Dom-Magazin - Der Dom
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viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wenn dann alle<br />
Schwierigkeiten behoben sind und sich alles schließlich<br />
auf der Zielgeraden zum Ganzen zusammenfügt, ist das<br />
menschlich wie fachlich eine großartige und beglückende<br />
Erfahrung! Dafür gebührt Dank den drei Partnern, die sich<br />
als Veranstalter in der Ausstellungsgesellschaft zusammengefunden<br />
haben und uns dieses Vertrauen entgegenbringen.<br />
Namentlich möchte ich die Vorsitzenden der Ausstellungsgesellschaft<br />
Bürgermeister Heinz Paus, Generalvikar<br />
Alfons Hardt und LWL-Direktor Wolfgang Kirsch, nennen,<br />
die das Projekt stets nachhaltig gefördert haben.<br />
Das heißt, man muss sich um die zentralen Ausstellungsobjekte<br />
sehr früh kümmern?<br />
Auf jeden Fall. Die Exponat-Recherche am Anfang ist<br />
sehr wichtig und man muss außerdem möglichst früh<br />
entsprechende Signale an die Kollegen aussenden, denn<br />
bei den vielen Ausstellungsprojekten kommt es häufig zu<br />
Überschneidungen. Damit man bei seinen Vorbereitungen<br />
nicht ins Schleudern kommt, müssen die Anfragen entsprechend<br />
früh gestartet werden. Dabei ist es sehr wichtig<br />
seine Leihanfrage wissenschaftlich gut zu begründen.<br />
Das ist häufig entscheidend für die Zusage. Uns ist es nie<br />
darum zu tun, reine Hochleistungsschauen von Spitzenstücken<br />
ohne Botschaft und wissenschaftliches Konzept zu<br />
präsentieren, wie man das andernorts gerne tut. Wir geben<br />
mit unserem themenspezifischen Zugang einen klar definierten<br />
Rahmen vor, in dem jedes einzelne Objekt seinen<br />
Platz und Stellenwert hat und nicht austauschbar ist. Vor<br />
diesem Hintergrund funktioniert es nicht, nach dem Motto<br />
zu handeln: Wenn wir dieses eine Stück nicht bekommen,<br />
dann nehmen wir ein anderes. Denn die Objekte stehen in<br />
enger Verbindung zueinander und können sich dadurch<br />
dem Besucher im Zusammenhang erschließen. Wichtig ist<br />
es auch, in unseren virtuell überreizten Zeiten den Zugang<br />
zum Original zu ermöglichen. Die Aura etwa des ältesten<br />
erhaltenen Papyrus-Fragmentes jenes Briefes, den der Apostel<br />
Paulus an die Christengemeinde in Rom geschrieben<br />
hat, ist nicht zu überbieten. Ihn möchte man mit eigenen<br />
Augen sehen und dafür machen sich Menschen auf den<br />
Weg.<br />
Gibt es Stücke, die besonders wichtig sind und bei denen<br />
sie besonders stolz sind, dass sie nach Paderborn kommen?<br />
Besonders stolz sind wir auf die frühen Zeugnisse der<br />
Schriftlichkeit: Dabei steht das berühmte Papyrusfragment<br />
des Paulusbriefes an die Christengemeinde in Rom, das ich<br />
schon genannt habe, am Anfang. Es stammt aus der Chester<br />
Beatty Library in Dublin. Wir haben mehr als ein Jahr<br />
darum verhandelt. Großartig sind die reich im insularen<br />
Stil ausgezierten Pergamentseiten aus dem St.-Petersburger-<br />
Evangeliar, einer Prachthandschrift des 8. Jahrhunderts.<br />
Die Adaption neuer Stilformen und damit die Wandlungsfähigkeit<br />
der christlichen Kunst zeigt besonders schön die<br />
Die goldene Sonnenscheibe von Limons entstand Ende des<br />
5. Jahrhunderts.<br />
streng stilisierte Goldscheibe von Limons vom Ende des<br />
5. Jahrhunderts aus dem Cabinet des Médailles in Paris.<br />
Erstmals auf dem Kontinent zu sehen sind die geheimnisumwitterten<br />
Kultgefäße und Gerätschaften aus der jüngst<br />
ergrabenen skandinavischen Tempelanlage von Uppåkra.<br />
Einen besonderen Höhepunkt im Diözesanmuseum bilden<br />
die fantastischen, ganz ornamentalisierten Wangen<br />
des Stabkirchenportals von Vegusdal, Aust-Agder, 12. Jh.,<br />
aus dem Kulturhistorisk Museum in Oslo. Großartig sind<br />
schließlich die Werke romanischer Skulptur aus Skandinavien,<br />
etwa die Pfostenthronmadonna aus Heda, um<br />
1180/90, zu der wir in unserer eigenen Sammlung mit der<br />
Madonna aus Helmern das Vergleichsstück haben. Daran<br />
wird unmittelbar anschaulich, wie eng die Kunstlandschaften<br />
miteinander korrespondierten. Für die Liturgie der<br />
Ostkirche, deren Missionsbestrebungen im Museum in der<br />
Kaiserpfalz breiten Raum einnimmt, stehen eine überaus<br />
reich ausgezierte Patene, 10./11. Jh., und der Kelch des Kaisers<br />
Romanos, 10. Jh., beide aus dem Tesoro della Basilica<br />
di San Marco in Venedig. Mit dem Reiterstein von Hornhausen,<br />
8. Jh., aus dem Landesmuseum für Vorgeschichte<br />
in Halle/Saale ist eines der wichtigsten frühen christlich zu<br />
interpretierenden Bilddenkmäler des frühen Mittelalter in<br />
der Ausstellung zu sehen.<br />
Wird mit CREDO eigentlich eine Art Erfolgsgeschichte<br />
der Christianisierung gezeigt?<br />
Das würde der komplexen Entwicklung in keiner Weise<br />
gerecht. Dieser Vorgang verlief bekanntlich nicht geradlinig<br />
vom Süden und Südosten nach Nordwesten und Norden,<br />
sondern gestaltete sich hindernisreich und regional<br />
sehr unterschiedlich. Die Übernahme pagan-antiker wie<br />
christlich-antiker Geisteskultur war ohne den Impetus der<br />
Mission kaum denkbar, blieb aber auch keineswegs ohne<br />
Wirkung auf das Christentum selbst. Wir versuchen diese<br />
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