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Kultur vom Dachdecker - Dachbaumagazin

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www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Die Dachneigung von 75 Grad erforderte eine<br />

Befestigung mit Klammern und Schrauben<br />

▴ ▴ Kunstvoll überbaut: Der neue Dachstuhl des Bundesgerichtshofs wurde bei laufendem Betrieb<br />

errichtet – um das bestehende Bürogeschoss aus den 1950er-Jahren herum<br />

▴▴Die unterste Biberreihe jeder Teildachfläche<br />

wurde mit Traufziegeln ausgeführt<br />

Feinmechanische Arbeit<br />

Die Ausführung oblag dem Karlsruher<br />

<strong>Dachdecker</strong>betrieb Stegmaier GmbH – ein<br />

Auftrag, der es in sich hatte. Nicht nur, dass<br />

<strong>Dachdecker</strong>meister Werner Stegmaier und<br />

seine Gesellen den obersten Richtern des<br />

Landes auf dem Kopf herumtanzen konnten.<br />

Die Aufgabe bescherte den Handwerkern<br />

neben dem Renommee einer besonderen<br />

Referenz auch handwerkliche Herausforderungen:<br />

Insgesamt 11 000 Biber mussten<br />

auf der 320 m² großen Dachfläche verlegt<br />

werden, die jedoch auf viele kleine Teilflächen<br />

verteilt werden mussten, bei denen<br />

es wegen der Balustraden nur wenig Platz<br />

zum Arbeiten gab. Die Kleinteiligkeit des<br />

Mansarddachs, wo teilweise nur ein Biber<br />

zwischen die Gauben passt, machte schon<br />

die Lattung zur „feinmechanischen“ Arbeit.<br />

Die Biber wurden in klassischer Doppeldeckung<br />

verlegt. Dabei setzten die <strong>Dachdecker</strong><br />

in der ersten Reihe Traufziegel ein und an<br />

den Rändern Längshalbe. Wegen der starken<br />

Dachneigung von 75 Grad musste jeder<br />

Biber nicht nur in die Lattung eingehängt,<br />

sondern zusätzlich einzeln befestigt werden.<br />

Dabei wurde jede Teildachfläche aus dekorativen<br />

Gründen entweder von Nockenkehlen<br />

oder von einer Schieferreihe eingefasst.<br />

Denkmalschutz trifft Klimaschutz<br />

Nach Abschluss der Deckarbeiten war der<br />

Stilbruch auf dem Dach des Bundesgerichtshofs<br />

nach über 60 Jahren beendet. Gleichzeitig<br />

wurde durch das neue Mansarddach<br />

eine deutliche Verringerung des Energiebedarfs<br />

erreicht. Damit verbunden ist eine<br />

jährliche Einsparung von rund 15,5 t CO 2<br />

–<br />

schön, wenn sich Denkmalpflege und Klimaschutz<br />

so gut ergänzen. ■<br />

STECKBRIEF<br />

Objekt/Standort:<br />

Bundesgerichtshof im<br />

Erbgroßherzoglichen Palais<br />

D-76133 Karlsruhe<br />

<strong>Dachdecker</strong>arbeiten:<br />

<strong>Dachdecker</strong>ei Stegmaier GmbH<br />

D-76227 Karlsruhe<br />

www.dachdeckerei-stegmaier.de<br />

Produkte:<br />

Biberschwanzziegel Klassik,<br />

naturrot gebürstet,<br />

mit Originalzubehör<br />

(Längshalbe und Traufziegel)<br />

Hersteller:<br />

Creaton AG<br />

www.creaton.de<br />

Halle 6 | Stand 6.107<br />

dachbau magazin 1-2 | 2014<br />

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