Dom-Magazin - Der Dom

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01.03.2014 Aufrufe

„Bestens bewährt“ Grußwort von Bürgermeister Heinz Paus Wer sich für Kunst und Kultur des Mittelalters interessiert, der kennt den Weg nach Paderborn inzwischen bestens. Wir haben uns mit den beiden erfolgreichen Ausstellungen „799 – Kunst und Kultur der Karolingerzeit“ im Jahre 1999 und „Canossa 1077 – Erschütterung der Welt. Geschichte, Kunst und Kultur am Aufgang der Romantik“ im Jahre 2006 bundesweit und international einen hervorragenden Ruf erworben. Nicht nur bei Fachleuten, sondern auch beim breiten Publikum. 300 000 Besucher zur Karolinger- Ausstellung und 185 000 Besucher zur Canossa-Ausstellung bestätigen dies eindrucksvoll. Die Zusammenarbeit zwischen den drei Partnern – Stadt Paderborn, Erzbistum Paderborn und Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) – hat sich bei den beiden Projekten bereits bestens bewährt. Und sie wird sich beim jetzt anstehenden Projekt wieder eindrucksvoll bewähren, da bin ich mir ganz sicher. Wenn am 26. Juli die CREDO-Ausstellung ihre Pforten öffnen wird, dann wird diese dritte große Mittelalter-Ausstellung wiederum großes Interesse auf sich ziehen und Paderborn einmal mehr zum Zentrum mittelalterlicher Kunst und Kultur machen. Die Christianisierung Europas während dieser Zeit ist das äußerst spannende Thema dieser Ausstellung. Wie die bisherigen Ausstellungen, so zeichnet sich auch diese durch eine hervorragende wissenschaftliche Vorbereitung aus. Ausgehend vom antiken Rom über Irland, England, Skandinavien und Island bis hin zum Baltikum wird ein weiter Bogen gespannt und den Besuchern ein detaillierter Einblick in die umfassenden Veränderungen geboten, die viele europäische Regionen im Zuge des Christianisierungsprozesses prägten. Bedeutende Exponate, etwa aus dem Britischen Museum in London oder dem Kulturhistorischen Museum in Oslo, werden der Schau Glanz verleihen. Darüber hinaus kann der Blick zurück auf die christlichen Wurzeln Europas wesentlich dazu beitragen, gerade in Zeiten von Gleichgültigkeit dem Glauben gegenüber, sich seiner Herkunft und der Bedeutung für das Leben neu zu besinnen. Ich danke allen, die an der Vorbereitung dieses Ausstellungsprojektes beteiligt waren und sind. Mein besonderer Dank gilt der Ausstellungsgesellschaft, in der in bewährter Weise die drei Partner auch für dieses Projekt wieder zusammengefunden haben. Ich wünsche der CREDO-Ausstellung viel Erfolg und den Besuchern einen interessanten Rundgang. Heinz Paus Bürgermeister der Stadt Paderborn Eine Ausstellung an drei Orten An drei Orten im Paderborner Stadtzentrum ist die CREDO-Ausstellung zu sehen: Im Erzbischöflichen Diözesanmuseum, dem Museum in der Kaiserpfalz und der Städtischen Galerie am Abdinghof. Dabei werden unterschiedliche Akzente gesetzt: Unter dem Titel „Lux Mundi“ wirft das Diözesanmuseum einen Blick auf die Ausbreitung des Christentums seit der Antike und bildet damit den Auftakt. Die Besucher dürfen sich hier auf einige Ausstellungsstücke freuen, die zum Teil noch nie außerhalb ihrer Heimatländer gezeigt wurden. Darunter sind archäologische Sensationsfunde wie Beigaben aus einem in England entdeckten christlich-angelsächsischen Fürstengrab. „In hoc signo“ ist der Ausstellungsteil in der Kaiserpfalz überschrieben. Hier können die Ausstellungsbesucher den mittelalterlichen Herrschern auf ihren Expansionszügen folgen, die zum einen der Erweiterung ihrer Territorien dienten, und zum anderen die Ausbreitung des christlichen Glaubens fördern sollten. Zu sehen sind unter anderem wertvolle Kaiser- und Papsturkunden. Die Frage, wie der mittelalterliche Prozess der Christianisierung in späteren Jahrhunderten bewertet wurde, steht im Mittelpunkt des dritten Ausstellungsteils in der Städtischen Galerie. Unter dem Titel: „Quo vadis?“ werden die späteren Geschichtsbilder unter die Lupe genommen. Zu sehen sind eine Reihe eindrucksvoller Gemälde und Druckgrafiken. 4

Anzeige_Dom_2013.indd 1 13.06.2013 09:28:16 „Den Besucher entführen“ Professor Dr. Christoph Stiegemann, Direktor des Diözesanmuseums, im Interview Professor Dr. Christoph Stiegemann leitet das Erzbischöfliche Diözesanmuseum in Paderborn. Im Interview spricht er darüber, wie die Idee zur CREDO-Ausstellung entstanden ist und wie sie realisiert wurde, worauf es bei der Zusammenarbeit mit anderen Museen und Wissenschaftlern ankommt, und nicht zuletzt darüber, was die Ausstellungen in Paderborn besonders auszeichnet. von Andreas Wiedenhaus Die Thematik der Ausstellung ist sehr umfangreich – wie grenzt man das Thema so ein, dass einerseits der wissenschaftliche Anspruch erfüllt und andererseits der Besucher nicht überfordert wird. Da sprechen Sie einen wichtigen Punkt an. Die Aufgabe, die Christianisierung Europas im Mittelalter im Rahmen einer Ausstellung zu präsentieren, stellt vor große Herausforderungen. Anders als bei der Karolinger-Ausstellung 1999 und der Canossa-Ausstellung 2006 wird diesmal nicht ein begrenztes Zeitfenster ins Mittelalter geöffnet, sondern es geht darum, einen über 1 000-jährigen historischen Prozess von ungeheurer Dynamik und Tragweite vor Augen zu führen, was naturgemäß das Medium Ausstellung an seine Grenzen führt. Was macht man da? Es kommt darauf an, den Besucher quasi in diese Zeit zu entführen und ihm den unglaublich vielgestaltigen Vorgang anhand einer Reihe von Schwerpunktthemen so verdichtet vor Augen zu stellen, dass er sich dem Besucher wie eine Geschichte im Zusammenhang erschließt. Bei diesem Thema bedeutete das: Weniger ist mehr! Die Frage lautete etwas überspitzt: Was zeigen wir nicht? Ohne diesen Mut zur Lücke ist dieser unglaublich komplexe Vorgang der Ausbreitung des Christentums aus dem mediterranen Raum der Spätantike in den nordalpinen Bereich zwischen dem 4. und 15. Jahrhundert, den Henri Pirenne als „Achsendrehung der Weltgeschichte nach Norden“ bezeichnet hat, nicht abzubilden! Es gibt in der Ausstellung Schwerpunktthemen, die in eine chronologische Ordnung gebracht sind. Dabei kehren bestimmte Leitmotive, etwa die Taufe als Eintrittssakrament, immer wieder. Mission und Christianisierung hat immer auch mit Sprache und Vermittlung zu tun: Wie kann eine Botschaft aus einer Kultur heraus in eine andere transportiert werden? Wie macht man sie verständlich, wie muss die Botschaft verfasst sein, damit sie an- und auf- IN VIA Hotel Arrangement zur Credo-Austellung für Gruppen ab 15 Personen • Eintrittskarte • Gruppenführung • Mittagessen 3-Gänge Buffet, Tischwasser, Kaffee zum Abschluss • Preis pro Person 32,- € Weitere interessante Arrangements inkl. Übernachtung ab 55,- € Giersmauer 35 33098 Paderborn www.inviahotel.de Professor Dr. Christoph Stiegemann ist Leiter des Erzbischöflichen Diözesanmuseums. Tel. (05251) 2908-0 Fax (05251) 2908-68 rezeption@inviahotel.de

„Bestens bewährt“<br />

Grußwort von Bürgermeister Heinz Paus<br />

Wer sich für Kunst und Kultur des Mittelalters interessiert,<br />

der kennt den Weg nach Paderborn inzwischen bestens.<br />

Wir haben uns mit den beiden erfolgreichen Ausstellungen<br />

„799 – Kunst und Kultur der Karolingerzeit“ im Jahre 1999<br />

und „Canossa 1077 – Erschütterung der Welt. Geschichte,<br />

Kunst und Kultur am Aufgang der Romantik“ im Jahre<br />

2006 bundesweit und international einen hervorragenden<br />

Ruf erworben. Nicht nur bei Fachleuten, sondern auch<br />

beim breiten Publikum. 300 000 Besucher zur Karolinger-<br />

Ausstellung und 185 000 Besucher zur Canossa-Ausstellung<br />

bestätigen dies eindrucksvoll.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen den drei Partnern – Stadt<br />

Paderborn, Erzbistum Paderborn und Landschaftsverband<br />

Westfalen-Lippe (LWL) – hat sich bei den beiden Projekten<br />

bereits bestens bewährt. Und sie wird sich beim jetzt anstehenden<br />

Projekt wieder eindrucksvoll bewähren, da bin ich<br />

mir ganz sicher. Wenn am 26. Juli die CREDO-Ausstellung<br />

ihre Pforten öffnen wird, dann wird diese dritte große<br />

Mittelalter-Ausstellung wiederum großes Interesse auf sich<br />

ziehen und Paderborn einmal mehr zum Zentrum mittelalterlicher<br />

Kunst und Kultur machen. Die Christianisierung<br />

Europas während dieser Zeit ist das äußerst spannende<br />

Thema dieser Ausstellung. Wie die bisherigen Ausstellungen,<br />

so zeichnet sich auch diese durch eine hervorragende<br />

wissenschaftliche Vorbereitung aus. Ausgehend vom antiken<br />

Rom über Irland, England, Skandinavien und Island<br />

bis hin zum Baltikum wird ein weiter Bogen gespannt und<br />

den Besuchern ein detaillierter Einblick in die umfassenden<br />

Veränderungen geboten, die viele europäische Regionen<br />

im Zuge des Christianisierungsprozesses prägten.<br />

Bedeutende Exponate, etwa aus dem Britischen Museum<br />

in London oder dem Kulturhistorischen Museum in Oslo,<br />

werden der Schau Glanz verleihen. Darüber hinaus kann<br />

der Blick zurück auf die christlichen Wurzeln Europas<br />

wesentlich dazu beitragen, gerade in Zeiten von Gleichgültigkeit<br />

dem Glauben gegenüber, sich seiner Herkunft und<br />

der Bedeutung für das Leben neu zu besinnen.<br />

Ich danke allen, die an der Vorbereitung dieses Ausstellungsprojektes<br />

beteiligt waren und sind. Mein besonderer<br />

Dank gilt der Ausstellungsgesellschaft, in der in bewährter<br />

Weise die drei Partner auch für dieses Projekt wieder<br />

zusammengefunden haben. Ich wünsche der CREDO-Ausstellung<br />

viel Erfolg und den Besuchern einen interessanten<br />

Rundgang.<br />

Heinz Paus<br />

Bürgermeister der Stadt Paderborn<br />

Eine Ausstellung an drei Orten<br />

An drei Orten im Paderborner Stadtzentrum ist die<br />

CREDO-Ausstellung zu sehen: Im Erzbischöflichen Diözesanmuseum,<br />

dem Museum in der Kaiserpfalz und der Städtischen<br />

Galerie am Abdinghof. Dabei werden unterschiedliche<br />

Akzente gesetzt: Unter dem Titel „Lux Mundi“ wirft<br />

das Diözesanmuseum einen Blick auf die Ausbreitung des<br />

Christentums seit der Antike und bildet damit den Auftakt.<br />

Die Besucher dürfen sich hier auf einige Ausstellungsstücke<br />

freuen, die zum Teil noch nie außerhalb ihrer Heimatländer<br />

gezeigt wurden. Darunter sind archäologische<br />

Sensationsfunde wie Beigaben aus einem in England entdeckten<br />

christlich-angelsächsischen Fürstengrab.<br />

„In hoc signo“ ist der Ausstellungsteil in der Kaiserpfalz<br />

überschrieben. Hier können die Ausstellungsbesucher den<br />

mittelalterlichen Herrschern auf ihren Expansionszügen<br />

folgen, die zum einen der Erweiterung ihrer Territorien<br />

dienten, und zum anderen die Ausbreitung des christlichen<br />

Glaubens fördern sollten. Zu sehen sind unter anderem<br />

wertvolle Kaiser- und Papsturkunden.<br />

Die Frage, wie der mittelalterliche Prozess der Christianisierung<br />

in späteren Jahrhunderten bewertet wurde, steht<br />

im Mittelpunkt des dritten Ausstellungsteils in der Städtischen<br />

Galerie. Unter dem Titel: „Quo vadis?“ werden die<br />

späteren Geschichtsbilder unter die Lupe genommen. Zu<br />

sehen sind eine Reihe eindrucksvoller Gemälde und Druckgrafiken.<br />

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