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Jahresheft 2014 der Sektion Hersbruck e. V. - DAV Sektion Hersbruck

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Planung<br />

Planung und<br />

und Wirklichkeit<br />

Uwe Strömsdörfer<br />

(oben) Einstieg des Henne<br />

Klettersteigs<br />

(unten) Blick auf den Wildseelo<strong>der</strong>see<br />

Bereits im Oktober des Vorjahres müssen<br />

wir Tourenführer uns Gedanken<br />

über die Planung <strong>der</strong> Touren für das<br />

Jahresprogramm machen. Auf die Überlegung<br />

wo es hingehen soll, folgt im Internetzeitalter<br />

die Suche von Kontaktdaten des Ziels. Sobald<br />

diese gefunden sind, wird meistens per<br />

E-Mail o<strong>der</strong> per Telefon mit den Wirtsleuten<br />

<strong>der</strong> Termin vereinbart. Es ist immer ein<br />

prickelndes Gefühl, ob es auch klappt wie<br />

man es sich vorstellt. So habe ich mich auch<br />

sehr gefreut, als ich die Terminzusage für die<br />

Eröffnungstour 2012 von <strong>der</strong> Lärchfilzhochalm<br />

im Wildseelo<strong>der</strong>gebiet bekam.<br />

Im Programmheft wurde die Tour für den<br />

19./20. Mai 2012 ausgeschrieben. Da eine<br />

Vorauszahlung verlangt wurde, bat ich unsere<br />

Schatzmeisterin, das Geld zu überweisen. Der<br />

Bus wurde vorbestellt. Alles lief perfekt, als<br />

ich Ende März einen Anruf von <strong>der</strong> Wirtin<br />

bekam, dass es mit dem vereinbarten Termin<br />

nichts würde, da das Gebiet im Februar von<br />

Schneemengen überhäuft wurde, so dass wir<br />

Mitte Mai noch nicht an Bergwan<strong>der</strong>ungen zu<br />

denken brauchten. Was nun? Also schnell ein<br />

Ausweichziel o<strong>der</strong> –termin suchen. Ich entschied<br />

mich für den neuen Termin 9./10. Juni,<br />

nachdem ich auch den Bus noch umbuchen<br />

konnte. Kein optimaler Termin, da noch in<br />

den Pfingstferien gelegen. So reichte auch die<br />

Zahl <strong>der</strong> Anmeldungen nicht aus, um auf die<br />

Bus-Kosten zu kommen.<br />

Es nahte <strong>der</strong> 9. Juni und mit ihm auch eine<br />

Schlechtwetterfront. Die Eröffnungstour fand<br />

immer statt; es galt halt zu improvisieren.<br />

Von Ingolstadt bis zum Alpenrand regnete es,<br />

wolkenverhangene Berge, aber kein Nie<strong>der</strong>schlag<br />

inneralpin. Laut Wetterbericht sollte es<br />

am nächsten Vormittag einigermaßen schön<br />

sein, so dass ich mich entschloss, die Tour<br />

umzudrehen. Wir fuhren durch das Pillerseetal<br />

nach St. Jakob und überschritten die Buchensteinwand<br />

ohne Rucksack. Dieser Gipfel<br />

hatte zwei Vorteile, nämlich einen Berggasthof<br />

und durch seine zentrale Lage zwischen<br />

Wil<strong>der</strong> Kaiser, Loferer, Leoganger Steinberge<br />

und den Kitzbühelern, auch ein tolles Panorama.<br />

Lei<strong>der</strong> konnten wir nur ersteres genießen.<br />

Unser Bus wartete an <strong>der</strong> Talstation <strong>der</strong> Fieberbrunner<br />

Bergbahnen mit unserem Gepäck,<br />

das die meisten ohne Seilbahnunterstützung<br />

zur Lärchfilzhochalm hochtrugen. Erst kurz<br />

vor <strong>der</strong> Alm setzte wie<strong>der</strong> Regen ein.<br />

Nach dem Abendessen schien <strong>der</strong> Wetterbericht<br />

in Erfüllung zu gehen, da sich auf<br />

einmal die Wolken verzogen und die Berge<br />

von <strong>der</strong> untergehenden Sonne beleuchtet<br />

wurden. Den Hüttenabend gestaltete die<br />

Fußball-Europameisterschaft mit dem Spiel<br />

Deutschland-Portugal. Ich traute meinen Ohren<br />

nicht, als ich morgens aufwachte und ein<br />

Plätschern vernahm. Es hatte wie<strong>der</strong> zugezogen<br />

und regnete. Entsprechende Gesichter<br />

beim Frühstück, als es dann draußen auch<br />

noch regelrecht zu schütten begann. Gegen<br />

halb zehn ließ <strong>der</strong> Regen nach und ich konnte<br />

doch noch ein paar Hartgesottene motivieren,<br />

vom Nieselregen begleitet, mit mir zum Wildseelo<strong>der</strong><br />

(2.118 m, ohne Sicht) aufzusteigen.<br />

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