Chance plus Teilnehmern aus?<br />
Bei uns absolvieren die Teilnehmer zu Beginn des Programms eine einwöchige<br />
Ausbildung zum Bedienen der Motorkettensäge. Danach sind sie in den „Vegetationstrupps“<br />
eingesetzt. Herausfordernd im Alltag ist, einerseits fachliche<br />
Unterstützung zu geben als auch andererseits mit der richtigen Mischung aus<br />
„Güte und Strenge“ die soziale Kompetenz der Teilnehmer zu stärken.
Was wünschen Sie Chance plus zum 10. Geburtstag?<br />
Was war Ihr persönliches Highlight in Bezug auf Chance plus?<br />
Was ist Ihr Part bei Chance plus?<br />
Ganz klar: Mindestens zehn weitere erfolgreiche Jahre. Denn ein 20. Geburtstag<br />
würde bedeuten, dass sich weiterhin viele Jugendliche für das Programm interessieren.<br />
Das zeigt auch, dass sie die große Chance für einen Einstieg in die Arbeitswelt<br />
nutzen wollen – und das bei einem der größten und vielfältigsten Unternehmen<br />
in Deutschland.<br />
Da gibt es mehrere: Nämlich immer dann, wenn ich Jugendliche, die ich durch<br />
Chance plus kennengelernt habe, wieder treffe. Zum Beispiel begegne ich oft<br />
Azubis, die über Chance plus bei uns eingestiegen sind. Oder ich nehme ehemalige<br />
Teilnehmer als Botschafter an meiner Seite auf verschiedene Rekrutierungsveranstaltungen<br />
mit.<br />
Meine Aufgabe ist es, für die jährlich angebotenen Plätze in Berlin, Brandenburg<br />
und Mecklenburg-Vorpommern die passenden Bewerber zu gewinnen. Konkret<br />
bedeutet das, dass ich Jugendliche über verschiedene Kanäle wie auf Messen oder<br />
bei Vorträgen anspreche und für das Programm begeistere. Und wie so oft, bin<br />
ich dabei nicht allein unterwegs. Daher agiere ich zusätzlich in meiner Region als<br />
zentraler Ansprechpartner für alle am Programm beteiligten Partner.<br />
Jens Latendorf<br />
ist als Rekruter für die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bahn</strong> in<br />
der Region Ost unterwegs. Er wirbt seit<br />
2011 bei Schülerinnen und Schülern für<br />
die Ausbildungs berufe bei der DB.
Nach einem Umweg über die Kasse im Drogeriemarkt ist<br />
Elena Mertins bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Bahn</strong> angekommen.<br />
Nach der Mittleren Reife „wusste ich nicht genau, was<br />
ich machen sollte“, erinnert sie sich. Über das „Christliche<br />
Jugenddorfwerk Deutschlands“ kam sie 2007 in das<br />
Chance plus Programm und zur DB. Das knappe Jahr<br />
sollte auf eine Ausbildung als Bürokauffrau vorbereiten.<br />
Diese begann sie dann aber bei einer großen Drogeriekette.<br />
„Dann habe ich ein Kind bekommen“, und eine<br />
Übernahme nach dem Ende der Ausbildung war nicht<br />
absehbar. „Ich wollte mir einen Arbeitgeber suchen, der<br />
sozial ist“, sagt die 25-Jährige. So beschloss sie, wieder<br />
zur DB zu gehen, und begann die Ausbildung zur Bürokauffrau.<br />
„Jetzt arbeite ich im Reisezentrum in Karlsruhe“,<br />
wo sie auch wohnt. Das gelang ihr auch, weil die <strong>Bahn</strong><br />
sich sehr kooperativ verhielt. Als Azubi in Frankfurt<br />
wurde es zunächst schwierig mit den Mutterpflichten.<br />
Da konnte sie sich nach Karlsruhe versetzen lassen.<br />
Mertins will unbedingt bei der DB bleiben. „Ich möchte<br />
auf jeden Fall ein paar Jahre Berufserfahrung haben,<br />
mich weiterent wickeln.“ In fünf Jahren sieht sie sich<br />
„in einer anderen Funktion, vielleicht in einem anderen<br />
Geschäfts bereich“. Vielleicht im Ausland? „Ja, wenn die<br />
Familie mitzieht, dann sehr gerne.“ Zurzeit jedenfalls tut<br />
die Familie alles, um ihre Karriere zu fördern.<br />
„Ich wollte mir<br />
einen Arbeitgeber<br />
suchen, der sozial ist.<br />
Jetzt arbeite ich<br />
im Reisezentrum<br />
in Karlsruhe.“<br />
4. Jahrgang<br />
Elena Mertins<br />
Bei DB Services in Karlsruhe bereitete Mertins sich mit dem Schwerpunkt<br />
Büroassistenz auf den Berufseinstieg vor. Heute arbeitet sie im Reisezentrum.
4. Jahrgang<br />
Julien Radsak<br />
„Da lockte<br />
der Spaß, mit<br />
der Motorsäge<br />
umgehen zu<br />
können.“<br />
An den Kettensägenschein erinnert sich Julien Radsak gerne. „Da<br />
lockte der Spaß, mit der Motorsäge umgehen zu können.“ Der Schein<br />
war Bestandteil seiner Zeit bei Chance plus. Man braucht ihn, um die<br />
Vegetation am Gleis in Grenzen zu halten. Radsak hatte mit seiner<br />
ersten Ausbildung Pech. Er war fünf Monate dabei, als die Firma in<br />
Insolvenz ging. So suchte er 2007 nach einem Job bei der DB und<br />
kam zu Chance plus. Bei DB Fahrwegdienste in Duisburg, damals<br />
noch DB Service, ging es um „Fahrwegpflege, Beseitigung von Grünschnitt<br />
am Gleis oder im Gleisbereich.“ Deshalb der Kettensägenschein.<br />
Radsak war vier Tage die Woche „draußen im Gleis“, am fünften<br />
stand Unterricht auf dem Programm. Dabei blieb es nicht beim<br />
Sägen. Nach fünf Monaten wechselte er ins Büro und schloss im Anschluss<br />
eine Ausbildung als Bürokaufmann erfolgreich ab. Nach einer<br />
Zwischenstation bei DB Netz in Mainz, ging er zu DB Kommunikationstechnik<br />
nach Eschborn. „Sie boten mir eine Festanstellung an, und da<br />
sitze ich bis heute, als Disponent.“ Seit anderthalb Jahren teilt der<br />
27-Jährige bei Störungen qualifizierte Kollegen ein. Sie „entstören alle<br />
Geräte vor Ort, vom Endgerät beim Mitarbeiter bis zum Automaten<br />
oder der Fahrgastanzeige“. Die Kommunikationstechnik gefällt ihm,<br />
seine berufliche Entwicklung sieht er auch dort, „vielleicht an höherer<br />
Stelle, vielleicht auf einem Abteilungs- oder Teamleiterposten.“<br />
Von der Vegetationspflege bei DB Netze Fahrwegdienste<br />
in Duisburg ging es für Radsak im DB-Konzern weiter:<br />
Heute arbeitet er bei DB Kommunikationstechnik.
Bei DB Vertrieb in Bremen absolvierte Aydemir Chance plus mit dem Schwerpunkt<br />
Service im <strong>Bahn</strong>hof. Dort ist sie auch für ihre Ausbildung geblieben.<br />
Aylin Aydemir<br />
8. Jahrgang<br />
„Die Kunden waren<br />
oft sehr dankbar –<br />
ein schönes Gefühl<br />
für mich.<br />
Ich bin durch<br />
Chance plus reifer<br />
und erwachsener<br />
geworden.“<br />
Aylin Aydemir hat es geschafft – sie sitzt dort wo sie<br />
„hinwollte“ – im Reisezentrum des Bremer Hauptbahnhofs.<br />
Die 22-Jährige erlernt im zweiten Ausbildungsjahr<br />
den Beruf Kauffrau für Verkehrsservice. Doch der Weg<br />
dorthin war nicht so einfach. Nach dem Schulabschluss<br />
bewarb sie sich erfolglos für einen Ausbildungs platz im<br />
Einzelhandel. Grund waren die schlechten Schulnoten.<br />
Die Notlösung: Jobben ohne Ausbildungsvertrag. „Ich<br />
verdiente zwar Geld und konnte Erfahrungen sammeln,<br />
doch irgendwie war mir das nicht genug. Eine Ausbildung<br />
war mein Traum“, berichtet die junge Frau. Eine<br />
Berufsberaterin machte sie 2011 auf Chance plus aufmerksam.<br />
Von der angestrebten Ausbildung im kaufmännischen<br />
Bereich schwenkte Aydemir um auf Tarifwissen<br />
für den Zugverkehr. In den neun Monaten hat<br />
sie unter anderem Kunden beim Fahrkartenkauf am<br />
Automaten beraten. Den Schalter – ihr neues Ziel –<br />
hatte sie dabei immer im Blick. Vor allem ältere Menschen<br />
habe sie unterstützen können: „Sie waren oft<br />
sehr dankbar – ein schönes Gefühl.“ Natürlich brauche<br />
man auch ein dickes Fell. „Ich bin dadurch reifer und<br />
erwachsener geworden“, sagt die Bremerin. Dass sie<br />
keine Ausbildung im Einzelhandel gefunden hat, beschreibt<br />
sie inzwischen als Glück: „Bei der DB ist es<br />
viel abwechslungsreicher. Nach der Ausbildung will<br />
ich als Reiseberaterin für unsere Kunden da sein.“
Monia Georgius<br />
ist als Personalreferentin bei DB Fernverkehr in<br />
München beschäftigt. Sie betreut gerade ihren<br />
zweiten Chance plus-Jahrgang.<br />
Was wünschen Sie Chance plus zum 10. Geburtstag?<br />
Was war Ihr persönliches Highlight in Bezug auf Chance plus?<br />
Was ist Ihr Part bei Chance plus?<br />
Erst einmal herzlichen Glückwunsch zu den vergangenen zehn Jahren!<br />
Außerdem wünsche ich viel Erfolg für die Zukunft, weiterhin engagierte<br />
Teilnehmer und dass das Programm erfolgreich weiterläuft.<br />
Es ist eine tolle Sache, miterleben zu dürfen, wie die Teilnehmer ihre<br />
Chancen nutzen. Eine Ehemalige ist gerade mit Herzblut bei ihrer Ausbildung<br />
zur Fachkraft für Gastgewerbe dabei. Zwei andere haben während<br />
der Zeit gemerkt, dass der Bordservice nicht so zu ihnen passt,<br />
ihnen die DB aber gefällt. Wir haben dann für beide Schnuppertage<br />
bei DB Sicherheit beziehungsweise im ICE-Werk in München organisiert.<br />
Dort haben die beiden mittlerweile auch eine Ausbildung begonnen<br />
und fühlen sich wohl. Es freut mich, wenn diese bereichsübergreifende<br />
Zusammenarbeit gut funktioniert.<br />
Ich begleite die Kennenlerngespräche und entscheide gemeinsam mit<br />
den Kollegen, wen wir aufnehmen. Am ersten Arbeitstag heiße ich alle<br />
Jugendlichen willkommen und sorge dafür, dass auch jeder die Unternehmensbekleidung<br />
bekommt. Als Ansprechpartnerin für alle Personalfragen<br />
organisiere ich auch die Schnuppertage in anderen Bereichen.
Was wünschen Sie Chance plus zum 10. Geburtstag?<br />
Was war Ihr persönliches Highlight in Bezug auf Chance plus?<br />
Was ist Ihr Part bei Chance plus?<br />
Ich wünsche der Einstiegsqualifizierung, dass sie weiterhin langfristig<br />
Bestand im DB-Konzern hat und sich stetig aufgrund neuer Erfahrungen<br />
weiterentwickelt.<br />
Es gibt für mich ganz viele schöne Momente, die mich sehr zufrieden<br />
machen: Ein ehemaliger Teilnehmer ist beispielsweise mittlerweile<br />
Ausbilder bei DB Services geworden. Richtig gefreut habe ich mich,<br />
als wir einen Jugendlichen wieder im Bereich Gleisbau unterbringen<br />
konnten. Dort hatte er bereits das Chance plus-Programm absolviert,<br />
aber danach eine Ausbildung zum Betriebselektriker begonnen. Die<br />
hatte ihm jedoch nicht so zugesagt. Außerdem ist es in jedem Jahr<br />
eine wahre Freude, bei der Abschlussveranstaltung dabei zu sein.<br />
Toll ist auch, wenn Ehemalige von sich aus auf mich zukommen und<br />
von ihren Ausbildungen berichten.<br />
Als Diplom-Sozialpädagoge arbeite ich bei ZukunftPlus e.V. ganz eng<br />
mit den Jugendlichen zusammen. Seit 2006 betreue ich die Teilnehmer<br />
von Chance plus, die in die Bereiche Gebäudereinigung, Gleisbau und<br />
Sicherheitsdienst hineinschnuppern. Ich vermittle ihnen Sozial- und<br />
Methodenkompetenzen. Ich begleite die Gruppen das ganze Qualifizierungsjahr<br />
hindurch als Ansprechpartner.<br />
Matthias Fritze<br />
ist Sozialpädagoge bei ZukunftPlus e.V.<br />
Er ist mittlerweile in seinem<br />
neunten Jahr am Standort Hamburg<br />
für das Programm im Einsatz.
„Der direkte Kontakt<br />
mit den <strong>Bahn</strong>kunden<br />
macht mir einfach<br />
Spaß. Viel mehr, als<br />
immer nur im Büro<br />
zu sitzen.“<br />
„Es waren die schlechten Noten“, sagt Jessica Serrano<br />
Morais ganz offen. Nach der Mittleren Reife fand sie keinen<br />
Ausbildungsplatz. Daraufhin leistete sie ein Freiwilliges<br />
Soziales Jahr ab. Obwohl das normalerweise ein großes<br />
Plus bei Einstellungen bedeutet, wurde es wieder nichts<br />
mit dem Ausbildungsplatz, und sie musste sich 2012 auf<br />
den Weg zur Bundesagentur für Arbeit machen. Dort riet<br />
ihr die Berufsberaterin zu einem Einstiegsqualifizierungsjahr.<br />
Und so kam sie zum Chance plus-Programm bei der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Bahn</strong>. „Während dieser Zeit konnte ich hineinschnuppern<br />
und sehen, welche Bereiche und Möglichkeiten<br />
es so gibt“, sagt die 19-Jährige. Sie entschied sich<br />
für den Beruf Kauffrau für Verkehrsservice. Jetzt – im<br />
ersten Ausbildungsjahr – geht sie mit dem Ausbilder durch<br />
die Züge, verkauft Fahrausweise, betreut die Kunden<br />
und gibt auch schon mal am <strong>Bahn</strong>hof ein Abfahr signal<br />
für einen Zug. „Der direkte Kontakt mit den <strong>Bahn</strong>kunden<br />
macht mir einfach Spaß. Viel mehr, als immer nur im Büro<br />
zu sitzen.“ Wovor andere vielleicht eher zurückschrecken,<br />
das betrachtet sie als Herausforderung, etwa wenn es<br />
mit dem ein oder anderen Kunden auch mal knifflig wird:<br />
„Ich will mir die nötige Menschenkenntnis aneignen,<br />
damit ich jederzeit richtig reagieren kann.“<br />
9. Jahrgang<br />
Jessica Serrano Morais<br />
In Stuttgart lernt Serrano Morais bei DB Regio den Beruf Kauffrau für Verkehrsservice.<br />
Während Chance plus war sie für den Service im <strong>Bahn</strong>hof eingesetzt.
Bei DB Schenker Rail in München lernt Ibrom den Beruf des Triebfahrzeugführers<br />
kennen. In diesem Bereich möchte er nach Chance plus auch eine<br />
Ausbildung machen.<br />
Ralf Ibrom<br />
10. Jahrgang<br />
„Meine Zeit bei<br />
Chance plus will ich<br />
nutzen. Jetzt zeige ich<br />
den Chefs, dass ich das<br />
Zeug zum Streckenlokführer<br />
habe.“<br />
Zwar ist er erst seit Kurzem bei DB Schenker Rail,<br />
doch er ist schon Eisenbahner durch und durch. Für<br />
Ralf Ibrom ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Der<br />
17-Jährige ist seit frühester Kindheit begeistert von<br />
Lokomotiven, Zügen und Signalen. „Die historischen<br />
Dampfloks und E-Loks haben es mir besonders angetan.<br />
Im Eisenbahn-Museum helfe ich sogar regelmäßig bei<br />
der Reinigung der alten Loks“, erzählt er. Für den Sohn<br />
eines Lokführers war folglich klar, dass er sich nach<br />
dem Hauptschulabschluss im Sommer 2013 bei der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Bahn</strong> um einen Ausbildungsplatz bewirbt.<br />
Er will „Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung<br />
Lokführer und Transport“ werden. Im persönlichen<br />
Gespräch hatte er schon gezeigt, dass er auch die<br />
richtige Motivation dafür mitbringt. Doch leider reichte<br />
es dann im Eignungstest nicht ganz. Ibrom ließ sich<br />
davon jedoch nicht entmutigen und ergriff das Angebot,<br />
als Teilnehmer bei Chance plus einzusteigen.<br />
„So kann ich schon mal ein bisschen in den Beruf<br />
reinschnuppern und das Unternehmen kennenlernen.“<br />
Zudem wird er in den kommenden Monaten fit gemacht<br />
und gezielt auf den nächsten Eignungstest vorbereitet.<br />
Der Westendorfer hat sich fest vorgenommen: „Die<br />
Zeit will ich intensiv nutzen. Jetzt zeige ich den Chefs,<br />
dass ich das Zeug zum Streckenlokführer habe.“
Danke an alle Unterstützer und<br />
Mitstreiter für Ihr Engagement bei<br />
der Durchführung von Chance plus:<br />
Betriebe und Fachabteilungen der DB<br />
ZukunftPlus e. V.<br />
Bundesagentur für Arbeit<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Handwerkskammer<br />
Ohne Sie wäre Chance plus<br />
nicht so erfolgreich!<br />
Herausgeber<br />
DB Mobility Logistics <strong>AG</strong><br />
Grundsätze Mitarbeiterentwicklung (HDM)<br />
Potsdamer Platz 2<br />
10785 Berlin<br />
Gestaltung<br />
designhaus berlin<br />
www.designhaus-berlin.de<br />
Druckmanagement<br />
DB Kommunikationstechnik GmbH<br />
Karlsruhe<br />
www.dbkt.de<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Einzelangaben ohne Gewähr<br />
Stand Januar 2014<br />
Konzeption, Koordination und Redaktion<br />
Katharina Sehl, Ulrike Stodt, Franziska Vallentin<br />
Autoren<br />
Thomas Rietig<br />
Franziska Vallentin<br />
Bildnachweis<br />
Aylin Aydemir: Benjamin Eichner<br />
Christopher Bär, Alexander Kahl, Arasu Tufan: Yehuda Swed<br />
Ralf Ibrom: Stefan Schmerold<br />
Denis Kirschke: Philipp von Recklinghausen<br />
Elena Mertins: Andreas Friedrich<br />
Julien Radsak: Claudia Rothenberger, kleines Foto links privat<br />
Jessica Serrano Morais: Jens S. Achtert<br />
Michael Wille: Martin Börner<br />
Vorwort: Arne Lefmann<br />
Danksagung: DB <strong>AG</strong>