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Jahresheft 2014 der Sektion Hersbruck e. V. - DAV Sektion Hersbruck

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Das Hüttlein am Grat<br />

Am Morgen erwartete uns ein strahlen<strong>der</strong><br />

Tag. Keine Wolke trübte den Himmel und<br />

die aufgehende Sonne hinter dem Wetterhorn<br />

versprach puren Kletterspaß. Wir ließen uns<br />

Zeit, frühstückten ausgiebig und machten<br />

uns als vorletzte Gruppe auf den Weg. Die<br />

Sonne hatte die Felsen im unteren Teil völlig<br />

abgetrocknet und sie wärmte uns beim Aufstieg<br />

durch das herrliche Gelände richtig auf.<br />

Schnell konnten wir den Anorak im Rucksack<br />

verstauen.<br />

Eine konditionelle Herausfor<strong>der</strong>ung war <strong>der</strong><br />

durch das Fixseil erleichterte Kurzausflug<br />

am Steilaufstieg in <strong>der</strong> Nordwand des Eigers.<br />

Heute, 35 Jahre später, sicher eine fast unlösbare<br />

Aufgabe, damals einfach Genusskletterei.<br />

Den anschließenden felsigen Übergang<br />

nutzen wir zu einer ausgiebigen Pause an<br />

einer ausgesetzten Stelle in <strong>der</strong> Südwand<br />

und verbummelten bestimmt eine Stunde mit<br />

einem zweiten Frühstück und den herrlichen<br />

Blicken auf die Bergwelt des Berner Oberlandes.<br />

Der nachfolgende Firngrat erinnerte mich<br />

immer an die Himmelsleiter am Biancograt,<br />

nicht so lang und berühmt, aber an manchen<br />

Stellen noch schöner überwächtet und wenn<br />

man wie wir das Glück hat, dass die Sonne<br />

richtig steht, dann schimmert das Eis wie<br />

blaugrüner Kristall.<br />

Es war gerade 12 Uhr, als wir den Gipfel<br />

erreichten. Als dann das Geläut <strong>der</strong> Mittagsglocken<br />

aus Grindelwald zu uns herauf klang,<br />

wurden wir alle ganz still und ruhig, nur mit<br />

eigenen Gedanken und <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>schönen<br />

Bergwelt um uns herum beschäftigt. Wer so<br />

etwas erlebt hat weiß, warum es Menschen<br />

immer wie<strong>der</strong> in die Berge zieht und auch<br />

manche gefährliche Tour in Angriff genommen<br />

wird.<br />

Der danach folgende Abstieg über die<br />

SW-Flanke war aufgrund <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>baren<br />

Bedingungen ein bergsteigerischer Höhepunkt.<br />

Ein leicht aufgefirnter oberer Teil und<br />

die gut sichtbaren Steinmännchen im unteren<br />

Teil erleichterten den Weg zurück zur Kleinen<br />

Scheidegg. Nur einmal verfranzte ich mich zu<br />

weit in Richtung Westgrat, was mir nicht gerade<br />

das Lob meiner Kameraden einbrachte.<br />

Eine Bergtour, die heute noch so lebendig vor<br />

mir ist, als hätte sie gestern stattgefunden….<br />

und das alles, weil das ehrwürdige Hüttlein<br />

nun durch eine mo<strong>der</strong>ne Hütte ersetzt wurde,<br />

wie im Heft 2011 geschrieben stand. Ich habe<br />

später gelesen, dass das alte Hüttlein in einem<br />

Stück von einem Hubschrauber versetzt wurde<br />

und heute als Ausstellungsstück in Grindelwald<br />

zu sehen ist. In meiner Erinnerung<br />

steht sie heute noch am alten Ort, in ihrer<br />

ursprünglichen, urwüchsigen und unverwüstlichen<br />

bergsteigerischen Schönheit.<br />

Gute Zutaten<br />

für eine gute<br />

Küche<br />

www.schreinerei-albatros.de<br />

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