Kultur vom Dachdecker - Dachbaumagazin

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Thema des Monats HOLZSCHINDELN Hohe Handwerkskunst Das Dach der Schmiede des Frohnauer Hammers ist mit Holzschindeln gedeckt. Da bei der letzten Sanierung 1991 gravierende Fehler gemacht wurden, stand das Dach jetzt noch einmal zur Neudeckung an. Text: Collin Klostermeier | Fotos: Rapold und Brigitte Streek 34 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de ▴▴Nicht einfach: Keil-Nut-Schindeln stellen hohe Ansprüche an die <strong>Dachdecker</strong> Der Frohnauer Hammer ist ein historisches Hammerwerk in Annaberg- Buchholz und eines der letzten funktionsfähigen Hammerwerke in Sachsen. Bereits 1907 wurde die gesamte Anlage unter Denkmalschutz gestellt und wenig später zu einem technischen Museum umgenutzt. Zum Museumskomplex zählen neben dem originalen Hammerwerk auch das dazugehörige Herrenhaus, ein Freiformschmiedehammer, ein Mechanischer Berg und eine Klöppelstube. Der Frohnauer Hammer erlebte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts seine Blütezeit, wo er als wichtiger Eisenwerkzeug-Zulieferer für den Bergbau »Der Frohnauer Hammer wurde mit den traditionellen Keil-Nut-Schindeln saniert.« der Region diente. Weiterhin wurden hier aber auch landwirtschaftliche Geräte und Kunstschmiedearbeiten gefertigt. Das rund 700 m2 große Dach der Schmiede, die eines der alten Hammerwerke beherbergt, ist seit jeher mit Holzschindeln gedeckt. Zum Einsatz kam hier stets die regionaltypische Keil-Nut-Schindel als traditionelles Doppeldach. Hier liegen also zwei Schindeldächer übereinander. Bei einer Neudeckung im Jahr 1991 wurden allerdings gravierende handwerkliche Fehler gemacht und zudem gesägte Fichtenholzschindeln verwendet, die nicht den DIN- Anforderungen entsprachen. Aus diesem Grund musste die Schindeldeckung nun schon wieder saniert werden. Aber diesmal sollte alles richtig gemacht werden. 25 000 neue Schindeln Die Keil-Nut-Schindel kommt praktisch nur noch bei denkmalgeschützten Gebäuden zum Einsatz und ist deshalb auch in den Normen nur am Rande als „historische Schindelform“ erwähnt. Sie darf nur ab einer Dachneigung von mindestens 40 Grad verwendet werden – die Dächer des Frohnauer Hammers weisen unterschiedliche Dachneigungen von 42,5 bis 61 Grad auf und sind demzufolge für Keil-Nut-Schindeln geeignet. Bei der Sanierung des historischen Doppeldachs verarbeiteten die <strong>Dachdecker</strong> für die äußere Lage rund 25 000 gespaltene Keil-Nut-Schindeln aus Lärche und für die innere, erste Lage erneut industriell herge- ▸▸Die alte Schmiede des Frohnauer Hammers nach dem Abschluss der Dacharbeiten dachbau magazin 1-2 | 2014 35
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