Dom-Magazin - Der Dom
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Eine vitale Kraft<br />
Vorwort von Erzbischof Hans-Josef Becker<br />
Am Vorabend des diesjährigen Liborifestes wird die neue<br />
große Mittelalter-Ausstellung in Gegenwart des Schirmherrn<br />
Bundespräsident Joachim Gauck im Hohen <strong>Dom</strong> festlich<br />
eröffnet. Sie trägt den Titel: „CREDO-Christianisierung<br />
Europas im Mittelalter“.<br />
Anders als die zurückliegenden Ausstellungen, die sich<br />
jeweils einer einzelnen Epoche zuwandten, wird diesmal<br />
die Ausbreitung des Christentums als großer historischer<br />
Vorgang in einem Zeitraum von annähernd 1 000 Jahren<br />
in den Blick genommen. Mit den wagemutigen Glaubensboten,<br />
die in unbekannte Fernen aufbrachen, erlangten<br />
die verschiedenen Völker und vielfältigsten Kulturen in<br />
den europäischen Ländern die Botschaft des Evangeliums.<br />
Nach und nach löste das Christentum die alten Götter ab,<br />
wurden die christlichen Werte zum wesentlichen Bezugspunkt<br />
der Menschen und Quelle neuen Lebens.<br />
Seitdem die Vereinigung Europas in den 50er-Jahren des<br />
20. Jahrhunderts auf nationaler wie internationaler Ebene<br />
zu einem vorrangigen Ziel der politischen Bestrebungen<br />
wurde, hat man in zahlreichen Grundsatzreden immer<br />
wieder die einende Wirkung des christlichen Fundamentes<br />
des Abendlandes betont. Heute bietet sich ein anderes Bild:<br />
Um den Gottesbezug in der Verfassung der Europäischen<br />
Gemeinschaft entbrannte ein Streit, und es gibt Stimmen,<br />
die in völliger Verkennung der historischen Entwicklung<br />
die jüdisch-christliche Tradition als eine der spirituellen<br />
Haupttraditionen abendländischer Geschichte leugnen.<br />
Da kommt die CREDO-Ausstellung im rechten Moment.<br />
Gerade heute, in Zeiten der Veränderungen und des<br />
Umbruchs, erscheint es wesentlich, sich der christlichen<br />
Wurzeln, auf denen wir stehen, neu zu vergewissern. Die<br />
CREDO-Ausstellung bildet somit einen Höhepunkt im von<br />
Papst Benedikt XVI. initiierten und von Papst Franziskus<br />
fortgesetzten „Jahr des Glaubens“. Das Unternehmen, das so<br />
eindrucksvoll die missionarische Dynamik der frühen Christenheit<br />
vor Augen führen wird, fügt sich zudem gut ein in<br />
die bistumsweiten Initiativen zur Erneuerung der Pastoral,<br />
die wir mit der „Perspektive 2014“ angestoßen haben.<br />
Für die Christianisierung unserer Region und die Anfänge<br />
der Kirche von Paderborn besitzt die Überführung der<br />
Reliquien des hl. Liborius von Le Mans nach Paderborn eine<br />
überragende Bedeutung. In der Gegenwart des Heiligen<br />
erleben wir gerade in Paderborn das christliche Erbe durch<br />
die Jahrhunderte als vitale Kraft, die unseren Glauben auch<br />
heute stärkt und in die Zukunft weist.<br />
Ich möchte wünschen, dass sich möglichst vielen Besucherinnen<br />
und Besuchern der Ausstellung aus der Begegnung<br />
mit der großen Geschichte die lebendige zukunftsweisende<br />
Kraft des Glaubens erschließt. Dann haben sich alle<br />
Mühen der vielen Beteiligten, denen ich für ihren Einsatz<br />
ein herzliches Wort des Dankes sagen möchte, gelohnt.<br />
Ihr<br />
Erzbischof<br />
Inhalt<br />
Vorwort des Erzbischofs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Vorwort von Bürgermeister Heinz Paus . . . . . . . 4<br />
Professor Stiegemann im Interview . . . . . . . . . . . 5<br />
Wie eine Ausstellung vorbereitet wird . . . . . . . 13<br />
Geistlicher Impuls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Führungen und Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />
Wo Willibrord predigte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />
<strong>Der</strong> Blick auf christliche Wurzeln . . . . . . . . . . . . .23<br />
Bildungstage im Liborianum . . . . . . . . . . . . . . . . .28<br />
<strong>Der</strong> Mythos der Externsteine . . . . . . . . . . . . . . . .30<br />
Bonifatius-Stelen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35<br />
Von der Bühne ins Grab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36<br />
Das Schwert des Fürsten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38<br />
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