Kultur vom Dachdecker - Dachbaumagazin
Kultur vom Dachdecker - Dachbaumagazin
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ISSN 1618-9612 | 12,80 €<br />
1 – 2 | 2014<br />
Januar – Februar<br />
DÄCHER UNTER DENKMALSCHUTZ<br />
<strong>Kultur</strong> <strong>vom</strong> <strong>Dachdecker</strong><br />
BELICHTUNG<br />
Stall mit Stil<br />
DACH + HOLZ 2014<br />
Messe mit Monopol<br />
SCHIEFER<br />
Firmensitz mit Flair
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So wird gedämmt
Editorial<br />
Auf nach Köln!<br />
Im Frühsommer 2014 soll endlich die neue EnEV in Kraft treten, womit sich die<br />
Energieeffizienz-Anforderungen im Neubau noch einmal deutlich erhöhen: um<br />
25 Prozent! Wie Sie diese Anforderungen auf der Baustelle umsetzen können,<br />
erfahren Sie <strong>vom</strong> 18. bis 21. Februar 2014 auf der Dach + Holz International in<br />
Collin Klostermeier,<br />
Verantwortlicher Redakteur<br />
dachbaumagazin<br />
»Die Aussteller haben Lösungen<br />
für die EnEV 2014 im Gepäck.«<br />
Köln: Dort warten über 550<br />
Aussteller aus 26 Ländern,<br />
die für das <strong>Dachdecker</strong>handwerk<br />
zahlreiche Lösungen<br />
für die Herausforderungen der EnEV 2014 im Gepäck haben. Darüber hinaus<br />
bietet die Branchenleitmesse auch in der vierten Auflage wieder ein attraktives<br />
Rahmenprogramm an, sodass die Fahrt nach Köln ein Pflichttermin für das<br />
<strong>Dachdecker</strong>handwerk ist.<br />
Deshalb wird es in den vier Hallen des Kölner Messegeländes auch 2014 wieder<br />
so richtig voll werden – hier gilt es als Besucher, auch im Messetrubel die Ziele<br />
im Auge zu behalten. Wie das geht, zeigt unser Messebeitrag ab Seite 52 in diesem<br />
Heft. Und dann kann es endlich losgehen: Auf nach Köln!<br />
Ihr<br />
▴▴Auf nach Köln: Bei der Dach + Holz<br />
werden die <strong>Dachdecker</strong> von mehr als 550<br />
Ausstellern erwartet<br />
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dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
3
In diesem Heft<br />
Inhalt 1 – 2 | 2014<br />
Thema des Monats:<br />
Dächer unter Denkmalschutz<br />
20 Belichtung<br />
Vierseithof in Meerbusch<br />
20<br />
26 Steildach<br />
Bundesgerichtshof in Karlsruhe<br />
30 Walzblei<br />
Ostfriesisches Teemuseum in Norden<br />
34 Holzschindeln<br />
Frohnauer Hammer<br />
in Annaberg-Buchholz<br />
38 Zinkdach<br />
Hotel in Štrbské Pleso / Slowakei<br />
42 Steildach<br />
Umgebindehaus in Buckow<br />
▸▸Der ehemalige<br />
Schweinestall eines<br />
Vierseithofs in<br />
Meerbusch wurde<br />
zu einem edlen<br />
Studio umgenutzt<br />
46 Flüssigabdichtung<br />
Windmühle in Burgdorf<br />
48 Windsogsicherung<br />
Historisches Rathaus in Münster<br />
Management<br />
52 Messen<br />
Tipps für die Planung und den Besuch<br />
Technik im Detail<br />
66 Metalldach<br />
Sichere Ausführung von Haften<br />
68 Gründach<br />
Ökologisches System<br />
70 Baustellenlogistik<br />
Vakuumheber für große Bauelemente<br />
Dachwelten<br />
78 Schiefer<br />
Bürogebäude in Mayen<br />
CREATON<br />
26<br />
38<br />
◂◂Der Bundesgerichtshof<br />
in Karlsruhe<br />
erhielt bei einer<br />
Sanierung sein im<br />
Krieg zerstörtes<br />
Mansarddach zurück<br />
TITELTHEMEN SIND FARBLICH HINTERLEGT<br />
▸▸Naturstein,<br />
Fachwerk und eine<br />
Dachlandschaft<br />
aus Titanzink prägen<br />
die Gebäude<br />
dieses Luxushotels<br />
in der Slowakei<br />
RHEINZINK<br />
4 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
52<br />
▴<br />
▴ Messebesuche sind vor allem dann sinnvoll, wenn sie zuvor<br />
geplant werden – wir zeigen, worauf es ankommt<br />
VELUX<br />
GHM GESELLSCHAFT FÜR HANDWERKSMESSEN<br />
78<br />
FORMVOLLENDET.<br />
FUNKTIONAL.<br />
AUSGEZEICHNET.<br />
▴▴Der neue Firmensitz eines Schieferproduzenten in Mayen scheint aus<br />
einem überdimensionalen Schieferblock gefräst zu sein<br />
IN JEDEM HEFT<br />
RATHSCHECK<br />
DIE DESIGN-REGENWASSERKLAPPE<br />
VON GRÖMO – MIT TIPP-VERSCHLUSS.<br />
Wer Wert auf funktionale Stilelemente legt, wird die Design-<br />
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Art, hält stärkstem Regen stand und bleibt zuverlässig wasserdicht.<br />
Einzigartig im Design, glänzt sie mit einem neuartigen<br />
Tipp-Verschluss. Durch sanftes Antippen lässt sich die Regenwasserklappe<br />
bequem öffnen und das eingebaute Sieb einfach<br />
entfernen. Eine leichte Reinigung ist garantiert, die Dichtigkeit<br />
gesichert, das Auge erfreut – dank der Design-Regenwasserklappe<br />
von Grömo.<br />
3 Editorial<br />
6 Dach aktuell<br />
56 Dachmarkt<br />
72 Branche<br />
82 Vorschau/Impressum<br />
Ein Magazin der<br />
WEKA Media GmbH & Co. KG<br />
Titelbild: Creaton, Velux,<br />
GHM, Rathscheck<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
5
Dach aktuell<br />
GUTE AUSSICHTEN FÜR DACHDECKER: DIE AUFTRAGSBÜCHER DER BRANCHE SIND VOLL<br />
»Ich wünsche mir eine Abwrackprämie für alte Dächer.«<br />
Das alte Geschäftsjahr ist zu Ende, die neue EnEV ist endlich da<br />
und die Dach + Holz International steht vor der Tür. Im Gespräch mit<br />
ZVDH-Präsident Karl-Heinz Schneider hat dachbaumagazin eine<br />
Bestandsaufnahme gemacht. Ergebnis: Zwar läuft momentan nicht<br />
alles nach Wunsch, aber die <strong>Dachdecker</strong> können trotzdem positiv<br />
ins kommende Geschäftsjahr blicken.<br />
dachbaumagazin: Herr Schneider,<br />
wie ist das Jahr 2013 für die<br />
<strong>Dachdecker</strong> gelaufen?<br />
Karl-Heinz Schneider: Unsere<br />
Ziele haben wir leider nicht erreicht:<br />
Im Vergleich zum Vorjahr<br />
wird der Umsatz der Branche voraussichtlich<br />
um drei Prozent sinken,<br />
was am harten Winter und<br />
einer langen Regenperiode im<br />
Mai lag. Die Auftragslage ist allerdings<br />
gut, die Betriebe haben<br />
ich mit einer erhöhten Investitionsbereitschaft<br />
der öffentlichen<br />
Hand. Was mir jedoch zu denken<br />
gibt, ist die Preisentwicklung<br />
in unserer Branche: Obwohl die<br />
Auftragsbücher voll sind, gibt es<br />
mitunter einen Preiskampf wie<br />
in schlechten Zeiten. Das ist mir<br />
unerklärlich, denn Angebot und<br />
Nachfrage sollten den Preis bestimmen<br />
– der Kuchen ist auf<br />
jeden Fall groß genug für alle.<br />
»Die Stimmung in der Branche ist gut und<br />
die Ertragslage im positiven Bereich.«<br />
viel zu tun. Deshalb sind wir froh,<br />
dass wir bis Weihnachten arbeiten<br />
und so am Jahresende noch<br />
viele Aufträge erledigen konnten.<br />
Trotz des ungünstigen Wetters<br />
zum Jahresbeginn ist die Stimmung<br />
aber gut und die Ertragslage<br />
im positiven Bereich.<br />
Was erwarten Sie für Ihre Branche<br />
für das laufende Jahr?<br />
Wir haben momentan einen Auftragsvorlauf<br />
von vier Monaten,<br />
deshalb blicke ich optimistisch<br />
in die Zukunft. Außerdem rechne<br />
Und in den meisten Fällen ist es<br />
ja auch wirtschaftlicher Unsinn,<br />
unter Niveau zu kalkulieren. Ich<br />
denke jedenfalls, dass auch die<br />
<strong>Dachdecker</strong> im kommenden Jahr<br />
ihre Preise nach oben anpassen<br />
sollten, um sich nicht unter Wert<br />
zu verkaufen.<br />
Die Bundesregierung hat die<br />
Novellierung der EnEV beschlossen<br />
– was wird sich ändern?<br />
Im Neubau soll die Energieeffizienz<br />
um 25 Prozent angehoben<br />
werden. Im Bestand gehen<br />
die Anforderungen aber unter<br />
das Niveau der EnEV 2009 zurück,<br />
und das kann nicht richtig<br />
sein. Wir verbrauchen hierzulande<br />
immer noch 40 Prozent<br />
der Energie in Gebäuden – da<br />
schlummert ein riesiges Einsparpotenzial,<br />
da sollte man was tun.<br />
Außerdem ist das ja auch eine<br />
Frage der Gerechtigkeit: Wenn<br />
ein Auftraggeber heute bei der<br />
Sanierung seines Siedlungshauses<br />
mindestens eine 18 cm dicke<br />
Dämmung braucht, könnte seinem<br />
Nachbarn demnächst eine<br />
10 bis 12 cm dicke Dämmschicht<br />
reichen – das kann ich keinem<br />
Kunden erklären und so wird die<br />
Bundesregierung auch ihre Klimaziele<br />
nicht erreichen.<br />
Diese Ziele sehen unter anderem<br />
bis 2050 einen klimaneutralen<br />
Gebäudebestand vor. Halten Sie<br />
das für realistisch?<br />
Nein, das schaffen wir nach heutigem<br />
Stand höchstens im Neubau.<br />
Es ist einfach nicht genug,<br />
die Dächer nur mit Solaranlagen<br />
auszurüsten – wir müssen auch<br />
den Energieverbrauch im Bestand<br />
signifikant senken, was mit<br />
der neuen EnEV nicht passieren<br />
wird. Auffällig ist, dass öffentliche<br />
Gebäude oft am schlechtesten<br />
gedämmt sind – ich habe den<br />
Verdacht, dass man sich hier keine<br />
zu hohen Ziele stecken wollte.<br />
Stichwort Politik: Was erwarten<br />
Sie von der künftigen Bundesregierung<br />
aus CDU/CSU und SPD?<br />
Ich denke, dass der Koalitionsvertrag<br />
auch für die deutsche<br />
Wirtschaft verträglich, wenn auch<br />
an vielen Stellen unvernünftig ist.<br />
So eine Koalition funktioniert ja<br />
ähnlich wie die Tarifpolitik: Man<br />
verständigt sich auf den kleinsten<br />
gemeinsamen Nenner, und<br />
wenn beide Parteien Schmerzen<br />
haben, ist es wohl ein guter Vertrag<br />
geworden. Im Detail freue<br />
ich mich sehr über das deutliche<br />
Bekenntnis zum Handwerk mit<br />
dem Meisterbrief und dem dualen<br />
Ausbildungssystem, die angestrebte<br />
Konsolidierung der öffentlichen<br />
Finanzen, den Verzicht<br />
auf Steuererhöhungen sowie das<br />
Festhalten am alten Erbschaftssteuerrecht,<br />
was die Übergabe<br />
unserer Betriebe an die nächste<br />
Generation sichert. Bezüglich<br />
einer EEG-Reform wollen sich<br />
die Fachpolitiker bis Ostern was<br />
überlegen – da bin ich sehr gespannt,<br />
denn die momentane Situation<br />
finde ich untragbar.<br />
Für die <strong>Dachdecker</strong> ist außerdem<br />
der geplante Renteneintritt mit<br />
63 Jahren interessant: Hier sollen<br />
künftig diejenigen, die 45 Jahre<br />
lang eingezahlt haben, die volle<br />
Rente erhalten. Das ist für die<br />
<strong>Dachdecker</strong> eine sehr gute Nachricht,<br />
gesamt gesellschaftlich allerdings<br />
unvernünftig.<br />
Die Ausbildung und der befürchtete<br />
Fachkräftemangel sind seit<br />
Jahren ein großes Thema in der<br />
Branche. Wie sehen Sie hier die<br />
Entwicklung?<br />
Ihr kompetenter Partner für Dach, Bau, und Straße<br />
Hier finden Sie uns auf der Dach & Holz 2014<br />
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6 dachbau magazin 1-2 | 2014
RHEINZINK ®<br />
Wir werden in der Zukunft Lücken<br />
beim Fachpersonal haben.<br />
Waren die Leistungsträger in den<br />
Betrieben früher 30 bis 35 Jahre<br />
alt, so sind sie heute bereits<br />
über 40 Jahre. Und da es immer<br />
weniger Schulabgänger gibt, befürchte<br />
ich hier in 20 Jahren eine<br />
Delle. Der Ausbildungsmarkt hat<br />
sich komplett verändert: Früher<br />
haben die Lehrlinge bei den Betrieben<br />
Schlange gestanden, und<br />
heute stehen die Betriebe vor den<br />
Schulen Schlange. Und das ist<br />
auch der einzig richtige Weg: Wir<br />
müssen die Leute für unseren<br />
tollen Beruf begeistern, und das<br />
gelingt uns mit dem Dach-Truck<br />
und unseren 25 mobilen Skateboardstationen<br />
immer besser.<br />
Der Landesverband Bayern hat<br />
sogar einen Ausbildungswerber<br />
eingestellt, der riesengroße Erfolge<br />
vorweisen kann.<br />
Vom 18. bis 21. Februar findet<br />
in Köln die vierte Auflage der<br />
Dach + Holz International statt.<br />
Wie hat sich die Messe aus <strong>Dachdecker</strong>sicht<br />
entwickelt?<br />
Unser Anspruch war es, die Weltleitmesse<br />
für die Gewerke Dach<br />
und Holz anzubieten – das ist<br />
uns gelungen, und darauf sind<br />
wir stolz. Die vier Messehallen in<br />
Köln sind nahezu komplett ausgebucht,<br />
und wir hoffen natürlich,<br />
dass es auch diesmal wieder<br />
so richtig voll wird. In jeder Halle<br />
wird es einen Themenschwerpunkt<br />
geben, und ich persönlich<br />
freue mich diesmal vor allem auf<br />
▴▴Der ZVDH-Präsident Karl-Heinz<br />
Schneider blickt angesichts<br />
voller Auftragsbücher optimistisch<br />
auf das Geschäftsjahr 2014<br />
das Fassadenforum. Wir werden<br />
in diesem Jahr die klassischen<br />
Messebereiche stärken und das<br />
Rahmenprogramm zurückfahren,<br />
weshalb es auch keine Eröffnungsveranstaltung<br />
geben wird.<br />
Da werden mein Zimmererkollege<br />
Ullrich Huth und ich einfach<br />
nur ein Band durchschneiden –<br />
und dann kann es losgehen.<br />
Zum Schluss: Was wünschen Sie<br />
sich für 2014?<br />
Wir haben eben über die EnEV<br />
gesprochen: Da gibt es ja jetzt so<br />
eine Art Abwrackprämie für alte<br />
Heizkessel. Ich würde mir eine<br />
Abwrackprämie für alte Dächer<br />
wünschen – dann damit kämen<br />
wir auch unseren Klimaschutzzielen<br />
in Deutschland ein ganzes<br />
Stück näher.<br />
Herr Schneider, vielen Dank für<br />
das Gespräch.<br />
Letzte Chance:<br />
Tablet und VIP-Ticket gewinnen!<br />
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Das große Finale des Referenzwettbewerbs<br />
Die ersten beiden Gewinner stehen fest und das Finale rückt<br />
immer näher. Ob PATINA, PROTECT, COLOR oder INTERIEUR<br />
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KÖLN ein. Ihre Glanzleistung belohnen wir zusätzlich mit<br />
einem Tablet-Computer.<br />
FRAGE DES MONATS<br />
Vom 18. bis 21. Februar 2014 öffnet die Dach + Holz International<br />
in Köln ihre Tore. Werden Sie beim Branchentreff dabei sein?<br />
A) Auf jeden Fall: Diese Messe ist ein Pflichttermin, den ich mir<br />
nicht entgehen lassen werde.<br />
B) Ich würde schon gerne hinfahren, werde mich aber erst<br />
spontan nach Wetterlage entscheiden – es gibt momentan<br />
einfach sehr viel zu tun.<br />
C) Ich halte Messebesuche für wenig sinnvoll und widme mich<br />
lieber meiner Arbeit.<br />
Stimmen Sie ab unter www.dachbaumagazin.de<br />
Dort finden Sie auch alle Ergebnisse der vorherigen Umfragen.<br />
Dabei sein ist ganz einfach! Referenz fotografieren und auf<br />
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18. - 21.02.2014<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
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Dach aktuell<br />
RECHT<br />
Tipps für den Betriebsalltag<br />
Ob im Handwerk oder Gewerbe –<br />
jeder Dienstleister muss sich im<br />
betrieblichen Alltag mit rechtlichen<br />
Fragen auseinandersetzen. Das beginnt<br />
beim ersten Kundenkontakt<br />
und endet mit der Begleichung der<br />
Rechnung. Dazu kommen die Anforderungen<br />
des Internets: Neben einer<br />
professionellen Online-Präsenz sind<br />
Kenntnisse zu Urheberrecht, Datenschutz<br />
und Nutzungsregeln Pflicht. Der<br />
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Gewerbe“ der D.A.S. Rechtsschutzversicherung<br />
beantwortet alle relevanten<br />
Fragen bei der Anbahnung und Ausführung eines Auftrags.<br />
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aktuelle Urteile konkrete Hilfen an die Hand. Der umfassende<br />
Leitfaden zu rechtlichen Fragestellungen für Handwerker<br />
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ANDERSPHOTO – FOTOLIA.COM<br />
IVD-MERKBLATT<br />
Ordentlich abdichten<br />
Die Anschlüsse von Dachdeckungen oder Abdichtungen an angrenzende<br />
oder durchdringende Bauteile erfolgen häufig mit<br />
spritzbaren Dichtstoffen, Montageklebstoffen sowie Butyldichtungsbändern<br />
und -profilen. Deren Einsatz muss sorgfältig geplant,<br />
ausgeschrieben<br />
und ausgeführt<br />
werden, da einerseits<br />
eine große Vielfalt<br />
von Baustoffen und<br />
Bauteilen mit unterschiedlichen<br />
physikalischen<br />
Eigenschaften<br />
zum Einsatz kommen<br />
und andererseits auf<br />
die Gesamtkonstruktion<br />
intensive Belastungen einwirken. Das neue IVD-Merkblatt<br />
Nr. 19-1 behandelt den Einsatz von spritzbaren Dichtstoffen,<br />
Montageklebstoffen und Butyldichtungsbändern und -profilen in<br />
Fugen und an Anschlüssen am Dach. Teil 2 dieses Merkblattes gilt<br />
für die Anschlussabdichtungen in der luftdichten Ebene gemäß<br />
DIN 4108-7 und deren Reparatur. Alle IVD-Merkblätter sind auf<br />
www.abdichten.de online hinterlegt und stehen als kostenfreier<br />
PDF-Download zur Verfügung. Dazu gibt es Mustervorlagen für<br />
einen Wartungsvertrag und das Baustellenprotokoll.<br />
www.abdichten.de<br />
8 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
DEUTSCHER BAUWIRTSCHAFTSTAG<br />
Branche ist optimistisch<br />
„Unsere Branche ist optimistisch hinsichtlich der<br />
weiteren konjunkturellen Entwicklung“, erklärte<br />
Karl-Heinz Schneider, Vorsitzender der Bundesvereinigung<br />
Bauwirtschaft, anlässlich des Bauwirtschaftstages<br />
in Berlin „Wir erwarten in 2014 einen<br />
um 2,5 Prozent höheren Branchenumsatz als im<br />
Vorjahr. Dies bedeutet eine Umsatzentwicklung<br />
auf 216 Milliarden Euro. Die Zahl der Arbeitsplätze<br />
wird insgesamt bei knapp 2,5 Millionen<br />
stabil bleiben.“ Die Bauwirtschaft ist allerdings<br />
nicht einverstanden mit den Plänen der Großen<br />
Koalition für die energetische Gebäudesanierung:<br />
„Wir fordern weiterhin die Erhöhung des CO 2<br />
-<br />
Gebäudesanierungsprogramms auf mindestens<br />
zwei Milliarden Euro“, so Schneider. „Davon ist<br />
jedoch leider im Koalitionsvertrag plötzlich keine<br />
Rede mehr.“<br />
www.bv-bauwirtschaft.de<br />
DEUTSCHER NACHHALTIGKEITSPREIS<br />
Sonderpreis fürs Kunstmuseum<br />
Zum ersten Mal würdigten die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis<br />
und die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen<br />
(DGNB) mit dem Sonderpreis „Nachhaltiges Bauen“ das Engagement<br />
und den Einsatz für<br />
eine nachhaltigere Zukunft<br />
in der Baubranche. Im Rahmen<br />
einer Gala im Maritim<br />
Hotel Düsseldorf wurde das<br />
Kunstmuseum Ravensburg<br />
des Architekturbüros Lederer<br />
+ Ragnarsdóttir + Oei<br />
zum Gewinner gekürt. Insbesondere<br />
die sensible Integration<br />
des Museums in<br />
den mittelalterlich geprägten<br />
Stadtraum überzeugte<br />
die Jury. Die Gebäudehülle und das Gewölbedach im obersten<br />
Ausstellungsbereich bestehen aus Altziegeln eines ehemaligen<br />
Klosters. Zudem ist das Gebäude ein zertifiziertes Passivhaus mit<br />
nur minimalen Betriebskosten.<br />
www.dgnb.de<br />
ROLAND HALBE<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
9
Dach aktuell<br />
GRÜNDACH<br />
Pilotprojekt sieht Potenziale<br />
Entwässerungssysteme<br />
von Brink<br />
und der Regen kann kommen!<br />
Gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum<br />
für Luft- und Raumfahrt (DLR) und verschiedenen<br />
Partnerstädten hat der Deutsche<br />
Dachgärtner Verband (DDV) ein Forschungsprojekt<br />
zur Inventarisierung und<br />
Potenzialanalyse begrünter Dächer gestartet.<br />
Die Analyse der städtischen Dachflächen<br />
aus der Vogel- bzw. Satellitenperspektive<br />
soll Auskunft darüber geben, wie groß<br />
der Anteil begrünter Dächer in den Städten<br />
bereits ist und welche weiteren Potenziale<br />
aktiviert werden können. Ein Gründach-<br />
Potenzialkataster stellt eine wichtige<br />
Grundlage dar, um das für die Bereiche des<br />
Stadtklimas, der Stadtentwässerung und des<br />
Artenschutzes aktivierbare Flächenpotenzial<br />
auf den Dächern der Stadt zu erfassen, zu<br />
lokalisieren und gezielt zu entwickeln. Als<br />
Partnerstädte für das Pilotprojekt beteiligen<br />
sich München, Stuttgart, Karlsruhe, Hamburg<br />
und der DDV-Stammsitz in Nürtingen<br />
an der Untersuchung.<br />
www.dachgaertnerverband.de<br />
Sie finden uns auch auf der<br />
Dach+Holz 2014 in Köln:<br />
Vom 18. - 21. Februar<br />
Halle 9, Stand 9.117<br />
BERLINER DACHDECKER<br />
Die Hauptstadt zieht Bilanz<br />
Bei ihrer traditionellen Jahresschlusssitzung zogen die Berliner <strong>Dachdecker</strong><br />
ein Fazit des Jahres 2013: Landesinnungsmeister Jörg-Dieter Mann zeigte<br />
sich aufgrund des langen Winters aber nur verhalten zufrieden. Auch die<br />
Ausbildungssituation in Berlin ist weiterhin nur befriedigend: Momentan<br />
sind von 92 Anfängern noch 80 Lehrlinge im 1. Lehrjahr in der Ausbildung.<br />
Dies entspricht dem langjährigen Schnitt, wird aber nicht ausreichen, um die<br />
künftige Personallücke bei den Berliner <strong>Dachdecker</strong>betrieben zu schließen.<br />
Daher soll auch im nächsten Jahr mit geballter Kraft um Nachwuchs geworben<br />
werden. Aufgrund einer Studie<br />
des ostdeutschen Bankenverbandes<br />
diskutierten die Anwesenden<br />
abschließend die wirtschaftlichen<br />
Aussichten für das neue Jahr. Der<br />
Bankenverband schilderte die Aussichten<br />
für Berlin und das Umland<br />
sehr positiv, sowohl im Neubau als<br />
auch in der Sanierung, was auf ein<br />
gutes Jahr 2014 hoffen lässt.<br />
www.berliner-dachdecker.de<br />
Weitere Produkte & Infos unter:<br />
www.richard-brink.de
ÖKO<br />
Durch Flächenversiegelung geht<br />
die Natur Stück für Stück verloren.<br />
LOGISCH<br />
Gründachsysteme von Bauder geben der Natur<br />
Raum zurück und dichten das Dach sicher ab.<br />
So tun Sie der Natur etwas Gutes und schützen<br />
das Dach sicher vor Umwelteinflüssen.<br />
www.bauder.de
Dach aktuell<br />
Bildungszentrum<br />
Meisterkurs <strong>Dachdecker</strong><br />
Vorbereitung auf die Hauptteile I und II der Meisterprüfung<br />
Berufsbegleitender Kurs:<br />
06.05.14 - 27.06.15<br />
(Drei Unterrichtswochen finden in Vollzeitblöcken statt.)<br />
Lehrgangskosten: 6.200 €<br />
Prüfungsgebühr: 970 €<br />
Kosten Arbeitsmaterial: 1.840 €<br />
Meisterkurs Zimmerer<br />
Vorbereitung auf die Hauptteile I und II der Meisterprüfung<br />
Berufsbegleitender Kurs: 27.08.14 - 29.10.16<br />
Weitere Kurse auf Anfrage<br />
(z. B. Zimmererarbeiten für <strong>Dachdecker</strong>).<br />
Förderung für den Meisterkurs<br />
nach dem Meister-BAföG möglich.<br />
Bildungszentrum HWK Dortmund • Ardeystraße 93-95 • 44139 Dortmund<br />
Kontakt: Marco Kowolik • marco.kowolik@hwk-do.de<br />
0231 5493-604 • Fax: 0231 5493-608 • www.hwk-do.de<br />
▴▴Müssen <strong>Dachdecker</strong> auf verschneiten Flachdächern zur Schneeräumung<br />
anrücken, ist Vorsicht vor Durchsturz angesagt<br />
WINTERDIENST<br />
Schneeräumen – aber sicher<br />
Eine Reihe schneereicher Winter hat vor allem dem <strong>Dachdecker</strong>handwerk<br />
in den vergangenen Jahren wieder in Erinnerung<br />
gerufen, dass nicht nur Straßen und Wege von Schnee<br />
geräumt werden müssen. Gerade bei großen Flachdächern<br />
können sich hohe Schneelasten auftürmen, die die Statik<br />
großer Hallen schnell überfordern.<br />
„Bei der Schneebeseitigung sollte<br />
allerdings keinesfalls drauflos geschippt<br />
werden, weil auf Dächern<br />
immer die Gefahr eines Absturzes<br />
oder Durchsturzes besteht“, warnt<br />
Thomas Hegger, Geschäftsführer<br />
des Fachverbands Tageslicht und<br />
Rauchschutz (FVLR). Der Experte<br />
empfiehlt vor der Schneeräumung<br />
den Blick <strong>vom</strong> Innenraum auf die<br />
Unterseite des Dachs. Als problematisch<br />
erweisen sich besonders<br />
profilierte Lichtplatten in Welloder<br />
Trapezdächern, die in der<br />
Ebene der Hauptdachfläche eingebaut<br />
sind. Diese Bauplatten sind<br />
nicht tritt- und durchsturzsicher und auf dem verschneiten<br />
Dach kaum zu erkennen. Da solche Flächen auf keinen Fall<br />
betreten werden dürfen, ist eine Schneeräumung unter Beachtung<br />
des Unfallschutzes hier nahezu ausgeschlossen.<br />
Hegger weist außerdem darauf hin, dass für jede gewerbliche<br />
Schneeräumung die Technische Regel für Arbeitsstätten<br />
ASR A.2.1 beachtet werden muss. Beim Winterdienst schützen<br />
vor allem Fanggeschirre und -seile und die dafür vorgesehenen<br />
Befestigungspunkte vor dem Abrutschen <strong>vom</strong> Dach<br />
oder dem Durchbrechen durch Öffnungen. Die Broschüre<br />
„Absturz-/Durchsturzsicherung“ kann beim FVLR angefordert<br />
oder im Internet unter www.fvlr.de/pub_down_presse.<br />
htm heruntergeladen werden.<br />
www.fvlr.de<br />
12 dachbau magazin 1-2 | 2014
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
13
Dach aktuell<br />
WIR MACHEN DEUTSCHLAND HELLER<br />
Die glücklichen<br />
Gewinner stehen fest<br />
„Velux Dachfenster einbauen, Foto einreichen und mit<br />
etwas Glück tolle Preise gewinnen“ – das versprach die<br />
Aktion „Wir machen Deutschland heller“. Die Teilnahme<br />
war überwältigend: 224 Handwerker haben mitgemacht<br />
und Fotos von insgesamt 1321 Dachfenstereinbauten eingesandt.<br />
Drei von ihnen zählen nun zu den glücklichen<br />
Gewinnern. Velux und dachbaumagazin gratulieren ganz<br />
herzlich<br />
■■<br />
Ralf Drewes aus Lemgo,<br />
■■<br />
Wolfgang Henne aus Kirchentellinsfurt und<br />
■■<br />
Franz Schweiger aus Aßling.<br />
Wir wünschen den drei Gewinnern und ihren jeweils vier<br />
Freunden <strong>vom</strong> 31. Mai bis 1. Juni 2014 ein tolles Handball-<br />
Wochenende beim Velux EHF Final4 in Köln. Neben den<br />
Eintrittskarten zum Finalturnier der Champions-League<br />
inklusive Velux Lounge und VIP-Party bekommen die Gewinner<br />
auch eine Anreise mit der Deutschen Bahn erster<br />
Klasse sowie 4-Sterne-Übernachtungen in einem Kölner<br />
Hotel.<br />
Aufgrund der tollen Resonanz hatte Velux die Aktion noch<br />
um eine weitere Gewinnchance erweitert und zusätzlich<br />
die hellste Region Deutschlands gesucht. Der Meisterschule<br />
für <strong>Dachdecker</strong> bzw. Zimmererschule aus der Region<br />
mit den meisten Einsendungen – wo die meisten Fenster<br />
eingebaut wurden – wird das Unternehmen eine denkwürdige<br />
Party spendieren, bei der gefeiert werden soll, „bis es<br />
wieder hell wird“. Hier lief zum Redaktionsschluss noch die<br />
Auszählung: Wer die hellste Region ist und welche Meisterschule<br />
sich auf eine Party freuen kann, veröffentlicht dachbaumagazin<br />
in der nächsten Ausgabe.<br />
14 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
LOHNABRECHNUNG<br />
Voll elektronisch<br />
Seit dem letzten im Jahr 2013 geendeten Lohnzahlungszeitraum<br />
müssen die Betriebe die Lohnabrechnung für<br />
ihre Arbeitnehmer anhand der neuen elektronischen<br />
Lohnsteuerabzugsmerkmale (ELStAM) vornehmen. Dazu<br />
hat das Bundesfinanzministerium ein Anwendungsschreiben<br />
herausgegeben, aus dem folgende Aspekte besonders<br />
wichtig sind:<br />
■■<br />
Neue Arbeitnehmer müssen Sie mit Aufnahme des<br />
Dienstverhältnisses bei der Finanzverwaltung anmelden<br />
und die ELStAM anfordern<br />
■■<br />
Zum Abruf der ELStAM müssen Sie sich im Internet<br />
unter www.elsteronline.de registrieren und die Steuernummer<br />
der lohnsteuerlichen Betriebsstätte (bzw.<br />
des Teilbetriebs) angeben<br />
■■<br />
Die ELStAM müssen Sie monatlich abrufen. Sie<br />
können aber im ElsterOnline-Portal einfach einen<br />
E-Mail-Service der Finanzverwaltung einrichten,<br />
der Sie über geänderte Lohnsteuerabzugsmerkmale<br />
informiert<br />
www.deubner-verlag.de<br />
DACHDECKER-VERBAND NORDRHEIN<br />
Dirk Bollwerk bleibt Vorsitzender<br />
Dirk Bollwerk wird für weitere<br />
drei Jahre als Vorsitzender des<br />
<strong>Dachdecker</strong>-Verbands Nordrhein<br />
arbeiten. Der 43-Jährige wurde<br />
von der Mitgliederversammlung<br />
in Leverkusen mit überwältigender<br />
Mehrheit in seinem<br />
Amt bestätigt, das er bereits seit<br />
2001 ausübt. Bei den beiden turnusmäßigen<br />
Neuwahlen für den<br />
insgesamt neunköpfigen Vorstand<br />
wurde Martin Weihsweiler<br />
aus der Innung Bonn-Rhein-Sieg<br />
wiedergewählt, während der Kölner<br />
Thomas Ruhrmann auf Josef<br />
Niedecker (Bonn-Rhein-Sieg)<br />
folgt, der nicht mehr kandidierte. Für sein langjähriges Engagement<br />
hatte Niedecker zuvor die Goldene Ehrennadel<br />
erhalten. Josef Niedecker hatte sich unter anderem mehr als<br />
30 Jahre im Prüfungsausschuss engagiert und war seit 1995<br />
im Innungsvorstand.<br />
www.dachdecker-verband-nr.de<br />
▴▴Dirk Bollwerk<br />
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Messe<br />
DACH + HOLZ<br />
Könner kommen nach Köln<br />
Europas <strong>Dachdecker</strong> und Zimmerer treffen sich zum zweiten<br />
Mal in Köln. Dort heißt es <strong>vom</strong> 18. bis 21. Februar<br />
2014 wieder: Bühne frei für die Dach + Holz International, wo<br />
diesmal 550 Aussteller auf die Handwerker warten.<br />
Text: Dr. Patrik Hof | Fotos: GHM Gesellschaft für Handwerksmessen<br />
Nur ein Ziel kennen Handwerker<br />
<strong>vom</strong> 18. bis 21. Februar 2014: die<br />
Branchenleitmesse Dach + Holz International<br />
in Köln. Dort treffen sich von Dienstag<br />
bis Freitag <strong>Dachdecker</strong>, Zimmerer, Bauklempner,<br />
Architekten und Planer, um sich<br />
kurz vor Beginn der Saison über Neuheiten<br />
aus den Bereichen Holzbau, Dach, Fassade,<br />
Metallbearbeitung, Klempnertechnik und<br />
Ausbau zu informieren.<br />
Zum zweiten Mal gastiert die Dach + Holz<br />
nun in Köln. In vier Messehallen und<br />
auf dem Freigelände zeigen dabei über<br />
550 Hersteller aus 26 Ländern ihre neuen<br />
Produkte. „Viele Aussteller orientieren sich<br />
am zweijährigen Zyklus der Dach + Holz“,<br />
sagt Karl-Heinz Schneider, Präsident des<br />
Zentralverbands des Deutschen <strong>Dachdecker</strong>handwerks<br />
(ZVDH). „Die Messe ist die<br />
Neuheitenplattform für die Branche.“<br />
MESSE-ECKDATEN<br />
■■<br />
18. bis 21. Februar 2014<br />
■■<br />
Dienstag bis Freitag<br />
■<br />
■ täglich geöffnet von 9 bis 18 Uhr<br />
■■<br />
Halle 6: Steildach und Solar<br />
■■<br />
Halle 7: Dämmung und Holz<br />
■<br />
■ Halle 8: Bauklempner, Werkzeuge<br />
und Gerüste<br />
■■<br />
Halle 9: Flachdach, Fassade und<br />
Entwässerung<br />
▴▴Auf nach Köln: Die Dach + Holz wird <strong>vom</strong> 18. bis 21. Februar viele Handwerker in die Domstadt lotsen<br />
■■<br />
über 550 Aussteller aus 26 Ländern<br />
16 dachbau magazin 1-2 | 2014
Nach Schwerpunkten geordnet<br />
Um den Fachbesuchern die Orientierung zu erleichtern, werden die<br />
Aussteller anhand ihres Produktportfolios geordnet. Damit hat jede<br />
Halle einen klaren Schwerpunkt: In Halle 6 beispielsweise präsentieren<br />
sich Firmen aus dem Bereich Steildach. Halle 7 ist Anbietern<br />
rund um Holz und Dämmung vorbehalten. Werkstattausrüstung,<br />
Werkzeuge, Klempnerbedarf und Gerüste findet der Besucher in<br />
Halle 8. In Halle 9 gehören hingegen Flachdach, Fassade und Metall<br />
zum Kernangebot.<br />
»Die Dach + Holz International ist die<br />
Neuheitenplattform für die Branche.«<br />
Fassadenforum<br />
Neben Produkten und Bausystemen bietet die Dach + Holz aber<br />
auch wieder ein umfangreiches Tagungsprogramm. So findet beispielsweise<br />
täglich das Fassadenforum statt, das sich an <strong>Dachdecker</strong>,<br />
Zimmerer und Bauklempner gleichermaßen richtet. Neben dem<br />
Produktspektrum gibt es noch eine ganze Menge an Fachinformationen<br />
auf dem Fassadenforum in Halle 9. Dabei ist das kostenfreie<br />
und täglich wechselnde Programm in zwei Teile gegliedert: Produktpräsentationen<br />
der Industrie wechseln sich mit Fachreferaten<br />
ab. <strong>Dachdecker</strong>, Zimmerer und Bauklempner erhalten hier Daten<br />
und Fakten, um sich ein eigenständiges Meinungsbild zu machen.<br />
Informationen über Referenten und Themen erhalten die Messebesucher<br />
im Internet unter www.dach-holz.de. Dort gibt es auch<br />
Tipps zu Übernachtung und Anreise sowie Links zu Fernbussen,<br />
die täglich aus vielen Städten nach Köln fahren. ■<br />
HALLENPLAN: DACH + HOLZ 2014 IN KÖLN<br />
Tor<br />
Freigelände<br />
Freigelände<br />
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Halle 6<br />
Halle 7<br />
Halle 8<br />
Halle 9<br />
Steildach, Dachbahnen, Solar, Metall, EDV<br />
Holz, Holzfertigbau, Holzbearbeitungsmaschinen, Dämmung,<br />
Trockenbau, EDV<br />
Werkstattausrüstung, Leitern, Gerüste, Befestigungen,<br />
Absturzsicherungen, Maschinen, Metallbearbeitung<br />
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dachbau magazin 1-2 | 2014
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Halle 6 | Stand 6.310<br />
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Halle 7 | Stand 7.511<br />
www.isover.de<br />
alwitra GmbH & Co.<br />
Halle 9 | Stand 9.302<br />
www.alwitra.de<br />
Paul Bauder GmbH & Co. KG<br />
Halle 6 | Stand 6.520<br />
www.bauder.de<br />
Monier Braas GmbH<br />
Halle 6 | Stand 6.510<br />
www.braas.de<br />
Brandt Edelstahldach GmbH<br />
Halle 9 | Stand 9.210<br />
www.brandtedelstahldach.de<br />
ERLUS AG<br />
Halle 6 | Stand 6.119<br />
www.erlus.com<br />
FAKRO – Dachfenster GmbH<br />
Halle 6 | Stand 6.516<br />
www.fakro.de<br />
Firestone Building Products Europe<br />
Halle 9 | Stand 9.313<br />
www.firestonebpe.de<br />
Grömo GmbH & Co. KG<br />
Halle 9 | Stand 9.315<br />
www.groemo.de<br />
Karl Grumbach GmbH & Co. KG<br />
Halle 9 | Stand 9.322<br />
www.grumbach.net<br />
Jacobi Tonwerke GmbH<br />
Halle 6 | Stand 6.316<br />
www.dachziegel.de<br />
Jorns AG<br />
Maschinenfabrik<br />
Halle 8 | Stand 8.608, 8.509<br />
www.jorns.ch<br />
Klöber GmbH<br />
Halle 6 | Stand 6.303<br />
www.kloeber.de<br />
K.N.O.L.L Metall- u. Spenglertechnik<br />
Halle 8 | Stand 8.710<br />
www.knoll-spenglertechnik.de<br />
Richard Brink GmbH & Co. KG Metallwarenfabrikation<br />
und Vertrieb<br />
Halle 9 | Stand 9.117<br />
www.richard-brink.de<br />
GRÜN GmbH Spezialmaschinenfabrik<br />
Halle 8 | Stand 8.615<br />
www.gruen-gmbh.de<br />
LAMILUX Heinrich Strunz GmbH<br />
Halle 9 | Stand 9.309<br />
www.lamilux.de<br />
BWK Dachzubehör GmbH<br />
Halle 6 | Stand 6.318<br />
www.bwk-dachzubehoer.de<br />
www.allform-bautechnik.de<br />
Herz GmbH<br />
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Halle 9 | Stand 9.102<br />
www.herz-gmbh.com<br />
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Halle 6 | Stand 6.307<br />
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Halle 9 | Stand 9.423<br />
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Halle 7 | Stand 7.503<br />
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Halle 8 | Stand 8.705<br />
www.perkeo-werk.de<br />
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Halle 7 | Stand 7.105<br />
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Schedetal Folien GmbH<br />
Halle 9 | Stand 9.419<br />
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Halle 6 | Stand 6.400<br />
www.schulte-todt.de<br />
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Halle 8 | Stand 8.603<br />
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Halle 9 | Stand 9.316<br />
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dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
19
Thema des Monats<br />
BELICHTUNG<br />
Vom Stall zum Studio<br />
Der Schweinestall eines Vierseithofs in Meerbusch<br />
wurde zu einem Architekturbüro umgenutzt.<br />
Für die gute Belichtung des ehemaligen Stalls sorgen<br />
verglaste Scheunentore und elf Dachfenster.<br />
Text: Kristina Heckmann | Fotos: Velux
www.dachbaumagazin.de<br />
Beim Umbau eines ehemaligen<br />
Schweinestalls auf dem historischen<br />
Vierseithof Radong in Meerbusch sollten<br />
die denkmalgeschützten Fassaden erhalten<br />
werden und trotzdem helle Arbeitsräume<br />
für das neue Architekturstudio entstehen.<br />
Elf Dachfenster im Satteldach sorgen heute<br />
für viel Tageslicht – nicht nur im Dachgeschoss.<br />
Hitzeschutz-Markisen sowie zwei<br />
funkgesteuerte Dachfenster ermöglichen<br />
zudem ein intelligentes Management der<br />
Belüftung und des sommerlichen Wärmeschutzes.<br />
Stall holt Bronze<br />
Vom engen und halbdunklen Schweinestall<br />
des 19. Jahrhunderts zum großzügigen Studio<br />
eines modernen Architekturbüros im<br />
21. Jahrhundert – einen größeren Gegensatz<br />
kann man sich für ein Gebäude kaum vorstellen.<br />
Eine solche Umnutzung ist auf dem<br />
Vierseithof Radong auf überzeugende Weise<br />
gelungen. Die Architekten von mo.studio<br />
haben dabei die denkmalgeschützten Fassaden<br />
des Hofensembles bewahrt und gleichzeitig<br />
ein sorgfältig geplantes Tageslichtkonzept<br />
für die eigenen Räume umgesetzt,<br />
das nicht nur für gut beleuchtete Arbeitsplätze,<br />
sondern auch für spannende Ausblicke<br />
sorgt.<br />
Einen wichtigen Bestandteil des Konzepts<br />
bilden die insgesamt elf Dachfenster<br />
von Velux auf beiden Seiten des Satteldachs,<br />
die das Tageslicht nicht nur ins Dachgeschoss,<br />
sondern über Lichtroste auch in die<br />
Räume darunter leiten. In Kombination mit<br />
außen liegenden Markisen und der funkgesteuerten<br />
Öffnungsfunktion für zwei<br />
der Fenster konnten außerdem der Schutz<br />
gegen sommerliche Überhitzung und eine<br />
effektive Lüftungsfunktion für die neuen<br />
Räume verwirklicht werden. Eine Lösung,<br />
die beim Velux-Architekten-Wettbewerb<br />
mit dem Thema „Licht + Luft = Lebensqualität“<br />
so überzeugte, dass der Umbau<br />
„Vom Stall zum Studio“ 2013 mit dem dritten<br />
Preis prämiert wurde.<br />
Stahl entlastet das Gemäuer<br />
Dass das Projekt am Ende sogar einen Preis<br />
gewinnen würde, war für Außenstehende<br />
bei Beginn der Umbauarbeiten kaum vor-<br />
21
Thema des Monats
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Vorher: Der alte Schweinestall wurde von einem Holzsprengwerk und<br />
einem Kaltdach vor der Witterung geschützt<br />
▴▴Nachher: Eine Stahlkonstruktion leitet die Lasten der neuen Geschosse<br />
direkt in die Fundamente ein<br />
stellbar. Zwar beeindruckte der 1859 errichtete<br />
Vierseithof schon damals durch seine an<br />
allen vier Seiten erhaltene Bebauung, doch<br />
ließ der Erhaltungszustand speziell bei den<br />
alten Stallungen sehr zu wünschen übrig.<br />
Das Dach sowie der gesamte historische<br />
Dachstuhl mussten komplett zurückgebaut<br />
werden, damit auf den Traufwänden ein<br />
neuer Mauerkopf betoniert werden konnte,<br />
der heute unsichtbar hinter der Klinkerverkleidung<br />
liegt.<br />
Trotz dieser Verstärkung boten die<br />
Wände zu wenig Tragfähigkeit für die vorgesehenen<br />
Geschosse und das neue Dach.<br />
Das alte Holzsprengwerk wurde deshalb<br />
durch eine eigenständig stehende Stahlkonstruktion<br />
ersetzt, die die Lasten nicht ins<br />
Mauerwerk, sondern direkt in die Fundamente<br />
leitet. Mit dieser Lösung blieben die<br />
Außenwände unberührt und damit denkmalgerecht<br />
erhalten. Gleichzeitig konnten<br />
die neuen Nutzungsebenen der Galerien,<br />
des Obergeschosses und des Spitzbodens<br />
statisch unabhängig und scheinbar im<br />
Raum schwebend umgesetzt werden.<br />
Sparren folgen Fensterposition<br />
Die statisch notwendige Entlastung des<br />
Mauerwerks bot zugleich die Chance, in<br />
den Außenwänden die Flächen zwischen<br />
den Mauerbögen (Lisenen) zu öffnen<br />
und durch neue Fassadentore aus Glas zu<br />
ersetzen. Dadurch gelangt Licht ins Erdgeschoss<br />
und zugleich ermöglichen die verglasten<br />
Öffnungen einen direkten Blick in<br />
den großen Hof. Das Obergeschoss erhält<br />
sein Tageslicht hingegen über Dachfenster,<br />
deren künftige Positionen bereits bei der<br />
Einteilung der neuen Sparren berücksichtigt<br />
werden konnten. „Wir haben die Sparrenfelder<br />
nicht gleichmäßig geteilt, was in<br />
diesem Falle möglich war, weil auch das historische<br />
Dach schon ohne Überstand ausgeführt<br />
worden war“, erklärt Zimmerermeister<br />
Maik Lauda aus Dormagen. „Da es sich<br />
um ein Denkmal handelt, haben wir diese<br />
Gestaltung ohne sichtbare Sparrenköpfe<br />
natürlich wieder aufgegriffen. Die Lage der<br />
Sparren sowie der erforderlichen Wechsel<br />
ließ sich dadurch von vornherein auf die<br />
geplanten Fenster abstimmen.“<br />
INTERVIEW: DACHDECKER STEFAN WAGENER<br />
dachbaumagazin: Herr Wagener, wo lagen<br />
die Herausforderungen bei diesem über<br />
150 Jahre alten Gebäude?<br />
Stefan Wagener: Durch den kompletten<br />
Rückbau des alten Dachs und die Wiedererrichtung<br />
mit der Stahlkonstruktion und<br />
den neuen Sparren war es für uns beinahe<br />
wie ein Neubau. Aber es hat Spaß gemacht<br />
zu sehen, wie sich mit jedem verlegten<br />
Ziegel das neue Dach immer besser in die<br />
vorhandene Anlage einfügte.<br />
Der ehemalige Stall wirkt heute tatsächlich,<br />
als hätte er schon immer so aussehen<br />
müssen.<br />
Das liegt natürlich auch am Rheinlandziegel,<br />
mit dem wir die originale Dachansicht<br />
wiederherstellen konnten. Durch<br />
die Engobe sogar in einem sehr ähnlichen<br />
Farbton, was jede Unruhe zwischen Alt<br />
und Neu vermeidet.<br />
Regionaltypischer Dachziegel<br />
Das vereinfachte die anschließende Dachdeckung,<br />
die ebenso wie die Montage der<br />
elf Dachfenster von <strong>Dachdecker</strong>meister<br />
Stefan Wagener aus Neuss erledigt wurde.<br />
Er führte oberhalb der Sparren den klassischen<br />
Aufbau aus Unterspannbahn, Konterlattung<br />
und Lattung aus, ehe er die Dachfenster<br />
montierte und die neue Deckung<br />
verlegte. Bei der Deckung der historischen<br />
Stalldächer kam der für diese Region typische<br />
Rheinlandziegel zum Einsatz, der auf<br />
anderen Gebäuden des Ensembles noch<br />
▸ ▸ Ähnliche<br />
Farbe: alte<br />
und neue<br />
Dachziegel<br />
Ruhe und Gleichmaß prägen auch die<br />
neuen Dachflächen – wie haben Sie das<br />
geschafft?<br />
Dafür ist in erster Linie die von den Architekten<br />
vorgegebene, harmonische Verteilung<br />
der neuen Dachfenster verantwortlich.<br />
Unsere Aufgabe war es, die Flächen<br />
zwischen den Fenstern so aufzuteilen<br />
und einzudecken, dass keine störenden<br />
Schnitte in den Dachziegeln erforderlich<br />
waren, was auf der Baustelle auch gut<br />
funktioniert hat.<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
23
Thema des Monats<br />
▴▴Frei schwebend: Die neuen Nutzungsebenen der Galerien, des Obergeschosses und des Spitzbodens konnten durch die selbsttragende Stahlkonstruktion<br />
statisch unabhängig und frei im alten Stallraum stehend umgesetzt werden<br />
▾▾Vom Stall zum Studio: Es ist nur schwer vorstellbar, dass in diesem Raum<br />
vor ein paar Jahren noch Schweine gehalten wurden<br />
▾ ▾ Tageslicht von oben: Durch das Galeriegeschoss und die umlaufenden<br />
Gitterroste gelangt das Licht <strong>vom</strong> Dach- bis ins Erdgeschoss
»Sogenannte Lichtroste verstärken den<br />
vorhanden war. In Anlehnung an die bereits<br />
nachgedunkelten, ursprünglich naturroten<br />
Dachziegel wurden die neuen Flächen mit<br />
altfarbenen Engoben gedeckt.<br />
Die weiteren Dachschichten unterhalb<br />
der Sparren übernahm das Ausbaugewerk,<br />
das eine 20 cm dicke Zwischensparrendämmung<br />
mit Mineralwolle der Wärmeleitfähigkeit<br />
0,032 W/(mK) verlegte, die<br />
Luftdichtheitsfolie einbaute und den Dachaufbau<br />
raumseitig mit Konterlattung, Lattung<br />
und Gipskartonplatten abschloss.<br />
„Aufgrund des Denkmalschutzes sind<br />
wir zwar von den Anforderungen der EnEV<br />
befreit“, erklärt der bauleitende Architekt<br />
Lars Reynolds von mo.studio. „Aber natürlich<br />
haben wir im eigenen Interesse und im<br />
Sinne der Energieeffizienz Wert auf eine<br />
fachgerechte Luftdichtheit und eine gute<br />
Wärmedämmung gelegt.“<br />
Gut gestreutes Tageslicht<br />
Für eine gleichmäßige Ausleuchtung wurden<br />
die Dachfenster auf beide Seiten des<br />
Satteldachs verteilt: Sechs Fenster in einer<br />
Reihe sind nach Südosten orientiert, die<br />
fünf anderen sowie ein Zwerchgiebel, der<br />
in kleinerer Form schon das ursprüngliche<br />
Dach geziert hatte, befinden sich in zwei<br />
Reihen auf der nordwestlichen Hofseite.<br />
Durch diese Anordnung gelangt einerseits<br />
gut gestreutes Tageslicht von oben in<br />
die Arbeitsräume, andererseits bietet die<br />
untere Fensterreihe attraktive Ausblicke in<br />
den Hof oder zu einem nahe gelegenen See.<br />
Alle Fenster sind Schwingfenster in Holzausführung<br />
mit einer einheitlichen Breite<br />
von 94 cm, die sich jedoch in der Fensterlänge<br />
unterscheiden: Die obere Reihe misst<br />
118 cm, während unten im Sinne des guten<br />
Ausblicks Fenster mit 160 cm Länge verwendet<br />
wurden.<br />
Komfort durch Elektrofenster<br />
Die Entscheidung für Schwingfenster bot<br />
sich an, weil die Fenster der unteren Reihe<br />
durch den versetzten inneren Geschossaufbau<br />
aus Arbeitsebene, Galerie und Spitzboden<br />
alle gut zu erreichen sind. Diese Fenster<br />
und ihre Hitzeschutz-Markisen sind deshalb<br />
aller per Hand zu bedienen. Anders<br />
verhält es sich in der nicht mehr erreichbaren<br />
oberen Reihe, in der zwei Fenster als<br />
Elektrofenster ausgerüstet sind. Mit dem<br />
Elektrosystem Integra und der Funksteuerung<br />
können diese automatischen Fenster<br />
wie auch ihre außen liegenden Hitzeschutz-<br />
Markisen auf Knopfdruck komfortabel<br />
geöffnet und geschlossen werden. Sowohl<br />
die Belüftung als auch der Schutz gegen<br />
Überhitzung bei intensiver<br />
Sonneneinstrahlung<br />
sind dadurch<br />
jederzeit sichergestellt.<br />
Auch das Festlegen<br />
von mehreren Intervallen<br />
pro Tag, an denen sich Fenster und<br />
Hitzeschutz automatisch öffnen und wieder<br />
schließen, ist mit der Funksteuerung problemlos<br />
möglich.<br />
schwebenden Charakter der Räume.« ExtruPol ®<br />
Schwebendes Obergeschoss<br />
Einen besonderen Einfall hatten die Architekten<br />
von mo.studio bei der Weiterleitung<br />
des Tageslichts <strong>vom</strong> Obergeschoss ins Erdgeschoss:<br />
Die Arbeitsplätze im Dachgeschoss<br />
sind bewusst von den Außenwänden<br />
abgerückt, sodass auf beiden Seiten Platz<br />
für jeweils unterschiedlich breite Gitterroste<br />
war. Durch diesen „Durchblick“ wurde der<br />
scheinbar schwebende Charakter der oberen<br />
Arbeitsebene unterstrichen. ■<br />
STECKBRIEF<br />
Objekt/Standort:<br />
Vierseithof Radong<br />
D-40668 Meerbusch<br />
Bauherr/Architekt:<br />
mo.studio<br />
D-40668 Meerbusch<br />
www.mo-studio.de<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
Zimmererarbeiten:<br />
Maik Lauda<br />
D-41542 Dormagen<br />
www.zimmerei-lauda.de<br />
<strong>Dachdecker</strong>arbeiten:<br />
Stefan Wagener<br />
D-41464 Neuss<br />
Produkte:<br />
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elektrischen Hitzeschutz-Markisen,<br />
zwei davon mit Funkfernsteuerung<br />
Hersteller:<br />
Velux Deutschland GmbH<br />
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Fax +49 (0) 55 41 98 35 - 10<br />
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Thema des Monats<br />
STEILDACH<br />
Über allem, was Recht ist<br />
Der 1897 erbaute Bundesgerichtshof in Karlsruhe erhielt<br />
im Rahmen einer Sanierung sein im Krieg zerstörtes<br />
Mansarddach zurück. Für die Neudeckung verlangte die<br />
Denkmalpflege naturrote Biber mit Rundschnitt.<br />
Text: Stefan Simon | Fotos: Creaton
Das Palais des<br />
Bundesgerichtshofs<br />
in Karlsruhe wird<br />
jetzt wieder von dem<br />
ursprünglichen<br />
Mansarddach gekrönt
▴▴Historische Farbharmonie mit Bibern: Schwarz, Weiß und Rot waren zur Erbauungszeit des Palais auch die Farben des Kaiserreichs. Aus dekorativen<br />
Gründen wurde jede Teildachfläche mit einer Schieferreihe oder einer Nockenkehle eingefasst<br />
Der<br />
Bundesgerichtshof ist im<br />
Erbgroßherzoglichen Palais in Karlsruhe<br />
ansässig. Das Dach des Gebäudes wurde<br />
im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört. Beim<br />
Wiederaufbau 1950 beschränkte man sich<br />
aus Kostengründen auf ein einfaches Funktionsgeschoss<br />
mit flachem Walmdach. Die<br />
Rekonstruktion des Mansarddachs stellt<br />
den prächtigen Urzustand wieder her –<br />
auch dank der gebürsteten, naturroten Biberschwanzziegel<br />
mit Rundschnitt.<br />
Residenz des Rechts<br />
Das oberste Zivil- und Strafgericht in<br />
Deutschland residiert in einem denkmalgeschützten<br />
Palais aus jener Zeit, als noch<br />
nicht alle Menschen gleich waren. Es wurde<br />
zwischen 1891 und 1897 für den badischen<br />
Erbgroßherzog Friedrich II. erbaut.<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg war es vorbei<br />
mit der Adelsherrlichkeit, im Zweiten Weltkrieg<br />
auch mit der baulichen Pracht – das<br />
Dach wurde durch einen Brand weitgehend<br />
zerstört. Die zentrale Kuppel wurde nach<br />
Kriegsende zwar wiederhergestellt, doch<br />
die Seitenflügel erhielten statt der Mansarde<br />
nur eine Aufstockung in der nachkriegstypischen<br />
Spararchitektur. 1950 bezog der<br />
Bundesgerichtshof das Palais, und 60 Jahre<br />
später war die energetische Sanierung des<br />
Dachgeschosses überfällig.<br />
Rekonstruktion des Dachs<br />
Der Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg<br />
übernahm die Aufgabe,<br />
das unzureichend gedämmte Dachgeschoss<br />
auf den energetischen Stand der Technik<br />
zu bringen. Da ein längerer Leerstand der<br />
Etage vermieden werden musste, bot sich<br />
nur eine Außendämmung in Verbindung<br />
mit der Wiederherstellung der originalen<br />
Silhouette an. So wurde das bestehende<br />
Dachgeschoss mit einem Mansarddachstuhl<br />
überbaut und die alten Gauben nach historischem<br />
Vorbild rekonstruiert.<br />
Gebürstete Biber<br />
Für die flach geneigten, von unten nicht einsehbaren<br />
Dachflächen <strong>vom</strong> First bzw. den<br />
Glaskuppeln bis zum Steingesims wählte der<br />
Bauherr ein Leistenfalzdach aus verzinntem<br />
Kupferblech. Die Mansarddachflächen zwischen<br />
Traufe und Mansardknick wurden jedoch<br />
mit Biberschwanzziegeln gedeckt. Hier<br />
hatte die Denkmalpflege Rundschnitt-Biber<br />
in Naturrot mit einer gebürsteten Oberfläche<br />
gefordert. Diese Oberfläche soll zu einer<br />
zügigen Patinierung der Dachfläche führen.<br />
Fündig wurde man im Sortiment der Klassik-Biber<br />
von Creaton.<br />
28 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Die Dachneigung von 75 Grad erforderte eine<br />
Befestigung mit Klammern und Schrauben<br />
▴ ▴ Kunstvoll überbaut: Der neue Dachstuhl des Bundesgerichtshofs wurde bei laufendem Betrieb<br />
errichtet – um das bestehende Bürogeschoss aus den 1950er-Jahren herum<br />
▴▴Die unterste Biberreihe jeder Teildachfläche<br />
wurde mit Traufziegeln ausgeführt<br />
Feinmechanische Arbeit<br />
Die Ausführung oblag dem Karlsruher<br />
<strong>Dachdecker</strong>betrieb Stegmaier GmbH – ein<br />
Auftrag, der es in sich hatte. Nicht nur, dass<br />
<strong>Dachdecker</strong>meister Werner Stegmaier und<br />
seine Gesellen den obersten Richtern des<br />
Landes auf dem Kopf herumtanzen konnten.<br />
Die Aufgabe bescherte den Handwerkern<br />
neben dem Renommee einer besonderen<br />
Referenz auch handwerkliche Herausforderungen:<br />
Insgesamt 11 000 Biber mussten<br />
auf der 320 m² großen Dachfläche verlegt<br />
werden, die jedoch auf viele kleine Teilflächen<br />
verteilt werden mussten, bei denen<br />
es wegen der Balustraden nur wenig Platz<br />
zum Arbeiten gab. Die Kleinteiligkeit des<br />
Mansarddachs, wo teilweise nur ein Biber<br />
zwischen die Gauben passt, machte schon<br />
die Lattung zur „feinmechanischen“ Arbeit.<br />
Die Biber wurden in klassischer Doppeldeckung<br />
verlegt. Dabei setzten die <strong>Dachdecker</strong><br />
in der ersten Reihe Traufziegel ein und an<br />
den Rändern Längshalbe. Wegen der starken<br />
Dachneigung von 75 Grad musste jeder<br />
Biber nicht nur in die Lattung eingehängt,<br />
sondern zusätzlich einzeln befestigt werden.<br />
Dabei wurde jede Teildachfläche aus dekorativen<br />
Gründen entweder von Nockenkehlen<br />
oder von einer Schieferreihe eingefasst.<br />
Denkmalschutz trifft Klimaschutz<br />
Nach Abschluss der Deckarbeiten war der<br />
Stilbruch auf dem Dach des Bundesgerichtshofs<br />
nach über 60 Jahren beendet. Gleichzeitig<br />
wurde durch das neue Mansarddach<br />
eine deutliche Verringerung des Energiebedarfs<br />
erreicht. Damit verbunden ist eine<br />
jährliche Einsparung von rund 15,5 t CO 2<br />
–<br />
schön, wenn sich Denkmalpflege und Klimaschutz<br />
so gut ergänzen. ■<br />
STECKBRIEF<br />
Objekt/Standort:<br />
Bundesgerichtshof im<br />
Erbgroßherzoglichen Palais<br />
D-76133 Karlsruhe<br />
<strong>Dachdecker</strong>arbeiten:<br />
<strong>Dachdecker</strong>ei Stegmaier GmbH<br />
D-76227 Karlsruhe<br />
www.dachdeckerei-stegmaier.de<br />
Produkte:<br />
Biberschwanzziegel Klassik,<br />
naturrot gebürstet,<br />
mit Originalzubehör<br />
(Längshalbe und Traufziegel)<br />
Hersteller:<br />
Creaton AG<br />
www.creaton.de<br />
Halle 6 | Stand 6.107<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
29
Thema des Monats<br />
SKN / OSTFRIESLAND BILD<br />
▴▴Das Alte Rathaus in Norden vor Beginn der Sanierungsarbeiten: Die roten Hohlziegel wurden inzwischen gegen blau-grau-gedämpfte Exemplare getauscht<br />
BLEIDACH<br />
Tea Time für <strong>Dachdecker</strong><br />
Im Alten Rathaus in Norden ist das Ostfriesische Teemuseum<br />
beheimatet, das bis Ende 2014 komplett<br />
saniert wird. Zu Beginn wurden die Satteldächer und der<br />
Turmgiebel unter Einsatz von Walzblei erneuert.<br />
Text: Maximilian Hoh | Fotos: Angelis & Partner und Dächer von Schnell<br />
30 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Die alten Hohlziegel wurden zur Zweitverwendung eingelagert und die<br />
alten Bleianschlüsse sorgfältig abmontiert und recycelt<br />
▴▴Auf den rund 410 m² großen Dachflächen kamen 6700 neue Holhlziegel in<br />
blau-grau-gedämpfter Farbe zum Einsatz<br />
Im Ostfriesischen Teemuseum wird<br />
Teekultur lebendig. Auf über 1000 m² erfahren<br />
Besucher alles über Anbau, Verarbeitung<br />
und Herstellung der berühmten<br />
ostfriesischen Mischung. Sie können dort<br />
Wohnräume mit antikem Mobiliar und Geschirr<br />
besichtigen, in denen die Zeit scheinbar<br />
stillsteht. Dieses kulturelle Erbe soll auf<br />
Dauer bewahrt werden, weshalb die Gebäudehülle<br />
und die Haustechnik des Alten<br />
Rathauses in Norden nun von Grund auf<br />
saniert und modernen Standards angepasst<br />
werden. Die Außenarbeiten sind inzwischen<br />
weitgehend fertiggestellt, die Ausstellungsflächen<br />
sollen bis Ende 2014 folgen.<br />
Spuren der Zeit<br />
Das Hauptgebäude des Ostfriesischen Teemuseums<br />
befindet sich im Alten Rathaus<br />
der Stadt Norden, einem Renaissancebau<br />
aus dem Jahr 1539. Die letzte umfangreiche<br />
Instandsetzung erfolgte in der Nachkriegszeit.<br />
Danach ließ die Stadt Norden zwar immer<br />
wieder einzelne Restaurierungs- und<br />
Sicherungsarbeiten ausführen, doch über<br />
die Jahre zeigte das Baudenkmal immer<br />
mehr Alterserscheinungen. Die Schäden<br />
an der Dachdeckung waren beispielsweise<br />
so gravierend, dass es an zahlreichen Stellen<br />
stark durchregnete und die Bausubstanz<br />
darunter Schaden zu nehmen drohte. Die<br />
Konsequenz: Das Dach musste komplett<br />
erneuert werden, einschließlich der Bleianschlüsse<br />
und des kompletten Turmgiebels.<br />
Der Bauherr entschied sich für eine langlebige<br />
Lösung unter Einsatz der bewährten<br />
Walzbleitechnik.<br />
Im Herbst 2012 wurde der Emdener<br />
Handwerksbetrieb Dächer von Schnell mit<br />
der Dachsanierung beauftragt. Das Familienunternehmen<br />
hat sich auf Denkmalpflege<br />
spezialisiert und schon viele Baudenkmäler<br />
fachgerecht saniert. <strong>Dachdecker</strong>meisterin<br />
Petra Schnell-Rewerts<br />
setzt von jeher auf den<br />
Werkstoff Walzblei,<br />
um hohen Qualitätsanforderungen<br />
gerecht<br />
zu werden. „Seit<br />
meiner Lehrzeit verwende ich für An- und<br />
Abschlüsse ausschließlich Walzblei“, betont<br />
Schnell-Rewerts. „Der Werkstoff ermöglicht<br />
langlebige und formschöne Lösungen<br />
in ganz unterschiedlichen Anwendungen.“<br />
Recycling am Baudenkmal<br />
Die ersten Vorbereitungen begannen noch<br />
vor Wintereinbruch: Die <strong>Dachdecker</strong> demontierten<br />
die vorhandene Bleideckung<br />
und überführten das Altmetall wieder in<br />
den Materialkreislauf. Dazu wurden Befestigungen<br />
und Verbindungen behutsam gelöst,<br />
sodass der Untergrund nicht beschädigt<br />
wird. Dabei kam den <strong>Dachdecker</strong>n die hohe<br />
Flexibilität des Materials zugute: Bleibleche<br />
lassen sich einfach biegen, schneiden und je<br />
nach Gegebenheit kleinteilig oder in größeren<br />
Stücken loslösen. Genagelte Befestigungen<br />
werden mit einem Stemmeisen gelöst,<br />
Falze mit Gummihammer und Setzholz<br />
aufgebogen. Mit der Deckzange können<br />
festsitzende Blechstücke abgezogen werden.<br />
Schließlich landet der Bleischrott auf einer<br />
Holzpalette, wird mit Haltegurten gesichert<br />
und zum nächsten Rohstoff-Sammelbetrieb<br />
transportiert.<br />
»In Norden kamen 25 Rollen Walzblei<br />
und rund 50 kg Bleiwolle zum Einsatz.«<br />
Auch die traditionelle Deckung aus roten<br />
Hohlziegeln wurde nicht gleich entsorgt,<br />
sondern sorgfältig abgetragen. Gut<br />
erhaltene Ziegel wurden in einer Gitterbox<br />
gestapelt und im Materiallager des <strong>Dachdecker</strong>betriebs<br />
verwahrt. Schließlich sind sie<br />
weiterhin voll funktionsfähig und werden<br />
für Reparaturarbeiten an anderen Denkmälern<br />
dringend benötigt. So muss eine denkmalgerechte<br />
Sanierung nicht am Portemonnaie<br />
scheitern. „Gebrauchte Ziegel können<br />
wir meist zu erschwinglichen Preisen weiterreichen“,<br />
betont <strong>Dachdecker</strong>meisterin<br />
Petra Schnell-Rewerts.<br />
Im nächsten Schritt wurde die freigelegte<br />
Holzunterkonstruktion eingehend geprüft,<br />
insbesondere alle Sparren und Verbindun-<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
31
Thema des Monats<br />
▴▴Erst Metall, dann Keramik: Die <strong>Dachdecker</strong> verlegten an den Rändern der Satteldächer zunächst nur zwei Ziegelreihen, führten dann die aufwendigen<br />
Bleiarbeiten aus und deckten die restliche Dachfläche erst ganz zum Schluss der Dacharbeiten<br />
▾▾Im Detail: Für den mauerseitigen Anschluss der Schichtstücke aus<br />
Walzblei mussten die Fugen 3,5 cm tief eingeschlitzt werden<br />
▾ ▾ An dem kleinen Turm mussten sämtliche Bleianschlüsse sowie die<br />
Schieferbekleidung am Übergang zum Dach erneuert werden
gen. Das Ergebnis: Der Dachstuhl wies trotz<br />
des Regeneintrags keine Schäden auf und<br />
konnte erhalten werden. Auf der Holzunterkonstruktion<br />
brachten die <strong>Dachdecker</strong><br />
schließlich eine zweilagige Polymer-Bitumenschweißbahn<br />
auf, womit ein regendichtes<br />
Unterdach für die nahende Winterzeit<br />
gewährleistet war.<br />
Neudeckung nach Maß<br />
Witterungsbedingt starteten die eigentlichen<br />
Sanierungsarbeiten erst im März 2013.<br />
Umso mehr war eine gute Terminkoordination<br />
zwischen allen Baubeteiligten gefragt.<br />
Diese Aufgabe lag in den Händen des Architekturbüros<br />
Angelis & Partner in Oldenburg.<br />
Schon vor Beginn der Bauarbeiten<br />
hatten die Architekten mit aufwendigen<br />
Recherchen zur Baugeschichte die Grundlagen<br />
für eine fachgerechte Sanierung gelegt.<br />
Das Architekturbüro übernahm dann auch<br />
die Bauleitung und sorgte mit detaillierten<br />
Bemusterungen vor Ort für eine umfassende<br />
und behutsame Instandsetzung des<br />
Backsteindenkmals.<br />
Für die Dacharbeiten waren auf der Baustelle<br />
bis zu sieben <strong>Dachdecker</strong> und Klempner<br />
tätig, um die rund 410 m² große Dachfläche<br />
neu zu decken sowie den Turmgiebel<br />
neu einzukleiden. Entsprechend groß war<br />
der Materialbedarf: Für das Bauvorhaben<br />
kamen 25 Rollen Walzblei (2 mm dick)<br />
und 50 kg Bleiwolle zum Einsatz. Für die<br />
neue Ziegeldeckung wurden zudem rund<br />
6700 neue Hohlziegel in blau-grau-gedämpfter<br />
Farbe benötigt.<br />
Zunächst wurde die Ausstiegsluke in<br />
der Plattform unterhalb des Kupferturms<br />
und die Dachreiter-Plattform vollflächig<br />
mit Bleiblechen bekleidet. Die Anschlussbleche<br />
haben die Klempner miteinander<br />
verschweißt. Alle acht Gratecken wurden<br />
zusammengeführt und mit einem einfach<br />
liegenden Falz verbunden. Die Pfosten des<br />
Kupferturms haben die Handwerker mit<br />
Blei ummantelt, mit einer Überhangleiste<br />
versehen und dann mit Bleiwolle abgedichtet.<br />
Der Kupferturm selbst erforderte<br />
keine Überarbeitungen, da die Kupferdeckung<br />
intakt ist. Allerdings wurde die historische<br />
Bekrönung in Form einer Kugel<br />
komplett überarbeitet. Dazu musste sie in<br />
einer Schmiede sorgsam in ihre Einzelteile<br />
zerlegt, die Stange gründlich sandgestrahlt<br />
und fehlende Teile detailgetreu rekonstruiert<br />
werden. Anschließend wurden alle Elemente<br />
wieder angeschweißt und die komplette<br />
Bekrönung neu vergoldet.<br />
Anschluss aus Schichtstücken<br />
Die Bekleidung des Turmgiebels erledigten<br />
die <strong>Dachdecker</strong> mit Schiefer in altdeutscher<br />
Deckung. Anschließend wurden die neuen<br />
Hohlziegel am Giebel und am seitlichen<br />
Mauerwerk zweireihig ausgelegt und die<br />
Anschlüsse zum aufgehenden Giebelmauerwerk<br />
hergestellt. Dazu haben die Handwerker<br />
die Bleibleche in Form der Ziegel<br />
zugeschnitten und als Schichtstücke auf den<br />
Pfannen verlegt. Diese Ausführung bietet<br />
gegenüber durchgehenden Anschlüssen<br />
mehr Stabilität gegen Windsog. Zur Befestigung<br />
der Bleibleche musste das Mauerwerk<br />
in den waagerechten Fugen 3,5 cm tief eingeschlitzt<br />
werden. Aufgrund der Rundungen<br />
im Mauerwerk weist die wandseitige<br />
Aufkantung eine Höhe von 10 bis 30 cm auf.<br />
Das dachseitige Anschlussteil wurde sorgfältig<br />
an die Ziegel angepasst. Abschließend<br />
haben die <strong>Dachdecker</strong> alle Mauerwerksfugen<br />
mit Bleiwolle abgedichtet.<br />
Ohne Schlieren<br />
Zum Schluss wurden alle Bleiflächen zweifach<br />
mit Patinieröl behandelt. Das Öl wird<br />
mit einem Baumwolltuch auf die saubere<br />
und trockene Walzblei-Oberfläche aufgetragen.<br />
Bereits nach etwa einer Stunde besteht<br />
ein wirksamer Schutz vor Schlierenbildung.<br />
Nach Abschluss der Bleiarbeiten haben die<br />
<strong>Dachdecker</strong> auch alle Zwischenbereiche mit<br />
Hohlziegeln gedeckt. ■<br />
STECKBRIEF<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
Objekt/Standort:<br />
Ostfriesisches Teemuseum<br />
im Alten Rathaus<br />
D-26506 Norden<br />
Architekten:<br />
Angelis & Partner<br />
D-26121 Oldenburg<br />
www.angelis-partner.de<br />
<strong>Dachdecker</strong>arbeiten:<br />
Dächer von Schnell GmbH<br />
D-26723 Emden<br />
www.daecher-von-schnell.de<br />
Produkte:<br />
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Bleiwolle und Patinieröl<br />
Hersteller:<br />
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Thema des Monats<br />
HOLZSCHINDELN<br />
Hohe Handwerkskunst<br />
Das Dach der Schmiede des Frohnauer Hammers ist mit<br />
Holzschindeln gedeckt. Da bei der letzten Sanierung<br />
1991 gravierende Fehler gemacht wurden, stand das Dach<br />
jetzt noch einmal zur Neudeckung an.<br />
Text: Collin Klostermeier | Fotos: Rapold und Brigitte Streek<br />
34 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Nicht einfach:<br />
Keil-Nut-Schindeln<br />
stellen hohe<br />
Ansprüche an die<br />
<strong>Dachdecker</strong><br />
Der Frohnauer Hammer ist ein<br />
historisches Hammerwerk in Annaberg-<br />
Buchholz und eines der letzten funktionsfähigen<br />
Hammerwerke in Sachsen. Bereits<br />
1907 wurde die gesamte Anlage unter<br />
Denkmalschutz gestellt und wenig später<br />
zu einem technischen Museum umgenutzt.<br />
Zum Museumskomplex zählen neben dem<br />
originalen Hammerwerk auch das dazugehörige<br />
Herrenhaus, ein Freiformschmiedehammer,<br />
ein Mechanischer Berg und eine<br />
Klöppelstube. Der Frohnauer Hammer<br />
erlebte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />
seine Blütezeit, wo er als wichtiger<br />
Eisenwerkzeug-Zulieferer für den Bergbau<br />
»Der Frohnauer Hammer wurde mit den<br />
traditionellen Keil-Nut-Schindeln saniert.«<br />
der Region diente. Weiterhin wurden hier<br />
aber auch landwirtschaftliche Geräte und<br />
Kunstschmiedearbeiten gefertigt.<br />
Das rund 700 m2 große Dach der<br />
Schmiede, die eines der alten Hammerwerke<br />
beherbergt, ist seit jeher mit Holzschindeln<br />
gedeckt. Zum Einsatz kam hier stets<br />
die regionaltypische Keil-Nut-Schindel als<br />
traditionelles Doppeldach. Hier liegen also<br />
zwei Schindeldächer übereinander. Bei einer<br />
Neudeckung im Jahr 1991 wurden allerdings<br />
gravierende handwerkliche Fehler<br />
gemacht und zudem gesägte Fichtenholzschindeln<br />
verwendet, die nicht den DIN-<br />
Anforderungen entsprachen. Aus diesem<br />
Grund musste die Schindeldeckung nun<br />
schon wieder saniert werden. Aber diesmal<br />
sollte alles richtig gemacht werden.<br />
25 000 neue Schindeln<br />
Die Keil-Nut-Schindel kommt praktisch<br />
nur noch bei denkmalgeschützten Gebäuden<br />
zum Einsatz und ist deshalb auch in<br />
den Normen nur am Rande als „historische<br />
Schindelform“ erwähnt.<br />
Sie darf<br />
nur ab einer Dachneigung<br />
von mindestens<br />
40 Grad<br />
verwendet werden<br />
– die Dächer des Frohnauer Hammers<br />
weisen unterschiedliche Dachneigungen<br />
von 42,5 bis 61 Grad auf und sind demzufolge<br />
für Keil-Nut-Schindeln geeignet.<br />
Bei der Sanierung des historischen Doppeldachs<br />
verarbeiteten die <strong>Dachdecker</strong> für<br />
die äußere Lage rund 25 000 gespaltene<br />
Keil-Nut-Schindeln aus Lärche und für die<br />
innere, erste Lage erneut industriell herge-<br />
▸▸Die alte Schmiede<br />
des Frohnauer<br />
Hammers nach dem<br />
Abschluss<br />
der Dacharbeiten<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
35
Thema des Monats<br />
Dächer unter Denkmalschutz<br />
▴▴Die neuen Schindeln sind im Schnitt 7,5 cm<br />
breit und wurden mit V2A-Stiften befestigt<br />
▴▴Die Entwässerung des denkmalgeschützten<br />
Dachs erfolgt über Regenrinnen aus Holz<br />
▴▴In der oberen Lage des Doppeldachs kamen<br />
25 000 neue Lärchenschindeln zum Einsatz<br />
stellte, gesägte Fichtenschindeln. Auf dieser<br />
ersten Lage verlegten die Handwerker eine<br />
neue Konterlattung, eine neue Lattung und<br />
schließlich die neuen Keil-Nut-Schindeln<br />
aus kesseldruckimprägniertem Lärchenholz,<br />
die 50 cm lang, 2,2 cm dick und im<br />
Durchschnitt 7,5 cm breit sind. Alle neuen<br />
Schindeln wurden mit speziellen V2A-<br />
Schindelstiften von Hand in die Lattung<br />
genagelt.<br />
▴▴Die Ausführung der Kehlen war für die<br />
<strong>Dachdecker</strong> besonders anspruchsvoll<br />
Auf das Wetter achten<br />
Bei der Verlegung galt es, vor Beginn der eigentlichen<br />
<strong>Dachdecker</strong>arbeiten einen Blick<br />
auf die Hauptwetterrichtung zu werfen und<br />
die Deckung anschließend so zu planen,<br />
dass die Nuten dem Wetter abgewandt liegen.<br />
Doch das ist nur eine der vielen Besonderheiten,<br />
die es bei der Verarbeitung von<br />
Keil-Nut-Schindeln zu beachten gilt: Die<br />
Schindeln dürfen nicht zu stark zusammengepresst<br />
werden, sollen aber auch nicht zu<br />
locker sitzen. Weiterhin müssen die <strong>Dachdecker</strong><br />
auch mit Schindeln klarkommen,<br />
die nicht ganz parallel sind: Diese müssen<br />
dann so lange umgedreht und umpositioniert<br />
werden, bis der Anschluss passt. Diese<br />
Eigenschaft kam vor allem bei der Ausführung<br />
der Kehlen zum Tragen, die dadurch<br />
recht langwierig war.<br />
Die Keil-Nut-Schindel wird bei einer<br />
Länge von 50 cm auf einer Lattung<br />
mit 40 cm Lattabstand verlegt, sodass die<br />
Überdeckung lediglich 10 cm beträgt (zum<br />
Vergleich: 50 cm lange Standardschindeln<br />
werden auf dem Dach mit einem Lattabstand<br />
von 16 cm verlegt). „Früher haben<br />
die Leute im Erzgebirge ihre Schindeln im<br />
Winter selbst gefertigt. Daher repräsentieren<br />
die schwierig herzustellenden Keil-Nut-<br />
Schindeln auch die große Handwerkskunst<br />
dieser Region“, erklärt Harald Rapold, Geschäftsführer<br />
des Schindelherstellers Rapold<br />
GmbH, der die 25 000 Schindeln für<br />
den Frohnauer Hammer hergestellt hat.<br />
Nägel richtig setzen<br />
Ein wichtiger Aspekt bei der Verlegung von<br />
Keil-Nut-Schindeln ist die korrekte Nagelung:<br />
Die Schindeln werden am Kopf, wo<br />
sie nachher von der nächsten Schindelreihe<br />
überdeckt werden, mit jeweils einem Schindelstift<br />
befestigt. An der Unterkante wird<br />
hingegen nur jede fünfte Schindel vernagelt,<br />
damit das Holz arbeiten kann. Zudem<br />
werden die Nägel grundsätzlich per Hand<br />
eingeschlagen und nicht etwa mit Druckluft<br />
eingeschossen.<br />
Ein langlebiges Dach<br />
Nach den schlechten Erfahrungen aus den<br />
1990er-Jahren hatte sich der Bauherr gegen<br />
die regionaltypische Fichtenschindel entschieden<br />
und stattdessen auf das haltbarere<br />
Lärchenholz gesetzt. Das ist aber auch das<br />
Einzige, das an diesem herrlichen Dach<br />
nicht den historischen Vorgaben entspricht.<br />
Zudem waren mit Bauingenieur Günter<br />
Klaffenbach und Verleger Udo Gläser zwei<br />
ausgewiesene Fachleute mit der Sanierung<br />
betraut, weshalb das Dach des Frohnauer<br />
Hammers nun lange halten dürfte. ■<br />
STECKBRIEF<br />
Objekt/Standort:<br />
Frohnauer Hammer<br />
D-09456 Annaberg-Buchholz<br />
Bauherr:<br />
Große Kreisstadt Annaberg-Buchholz<br />
D-09456 Annaberg-Buchholz<br />
Planung:<br />
Günter Klaffenbach<br />
D-09526 Olbernhau<br />
Verlegearbeiten:<br />
Gläser Komplettbau GmbH<br />
D-09619 Sayda/Ortsteil Friedebach<br />
www.glaeser-komplettbau.de<br />
Produkt:<br />
Keil-Nut-Schindeln<br />
aus gespaltenem Lärchenholz<br />
Hersteller:<br />
Rapold GmbH<br />
D-83435 Bad Reichenhall<br />
www.schindelkatalog.com<br />
36 dachbau magazin 1-2 | 2014
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Thema des Monats
ZINKDACH<br />
Kleinkarierte Deckung<br />
Das Grand Hotel Kempinski High Tatra steht mitten<br />
im slowakischen Nationalnaturreservat – eine<br />
denkmalgeschützte Anlage mit Natursteinfassaden<br />
und einer Dachlandschaft aus Titanzink.<br />
Text: Frank Neumann | Fotos: Rheinzink
Thema des Monats<br />
Dächer unter Denkmalschutz<br />
▴▴Steil: Die Dächer der Türme wurden auch mit<br />
dem Kleinrautensystem gedeckt<br />
▴▴Durch und durch edel: Natursteinfassaden, Fachwerkelemente und die Dachlandschaft aus Titanzink<br />
prägen die historischen Gebäude des Grand Hotel Kempinski High Tatra<br />
Die Hohe Tatra ist der höchste<br />
Teil der Karpaten und gehört zu einem Drittel<br />
zu Polen und zu zwei Dritteln zur Slowakei.<br />
Die Gebirgskette steht als Nationalpark<br />
unter Schutz und ist ein von der UNESCO<br />
anerkanntes Biosphärenreservat. Auf slowakischer<br />
Seite liegen in 1351 m Höhe der<br />
kleine Ort Štrbské Pleso und der gleichnamige<br />
Gletschersee (Tschirmer See).<br />
Seit über 100 Jahren lockt das gesunde<br />
Hochgebirgsklima zahlreiche Hotel- und<br />
Kurgäste in diese traumhaft schöne Gegend.<br />
Für sie entstand am südlichen Ufer des Sees<br />
zwischen 1882 und 1923 ein Gebäudeensemble,<br />
das im Laufe der Zeit mehrfach<br />
umgebaut und erweitert wurde. Aufgrund<br />
der politischen Rahmenbedingungen verfiel<br />
die Anlage jedoch in der zweiten Hälfte des<br />
20. Jahrhunderts.<br />
Desolate Bausubstanz<br />
Anfang des 21. Jahrhunderts fiel die Entscheidung,<br />
in den historischen Gebäuden<br />
das Grand Hotel Kempinski High Tatra,<br />
das erste 5-Sterne-Hotel der Slowakei, zu<br />
etablieren – eine Herausforderung für alle<br />
Beteiligten, denn die Bausubstanz des Ensembles<br />
war in einem desolaten Zustand.<br />
Die Bauwerke stehen zudem auf einer Moräne,<br />
waren nicht unterkellert und hatten<br />
keinen Platz für Lager- und Technikräume.<br />
Erschwerend kam hinzu, dass die Gebäude<br />
unter Denkmalschutz stehen.<br />
Den Auftrag für die Planung erhielt der<br />
Münchner Architekt Peter Cerno <strong>vom</strong> Büro<br />
Cerno+Architekten. Die Basis seines Entwurfs<br />
bildete die Neuorganisation des Hotelablaufs.<br />
Herzstück dieser neuen Struktur<br />
ist ein unterirdischer, 250 m langer Gang,<br />
der die einzelnen Gebäude miteinander verbindet.<br />
Außerdem wurde das Ensemble –<br />
zur Schaffung der fehlenden Neben- und<br />
Betriebsräume – in großen Teilen unterkellert.<br />
Die dafür notwendigen Arbeiten im<br />
Erdreich stellten hohe Anforderungen an<br />
Planer und Handwerker: Zum einen mussten<br />
die Gebäude abgefangen werden, um<br />
Setzungen zu verhindern. Zum anderen erschwerte<br />
die Lage im Endmoränenbereich<br />
immer wieder die Grabungsarbeiten. „Bei<br />
der ohnehin schon schwierigen Arbeit stießen<br />
wir zum Beispiel auf riesige Gesteinsbrocken,<br />
die wir nicht abtransportieren<br />
konnten“, berichtet Peter Cerno.<br />
Neue Dachstühle<br />
Bei der Sanierung der Gebäude orientierte<br />
sich der Architekt an historischen Fotos und<br />
den noch vorhandenen Elementen. „Wir haben<br />
die Bausubstanz so weit wie eben möglich<br />
erhalten, saniert und in Abstimmung<br />
mit dem Denkmalschutz für die Anforderungen<br />
eines Hotels ergänzt“, erzählt der<br />
Architekt. Größtenteils nicht mehr tragfähig<br />
waren die vorhandenen Holztragwerke<br />
der Dachstühle. Sie wurden daher abgerissen<br />
und bei dem größeren Gebäude durch<br />
eine Stahl-/Holzkonstruktion ersetzt, während<br />
eines der beiden kleineren Bauwerke<br />
einen neuen Dachstuhl aus Holz erhielt. So<br />
war es möglich, auch die Dachgeschosse für<br />
den Hotelbetrieb zu erschließen.<br />
40 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
4000 m² Rautenplatten<br />
Anhand der historischen Fotos war davon<br />
auszugehen, dass die Gebäude ursprünglich<br />
mit rautenförmigen Platten aus Faserzement<br />
gedeckt waren. Diese Art der<br />
Dachdeckung sollte auch künftig wieder<br />
das Gebäudeensemble prägen, „doch wir<br />
wollten ein anderes Material. Ein Metall,<br />
das lange hält und eine eher matte Oberfläche<br />
aufweist“, erklärt Peter Cerno. Aus<br />
diesem Grund fiel die Wahl schließlich auf<br />
Titanzink von Rheinzink. Beim Grand Hotel<br />
Kempinski High Tatra kamen über einer<br />
8 mm hohen Strukturmatte, die auf der<br />
»Das Kleinrautensystem wurde bei den<br />
historischen Gebäuden diagonal verlegt.«<br />
Unterseite der Scharen für eine permanente<br />
Luftumschichtung sorgt, zwei Bedachungssysteme<br />
zum Einsatz: das Kleinrautensystem<br />
(4000 m²) und das Doppelstehfalzsystem<br />
(1000 m²). Bei beiden Ausführungen<br />
entschieden sich Architekt und Bauherr für<br />
die Oberflächenqualität prepatina blaugrau,<br />
die sehr gut mit dem Farbspiel der Berge<br />
und des Sees harmoniert.<br />
Steile Turmdächer<br />
Das Kleinrautensystem wurde auf den Dächern<br />
der historischen Gebäude diagonal<br />
verlegt, im Traufen-, Dachgrat- und Firstbereich<br />
jedoch horizontal. Um eine gute<br />
Regeneintragssicherheit und eine hohe Beständigkeit<br />
gegen Windsog sicherzustellen,<br />
sind die 400 × 400 mm großen Quadratrauten<br />
auf der unteren Seite mit Rückkantungen<br />
und auf der oberen Seite mit einer Kantung<br />
nach vorn versehen. Befestigt wurden<br />
sie beim Grand Hotel Kempinski High Tatra<br />
jeweils mit zwei Haften auf der Unterkonstruktion.<br />
Die Neigung der Dächer ist<br />
unterschiedlich: Bei den Häusern liegt sie<br />
zwischen 30 und 42 Grad, bei den Türmen<br />
beträgt sie hingegen 73 Grad. Dachflächen<br />
mit geringerer Neigung, wie beispielsweise<br />
auf den Rundgauben und den Pultdächern<br />
der Verbindungsbauwerke, sind mit dem<br />
Doppelstehfalzsystem gedeckt.<br />
Um die Dachdeckung zuverlässig zu entlüften,<br />
wurden in den Traufen- und Firstbereichen<br />
entsprechende Lüftungsspalte<br />
vorgesehen und mit<br />
den zum System gehörenden<br />
Rautenlochblechen<br />
abgedeckt.<br />
Regenwasser<br />
wird über halbrunde,<br />
frei vorgehängte Dachrinnen, Rinneneinhangstutzen<br />
und Sammelleitungen in<br />
den Regenwasserkanal abgeleitet.<br />
Schneeschutz<br />
Im Hochgebirge spielt der Schutz vor abrutschendem<br />
Schnee und vor Vereisung<br />
der Entwässerungsanlage eine wichtige<br />
Rolle. Aus diesem Grund wurden parallel<br />
zu den Traufen Schneefänger aus Edelstahl<br />
montiert, deren Formen sich an dem historischen<br />
Schneefangsystem orientieren.<br />
Zusammen mit punktweise montierten<br />
Schneefängern schützen sie Personen und<br />
das Entwässerungssystem bei Tauwetter<br />
zuverlässig vor abrutschendem Schnee. Für<br />
zusätzliche Sicherheit der Dachrinnen zwischen<br />
den Rinnenhaltern sorgt eine durchlaufende<br />
Betonbewehrung, die in die Außenwülste<br />
eingelegt wurde.<br />
Sechs Jahre Arbeit<br />
Sechs Jahre dauerten Planung, Rekonstruktion<br />
und Anbau des Grand Hotel Kempinski<br />
High Tatra. Das Luxushotel erhielt im Zuge<br />
der Neuorganisation einen neuen Haupteingang,<br />
der in eine aufwendig restaurierte<br />
Lobby führt. Jedes der 98 Hotelzimmer erhielt<br />
ein eigenes Design. Die gesamte Außenfassade<br />
wurde vollständig saniert sowie<br />
detail- und farbgetreu nachgebildet. ■<br />
STECKBRIEF<br />
Objekt/Standort:<br />
Grand Hotel Kempinski High Tatra<br />
SK-05985 Štrbské Pleso<br />
Bauherr:<br />
Kúpele Štrbské Pleso, a.s.<br />
SK-05985 Štrbské Pleso<br />
Architekt:<br />
Cerno+Architekten<br />
D-81377 München<br />
Klempnerarbeiten:<br />
Trymont, spol. s.r.o.<br />
SK-05931 Lučivná und<br />
Tulis Strechy<br />
SK-05311 Smižany<br />
Produkte:<br />
Kleinrautensystem und Doppelstehfalzsystem<br />
in der Oberflächenqualität<br />
prepatina blaugrau<br />
Hersteller:<br />
Rheinzink GmbH & Co. KG<br />
www.rheinzink.de<br />
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dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
41
Thema des Monats<br />
▴▴Originalgetreu: Die filigran strukturierte Oberfläche und der Segmentschnitt der neuen Biberschwanzziegel entsprechen dem historischen Vorbild<br />
STEILDACH<br />
Ein Haus zieht um<br />
In Neugersdorf wurde ein Umgebindehaus abgebaut und<br />
in 180 km Entfernung wieder zusammengesetzt. Für<br />
die neue Deckung des Dachs verwendeten die Handwerker<br />
Biberschwanzziegel mit Segmentschnitt.<br />
Text: Horst Pavel | Fotos: Braas<br />
42 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
Das Umgebindehaus ist ein<br />
Bautyp, der vor allem im Dreiländereck von<br />
Deutschland, Polen und Tschechien von der<br />
Oberlausitz und Sächsischen Schweiz bis<br />
nach Niederschlesien und Nordböhmen zu<br />
finden ist. Diese Region wird deshalb auch<br />
als Umgebindeland bezeichnet. Experten<br />
schätzen, dass es grenzübergreifend noch<br />
etwa 19 000 Umgebindehäuser gibt – viele<br />
stehen unter Denkmalschutz.<br />
Das Umgebindehaus in Neugersdorf<br />
stand schon über 15 Jahre leer, als sich der<br />
Bauherr während eines Urlaubs in der Lausitz<br />
in das Gebäude verliebte und in Abstimmung<br />
mit der Denkmalpflege auch die<br />
Zustimmung für eine Translozierung – das<br />
bedeutet einen fachgerechten Rückbau und<br />
den anschließenden Wiederaufbau an einem<br />
anderen Ort – erhielt.<br />
Zerlegt und abtransportiert<br />
Das Haus wurde 1887/88 gebaut und zählt<br />
somit zu den jüngeren Vertretern der Oberlausitzer<br />
Volksbauweise. Am 29. Januar<br />
1887 hatte Friedrich Wilhelm Gabriel seinen<br />
Genehmigungsantrag zum Neubau eines<br />
Wohnhauses bei der Königlichen Amtshauptmannschaft<br />
in Löbau eingereicht und<br />
im April die Baugenehmigung erhalten. Bereits<br />
im Oktober 1887 konnte die Errichtung<br />
des Neubaus mit zwei Blockstuben gemeldet<br />
werden. Die hohen Räume im Erd- und<br />
Obergeschoss zeigen, dass das Gebäude als<br />
reines Wohnhaus geplant wurde.<br />
Für den heutigen Bauherrn erleichterte<br />
dies seine Entscheidung zur Umsetzung<br />
des Hauses nach Buckow in die Märkische<br />
Schweiz. In zahlreichen Gesprächen mit der<br />
Denkmalpflege klärten Architekt und Bauherr<br />
sämtliche geplanten Arbeiten. In einem<br />
Gutachten war zuvor die Bausubstanz umfangreich<br />
beschrieben worden; dabei hatte<br />
sich gezeigt, dass das Gebäude nicht in einem<br />
guten, wohl aber ordentlichen Zustand<br />
war, der die Erhaltung wesentlicher Teile an<br />
einem neuen Standort zuließ.<br />
Für die Ausführung der Dacharbeiten<br />
war <strong>Dachdecker</strong>meister Graßhoff aus Seehausen<br />
schon frühzeitig in die Planung eingebunden.<br />
Da bereits eine Dachfläche des<br />
Satteldachs in den 1980er-Jahren mit Reformpfannen<br />
umgedeckt wurde, galt auch<br />
▴▴Wieder aufgebaut: das Umgebindehaus an seinem neuen Standort im 180 km entfernten Buckow<br />
die andere Dachflächenseite, die mit alten<br />
Segmentschnittbibern gedeckt war, als nicht<br />
mehr erhaltungswürdig und wurde ebenfalls<br />
erneuert. Der Bauherr höchstpersönlich<br />
zerlegte das Gebäude nach einer Bauaufnahme<br />
in seine Einzelteile, markierte<br />
jedes Teil und transportiert das „Hauspuzzle“<br />
an seinen neuen Standort.<br />
UMGEBINDEHÄUSER<br />
Neu aufgebaut<br />
Der Neuaufbau in Buckow am Scharmützelsee<br />
begann mit der Erstellung einer Bodenplatte<br />
auf Streifenfundamenten. Im Randbereich<br />
sorgt eine Reihe Schaumglasdämmung<br />
für moderne bauphysikalische Verhältnisse<br />
ohne Wärmebrücken. Die Schaumglasdämmung<br />
ist diffusionsdicht und über die<br />
Fläche extrem druckbelastbar und wird für<br />
die Ausführung von Sanierungsarbeiten an<br />
Umgebindehäusern empfohlen.<br />
Auf dieser Schicht konnte der abgetragene<br />
Granitsockel im Mörtelbett verlegt<br />
und ausgerichtet werden. Die häufigsten<br />
Schäden an Umgebindehäusern entstehen<br />
durch Feuchtigkeit im Sockelbereich an<br />
den Blockbohlen und den stehenden Stüt-<br />
»Das Umgebindehaus ist eine der eigenwilligsten und bezauberndsten Erscheinungen der<br />
Volksarchitektur«, schreibt Frank Delitz in dem Buch »Umgebinde im Überblick« nicht<br />
ohne Bewunderung. Umgebindehäuser gehören als Typus zum mitteldeutschen Wohnstallhaus:<br />
Die Gebäude werden meist traufseitig erschlossen und sind in der Regel in drei<br />
Bereiche – Wohn-, Flur- und Stallzone – aufgeteilt.<br />
Als Umgebinde wird das vor die Block- oder Bohlenstube gestellte Stützgerüst aus Ständern,<br />
Rähm, Spannriegeln sowie Kopfbändern oder Knaggen verstanden, das die Lasten<br />
der oberen Geschosse trägt. In waldreichen Regionen wurden die Wohnstuben komplett aus<br />
Holz errichtet und bildeten eine Art Holzkasten, der als »Blockstube« bezeichnet wird.<br />
Ständer und untere Bohlenreihe liegen in der Regel auf einem Sockel aus Hartstein, wie<br />
beispielsweise Granit. Die Obergeschosse wurden hingegen meist als Fachwerk ausgeführt<br />
und zeigen konstruktive Ähnlichkeiten zur fränkischen Tragkonstruktion.<br />
Das Umgebindehaus ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt und entwickelte sich bis ins<br />
20. Jahrhundert weiter. Wurden in früheren Zeiten Strohdächer und später Lehmschindeldeckungen<br />
oder Holzschindeln eingesetzt, so setzten die damaligen Brandkassen seit<br />
dem 18. Jahrhundert harte Bedachungen durch, die häufig mit Biberschwanzziegeln ausgeführt<br />
wurden.<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
43
Thema des Monats<br />
Dächer unter Denkmalschutz<br />
▴▴Am Gaubengrat sperren die Biber dank des Einsatzes der Querwölber weniger als üblich<br />
▴▴Die Blitzschutzstangen sind Rekonstruktionen<br />
zen. Als vorbeugende horizontale Abdichtungsmaßnahme<br />
gegen das „Ansaugen“<br />
von Feuchtigkeit in den Ständerfuß wurde<br />
hier jeweils eine Bleiplatte unterlegt. Die<br />
beschädigten Blockbohlen wurden ergänzt<br />
und später – wie die ergänzten Ständerfüße<br />
– farblich angepasst.<br />
Auch der Dachstuhl, ein Kehlbalkendach<br />
mit liegendem Stuhl, Kopfstreben und diagonal<br />
eingeklinkten Windstreben, wurde<br />
wieder aufgebaut. Im Auflagebereich haben<br />
die Handwerker neue Stuhlschwellen eingesetzt<br />
sowie einige zerstörte Sparren ergänzt.<br />
Die Sparren wurden eingeklinkt und mit<br />
Laschen gesichert. Auch die Binderbalken<br />
wurden neu eingesetzt, um die diffizile Statik<br />
des alten Rahmens zu ertüchtigen.<br />
Um den Wärmeschutz des Gebäudes<br />
auf die Anforderungen der EnEV zu verbessern,<br />
erhielt das Dach eine 80 mm dicke<br />
Aufsparrendämmung sowie eine ergänzende<br />
Zwischensparrendämmung.<br />
Fassade aus Schiefer<br />
Die wärmegedämmte, hinterlüftete Fachwerkfassade<br />
erhielt nach historischem Vorbild<br />
eine Schieferbekleidung, die mit kleinen<br />
Spitzwinkelschablonen auf Schalung<br />
gedeckt wurde. So sind auch die empfindlichen<br />
Lehmgefache der wärmegedämmten<br />
Fachwerkfassade abgedeckt. Teilweise<br />
konnten auf einer Hausseite sogar die originalen<br />
Schieferplatten wiederverwendet<br />
werden. Die als Muster eingestreuten hellgrauen<br />
Schieferplatten ließen sich allerdings<br />
auch hier nicht mehr einsetzen und wurden<br />
durch grünen Schiefer ersetzt.<br />
Anläufer und Querwölber<br />
<strong>Dachdecker</strong>meister Graßhoff hat die Dacharbeiten<br />
<strong>vom</strong> Abbruch durch den Bauherrn<br />
bis zur Neudeckung begleitet. Als Dachdeckung<br />
wählten Bauherr und <strong>Dachdecker</strong> in<br />
Abstimmung mit der Denkmalbehörde den<br />
Opal Berliner Biber 15,5/38 von Braas in geflammter<br />
Oberfläche. Die filigran strukturierte<br />
Oberfläche und der Segmentschnitt<br />
dieser Biber ergibt ein vertikal betontes<br />
Deckbild und entspricht dem historischen<br />
Vorbild. Die Verlegung wurde in Doppeldeckung<br />
ausgeführt.<br />
▴▴Bleibleche sorgen dafür, dass die Ständer keine Feuchtigkeit ansaugen<br />
▴▴Das Kehlbalkendach des Umgebindehauses erhielt neue Stuhlschwellen<br />
44 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
Ȇber dem Grat am Gaubenanfall kamen<br />
sogenannte Querwölber zum Einsatz.«<br />
Die große Hechtgaube ist eine Kombination<br />
aus Fledermausgaube und Schleppgaube,<br />
die sich durch einen leicht überhöhten<br />
Scheitel auszeichnet. Die Übergänge von<br />
den Wangen zu den ebenen Flächen sind<br />
stark geknickt. Besonders die Einbindung<br />
der Gaubenkehlen als durchlaufende Reihe<br />
war eine besondere Herausforderung für die<br />
<strong>Dachdecker</strong>, da die Übergänge nach historischem<br />
Vorbild ausgeführt werden sollten.<br />
Auch die Einbindung der Biberreihe am<br />
Scheitelpunkt der Gaube in das Firstgebinde<br />
gestaltete sich recht kompliziert.<br />
Da die Biberreihen der Hauptdachfläche<br />
über die Kehle und die Gaubenscheitelfläche<br />
durchlaufen, ergibt sich auch deren<br />
unterschiedliche Aufteilung. Aufgesetzte<br />
Keile sorgen für eine bessere Ausrundung<br />
der Kehle. Im Kehlbereich wurde die Traufschicht<br />
der Gaube als Kronenschicht eingebunden.<br />
Dabei achtete <strong>Dachdecker</strong>meister<br />
Graßhoff darauf, dass beim Ansatz der<br />
Traufschicht der erste Biber genau Fuge<br />
auf Fuge über dem letzten Biber der Deckschicht<br />
der Hauptdachfläche liegt.<br />
Mit Formziegeln aus dem Herstellerprogramm<br />
wurden rechte und linke Anläufer<br />
an den Kehlen als Unterläufer mit eingedeckt.<br />
So konnte<br />
der Beginn des<br />
Schwungs innerhalb<br />
der Hechtgaube im<br />
Bereich der Kehlschiftung<br />
nahezu<br />
sperrungsfrei ausgeführt werden. Über den<br />
Grat am Gaubenanfall setzte <strong>Dachdecker</strong>meister<br />
Graßhoff sogenannte Querwölber<br />
ein, um das traditionelle Sperren am Übergang<br />
zu reduzieren.<br />
Sturm- und Blitzschutz<br />
Auf der Gaubenfläche haben die <strong>Dachdecker</strong><br />
die Biberschwanzziegel einzeln verschraubt,<br />
während die Sturmsicherheit in<br />
der Hauptdachfläche mit der Befestigung<br />
nach einem Klammerplan sichergestellt<br />
wurde. Auf dem First wurden Blitzschutzstangen<br />
als Sonderanfertigung nach historischen<br />
Unterlagen aufgesetzt, ohne dabei die<br />
Aufsparrendämmung zu durchbohren. ■<br />
STECKBRIEF<br />
Objekt/Standort:<br />
Umgebindehaus | D-15377 Buckow<br />
Dach- und Fassadenarbeiten:<br />
<strong>Dachdecker</strong>meister Michael Graßhoff<br />
D-39365 Seehausen<br />
Produkte:<br />
Opal Berliner Biber 15,5/38, rot geflammt<br />
hell, Anläufer und Querwölber<br />
Hersteller:<br />
Monier Braas GmbH<br />
www.braas.de<br />
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Thema des Monats<br />
Dächer unter Denkmalschutz<br />
FLÜSSIGABDICHTUNG<br />
Eine Haube für die Haube<br />
Die Abdichtung der Windmühle in Burgdorf war undicht<br />
geworden. Der <strong>Dachdecker</strong> entschied sich für eine<br />
Sanierung mit Flüssigkunststoff, sodass die alte Bitumenlage<br />
erhalten und überarbeitet werden konnte.<br />
Text: Jan Wittemöller | Fotos: Triflex<br />
Mit der Kraft des Windes<br />
wurde in der Mühle Burgdorf nahe Salzgitter<br />
früher Getreide gemahlen. Zukünftig<br />
soll das alte Backsteingebäude als Wohnung<br />
dienen. Damit die Bewohner vor Feuchtigkeit<br />
geschützt sind, haben die Mitarbeiter<br />
der Holl Flachdachbau GmbH & Co. KG<br />
das Dach mit Flüssigkunststoff abgedichtet.<br />
Wie eine zweite Haut schmiegt sich das<br />
Abdichtungssystem an die Rundungen der<br />
Mühlenhaube und bindet alle Details sowie<br />
eine Rinne nahtlos in die Fläche ein.<br />
▴▴Die ehemalige Getreidemühle in Burgdorf wird in Zukunft eine hochwertige Wohnung beherbergen<br />
Hohe Anforderungen<br />
Zwischen Äckern und Feldern drehten sich<br />
60 Jahre lang die Flügel der Burgdorfer<br />
Mühle. Mit einer Höhe von 15 m zieht sie<br />
schon von Weitem die Blicke auf sich. Verarbeitete<br />
hier früher ein Müller das Getreide<br />
zu Mehl, so soll das historische Backsteingebäude<br />
nun eine außergewöhnliche Wohnung<br />
auf mehreren Ebenen beherbergen.<br />
Damit die künftigen Bewohner ihr neues<br />
Zuhause sorgenfrei genießen können, sollte<br />
im Rahmen der Sanierung der Mühle auch<br />
die 100 m² große Haube dauerhaft instand<br />
gesetzt werden. Durch die exponierte Lage<br />
der Mühle hatten die Witterung und vor<br />
allem der extreme Druck des Windes ihre<br />
Spuren hinterlassen, sodass die Haube den<br />
starken Belastungen nicht mehr gewachsen<br />
war – die alten Bitumenbahnen waren<br />
porös geworden und hatten sich teilweise<br />
schon <strong>vom</strong> Untergrund gelöst. Das Ziel war<br />
es nun, die Haube der alten Windmühle<br />
langzeitsicher abzudichten.<br />
46 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Damit das alte Backsteingebäude vor<br />
Feuchtigkeit geschützt ist, wurde die Haube mit<br />
grauem Flüssigkunststoff saniert<br />
▴▴Mit der Flüssigabdichtung konnten die<br />
<strong>Dachdecker</strong> auch die zahlreichen Details der<br />
Mühlenhaube sicher abdichten<br />
▴▴Das Abdichtungssystem ließ sich auch<br />
auf geneigten Flächen aufbringen und passt sich<br />
der Form der Mühlenhaube perfekt an<br />
Der bestehende Untergrund sollte dabei<br />
jedoch erhalten bleiben, sodass eine Lösung<br />
gefragt war, die auf Bitumen haftet und<br />
gleichzeitig nahtlos abdichtet. Aufgrund<br />
der exponierten Lage der Windmühle war<br />
außerdem eine Abdichtung erforderlich,<br />
die sowohl dem Wetter als auch der UV-<br />
Strahlung dauerhaft standhält. Spezielle<br />
Anforderungen stellte zudem die Form des<br />
Dachs: Die komplizierten Rundungen der<br />
Haube verlangten ein System, das auch auf<br />
geneigten Flächen eingesetzt werden kann.<br />
Komplizierte Details wie Kehlen und Grate<br />
sowie Fenster, eine Rinne und ein Dachwandanschluss<br />
mussten in die Abdichtung<br />
integriert werden. Um den ursprünglichen<br />
Charakter der Mühle zu bewahren, war<br />
schließlich ein Material in dunkler Farbe<br />
gefordert, das in etwa der Optik eines Schieferdachs<br />
entsprechen sollte.<br />
Für Wind und Wetter gerüstet<br />
All diese Anforderungen erfüllt das Abdichtungssystem<br />
ProDetail von Triflex. „Die Sanierung<br />
war nur mit einer Flüssigabdichtung<br />
möglich, die sich der besonderen Dachform<br />
mit ihren Rundungen und den komplizierten<br />
Details anpassen kann“, begründet<br />
Wolfgang Lüdicke, Niederlassungsleiter des<br />
ausführenden Betriebs Holl Flachdachbau,<br />
die Systemwahl. Die Flüssigabdichtung ist<br />
witterungsstabil und hält starken Belastungen<br />
dauerhaft stand. Das diffusionsoffene<br />
Polymethylmethacrylatharz (PMMA) haftet<br />
auf fast allen Untergründen und lässt sich<br />
sogar auf senkrechten Flächen ohne Abgleiten<br />
applizieren. Durch den Haftverbund<br />
mit dem Untergrund kann Regenwasser die<br />
Abdichtung nicht unterlaufen. Anschlüsse<br />
und Details werden homogen abgedichtet.<br />
Das Abdichtungssystem ist nach 30 Minuten<br />
regenfest und bereits nach 45 Minuten<br />
begehbar. Dadurch ist eine abschnittsweise<br />
Verarbeitung auch bei wechselhaftem Wetter<br />
möglich.<br />
Schritt für Schritt saniert<br />
Bevor die <strong>Dachdecker</strong> den Flüssigkunststoff<br />
aufbrachten, befestigten sie die alte Abdichtung<br />
überall dort, wo sie sich <strong>vom</strong> Untergrund<br />
gelöst hatte. Auf einer Grundierung<br />
trugen die Handwerker anschließend die<br />
vollflächig vliesarmierte Flüssigabdichtung<br />
auf. Dank der schnellen Aushärtungszeit<br />
konnte das Dach der Mühle in nur zwei<br />
Wochen komplett saniert werden. ■<br />
STECKBRIEF<br />
Objekt/Standort:<br />
Windmühle<br />
D-38272 Burgdorf<br />
<strong>Dachdecker</strong>arbeiten:<br />
Holl Flachdachbau GmbH & Co. KG<br />
D-38229 Salzgitter<br />
www.hollflachdachbau.de<br />
Produkt:<br />
Abdichtungssystem ProDetail<br />
Hersteller:<br />
Triflex GmbH & Co. KG<br />
www.triflex.de<br />
Halle 9 | Stand 9.413<br />
<br />
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<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
47
Thema des Monats
www.dachbaumagazin.de<br />
WINDSOGSICHERUNG<br />
Sicherheit hoch 17 000<br />
Im Herbst 2013 wurde das 1000 m² große Satteldach<br />
des Münsteraner Rathauses neu gedeckt. Dabei<br />
kamen 17 000 rote Hohlziegel zum Einsatz, die mit ebenso<br />
vielen Sturmklammern gesichert wurden.<br />
Text: Hans Jürgen Krolkiewicz | Fotos: FOS und Presseamt Stadt Münster<br />
Im Oktober 2013 begannen die <strong>Dachdecker</strong><br />
mit der Sanierung des mächtigen<br />
Satteldachs am Rathaus im westfälischen<br />
Münster – ein Wahrzeichen der Stadt am<br />
Prinzipalmarkt. Bis zum Aufbau des Weihnachtsmarktes<br />
am 11. November mussten<br />
alle Sanierungsarbeiten fertig und das Gerüst<br />
abgebaut sein, weshalb die Neudeckung<br />
der mehr als 1000 m² großen Dachfläche in<br />
nur sechs Wochen erledigt sein musste.<br />
Das imposante Gebäude mit seinem<br />
Stufengiebel stammt ursprünglich aus<br />
dem 12. Jahrhundert und bildet den Mittelpunkt<br />
des unter Denkmalschutz stehenden<br />
Altstadtkerns. Bis zur Zerstörung<br />
des ursprünglichen Bauwerks im Zweiten<br />
Weltkrieg und dem Wiederaufbau galt es<br />
als eines der bedeutendsten Baudenkmäler<br />
sowie einer der schönsten Profanbauten<br />
der Gotik. Aufgrund der Dachdimension –<br />
24 m Firsthöhe bei 53 Grad Dachneigung<br />
und 38 m Trauflänge – waren rund 10 km<br />
Dachlatten notwendig. Die neue Deckung<br />
besteht aus 17 000 roten Hohlziegeln, die<br />
wiederum mit 17 000 Sturmklammern von<br />
FOS gegen Windsog gesichert wurden.<br />
Ein Haus mit Geschichte<br />
Das heutige Rathausgebäude am Prinzipalmarkt<br />
in seiner überwiegend gotischen<br />
Form entstand durch zahlreiche Umbauten<br />
und Erweiterungen. Das erste Gebäude<br />
um 1170 war ein Fachwerkhaus, das 1250<br />
durch ein massives Gebäude ersetzt wurde.<br />
Um 1577 wurde das Dach des hinteren<br />
Gebäudeteils über der Ratskammer und<br />
▴▴Auf dem 1000 m² großen Dach des Münsteraner Rathauses wurden 17 000 rote Hohlziegel verlegt<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
49
Thema des Monats<br />
Dächer unter Denkmalschutz<br />
▴▴Meter machen: Bei der Sanierung des mächtigen Satteldachs haben die Handwerker über 10 km Dachlatten zugeschnitten und montiert<br />
der darüber liegenden Rüstkammer umgebaut.<br />
Das ursprüngliche Satteldach in Nord-<br />
Süd-Richtung wurde dabei abgetragen und<br />
durch ein neues Giebeldach in Ost-West-<br />
Richtung ersetzt.<br />
Berühmtheit erlangte das Rathaus am<br />
Prinzipalmarkt während des „Westfälischen<br />
Friedenskongresses“ zwischen 1643<br />
und 1648, der den Dreißigjährigen Krieg in<br />
Europa beendete. Die 150 angereisten Gesandten<br />
wurden in der Münsteraner Ratskammer<br />
mit einem Schluck aus einem Pokal<br />
– dem Goldenen Hahn – begrüßt. So<br />
erhielt die Ratskammer die heutige Bezeichnung<br />
„Friedenssaal“.<br />
Im Zweiten Weltkrieg, am 28. Oktober<br />
1944, wurde das Rathaus von Bomben getroffen<br />
und brannte vollständig aus. Erst<br />
1950 begann der umfassende Wiederaufbau,<br />
wobei die Bauweise dem Nachkriegsstandard<br />
entsprach: Mauerwerkswände und<br />
Betonträger, optisch mit dünnen Sandsteinplatten<br />
bekleidet. Nur der Giebel besteht<br />
aus echtem Baumberger Sandstein. Manche<br />
Historiker sprechen deshalb von einem<br />
Neubau – die Münsteraner sind trotzdem<br />
stolz auf ihr neuzeitliches und zugleich auch<br />
„historisches“ Rathaus.<br />
Fit für die Zukunft<br />
Im Herbst 2013 galt es, das Satteldach den<br />
neuen bautechnischen Anforderungen anzupassen<br />
und die alten Dachziegel von 1958<br />
durch neue Hohlziegel von Meyer-Holsen<br />
mit Langschnitt und Befestigungsnase zu<br />
ersetzen. Die alte Deckung war entspre-<br />
<br />
<br />
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BAUARTIKEL . FEUERVERZINKUNG<br />
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50 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Jeder der 17 000 Hohlziegel wurde mit einer Sturmklammer gesichert<br />
▴▴In der Fläche kam die Sturmklammer 428 b 02 zum Einsatz<br />
chend dem damaligen Stand der Technik<br />
gegen Schnee- und Wassereintrieb vermörtelt<br />
worden. Zudem fehlte eine Unterspannbahn<br />
– einer der Gründe, warum die Feuchtigkeit<br />
im Gebäude aufgrund der hölzernen<br />
Zwischendecken oft einen Fehlalarm der<br />
Rauchmelder auslösen konnte.<br />
Der große, dreigeschossige Dachstuhl<br />
des Dachraums mit der stattlichen Raumhöhe<br />
von 14 m wurde statisch überprüft.<br />
Dabei zeigte sich, dass die Nachkriegskonstruktion<br />
von 1958 in einem guten Zustand<br />
war und das tragende Gebälk nicht ersetzt<br />
werden musste.<br />
Der Dachraum wird in Teilbereichen genutzt<br />
und musste deshalb gemäß EnEV eine<br />
Dämmung der obersten Geschossdecke<br />
über der Rüstkammer und dem Friedenssaal<br />
erhalten. Zudem wurde die gesamte<br />
Dachfläche mit einer Unterdeckbahn windund<br />
regendicht ausgeführt.<br />
Windsogberechnung nach Maß<br />
Die notwendige Windsogberechnung für<br />
das Rathausdach erstellten die Sturmklammer-Experten<br />
von FOS als Einzelfallberechnung<br />
nach folgenden Angaben:<br />
Windzone 2, Binnenland, Firsthöhe 24 m,<br />
Traufhöhe 12 m, Dachneigung Satteldach<br />
53 Grad, Unterspannung ohne durchströmungshemmende<br />
Schicht. Das Ergebnis<br />
dieser Berechnung machte in den Randbereichen<br />
eine Sicherung jedes Hohlziegels auf<br />
der Lattung mit der Sturmklammer 453 011<br />
und in der Fläche mit der Sturmklammer<br />
428 b 02 erforderlich.<br />
Die Einzelfallberechnung nach der Fachregel<br />
des ZVDH gilt grundsätzlich nur für<br />
die <strong>vom</strong> Auftraggeber genannte Kombination<br />
aus Dachpfannen, Lattung und Sturmklammer.<br />
Ändern sich Einzelteile oder die<br />
Ausführung, muss unbedingt eine neue Berechnung<br />
durchgeführt werden. ■<br />
STECKBRIEF<br />
Objekt/Standort:<br />
Altes Rathaus Münster<br />
D-48143 Münster<br />
Bauherr:<br />
Stadt Münster / Amt für<br />
Immobilienmanagement<br />
D-48143 Münster<br />
<strong>Dachdecker</strong>arbeiten:<br />
<strong>Dachdecker</strong>meister Hans Neumann<br />
D-48153 Münster<br />
www.neumann-dach.de<br />
Produkte:<br />
Sturmklammer 453 011 und<br />
Sturmklammer 428 b 02<br />
Hersteller:<br />
Friedrich Ossenberg-Schule<br />
GmbH + Co KG | www.fos.de<br />
Halle 6 | Stand 6.109<br />
WIDOCRYL-Detail<br />
Die norddeutsche Dichtung<br />
Flüssigkunststoffe für die Bauwerksabdichtung<br />
Fugendichtung<br />
Flachdach<br />
Balkon<br />
Terrasse<br />
Laubengang<br />
Parkdeck<br />
Detail-Anschlüsse<br />
WIDOPAN Produkte GmbH<br />
Tel. +49 4144 69821-0<br />
kontakt@widopan.de<br />
www.widopan.de<br />
Sie finden uns<br />
in Halle 9<br />
Stand 9.202<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
51
Management<br />
MESSEBESUCHE<br />
Erst planen, dann schauen<br />
Sind Messebesuche für Handwerker sinnvoll? Ja, wenn<br />
sie zuvor geplant werden: Wer seine Ziele absteckt<br />
und sie auch im Messetrubel nicht aus den Augen verliert,<br />
hat Zeit und Geld fast immer gut investiert.<br />
Text: Rolf Leicher | Fotos: GHM Gesellschaft für Handwerksmessen<br />
Der Besuch einer Messe wie der<br />
Dach + Holz International in Köln (18. bis<br />
21. Februar 2014) bietet Ihnen die Chance,<br />
sich über Neuigkeiten und aktuelle Trends<br />
in der Dachbaubranche zu informieren. Als<br />
Besucher treffen Sie auf der Messe Lieferanten<br />
und bekommen Personen zu Gesicht,<br />
die Sie bisher vielleicht nur <strong>vom</strong> Telefon<br />
kennen – der persönliche Kontakt auf der<br />
Messe kann eine solche Beziehung vertiefen<br />
und führt auch meist zu einer größeren<br />
Verbindlichkeit.<br />
Als Messebesucher möchten Sie außerdem<br />
neue Informationen mit nach Hause<br />
nehmen, deshalb ist die Messevorbereitung<br />
enorm wichtig: In der Euphorie der Messeatmosphäre<br />
besteht nämlich die Gefahr,<br />
das Ziel – beispielsweise neue Kontakte<br />
zu knüpfen – aus den Augen zu verlieren.<br />
Und da ein Messebesuch Ihre Zeit und Ihr<br />
Geld kostet, darf als Fazit der Reise keinesfalls<br />
der alte Spruch „Außer Spesen nichts<br />
gewesen“ stehen. Deshalb sollten die Ziele<br />
eines Messebesuchs im Vorfeld exakt festgelegt<br />
werden und könnten dann zum Beispiel<br />
so aussehen:<br />
■■<br />
Branchenentwicklungen kennenlernen<br />
■■<br />
neue Trends erfahren<br />
■■<br />
Anregungen aus anderen Gewerken –<br />
zum Beispiel dem Holzbau – erhalten<br />
■■<br />
Besprechung der Zusammenarbeit mit<br />
Stammlieferanten<br />
■■<br />
Aufträge vergeben oder planen<br />
■■<br />
Kontakte knüpfen oder vertiefen<br />
■■<br />
neue Lieferanten kontaktieren<br />
▴▴Nehmen Sie sich Zeit: Ein professionelles Messegespräch dauert mindestens 30 Minuten<br />
52 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
Wer nach einer Messe nach Hause kommt<br />
und nichts Verwertbares für seine Firma<br />
dabeihat, für den sind zukünftige Messebesuche<br />
zumindest fragwürdig. Ein entsprechend<br />
geschärftes Bewusstsein gehört also<br />
unbedingt auch zur inneren Vorbereitung<br />
auf den Messebesuch. In Zeiten allgemeiner<br />
Kosteneinsparungen wird häufig auch der<br />
Messebesuch gestrichen. Aber spart man<br />
hier nicht am falschen Ende? Ein Messebesuch<br />
kann nicht durch Telefongespräche<br />
ersetzt werden, da die Fachmessen in der<br />
Regel einen sehr guten Überblick über die<br />
gesamte Branche ermöglichen.<br />
Fahrt und Übernachtung planen<br />
Sorgen Sie rechtzeitig für Ihre Hotelreservierung.<br />
Im Internet finden Sie Adressen,<br />
aber die Übernachtung während der Messezeit<br />
ist mitunter überall deutlich teurer. Etwas<br />
außerhalb sind die Übernachtungskosten<br />
zwar günstiger, dafür muss man aber die<br />
Fahrtzeiten zum Messegelände berücksichtigen.<br />
Buchen Sie am besten langfristig – je<br />
früher, desto besser.<br />
Bei der Fahrt mit dem Zug zum Messeort<br />
ist eine Platzreservierung sinnvoll, da zu<br />
Messezeiten die Züge oft überfüllt sind. In<br />
der Messestadt angekommen, empfehlen<br />
sich öffentliche Verkehrsmittel: Sie entsprechen<br />
vielleicht nicht immer den Erwartungen<br />
an den Komfort, aber U- und S-Bahnen<br />
sind einfach konkurrenzlos schnell.<br />
CHECKLISTE FÜR DEN MESSEBESUCH<br />
Beantworten Sie folgende Fragen mit »Ja« oder »Nein«:<br />
■■<br />
Planen Sie vor allem Besuche bei Neulieferanten? Informieren Sie sich schon vor der<br />
Messe per Internet über neue Kontakte?<br />
■■<br />
Erstellen Sie vor der Messe eine Prioritätenliste: Muss-, Kann- und Soll-Gespräche?<br />
■■<br />
Bevorzugen Sie den Kontakt mit Entscheidungsträgern?<br />
■■<br />
Nehmen Sie eine Begleitperson mit?<br />
■■<br />
Haben Sie genügend Visitenkarten dabei?<br />
■■<br />
Haben Sie den Messebesuch langfristig geplant?<br />
■■<br />
Machen Sie Gesprächsprotokolle?<br />
■■<br />
Lassen Sie sich nur auf Kurzpräsentationen ein, um zwar einen ersten Überblick<br />
zu bekommen, aber keine Zeit zu verschwenden?<br />
Auswertung: Je mehr Fragen Sie mit »Ja« beantwortet haben, desto besser.<br />
Messevorbereitung<br />
Feste Terminvereinbarungen mit Ausstellern<br />
haben sich in der Praxis leider nicht<br />
bewährt – damit kommt schnell Hektik<br />
auf, wenn man sich abhetzen muss, um die<br />
nächste Verabredung einzuhalten. Absprachen<br />
sind aber trotzdem günstig, sofern sie<br />
nicht an einen Termin gebunden sind. Wer<br />
neue Hersteller im Hallenplan findet, kann<br />
sich online über den Aussteller informieren.<br />
Das „Muss-Programm“ eines Handwerkers<br />
bezieht sich auf die Aussteller, die er unbedingt<br />
besuchen muss. Das „Kann-Programm“<br />
umfasst Ausstellerbesuche,<br />
auf die man zur<br />
Not auch verzichten kann.<br />
Das „Soll-Programm“ liegt<br />
zwischen Muss und Kann.<br />
Werfen Sie nicht achtlos<br />
die Messeeinladungen weg, die Sie im Vorfeld<br />
von den Ausstellern erhalten haben.<br />
Nehmen Sie außerdem Ihren Laptop mit,<br />
dort haben Sie die Daten gespeichert, die<br />
Sie während des Messegesprächs brauchen.<br />
Nehmen Sie sich nicht zu viele Treffen pro<br />
Tag vor – manche Messestände sind sehr<br />
voll, und man muss Geduld haben, bis man<br />
den richtigen Ansprechpartner findet. Das<br />
ist besonders am Wochenende der Fall, und<br />
dadurch entsteht viel Stress, was das Ergebnis<br />
des Besuchs beeinträchtigen könnte. Als<br />
Besucher erfahren Sie die nötige Aufmerksamkeit,<br />
wenn Sie sich bei der Kontaktaufnahme<br />
mit Ihrer Visitenkarte professionell<br />
»Ein Messebesuch kann nicht durch<br />
Telefongespräche ersetzt werden.«<br />
vorstellen. Aussteller sind nur wenig an den<br />
sogenannten „Schaulustigen“ interessiert.<br />
Sie sind gut trainiert und wissen, wie sie<br />
diese Schaulustigen von echten Interessenten<br />
unterscheiden können.<br />
Haben Sie Verständnis, wenn Aussteller,<br />
die mit Ihnen noch keinen Kontakt hatten,<br />
neugierig sind und zu Beginn des Gesprächs<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
53
Management<br />
Fühl Dich<br />
zu Hause...<br />
mit dem neuen farbton<br />
edelweinrot<br />
Z10<br />
J11v<br />
D10<br />
▴▴Planen Sie ihren Messetag: Mehr als sechs Gespräche pro Tag sind in der Regel nicht möglich<br />
gemeinsam für Sie präsent auf der<br />
Dach + Holz in Köln<br />
Bautec in Berlin<br />
<strong>vom</strong> 18. - 21. Februar 2014<br />
Jacobi Tonwerke GmbH<br />
37434 Bilshausen<br />
Telefon 05528/910-0<br />
Walther Dachziegel GmbH<br />
90579 Langenzenn<br />
Telefon 09101/708-0<br />
www.dachziegel.de<br />
ein paar Fragen stellen. Aussteller gehören<br />
zum Vertrieb eines Unternehmens und sind<br />
an Neukunden sehr interessiert, das sollte<br />
deshalb nicht gleich als „aufdringlich“ empfunden<br />
werden. In Ihrer Firma sind Sie ja<br />
auch stets an neuen Kunden interessiert.<br />
Folgende Mindestinformationen sollten<br />
Sie von einem neuen Lieferanten auf der<br />
Messe während des Gesprächs in Erfahrung<br />
bringen:<br />
■■<br />
Welche Referenzen hat die Firma?<br />
■■<br />
Welche technischen Besonderheiten<br />
werden angeboten?<br />
■■<br />
Wer ist nach der Messe zuständig<br />
(Nachbetreuung)?<br />
■■<br />
Wie sind die Liefer- und Zahlungskonditionen<br />
(Einkaufsvorteile)?<br />
■■<br />
Welche Vorteile bietet das Produkt/die<br />
Technik?<br />
Sehen Sie sich zur Vorbereitung vor der<br />
Messe möglichst auch die Homepages der<br />
interessantesten Aussteller an.<br />
Keine Hektik aufkommen lassen<br />
Ein informatives und professionell geführtes<br />
Messegespräch dauert mindestens 30 Minuten.<br />
Der Besucher kann also pro Messetag<br />
etwa zwölf intensive Gespräche schaffen –<br />
schließlich muss man gelegentlich auf einen<br />
Gesprächspartner am Stand warten, weil er<br />
noch nicht frei ist. Fazit: Die Besuchszeit ist<br />
schwer in den Griff zu kriegen. Es macht<br />
auch keinen Sinn, wenn man wie besessen<br />
mit der Uhr in der Hand durch die Hallen<br />
eilt. Um Zeit zu sparen, sollten intensive<br />
Detailgespräche nicht auf dem Messestand,<br />
sondern zu Hause per Telefon oder bei einem<br />
Vor-Ort-Gespräch beim Unternehmen<br />
oder auf der Baustelle geführt werden. Details<br />
werden auf der Messe nicht diskutiert,<br />
sondern nur kurz angesprochen. Die Fortsetzung<br />
des Kontaktes sollte aber bereits<br />
festgelegt werden. Bei größeren Messen ist<br />
es besser, einen zweiten Tag zu reservieren,<br />
vor allem wenn die Messe nicht jedes Jahr<br />
stattfindet. Machen Sie keinen Marathon<br />
und gönnen Sie sich mittags eine Pause,<br />
damit Sie auch am Nachmittag noch voll<br />
leistungsfähig sind.<br />
Erstkontakte sind wichtig<br />
Neue Aussteller ausfindig machen ist beim<br />
Besuch einer Fachmesse das Wichtigste<br />
überhaupt. Kein Messeziel kann wichtiger<br />
sein als Erstkontakte mit neuen Lieferanten.<br />
Also: Kontakte suchen, Visitenkarten<br />
sammeln und bei Zeitnot wenigstens Kurzgespräche<br />
führen. Zu den Messethemen<br />
54 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
gehört nur in Ausnahmefällen die Besprechung<br />
von Problemen mit den Stammlieferanten.<br />
Besucher sollten sich nicht länger als unbedingt<br />
nötig mit einem bekannten Aussteller<br />
befassen. Alles, was sich am heimischen<br />
Schreibtisch telefonisch erledigen lässt, ist<br />
kein Messethema. Geizen Sie mit ihrer Zeit,<br />
nutzen Sie Ihr Zeitbudget lieber für neue<br />
Kontakte. Stammlieferanten kann man auf<br />
der Messe zur Not auch mal „vernachlässigen“.<br />
Neue Kontakte sind viel wichtiger.<br />
Auch wenn Sie mit Ihrem Stammlieferanten<br />
zufrieden sind, lohnt sich die Suche<br />
nach Zweit-Lieferanten, um die Abhängigkeit<br />
von einem einzigen Partner zu verringern.<br />
Zweit-Lieferanten sind für Preisverhandlungen<br />
und Vergleiche mit dem<br />
Stammlieferanten nötig. Die Messe gibt zudem<br />
Denkanstöße und Impulse für die Zukunft.<br />
Diese Tatsache rechtfertigt es, auch<br />
dann einen neuen Lieferanten zu kontaktieren,<br />
wenn Sie mit den Angeboten Ihres<br />
Stammlieferanten gut versorgt sind.<br />
Verzichten Sie auf die Mitnahme von<br />
Prospekten und Katalogen. Lassen Sie sich<br />
die interessanten Unterlagen stattdessen<br />
einfach per Post zusenden. Und halten Sie<br />
sich auch nicht zu lange an der Kaffeebar<br />
des Ausstellers auf, auch das kostet meist<br />
nur unnötig Zeit.<br />
Zur Messevorbereitung gehört auch die<br />
Frage: Wer kommt mit? Der Ehepartner?<br />
Oder lieber ein Mitarbeiter? Die Begleitperson<br />
gewinnt dabei meist<br />
viel Verständnis für Ihre<br />
Arbeit und Einblicke in<br />
Ihre Überlegungen – ein<br />
angenehmer Nebeneffekt<br />
eines Messebesuchs. Also:<br />
Falls einer Ihrer Mitarbeiter die Messe gerne<br />
besuchen möchte, sollten Sie ihm eine<br />
Chance dazu geben.<br />
Die innere Einstellung<br />
Bingen Sie sich spätestens auf der Hinfahrt<br />
zur Messe in eine positive Stimmung. Die<br />
Einstellungen „Da gibt’s nichts Neues“, „Bin<br />
eigentlich zufrieden, brauche nichts“ oder<br />
„Ich werde keinesfalls investieren“ sind<br />
nicht zielgerichtet und bringen Sie deshalb<br />
auch nicht weiter. Schon vor der Messe<br />
kommen manchmal negative Gedanken<br />
auf: Der Besuch könnte nicht viel bringen,<br />
das kostet alles wieder nur Geld. So ist es<br />
aber meist gar nicht: Eine Messe ist für den<br />
Besucher nämlich eine nützliche Informationsquelle.<br />
Sicher gibt es auch dort keine<br />
»Ein professionelles Messegespräch<br />
dauert mindestens 30 Minuten.«<br />
maßgeschneiderten Rezepte für all ihre<br />
aktuellen Bedürfnisse und Probleme, aber<br />
interessante Denkanstöße und Impulse für<br />
die tägliche Praxis allemal. Der Besuch einer<br />
Messe ist deshalb wohl durch nichts<br />
zu ersetzen – weder durch Telefongespräche<br />
und umfangreiche Prospektunterlagen<br />
noch durch Werksbesuche. ■<br />
BESUCHEN SIE UNS AUF<br />
DER DACH+HOLZ:<br />
18. – 21. FEBRUAR 2014<br />
IN HALLE 6, STAND 6.119<br />
Für die Sanierung optimiert.<br />
Dachsanierungen stellen hohe Ansprüche an<br />
die Flexibilität des Materials. ERLUS bietet<br />
Ihnen für verschiedene Sanierungsanforderungen<br />
ein breites Sortiment an Dachziegeln.<br />
Maximal verschiebbar und großfl ächig verlegbar.<br />
Mehr unter: www.erlus.com<br />
NEU<br />
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Basaltgrau engobiert<br />
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dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
55
Dachmarkt<br />
WIENERBERGER<br />
Zwei aus 26<br />
Wienerberger präsentiert auf der Dach + Holz den<br />
Flachziegel Plano 11 und den Flachdachziegel Alegra<br />
12. Der Plano 11 (Bild) ist ein Flachziegel mit puristischer<br />
Anmutung für die moderne Architektur. Geradlinigkeit<br />
und eine plane, zurückhaltende Fläche zeichnen<br />
diese Neuentwicklung aus. Der Alegra 12 wird in sieben<br />
Farben und vier verschiedenen Oberflächen angeboten.<br />
Der wirtschaftliche Ziegel punktet laut Hersteller aufgrund<br />
seiner hohen Flexibilität besonders im Sanierungsbereich.<br />
Das Kopffalzspiel von 30 mm macht ein flexibles und somit<br />
schnelles Arbeiten möglich. Mit den beiden neuen Dachziegeln<br />
hat das Unternehmen sein Produktsortiment auf<br />
nunmehr 26 Modelle erweitert.<br />
Wienerberger GmbH<br />
www.wienerberger.de<br />
Halle 6 | Stand 6.309<br />
AG. PLASTICS<br />
Starke Rinne<br />
AG. Plastics ist ein belgischer Hersteller von Alu-Profilsystemen<br />
für Überdachungen und hat eine neue Rinne<br />
entwickelt. Die wichtigste Eigenschaft der GDG-Rinne für<br />
die Climax-Panoramaüberdachung ist ihre besonders hohe<br />
Tragkraft. Mit dieser Rinne soll eine Spannweite von bis<br />
zu 7 m zwischen zwei Stützen möglich sein. Die Climax-<br />
Panoramaüberdachung ist eine auf Maß gefertigte Terrassenüberdachung,<br />
die sowohl mit Kunststoff-Stegplatten als<br />
auch mit Glasscheiben erhältlich ist.<br />
AG. Plastics<br />
www.agplastics.com<br />
Halle 6 | Stand 6.311<br />
▴▴Die neue Rinne ermöglicht eine Spannweite von bis zu 7 m<br />
<br />
Pfingstweidstraße 24 · 68199 Mannheim · info@haeuselmann.de<br />
T · F
www.dachbaumagazin.de<br />
DÖRKEN<br />
Auf Nummer sicher<br />
Dörken stellt auf der Dach + Holz eine diffusionsoffene<br />
Hochleistungsbahn für das wasserdichte Unterdach<br />
vor: Delta-Alpina wurde speziell für flache Dachneigungen<br />
und extreme Sicherheitsanforderungen entwickelt. Die<br />
wasser- und winddichte Unterdach- und Schalungsbahn<br />
erfüllt die Anforderungen des „Merkblatt für Unterdächer,<br />
Unterdeckungen und Unterspannungen“ des ZVDH sowie<br />
die strengen Auflagen der schweizerischen SIA 232/1-2011<br />
und der österreichischen ÖNORM B 4119. Das hochreißfeste<br />
PES-Spezialvlies ist auf der Ober- und auf der Unterseite<br />
mit einer PU-Beschichtung ausgerüstet und kann mit<br />
Heißluft oder mit dem Delta-Quellschweißmittel homogen<br />
verschweißt werden. Spezielle Dichtlippen an beiden Bahnenrändern<br />
sorgen laut Hersteller für einen zusätzlichen<br />
Kantenschutz.<br />
ELTEN<br />
Stiefel für den Winter<br />
Speziell für frostige Temperaturen präsentiert<br />
Elten auf der Dach + Holz einen grob profilierten<br />
und robusten Winterstiefel: Der Rigger Boot<br />
ESD S3 CI ist ein widerstandsfähiger Begleiter und<br />
kommt überall dort zum Einsatz, wo es rau zugeht –<br />
das Konzept wurde den Fußschutz-Anforderungen<br />
für die Arbeit auf Ölplattformen entlehnt. Dank der<br />
neuen Generation der Safety-Grip-Sohlentechnologie<br />
bietet der Rigger Boot auf frostigen Untergründen<br />
zuverlässigen Halt – die grobstollige Profilierung<br />
lässt den Träger auch bei Wind und Wetter nicht so<br />
leicht ins Rutschen geraten.<br />
Elten GmbH<br />
www.elten.com<br />
Halle 7 | Stand 7.331<br />
Dörken GmbH & Co. KG<br />
www.doerken.de<br />
Halle 6 | Stand 6.306<br />
Für den <strong>Dachdecker</strong><br />
Dachfenster, die für sich sprechen!<br />
Besuchen<br />
Sie uns in<br />
Halle 6,<br />
Stand 6.516<br />
In vielen, spannenden Objekten im<br />
Wohn- und Gewerbebau zeigen<br />
FAKRO Dachfenster, was in ihnen steckt.<br />
Zum Beispiel der für Dachfenster beste<br />
U w<br />
-Wert von 0,58 W/m 2 K<br />
Warschau<br />
Geldern<br />
für das energiesparende<br />
Schwingfenster FTT U8 Thermo<br />
inkl. EHV-AT Thermo Eindeckrahmen.<br />
Details und Informationen<br />
unter 0511/260 967 19.<br />
Kall i. d. Eifel<br />
Nijkerk<br />
Hillegom<br />
FAKRO Dachfenster GmbH<br />
Plathnerstr. 5A<br />
30175 Hannover<br />
fakro@fakro.de<br />
www.fakro.de<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
57
Dachmarkt<br />
PUREN<br />
Natürlich dämmen<br />
Unter dem Motto „Natürlich dämmen mit puren“ stellt<br />
der Dämmstoffhersteller auf der Dach + Holz das umweltfreundlich<br />
gedämmte Steildach in den Mittelpunkt<br />
seiner Messepräsentation. Dabei steht das Programm für<br />
vollflächige Aufsparrendämmung ebenso im Fokus wie die<br />
professionelle Untersparrendämmung und das Steildachzubehör.<br />
Allergikerfreundlich, schimmelresistent und mit<br />
einem sehr guten sommerlichen Hitzeschutz werden die<br />
Dämmstoffe laut Hersteller hohen Anforderungen gerecht.<br />
Der als ökologisch eingestufte Dämmstoff ist frei von Bioziden,<br />
durch sein geringes Gewicht besonders verarbeitungsfreundlich<br />
und mit sehr guten Lambda-Werten auf<br />
der Höhe der Zeit.<br />
KEMPER SYSTEM<br />
Schnell im Detail<br />
Mit Kemperol AC Speed und dem neuen Kemperol<br />
AC Speed+ hat Kemper System zwei besonders<br />
schnell aushärtende Abdichtungen im Programm. Abdichtungen<br />
auf Basis von Methylmethacrylatharz (MMA) sind<br />
die richtige Wahl, wenn es auf der Baustelle schnell gehen<br />
muss. Diese Produkte härten sehr schnell aus und sorgen<br />
auch bei kritischen Witterungsverhältnissen für die schnelle<br />
Sicherheit. Das Plus am neuen AC Speed+ ist die höhere<br />
Viskosität: Das Produkt eignet sich deshalb besonders für<br />
die Abdichtung von Anschlüssen und Detailausbildungen,<br />
da sich das dickflüssigere Material laut Herstellerangabe an<br />
senkrechten Flächen einfacher verarbeiten lässt.<br />
Kemper System GmbH & Co. KG<br />
www.kemperol.de<br />
Halle 9 | Stand 9.306<br />
puren GmbH<br />
www.puren.de<br />
Halle 7 | Stand 7.105
www.dachbaumagazin.de<br />
FERMACELL<br />
Dünn dämmt gut<br />
Mit dem Fermacell Dachboden-Dämmelement N+F der<br />
WLG 031 werden die hohen energetischen Anforderungen<br />
an die Dämmung der obersten Geschossdecke mit<br />
einer geringen Aufbauhöhe erreicht. Die Ausrüstung mit<br />
einer Nut- und Federverbindung ermöglicht laut Hersteller<br />
eine schnelle und unkomplizierte Verlegung. Das Element ist<br />
in zwei Varianten mit Dicken von 100 und 130 mm verfügbar<br />
und besteht aus einer 10 mm dicken Gipsfaserplatte sowie<br />
einer Hartschaumplatte EPS 031 DEO 100. Das Dämmelement<br />
ist geeignet zum Einsatz auf Decken (dafür steht<br />
das D), unter Estrichen (E) und ohne Schallschutzanforderungen<br />
(O). Mit einer Druckfestigkeit von 100 kPa besteht<br />
hohe Belastbarkeit, die Einstufung in die Baustoffklasse B1<br />
(schwerentflammbar) nach der DIN 4102-4 bietet die nötige<br />
Sicherheit im Brandfall.<br />
BOEHME SYSTEMS<br />
Flexibler Sonnenstrom<br />
Boehme Systems wird in Köln die neue Größenvariante<br />
des multidimensional verformbaren PV-Elements<br />
cocuPV vorstellen – eine Metallschindel mit integrierter<br />
Photovoltaik. Aufgrund der kleineren Abmessung der Neuentwicklung<br />
ließ sich die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten<br />
noch einmal steigern. Bei dem PV-Element wird ein<br />
flexibles Solarmodul in eine Metallschindel integriert und<br />
so eine optisch ansprechende Gebäudehülle geschaffen, die<br />
zugleich für die Energiegewinnung genutzt werden kann.<br />
Aufgrund seiner Elastizität können laut Herstellerangabe<br />
selbst ungewöhnliche, organische Formen realisiert werden.<br />
Die Montage ist einfach: Die einzelnen Schindeln mit ihren<br />
Abkantungen lassen sich problemlos ineinanderschieben<br />
und mit speziellen Clips befestigen.<br />
Boehme Systems<br />
www.boehme-systems.com<br />
Halle 9 | Stand 9.420<br />
Fermacell GmbH<br />
www.fermacell.de<br />
Halle 7 | Stand 7.402<br />
MZINC ® – Der Komplettanbieter für Dach und Fassade<br />
Vorbewittertes Titanzink mit<br />
patentiertem unterseitigen<br />
Korrosionsschutz – dank PIGMENTO<br />
auch in rot, grün, blau oder braun.<br />
Mehr erfahren:<br />
www.vmzinc.de<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
59
Dachmarkt<br />
TRAPEZBLECHE<br />
Dachpfannenbleche, Isopaneele, Kantteile + Zubehör<br />
„Nordblech 35 jetzt<br />
auch mit Zulassung!“<br />
1A / 2A Waren ab Lager Holdorf<br />
Produktion und Handel<br />
Top Qualität zu fairen Preisen!<br />
HNB NORDBLECHE GMBH<br />
Direkt ab Werk! · Turmtannen 8 · 49451 Holdorf<br />
Tel: 0 54 94 - 10 08 · www.nordbleche.de<br />
Alles durchDACHt!<br />
Dachhauben und Dachdurchführungen<br />
für Lüftungs-und Medienleitungen.<br />
Schulte & Todt Systemtechnik GmbH & Co. KG<br />
T.: 0 29 32 – 6 39 43 www.schulte-todt.de<br />
Dachleitern<br />
bis ca. 5 m<br />
Fordern Sie <strong>vom</strong><br />
Hersteller Prospekt an:<br />
Th. Hübner e.K.<br />
Kinzigheimer Weg 112<br />
63450 Hanau<br />
Tel. 0 61 81 / 93 41 23<br />
Fax 0 61 81 / 93 41 25<br />
PAUS<br />
Kompakt-Klasse<br />
Häufig sind Baustellen so eng, dass der Einsatz eines<br />
Autokrans nicht infrage kommt. Hier setzt<br />
das Konzept des PTK 25 an: Die von Paus konstruierte<br />
klappbare Zugvorrichtung ermöglicht einen Wegfall<br />
der Deichsel und reduziert so die Aufstellfläche. Zudem<br />
kann die Durchfahrtshöhe dank der abklappbaren<br />
Lastwinde auf unter 2 m verringert werden. Das<br />
Chassis des Krans ist mit nur einer Achse ausgestattet,<br />
was leichtes Rangieren gewährleistet. Die Nutzlast des<br />
Anhängerkrans beträgt maximal 1 t. Er verfügt über<br />
eine Ausfahrlänge von bis zu 25 m.<br />
ABS SAFETY<br />
Sicher auf beiden Seiten<br />
ABS Safety präsentiert auf der Dach + Holz den<br />
ABS-Lock First II. Der Anschlagpunkt aus<br />
Edelstahl ist nach DIN EN 795:2012 Typ A und B<br />
zugelassen und für die Sicherung von drei Personen<br />
gleichzeitig geeignet. Er wird auf der Balkenkonstruktion<br />
des Dachs mit einer Grundplatte befestigt<br />
und ermöglicht sicheres Arbeiten auf beiden Seiten<br />
des Firstes. Die Grundplatte kann laut Hersteller je<br />
nach Dachneigung ohne Werkzeug mit wenig Aufwand<br />
in die passende Position gebogen werden.<br />
ABS Safety<br />
www.absturzsicherung.de<br />
Halle 8 | Stand 8.237<br />
Hermann Paus Maschinenfabrik GmbH<br />
www.paus.de<br />
Halle 8 | Stand 8.121<br />
WIR<br />
SIND<br />
DABEI!<br />
DACH+HOLZ 2014<br />
Die mobile Spenglerei,<br />
Profilierkopf, Schneidewerkzeuge,<br />
Wulstroller/Wulstrichter,<br />
3,5 m Abkantbank<br />
180°, Kuli, ... Messegelände<br />
Köln, Halle 8, Stand 8.710.<br />
K.N.O.L.L<br />
Metall- und Spenglertechnik<br />
Tel +49 (0)7305 932873<br />
D–89185 Hüttisheim<br />
www.knoll-spenglertechnik.de<br />
VM ZINC<br />
Vintage-Look für Bleche<br />
Im Mittelpunkt des Messeauftritts<br />
von VM Zinc wird die Vorstellung<br />
der neuen Oberfläche Azengar<br />
stehen, einer Titanzinkvariante mit<br />
rauer, strukturierter Patina. In einem<br />
industriellen Vorbewitterungsprozess<br />
wird die außergewöhnliche,<br />
gekörnte Oberfläche erzeugt, die<br />
das Licht unterschiedlich reflektiert<br />
und damit neue ästhetische<br />
Möglichkeiten für die Gebäudehülle<br />
bietet. Am Messestand wird darüber<br />
hinaus das farbig vorbewitterte<br />
Dachentwässerungssystem inklusive<br />
Zubehör sowie das weiterentwickelte<br />
Stulppaneel gezeigt. Dieses<br />
überarbeitete Fassadensystem ist in<br />
sechs vorbewitterten Oberflächen<br />
erhältlich und lässt sich laut Herstellerangabe<br />
besonders einfach<br />
montieren.<br />
VM Zinc<br />
Umicore Bausysteme GmbH<br />
www.vmzinc.de<br />
Halle 9 | Stand 9.423<br />
60 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
KLÖBER<br />
Schutz vor Schnee<br />
Auf der Dach + Holz in Köln präsentiert Klöber Neuigkeiten<br />
aus der Trapac-Serie: Die neuen Schneefangrohrhalter,<br />
Schneefanggitterhalter und Schneebalkenhalter<br />
sind universelle Lösungen zum Schutz vor abrutschenden<br />
Schneemassen am Dach. Die Sicherungselemente sind entsprechend<br />
den Anforderungen des neuen ZVDH-Regelwerks<br />
ausgelegt. Ein Berechnungsservice und Auslegungstabellen<br />
erleichtern dem <strong>Dachdecker</strong> die Planung.<br />
Klöber GmbH<br />
www.kloeber.biz<br />
Halle 6 | Stand 6.303<br />
NELSKAMP<br />
Für große Lattweiten<br />
Mit der neuen Unterspann-/Unterdeckbahn<br />
450 Z von Nelskamp lässt sich die überarbeitete<br />
DIN 4426, Punkt 5.2 „Einrichtungen<br />
zum Schutz gegen Absturz auf<br />
Dächern“ auch bei großen Lattabständen<br />
und Dächern ohne<br />
tragfähige Unterkonstruktion<br />
erfüllen. Die Norm<br />
schreibt „dauerhafte,<br />
durchsturzsichernde<br />
Maßnahmen“ vor, wenn<br />
die Dachlatten mit einem<br />
lichten Abstand von über 40 cm verlegt<br />
werden. Mit einer Zugfestigkeit von<br />
≥ 450 N/5 cm bietet die neue Bahn eine hohe<br />
Sicherheit und erfüllt laut Herstellerangabe auch<br />
die Vorgaben des DIN und des ZVDH. Eine aktuelle Broschüre<br />
steht im Internet unter www.nelskamp.de zum<br />
Herunterladen bereit.<br />
Dachziegelwerke Nelskamp GmbH<br />
www.nelskamp.de<br />
Halle 6 | Stand 6.319<br />
MOGAT-<br />
Sicherheit<br />
für Generationen<br />
Kompletter Dach-Service<br />
Planung und Beratung für sichere und langlebige<br />
Bauwerksabdichtungen. Leistungsverzeichnisse,<br />
CAD-Detail-Zeichnungen, Ausschreibungstexte.<br />
info@mogat-werke.de<br />
www.mogat-werke.de<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
61
Dachmarkt<br />
RATHSCHECK<br />
Sparsame Schieferdächer<br />
Auf der Dach + Holz<br />
zeigt Rathscheck das<br />
neue Aufsparrendämmelement<br />
ThermoSklent D<br />
für sparsame Schieferdächer.<br />
Das Unternehmen<br />
löst damit sein bisheriges<br />
EPS-Dämmelement<br />
durch ein Element auf<br />
PUR-Basis ab. Der neue<br />
Dämmstoff hat einen<br />
Lambda-Wert von 0,023<br />
W/(mK). Eine weitere<br />
Neuheit ist die Beplankung des Dämmstoffs mit nagel- und<br />
schraubbaren Holzwerkstoffplatten. Mit Dämmstoffdicken<br />
von bis zu 160 mm soll die neue Aufsparrendämmung<br />
U-Werte von 0,14 W/(m²K) erreichen.<br />
Rathscheck Schiefer<br />
www.rathscheck.de<br />
Halle 6 | Stand 6.502<br />
TRUMPF<br />
Paneele perforieren<br />
Trumpf präsentiert auf der Dach + Holz den Panel Cutter<br />
TruTool TPC 165. Das robuste Spezialwerkzeug kann<br />
laut Herstellerangabe bis zu 165 mm dicke Sandwichpaneele<br />
schnell und exakt trennen. Der Panel Cutter lässt sich ohne<br />
Startlochbohrung an jeder beliebigen Stelle in das Verbundmaterial<br />
eintauchen, sodass exakte Innenausschnitte und<br />
Ausklinkungen entstehen können.<br />
Trumpf GmbH & Co. KG<br />
www.trumpf.com<br />
Halle 8 | Stand 8.211<br />
BESSER. ELASTISCHER. SCHNELLER.<br />
ECOWAFLEX 3D<br />
Wand- & Kaminanschluss<br />
Zuverlässige Abdeckung von An- und Abschlüssen an<br />
aufgehenden Bauteilen<br />
Strukturfreie, glatte Oberfläche, auf der kein Schmutz haftet<br />
Ideale Kantenbiegemöglichkeit<br />
UV- & temperaturbeständig<br />
Gute dreidimensionale Anformbarkeit<br />
Ganzflächige Butyl-Kleberückseite<br />
Ohne Zusatz von Blei<br />
In 5 Farben erhältlich (rot, oxidrot, schwarz, grau, braun)<br />
Jetzt Info-Flyer anfordern unter:<br />
Tel. 0 79 04 / 921 10-0<br />
info@allform-bautechnik.de<br />
Besuchen Sie uns!<br />
Halle 6<br />
Stand 6.318<br />
Like us on Facebook!<br />
www.facebook.com/BWKDachzubehoer<br />
www.allform-bautechnik.de<br />
62 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
ST QUADRAT<br />
Mit Sicherheit ganz oben<br />
Das Unternehmen ST Quadrat aus Grevenmacher<br />
/ Luxemburg stellt auf der Dach + Holz<br />
vier neue Produkte für die Montage von Sicherheitssystemen<br />
auf Steil- und Flachdächern, in der<br />
Fassade und für Innen- und Außenbereiche von<br />
Industriegebäuden vor: die Leitersicherung Luxtop<br />
LS, das Seitenschutzgeländer Lux-top G-T,<br />
das Schienen- und Steigschutzsystem Luxtop<br />
FSA 2010 und das horizontale Edelstahlseilsystem<br />
Lux-top FSE 2003 für verschiedene Untergründe.<br />
Darüber hinaus hat der Hersteller seine<br />
Vertriebsunterlagen aktualisiert bzw. neu aufgelegt<br />
und bietet den Besuchern damit viel Input<br />
als Grundlage für die Planung und Montage der<br />
ausgestellten Systeme.<br />
ST Quadrat s.a.<br />
www.st-quadrat.lu<br />
Halle 9 | Stand 9.407<br />
ERLUS<br />
Quartett bekennt Farbe<br />
Die Erlus AG präsentiert auf<br />
der Dach + Holz unter anderem<br />
neue Farben für vier Dachziegelmodelle:<br />
Der Linea ist<br />
künftig auch in Sinterbraun engobiert<br />
erhältlich. Das spezielle<br />
Sinterbrandverfahren bei rund<br />
1200 ° C soll dem Ziegel eine besondere<br />
Widerstandskraft gegen<br />
aggressive Umwelteinflüsse verleihen.<br />
Das Modell Karat gibt es<br />
künftig auch in der Edelengobe<br />
Diamantschwarz, während die<br />
Ergoldsbacher E 58 SL und die<br />
Reformpfanne SL in der Engobe<br />
Basaltgrau vorgestellt werden.<br />
Erlus AG<br />
www.erlus.de<br />
Halle 6 | Stand 6.119<br />
Halle 9<br />
Stand 9.316<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
63
Dachmarkt<br />
VOGT<br />
Leicht und beschwingt<br />
Auf der Dach + Holz stellt Vogt eine neue Drucklufthammer-Generation<br />
mit Vibrationsentkopplung für die<br />
Entfernung alter Abdichtungslagen vor. Altgeräte werden<br />
zurückgekauft, sämtliche Werkzeuge und das Zubehör passen<br />
auch an der neuen Generation. Bei der Werkzeugausstattung<br />
steht ein <strong>Dachdecker</strong>-Standard- oder -XL-Set zur<br />
Auswahl. Werkzeuge zum Aufschneiden von Blechdächern<br />
und Aufbrechen von Gefälleestrichen passen ebenfalls in<br />
den Koffer, der die komplette Ausstattung aufnimmt.<br />
Vogt Baugeräte<br />
www.vogt-baugeraete.de<br />
Halle 9 | Stand 9.106<br />
THALMANN<br />
Biegen mit Dynamik<br />
Thalmann zeigt auf der Dach + Holz den TD Doppelbieger<br />
mit „Dynamic Folding Technology“. Diese Technik<br />
ermöglicht das Verfahren<br />
mehrerer Maschinenachsen<br />
gleichzeitig, zudem<br />
positioniert sie die Biegewangen<br />
immer in optimaler<br />
Stellung zum Kantteil.<br />
Fahr- und Stillstandzeiten<br />
werden so laut Hersteller<br />
auf ein Minimum reduziert<br />
und es entsteht dank überlappender<br />
Bewegungen<br />
ein flüssiger Biegeprozess.<br />
Weiterhin erlaubt ein Multizonen-Greifersystem das unabhängige<br />
Abarbeiten von mehreren Kantteilen gleichzeitig.<br />
Thalmann Maschinenbau AG<br />
www.thalmann-ag.ch<br />
Halle 8 | Stand 8.603<br />
GEBR. LAUMANS<br />
Mit Glasuren glänzen<br />
Dachziegelhersteller Gebr. Laumans präsentiert auf der<br />
Dach + Holz in Köln die neue Generation seiner Flachdachziegel,<br />
die Glasuren schwarz- und grau-satiniert sowie<br />
eine neue Dienstleistung: die App zur Dachvisualisierung bei<br />
Sanierungsvorhaben. Die neuen Flachdachziegel Tiefa XL-<br />
Top und Tiefa 2000Top sind die konsequente Umsetzung<br />
des neuen ZVDH-Fachregelwerks hinsichtlich der Regeneintragssicherheit.<br />
Die Top-Reihe garantiert damit weiterhin<br />
eine Regeldachneigung von 22 Grad. Mit den Trendglasuren<br />
schwarz- und grau-satiniert hat der Hersteller zudem einen<br />
neuen keramischen Überzug für Dachziegel entwickelt: Die<br />
matt-satinierte Glasur hat laut Herstellerangabe eine glatte<br />
und somit schmutzabweisende Oberfläche, allerdings ohne<br />
den auffälligen Glanz glasierter Dachziegel.<br />
Gebr. Laumans GmbH & Co. KG<br />
www.laumans.de<br />
Halle 6 | Stand 6.202<br />
64 dachbau magazin 1-2 | 2014
Anzeige<br />
Erfolgsmodell leistet<br />
jetzt 25 Prozent mehr<br />
PRODUKT<br />
DES MONATS<br />
FDT präsentiert den überarbeiteten VarioGully<br />
mit besonders hoher Abflussleistung.<br />
Einfache Montage<br />
Die Montage ist einfach: Zunächst wird<br />
anstelle des Schraubrings das 20 mm hohe<br />
Unterteil in den Gully eingeschraubt, anschließend<br />
das Oberteil aufgeschraubt und<br />
der Kies-/Laubfang eingerastet. Ein neuer<br />
FDT-Sanierungsflansch löst den bisherigen<br />
Sanierungsgully ab. Er passt problemlos<br />
in Altgullys mit einem Ablaufbereich ab<br />
137 mm. Der neue Flansch hat zudem mit<br />
290 mm im Vergleich zur vorherigen Lösung<br />
einen deutlich größeren Durchmesser.<br />
Sechs Schrauben, eine Dichtschnur sowie<br />
ein Kiesfang runden den Lieferumfang des<br />
neuen Sanierungsflansches ab. ■<br />
Auf der Dach + Holz in Köln präsentiert<br />
die FDT FlachdachTechnologie<br />
GmbH & Co. KG ihren weiterentwickelten<br />
FDT VarioGully. Dank der neuen Geometrie<br />
konnte die Abflussleistung gegenüber<br />
dem Vorgängermodell um bis zu 25 Prozent<br />
gesteigert wer den.<br />
Trotz der umfangreichen Überarbeitung<br />
des seit 28 Jahren erfolgreich am Markt etablierten<br />
Flachdachablaufs wird er wei ter hin<br />
mit dem „alten“ System kompatibel sein.<br />
Konkret heißt das: Vorhandene Erweiterungen,<br />
Aufsätze etc. können mit dem neuen<br />
Gully kombiniert werden. Gleiches gilt<br />
natürlich auch für die ebenfalls überarbeiteten<br />
Systembauteile. Diese passen bei Sanierungsarbeiten<br />
nahtlos in bereits verbaute<br />
Gullys. Eine der wesentlichen Änderungen<br />
ist die Verbesserung beim verwendeten<br />
Werkstoff. Denn der nach DIN EN 1253<br />
geprüfte Flachdachablauf sowie die Systembauteile<br />
werden jetzt aus widerstandsfähigem<br />
Polypropylen (PP) gefertigt. Zudem<br />
wurde der Einlaufbereich des Gullys um<br />
20 mm verbreitert.<br />
Notüberlauf im Handumdrehen<br />
Deutlich vereinfacht wurde das System der<br />
Warmdachaufsätze: Mit nur zwei Aufsätzen<br />
für Dämmstoffdicken bis 200 mm sowie bis<br />
400 mm wird der VarioGully dadurch noch<br />
flexibler. Ebenfalls überarbeitet wurde der<br />
Notüberlaufstutzen, mit dem aus jedem<br />
Gully im Handumdrehen ein Notüberlauf<br />
gefertigt werden kann. Die bisherigen Einbauteile<br />
werden durch einen in der Höhe<br />
verstellbaren Stutzen (erhältlich in 20 bis<br />
50 mm sowie bis 110 mm) ersetzt.<br />
PRODUKTPROFIL<br />
■■<br />
Flachdachablauf aus besonders<br />
schlagzähem Polypropylen (PP)<br />
■■<br />
bis zu 25 Prozent höhere Ablaufleistung<br />
■■<br />
mit bisherigem Vario-Gully-System<br />
kompatibel<br />
■■<br />
für Dämmstoffdicken bis 400 mm<br />
■■<br />
mit Notüberlaufstutzen <strong>vom</strong> Gully<br />
zum Notüberlauf umrüstbar<br />
Hersteller:<br />
FDT FlachdachTechnologie<br />
GmbH & Co. KG<br />
D-68199 Mannheim | www.fdt.de<br />
zur Abstimmung<br />
Alle Kandidaten finden Sie unter<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
Heft<br />
3 | 2014<br />
Heft<br />
4 | 2014<br />
Heft<br />
5/6 | 2014<br />
Heft<br />
7/8 | 2014<br />
Heft<br />
9 | 2014<br />
Heft<br />
10 | 2014<br />
Heft<br />
11 | 2014<br />
Unsere Leser entscheiden: 8 Top-Produkte auf<br />
dem Weg zum »Produkt des Jahres 2014«<br />
In jeder Ausgabe präsentiert dachbaumagazin<br />
zusammen mit namhaften Herstellern das<br />
»Produkt des Monats«. Ob Innovation, Detailverbesserung<br />
oder bewährte Zuverlässigkeit – jedes<br />
Produkt des Monats kandidiert bei der Wahl zum<br />
»Produkt des Jahres«. Ab November 2014 können<br />
Sie auf unserer Internetseite für Ihren Favoriten<br />
stimmen und attraktive Preise gewinnen.<br />
Alle Produkte des Monats finden Sie im Überblick<br />
bei www.dachbaumagazin.de<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
65
Technik im Detail<br />
METALLDACH<br />
Hafte mit Halt<br />
Ein neues Befestigungssystem für Schiebe- und Festhafte<br />
lässt bei der Montage von Stehfalzprofilen statisch<br />
definierte Lösungen zu. Das garantiert in den sturm- und<br />
schneegefährdeten Regionen die nötige Sicherheit.<br />
Text: Frank Neumann | Fotos: Rheinzink<br />
Seit vielen Jahren wird die<br />
fachgerechte Befestigung von Stehfalzprofilen<br />
immer wieder diskutiert. Trotz neuer<br />
Regeln und Montageanweisungen ist das<br />
Problem partieller Instabilität, insbesondere<br />
bei starker Wetterbeanspruchung, bis<br />
heute nicht gelöst. Glaubt man den Meteorologen<br />
<strong>vom</strong> bekannten Potsdam-Institut<br />
für Klimafolgenforschung, so werden extreme<br />
Wetterverhältnisse auch in Mitteleuropa<br />
tendenziell zunehmen – vor diesem<br />
Hintergrund haben die Belastungsfähigkeit<br />
und die Sicherheit von Befestigungssystemen<br />
eine größere Bedeutung als je zuvor.<br />
Neuer Lösungsansatz<br />
Das Unternehmen Rheinzink hat sich der<br />
Problematik definierter und passgenauer<br />
Befestigung von Stehfalzprofilen angenommen<br />
und forscht seit vielen Jahren nach Lösungen<br />
zur Verbesserung der Befestigungssicherheit.<br />
Das Ergebnis ist ein System mit<br />
wenigen, aber gut durchdachten und perfekt<br />
aufeinander abgestimmten Komponenten<br />
aus einer Hand: ein neu entwickeltes Werkzeug,<br />
korrosionsgeschützte Schrauben und<br />
Befestigungshafte aus Edelstahl.<br />
Edelstahl-Hafte<br />
Ein wesentlicher Bestandteil des Systems<br />
sind die neu entwickelten Fest- und Schiebehafte<br />
aus Edelstahl. Sie wurden bereits<br />
in der Entwicklungsphase einer Simulation<br />
über 50 Jahre natürlicher Windlast und<br />
20 Jahre Ausdehnungsbewegung ausgesetzt.<br />
Durch die statisch definierte Haltekraft<br />
▴▴Mit dem Befestigungssystem können Stehfalzprofile mit definierter Haltekraft ausgeführt werden<br />
sind vergrößerte Haftabstände möglich,<br />
wodurch sich der Montageaufwand deutlich<br />
verringert. Für die Montage auf einer<br />
Trennlage gibt es die Hafte auch in einer<br />
erhöhten Ausführung.<br />
Korrosionsgeschützte Schrauben<br />
Die Haftmontage in natürlicher Holzschalung<br />
oder geeigneten Holzwerkstoffplatten<br />
erfolgt mit den neuen, geprüften und korrosionsgeschützten<br />
Systemschrauben, die als<br />
Einzel- oder Magazinschrauben erhältlich<br />
sind. Diese Schrauben sind belastbarer als<br />
die bislang verwendeten Nägel – daraus ergibt<br />
sich eine sicherere Verankerung. Mit<br />
den Magazinschrauben lässt sich zudem<br />
auch noch viel Montagezeit sparen.<br />
Magazinschrauber<br />
Der letzte „Baustein“ des neuen Befestigungssystems<br />
ist der in Kooperation mit<br />
dem renommierten Werkzeughersteller<br />
66 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Montage: rechten Passstift einsetzen, Haft andrücken und linke Schraube eindrehen, danach linken Passstift einsetzen und rechte Schraube eindrehen<br />
Fein entwickelte Magazinschrauber. Mit<br />
diesem Spezialschrauber wird jeder Haft<br />
mit zwei Schrauben exakt positioniert. Ein<br />
Verdrehen oder Verformen der Hafte wird<br />
dabei zuverlässig ausgeschlossen. Durch<br />
den Wegfall des Druckluftschlauchs der üblichen<br />
Nagelgeräte geht die Montage dem<br />
<strong>Dachdecker</strong> zudem deutlich komfortabler<br />
von der Hand.<br />
Zehn Jahre Garantie<br />
Bei Verwendung aller Systemkomponenten<br />
gibt der Hersteller eine zehnjährige Garantie<br />
auf die Lastaufnahme der Befestigungshafte.<br />
Diese Garantie schützt vor Risiken,<br />
denen <strong>Dachdecker</strong> bislang persönlich haftend<br />
und teilweise hilflos gegenüberstanden.<br />
Denn während sie ihren Kunden eine<br />
fünfjährige Gewährleistung nach BGB einräumen<br />
müssen, beschränkt sich die gesetzliche<br />
Gewährleistung des Herstellers gegenüber<br />
dem Fachhandel auf lediglich ein bis<br />
zwei Jahre. ■<br />
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LED-Beleuchtung kann in der Rinne integriert werden<br />
komplett auf Mass zugeschnitten<br />
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dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
67
Technik im Detail<br />
GRÜNDACH<br />
Bio für <strong>Dachdecker</strong><br />
Wer ein begrüntes Dach möchte, hat dabei meist auch<br />
die Ökologie im Blick. Für diese Kunden gibt es<br />
einen Systemaufbau aus nachwachsenden Rohstoffen.<br />
Die Komponenten bestehen aus Biokunststoff.<br />
Text: Dieter Schenk | Fotos: Zinco<br />
Die fortschreitende Verknappung<br />
fossiler Rohstoffe und die globale<br />
Klimaerwärmung legen die Nutzung nachwachsender<br />
Rohstoffe nahe und versprechen<br />
ein enormes Potenzial. Nachwachsende<br />
Rohstoffe sind Biomasse aus land- bzw.<br />
forstwirtschaftlicher oder mariner Produktion.<br />
Der Mensch macht sich hier die Vorleistung<br />
der Natur zunutze, denn durch den<br />
Prozess der Photosynthese wird Kohlenstoff<br />
in Form von CO 2<br />
der Atmosphäre entzogen<br />
und in energiereiche, organische Verbindungen<br />
(Biomasse) umgewandelt. Die<br />
entstehenden Zucker und andere Bausteine<br />
können als Energieträger oder Chemie-<br />
Rohstoffe, zum Beispiel zur Herstellung von<br />
Biokunststoff, genutzt werden.<br />
▴▴Für umweltbewusste Bauherren gibt es jetzt ein Gründach aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
Nachwachsende Rohstoffe<br />
Das Unternehmen Zinco beschreitet seit<br />
über vierzig Jahren einen ökologischen Weg<br />
und bietet Begrünungssysteme passend für<br />
jedes Dach. Dabei ist es stets oberste Prämisse,<br />
dies auf umweltverträgliche Weise zu<br />
tun. Basis der Systemerden sind daher recycelte,<br />
sortenreine Tonziegel; und auch für<br />
Dränageelemente und Speicherschutzmatten<br />
kommen, wann immer möglich, Recyclingmaterialien<br />
zum Einsatz. Nun geht das<br />
Unternehmen einen weiteren Schritt und<br />
präsentiert den Systemaufbau „Natureline“<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen.<br />
Als Biokunststoff oder auch Bioplastik<br />
werden diejenigen Kunststoffe bezeichnet,<br />
die auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen<br />
erzeugt werden. Biomasse wird<br />
dabei meist durch mehrstufige chemischtechnische<br />
Verfahren in Biokunststoff verwandelt.<br />
Die Zahlen sprechen für sich<br />
Theoretisch ließen sich heute bereits 90 Prozent<br />
aller Kunststoffe aus Biomasse statt aus<br />
Erdöl gewinnen, in der Praxis sehen die<br />
Produktionszahlen jedoch anders aus. So<br />
wurden 2011 weniger als 1 Prozent der Gesamtkunststoffproduktion<br />
weltweit aus Biomasse<br />
hergestellt. Dafür liegt das jährliche<br />
Mengenwachstum bei mindestens 20 Prozent<br />
(Quelle: http://en.european-bioplastics.org/multimedia/).<br />
In der Herstellung<br />
liegen die Kosten der Biokunststoffe derzeit<br />
über den fossilen Kunststoffen, wobei sich<br />
die Wirtschaftlichkeit ständig verbessert:<br />
Die Preise für nachwachsende Rohstoffe<br />
und Biokunststoffe sinken im Trend, wohingegen<br />
der Rohölpreis bekanntermaßen<br />
stetig steigt.<br />
Der große Vorteil nachwachsender Rohstoffe<br />
gegenüber fossilen Rohstoffen liegt<br />
darin, dass diese den Treibhauseffekt verringern<br />
und somit das Klima schützen. Zum<br />
Beispiel sparen Biokunststoffe im Vergleich<br />
zu fossilen Kunststoffen (bei gleicher Anwendung)<br />
in der Regel 20 bis 80 Prozent der<br />
CO 2<br />
-Emissionen ein.<br />
Strenge Auflagen<br />
Die Idee eines Dachbegrünungssystems aus<br />
nachwachsenden Rohstoffen entwickelte<br />
das Unternehmen gemeinsam mit der Firma<br />
Tecnaro GmbH, einem Pionier auf dem<br />
68 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
Gebiet biobasierter Werkstoffe. Das Dränage-Element<br />
im Systemaufbau „Natureline“<br />
wird weitgehend aus Zuckerrohr hergestellt,<br />
der weltweit effizientesten und produktionsstärksten<br />
Zuckerpflanze. Die für die<br />
Umwandlung von Zucker in den Kunststoff<br />
benötigte Prozessenergie wird zum<br />
Großteil ebenfalls aus Biomasse gewonnen.<br />
Der Anbau des Zuckerrohrs erfolgt unter<br />
strengen gesetzlichen Auflagen, die sowohl<br />
Sozialstandards als auch Umweltstandards<br />
und den Naturschutz berücksichtigen (anerkannt<br />
nach EU-Biokraftstoffverordnung).<br />
Die Rohstofferzeugung und -verarbeitung<br />
erfolgt im brasilianischen Bundesstaat São<br />
Paulo, also etwa 2000 km <strong>vom</strong> durch Ackerbau<br />
und Viehzucht gefährdeten Regenwald<br />
des Amazonasgebiets entfernt.<br />
Speicherschutzmatte und Filtervlies im<br />
Systemaufbau „Natureline“ bestehen aus<br />
Polymilchsäure (PLA = Polylactid). Dieser<br />
Biokunststoff entsteht durch Polymerisation<br />
von Milchsäure, die wiederum ein Produkt<br />
der Fermentation von Maisstärke durch<br />
Milchsäurebakterien ist. Ein großer Vorteil<br />
von PLA ist die besondere Vielfalt dieses<br />
Biokunststoffes, der wahlweise schnell biologisch<br />
abbaubar oder auch dauerhaft funktionsfähig<br />
eingestellt werden kann. Weitere<br />
Vorteile sind die hohe Festigkeit, die Thermoplastizität<br />
und die gute Verarbeitung auf<br />
den vorhandenen Anlagen der kunststoffverarbeitenden<br />
Industrie.<br />
Landnutzung für Biokunststoffe 2011 und 2016<br />
Biotreibstoff<br />
55 Millionen ha = 1 % *<br />
Quelle: European Bioplastics / Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe (Oktober 2012) / FAO<br />
Weltweite Landfläche<br />
13,4 Milliarden ha = 100 %<br />
Weltweite Landwirtschaftsfläche<br />
5 Milliarden ha = 37 %<br />
Weltweite Landwirtschaftsfläche<br />
Weideland<br />
3,5 Milliarden ha = 70 % *<br />
Ackerland<br />
1,4 Milliarden ha = 30 % *<br />
Nahrungs- und Futtermittel<br />
1,29 Milliarden ha = 27 % *<br />
Material<br />
100 Millionen ha = 2 % *<br />
Biokunststoffe<br />
2011: 300 000 ha = 0,006 % *<br />
2016: 1,1 Millionen ha = 0,022 % *<br />
* in Relation zur weltweiten Landwirtschaftsfläche<br />
Ganzheitlich betrachtet<br />
Der Einstieg in die Nutzung von Biokunststoffen<br />
erfolgt im Bewusstsein, dass auch<br />
nachwachsende Agrarrohstoffe nur begrenzt<br />
verfügbar sind. Landwirtschaftliche Flächen<br />
müssen vielen Zwecken, insbesondere der<br />
Lebensmittelerzeugung, dienen. Angesichts<br />
eines Verbrauchs von nur 0,006 Prozent an<br />
der globalen Agrarfläche (Quelle: European<br />
Bioplastics und IfBB Institut für Biokunststoffe<br />
und Bioverbundwerkstoffe) ist Zinco<br />
sicher: Die Entwicklung von Biokunststoffen<br />
für die Dachbegrünung ist der richtige<br />
Weg. In Zukunft können womöglich auch<br />
Algen oder agrarische Reststoffe zu ihrer<br />
Herstellung genutzt werden. Das langfristige<br />
Ziel ist die Bioökonomie, bei der fossile<br />
durch erneuerbare Rohstoffe und Energieträger<br />
ersetzt werden, ohne die Lebensgrundlagen<br />
der Menschen zu zerstören. ■<br />
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Dachkonstruktion aus dem neuen NedZink NOVA.<br />
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dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
69
Technik im Detail<br />
▴▴Starke Helfer: Die Vakuumheber Clad-Boy und Clad-Man können bis zu 300 bzw. 800 kg schwere Bauelemente mühelos zum Einsatzort bringen<br />
BAUSTELLENLOGISTIK<br />
Ansaugen und abheben<br />
Wenn große Sandwichelemente oder Trapezbleche<br />
montiert werden sollen, sind kräftige Lösungen<br />
gefragt: Ein Vakuumheber bringt bis zu 26 m lange<br />
und 800 kg schwere Elemente zum Einbauort.<br />
Text: Heide Pick | Fotos: Aero-Lift<br />
Täglich werden auf Deutschlands<br />
Baustellen große Paneele, Sandwichelemente<br />
und Trapezbleche verlegt – und die<br />
Zahl steigt. Für alle <strong>Dachdecker</strong>betriebe,<br />
die häufig mit großen Elementen hantieren<br />
müssen, hat Vakuumtechnik-Hersteller<br />
Aero-Lift den Clad-Boy und den Clad-Man<br />
entwickelt: Mit diesen Vakuumhebern ist<br />
ein sicheres und schnelles Handling großer<br />
Dach- und Fassadenelemente ohne körperliche<br />
Anstrengung oder Belastung des<br />
Rückens möglich. Das Material wird durch<br />
den Einsatz der Vakuumtechnik zudem<br />
beim Transport optimal geschont.<br />
70 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
Präzise positionieren<br />
Auf vielen Baustellen werden große Bauelemente<br />
immer noch mithilfe von Transportschrauben,<br />
Gurtsystemen, Klemm- und<br />
Pressmethoden oder Greifzangen angehoben<br />
und durch mehr oder weniger kontrollierbares<br />
Schwenken zur Wand oder auf das<br />
Dach bewegt. Beschädigungen lassen sich<br />
dabei oft nicht vermeiden, und eine schnelle<br />
und sichere Montage ist in vielen Fällen<br />
auch nicht möglich. Zudem ist das Risiko<br />
hoch, dass sich ein Handwerker bei diesem<br />
Manöver körperlich hart einsetzen muss<br />
und sich dabei womöglich verletzt.<br />
Ein Vakuumheber ermöglicht hingegen<br />
den sicheren, schnellen und kontrollierten<br />
Transport- und Bewegungsablauf. Die Platten<br />
werden mit diesen Hebegeräten nicht<br />
mechanisch fixiert, sondern über ein Vakuum<br />
angesaugt, angehoben und mit dem<br />
Kran an den gewünschten Zielort auf der<br />
Baustelle transportiert. Die Elemente lassen<br />
sich so in deutlich kürzerer Zeit und<br />
mit weniger Arbeitskraft montieren, da sie<br />
schnell und präzise positioniert und montiert<br />
werden können.<br />
Stufenlos schwenken<br />
Beide Vakuumheber erfüllen die aktuellen<br />
Sicherheitsvorschriften gemäß EN 13155.<br />
Zusätzliche Sicherheit bieten die Vakuumüberwachung<br />
durch den digitalen Vakuumsensor<br />
sowie die vakuumgesteuerte Motorschaltung.<br />
Die UV-beständigen Saugplatten<br />
sind auch bei Kälte, Wind, Regen und Sonne<br />
voll einsatzfähig. Durch die hochwertigen<br />
Vollelastomere können auch Unebenheiten<br />
(zum Beispiel Wandsickenstrukturen) auf<br />
den Oberflächen kompensiert werden.<br />
Der Clad-Boy kann bis zu 18 m lange<br />
und 300 kg schwere Elemente heben. Wem<br />
das nicht reicht, ist mit dem soeben vorgestellten<br />
Clad-Man gut bedient: Die größere<br />
Ausführung hebt bis zu 26 m lange Elemente<br />
und stemmt ein Gewicht von maximal<br />
800 kg. Die Elemente können dabei mit<br />
beiden Vakuumhebern stufenlos von 0 bis<br />
90 Grad geschwenkt werden.<br />
◂◂Vakuumheber<br />
bieten ein sicheres und<br />
schnelles Handling<br />
großer Dachelemente<br />
Immer genug Energie<br />
Entscheidend für die Leistungsfähigkeit<br />
des Vakuumhebers ist sein Akku: Mit einer<br />
zweiten Batterieeinheit und dem integrierten<br />
Ladegerät ist Nonstop-Power kein Problem<br />
– mit nur ein paar Handgriffen ist der<br />
Batteriewechsel erledigt. Die netzunabhängige<br />
Energieeinheit wird von Sonderbatterien<br />
gespeist und mit der vakuumgesteuerten<br />
Motorschaltung gekoppelt. ■<br />
Aero-Lift Vakuumtechnik GmbH<br />
www.aero-lift.de<br />
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dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
71
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Flotte Ferienhäuser<br />
Center Parcs setzte bei der Errichtung<br />
ihres Ferienparks am<br />
Bostalsee auf eine modulare<br />
Bauweise. Die Holzelemente für<br />
die Ferienhäuser wurden vorgefertigt<br />
und per Tieflader angeliefert.<br />
Die Dachabdichtung, die<br />
EPDM-Dachbahn RubberGard<br />
von Firestone, wurde in der<br />
Werkshalle mit fest definierten Überlappungen auf den Holzuntergrund<br />
geklebt. Auf der Baustelle mussten dann nur noch<br />
Nähte verschlossen und Anschlüsse hergestellt werden.<br />
Firestone Building Products Europe & Asia<br />
www.firestonebpe.com<br />
Halle 9 | Stand 9.313<br />
ETERNIT<br />
Wechsel an der Spitze<br />
Am 1. Januar übernahm Udo Sommerer als Vorstand die<br />
Leitung der Eternit AG. Sommerer war bereits von 2006 bis<br />
2010 Vorstand des Unternehmens. Sein Vorgänger Johan<br />
Deburchgrave ist jetzt Direktor des Etex-Forschungs- und<br />
Entwicklungs-Centers Redco in Brüssel.<br />
Eternit AG<br />
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▴▴Udo Sommerer<br />
▴▴Johan Deburchgrave<br />
72 dachbau magazin 1-2 | 2014
CREATON<br />
Biber-Spende fürs Kinderdorf<br />
Jahr für Jahr treffen sich reisende Handwerker<br />
irgendwo in Deutschland zu einem ehrenamtlichen<br />
Projekt. Die „Sommerbaustelle 2013“<br />
fand auf dem Areal Schneckenmühle statt,<br />
einer Jugendfreizeiteinrichtung bei Liebstadt<br />
in Sachsen. Zu ihr gehört eine 120 m² große<br />
Scheune. Die Sanierungskosten wurden durch<br />
Spenden aufgebracht. Eine Großspende kam<br />
<strong>vom</strong> sächsischen Creaton-Werk in Guttau:<br />
7000 kupferrote Biber und 120 Firstziegel für<br />
das neue Dach der Scheune.<br />
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▴▴Starkes Team: Wolfgang Starke, Werksleiter<br />
in Guttau (rechts), mit den Wandergesellen Martin,<br />
Robert und Fabian (von links)<br />
Kragen-Gully<br />
DN 200<br />
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Kompakt-Kragen-Gully<br />
OPTIGRÜN<br />
Lernen vor der grünen Wand<br />
▴▴Mit einer grünen Wand macht Lernen noch mehr Spaß<br />
Die Grundschulklasse 3c der Karlshorster Schule in Berlin-Lichtenberg<br />
hat jetzt eine vertikale Innenraumbegrünung<br />
im Klassenraum. Mit der Wandbegrünung sollen<br />
Untersuchungen zur Raumklimaverbesserung und zur<br />
Erhöhung der Lernbereitschaft durchgeführt werden.<br />
Weiterhin soll die Begrünung dazu dienen, den Fachunterricht<br />
so praxisnah wie möglich zu gestalten – unter<br />
dem Motto: Mit einer „grünen“ Wand macht Lernen noch<br />
mehr Spaß. Die Schüler sollen künftig täglich Untersuchungen<br />
an der rund 7 m² großen, begrünten Wand vornehmen.<br />
Davon erhofft man sich Erkenntnisse zu den<br />
Themen Kleinklimaverbesserung im Klassenzimmer und<br />
Steigerung der Leistungs- und Lernbereitschaft.<br />
Optigrün international AG<br />
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dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
BRAAS<br />
Liebling der<br />
Architekten<br />
Anerkennung für Braas: Mehr als<br />
2000 Planer haben in der bundesweit<br />
größten Branchenbefragung<br />
des Jahres unter 200 Herstellern<br />
und Marken der Bauindustrie ihre<br />
Favoriten gewählt. Das Unternehmen<br />
liegt bei den Befragten in der<br />
Kategorie „Steildach“ weit vorn und<br />
wurde dafür zum zweiten Mal in<br />
Folge mit dem goldenen Produktaward<br />
ausgezeichnet.<br />
Monier Braas GmbH<br />
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REICH<br />
Über den Dächern von Hamburg<br />
In Sommer 2013 fanden die Sanierungsarbeiten<br />
am Dach des Hamburger<br />
Planetariums statt. Auf der<br />
Baustelle in 65 m Höhe sorgten<br />
Coilnagler <strong>vom</strong> Typ 3528 und Befestigungsmittel<br />
von Reich für eine<br />
stabile Befestigung des Dachaufbaus<br />
auf dem Hamburger Wahrzeichen.<br />
Rund 24 000 auszugsfeste<br />
Edelstahlrillennägel mit Linsenkopf haben die Zimmerleute der Augustin<br />
Zimmerei in gebogene Kanthölzer geschossen, die zuvor in die Außenseite<br />
der Kuppel des Sternensaals gedübelt wurden. Die Kuppel des ehemaligen<br />
Wasserturms mit einem Durchmesser von 22 m hat nun eine Holzunterkonstruktion<br />
aus Fichtenholz und eine 6 cm dicke Dämmung, die mit<br />
einem winddichten, diffusionsoffenen Vlies abgedeckt ist. Für die Pappvordeckung<br />
unter dem Kupfer kamen ein Coilnagler des Typs 3519 und<br />
Edelstahlpappstifte zum Einsatz. Anschließend haben die Handwerker<br />
aus 1 mm dicken Kupferplatten die Stehfalzdeckung des Dachs gefertigt.<br />
Karl M. Reich Verbindungstechnik GmbH<br />
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74 dachbau magazin 1-2 | 2014
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zu informieren,<br />
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Layher erstmals<br />
bundesweit den<br />
„Tag des Gerüsts“. An<br />
23 Servicestützpunkten<br />
wurden dabei Neu- und<br />
Weiterentwicklungen<br />
gleichzeitig vorgestellt<br />
und konnten umfassend getestet werden. „Die Resonanz war<br />
überwältigend“, berichtet Marketingleiter Franz Greisinger.<br />
„Über 1200 Besucher waren unserer Einladung gefolgt.“<br />
Wilhelm Layher GmbH & Co. KG<br />
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MAGOG<br />
Runde Sache<br />
Im vergangenen Jahr führte die Stift Tilbeck GmbH an mehreren<br />
Stiftsgebäuden Sanierungsarbeiten durch, wovon auch die<br />
Dachflächen betroffen waren. So wurde das Haus Don-Bosco-<br />
Nord komplett entkernt: Dabei wurden der Dachstuhl einschließlich<br />
der alten Deckung aus Asbestzement-Wellplatten im<br />
oberen Dachbereich und die alte Schieferdeckung an den Mansardenflächen<br />
entfernt. Die Aufträge für<br />
die neuen Dachdeckungen aus Schiefer<br />
und Trapezprofilen sowie die Zimmererarbeiten<br />
erhielt die Firma Roßmöller<br />
& Berghaus. Das obere Dach erhielt<br />
eine Altdeutsche Schieferdeckung, während<br />
die Mansarden mit den seltenen<br />
Coquettes, einer Deckart mit runden<br />
Unterkanten, belegt wurden.<br />
Schiefergruben Magog<br />
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dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
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www.perkeo-werk.de<br />
P R O F<br />
I W E R<br />
KZEUG<br />
▴▴Die Talstation der Kabinenbahn La Villa in Südtirol wird das ganze Jahr<br />
über von Touristen genutzt und dabei stark beansprucht<br />
TRIFLEX<br />
Seilbahn wieder einsatzbereit<br />
Die Kabinenbahn der Talstation La Villa in Südtirol wird das ganze<br />
Jahr über von Touristen frequentiert und ist ständig extremer<br />
Beanspruchung ausgesetzt. Das hat Folgen: Aufgrund des undicht<br />
gewordenen Fußbodens im Eingang der Station war Feuchtigkeit<br />
in die darunter liegenden Räume eingedrungen. Mit dem Abdichtungssystem<br />
ProPark von Triflex auf Basis von Polymethylmethacrylatharzen<br />
(PMMA) haben die Handwerker der Lunger Isol GmbH<br />
aus Kardaun die Oberfläche des Bodens schnell und sicher abgedichtet.<br />
Das System ist wartungsfreundlich, hält hohen chemischen<br />
und mechanischen Belastungen stand und bietet laut Hersteller eine<br />
hohe Rutschfestigkeit. Aufgrund der kurzen Aushärtungszeiten war<br />
die Kabinenbahnstation nach nur neun Tagen wieder für den Touristenbetrieb<br />
freigegeben und damit pünktlich zum Saisonbeginn<br />
wieder einsatzbereit.<br />
Triflex GmbH & Co. KG<br />
www.triflex.de<br />
Halle 9 | Stand 9.413<br />
www.pavatex.de<br />
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▴▴Um eine langlebige Flächenabdichtung zu erreichen, applizierten die<br />
Handwerker eine Flüssigabdichtung auf PMMA-Basis<br />
76 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
ERLUS<br />
Spende für die Bergwacht<br />
Wenn Wanderer, Mountainbiker oder Skifahrer im bayerischen<br />
Wald rund um den Geißkopf in Not geraten,<br />
dann kommen meist die ehrenamtlichen Helfer von der<br />
Bergwacht Deggendorf<br />
zum Einsatz. Damit sie<br />
auch künftig gute Ersthilfe<br />
leisten können, bauen die<br />
Bergretter zurzeit ein neues<br />
Bergwachthaus in 830 m<br />
Höhe. Um die neue Bergrettungswache<br />
realisieren<br />
zu können, verrichtet ein<br />
Team der Bergwacht die<br />
Bauarbeiten weitestgehend<br />
selbst. „Bei den Materialien sind wir allerdings auf Hilfe<br />
angewiesen“, erzählt Einsatzleiter Jürgen Schink. „Erlus hat<br />
uns die Dachziegel gespendet, wir haben sie verarbeitet.“<br />
Erlus AG<br />
www.erlus.de<br />
Halle 6 | Stand 6.119<br />
DACHWELTEN 2013<br />
1. Preis geht nach Augsburg<br />
Die Gewinner von Dachwelten 2013 kommen aus Augsburg:<br />
Vier Studenten <strong>vom</strong> Fachgebiet EnergieEffizienzDesign überzeugten<br />
mit ihrer Arbeit „Blickfang“ und setzten sich im Stegreifentwurf<br />
der acht Lehrstühle durch. Drei weitere Arbeiten<br />
würdigte die Jury mit jeweils<br />
dritten Preisen (PBSA Düsseldorf,<br />
TU Darmstadt und FH Aachen).<br />
Auf Einladung des Deutschen<br />
Dach-Zentrum (DDZ) reisten die<br />
Studenten in diesem Jahr nach<br />
Berlin. „Dachwelten entwickelt<br />
sich zunehmend zur Plattform<br />
für einen Dialog zwischen Hochschulen und Unternehmen“,<br />
freute sich der DDZ-Vorstandsvorsitzende Frank Rummel, als<br />
er bei der Preisverleihung im Hotel Michelberger neben der<br />
Jury auch Teilnehmer der vergangenen Jahre begrüßte. Bei der<br />
siebten Auflage des Hochschulwettbewerbs entwickelten die<br />
Teams Dachlösungen für ein Gebäude in Berlin.<br />
Deutsches Dach-Zentrum e.V.<br />
D-22527 Hamburg | www.dachwelten.de<br />
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Dachwelten<br />
SCHIEFER<br />
Corporate Architecture<br />
Der neue Firmensitz eines Schieferproduzenten in<br />
Mayen scheint aus einem überdimensionalen<br />
Schieferblock gefräst zu sein. Eine symmetrische<br />
Deckung prägt diesen schwarzen Kubus.<br />
Text: Gerard Halama | Fotos: Rathscheck
as neue Büro-, Schulungs- und Veranstaltungsgebäude<br />
von Rathscheck<br />
setzt das Naturprodukt Schiefer mit<br />
moderner Architektur gekonnt in Szene.<br />
Und so sehen die Besucher das neue Gebäude<br />
als einen überdimensional großen<br />
Schieferblock, wie er unter Tage aus dem<br />
Berg gesägt sein könnte. Er ist geometrisch<br />
geradlinig, mit Öffnungen und Einschnitten,<br />
mächtig, kantig, bruchrau und mit dem<br />
schiefertypischen, seidigen Glanz.<br />
Konsequente Kubatur<br />
Hatte sich das Unternehmen lange Zeit auf<br />
kleinformatige Schieferprodukte für Dach<br />
und Fassade konzentriert, so wurden seit<br />
einigen Jahren neben dem bisherigen Geschäftsfeld<br />
neue Produkte für weitere Einsatzbereiche<br />
entwickelt. Im Vordergrund<br />
stehen dabei Lösungen für eine moderne<br />
und zeitgemäße Architektur. Dazu zählen<br />
großformatige Fassadenplatten, Schiefer<br />
für Wärmedämmverbundsysteme, Schieferfliesen<br />
und -riemchen, Paneelsysteme oder<br />
Schiefer für die Gartengestaltung.<br />
Ausgangsbasis für diese Schieferprodukte<br />
ist immer der Schieferblock, wie er nach<br />
Millionen Jahren der Reife aus der Erde gewonnen<br />
wird. So ist das neue Bürogebäude<br />
im Sinne von „Corporate Architecture“ auch<br />
als Skulptur zu verstehen. Aus dem gedachten<br />
Schieferblock ist ein Innenhof herausgeschnitten.<br />
Der Einschnitt an der Front dieses<br />
Blocks schafft einen geschützten Eingangsbereich.<br />
Die zusammenhängenden Fensterfronten<br />
sind konsequent flächeneben – wie<br />
ein lasergesteuerter Diamantschnitt – bis<br />
in die Ecken geführt. Kein Vordach, kein<br />
außen liegender Sonnenschutz, keine Regenrinne<br />
und keine Wandlampe stört diese<br />
konsequente Kubatur.<br />
Großflächige Schieferfassade<br />
Auf die Frage, wie groß und wie anspruchsvoll<br />
eine Schieferfassade sein kann, gab das<br />
Unternehmen den kreativen Architekten<br />
neue Antworten. Mit wirtschaftlicher Natursteintechnik<br />
und den eigenen verfüg-<br />
Das neue Gebäude<br />
ersetzt mehrere<br />
alte Bürogebäude und<br />
fasst nahezu alle<br />
Abteilungen in einem<br />
Haus zusammen
Dachwelten<br />
GRUNDRISS OBERGESCHOSS<br />
baren Schiefervorkommen kann man heute<br />
nämlich Schieferplatten in sehr großen<br />
Abmessungen fertigen. Das Unternehmen<br />
entschied sich am eigenen Neubau für eine<br />
maximale Größe von 1 m² und eine maximale<br />
Länge von 1,5 m. Mit diesen Vorgaben<br />
entwarfen die Architekten eine Fassade<br />
im wilden Verband und mit unsichtbarer<br />
Befestigung. Die symmetrische Deckung<br />
wurde am neuen Firmengebäude mit 2 cm<br />
dicken und unterschiedlich langen Platten<br />
aus InterSIN-Schiefer in den Basishöhen 50,<br />
35, 30 und 25 cm ausgeführt.<br />
Mit Hinterschnitt<br />
Einen wichtigen Beitrag zur Flächenwirkung<br />
der Fassade leistet die für Schiefersteine<br />
2012 erstmals vorgestellte Hinterschnitttechnik.<br />
Dabei wird in die Schieferplatte<br />
rückseitig eine 7 mm tiefe, hinterschnittene<br />
Sacklochbohrung eingearbeitet und darin<br />
der Hinterschnittanker – frei von Spreizkräften<br />
– formschlüssig eingesetzt. Für dieses<br />
Gebäude wurde jeder Werkstein exakt<br />
80 dachbau magazin 1-2 | 2014
www.dachbaumagazin.de<br />
◂◂Eine Schieferfassade<br />
mit unsichtbaren<br />
Hinterschnittankern prägt<br />
die Gestaltung des<br />
neuen Firmensitzes<br />
▸▸Die großen<br />
Schieferplatten sind<br />
hier bereits mit<br />
Hinterschnittagraffen<br />
bestückt worden<br />
◂ ◂ Der Innenhof<br />
ist förmlich aus dem<br />
Gebäudeblock<br />
herausgeschnitten<br />
und deshalb auch<br />
mit Schiefer gestaltet<br />
nach dem Entwurf der Architekten konfektioniert<br />
und nach einer Werkskizze auf<br />
der Rückseite für den Einbau von Hinterschnittankern<br />
vorbereitet. Die unsichtbaren<br />
Befestigungen erlauben anspruchsvolle,<br />
oberflächenbetonte Fassadengestaltungen.<br />
Schnörkellose, flächeneben integrierte<br />
Fensterbänder unterstützen im Kontrast<br />
diese Anmutung. So entstand ein Raumkörper<br />
wie ein Block, der so schiefertypisch wie<br />
nur eben denkbar erscheint.<br />
Hightech hinter Schiefer<br />
Der massive Stahlbetonbau ist unter der<br />
hinterlüfteten Schieferfassade mit 16 cm<br />
dicker Mineralwolle gedämmt. Beheizt<br />
wird das Gebäude mit Unterstützung von<br />
zwölf rund 100 m tiefen Erdwärmesonden.<br />
Ursprünglich war auch geprüft worden,<br />
ob es nicht möglich wäre, das Bauwerk<br />
mit dem ohnehin vorhandenen untertägigen<br />
Wasser des nahe gelegenen Bergwerks<br />
„Katzenberg“ zu beheizen. Doch die über<br />
700 m lange Zuleitung hätte zu viel Pumpenergie<br />
verbraucht und wäre zudem in ihrer<br />
Heizwirkung nicht konstant genug gewesen.<br />
Zur Beheizung des Bauwerks wurde<br />
der Betonkern aktiviert. Eine Wärmepumpe<br />
erzeugt aus 10 °C Erdwärme das 35 °C warme<br />
Heizwasser. Dieses erwärmt die Betondecken<br />
auf etwa 20 bis 24 °C. Konvektoren<br />
mit einem integrierten Gebläse unter den<br />
Fenstern erlauben zusätzlich zu diesem trägen<br />
System eine schnelle Reaktion auf spontane<br />
Wärmewünsche. Das gleiche Prinzip<br />
wird im Sommer – natürlich umgekehrt –<br />
zum Kühlen des Gebäudes genutzt.<br />
Gute Kommunikation<br />
Das neue Gebäude von Rathscheck am Firmenstandort<br />
in Mayen ersetzt mehrere alte<br />
Bürogebäude und fasst nahezu alle Abteilungen<br />
des Unternehmens in einem Haus<br />
zusammen. Die Büros sowie die Schulungsund<br />
Tagungsräume mit moderner Medientechnik<br />
verbessern die Kommunikation im<br />
Unternehmen und bieten eine optimale<br />
Umgebung zum Empfang von Gästen. ■<br />
STECKBRIEF<br />
Objekt/Standort:<br />
Büro-, Schulungs- und<br />
Veranstaltungsgebäude<br />
D-56727 Mayen<br />
Architekten:<br />
Architekturbüro Koch<br />
D-56579 Rengsdorf<br />
www.koch-architekturbuero.de<br />
Fassadenarbeiten:<br />
Natursteinwerk Villmar<br />
D-56736 Kottenheim und<br />
D-65606 Villmar<br />
www.natursteinwerk-villmar.de<br />
Produkt:<br />
Symmetrische Deckung,<br />
Schieferfassade aus InterSIN blaugrau,<br />
Steingrößen bis maximal 1,5 × 0,5 m<br />
Hersteller:<br />
Rathscheck Schiefer<br />
www.rathscheck.de<br />
Halle 6 | Stand 6.502<br />
dachbau magazin 1-2 | 2014<br />
81
Im nächsten Heft<br />
TECHNIK IM DETAIL<br />
Flachdachfenster<br />
in Profildächern<br />
Der Einbau eines Fensters in ein Flachdach<br />
mit Trapezblechdeckung mag im<br />
ersten Moment als besondere Herausforderung<br />
erscheinen. Doch die Praxis<br />
zeigt: Selbst in speziellen Einbausituationen<br />
wie dem Trapezblechdach aus Metall<br />
lässt sich die Montage einfach und fachgerecht<br />
ausführen. Wir zeigen, worauf es<br />
dabei ankommt.<br />
SIKA<br />
RHEINZINK<br />
VELUX<br />
THEMA DES MONATS<br />
Energieeffiziente<br />
Gebäude<br />
In der nächsten Ausgabe präsentieren<br />
wir Ihnen energieeffiziente Gebäude,<br />
deren Fassaden und Dächer mit einer<br />
dicken Dämmschicht oder einer PV-Anlage<br />
ausgestattet sind. Wir stellen Ihnen<br />
unter anderem eine 16 000 m² große<br />
Passivhausanlage in Frankfurt / Main<br />
(Bild) und eine Produktionshalle der<br />
Audi AG in Münchsmünster vor.<br />
DACHWELTEN<br />
Moderne Kapelle<br />
In Ricardo, einer Kleinstadt im Norden<br />
von Neapel, steht die private Kapelle<br />
»Madonna delle Stelle« der italienischen<br />
Adelsfamilie Perrella. Die Besonderheit<br />
des Neubaus mit der schimmernden<br />
Fassade aus Titanzink: Der Entwurf<br />
stammt von der Turiner Autoschmiede<br />
Pininfarina, die damit einen selbstbewussten<br />
Schritt in Richtung Architektur<br />
unternahm.<br />
UND AUSSERDEM<br />
Bankgespräche in Zeiten von Basel III<br />
Impressum<br />
dachbaumagazin –<br />
Unternehmermagazin für <strong>Dachdecker</strong>betriebe<br />
Verlag<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4 | 86438 Kissing<br />
Telefon +49 82 33.23-0<br />
www.weka.de | www.dachbaumagazin.de<br />
Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen<br />
und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />
Herausgeber<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer<br />
Stephan Behrens | Michael Bruns | Werner Pehland<br />
Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk<br />
Christoph Maria Dauner (verantw.)<br />
Chefredakteur<br />
Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph Maria Dauner<br />
Chef <strong>vom</strong> Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky<br />
Verantwortlicher Redakteur<br />
Collin Klostermeier<br />
Telefon +49 251.9 24 55 46<br />
collin.klostermeier@weka.de<br />
Volontärin<br />
Jessica Jahn M.A.<br />
jessica.jahn@weka.de<br />
Anzeigen<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4 | 86438 Kissing<br />
Fax +49 82 33.23 71 11<br />
Ihre.Werbung@weka.de<br />
Anzeigendisposition<br />
Daniela Bolleininger<br />
Telefon +49 82 33.23 71 35<br />
daniela.bolleininger@weka.de<br />
Verlagsrepräsentantin<br />
Henriette Stoll-Loof<br />
Telefon +49 81 43.93 15 10<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste 2014<br />
Aboverwaltung<br />
Telefon +49 82 33.23 40 00 | Fax +49 82 33.23 74 00<br />
service@weka.de<br />
Abonnementpreis<br />
9 Ausgaben (Inland): 98,00 Euro<br />
Einzelheft:<br />
12,80 Euro<br />
Produktion<br />
Helmut Göhl (verantw.) | Silke Schwer<br />
Layout-Konzept, Grafik und Satz<br />
Popp Media Service<br />
Herrenbachstraße 17 | 86161 Augsburg<br />
Boschmedia Kommunikationsdesign<br />
www.boschmedia.de<br />
Lithografie<br />
high end dtp-service | Lothar Hellmuth<br />
Herrenbachstraße 19 | 86161 Augsburg<br />
Druck<br />
Firmengruppe APPL | sellier druck GmbH<br />
Angerstraße 54 | 85354 Freising<br />
ISSN<br />
1618-9612<br />
Erscheinungsweise<br />
9 Ausgaben jährlich<br />
WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach<br />
neuesten Erkenntnissen zu erstellen. Die<br />
inhaltliche Richtigkeit und Fehlerfreiheit wird<br />
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des Verlags und mit Quellenangabe gestattet. Mit<br />
Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />
Redaktionelle Änderungen vorbehalten.<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am 10. März 2014<br />
82 dachbau magazin 1-2 | 2014
50 Jahre auf den Dächern der Welt<br />
Seit 1964 kennen wir nur eine Mission: Das Flachdach sicher und dicht zu machen. Ob<br />
das erste mehrteilige Dachrandabschlussprofil, die erste weiße Kunststoffdachbahn<br />
oder die erste Solardachbahn: Mit zahlreichen Innovationen haben wir die Flachdachwelt<br />
entscheidend geprägt und in puncto Qualität, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit<br />
den Weg in die Zukunft gewiesen. Die Verwirklichung dieser Visionen wäre ohne den<br />
intensiven Austausch mit unseren Kunden und Partnern nicht möglich gewesen.<br />
Dafür sagen wir DANKE.<br />
Besuchen Sie uns auf<br />
der DACH+HOLZ<br />
<strong>vom</strong> 18.-21.02.2014<br />
Messegelände Köln<br />
Halle 9 | Stand 9.302