Kultur vom Dachdecker - Dachbaumagazin
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Dach aktuell<br />
GUTE AUSSICHTEN FÜR DACHDECKER: DIE AUFTRAGSBÜCHER DER BRANCHE SIND VOLL<br />
»Ich wünsche mir eine Abwrackprämie für alte Dächer.«<br />
Das alte Geschäftsjahr ist zu Ende, die neue EnEV ist endlich da<br />
und die Dach + Holz International steht vor der Tür. Im Gespräch mit<br />
ZVDH-Präsident Karl-Heinz Schneider hat dachbaumagazin eine<br />
Bestandsaufnahme gemacht. Ergebnis: Zwar läuft momentan nicht<br />
alles nach Wunsch, aber die <strong>Dachdecker</strong> können trotzdem positiv<br />
ins kommende Geschäftsjahr blicken.<br />
dachbaumagazin: Herr Schneider,<br />
wie ist das Jahr 2013 für die<br />
<strong>Dachdecker</strong> gelaufen?<br />
Karl-Heinz Schneider: Unsere<br />
Ziele haben wir leider nicht erreicht:<br />
Im Vergleich zum Vorjahr<br />
wird der Umsatz der Branche voraussichtlich<br />
um drei Prozent sinken,<br />
was am harten Winter und<br />
einer langen Regenperiode im<br />
Mai lag. Die Auftragslage ist allerdings<br />
gut, die Betriebe haben<br />
ich mit einer erhöhten Investitionsbereitschaft<br />
der öffentlichen<br />
Hand. Was mir jedoch zu denken<br />
gibt, ist die Preisentwicklung<br />
in unserer Branche: Obwohl die<br />
Auftragsbücher voll sind, gibt es<br />
mitunter einen Preiskampf wie<br />
in schlechten Zeiten. Das ist mir<br />
unerklärlich, denn Angebot und<br />
Nachfrage sollten den Preis bestimmen<br />
– der Kuchen ist auf<br />
jeden Fall groß genug für alle.<br />
»Die Stimmung in der Branche ist gut und<br />
die Ertragslage im positiven Bereich.«<br />
viel zu tun. Deshalb sind wir froh,<br />
dass wir bis Weihnachten arbeiten<br />
und so am Jahresende noch<br />
viele Aufträge erledigen konnten.<br />
Trotz des ungünstigen Wetters<br />
zum Jahresbeginn ist die Stimmung<br />
aber gut und die Ertragslage<br />
im positiven Bereich.<br />
Was erwarten Sie für Ihre Branche<br />
für das laufende Jahr?<br />
Wir haben momentan einen Auftragsvorlauf<br />
von vier Monaten,<br />
deshalb blicke ich optimistisch<br />
in die Zukunft. Außerdem rechne<br />
Und in den meisten Fällen ist es<br />
ja auch wirtschaftlicher Unsinn,<br />
unter Niveau zu kalkulieren. Ich<br />
denke jedenfalls, dass auch die<br />
<strong>Dachdecker</strong> im kommenden Jahr<br />
ihre Preise nach oben anpassen<br />
sollten, um sich nicht unter Wert<br />
zu verkaufen.<br />
Die Bundesregierung hat die<br />
Novellierung der EnEV beschlossen<br />
– was wird sich ändern?<br />
Im Neubau soll die Energieeffizienz<br />
um 25 Prozent angehoben<br />
werden. Im Bestand gehen<br />
die Anforderungen aber unter<br />
das Niveau der EnEV 2009 zurück,<br />
und das kann nicht richtig<br />
sein. Wir verbrauchen hierzulande<br />
immer noch 40 Prozent<br />
der Energie in Gebäuden – da<br />
schlummert ein riesiges Einsparpotenzial,<br />
da sollte man was tun.<br />
Außerdem ist das ja auch eine<br />
Frage der Gerechtigkeit: Wenn<br />
ein Auftraggeber heute bei der<br />
Sanierung seines Siedlungshauses<br />
mindestens eine 18 cm dicke<br />
Dämmung braucht, könnte seinem<br />
Nachbarn demnächst eine<br />
10 bis 12 cm dicke Dämmschicht<br />
reichen – das kann ich keinem<br />
Kunden erklären und so wird die<br />
Bundesregierung auch ihre Klimaziele<br />
nicht erreichen.<br />
Diese Ziele sehen unter anderem<br />
bis 2050 einen klimaneutralen<br />
Gebäudebestand vor. Halten Sie<br />
das für realistisch?<br />
Nein, das schaffen wir nach heutigem<br />
Stand höchstens im Neubau.<br />
Es ist einfach nicht genug,<br />
die Dächer nur mit Solaranlagen<br />
auszurüsten – wir müssen auch<br />
den Energieverbrauch im Bestand<br />
signifikant senken, was mit<br />
der neuen EnEV nicht passieren<br />
wird. Auffällig ist, dass öffentliche<br />
Gebäude oft am schlechtesten<br />
gedämmt sind – ich habe den<br />
Verdacht, dass man sich hier keine<br />
zu hohen Ziele stecken wollte.<br />
Stichwort Politik: Was erwarten<br />
Sie von der künftigen Bundesregierung<br />
aus CDU/CSU und SPD?<br />
Ich denke, dass der Koalitionsvertrag<br />
auch für die deutsche<br />
Wirtschaft verträglich, wenn auch<br />
an vielen Stellen unvernünftig ist.<br />
So eine Koalition funktioniert ja<br />
ähnlich wie die Tarifpolitik: Man<br />
verständigt sich auf den kleinsten<br />
gemeinsamen Nenner, und<br />
wenn beide Parteien Schmerzen<br />
haben, ist es wohl ein guter Vertrag<br />
geworden. Im Detail freue<br />
ich mich sehr über das deutliche<br />
Bekenntnis zum Handwerk mit<br />
dem Meisterbrief und dem dualen<br />
Ausbildungssystem, die angestrebte<br />
Konsolidierung der öffentlichen<br />
Finanzen, den Verzicht<br />
auf Steuererhöhungen sowie das<br />
Festhalten am alten Erbschaftssteuerrecht,<br />
was die Übergabe<br />
unserer Betriebe an die nächste<br />
Generation sichert. Bezüglich<br />
einer EEG-Reform wollen sich<br />
die Fachpolitiker bis Ostern was<br />
überlegen – da bin ich sehr gespannt,<br />
denn die momentane Situation<br />
finde ich untragbar.<br />
Für die <strong>Dachdecker</strong> ist außerdem<br />
der geplante Renteneintritt mit<br />
63 Jahren interessant: Hier sollen<br />
künftig diejenigen, die 45 Jahre<br />
lang eingezahlt haben, die volle<br />
Rente erhalten. Das ist für die<br />
<strong>Dachdecker</strong> eine sehr gute Nachricht,<br />
gesamt gesellschaftlich allerdings<br />
unvernünftig.<br />
Die Ausbildung und der befürchtete<br />
Fachkräftemangel sind seit<br />
Jahren ein großes Thema in der<br />
Branche. Wie sehen Sie hier die<br />
Entwicklung?<br />
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Halle 8, Stand Nr. 8.615<br />
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GRÜN GmbH Spezialmaschinenfabrik<br />
Siegener Straße 81-83 57234 Wilnsdorf-Niederdielfen<br />
Telefon: +49 (0) 2 71- 39 88 - 0 Fax: +49 (0) 2 71 - 39 88 - 1 59<br />
6 dachbau magazin 1-2 | 2014