Kultur vom Dachdecker - Dachbaumagazin
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▴▴Nicht einfach:<br />
Keil-Nut-Schindeln<br />
stellen hohe<br />
Ansprüche an die<br />
<strong>Dachdecker</strong><br />
Der Frohnauer Hammer ist ein<br />
historisches Hammerwerk in Annaberg-<br />
Buchholz und eines der letzten funktionsfähigen<br />
Hammerwerke in Sachsen. Bereits<br />
1907 wurde die gesamte Anlage unter<br />
Denkmalschutz gestellt und wenig später<br />
zu einem technischen Museum umgenutzt.<br />
Zum Museumskomplex zählen neben dem<br />
originalen Hammerwerk auch das dazugehörige<br />
Herrenhaus, ein Freiformschmiedehammer,<br />
ein Mechanischer Berg und eine<br />
Klöppelstube. Der Frohnauer Hammer<br />
erlebte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />
seine Blütezeit, wo er als wichtiger<br />
Eisenwerkzeug-Zulieferer für den Bergbau<br />
»Der Frohnauer Hammer wurde mit den<br />
traditionellen Keil-Nut-Schindeln saniert.«<br />
der Region diente. Weiterhin wurden hier<br />
aber auch landwirtschaftliche Geräte und<br />
Kunstschmiedearbeiten gefertigt.<br />
Das rund 700 m2 große Dach der<br />
Schmiede, die eines der alten Hammerwerke<br />
beherbergt, ist seit jeher mit Holzschindeln<br />
gedeckt. Zum Einsatz kam hier stets<br />
die regionaltypische Keil-Nut-Schindel als<br />
traditionelles Doppeldach. Hier liegen also<br />
zwei Schindeldächer übereinander. Bei einer<br />
Neudeckung im Jahr 1991 wurden allerdings<br />
gravierende handwerkliche Fehler<br />
gemacht und zudem gesägte Fichtenholzschindeln<br />
verwendet, die nicht den DIN-<br />
Anforderungen entsprachen. Aus diesem<br />
Grund musste die Schindeldeckung nun<br />
schon wieder saniert werden. Aber diesmal<br />
sollte alles richtig gemacht werden.<br />
25 000 neue Schindeln<br />
Die Keil-Nut-Schindel kommt praktisch<br />
nur noch bei denkmalgeschützten Gebäuden<br />
zum Einsatz und ist deshalb auch in<br />
den Normen nur am Rande als „historische<br />
Schindelform“ erwähnt.<br />
Sie darf<br />
nur ab einer Dachneigung<br />
von mindestens<br />
40 Grad<br />
verwendet werden<br />
– die Dächer des Frohnauer Hammers<br />
weisen unterschiedliche Dachneigungen<br />
von 42,5 bis 61 Grad auf und sind demzufolge<br />
für Keil-Nut-Schindeln geeignet.<br />
Bei der Sanierung des historischen Doppeldachs<br />
verarbeiteten die <strong>Dachdecker</strong> für<br />
die äußere Lage rund 25 000 gespaltene<br />
Keil-Nut-Schindeln aus Lärche und für die<br />
innere, erste Lage erneut industriell herge-<br />
▸▸Die alte Schmiede<br />
des Frohnauer<br />
Hammers nach dem<br />
Abschluss<br />
der Dacharbeiten<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
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