Geschäftsbericht 2012 - Deutsche Kinemathek

2. Archiv und Recherche
2.1. Film und Fernsehen
Im Berichtsjahr 2012 hatte das Filmarchiv zwischen April und September geschlossen, um
den Umzug vom Lager Reuchlinstraße in die neue Lagersituation, in das besser geeignete
Gebäude im Imhoffweg, bewältigen zu können. Die Umlagerung hat uns auch die
Gelegenheit gegeben, die vorhandenen und vorher nur sehr kursorisch erfassten Materialien
dieses Zwischenarchivs erheblich besser zu erfassen, uns von einigen nicht archivwürdigen
Materialien zu trennen und nach der Neuaufstellung nun einen deutlich besseren Überblick
über die bisher weder in die Endarchivierung noch in den Filmverleih aufgenommenen
Filmbestände zu gewinnen, die noch abzuarbeiten sind. Im Bereich der bereits endgültig ins
Archiv übernommenen Filme wurde durch Konsolidierung der Datenbanken (Abbau von
Dubletten, Identifizierung von Schreibfehlern etc.) ebenfalls mehr Genauigkeit erreicht.
Wir gehen nun davon aus, dass wir zu 12.721 Titeln Material auf Film in 35 mm- oder 16
mm-Format besitzen. Zu 516 Titeln haben wir auch, oder ausschließlich, digitales Material
auf Digibeta, in HD oder in 2K-Auflösung im Archiv.
Auf Video-Sichtungsmedien können wir 43.297 Filme zur Verfügung stellen, hiervon sind
bereits 15.774 digital vorhanden (DVD oder Mpg2-Datei im Bereich der Programmgalerie).
139 Filmkopien bzw. Kopien auf Digibeta oder Blu-ray wurden neu in den Verleih
aufgenommen. Hierunter waren fünf Neukopierungen von digital restaurierten Tonbildern
aus einem Kooperationsprojekt mit ARRI und der Hochschule für Technik und Wirtschaft
Berlin (HTW), 32 Filme aus dem Programm zum 50. Jahrestag des Oberhausener Manifests,
das wir in Kooperation mit dem Bundesarchiv und den Internationalen Kurzfilmtagen in
Oberhausen gestalten konnten, und zwei Umkopierungen, die die Cineteca di Bologna auf
Basis von bei uns archivierten Nitromaterialien für das Programm „Cento anni fa“ des
Festivals Cinema Ritrovato vorgenommen hat.
Trotz der mehrmonatigen Schließung wurden unsere Filmmaterialien in den verbleibenden
Zeiten intensiv genutzt. Es konnten außerhalb der Schließperiode 206 Sichtungen am
Schneidetisch oder vor dem Videomonitor stattfinden. 615 Filmkopien wurden für
Kinoeinsätze ausgeliehen, hiervon immerhin noch 132 auf 16 mm. 142 Filme wurden an
Partnerarchive der FIAF im In- und Ausland ausgeliehen, 71 im Programm des Kino Arsenal
eingesetzt. 253 Filme kamen im Ausland zum Einsatz.
Zwei Filme von Gerhard Lamprecht, DIE VERRUFENEN und DIE UNEHELICHEN, die er in den 1920er
Jahren in seiner sogenannten „Zille-Serie“ drehte, wurden für eine DVD-Herausgabe in der
„Edition Filmmuseum“ bearbeitet und kamen Ende des Jahres auf den Markt.
6