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Jahresheft 2014 der Sektion Hersbruck e. V. - DAV Sektion Hersbruck

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Klettersteige<br />

Vie ferrate à la carte –<br />

rund Cortina um d´Ampezzo Cortina<br />

Volkert Ebersbach<br />

(oben) Eine Stellung aus den Weltkrigen<br />

am Via ferrata Ivano<br />

(unten) Am Gipfel des Fontana di<br />

Rozes 3.225 m<br />

Endlich war es September, und für viele<br />

Teilnehmer ging die lang ersehnte<br />

Fahrt in die Dolomiten los. Zur<br />

Mittagszeit erreichten wir Fiames, einen<br />

kleinen Vorort von Cortina d´Ampezzo, <strong>der</strong><br />

Austragungsort <strong>der</strong> olympischen Winterspiele<br />

1956 war. Unser idealer Ausgangspunkt für<br />

die folgenden vier Tage. Nach dem Ausladen<br />

des Gepäcks und dem Umziehen ging es<br />

direkt vom Hotel zum „Via Ferrata Strobel“.<br />

Ein kleiner, aber feiner Klettersteig führte uns<br />

zur Punta Fiames auf 2.240 m. Bei schönstem<br />

Wetter lag uns Cortina zu Füßen. Über<br />

ein steiniges Geröllfeld stiegen wir zurück<br />

zu unserem Quartier ab und ließen uns von<br />

einem Drei-Gänge-Abendessen verwöhnen.<br />

Freitagmorgen chauffierte uns ein Taxibus<br />

Richtung „Passo Croci“ zur Monte Cristallo-<br />

Bergbahn. Mit einer uralten, klapprigen Mini-<br />

Gondel, die aussah wie ein Osterei, standen<br />

wir ziemlich rasch am Einstieg des „Sentiero<br />

Ferrato Ivano Diabone“-Steigs. Dieser folgt<br />

lange einem Kamm, <strong>der</strong> zugleich im Ersten<br />

Weltkrieg die italienische Front war. Nach<br />

diversen Stollen und ehemaligen Stellungen<br />

erreichen wir den Gag des Steiges, eine 27<br />

m lange, wackelige Hängebrücke. Gefolgt<br />

von etlichen Leitern und Eisenbügelpassagen<br />

kamen wir an vielen alten Bunkern und<br />

Mannschaftsunterkünften vorbei. Lei<strong>der</strong> war<br />

es an diesem Tag ziemlich wolkig, wodurch<br />

die Sicht in die Ferne eingeschränkt war, was<br />

unserer Stimmung jedoch keinen Abbruch tat.<br />

Am Ende des Steiges legten wir eine lange<br />

Pause mit leckerer Brotzeit ein. Der Abstieg<br />

erfolgte durch einen romantischen Lärchenwald<br />

nach Ospitale. Zum Glück mussten wir<br />

auf den Bus warten, so konnten wir unsere<br />

Kehlen mit einem gepflegtem Radler/Weizen<br />

erfrischen.<br />

Beim einem leckeren Abendessen schmiedeten<br />

wir Pläne für den nächsten Tag. Unser<br />

Ziel stellte die „Tofane di Rozes“, mit 3.225<br />

m über die „Via Ferrata Giovanni Lipella“,<br />

dar.<br />

Am Morgen fuhren wir zum „Rifugio Dibona“,<br />

von welchem aus wir Richtung Westen<br />

zum Einstieg des Steiges wan<strong>der</strong>ten. Dieser<br />

begann mit dem „Castelletto-Stollen“, in dem<br />

wir die erste Viertelstunde nur im Licht <strong>der</strong><br />

Taschenlampe voran kamen. Zurück im Sonnenlicht<br />

folgte <strong>der</strong> Steig vielen Bän<strong>der</strong>n Richtung<br />

„Tre Dita“. Nun mussten wir eine steile<br />

Felswand passieren - Klettersteig-Feeling<br />

pur! Unsere Kräfte wurden abermals auf die<br />

Probe gestellt. Am Grad angekommen, stießen<br />

wir auf den Normalweg und erklommen<br />

den Rest bis zum Gipfel. Die Dolomiten mit<br />

ihrem herrlichen Panorama belohnten uns für<br />

unsere bisherigen Anstrengungen. Diesmal<br />

wurde die Brotzeit mit einer Flasche Rotwein<br />

verfeinert. Beim Abstieg kehrten wir noch im<br />

urigen „Rifugio Giussani“ auf einen Kaffeebzw.<br />

Bierstop ein. Von hier aus teilten wir uns<br />

den Weg zurück mit vielen Turnschuh-Touristen.<br />

Natürlich konnten wir <strong>der</strong> herrlichen<br />

Sonnenterasse und dem verlockenden Radler<br />

im „Rifugio Dibona“ nicht wi<strong>der</strong>stehen und<br />

ließen dort den langen, aber gelungenen Tag<br />

Revue passieren.<br />

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